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SPANIEN AKTUELL - AUSGABE JANUAR 2018 - ONLINEVERSION

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Ab dem 1. Januar <strong>2018</strong> gilt die Verordnung<br />

(EU) Nr. 2015/2283 (Novel Food-Verordnung<br />

Neu), die die bisherige Verordnung<br />

(EG) Nr. 258/97 ablöst.<br />

Was früher eine saftige Beschwerde wert war, wird<br />

heute im Restaurant direkt geordert – Insekten auf<br />

dem Teller: Süß, getrocknet, geröstet oder gegrillt,<br />

Heuschrecken, Grillen oder Würmer – die Proteinlieferanten<br />

sind schwer im Kommen. Jetzt hat das<br />

CVUA Freiburg routinetaugliche Untersuchungsmethoden<br />

für Lebensmittel-Insekten entwickelt.<br />

Insekten gehören in vielen Teilen der Welt zu den<br />

Grundnahrungsmitteln. Dabei sind sie nicht nur eine<br />

Sättigungsbeilage, sondern gelten oft als Delikatesse.<br />

Ein großer Vorteil: Sie lassen sich leicht züchten.<br />

„Massenhaltung“ ist ihre natürliche Lebensform und<br />

entsprechend geringe Platzanforderungen gibt es,<br />

die Insekten produzieren kaum Treibhausgase, und<br />

sie wandeln ihr Futter deutlich schneller in eigenes<br />

Wachstum um. Zudem gelten sie als Proteinlieferant<br />

der Zukunft und sind zudem reich an Vitaminen.<br />

Von den 2000 essbaren Insektenspezies werden<br />

die meisten für den Verzehr wild gesammelt. Um<br />

aber als nachhaltige Lebensmittelquelle infrage zu<br />

kommen, gilt es nun, die für die Aufzucht geeigneten<br />

Arten zu identifizieren, um sie kontrolliert und sicher<br />

in großer Anzahl zu produzieren.<br />

Auch wenn Heuschrecke & Co. auf dem Speiseplan<br />

von Europäern derzeit noch eine sehr untergeordnete<br />

Rolle spielen, wächst der Verbrauch stetig.<br />

Deshalb hat die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit<br />

(EFSA) ein Risikoprofil erstellt – welche<br />

Gefahren lauern bei Aufzucht, Verarbeitung, Verzehr<br />

von Insekten? Lassen sich Insekten bedenkenlos essen?<br />

Das Ergebnis: Ein Pauschalurteil gibt es nicht. Es<br />

hängt stark ab von den Insektenarten, den Produktionsverfahren,<br />

der Nahrung der Insekten, der Lebenszyklus-Phase,<br />

in der die Insekten geerntet werden,<br />

sowie den für die weitere Verarbeitung eingesetzten<br />

Verfahren. Das mikrobiologische Gefahrenpotenzial<br />

entspricht wohl ungefähr dem herkömmlicher nichtverarbeiteter<br />

tierischer Proteinquellen, viele Fragestellungen<br />

sind aber mangels Datenbestände noch<br />

nicht abschließend beantwortbar.<br />

Rechtlicher Hintergrund<br />

Lebensmittel, die Insekten enthalten, gelten fast<br />

vollständig als „neuartige Lebensmittel“ und müssen<br />

deshalb von der EU zugelassen werden. Ob<br />

allerdings auch Insekten „am Stück“ unter diese<br />

Regelung fallen, ist derzeit noch eine lebensmittelrechtliche<br />

Grauzone. Ab dem 1. Januar <strong>2018</strong> gilt die<br />

Verordnung (EU) Nr. 2015/2283 (Novel Food-Verordnung<br />

Neu), die die bisherige Verordnung (EG) Nr.<br />

258/97 ablöst. Mit der neuen Verordnung werden einige<br />

Unklarheiten im Hinblick auf den Anwendungsbereich<br />

der bisher geltenden Verordnung beseitigt.<br />

Unter anderem sind ganze Tiere wie Insekten dann<br />

Teil der Begriffsbestimmung und fallen damit eindeutig<br />

in den Anwendungsbereich der Verordnung.<br />

Quelle: © TÜV SÜD AG<br />

76 www.spanienaktuell.es - Januar <strong>2018</strong>

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