Blasmusik in Tirol 4 / 2017
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Service<br />
Spitzendirigenten<br />
<strong>in</strong> Innsbruck<br />
FOTO: © RUPERT LARL<br />
Südtiroler<br />
Schützenmarsch<br />
von Gottfried Veit (Edition Männle<strong>in</strong>)<br />
Das <strong>Tirol</strong>er Symphoniekonzert Innsbruck<br />
(TSOI) bef<strong>in</strong>det sich mitten <strong>in</strong><br />
e<strong>in</strong>er aufregenden Konzertsaison,<br />
denn <strong>2017</strong>/18 ist ganz der Suche nach<br />
e<strong>in</strong>em neuen Chefdirigenten gewidmet.<br />
Publikumsliebl<strong>in</strong>g Francesco Angelico<br />
hat nach Kassel gewechselt, wird aber<br />
am 22. und 23. Februar 2018 für Ludwig<br />
van Beethovens IX. Symphonie nach<br />
Innsbruck zurückkehren und damit se<strong>in</strong>en<br />
Beethoven-Zyklus krönen. Die ersten Konzerte<br />
des TSOI diesen Herbst haben bereits<br />
starke Dirigenten-Begegnungen gebracht,<br />
und spannend geht es <strong>in</strong> der Reihe junger,<br />
hochtalentierter und <strong>in</strong>ternational gefragter<br />
Dirigenten weiter. E<strong>in</strong>e tolle Chance für<br />
Kapellmeister und Musizierende!<br />
Pablo González, der das TSOI am 18. und<br />
19. Jänner 2018 bei Werken von Mozart,<br />
Schumann u.a. im Innsbrucker Congress<br />
(wo alle Symphoniekonzerte stattf<strong>in</strong>den)<br />
dirigieren wird, ist wie alle Kandidaten<br />
gefragter Gast auf den <strong>in</strong>ternationalen<br />
Konzertpodien. Jac van Steens prägnante<br />
Handschrift (15. und 16. März, Debussy,<br />
Sibelius) basiert auf se<strong>in</strong>er reichen Erfahrung<br />
als Chefdirigent <strong>in</strong> Nürnberg, Weimar<br />
und Dortmund. A<strong>in</strong>ars Rubikis (12. und 13.<br />
April, Mussorgski, Rachman<strong>in</strong>ow, Dvorák),<br />
Mihkel Kütson (24. und 25. Mai, Haydn,<br />
Liszt, Straw<strong>in</strong>ski u.a.) und Andris Poga (14.<br />
und 15. Juni, Mozart, Tschaikowski u.a.)<br />
vertreten die nachrückende Generation<br />
der baltischen Pultstars, die mit großen<br />
renommierten Orchestern arbeiten (www.<br />
tsoi.at oder www.landestheater.at).<br />
Die E<strong>in</strong>trittpreise für die Symphoniekonzerte<br />
s<strong>in</strong>d von 21 bis 50 Euro moderat<br />
gehalten. Schüler/<strong>in</strong>nen und Lehrl<strong>in</strong>ge (bis<br />
21) sowie Studierende (bis 27) erhalten<br />
40% Ermäßigung, Restabos bis 17. Jänner<br />
um m<strong>in</strong>us 50 Prozent. Restkarten e<strong>in</strong>e<br />
halbe Stunde vor Vorstellungsbeg<strong>in</strong>n um<br />
10 Euro. <br />
Es lebt der<br />
Schütze froh<br />
und frei“ ist<br />
e<strong>in</strong> vermutlich im<br />
19. Jahrhundert<br />
entstandenes deutsches<br />
Soldatenlied<br />
aus der Steiermark.<br />
Der Verfasser sowohl<br />
des Textes als<br />
auch der Melodie<br />
ist unbekannt. Bereits<br />
im <strong>Tirol</strong>er Gedenkjahr<br />
1984 hat<br />
Gottfried Veit im<br />
Comes-Verlag (Edition<br />
musica comitis)<br />
den Südtiroler<br />
Schützenmarsch<br />
veröffentlicht und<br />
im Trio dieses bekannte<br />
Lied verarbeitet.<br />
Lange Zeit war der Marsch vergriffen<br />
und ist vere<strong>in</strong>zelt <strong>in</strong> den Archiven der<br />
Musikkapellen verstaubt. In der neuen<br />
Edition Männle<strong>in</strong> (DVO Verlag) ist er nun<br />
<strong>in</strong> neuer Auflage erschienen.<br />
Der ganz nach altösterreichischer Tradition<br />
verfasste Marsch präsentiert sich<br />
<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em neuen und zeitgemäßen Druck,<br />
der sämtliche E<strong>in</strong>zelstimmen der heute<br />
üblichen Besetzung<br />
e<strong>in</strong>er Musikkapelle<br />
berücksichtigt.<br />
Selbstverständlich<br />
gehören dazu auch<br />
die vollständige<br />
Partitur und die so<br />
genannten Schweizer<br />
Stimmen. Das<br />
gesungene Trio<br />
sollte den Liedermarsch<br />
zu etwas<br />
Besonderem machen,<br />
leider ist der<br />
Liedtext nur <strong>in</strong> der<br />
Partitur abgedruckt<br />
und nicht für jede<br />
Gelegenheit passend.<br />
Zudem wurde<br />
dieses Lied –<br />
wie viele andere<br />
Volkslieder auch –<br />
durch die Jahrzehnte immer wieder von<br />
verschiedenen politischen Strömungen<br />
vere<strong>in</strong>nahmt und mit entsprechenden<br />
Texten versehen, weshalb man sich bei<br />
der Aufführung mit den vom Komponisten<br />
vorgeschlagenen Strophen begnügen<br />
sollte.<br />
<br />
FOTO: DVO-VERLAG<br />
Stephan Niederegger<br />
48 BiT · 4/<strong>2017</strong>