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BOGESUND Ausgabe Nr. 4 / 2017

BOGESUND - Das Magazin für den Gesundheitsstandort Bochum. Schwerpunktthema dieser Ausgabe: Spitzenmedizin Bochum.

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30<br />

Leben in einer Wohngemeinschaft für Menschen mit Demenz<br />

Mit gutem Gefühl die Eltern sicher versorgt wissen<br />

Leben in einer Wohngemeinschaft für Menschen mit Demenz<br />

2018 eröffnet die Familien- und Krankenpflege Bochum gGmbH eine weitere Wohngemeinschaft für Menschen mit Demenz an der Wasserstraße 20 in Altenbochum.<br />

(Foto: © VBW BAUEN UND WOHNEN GMBHd)<br />

Meist fängt alles ganz harmlos an<br />

beschreibt Heike Goschin: „Zuerst<br />

verlegen die Eltern immer öfter den<br />

Haustürschlüssel, dann findet sich<br />

die Brille im Kühlschrank wieder und<br />

spätestens, wenn sich an den letzten<br />

Besuch der Kinder gar nicht mehr erinnert<br />

wird, werden die Angehörigen<br />

aufmerksam und machen sich Gedanken,“<br />

sagt die Pflegeexpertin für<br />

Menschen mit Demenz bei der Familien-<br />

und Krankenpflege Bochum<br />

gGmbH.<br />

Villa Moritz – eine Wohnalternative<br />

für dementiell Erkrankte<br />

Menschen, die an Demenz erkranken<br />

sind oft nicht mehr selber in der Lage,<br />

sich um ihre akute Lebenssituation zu<br />

kümmern, hier sind die Angehörigen<br />

gefragt. Seit über 20 Jahren arbeitet<br />

Heike Goschin mit an Demenz erkrankten<br />

Menschen zusammen: „Mit<br />

unserer im Jahr 2006 gebauten ersten<br />

Demenz-WG in Bochum-Riemke,<br />

bieten wir eine Wohnform an, die<br />

für Menschen mit Demenz wunderschön<br />

sein kann. Bei uns ist keiner alleine,<br />

wir nehmen uns Zeit für unsere<br />

Bewohner“, bemerkt die gelernte Pflegedienstleitung.<br />

Die Familien- und<br />

Krankenpflege Bochum verantwortet<br />

das Pflege- und Betreuungskonzept<br />

der Demenz-WG, aber die Angehörigen<br />

und Bewohner bestimmen das<br />

gemeinsame Leben.<br />

Leitgedanke der Villa Moritz<br />

Das ganzheitliche Pflegeangebot und<br />

die soziale Betreuung orientiert sich<br />

an den Wünschen, Bedürfnissen und<br />

Fähigkeiten der Bewohner, das heißt:<br />

In allen Lebensphasen die Bewohner<br />

so zu unterstützen, dass ein würdevolles<br />

und selbstbestimmtes Leben<br />

möglich ist. In der Wohngemeinschaft<br />

- ihrem ZUHAUSE - finden sie ihren<br />

individuellen Platz und gleichzeitig<br />

Geborgenheit und Wärme.<br />

Das setzt eine Haltung der Anerkennung<br />

des anderen Menschen voraus.<br />

Anerkennung bedeutet konkret, die<br />

Bewohner mit ihren Bedürfnissen<br />

wahrzunehmen und ihnen Zuwendung<br />

und emotionale Nähe zukommen<br />

zu lassen. Aber auch die Wahrung<br />

der Achtung vor der Autonomie<br />

und Selbstbestimmung, sei diese<br />

auch noch so eingeschränkt, z.B. aufgrund<br />

einer dementiellen Erkrankung.<br />

„Unsere Arbeit versteht sich als kompetente<br />

Unterstützung zum Erhalt und<br />

zur Förderung der Selbstständigkeit<br />

des Einzelnen“, bemerkt Goschin.<br />

Gemeinsam das Leben im Alter<br />

gestalten<br />

Zusammen mit den Angehörigen lassen<br />

sich die Ziele der Demenz-WG<br />

regelmäßig umsetzen: Das Team der<br />

Villa Moritz und die Bewohner mit<br />

ihren Angehörigen planen zum Beispiel<br />

gemeinsame Veranstaltungen,<br />

wie Grillnachmittage oder Oster-,<br />

bzw. Weihnachtsfeiern. „Für uns ist<br />

es wichtig, dass sich die Angehörigen<br />

einbringen, denn sie kennen ihre<br />

Mutter oder ihren Vater am besten“,<br />

weiß Goschin, „wir wollen, dass sich<br />

jeder hier wohl fühlt und zufrieden<br />

ist“. Angehörige erfahren durch die<br />

Demenz-WG eine Entlastung in ihrem<br />

Leben, die aber keinesfalls Schuldgefühle<br />

verursacht: „Meine Mutter ist<br />

jetzt seit eineinhalb Jahren in der Villa<br />

Moritz“, sagt Sandra Schnieders, „Ich<br />

weiß, dass sie hier gut betreut, bzw.<br />

versorgt wird, das ist sehr wichtig für<br />

mich. Außerdem kann ich sie jederzeit<br />

besuchen und Zeit mit ihr verbringen“.

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