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<strong>Calluna</strong><br />
Nr. 75 / 20. Jahrgang Winter 2018<br />
Das Vier-Jahreszeiten-Magazin der Südheide<br />
Artenvielfalt<br />
Die bunte Vogelwelt von<br />
Christine Schreiber-Schönherr<br />
Geheimrezept<br />
Wie vor 100 Jahren: Dörte<br />
Hirschfelds Kräuterlikör<br />
Wandern im Winter<br />
Unterwegs im Naturpark Südheide<br />
Klotz am Bein<br />
Historische Fußfessel<br />
gibt Rätsel auf<br />
Jetzt ganz in Rot<br />
Das frisch sanierte<br />
Höfersche Haus in Gifhorn
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2 <strong>Calluna</strong><br />
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EDITORIAL<br />
INHALT<br />
Fotos Titelseite: Inka Lykka Korth (2), Christine Kohnke-Löbert (2), Burkhard Ohse (1)<br />
Liebe Leserin,<br />
lieber Leser,<br />
der Winter hat kaum begonnen, da<br />
wird schon kräftig gejammert und gestöhnt.<br />
Den einen ist es zu nass, den<br />
anderen zu kalt, und die meisten beklagen<br />
beides. Aber wehe, wenn ich<br />
es im Sommer mal wage anzumerken,<br />
dass es mir zu heiß und zu trocken ist!<br />
Foto: Marion Korth<br />
Viele Sonnenanbeter würden, wenn sie nur könnten, den Winter<br />
gleich ganz abschaffen, und in Zeiten des Klimawandels könnte das<br />
sogar gelingen. Was für eine schreckliche Vorstellung!<br />
Klimaanlagen und Zentralheizungen sorgen ganzjährig für eine<br />
Wohlfühltemperatur im Haus, im Büro, im Auto und im Einkaufszentrum.<br />
Das ist ebenso angenehm wie langweilig. Leider ist uns<br />
das Gespür für Kälte und Wärme und den Wechsel der Jahreszeiten<br />
abhandengekommen. Sicher, man muss sich etwas überwinden, bei<br />
eisigem Ostwind zur Winterwanderung aufzubrechen, aber umso<br />
mehr freut man sich danach auf den Platz am warmen Ofen, in dem<br />
ein Holzfeuer prasselt. Keine Zentralheizung kann dieses Glücksgefühl<br />
ver<strong>mit</strong>teln.<br />
Zugegeben, es gibt solche und solche Winter. Am liebsten sind mir<br />
die »richtigen«, die statt <strong>mit</strong> Schmuddelwetter und überfrierender<br />
Nässe <strong>mit</strong> reichlich Schnee und knackiger Kälte daherkommen. Sie<br />
werden allerdings immer seltener. Nichtsdestotrotz sind zumindest<br />
die Hermannsburger optimistisch: Sie haben eine rund sechs Kilometer<br />
lange Ski-Loipe ausgewiesen, die durch die Misselhorner<br />
Heide in Richtung Tiefental führt.<br />
Wer den Winter partout nicht mag und nicht die Mittel und die<br />
Möglichkeit hat, ihn in Florida oder sonstwo in der Ferne, wo es<br />
wärmer ist, zu verbringen, dem empfehle ich, sich in Gelassenheit<br />
zu üben und folgende Verse von Wilhelm Busch zu beherzigen:<br />
Dauerhaftem schlechtem Wetter<br />
musst du <strong>mit</strong> Geduld begegnen.<br />
Mach es wie die Schöppenstedter,<br />
wenn es regnet, lass es regnen.<br />
Keine Ahnung, ob die Schöppenstedter sich auch heute noch durch<br />
diese von Busch gepriesene Gelassenheit auszeichnen, aber das<br />
sollte uns nicht daran hindern, dem Aufruf des Dichters zu folgen.<br />
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen einen wunderschönen Winter!<br />
Bis bald im Frühling<br />
Inka Lykka Korth <strong>mit</strong> Freundin Fussel<br />
PS: Das vorliegende Heft ist doch tatsächlich schon das 75.! Bis zur<br />
Jubiläumsfeier wollen wir aber noch die 100 vollmachen.<br />
Schöne Stille, stille Schöne 4<br />
Impressionen aus der winterlichen Heide<br />
Im Winterwald und auf der weißen Heide 6<br />
Wandertour von Lutterloh zum Tiefental<br />
Lebensraum Totholz 11<br />
Die Natur setzt seit jeher auf Recycling<br />
Vom Pfad am Fluss zum Schwarzen Moor 12<br />
Unterwegs zwischen Örtze und Bruchbach<br />
Ein Schwamm namens Multistella leipnitzae 16<br />
Heilwig Leipnitz machte wissenschaftliche Entdeckung<br />
Der Star – ein verkannter Star 19<br />
Der Vogel des Jahres 2018 hat viele Talente<br />
Ohne Maus Hunger im Haus 20<br />
Schleiereulen brauchen einen reich gedeckten Tisch<br />
Artenvielfalt 24<br />
Christine Schreiber-Schönherrs bunte Vogelwelt<br />
Frische Farbe für fast 450 Jahre altes Baudenkmal 38<br />
Das Höfersche Haus in Gifhorn zeigt sich jetzt ganz in Rot<br />
Ein Haus voller Geschichte(n) und Geheimnisse 44<br />
Kräuterlikörherstellung in historischem Ambiente<br />
Eisheilige 48<br />
Feldsalat und Portulak wachsen auch im Winter<br />
Sommerduft im Winter 49<br />
Das Strauchgeißblatt<br />
Unzertrennlich seit mehr als 200 Jahren 50<br />
Wilsche und sein Dorfgasthof<br />
Haftstrafe <strong>mit</strong> Klotz am Bein 52<br />
Antike Fußfessel gibt Rätsel auf<br />
Poetry Slam op Platt 58<br />
Niels Tümmlers Plattdüütsch-Kolumne<br />
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Abonnement<br />
SüdheideKalender 32<br />
Buchempfehlungen 56<br />
<strong>Calluna</strong>-Partner 30<br />
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<strong>Calluna</strong>Magazin<br />
Baumgruppe vor Winterhimmel, fotografiert Anfang Februar<br />
zwischen Oerrel und Langwedel von Inka Lykka Korth.
BILDERBOGEN<br />
Stille Schöne,<br />
schöne Stille<br />
KEIN LILA IN DER LANDSCHAFT UND<br />
SCHNEEHäUBCHEN ALS SAHNEHäUBCHEN:<br />
SCHWARzWEISSE IMPRESSIONEN<br />
AUS DER SüDHEIDE<br />
INKA LYKKA KORTH / Text / Fotos<br />
Die Bilder auf dieser Doppelseite wurden in der Misselhorner Heide und<br />
im Tiefental bei Hermannsburg aufgenommen.<br />
Wer erahnen möchte, wie öde und unwirtlich die Heide<br />
einst empfunden wurde, als sie noch nicht auf einen<br />
Bruchteil ihrer ursprünglichen Fläche geschrumpft<br />
war, als sie sich noch in als endlos empfundener Weite zwischen<br />
Hamburg und Hannover erstreckte und so manchen Reisenden<br />
erschreckte – »Nichts als Haide und Haide und abermals Haide.<br />
[…] Alles war leer, einförmig, trocken, kalt, todt, gleichgültig, unausstehlich«,<br />
urteilte 1794 der dänische Dichter Jens Immanuel<br />
Baggesen in seinem Reisebericht –, der sollte an einem kalten und<br />
trüben Wintertag durch die Heide wandern.<br />
Schwarz wie Scherenschnitte zeichnen sich die blattlosen Birken,<br />
knorrigen Kiefern und verwegen wachsenden Wacholder vor<br />
dem grauen Himmel ab, und <strong>mit</strong> ein wenig Phantasie lässt sich<br />
in der einen oder anderen vom Wind zerzausten Baumgestalt ein<br />
Furcht einflößendes Fabelwesen erkennen. Liegt Schnee, wirkt die<br />
winterliche Heide etwas weniger düster, aber dafür auch um so<br />
stiller.<br />
Still, stiller, am stillsten ... – lässt sich still überhaupt steigern?<br />
Ja doch, gefühlt zumindest. Wir bleiben stehen und lauschen in<br />
die Landschaft: »Psst, hörst Du was?«, flüstert die eine. »Nein, rein<br />
gar nichts«, flüstert die andere und genießt die schöne Stille der<br />
stillen Schönen.<br />
Auch das weiße Schneehäubchen kann, ebenso wie die violette<br />
Blütenpracht im Spätsommer, zum Sahnehäubchen werden. Fehlt<br />
die Farbe, tritt die Form in den Vordergrund. »Das Leben ist in<br />
Farbe, aber Schwarzweiß ist realistischer«, ist eine Erkenntnis, die<br />
aus dem 1982 von Wim Wenders gedrehten Schwarzweißfilm<br />
»Der Stand der Dinge« in Erinnerung geblieben ist. Tatsächlich<br />
verstellt Farbe zuweilen den Blick auf das Wesentliche.<br />
Aber was ist das Wesen der Heide? Besteht, wie jetzt im Winter,<br />
nicht die Gefahr, vom Farbenrausch trunken zu werden, lässt sich<br />
nüchtern die Feststellung treffen: Das Wesen dieser Kulturlandschaft<br />
ist vor allem ihre Weite und ihre durch sanfte Hügel, einzeln<br />
stehende Bäume oder kleine Baumgruppen bestimmte<br />
Struktur. Auch wenn der Wald nie weit ist und die Heide aufs Inseldasein<br />
reduziert hat, reicht die Weite doch immer noch, und<br />
das ganz besonders für Stadtmenschen, um dieses gewisse Gefühl<br />
von Freiheit zu spüren und für die Weile einer Wanderung zur<br />
Ruhe zu kommen.<br />
4 <strong>Calluna</strong>
<strong>Calluna</strong> 5
STREIFZÜGE<br />
Im Winterwald<br />
und auf der<br />
weißen Heide<br />
Ein Ort zum Verweilen und Genießen:<br />
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WANDERUNG VON LUTTERLOH<br />
zUM TIEFENTAL UND zURüCK AM<br />
WEESENER BACH ENTLANG<br />
INKA LYKKA KORTH / Text / Fotos<br />
Kein Mensch weit und breit, aber die Spuren im Schnee verraten:<br />
Vor uns waren schon andere hier. Wir sind also nicht<br />
die einzigen, die es auch im Winter in die Heide zieht.<br />
Dennoch haben wir sie an diesem Sonntagnach<strong>mit</strong>tag fast für uns<br />
allein. Nur ein grüner Geländewagen <strong>mit</strong> »Jagdschutz«-Schild hinter<br />
Windschutzscheibe pflügt schlingernd durch den Schneematsch,<br />
als wir uns gerade in der Schutzhütte einen heißen<br />
Früchtepunsch, selbstverständlich alkoholfrei, aus der Thermosflasche<br />
einschenken. Der Fahrer winkt uns freundlich zu, und<br />
dann ist der Wagen auch schon wieder aus unserem Blickfeld verschwunden,<br />
und der Schnee schluckt das Motorengeräusch.<br />
Zu jeder anderen Jahreszeit hätten wir uns den Platz in der<br />
Schutzhütte sicherlich <strong>mit</strong> anderen Wanderern teilen müssen, aber<br />
jetzt im Winter hätten wir auch bei den zahlreich vorhandenen<br />
Sitzbänken im Freien freie Wahl, wenngleich die polsterdicken<br />
Schneeauflagen einen kalten Hintern befürchten lassen.<br />
Obwohl es kräftig geschneit hat, ist der Schnee ziemlich nass<br />
und nicht als Untergrund für wintersportliche Aktivitäten geeignet.<br />
Bei besseren Schneeverhältnissen wird in der Misselhorner Heide<br />
eine rund sechs Kilometer lange Ski-Langlaufloipe gespurt. Ob die<br />
Loipe in Betrieb ist, kann auf der Homepage des Örtzeringes Hermannsburg<br />
unter der Adresse www.oertze-ring.de/16-0-Langlauf-<br />
Skiloipe-Tiefental.html nachgesehen werden.<br />
Direkt gegenüber der Schutzhütte an der Wegekreuzung steht<br />
ein Wegweiser. Der Weg in östliche Richtung führt nach Lutterloh.<br />
Von dort sind wir gekommen. Wir hätten, auf der Kreisstraße 17<br />
Großes Bild: Im Schneegestöber im<br />
Tiefental.<br />
Rechts: Der historische Taubenschlag<br />
und ein lustiger Straßenname<br />
in Lutterloh, Pausenbank <strong>mit</strong><br />
Schneeauflage und steinernem<br />
Wegweiser, Blick in den verschneiten<br />
Winterwald.<br />
6 <strong>Calluna</strong>
<strong>Calluna</strong> 7
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Sonntag, 18. Februar 2018<br />
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Wir wünschen allen unseren Gästen ein<br />
besinnliches Weihnachtsfest<br />
und alles Gute für 2018!<br />
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aus Richtung Unterlüß kommend, das Auto natürlich auch auf<br />
dem gut ausgebauten Wanderparkplatz etwa 1,5 Kilometer vor<br />
dem Ortsschild von Hermannsburg abstellen und von dort aus<br />
einen Rundgang durch die Misselhorner Heide und das angrenzende<br />
Tiefental machen können – dieses Heidegebiet zählt zu den<br />
schönsten des Naturparks Südheide –, aber wir wollten ja nicht<br />
spazieren gehen, sondern wandern. Deshalb hatten wir uns eine<br />
etwas längere Tour zusammengestellt.<br />
Das kleine Heidedorf Lutterloh liegt zwischen den beiden<br />
Hauptorten der Gemeinde Südheide und ist ein idealer Ausgangspunkt,<br />
um die Heideflächen des <strong>mit</strong>tleren Lüßplateaus zu erkunden,<br />
zu denen die Misselhorner Heide ebenso gehört wie die<br />
Heidefläche am Weesener Berg und die Heide am Schillohsberg.<br />
Die drei räumlich voneinander getrennten Heideflächen bilden<br />
ein insgesamt 293 Hektar großes Naturschutzgebiet – das entspricht<br />
rund 410 Fußballfeldern der Größe 68 x 105 Meter.<br />
Lutterloh hat <strong>mit</strong> dem historischen, als Baudenkmal geschützten<br />
Taubenschlag auf dem Hof Hiestermann eine bemerkenswerte Sehenswürdigkeit<br />
zu bieten. Nachdem wir diesen im Vorbeigehen<br />
bewundert haben, überqueren wir auf dem Weg zum westlichen<br />
Ortsausgang den Weesener Bach, der unter Naturschutz steht und<br />
uns auf dem Rückweg begleiten wird.<br />
Weiter westlich im Dorf entdeckten wir ein schönes Straßenschild:<br />
Hotte-Lotte-Weg – allein wegen dieser lustigen Adresse<br />
würde es sich lohnen, nach Lutterloh umzusiedeln. Den Hotte-<br />
Lotte-Weg lassen wir diesmal allerdings links liegen und gehen<br />
noch ein Stück weiter und nehmen die links abzweigende<br />
schmale Straße nach Queloh. Der erste Waldweg rechts führt uns<br />
in Richtung Misselhorner Heide. Den Weg gehen wir bis zu dessem<br />
Ende, biegen dann rechts ab und treffen alsbald auf die kleine<br />
Waldstraße nach Oldendorf. An der Kreuzung stehen ein Wegweiserstein<br />
und eine Sitzbank.<br />
Nun geht es zwei Kilometer geradeaus durch den Winterwald,<br />
bis dieser in offene Heidelandschaft übergeht. Und dann ist auch<br />
schon die Wegekreuzung <strong>mit</strong> der Schutzhütte erreicht, aber nach<br />
4,5 Kilometern wollen wir nicht schon rasten. Stattdessen folgen<br />
wir dem Wegweiser nach Süden zum Tiefental. Nach der Schleife<br />
durch dieses von der Eiszeit geformte Trockental, das um 1860<br />
dem Missionsgründer und Hermannsburger Pastor Ludwig Harms<br />
als Kulisse für Predigten unter freiem Himmel diente – haben wir<br />
knapp acht Kilometer auf dem »Tacho« und so<strong>mit</strong> fast die Hälfte<br />
der gesamten Wegstrecke bewältigt. Jetzt können wir guten Gewissens<br />
eine kleine Pause machen.<br />
Großes Bild: Drillingsbirke am Weg<br />
ins Tiefental.<br />
Rechts: Unter der Last des Schnees<br />
biegt sich ein Wacholderzweig,<br />
Pause <strong>mit</strong> Früchtepunsch und<br />
Hundekuchen. Eine Tafel erinnert<br />
an die Predigten, die der Hermannsburger<br />
Pastor Ludwig Harms<br />
hier in der Heide hielt. Aus dem<br />
Schnee ragen noch ein paar Rispen<br />
der Besenheide, und eine Birke<br />
verneigt sich gen Osten.<br />
8 <strong>Calluna</strong>
<strong>Calluna</strong> 9
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in der Urlaubsregion Ebstorf<br />
entdecken – beim „Wandern<br />
in der Tradition des<br />
Pilgerns“ auf Auferstehungs-,<br />
Schöpfungs- und<br />
Inspirationsweg oder auf<br />
den historischen Pfaden<br />
im Klosterflecken Ebstorf<br />
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Domäne.<br />
Termine und Infos:<br />
Urlaubsregion Ebstorf – Tourist-Info<br />
Winkelplatz 4a | 29574 Ebstorf<br />
touristinfo@ebstorf.de | www.urlaubsregion-ebstorf.de<br />
Gestärkt geht es weiter. Wir wandern am Waldrand entlang,<br />
rechterhand die Heide. Was leuchtet denn da links im Schnee?<br />
Eine einzelne Preiselbeere. Im Herbst lassen sich in den Wäldern<br />
zwischen Hermannsburg und Unterlüß, wie fast überall in der<br />
Südheide, reichlich rote und blaue Beeren ernten.<br />
Wir kommen an einer weiteren Schutzhütte vorbei. Von ihr führt<br />
eine schmale Kopfsteinpflasterallee bis zum Wanderparkplatz an<br />
der Kreisstraße. Diese überqueren wir und gehen auf einem Feldweg<br />
ein Stück nach Norden, bis wir auf einen Querweg treffen.<br />
Dieser führt uns in einem Bogen bis an den Rand des Naturschutzgebietes<br />
Weesener Bach. Wir biegen abermals rechts ab und<br />
gehen auf dem Radfahrstreifen neben der unbefestigten Straße parallel<br />
zum Bach, den wir allerdings nicht sehen, sondern hinter<br />
den hohen Bäumen nur erahnen können. Unterwegs laden mehrere<br />
Stichwege zu kleinen Abstechern an den Bach hinunter ein.<br />
Doch wir verzichten darauf, denn jetzt im Winter wird es so früh<br />
dunkel, dass wir uns sputen müssen, um noch im Hellen an unserem<br />
Ausgangspunkt anzukommen. Immerhin ist es dank des<br />
Schnees nicht ganz so düster wie sonst in dieser Jahreszeit.<br />
Wir nehmen uns vor, den Weesener Bach im Frühling im Rahmen<br />
einer Radtour zu erkunden. Kurz vor Lutterloh, bei der Mini-<br />
Siedlung Raakamp, weicht der Wald Wiesen und Äckern, und wir<br />
sehen den Bach dann doch noch und staunen, wie tief er sich ins<br />
Gelände 2 eingegraben 2 hat. 2 Hinter 2 den Häusern am Raakamper<br />
Weg fallen die Grundstücke steil zum Bach hin ab. Der Raakamper<br />
Weg 2 mündet 2 in die Dorfstraße. Wir überqueren, wie schon<br />
am<br />
2 2<br />
Beginn unserer Wanderung, den Bach und erreichen unseren<br />
Parkplatz zwischen Eichenhain und Heidefläche am Weesener<br />
Weg.<br />
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an 365 Tagen im Jahr,<br />
auch an den Wochenenden!<br />
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Misselhorner Heide<br />
Lutterloh<br />
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Foto © Lüneburger Heide GmbH<br />
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Mo. bis Sa. 9 - 22 Uhr, So. und Feiertags: 9 - 20 Uhr<br />
www.jod-sole-therme.de | Telefon: (05821) 57 79<br />
Tiefental<br />
Kartengrundlage: Komoot / OpenStreetMap-Mitwirkende<br />
2 2 2 2 2 2 2 2 2<br />
INFO<br />
Ausgangspunkt dieser 16,6 km lange Wandertour, die<br />
<strong>mit</strong> Pausen 2:45 Stunden gedauert hat, ist der kleine<br />
Heideort Lutterloh an der Straße zwischen Hermannsburg und Unterlüß.<br />
Als Alternative bietet sich der Wanderparkplatz »Misselhorner<br />
Heide« 1,5 km östlich von Hermannsburg an.<br />
<strong>Calluna</strong>-Abonnenten können sich unter der Adresse www.callunamagazin.de<br />
im <strong>Calluna</strong>Plus-Bereich die Tourenkarte und den GPS-<br />
Track herunterladen.<br />
Weitere Wandertouren im Naturpark Südheide sind unter der<br />
Adresse www.region-celle-navigator.de zu finden.<br />
Da besonders im Winter die Wege durch reichlich Regen und/oder<br />
Forstfahrzeuge in schlechtem zustand sein können, sind robuste<br />
Wanderstiefel möglichst <strong>mit</strong> wasserdichter Membran ratsam.<br />
10 <strong>Calluna</strong>
Einige Beispiele dafür, wie Totholz im Kreislauf der Natur »recycelt« wird. Wer auf Wanderungen genauer hinschaut, kann faszinierende Entdeckungen machen.<br />
LebensraumTOTHOLZ<br />
DIE NATUR SETzT SEIT JEHER AUF RECyCLING<br />
INKA LYKKA KORTH / Text / Fotos<br />
Totholz steckt voller Leben. Es ist ein wichtiger Bestandteil<br />
des Ökosystems Wald und bildet die Lebensgrundlage für<br />
viele Tier- und Pflanzenarten. Spechte bauen sich Höhlen<br />
in abgestorbenen Bäumen, Pilze und Flechten besiedeln am Wegesrand<br />
vergessene Holzstapel und Weidezaunpfähle, und auf<br />
manchem Baumstumpf wächst sogar ein neuer Baum, der <strong>mit</strong> der<br />
Unterlage auch gar nicht verwandt sein muss.<br />
Auf unseren Wandertouren durch die Wälder der Südheide entdecken<br />
wir immer wieder neue, faszinierende Beispiele dafür, wie<br />
im Kreislauf der Natur aus Totholz neues Leben entsteht, und machen<br />
Fotos davon. Eine kleine Auswahl der inzwischen auf Hunderte<br />
von Bildern angewachsenen Totholz-Serie finden<br />
<strong>Calluna</strong>-Abonnenten im nur ihnen zugänglichen <strong>Calluna</strong>Plus-Bereich<br />
auf www.calluna-magazin.de.<br />
Das Recyclingprinzip ist der Natur seit jeher zu eigen, funktioniert<br />
allerdings nur <strong>mit</strong> organischem Material. Zwar versuchen<br />
manche Tiere auch Plastikmüll wiederzuverwerten — Störche<br />
zum Beispiel polstern gerne ihre Nester da<strong>mit</strong> aus —, aber in vielen<br />
Fällen wird ihnen das zum Verhängnis. Immer wieder werden<br />
tote Vögel gefunden, die sich <strong>mit</strong> Schnäbeln oder Füßen in Plastikschnüren<br />
verfangen hatten oder deren Junge auf der wasserundurchlässigen<br />
Unterlage aus Plastik durchnässen und erfrieren.<br />
Und nicht nur bei vielen Meeresbewohnern sind schon Kunststoffteilchen<br />
in den Mägen nachgewiesen worden.<br />
<strong>Calluna</strong> 11
STREIFZÜGE<br />
Familiäres Ausugslokal und Catering-Service<br />
Önungszeiten: Mi und Fr ab 12 Uhr<br />
Do und Sa 12 – 18 Uhr | So 10 – 18 Uhr<br />
Mo und Di Ruhetage<br />
Tel. 0 53 71 | 140 044<br />
www.modes-heidecafe.de<br />
Magisches Grünkohl-Wochenende Isetaler Faschings-Wochenende<br />
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Leistungen für beide Events: ■ 2 x Übernachtung im komfortablen Hotel zim mer inkl.<br />
HP im MORADA Hotel Isetal in Gifhorn ■ 1 x Abendessen als Isetaler Spe zia li tä ten buffet<br />
■ All-inkl.-Getränken v. 19.30 Uhr – 23.30 Uhr (Bier, Hauswein, alkohlfr. Ge trän ke)<br />
■ Nutzung<br />
des hauseigenen Wellness- u. Freizeitbereichs nach Ver füg barkeit<br />
■<br />
1 x großes Grünkohl-Essen<br />
■ 1 x gef. Grünkohl-Wanderung<br />
<strong>mit</strong> Fackeln u. Glühwein satt<br />
■ 1 x Magie, Illusionen <strong>mit</strong> dem<br />
Zauberkünstler Kevin Köneke<br />
■ 1 x Winter-Party<br />
m. DJ-Musik<br />
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DZ/ZBZ Klassik € 109,-<br />
28.12. - 16.1.2018<br />
Betriebsurlaub<br />
Modes Heide Café<br />
• Grünkohlessen | Wanderung – noch freie Termine bis Ende Februar<br />
• Modes Heideschinken-Essen vom Buet<br />
jeden Mittwoch ab 18 Uhr für 13,90 Euro p.P.<br />
• Jeden Sonntag Brunch ab 10 Uhr<br />
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1 x Abendessen als Faschingsbuffet<br />
■ 1 x 1-€-Party i. d. Club-Lounge m.<br />
DJ-Musik (Bier, Hauswein, Schnaps, alkohlfr.<br />
Getränke € 1,-)<br />
■ 1 x Faschingsparty i. d. Club-Lounge<br />
<strong>mit</strong> DJ-Musik<br />
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(wochentags 8.00 bis 22.00 Uhr, Sa u. So 9.00 bis 22.00 Uhr)<br />
zWISCHEN ÖRTzE UND BRUCHBACH<br />
LäSST SICH ALLERLEI ENTDECKEN<br />
INKA LYKKA KORTH / Text / Fotos<br />
Mit dem Pferd, <strong>mit</strong> dem Fahrrad oder lieber zu Fuß? Egal,<br />
der Wanderparkplatz an der Bundesstraße 3, direkt vor<br />
der Örtzebrücke am Ortsrand von Wolthausen, hält Infotafeln<br />
<strong>mit</strong> Tourenvorschlägen für alle drei Fortbewegungsarten<br />
bereit. Reiter sehen wir heute zwar keine, aber neben uns wird<br />
gerade die Heckklappe eines Kombis <strong>mit</strong> Hannoveraner Kennzeichen<br />
geöffnet, und zum Vorschein kommen zwei Falträder. Diese<br />
sind flugs entfaltet und startklar. Fast zeitgleich machen wir uns<br />
auf den Weg, haben lediglich ein paar Meter Vorsprung vor dem<br />
älteren, <strong>mit</strong> Mützen und Schals vor der Kälte geschützten Ehepaar,<br />
das uns nun auch schon freundlich grüßend überholt und dann<br />
auf der vom Waldweg abgetrennten Fahrradspur alsbald unserem<br />
Blickfeld entschwindet.<br />
Ja, im Frühling könnten wir uns so eine Radtour entlang der<br />
Örtze auch gut vorstellen, aber jetzt im Winter gehen wir doch<br />
lieber zu Fuß, nicht nur weil Fussel im Fahrradkorb an so einem<br />
nasskalten Tag wie heute wohl ziemlich frieren würde.<br />
Außerdem wollen wir heute unter die Pfadfinder gehen, und<br />
das ist wörtlich gemeint. Auf der Karte haben wir nämlich entdeckt,<br />
dass von dem schnurgeraden Waldweg, der als Wanderweg<br />
ausgewiesen ist und an dem auch die Fahrradspur verläuft, ein<br />
kleiner Pfad abzweigt, der sich offenbar direkt am Flussufer entlang<br />
schlängelt. Diesen Pfad wollen wir finden, und das gelingt<br />
uns sogar, obwohl wir nie bei den Pfadfindern waren. Nur einen<br />
halben Kilometer nach dem Start am Wanderparkplatz ist links<br />
am Wegesrand der »Einstieg«. Der Pfad führt zum Wasser und begleitet<br />
dann die Örtze ein Stück flussaufwärts, bevor er wieder auf<br />
den Wanderweg trifft.<br />
Reichlich Regen hat das Heideflüsschen gut gefüllt, und die<br />
Strömung ist beachtlich. 500 Jahre trieb sie hier an dem Örtzebogen<br />
östlich von Wolthausen das Wasserrad einer Mühle an. Allerdings,<br />
so lesen wir in der Mühlengeschichte, behinderte die im<br />
18. Jahrhundert stark zunehmende Flößerei häufig den Mühlenbetrieb,<br />
und immer wieder wurden die Wehranlagen beschädigt.<br />
Es wird vermutet, dass die Flößerei auch den Anstoß zum Bau der<br />
Sägemühle auf der anderen Seite des Mühlenwehrs gab. Während<br />
der Fachwerkbau der Sägemühle <strong>mit</strong> Wasserrad noch erhalten ist,<br />
wurde die Wassermühle Anfang des 20. Jahrhunderts durch einen<br />
Brand zerstört. An ihrer Stelle errichtete man das heutige Mühlengebäude,<br />
einen massiven, viergeschossigen Backsteinbau, den wir<br />
am anderen Ufer erblicken. Im Sommerhalbjahr, wenn die Bäume<br />
belaubt sind, wird die Mühle wahrscheinlich weniger gut zu<br />
sehen sein. In Betrieb war sie bis in die 1960er Jahre. Heute werden<br />
Wasserrad und Turbine zur Stromerzeugung genutzt.<br />
Der Pfad am Fluss entlang führt vorbei an <strong>mit</strong> Efeu berankten<br />
Bäumen zu einer Art Alt- oder Seitenarm, der wie ein größerer<br />
Teich wirkt und <strong>mit</strong> Moorwasser gespeist wird. Das Schwarze<br />
Moor liegt nämlich gleich nebenan.<br />
12 <strong>Calluna</strong>
Vom Pfad am Fluss<br />
Oben: Sitzbank an der Örtze.<br />
Unten: Am Rand des<br />
Schwarzen Moores.<br />
zum Schwarzen Moor<br />
<strong>Calluna</strong> 13
STREIFZÜGE<br />
Landgasthaus und Partyservice<br />
Mit unserem gepegten, gemütlichen Ambiente empfehlen<br />
wir uns für Ihre Familienfeiern wie z.B. Geburtstage, Jubiläen,<br />
Taufen und Beerdigungen. Wir lassen Ihre Feier zu einem<br />
gelungenen Fest werden!<br />
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3 3<br />
Wieder auf dem Hauptweg, geht es jetzt rund zwei Kilometer<br />
immer geradeaus, bis uns das Wanderzeichen der Wandertour 17,<br />
ein gelber Ring für die <strong>mit</strong>tellange Tour, rechts abbiegen lässt. Etwa<br />
auf halber Strecke blättern wir noch im Gästebuch der Schutzhütte<br />
links des Weges im Wald, und auch wir machen einen kleinen<br />
Eintrag. Bevor uns der in südöstliche Richtung abzweigende Weg<br />
ins Schwarze Moor führt, gehen wir noch einmal an das Ufer, das<br />
hier hoch wie ein Deich ist und blicken auf die Örtzeniederung,<br />
über die gerade ein Fischreiher hinwegfliegt. Direkt über unseren<br />
Köpfen krächzt derweil ein Kolkrabe im Geäst der Bäume.<br />
Wenig später sehen wir ein Reh vor uns am Wegesrand stehen<br />
und entdecken links unter den Fichten einen tischhohen Ameisenhaufen.<br />
Das fein säuberlich gestapelte Holz rechts des Weges<br />
liegt dort offenbar schon länger. Es ist bereits von allerlei Pilzen<br />
besiedelt worden.<br />
Der Weg trifft auf einen Querweg, und wir biegen rechts ab.<br />
Wir befinden uns jetzt am Rand des vom Bruchbach durchzogenen<br />
Schwarzen Moores, und wir sind froh, dass unsere Wanderstiefel<br />
halbwegs wasserdicht sind. Trockener wird es erst wieder,<br />
als wir auf den Waldweg von Wittbeck nach Wolthausen treffen.<br />
Auch dieser Weg wird wieder von einer Spur für Radfahrer begleitet.<br />
Die Faltradfahrer sind noch nicht zurück, als wir nach knapp<br />
eineinhalb Stunden am Ende dieser knapp acht Kilometer langen<br />
3 3 3 3<br />
Rundtour wieder am Wanderparkplatz eintreffen. Die werden<br />
doch <strong>mit</strong> ihren 16-Zoll-Rädern wohl nicht etwa die Regionalschleife<br />
Nr. 1 gefahren sein? Das sind immerhin fast 77 Kilometer,<br />
3 3<br />
und in einer Stunde wird es schon wieder dunkel.<br />
Schutzhütte<br />
Örtze<br />
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14 <strong>Calluna</strong><br />
Heilpädagogischer Bauernhof <strong>mit</strong><br />
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P><br />
<br />
Wolthausen<br />
Wassermühle<br />
<br />
Schwarzes Moor<br />
Bruchbach<br />
Kartengrundlage: Komoot / OpenStreetMap-Mitwirkende<br />
Ausgangspunkt dieser 7,95 km kurzen Wandertour, die<br />
INFO1:19 Stunden gedauert hat, ist der Wanderparkplatz an der<br />
B 3 bei Wolthausen. <strong>Calluna</strong>-Abonnenten können sich unter der Adresse<br />
www.calluna-magazin.de im <strong>Calluna</strong>Plus-Bereich die Tourenkarte und den<br />
GPS-Track herunterladen.<br />
Da besonders im Winter die Wege durch reichlich Regen und/oder Forstfahrzeuge<br />
in schlechtem zustand sein können, sind robuste Wanderstiefel möglichst<br />
<strong>mit</strong> wasserdichter Membran ratsam.<br />
3 3 3
1 2<br />
3<br />
4 5 6<br />
9<br />
1 Am Wanderparkplatz informieren Tafeln über die verschiedenen Touren im Naturpark.<br />
2 Blick auf die Wolthausener Wassermühle an der Örtze. 3 Auf dem Naturpfad am Fluss<br />
entlang. 4 Der Seitenarm der Örtze wirkt fast wie ein See. 5 Im Wald wartet eine Schutzhütte<br />
auf die Wanderer. 6 Blättern im Gästebuch der Schutzhütte. 7 Glück für das Reh:<br />
Der Hochsitz ist nicht besetzt. 8 Ein Wasserfall aus Moos scheint sich hier in den Bach zu<br />
ergießen. 9 Fest im Griff hat der Efeu diesen schief stehenden Baum an der Örtze.<br />
7 8<br />
<strong>Calluna</strong> 15
STEINREICH<br />
Ein Schwamm namens<br />
Multistella leipnitzae<br />
HEILWIG LEIPNITz MACHTE WISSENSCHAFTLICHE ENTDECKUNG<br />
CHRISTINE KOHNKE-LÖBERT / Text / Fotos<br />
Es gibt Leidenschaften, die niemals abkühlen. Für Heilwig<br />
Leipnitz ist es die Begeisterung für Brachiopoden. Zugegeben,<br />
diese Passion für prähistorische Armfüßer wird bei den<br />
meisten Menschen anfangs womöglich für Ratlosigkeit sorgen.<br />
Doch wer von der Uelzenerin erst einmal durch ihre umfangreiche<br />
Sammlung geführt worden ist, kann ihre Faszination von der spannenden<br />
Welt der Versteinerungen, Mineralien und Geschiebe<br />
nachvollziehen und wird davon möglicherweise sogar angesteckt.<br />
Bereits im Erdgeschoss des funktionalen Wohnhauses in der<br />
Uelzener Birkenstraße reihen sich in einem langen schmalen Korridor<br />
Glasvitrinen aneinander. Dicht an dicht sind darin alle Arten<br />
von Steinen aufbewahrt. »Hier gibt es einen ersten zeitlichen<br />
Überblick«, erläutert Heilwig Leipnitz. »Aber die Erkenntnisse ändern<br />
sich selbstverständlich immer wieder, die Forschung schreitet<br />
ja voran. Da kann sich die Einordnung schon einmal um ein paar<br />
Milliönchen verschieben.«<br />
Wer sich <strong>mit</strong> Steinen beschäftigt, denkt vermutlich in anderen<br />
zeitlichen Kategorien, als Menschen es normalerweise gewohnt<br />
sind. So geht es auch Heilwig Leipnitz. Sie ist fast 90 Jahre alt,<br />
den aktuellen Forschungsstand hat die lebhafte Frau jedoch stets<br />
parat. »Die Menschheitsgeschichte beschränkt sich innerhalb der<br />
Erdgeschichte ja nur auf einige Sekunden. Und wenn wir einmal<br />
nicht mehr da sind, wird die Natur sich sehr schnell wieder erholen«,<br />
meint die alte Dame und lädt ins Obergeschoss. Hier sind<br />
auf etwa 70 Quadratmetern viele Millionen Jahre Erdgeschichte<br />
versammelt – in Form von Steinen jeglicher Art. Sie lagern auf<br />
dem mehrere Meter langen Arbeitstisch, in Vitrinen und in zahllosen<br />
Schubern, die Reihe an Reihe in Wandregale und unter der<br />
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16 <strong>Calluna</strong>
Auf der schwedischen Insel Gotland fand Heilwig Leipnitz neben vielen<br />
weiteren Fossilien auch eine Reihe von Schwämmen, die sie anhand der<br />
Fundschichten ins Zeitalter des Silur einordnen konnte. Wissenschaftler<br />
hatten bis dahin angenommen, dass diese Schwämme im Silur bereits ausgestorben<br />
waren. Anhand von Vergleichsfunden im Museum Visby, die bis<br />
dahin unbesehen dort lagerten, konnte sie ihre Erkenntnisse präzisieren.<br />
Ein Schwamm wurde ihr zu Ehren Multistella leipnitzae benannt.<br />
+++Weitere Fotos auf <strong>Calluna</strong>Plus (exklusiv für Abonnenten) +++<br />
großen Arbeitsplatte eingebaut sind. Kleinste muschelähnliche<br />
Fossilien tummeln sich einvernehmlich in der Nachbarschaft von<br />
Korallen und Schwämmen, Versteinerungen zeigen die Formen<br />
kleiner und großer Kopffüßer, prähistorischer Fische oder Pflanzenabdrücke.<br />
Da liegen Hölzer, die über und über von Gängen<br />
durchbohrt sind – Zeugnis vieler fleißiger Bohrmuscheln – ,<br />
Schnecken, ein Nautilus und diverse Feinschliffe. Und von jedem<br />
Stück weiß Heilwig Leipnitz eine Geschichte zu erzählen. »Das<br />
ist die Hohlform von einem Krebswohngang und das hier ist die<br />
Ausfüllung eines solches Ganges. So etwas kann man auch im Geschiebe<br />
finden. Die Krebse haben ihre Wohngänge <strong>mit</strong> Kotpillen<br />
ausgepolstert. Auf diese Art wurde das Sediment zusammengehalten<br />
und darin lebten sie«, zeigt Heilwig Leipnitz auf einen im ersten<br />
Moment unscheinbar erscheinenden grauen Stein <strong>mit</strong><br />
passendem Gegenstück. Es bedarf schon eines geschulten Blickes,<br />
um die Zeugnisse vergangenen Lebens im Stein zu entdecken.<br />
Wenn man nur gut hinschaut, eröffnet sich aber eine so vielfältige<br />
und reiche Welt, dass der Beschauer Gefahr läuft, selbst von der<br />
Steine-Leidenschaft erfasst zu werden. »Mit der Zeit entwickelt<br />
man einen Blick dafür«, ist sich Heilwig Leipnitz sicher. Sie selbst<br />
hat ihr Wissen stets durch zusätzliches Literaturstudium erweitert.<br />
Wichtig sei aber nicht nur das Schauen und Studieren. »Man muss<br />
die Steine auch anfassen können, um ein Gefühl für die Struktur<br />
und das Material zu bekommen«, meint sie. Und wenn sie einmal<br />
einen Fund nicht einordnen kann, scheut sie sich nicht, Fachleute<br />
hinzuzuziehen. Obwohl – eine kompetente Fachfrau ist die Autodidaktion<br />
ja längst selbst. »Hier sehen sie die Grenze zwischen<br />
Kreide und Tertiär«, hält sie einen Stein <strong>mit</strong> verschiedenen Einschlüssen<br />
in die Höhe. »Hier sind noch Kreidefossilien zu sehen,<br />
Reste von Seeigeln und kleine Cranien, also Armfüßer, die gerne<br />
<strong>mit</strong> Muscheln verwechselt werden, <strong>mit</strong> diesen aber nicht verwandt<br />
sind. Und dazwischen sind die ersten Tertiär-Fossilien zu finden.«<br />
Ein Stein – ein Schlaglicht auf die Erdgeschichte. Das Klima auf<br />
der Erde war im Zeitalter des Tertiär, das vor etwa 66 Millonen Jahren<br />
begann, wesentlich wärmer als heute. Nach dem Aussterben<br />
der Dinosaurier entwickelten sich damals nach und nach die Säugetiere<br />
zu den beherrschenden Landtieren auf der Erde.<br />
<strong>Calluna</strong> 17
STEINREICH<br />
Heilwig Leipnitz ist, wie sich beim Blick in die Vitrinen zeigt, buchstäblich<br />
steinreich, ihr Haus ein Steinreich.<br />
Ganz nebenbei ist Heilwig Leipnitz bei ihren Exkursionen auch<br />
der Mineralogie nahe gekommen. Das bliebe eben nicht aus,<br />
wenn ein Fund neugierig mache. Die Neugier trieb sie auch an,<br />
einen Stein, der auf den ersten Blick wie ein Stück Holz aussieht,<br />
aber <strong>mit</strong> einer feinen Trennlinie versehen ist, näher zu untersuchen.<br />
»Dieser ist im Alttertiär entstanden, als es die großen Vulkanausbrüche<br />
in Südschweden gab«, erklärt sie. »Die<br />
ausgetretene Vulkanasche lagerte sich in einer Schicht ab und zog<br />
Kalk an, der wiederum Kristalle bildete, die in zwei Richtungen<br />
wuchsen. Diese Kristalle kommen in verschiedenen Farben vor<br />
und können zu schönen Schmuckstücken verarbeitet werden.«<br />
Auch wer glaubt, dass Bernstein lediglich an der Küste zu finden<br />
ist, wird bei Heilwig Leipnitz eines Besseren belehrt. Auf ihren<br />
Kiesgruben-Exkursionen fand sie große Bernsteine, die während<br />
der Eiszeiten in unsere Region transportiert worden sind.<br />
Sortiert ist ihre Sammlung nach Erdzeitaltern. »Zuerst sammelt<br />
man alles, was interessant aussieht«, sagt sie, als das Material aber<br />
mehr und mehr wurde, war es ihr wichtig, Ordnung in die Sammlung<br />
zu bringen. Besonders wichtig für die wissenschaftliche Auswertung<br />
sei die Dokumentation des Fundortes.<br />
Eine Vorliebe hat Heilwig Leipnitz auch – und diese gilt eben<br />
den Brachiopoden. Warum es ihr ausgerechnet die Armfüßer angetan<br />
haben, kann sie selbst nicht so genau sagen, es seien einfach<br />
außerordentlich interessante Tiere. »Es gibt so unterschiedliche<br />
Formen, ganz verrückte Sachen«, begeistert sie sich und zieht<br />
einen weiteren Schuber hervor. Und tatsächlich, die kleinen, muschelähnlichen<br />
Schalentiere gibt es millimeterklein bis handgroß<br />
in verschiedenen Formen. Als lebende Fossilien sind noch heute<br />
Vorkommen dieser ehemals weit verbreiteten Tierart bekannt.<br />
»Biologie war schon in der Schule eines meiner Lieblingsfächer«,<br />
erinnert sich Heilwig Leipnitz. »Manche meiner Freundinnen<br />
wollten Friseurin werden, aber ich wollte immer Afrikaforscherin<br />
werden«, erzählt sie. Das <strong>mit</strong> Afrika hat nicht geklappt, dafür hat<br />
sie sich später der Geologie verschrieben.<br />
Heilwig Leipnitz ist in Hamburg geboren und hat in der Hansestadt<br />
ihre ersten Kindheitsjahre verlebt. Als sie acht Jahre alt war,<br />
zogen ihre Eltern nach Uelzen. Nach der Hochzeit <strong>mit</strong> Gottfried<br />
Leipnitz im Jahr 1948 wohnte die junge Familie zunächst in Hamburg.<br />
»Ich habe in die Ehe einen Seeigel und einen Wilnit <strong>mit</strong>gebracht<br />
und mein Mann eine kleine Schachtel voller Mineralien«,<br />
lacht Heilwig Leipnitz. Kein Wunder, dass die beiden später viele<br />
Urlaube <strong>mit</strong> Suchen und Sammeln verbrachten. Zunächst aber galt<br />
es, den Lebensunterhalt der Familie zu sichern, nach der Rückkehr<br />
nach Uelzen ein Heim herzurichten und die Kinder auf den Weg<br />
zu bringen.<br />
Ende der 1960er Jahre hatte die Familie wieder mehr Freiräume,<br />
und Heilwig Leipnitz füllte diese <strong>mit</strong> ihrer Begeisterung für Steine.<br />
»Ich habe mich zunächst hier in den Kiesgruben umgeschaut, und<br />
irgendwann war <strong>mit</strong> das nicht mehr genug. Also zog ich einen<br />
Freund zu Rate.« Der nahm sie nicht nur <strong>mit</strong> auf Exkursionen, sondern<br />
empfahl auch den Kontakt zur Arbeitsgruppen der Geschiebesammler<br />
in Hannover und Lüneburg, zu deren Treffen sie<br />
immer noch regelmäßig fährt.<br />
Viele Stücke ihrer Sammlung stammen von Reisen in den Norden,<br />
oft an die Steilküsten Gotlands. »Ich habe dann <strong>mit</strong> der Kopflupe<br />
am Hang gelegen und mein Mann ist langsam<br />
weitergewandert. Er war fast zwei Meter groß und wenn er in seiner<br />
Höhe etwas Schönes gesehen hat, dann hat er das eingesammelt.«<br />
Seine Funde zeigte er abends seiner Frau <strong>mit</strong> der Frage, ob<br />
sie <strong>mit</strong>genommen oder doch wieder weggeworfen werden sollten.<br />
Für seine Toleranz und Unterstützung ist ihm Heilwig Leipnitz bis<br />
heute dankbar. »Ich hatte einen so guten Mann, der mich in jeder<br />
Weise unterstützt hat«, sagt sie. Einmal wurden die beiden auf der<br />
Rückfahrt von Schweden von einem Zöllner darauf hingewiesen,<br />
dass ihr VW Käfer wohl falsch beladen sei, er läge so seltsam auf<br />
der Straße. Es war aber das Gewicht der Steine, das für eine Unwucht<br />
des kleinen Fahrzeugs gesorgt hatte. Wie viele Tonnen inzwischen<br />
in ihrem Haus in der Uelzener Birkenstraße lagern, das<br />
weiß sie nicht zu sagen.<br />
Mit einigen ihrer Fundstücke konnte Heilwig Leipnitz sogar<br />
einen neuen Forschungszweig anstoßen: Sie entdeckte einige<br />
Schwamm-arten, die die Wissenschaft <strong>mit</strong> dem Ende des Zeitalters<br />
des Ordovizium vor etwa 443,4 Millionen Jahren für ausgestorben<br />
erklärt hatte, weil damals eine Kälteperiode eingesetzt hatte. Doch<br />
sie entdeckte diese Schwammarten auch in jüngeren Erdschichten<br />
und gab sie nach Stockholm ins Museum, wo man ihre Funde zum<br />
Anlass für weitere wissenschaftliche Untersuchungen nahm. »Es<br />
erschien eine ganze Arbeit darüber und ein Schwamm <strong>mit</strong> kleinen<br />
Sternenmustern hat sogar meinen Namen bekommen. Es hat mich<br />
sehr gefreut, dass ich ein wenig für die Wissenschaft beitragen<br />
konnte.«<br />
So kommt es, dass es seit einigen Jahren einen Schwamm namens<br />
Multistella leipnitzae gibt. In der 2014 erschienenen englischsprachigen<br />
Monografie Fossils and Strata schreiben die<br />
Geologen Rhebergen und Botting dazu: »Named in honour of<br />
Mrs. Heilwig Leipnitz (Uelzen, Germany), who collected nearly<br />
all of the material discussed herein, including most of the specimens<br />
of this new taxon.« Dank Heilwig Leipnitz ist Uelzen seither<br />
international bekannt – zumindest unter Geologen.<br />
18 <strong>Calluna</strong>
TIERGESCHICHTEN<br />
Der Star – ein<br />
verkannter Star<br />
DER VOGEL DES JAHRES 2018 HAT VIELE TALENTE<br />
UND MAG ES ABWECHSLUNGSREICH<br />
Ein Star in seinem metallisch schimmernden Federkleid.<br />
Foto: Franz Zäpernick<br />
Jede neue Blüte im Garten verheißt das Nahen des Frühlings.<br />
Schneeglöckchen, die ersten Krokusse, schließlich Blaustern<br />
und Narzisse. Wir warten auf ein anderes, untrügliches Zeichen<br />
dafür, dass nun der Frühling endlich da ist, schauen erwartungsvoll<br />
hoch in die Krone des noch winterkahlen<br />
Walnussbaums, horchen auf eine neue Strophe im Lied der Vögel.<br />
Und dann hat das Warten eines Morgens ein Ende: Sie sind wieder<br />
gekommen – die Stare. Manchmal lassen sie sich Zeit, tauchen<br />
erst Mitte April auf, um ihren Nistkasten im Hinterhof zu inspizieren.<br />
Fällt die Prüfung zur Zufriedenheit aus, beginnt das Paar <strong>mit</strong><br />
dem Nestbau. Besonderen künstlerischen Aufwand treiben sie<br />
nicht hierfür, im Wesentlichen sind es kleine und größere Äste,<br />
die sie durch das Schlupfloch ins Innere der Holzbehausung<br />
schieben. Feder- und Moosbetten bauen sie nicht. Den Staren deshalb<br />
Schlichtheit zu unterstellen, wäre ganz und gar verfehlt. So<br />
betörend schön klingt der Abendgesang der Stare, deren schwarzes<br />
Federkleid in der Brutzeit metallisch grün und violett schimmert.<br />
So munter hört sich ihr Schwatzen an. Als stimmliche<br />
I<strong>mit</strong>ationskünstler bedienen sie sich auch in den Tonfolgen des<br />
Gesangs anderer Vogelarten und ahmen selbst menschengemachte<br />
Geräusche nach. Ein Star steckt dahinter, wenn im Kirschbaum<br />
plötzlich ein Handy zu tönen beginnt. Wie trostlos und leise<br />
war es in dem einen Jahr, als der Starenkasten aus unerfindlichen<br />
Gründen verwaist blieb.<br />
Stare lieben und pflegen die Geselligkeit. In unserem Dorf<br />
haben sie sich zwar nicht zu einer Brutkolonie zusammengefunden,<br />
aber am Abend sammelt sich ein kleiner Trupp zum gemeinschaftlichen<br />
Abendessen. Jeden Tag am selben Ort: Geschäftig<br />
pickend laufen die Stare <strong>mit</strong> den Pferden über die Wiese.<br />
Der lateinische Name Sturnus vulgaris verweist auf den vermeintlichen<br />
Allerweltsvogel. Der NABU sieht in ihm jedoch ein<br />
Paradebeispiel dafür, wie es um unsere eigentlich häufigen Vogelarten<br />
steht. Noch zählt er <strong>mit</strong> seinen durchschnittlich 3,65 Millionen<br />
Brutpaaren zu den häufigsten Vogelarten in Deutschland<br />
und Europa, doch spätestens seit der Jahrtausendwende gehen die<br />
Bestände der Stare zurück, er gilt als „gefährdet“. Denn seine bevorzugten<br />
Lebensräume wie Weiden, Wiesen und Felder <strong>mit</strong> Alleen<br />
und Waldrändern werden immer intensiver genutzt. Er<br />
benötigt Baumhöhlen zum Brüten und Nahrungsflächen <strong>mit</strong> kurzer<br />
Vegetation, wo er Würmer und Insekten findet. Doch Hecken<br />
und Feldgehölze »stören« eher beim intensiven Anbau von Getreide<br />
und Energiepflanzen in Monokulturen. Auch die zunehmende<br />
Haltung von Nutztieren in abgeriegelten Riesenställen<br />
setzt dem Star zu. Grasen Tiere nicht auf der Weide und hinterlassen<br />
ihren Mist, bleibt <strong>mit</strong> den angelockten Insekten ein wichtiges<br />
Nahrungs<strong>mit</strong>tel aus.<br />
Indem er den Star zum Vogel des Jahres 2018 gekürt hat, wirbt<br />
der NABU für eine ökologische Ackerbewirtschaftung, für eine<br />
kleinteilige und artenreiche Kulturlandschaft, in der es Hecken<br />
gibt, Kühe auf den Wiesen grasen und alte Bäume <strong>mit</strong> ihren Höhlungen<br />
erhalten werden.<br />
Jeder Garten- oder Hausbesitzer kann einen Anfang machen<br />
und der Wohnungsnot des Stars <strong>mit</strong> einem Nistkasten begegnen.<br />
Gärtnern ohne Pflanzenschutz<strong>mit</strong>tel und Insektizide sowie Beeren<br />
tragende Gehölze verhelfen dem Star – und vielen anderen Vögeln<br />
– zu ausreichend Nahrung. Was im Kleinen gelingt, sollte auch<br />
im Großen möglich sein, meint der NABU und setzt sich für ein<br />
Umdenken in der Landwirtschaft ein.<br />
Alles Gute für Ihr Tier<br />
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TELEFON 0 58 38 - 2 67<br />
(Termine außerhalb der Zeiten jederzeit möglich)<br />
Mo – Sa Vor<strong>mit</strong>tag 10.30 – 13.00 Uhr<br />
Mo, Di, Fr Nach<strong>mit</strong>tag 16.00 – 18.00 Uhr<br />
Do Nach<strong>mit</strong>tag 16.00 – 20.00 Uhr<br />
für biologische / homöopathische<br />
Behandlungsverfahren und Therapien<br />
Mi 12.00 – 13.00 Uhr<br />
Do 18.30 – 19.30 Uhr<br />
Mo – Fr 7.45 – 18.30 Uhr Hausbesuche auch<br />
Do 7.45 – 20.00 Uhr für Kleintiere !<br />
Sa 9.00 – 13.00 Uhr<br />
Physio-/ Aquatherapie nach Absprache<br />
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Tiergesundheitspraxis<br />
29393 Groß Oesingen, Hauptstraße 7<br />
Bewegungsgesundheit<br />
29393 Groß Oesingen, Am Fuhrenkamp<br />
<strong>Calluna</strong> 19
Ohne Maus<br />
Hunger<br />
im Haus<br />
Gesundes<br />
neues<br />
Jahr!<br />
SO WIE DEN INSEKTEN DAS BESTE HOTEL<br />
IM GARTEN NICHTS NüTzT, WENN SIE<br />
NICHTS zU FRESSEN FINDEN, BRAUCHEN<br />
SCHLEIEREULEN NEBEN MARDERSICHEREN<br />
BRUTKäSTEN VOR ALLEM EINEN REICH<br />
GEDECKTEN TISCH<br />
INKA LYKKA KORTH<br />
Zur aktuellen Diskussion über das Für und Wider von Glyphosat<br />
hat Horst Seeler eine klare Meinung: »Glyphosat<br />
gehört verboten.« Dabei geht es ihm gar nicht so sehr um<br />
das mögliche Krebsrisiko, sondern um einen anderen Aspekt, der<br />
in der Diskussion oft zu kurz kommt: »Glyphosat ist ein Unkrautvernichtungs<strong>mit</strong>tel.<br />
Die Natur kennt aber keine Unkräuter, sondern<br />
nur Wildkräuter.« Wer die totspritze, bringe das ganze<br />
Ökosystem durcheinander.<br />
Dagegen ließe sich einwenden, dass die Agrarsteppen der industriellen<br />
Landwirtschaft <strong>mit</strong> Natur so wenig zu tun haben wie<br />
ein Smartphone <strong>mit</strong> einem Regenschirm, aber genau das sei das<br />
Problem, meint Horst Seeler: Wenn es doch nur gelänge, die<br />
Landwirte von den riesigen Mais-Monokulturen abzubringen,<br />
dann wäre immerhin schon etwas erreicht. »Ideal wäre eine richtig<br />
schön strukturierte Landschaft« <strong>mit</strong> Äckern und Wiesen, Hecken<br />
und Baumgruppen, denn Vielfalt komme allen zugute.<br />
Horst Seeler weiß, wovon er spricht. Seit vielen Jahrzehnten<br />
schon engagiert er sich im Naturschutz, überwiegend im Vogelschutz.<br />
Mit seiner in den 1960er Jahren gebildeten Ornithologischen<br />
Arbeitsgemeinschaft Barnbruch, der er seit den 1990er<br />
Jahren angehört, hat er nicht nur im namensgebenden Barnbuch<br />
zwischen Gifhorn und Wolfsburg schon viele Vogelschutzprojekte<br />
realisiert, aber im Mittelpunkt der Arbeit steht seit jeher die Hilfe<br />
für Schleiereulen. Der Anlass dafür war deren »immer bedrohlicher<br />
werdende Lage« infolge des Versiegens von Nahrungsquel-<br />
20 <strong>Calluna</strong>
TIERGESCHICHTEN<br />
Eine Schleiereule blickt aus ihrem Brutkasten in einer Scheune in Oerrel.<br />
Zum Schutz vor Mardern ist das Einflugloch <strong>mit</strong> Blech umkleidet.<br />
len. Oder anders ausgedrückt: Die Eulen fanden immer weniger<br />
Mäuse zum Fressen. Als Gründe dafür nennt Seeler »die Intensivierung<br />
und Modernisierung der Landwirtschaft«. Dazu gehöre<br />
das Verschwinden extensiv genutzter Wiesen ebenso wie das Umpflügen<br />
von Ackerrandstreifen und Feldwegen. Und auch der<br />
Mähdrescher habe einen erheblichen Anteil am Rückgang der<br />
Mäusepopulation. In früheren Zeiten, erläutert Seeler, sei das Getreide<br />
auf dem Feld geschnitten und erst nach Einlagerung in der<br />
Scheune gedroschen worden. Heute werde es dagegen gleich auf<br />
dem Feld in einem Arbeitsgang gemäht und gedroschen, und die<br />
Mäuse fänden im Winter in der Scheune nichts mehr zu fressen.<br />
Hinzu komme, dass die Scheunen und Ställe heuzutage geradezu<br />
hermetisch verschlossen seien, sodass dort ohnehin keine Eule<br />
mehr auf Mäusejagd gehen könne. Mäuse zu vergiften, sei eine<br />
weitere Unsitte, die letztendlich auch den Eulen schade. Zum<br />
Rückgang des Nahrungsangebotes komme das Fehlen von mardersicheren<br />
Brutmöglichkeiten in Scheunen und Ställen. Und<br />
dann sei da auch noch der Straßen- und Schienenverkehr, der vielen<br />
Schleiereulen das Leben koste. Schleiereulen könnten 15 Jahre<br />
und älter werden, aber die meisten kämen nur auf ein bis zwei<br />
Jahre. »Entweder verhungern sie, oder sie kommen bei einem Verkehrsunfall<br />
ums Leben«, weiß Horst Seeler, der akribisch über das<br />
Alter der Schleiereulen Buch führt.<br />
Seit dem Start ihres »Dauerprojekts« zum Schutz der Schleiereule<br />
haben die ehrenamtlich tätigen Ornithologen im Raum<br />
Foto: Inka Lykka Korth<br />
Die Schleiereule<br />
Mit ihrem herzförmigen und sehr hellem,<br />
fast weißem Gesichtsschleier lässt<br />
sich die Schleiereule (Tyto alba) von<br />
allen anderen Eulen gut unterscheiden.<br />
Außerdem fehlen ihr die eulentypischen<br />
Ohrfedern, und sie hat verhältnismäßig<br />
kleine, schwarze Augen. Die<br />
33 bis 35 zentimeter lange Eule erreicht<br />
eine Flügelspannweite von 85<br />
bis 95 zentimeter. Die Männchen wiegen<br />
290 bis 340 Gramm, die Weibchen<br />
310 bis 370 Gramm.<br />
Die Lautäußerungen der Schleiereule sind im Vergleich zu denen anderer<br />
Eulen sehr speziell. Besonders markant ist der lang gezogene,<br />
kreischende Revierruf des Männchens. Für den Schleiereulenexperten<br />
Horst Seeler klingt er wie das Quietschen eines kaputten Keilriemens.<br />
zur Warnung ruft die Schleiereule hastig kraich-kraich, auf<br />
Bedrohungen reagiert sie <strong>mit</strong> Fauchen und Schnabelknappen.<br />
Die Schleiereule jagt <strong>mit</strong> dem Gehör. Sie hat das beste Gehör unter<br />
den Vögeln. Die Schleiereulen übertreffen bei der Jagd nach Beutetieren<br />
die phänomenalen Ortungsleistungen der Fledermäuse. Richtungsunterschiede<br />
von einem Grad im Gegensatz zu vier Grad bei<br />
Fledermäusen werden noch wahrgenommen. Sie hören nicht nur die<br />
leisesten Geräusche, sie fixieren die Richtung der Geräuschquelle<br />
und er<strong>mit</strong>teln die Entfernung zu ihr. Im Winter kann die Schleiereule<br />
durch eine bis zu sieben zentimeter hohe Schneedecke (Pulverschnee)<br />
Mäuse orten und schlagen.<br />
Das Federkleid der Schleiereule unterstützt die nächtliche Jagd: Der<br />
Schleier funktioniert wie ein Parabolreflektor, der eintreffende<br />
Schallwellen sammelt und zu den Ohröffnungen leitet. Die Ohröffnungen<br />
liegen innerhalb des Schleiers.<br />
Die Nahrung der Schleiereule besteht zu über 95 Prozent aus Mäusen.<br />
Bevorzugt werden Feld- und Waldmäuse. Stehen sie nicht in<br />
ausreichender Menge zur Verfügung, jagen sie Schermäuse, Hausmäuse,<br />
Spitzmäuse, Frösche und Vögel.<br />
Der Winter ist für die Schleiereule eine harte zeit. Die Schleiereule<br />
kann im Vergleich zu anderen Eulenarten und zu Greifvögeln nicht<br />
einmal die Hälfte an Fettreserven anlegen. Sie kann ohne Nahrung<br />
nur wenige Tage überleben. Wenn verharschte Schneedecken über<br />
eine Woche lang die Nahrungsquellen abdecken und es keine Möglichkeiten<br />
gibt, innerhalb von Ställen und Scheunen Mäuse zu fangen,<br />
setzt das große Massensterben der Schleiereulen ein. Junge<br />
Eulen haben kaum eine Chance, den Winter zu überleben, und von<br />
den erfahrenen Alt-Eulen überlebt auch nur ein kleiner Prozentsatz<br />
(in manchen Jahren nicht einmal zehn Prozent).<br />
Im März beginnt die Balz, und im Normalfall wird ab Mitte April gebrütet.<br />
Nach dem ersten Ei folgen weitere Eier im Abstand von jeweils<br />
zwei bis drei Tagen, bis das Gelege <strong>mit</strong> etwa sechs Eiern<br />
abgeschlossen ist. Gelegegrößen bis zu 14 Eiern sind möglich. Nestmaterial<br />
wird nicht herbeigeschafft, die Eier werden auf eine Schicht<br />
von zerbissenem Gewölle abgelegt.<br />
Jedes Ei wird gut einen Monat lang bebrütet. Wenn das letzte Junge<br />
schlüpft, kann das älteste bereits zwei Wochen alt sein. Mitte Juni<br />
sind alle Jungen geschlüpft.<br />
Die Eulen-Familie benötigt in jeder Nacht etwa 35 Mäuse. Bis das<br />
älteste Junge zwei Wochen alt ist, versorgt das Männchen allein die<br />
Familie, danach beteiligt sich auch das Weibchen an den nächtlichen<br />
Jagdflügen. Nach über acht Wochen Nestlingszeit verlassen die Jungen<br />
ihren Brutplatz. Nach weiteren vier Wochen in Obhut ihrer Eltern,<br />
Training des Fliegens und Jagens, müssen die Jungen das<br />
heimatliche Revier verlassen. Sie suchen sich in der näheren oder<br />
weiteren Umgebung ein eigenes Revier und versuchen, <strong>mit</strong> einem<br />
Partner im kommenden Jahr eine eigene Familie zu gründen.<br />
Wenn das Nahrungsangebot im Sommer und Herbst noch groß<br />
genug ist oder sich erst entwickelt, werden noch späte oder zweite<br />
Bruten festgestellt. Die letzten Bruten werden erst im August begonnen.<br />
Quellen: Horst Seeler und NABU<br />
Foto Horst Seeler<br />
<strong>Calluna</strong> 21
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Gifhorn-Wolfsburg bereits 15.000 Schleiereulen beringt. Die offizielle<br />
Erlaubnis dafür hat die zuständige Vogelwarte Helgoland<br />
erhalten, die auch die Ringe zur Verfügung stellt und im Gegenzug<br />
die Daten über die Vögel erhält.<br />
Beringt werden bei den Schleiereulen alljährlich möglichst alle<br />
Jungvögel in den in der Region betreuten Nistkästen. Im Landkreis<br />
Gifhorn waren das im Jahr 2017 exakt 242 Jungeulen aus 71 Bruten.<br />
Zur Verfügung stehen in diesem Gebiet 272 Eulenkästen, die<br />
allerdings nicht alle auch in jedem Jahr belegt sind.<br />
Bruterfolg im Landkreis Gifhorn<br />
Jahr Bruten Junge<br />
2007 155 742<br />
2008 123 365<br />
2009 53 191<br />
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2012 24 122<br />
2013 11 31<br />
2014 22 81<br />
2015 37 191<br />
2016 74 269<br />
2017 71 242<br />
Schwankungen seien ganz natürlich, sagt Horst Seeler. Es gäbe<br />
gute und schlechte Mäusejahre, und dem Nahrungsangebot ändere<br />
sich auch die Zahl der erfolgreichen Bruten und Jungvögel.<br />
Den auffallend starken Einbruch der Zahlen im Jahr 2010 führt<br />
Horst Seeler auf den vorangegangenen außergewöhnlich kalten<br />
und schneereichen Winter zurück, in dem viele Schleiereulen verhungert<br />
seien. Inzwischen haben sich die Zahlen, wie die Tabelle<br />
zeigt, wieder gut erholt, wenngleich sie noch deutlich unter denen<br />
des Jahres 2007 liegen.<br />
Seitdem die Schleiereulen ihre Brut in mardersicheren Kästen aufziehen<br />
– rund 1600 Stück haben die Ornithologen schon gebaut,<br />
die meisten davon in der Werkstatt von Horst Seeler –, gebe es so<br />
gut wie keine Ausfälle mehr durch die Nesträuber. Früher, so Horst<br />
<br />
<br />
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<br />
22 <strong>Calluna</strong>
Beim Kontrollieren der Brutkästen entstanden diese Bilder, welche die Jungvögel in verschiedenen Entwicklungsstufen zeigen. Ab der sechsten Lebenswoche<br />
sind sie befiedert und nach achteinhalb Wochen flügge.<br />
Fotos: Horst Seeler<br />
Seeler, hätten die Schleiereulen in den Scheunen im Stroh gebrütet,<br />
und die Marder hätten ein leichtes Spiel gehabt. Da es damals<br />
aber noch viel mehr Schleiereulen gab, haben die Ausfälle durch<br />
Marder die Population insgesamt nicht gefährdet. Das wäre heute<br />
anders. Ohne die Kästen, die jetzt im Winter gereinigt und bei Bedarf<br />
repariert werden, stünden die Schleiereulen vielleicht schon<br />
auf der Roten Liste der bedrohten Arten.<br />
Obwohl er nicht mehr der Jüngste und zudem schwerbehindert<br />
ist, kümmert sich Horst Seeler unermüdlich um »seine« Schleiereulen,<br />
fährt <strong>mit</strong> seinen Helfern in jedem Jahr Tausende von Kilometern,<br />
um alle Kästen und Bruten zu kontrollieren und die<br />
Jungvögel zu beringen. Als Computerfachmann im Ruhestand fällt<br />
es ihm leicht, aus den gesammelten Daten aufwändige Diagramme<br />
und Statistiken zu erstellen, die Auskunft über die Bestandsentwicklung<br />
und das Wanderverhalten geben – eine der<br />
hier in der Region beringten Schleiereulen wurde später in Spanien<br />
gesichtet. Ganz nebenbei gewinnen die Ornithologen dabei<br />
auch neue Erkenntnisse. Hatten sie früher angenommen, dass Eulenvögel<br />
relativ partnertreu sind, stellte sich im Laufe der Jahre heraus,<br />
dass genau das Gegenteil der Fall ist. Schmunzelnd berichtet<br />
Horst Seeler von einer Eulenmutter, die ihre Jungen im Kasten zurückgelassen<br />
hat – sie wurden fortan vom Vater alleine gefüttert<br />
–, um sich <strong>mit</strong> einem anderen Eulenmännchen zu verpaaren und<br />
in einem Kasten in der Nähe erneut zu brüten.<br />
Bild links: Horst Seeler hat auf einer Karte alle Orte, in denen im vergangenen<br />
Jahr Schleiereulen gebrütet haben, <strong>mit</strong> einem roten Punkt markiert.<br />
Seine Ornithologische Arbeitsgemeinschaft Barnbruch betreut in<br />
den Kreisen Gifhorn und Helmstedt und in der Stadt Wolfsburg<br />
414 Brutkästen in 210 Dörfern. In diesem Gebiet wurden 2017 insgesamt<br />
96 Bruten <strong>mit</strong> 328 Jungvögeln verzeichnet.<br />
Foto: Inka Lykka Korth<br />
NACHWUCHS GESUCHT<br />
Um Kinder für den Naturschutz im Allgemeinen und den Vogelschutz<br />
im Besonderen zu sensibilisieren, geht Horst Seeler gerne<br />
in Schulen und berichtet über seine Arbeit. Befindet sich ein gut<br />
zugänglicher Eulenkasten im Ort, lässt er die Schüler auch schon<br />
einmal einen Blick in der Kinderstube der Schleiereulen werfen.<br />
Das geschieht nicht ganz ohne Hintergedanken: Die zurzeit aus<br />
rund 15, überwiegend älteren Vogelfreunden bestehende Arbeitsgemeinschaft<br />
braucht dringend Nachwuchs. Gesucht werden<br />
Leute, die in ihrer Freizeit bei der Kontrolle der Eulenkästen, beim<br />
Beringen und Datensammeln helfen. Besonders fehle es an Helfern,<br />
die schwindelfrei sind und auf langen Leitern keine Höhenangst<br />
haben, denn das Einflugloch eines Eulenkastens befinde sich<br />
in mindestens fünf Meter Höhe.<br />
Horst Seeler (Telefon 05362 63331) erwartet von seinen Helfern<br />
nicht, dass sie ebensoviel Zeit in den Schleiereulenschutz investieren<br />
wie er. Ideal wäre eine Beteiligung an einem Tag in der<br />
Woche von Mai bis Juli sowie Oktober bis Februar. Willkommen<br />
sind aber auch Helfer, die nur an einem Tag im Monat zur Verfügung<br />
stehen. Er selbst kann als Rentner den Großteil seiner Zeit<br />
den Eulen widmen. »Andere fahren in den Urlaub, ich zu den<br />
Eulen«, sagt er. Stünde er heute allerdings noch einmal vor der<br />
Entscheidung, in der Naturschutzarbeit eine bestimmte Aufgabe<br />
zu übernehmen, dann wäre es wohl der Insektenschutz, denn das<br />
Insektensterben sei ein ganz großes Probleme, dass Pflanzen, Tiere<br />
und Menschen gleichermaßen betrifft. Und das lässt sich auch<br />
nicht durch den Bau von Insektenhotels lösen. Horst Seeler weiß<br />
von »seinen« Schleiereulen: Wenn die Nahrungsgrundlage fehlt,<br />
nützen auch die besten Nisthilfen nichts. »Jeder braucht zunächst<br />
einmal etwas zu essen, und dann erst kommt die Wohnung.«<br />
<strong>Calluna</strong> 23
HANDGEMACHT<br />
Rings um den Gartenteich haben sich allerlei Vögel eingefunden.<br />
ARTENVIELFALT<br />
Von A wie Amsel bis Z wie Zaunkönig: Bunte Vogelwelt<br />
im Garten von Christine Schreiber-Schönherr<br />
MARION KORTH / Text<br />
INKA LYKKA KORTH / Fotos<br />
Alle Vögel sind schon da? Nein. Alle Vögel sind immer da<br />
– in Christine Schreiber-Schönherrs Garten gilt dies uneingeschränkt,<br />
egal ob Winter, Frühjahr, Sommer oder Herbst.<br />
Aus dem Wipfel eines großen Baumes heraus beäugen uns Buchfinken,<br />
um gleich darauf davonzufliegen. Die anderen Vögel<br />
haben uns ebenfalls schon gesehen. Auf dem Gartenweg Richtung<br />
Haustür verfolgen uns aufmerksam die Blicke der Eulen, die auf<br />
Baumstümpfen sitzen, im Geäst hocken, sich zwischen Sträuchern<br />
verbergen. Mit jedem Schritt entdecken wir mehr von ihnen, dazu<br />
andere Vögel: Meisen, Baumläufer, einen Specht, der einen<br />
Stamm erklimmt. Das reinste Vogelparadies.<br />
Sobald es kalt wird und die Blätter fallen, werden es ohne jedes<br />
menschliche Zutun wie von Zauberhand mehr und mehr. Die<br />
Wasser- und Watvögel, die Christine Schreiber-Schönherr am<br />
Teichufer in langer Reihe auf den Ufersteinen versammelt hat, tauchen<br />
nun nach und nach zwischen den Stauden, die ihnen im<br />
Sommer über den Kopf gewachsen sind, wieder auf. Ebenso die<br />
vielen Meisen, deren kleine Gestalten auf den nun kahlen Ästen<br />
leicht auszumachen sind. Die Illusion ist fast perfekt, so naturgetreu<br />
sehen die Gefiederten aus. Das Material, aus dem sie gemacht<br />
sind, ist alles andere als federleicht und plustrigweich:<br />
Keramik. Und doch gelingt es Christine Schreiber-Schönherr, dem<br />
geschmeidigen Material alle Feinheiten zu entlocken, bis hin zum<br />
zarten Flaum der Jungeulen. »Ich habe gute Bücher«, sagt sie, als<br />
sei das Erklärung genug. Da ist aber noch etwas anderes, das<br />
24 <strong>Calluna</strong><br />
Christine Schreiber-Schönherr zeigt<br />
den Vogel des Jahres 2018 – einen Star.
Ein Rundgang durch den Garten von Christine Schreiber-Schönherr<br />
ist wie ein Besuch im Vogelpark – <strong>mit</strong><br />
dem Unterschied, dass hier alle Vögel aus Ton sind.<br />
Nur Kater Ringo ist nich modelliert.<br />
<strong>Calluna</strong> 25
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Gespür für die Gestalt, <strong>mit</strong>ten im Leben festgehalten und aus<br />
Ton geformt, dazu der offene Blick der Naturbeobachterin, der offenbart,<br />
was den meisten anderen Menschen verborgen bleibt. Es<br />
ist nicht verwunderlich, dass die Keramikerin auch malen kann.<br />
»Beim Porträtzeichnen habe ich gelernt zu sehen«, sagt Christine<br />
Schreiber-Schönherr. Auf analytische und zugleich liebevolle Art<br />
nähert sie sich der Vogelgestalt, entdeckt ihre Besonderheiten, bis<br />
hin zu dem, was gut versteckt ist. »Ich muss auch wissen, welche<br />
Farbe die Federn auf der Unterseite des Schwanzes haben.« Der<br />
künstlerischen Freiheit setzt ihre Genauigkeit die Grenzen: Ein<br />
Körnerfresser muss auch einen Körnerfresserschnabel haben, findet<br />
sie. Unter ihren Händen wachsen der Dompfaff <strong>mit</strong> breiter,<br />
später leuchtend rot glasierter Brust heran, der Baumläufer, dessen<br />
Kopf in sanfter Welle fast übergangslos in die Körperlinie übergeht,<br />
die rundliche Meise, der Zaunkönig <strong>mit</strong> keck in die Luft gestrecktem<br />
Schwanz, die großen Augen der Schleiereule im<br />
herzförmigen Gesicht. Was jeden Vogel besonders und einzigartig<br />
macht – die Keramikerin arbeitet es heraus.<br />
Nur ab und an bricht sie aus, macht Ausflüge ins Reich der Fantasie,<br />
wo ganz wunderliche Vögel <strong>mit</strong> kugeligem Kopfschmuck<br />
leben, schillernde Paradiesvögel ihre Federn spreizen und manche<br />
ganz unscheinbar, reduziert aufs Wesentliche wohnen. »Auch<br />
dann habe ich den echten Vogel immer vor Augen, arbeite ihn<br />
dann aber anders aus«, sagt Christine Schreiber-Schönherr.<br />
Die Menschen, die einen ihrer Vögel bei sich aufnehmen,<br />
mögen die naturalistischen allerdings lieber, als die künstlerisch<br />
interpretierten. Viele entscheiden sich für die Blaumeisen in<strong>mit</strong>ten<br />
der bunten Vogelschar: »Weil sie so niedlich sind und Blau eine<br />
beliebte Farbe.« Auch die frechen Spatzen haben ihre Fans. Die<br />
Eulen sind Christine Schreiber-Schönherrs Lieblingsvögel. Doch<br />
es gebe Menschen, die sie lieber meiden. Als Todesvogel, als<br />
Dämon und Unglücksbringer hat die Eule einen schlechten<br />
Ruf. Aber das ist nur die halbe Wahrheit.<br />
In der griechischen Mythologie<br />
wurde die Eule hingegen<br />
hoch geachtet. Die gelernte<br />
Buchhändlerin, die lange für<br />
Verlage arbeitete, sieht in<br />
ihnen schon allein von Berufs<br />
wegen den Vogel der Weisheit.<br />
Das Bild der Eule, die<br />
auf einem Bücherstapel sitzt,<br />
hat Christine Schreiber-Schönherr<br />
als Keramikskulptur geformt.<br />
Ihre Liebe zum Buch lässt<br />
sie auch immer wieder nach Texten<br />
und Gedichten Ausschau halten, in<br />
denen Vögel die Hauptfiguren sind<br />
und die sie ihren Keramikwerken oder<br />
auch gestalteten Briefkarten beigibt.<br />
Der Garten ist ein naturnahes<br />
Kunstwerk – wie gemacht für die Keramikvögel<br />
und ihre lebenden Vorbilder.<br />
Hier hört Christine Schreiber-<br />
Schönherr tagsüber die Spatzen<br />
26 <strong>Calluna</strong>
Die Auswahl der richtigen Glasur verlang viel Erfahrung und Fachwissen. Selbst für ihre stilisierten, also nicht naturgetreuen Arbeiten orientiert sich Christine<br />
Schreiber-Schönherr am lebenden Original und zieht dabei regelmäßig auch ihre zahlreichen Vogelbücher zu Rate. Nicht nur Eulen, auch Hähne mag sie besonders<br />
gerne. Einige davon zeigt sie in den Ausstellungsräumen neben ihrer Töpferwerkstatt.<br />
<strong>Calluna</strong> 27
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lärmen und kann dem Lied der Mönchsgrasmücke lange bis in<br />
den Abend hinein lauschen. Der Garten versammelt <strong>mit</strong> großem<br />
Teich, dichtem Gesträuch, hohen Bäumen und den im Sommer<br />
blühenden Teppichen der Blütenstauden eine Vielzahl von Lebensräumen.<br />
Auch vom nahen Wald fliegen immer wieder Gäste heran.<br />
Nicht zu vergessen die stattlichen Gemüsebeete, auch wenn die<br />
jetzt abgeerntet sind und brach liegen. »Wir haben fast einen<br />
Selbstversorgergarten«, erzählt Christine Schreiber-Schönherr beim<br />
Rundgang. Geschützt unterm Glasdach des Gewächshauses kann<br />
sie auch jetzt noch Rucola oder Feldsalat für die Küche schneiden.<br />
Während der Erntezeit im Sommer hat sie viel zu tun, aber in<br />
ihre Werkstatt geht sie auch dann: »Spätestens um 9 Uhr, da bin<br />
ich eisern.« Zwei Brände und mindestens zwei Stunden Zeit stecken<br />
in jedem ihrer Keramikvögel. Der Garten ist eine verlässliche<br />
Inspirationsquelle, aber in den mehr als 20 Jahren, die die Schönherrs<br />
jetzt schon in Bannetze wohnen, geht auch dem vielfältigsten<br />
Garten einmal das Personal und gehen ihr die lebendigen<br />
Vorbilder aus. Die Schar der hier vorkommenden Gartenvögel hat<br />
die Keramikerin in ihrem Werk so gut wie komplett. Nur ein paar<br />
weniger augenfälligere Arten, alle mehr oder minder klein und<br />
von gräulicher oder bräunlicher Farbe fehlen noch in der Sammlung.<br />
»Einen Fliegen- oder Trauerschnäpper könnte ich mal wieder<br />
machen«, überlegt Christine Schreiber-Schönherr. Auf eine Ideeneingabe,<br />
verbunden für sie <strong>mit</strong> einem selbst gegebenen Arbeitsauftrag<br />
im Jahr kann sie sich verlassen: Dann macht der NABU<br />
bekannt, welcher Vogel der Vogel des Jahres wird. Mitten im Winter<br />
ist deshalb in ihrer Werkstatt schon der Star gelandet, auf dem<br />
2018 das Augenmerk der Vogelschützer liegt.<br />
Neue Vögel kann sie gedanklich auch anderswo sammeln. Einmal<br />
im Jahr zieht es die gebürtige Allgäuerin in ihre alte Heimat zurück.<br />
Dann werden neue Lebensräume erkundet, vom Flachland<br />
geht es hinauf in die Berge. »Für eine Woche gehe ich wandern,<br />
das reicht dann aber auch.« Die Heide sei schließlich so schön, von<br />
Heimweh zu den Bergen könne daher nicht die Rede sein.<br />
»Ich muss etwas <strong>mit</strong> den Händen machen und im wahrsten Sinn<br />
gestalten«, sagt Christine Schreiber-Schönherr. Ton, genauer Westerwälder<br />
Ton ist ihr Material. Nicht Stein, nicht Metall – da<strong>mit</strong><br />
wüsste sie nichts anzufangen. Von der ersten Bekanntschaft <strong>mit</strong><br />
dieser formbaren Masse, als sie sich entschlossen hatte, ihr Abitur<br />
nachzuholen und ersten Töpferunterricht erhielt, über Werkstattkurse<br />
bei künstlerisch arbeitenden Keramikern bis zu den vielen<br />
Jahren der eigenen praktischen Tätigkeit hat die Autodidakten in<br />
fast 40 Jahren einen großen Erfahrungsschatz angehäuft. Ein kleines<br />
Abenteuer bleibt die gestalterische Arbeit trotzdem immer.<br />
Schmale, lange Schnepfenschnäbel oder zarte Stelzenbeine stellen<br />
sie vor handwerkliche Herausforderungen. Aber da ist noch<br />
etwas. »Die Glasuren sind heikel«, sagt die Fachfrau. So kam es,<br />
dass sie einmal eine weinende Blaumeisenfamilie aus dem Brennofen<br />
holte. »Alle Vögel hatten eine Träne, die Glasur war verlaufen.«<br />
Solcherlei verunglückte Vögel werden im Garten ausgesetzt<br />
– ein schöner Ort für Kunst und Kreatur. Ein bisschen aufgeräumt<br />
hat Christine Schreiber-Schönherr, hat hier und da einen Ast und<br />
einen Stängel abgeschnitten, das meiste Verblühte jedoch stehenlassen.<br />
»Für die Vögel«, erklärt sie. Natürlich, das versteht sich bei<br />
ihr ja eigentlich von selbst.<br />
28 <strong>Calluna</strong>
Neben vielen Singvögeln modelliert Christine<br />
Schreiber-Schönherr immer wieder auch Eulen. Die<br />
»Büchereule« kommt nicht von ungefähr – die Keramikkünstlerin<br />
war einst Buchhändlerin.<br />
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<strong>Calluna</strong> 29
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30 <strong>Calluna</strong>
<strong>Calluna</strong><br />
Winter 2018<br />
Nr. 4 | 2. Jahrgang<br />
Dr. med. Uta Gowald<br />
Frauenherzen<br />
schlagen anders<br />
Unser Winterthema<br />
Haferkur fü r das Herz<br />
Fast vergessen und nun wiederentdeckt:<br />
Hafer ist eine anerkannte Arzneipflanze
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Titelthema<br />
der kommenden<br />
Ausgabe:<br />
Fasten für<br />
die Gesundheit
Die Themen in diesem Heft<br />
Hallo liebe Leserin,<br />
hallo lieber Leser,<br />
wie gut, dass ich einen Hund habe! Der hilft mir nämlich<br />
jeden Tag dabei, meinem inneren „Schweinehund“ ein<br />
Schnippchen zu schlagen und dabei auch noch Spaß zu haben.<br />
Denn mal ehrlich: Wer hat schon Lust, jeden Tag geschlagene<br />
10.000 Schritte zurückzulegen? Das ist die Summe, die<br />
wir im Schnitt täglich bewältigen sollten, um unserer Gesundheit<br />
– und ganz besonders unserem Herzen – etwas Gutes zu<br />
tun. Der Mensch ist nun einmal nicht dafür geschaffen, viele<br />
Stunden des Tages sitzend zu verbringen, wie es vielen Menschen<br />
<strong>mit</strong> Computerarbeitsplätzen heute geht, auch mir. Und<br />
da kommt meine kleine Hündin ins Spiel. Die ist nämlich bei<br />
der Arbeit fast immer dabei, und wenn sie irgendwann genug<br />
geschlafen hat, möchte sie dringend einen Spaziergang<br />
unternehmen. Und dann hilft alles nichts – unser Magazin<br />
muss warten und ich mich erst einmal bewegen, egal, wie es<br />
draußen aussieht. Na ja, das Losgehen ist nicht immer enthusiastisch,<br />
wenn das Wetter so aussieht, wie in diesem Winter<br />
bisher. Dafür ist das Heimkommen umso schöner. Und wir<br />
beide haben nicht nur frische Luft getankt, sondern auch<br />
noch unserem Herzen etwas Gutes getan!<br />
Trotzdem ist besonders der Winter auch eine Zeit, in der wir<br />
ruhig öfters ein bisschen Muße genießen können. Das vergessen<br />
gerade Frauen in ihrem Multi-Tasking-Alltag oftmals. Genauso<br />
wie sie die Anzeichen einer Herzerkrankung viel weniger<br />
ernst nehmen, als es Männer tun. Weil die Anzeichen<br />
weniger spezifisch sind, aber auch, weil Herzerkrankungen<br />
immer noch als „Männersache“ angesehen werden.<br />
hat sich für Sie aufgemacht und herausgefunden, worauf<br />
geachtet werden sollte und wo Betroffene Rat und Unterstützung<br />
finden.<br />
Frauenherzen schlagen anders 4<br />
Im Interview: Dr. med. Uta Gowald vom AKH Celle<br />
Es geht um das Miteinander 6<br />
Seit fünf Jahren Unterstützung für Menschen <strong>mit</strong> einer<br />
Herzerkrankung: Die Herz-Selbsthilfegruppe Giorn<br />
stellt sich vor<br />
Hafer – Kur für das Herz 8<br />
Spezialisten des Herz- und Gefäßzentrums<br />
Bad Bevensen empfehlen Haferkuren<br />
Lächeln von Kopf bis Fuß 11<br />
Ein entspannter Kiefer hil auch bei Fußproblemen<br />
Mit dem Vernebler inhalieren 12<br />
Tipp vom Apotheker:<br />
Husten lindern <strong>mit</strong> der Pflanzenapotheke<br />
Der Erkältung vorbeugen 13<br />
Gesundheitspps aus dem AKH Celle<br />
Miteinander durch den Alltag:<br />
Die Herz-Selbsthilfegruppe Gifhorn wurde fü nf Jahre alt<br />
Ich wünsche Ihnen einen schönen Winter <strong>mit</strong> vielen Schritten<br />
und hoffentlich jeder Menge Mußestunden.<br />
Bis bald im Frühjahr!<br />
<strong>Heidja</strong><br />
heidja@heidja.de
Frauenherzen schlagen anders<br />
Im Gespräch <strong>mit</strong> Dr. med. Uta Gowald vom AKH Celle<br />
H<br />
erzinfarkt – das passiert mir doch nicht, das ist doch eine<br />
Männerkrankheit! So oder ähnlich sehen es noch heute viele<br />
Frauen. Doch diese Selbsteinschätzung stimmt nicht. Auch<br />
bei den Frauen ist die häufigste Todesursache eine Herz-Kreislauferkrankung.<br />
Jedoch nehmen viele die ersten Anzeichen dafür<br />
nicht ernst genug. Die Angst etwa vor Brustkrebs ist oftmals größer<br />
als die Aufmerksamkeit, die einer möglichen Herzschwäche<br />
gewidmet wird. Vor den Wechseljahren sind Frauen durch Östrogene<br />
recht gut vor Herzerkrankungen geschützt. Sie erkranken<br />
etwa zehn Jahre später als Männer, und die Symptome sind oftmals<br />
auch andere. Aus diesem Grund wird eine Herzerkrankung<br />
von vielen Frauen zunächst gar nicht in Erwägung gezogen oder<br />
erkannt. Nach den Wechseljahren steigt die Erkrankungsrate bei<br />
Frauen allerdings an. Zudem wurde der natürliche Schutz der<br />
Frauen in den vergangenen Jahrzehnten durch Risikofaktoren wie<br />
etwa das Rauchen vermindert.<br />
Dr. med. Uta Gottwald<br />
4<br />
Frau Dr. Gowald, welche Risikofaktoren erhöhen außerdem<br />
die Gefahr, am Herzen zu erkranken?<br />
Das sind zum einen andere Krankheiten wie Bluthochdruck oder<br />
Zuckerkrankheit. Eine viel zu selten wahrgenommene Ursache<br />
kann zudem Bewegungsmangel sein. Sitzen ist quasi das neue<br />
Rauchen. Hier kann man <strong>mit</strong> vielen kleinen Aktivitäten gegensteuern,<br />
zum Beispiel einfach einmal die Treppe nehmen, anstatt<br />
<strong>mit</strong> dem Fahrstuhl zu fahren oder bei der Arbeit zeitweise stehen.<br />
Der Mensch ist nicht dafür geboren, lange zu sitzen. Evolutionsbiologisch<br />
ist er auf Bewegung angelegt. Weitere Risiken sind<br />
Übergewicht und zu hohe Cholesterinwerte. Eine Erkrankung –<br />
auch des Herzens – kann also durch einen gesunden Lebensstil<br />
hinausgezögert oder sogar vermieden werden. Allerding spielen<br />
auch genetische Dispositionen eine Rolle.<br />
Wie kündigt sich eine Herzerkrankung oder gar ein Herzinfarkt<br />
bei Frauen an?<br />
Auch hier gibt es Unterschiede. Bei Männern treten häufig die<br />
typischen linksseitigen Schmerzen <strong>mit</strong> Ausstrahlung in den linken<br />
Arm auf, auch Kieferschmerzen können auf eine akute Herzerkrankung<br />
hinweisen. Allerdings kann eine Erkrankung auch ohne<br />
die typischen Symptome auftreten. Bei Frauen sind die Anzeichen<br />
oft unspezifischer. Neben den typischen Symptomen wie<br />
bei den Männern kann es auch nur zu Oberbauchschmerzen,<br />
Schweißausbrüchen, Luftnot und Übelkeit kommen. So ist es kein<br />
Wunder, dass solche Anzeichen gerade von Frauen oftmals nicht<br />
ernst genug genommen werden und der Gang zum Arzt hinausgezögert<br />
wird. Zudem drängen Frauen im Krankenhaus aus familiären<br />
Verpflichtungen heraus öfter auf eine schnellere Entlassung<br />
und gönnen sich zu wenig Zeit für die Rehabilitation.<br />
Was sollte getan werden, wenn der Verdacht einer Herzerkrankung<br />
besteht?<br />
Es sollte auf jeden Fall frühzeitig reagiert werden. Zeit spielt eine<br />
enorme Rolle, auch um Langzeitschäden zu vermeiden. Wenn im<br />
Befinden etwas ungewöhnlich erscheint, dann sollte man nicht<br />
warten und dies abklären. Zudem spielen Körper und Seele auch<br />
bei Herzerkrankungen zusammen. Frauen, die seelischen Belastungen<br />
ausgesetzt oder an einer Depression erkrankt sind, haben<br />
ein höheres Risiko, einen Herzinfarkt zu erleiden.<br />
Meinen Sie das sogenannte „gebrochene Herz“?<br />
Auch das gibt es, es ist jedoch kein Herzinfarkt und kommt fast<br />
nur bei Frauen vor, etwa bei plötzlichem Stress oder starken Emotionen.<br />
Die Symptome ähneln denen des Herzinfarktes und können<br />
sogar zum Tod führen. Die starke Ausschüttung von Stresshormonen<br />
führt zu einer Pumpschwäche meist der Herzspitze,<br />
obwohl die Adern nicht verstopft sind. Dies trifft Frauen nach den
Wechseljahren öfter, weil sie nicht mehr so gut geschützt sind. In<br />
der Regel erholt man sich jedoch gut davon.<br />
Was kann ich tun, wenn ich das Gefühl habe, dass mein<br />
Herz „stolpert“?<br />
Ein EKG kann hier helfen zu klären, ob eine Herzrhythmusstörung<br />
vorliegt, die man behandeln muss. Handelt es sich nur um<br />
einzelne Stolperer und ich bin weiterhin gut belastbar, ist dies oft<br />
harmlos.<br />
Wie kann ich einer Herzerkrankung vorbeugen?<br />
Herz-Kreislauferkrankungen sind zum großen<br />
Teil eine Wohlstandserkrankung. Deshalb ist<br />
es wichtig, den eigenen Lebensstil immer<br />
wieder zu überdenken und vor allem nicht zu<br />
rauchen. Wichtig ist viel Bewegung. So etwa<br />
10.000 Schritte sollte jeder jeden Tag zurücklegen.<br />
Wer eine anstrengende Arbeit hat, braucht<br />
Ausgleich zu stressigen Zeiten. Zudem sollte ab<br />
und zu der Blutdruck gemessen werden, denn Bluthochdruck<br />
wird oftmals zunächst gar nicht bemerkt. Ein<br />
niedriger Cholesterinspiegel ist wichtig für die Gesundheit der<br />
Gefäße. So<strong>mit</strong> sollten zu hohe Werte, vor allem des LDL-Cholesterins<br />
gegebenenfalls gesenkt werden. Zudem ist es wichtig, dass<br />
der Blutzucker im normalen Bereich liegt. Eine gesunde Ernährung<br />
spielt ebenfalls eine wichtige Rolle.<br />
Was ist hier zu beachten?<br />
Auch hier kommt es auf Ausgewogenheit an. Es tut dem Herzen<br />
gut, weniger tierische Produkte zu verzehren. Statt dessen<br />
sollte auf pflanzliche Fette gesetzt und viel Gemüse, Nüsse und<br />
Obst verzehrt werden. Auch die sekundären Pflanzenstoffe – die<br />
Ballaststoffe – sind wichtig. Raffinierte Getreide (zum Beispiel<br />
im Weißbrot) etwa enthalten viele Stoffe nicht mehr, die in der<br />
Schale stecken und für den Körper gesund sind. Zudem sollten<br />
Fertigprodukte reduziert werden, denn sie enthalten oft versteckten<br />
Zucker, Salz und Phosphate. Letztlich ist es am besten, schon<br />
frühzeitig für sich zu sorgen, so dass man seine Gesundheit lange<br />
erhält.<br />
!BARMER warnt:<br />
Koronare Herzkrankheit ist<br />
Todesursache Nummer eins<br />
Etwa 76.000 Menschen starben im Jahr 2015 an einer koronaren<br />
Herzkrankheit (KHK). Sie war da<strong>mit</strong> Todesursache<br />
Nummer eins in Deutschland und verantwortlich für je-<br />
den zwölften Todesfall. Eine Analyse der BARMER<br />
<strong>mit</strong> Blick auf den Weltherztag am 29. September<br />
verdeutlicht die Ausmaße der Volkskrankheit.<br />
Etwa fünf Millionen Menschen müssen wegen<br />
der auch „chronisch ischämische Herzkrankheit“<br />
genannten Diagnose jedes Jahr<br />
zum Arzt.<br />
Im Jahr 2015 bekamen sechs Prozent aller Bürgerinnen<br />
und Bürger eine KHK diagnostiziert,<br />
darunter 4,6 Prozent der Frauen und 7,7 Prozent<br />
der Männer. „Stress, Rauchen, hohe Cholesterinwerte<br />
und Bluthochdruck erhöhen das Risiko für eine koronare<br />
Herzkrankheit massiv. Ein gesunder Lebensstil schützt am<br />
besten vor der Krankheit“, sagt Dr. Ursula Marschall, leitende<br />
Medizinerin bei der BARMER.<br />
Tückische Volkskrankheit früh erkennen<br />
Die koronare Herzkrankheit macht sich in der Regel durch<br />
Brustschmerzen, Engegefühl in der Brust oder Herzrhythmusstörungen<br />
bemerkbar. Marschall: „Die Symptome treten<br />
bei Betroffenen unterschiedlich stark in Erscheinung<br />
und werden <strong>mit</strong>unter sogar überhaupt nicht bemerkt.<br />
Ratsam ist deshalb ab dem 35. Lebensjahr ein Check-Up<br />
beim Arzt, der für gesetzlich Versicherte kostenlos ist.<br />
Hier werden unter anderem auch Risikofaktoren für das<br />
Herz untersucht.“<br />
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5
Herz-Selbsthilfegruppe Giorn feiert 5. Geburtstag<br />
Es geht um das Miteinander<br />
Auf 20 aktive Mitglieder kann sich<br />
die Herz-Selbsthilfegruppe Gifhorn<br />
verlassen. Neben Informationsveranstaltungen<br />
geht es vor allem<br />
um Gespräche und den Austausch<br />
<strong>mit</strong> anderen Betroffenen.<br />
6<br />
Als Dietmar Wagner gemeinsam <strong>mit</strong> sieben Mitstreitern im November<br />
2012 eine Herz-Selbsthilfegruppe ins Leben rief, wusste<br />
er nicht, wie sich die Dinge entwickeln würden. „Es ging uns<br />
darum, unsere Probleme teilen zu können und gemeinsam Lösungen<br />
zu finden“, erzählt er. „Wir haben dann Flyer bei den Ärzten<br />
verteilt und geschaut, wie es im Januar weitergehen würde.“<br />
Heute, fünf Jahre später, sitzt er in einer 20-köpfigen Runde<br />
im Gruppenraum der St.-Alfrid-Gemeinde in Gifhorn<br />
und freut sich, dass die Selbsthilfegruppe seither auf stabilen<br />
Füßen steht und jedes Jahr <strong>mit</strong> einem abwechslungsreichen<br />
Programm aufwarten kann. Es wird zu<br />
Vorträgen eingeladen, gemeinsam gekocht und gebacken,<br />
und auch Ausflüge werden unternommen.<br />
Rezepte machen die Runde, und gemeinsam schauen<br />
die Mitglieder in die neue Broschüre, die anlässlich des<br />
5. Geburtstages aufgelegt worden ist. „Aber vor allem geht<br />
es uns um die Gespräche und den Austausch <strong>mit</strong>einander. Für<br />
viele Krankheitsaspekte haben wir <strong>mit</strong>tlerweile 'Spezialisten' gefunden“,<br />
fasst Dietmar Wagner zusammen. „Angst und Unsicherheit<br />
waren für die meisten unserer Mitglieder der Antrieb, sich in<br />
unserer Gruppe zu engagieren“.<br />
Und so spricht man darüber, welche Auswirkungen eine Herzerkrankung<br />
im Alltag haben kann und welche Belastungen da<strong>mit</strong><br />
auch für die Angehörigen verbunden sind. Denn nicht nur<br />
die eigene, oft verminderte Leistungsfähigkeit, sondern auch Nebenwirkungen<br />
von Medikamenten können das Leben erheblich<br />
verändern. Hier gibt man sich gegenseitig Hilfestellungen und<br />
tauscht Erfahrungen aus.<br />
Eine Herzerkrankung muss das Leben nicht bestimmen, und<br />
Betroffene können sich gut darauf einstellen, am besten Schritt<br />
für Schritt. Gesundes Essen und Sport bringen neue Energie und<br />
Lebensfreude <strong>mit</strong> sich. Dazu gibt es Anleitung und Tipps von<br />
Fachleuten, vom Herzsport bis hin zu Entspannungsübungen, die<br />
dabei helfen, Stress zu reduzieren. Und auch eine gesunde Ernährung<br />
heißt nicht, dass aufs Naschen ganz verzichtet werden<br />
muss – besonders, wenn es ein Lächeln auf das Gesicht zaubert.<br />
Es kommt eben immer auf das rechte Maß an. hat <strong>mit</strong> vier<br />
Betroffenen über deren Erfahrungen gesprochen:<br />
„Ich bin<br />
von Anfang an dabei“, erzählt Rosema-<br />
rie Kahle. „Hier darf man alles sagen, was<br />
man hat. Die Herzgruppe ist ein wunderbarer<br />
Ort, um sich gegenseitig zu unterstützen.<br />
Ich bekomme Tipps und genieße<br />
das Zusammensein. Das ist für mich<br />
das Wichtigste.“<br />
„Man glaubt ja erst einmal nicht, dass es<br />
einem schlecht geht“, erzählt Siglinde Pe-<br />
trelli. „Ich bin eigentlich sportlich, doch irgendwann<br />
habe mich sehr schwach gefühlt. Ich<br />
konnte kaum noch eine Runde durch die Fußgängerzone<br />
laufen.“ Siglinde Petrelli ließ eine Kathederuntersuchung vornehmen<br />
– „Tja, und da war dann ein Stent (ein Röhrchen, dass in ein<br />
Blutgefäß eingesetzt wird, um es offen zu halten) fällig.“<br />
Ein Jahr später merkte sie eines Morgens,<br />
dass ihre Hand eingeschlafen<br />
war, und auch der Fuß machte an<br />
diesem Tag Probleme. Siglinde<br />
Petrelli vermutete, dass sie einen<br />
Schlaganfall hatte, weil<br />
aber keine weiteren Probleme<br />
auftraten, ging sie nicht<br />
gleich zum Arzt, sondern<br />
wartete ab. Ein Fehler, denn<br />
solche Anzeichen sollten ernst<br />
genommen werden.
Für sie wurde ein zweiter Stent nötig. Siglinde Petrelli ist seit 2014<br />
in der Selbsthilfegruppe. Sie meint, dass sie nach den beiden<br />
Herz-OPs zwar nicht mehr so leistungsfähig wie früher sei, aber<br />
sonst habe ihr Leben sich nicht sehr verändert. Wichtig sei ihr<br />
nach wie vor, viel Sport zu treiben.<br />
Mit unserem<br />
Kosmetik-Café!<br />
Adolf Laub kam nach einem Herzinfarkt<br />
zur Selbsthilfegruppe.<br />
„Der Infarkt hat sich für mich<br />
nicht angekündigt. Das ist<br />
von hier auf gleich passiert“,<br />
sagt er. Adolf Laub war an<br />
diesem Tag <strong>mit</strong> dem Fahrrad<br />
unterwegs und hatte<br />
zwar Schmerzen, nahm diese<br />
aber nicht besonders ernst. Und<br />
dann war es plötzlich akut, und<br />
eine Bypass-Operation wurde notwendig.<br />
„Jetzt geht es mir wieder gut, und ich bin bis heute aktiv,<br />
gehe jeden Tag schwimmen und bin beim Herzsport dabei.“<br />
Adolf Laub hat ein großes Ziel: „Ich möchte mindestens 107 Jahre<br />
alt werden“, lacht er.<br />
Ingrid Conrad hatte ebenfalls zu-<br />
nächst nichts von ihrer Herzerkrankung<br />
gemerkt. „Ich bin<br />
vor zwei Jahren bei einer gemütlichen<br />
Runde <strong>mit</strong> Freunden<br />
plötzlich ohnmächtig<br />
geworden“, erzählt sie. „Das<br />
war wohl für die anderen erschreckender<br />
als für mich.“<br />
Auch als es ein zweites Mal paswollte<br />
sie zunächst nicht ins Krankenhaus. „Ich war wieder<br />
sierte und der Notdienst kam,<br />
ganz da und fühlte mich gut“, erinnert sie sich. Im Gifhorner<br />
Krankenhaus wurde dann ein Vorhofflimmern festgestellt und Ingrid<br />
Conrad entsprechend behandelt. „Ich hatte Glück, dass mir<br />
gleich geholfen werden konnte, denn ich bin oft allein <strong>mit</strong> dem<br />
Hund draußen unterwegs“, meint sie. Die Selbsthilfegruppe hat<br />
sie durch Bekannte entdeckt und fühlt sich in der Runde wohl.<br />
Und das Wichtigste: Es geht ihr gesundheitlich wieder gut, und<br />
sie genießt ihre Runden in die Natur.<br />
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www.herzgruppen-gifhorn.de | www.herzstiftung.de<br />
Ansprechpartner: Dietmar Wagner (stehend),<br />
Ute Blank (Mitte) und Eckbert Heuer (rechts)<br />
7
Hafer – Kur für das Herz<br />
Spezialisten des Herz- und Gefäßzentrums Bad Bevensen empfehlen Haferkuren<br />
Hafer ist glutenarm und dank seiner Schleimstoffe magenschonend.<br />
Daneben enthält er komplexe Kohlenhydrate und viele<br />
Ballaststoffe – in 40 Gramm Hafer stecken rund vier Gramm<br />
– und diese sind für die vielen gesunden Eigenschaften verantwortlich.<br />
Sie lindern beispielsweise Verdauungsbeschwerden<br />
und helfen bei Magen-Darm-Erkrankungen. Entscheidender für<br />
Herzpatienten ist aber: Bei regelmäßigem Verzehr helfen die Ballaststoffe,<br />
die Blutfettwerte zu senken und den Blutzuckerspiegel<br />
zu regulieren. Da<strong>mit</strong> trägt der Hafer dazu bei, Artherosklerose<br />
und Herzinfarkten sowie Diabetes mellitus Typ 2 vorzubeugen.<br />
Foto: HGZ | Hafer: fotolia.de<br />
Prof. Dr. Bjoern A. Remppis<br />
Chefarzt der Klinik für Kardiologie am HGZ<br />
8<br />
Für manche Menschen ist der Hafer so selbstverständlich wie<br />
der Kaffee am Morgen – denn sie essen ihn regelmäßig zum<br />
Frühstück, als Haferflocken, im Müsli oder Porridge. Andere<br />
hingegen erinnern sich eher ungerne an den Haferbrei aus ihrer<br />
Kindheit. Zu Unrecht gerät das gesunde Getreide so in Misskredit,<br />
denn was viele heute nicht mehr wissen: Hafer sättigt nicht<br />
nur sehr gut, er ist auch äußerst gesund – so gesund, dass selbst<br />
modernste, fortschrittlichste Kliniken wie das Herz- und Gefäßzentrum<br />
Bad Bevensen (HGZ) bei einigen ihrer Patienten auf eine<br />
bewährte, sehr einfache Therapie zurückgreifen: die Haferkur.<br />
In der Heilkunde hat der Echte Hafer schon sehr lange seinen<br />
festen Platz. Weil er sich so vielseitig einsetzen lässt, wurde er<br />
an der Universität Würzburg dieses Jahr sogar zur Arzneipflanze<br />
des Jahres 2017 gewählt. Von außen aufgetragen – als Maske<br />
oder Sud – lässt sich die Haut da<strong>mit</strong> behandeln, etwa bei Juckreiz<br />
oder Entzündungen, als Nahrungs<strong>mit</strong>tel entfaltet er seine positiven<br />
Wirkungen im Inneren. Zunächst versorgt er den Körper <strong>mit</strong><br />
zahlreichen wichtigen Nährstoffen, darunter Zink, Biotin, Vitamin<br />
B1 und B6, Eisen, Magnesium und Silicium, und das schon<br />
bei geringen Mengen.<br />
„Herzschwäche und Diabetes gehen häufig <strong>mit</strong>einander einher“,<br />
sagt Prof. Dr. Bjoern A. Remppis, Chefarzt der Klinik für Kardiologie<br />
am HGZ. Rund ein Viertel der Menschen, die an Herzinsuffizienz<br />
leiden, sind auch an Diabetes erkrankt, zeigen Studien.<br />
Vorstufen der Erkrankung sind sogar deutlich häufiger zu erkennen:<br />
Bei 75 Prozent der Herzpatienten ist der Zuckerhaushalt<br />
bereits gestört, eine Insulinresistenz erkennbar. Viele dieser Menschen<br />
sind zudem übergewichtig. Kommen noch Bluthochdruck<br />
und Fettstoffwechselstörungen hinzu, spricht man vom Metabolischen<br />
Syndrom, auch tödliches Quartett genannt – einem<br />
entscheidenden Risikofaktor für die Koronare Herzkrankheit, die<br />
zum Herzinfarkt oder plötzlichen Herztod führen kann.<br />
Bei solchen Patienten setzen die Spezialisten des HGZ seit Jahren<br />
erfolgreich die gute alte Haferkur ein. Auslöser dafür war eine<br />
Studie der Universität Heidelberg vor einigen Jahren. „Sie zeigte,<br />
dass sich unter der Haferkur der Stoffwechsel verbessert, selbst<br />
bei Patienten, die bereits Insulin bekamen“, sagt Prof. Remppis.<br />
Während der Kur nehmen die Patienten zwei, drei Tage lang ausschließlich<br />
Hafer, Wasser und Tee zu sich, jeweils drei Mal am<br />
Tag. Die Flocken werden <strong>mit</strong> heißem Wasser aufgekocht, <strong>mit</strong>tags<br />
und abends auch einmal <strong>mit</strong> fettfreier Gemüsebrühe, um etwas
Geschmack hineinzubringen. Morgens dürfen die Patienten den<br />
Haferbrei auch <strong>mit</strong> etwas Zimt und Süßstoff würzen und ein paar<br />
Mandeln dazu essen. „Wenn sie das schaffen, wirkt nach den<br />
zwei, drei Tagen das Insulin im Körper wieder deutlich besser“,<br />
sagt der Kardiologe. „Die Patienten brauchen anschließend meistens<br />
nur noch die Hälfte ihrer ursprünglichen Insulindosis.“ Das<br />
wiederum helfe ihnen beim Abnehmen und dabei, wieder in ein<br />
gesünderes Gleichgewicht zu kommen.<br />
Wichtig sei aber, dass immer ein Arzt die Haferkur begleite,<br />
da<strong>mit</strong> Diabetes-Patienten nicht in eine Unterzuckerung gerieten.<br />
„Patienten müssen auch die Dosis ihres Langzeitinsulins<br />
am Abend vor Beginn der Kur halbieren“,<br />
sagt Prof. Remppis. „Außerdem<br />
vertragen sich nicht alle Diabetesmedikamente<br />
<strong>mit</strong> der Kur, etwa Sulfonylharnstoffe.<br />
Diese sollten möglichst<br />
zwei Tage vorher abgesetzt<br />
werden.“ Prof. Remppis isst auch<br />
privat regelmäßig Haferflocken,<br />
jeden Morgen, gerne <strong>mit</strong> einem<br />
frisch geriebenen Apfel und Chiasamen<br />
kombiniert, manchmal<br />
auch <strong>mit</strong> Beeren. „Wenn Sie das<br />
Tag für Tag zu sich nehmen, summieren<br />
sich die positiven Effekte im Laufe<br />
der Jahre“, sagt er. Davon profitiere nicht<br />
nur das Herz, sondern der gesamte Körper.<br />
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Energiezufuhr.<br />
• 50 g kernige Haferflocken (Diese sollten nach Möglich-<br />
keit kurz vor<br />
der Zubereitung selbst gequetscht werden,<br />
denn im Supermarkt gekaufte Haferflocken, die gedämpft<br />
worden sind, um sie haltbar zu machen,<br />
enthalten kaum noch verwertbare Vitamine,<br />
Spurenelemente und Mineralstoffe.)<br />
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150 ml Hafer-Drink (ungesüßt)<br />
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2 EL Chia-Samen<br />
• 1 säuerlicher Apfel<br />
Zubereitung:<br />
•<br />
Apfel klein schneiden<br />
• Haferflocken, Chia-Samen und<br />
kleingeschnittenen Apfel mischen<br />
• Hafer-Drink darüber geben<br />
Rezept: HGZ | Foto: fotolia.de<br />
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Römstedter Straße 25<br />
29549 Bad Bevensen<br />
Tel.: 05821 82-0<br />
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DAS REGIONALE MAGAZIN FÜR GESUNDHEIT & GUTES LEBEN<br />
9
DAS REGIONALE MAGAZIN FÜR GESUNDHEIT & GUTES LEBEN<br />
10<br />
Das Reformhaus empfiehlt: Weißdorn als natürlicher Helfer<br />
Verwendet werden Blüten, Blätter und Früchte, die als Tee, Tinktur<br />
oder ein Fertigpräparat wie zum Beispiel Weißdornsaft Anwendung<br />
finden. Für einen Tee übergießt man ein bis zwei Teelöffel<br />
Weißdornblüten <strong>mit</strong> kochendem Wasser und lässt den Sud<br />
zehn Minuten ziehen. Der Tee kann <strong>mit</strong> Honig gesüßt und sollte<br />
schluckweise getrunken werden. Aus den Früchten kann eine<br />
sanfte Abkochung bereitet werden. Dazu zwei Esslöffel zerstoßene<br />
Früchte (erst kurz vor der Verarbeitung zerstoßen) ins Wasser<br />
geben, kurz aufkochen und ebenfalls zehn Minuten ziehen<br />
lassen. Es gibt im Reformhaus aber auch fertige Herzkraft-Teemischungen,<br />
beispielsweise <strong>mit</strong> Verbene, Ingwer-Stücken oder<br />
Zimt. Für eine Tinktur werden Blüten oder Früchte <strong>mit</strong> Doppel-<br />
Liebesbrief an das Herz<br />
E<br />
r wirkt vorbeugend stärkend für das Herz und soll auch bei korn oder Weingeist übergossen.<br />
Der Aufguss sollte in<br />
Liebeskummer helfen: der Weißdorn. Auch Heckendorn,<br />
Mehlbeere oder Mehldorn genannt, ist der Weißdorn das einem Schraubglas zwei bis<br />
ganze Jahr über ein natürlicher Helfer, der beispielsweise bei Bluthochdruck,<br />
Herzrhythmusstörungen, Kreislaufproblemen, Reiz-<br />
Tinktur zu intensiv, kann sie <strong>mit</strong><br />
sechs Wochen ziehen. Ist die<br />
barkeit und Schlaflosigkeit unterstützend wirkt.<br />
Wasser verdünnt werden.<br />
Blut – der Schlüssel zur Gesundheit<br />
Der Begriff Gesundheit hat<br />
ähnlich wie Zufriedenheit,<br />
Glück oder Lebensqualität seit<br />
Jahrhunderten zu Diskussionen<br />
geführt. Gesundheit ist mehr<br />
als ein Körper ohne Krankheit,<br />
nämlich ein Zustand des körperlichen,<br />
sozialen und geistigen<br />
Wohlbefindens, <strong>mit</strong> einem<br />
entsprechenden Selbstwertgefühl.<br />
Sind Körper und Seele im<br />
Gleichgewicht, fühlt man sich<br />
wohl.<br />
In Deutschland und in den<br />
Heilprakkerin Sabine Linek meisten europäischen Ländern<br />
gibt es hervorragende Ärzte,<br />
denen ein breites Spektrum an analytischer Technologie zur Verfügung<br />
steht. Dieser Tatsache gebührt eine hohe, auch gesellschaftliche,<br />
Anerkennung. Es gibt aber immer mehr Patienten, deren<br />
Bedürfnis die Analyse des gesamten Körpers ist und nicht nur<br />
der einzelnen Symptome. Einen besonderen Weg schlägt deshalb<br />
die Heilpraktikerin Sabine Linek ein, wenn es um die Behandlung<br />
ihrer Patienten geht. Die von ihr ausgebildeten Heilpraktikerinnen<br />
wenden zur Diagnose die Dunkelfeld-Mikroskopie an:<br />
Ein Tropfen Blut wird in hoher Vergrößerung analysiert. Dabei<br />
gilt es, sich ein Gesamtbild zu schaffen. Gut eine Stunde dauert<br />
diese „Reise durch den Körper“, die zusammen <strong>mit</strong> dem Patienten<br />
am großen Bildschirm durchgeführt wird. Nach der Diagnose<br />
Weiß dorn ist wie ein Liebesbrief an das Herz. Er umfängt<br />
es liebevoll und nimmt es schützend in seine Hände.<br />
(Alte Weisheit aus der Krä uterkunde)<br />
Die Knospen der Weißdornblüten können im Salat verwendet<br />
werden; zusammen <strong>mit</strong> jungen Blättern ist zudem eine Zubereitung<br />
als Gemüse empfehlenswert. Weißdorn findet auch in der<br />
Homöopathie bei Herzschwäche und Herzrhythmusstörungen<br />
Anwendung. Wer mehr darüber erfahren möchte, kann sich gerne<br />
an das Reformhaus in Uelzen, Veerßer Straße 13, wenden.<br />
Foto: Rosel Eckstein, pixelio.de<br />
stellen die Heilpraktikerinnen für jeden Patienten eine individuelle<br />
Behandlung zusammen, deren Grundlagen die von Sabine<br />
Linek unter dem Namen SanaZon-Therapie zusammengefassten<br />
Methoden sind. Die besondere Kombinations-Behandlungsmethode<br />
konnte bereits vielen Patienten helfen. Zum Teil mehr als<br />
tausend Behandlungen werden in ihren drei Praxen in Gifhorn,<br />
Travemünde und Bad Griesbach monatlich durchgeführt. Viele<br />
Menschen empfinden nach Sabine Lineks Sanazon-Therapie ein<br />
neues Körpergefühl. Aus den verschiedensten Ländern Europas,<br />
aber auch weltweit reisen die Patienten nach Gifhorn und hier<br />
behandelt Sabine Linek zusammen <strong>mit</strong> ihren Heilpraktikerinnen<br />
Susanne Apelt, Antje Hellmann und Elke Redlich, die Patienten.<br />
Sie versuchen, <strong>mit</strong> viel Zeit und Empathie, die Besonderheiten<br />
des Patienten zu erfassen und erstellen für jeden einen individuellen<br />
Therapieplan. Zusätzlich <strong>mit</strong> zehn weiteren Mitarbeiterinnen<br />
wird eine angenehme, entspannte Umgebung für den Patienten<br />
geschaffen, wozu auch die Praxisräume in der umgebauten<br />
Jugendstilvilla beitragen.<br />
Weitere Informaonen<br />
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Doch die Füße können auf noch viel subtilere Art und Weise<br />
„behandelt“ werden, nämlich über das Kiefergelenk. Durch die<br />
Balance der Kiefermuskeln (R.E.S.E.T.-Behandlung) werden das<br />
Skelett-, Muskel-, Meridian- und Nervensystem positiv beeinflusst.<br />
Die Spannung der Kiefermuskeln wird deutlich reduziert,<br />
was wiederum den größten Hirnnerv, den Trigeminusnerv, entlasten<br />
kann. Dieser Nerv steht in Verbindung <strong>mit</strong> dem Retikulären<br />
Alarmsystem (RAS), welches auf alle Körperfaszien – das Bindegewebe<br />
– Einfluss hat. Dieses Alarmsystem versetzt unter anderem<br />
die Kaumuskeln und das Bindegewebe in Spannung, um Gesicht<br />
und Kopf zusammenzuhalten und Gehirn, Rückgrat und Becken<br />
zu schützen. Sobald sich das Alarmsystem entspannt, kann nicht<br />
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einem Körperteil reagiert der restliche Körper empfindlich sondern auch emotionaler<br />
wie ein Seismograph. In der Fußschule spielt die Behandlung<br />
Stress weichen.<br />
der Beinachsen eine ganz entscheidende Rolle, denn je<br />
nachdem, wie das Bein gedreht wird, ändern sich die Belastungspunkte<br />
auf den Füßen. Schon minimale Abweichungen von der<br />
geraden Beinachse wirken sich nachteilig auf die Füße auf.<br />
Eine R.E.S.E.T.-Behandlung<br />
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11<br />
DAS REGIONALE MAGAZIN FÜR GESUNDHEIT & GUTES LEBEN
DAS REGIONALE MAGAZIN FÜR GESUNDHEIT & GUTES LEBEN<br />
12<br />
Ahmed El-Hawari<br />
M<br />
it dem nasskalten Wetter beginnt die Erkältungszeit. In Straßenbahnen<br />
und Bussen wird geniest und gehustet. Viele Patienten<br />
leiden während einer Erkältung auch an einem unangenehmen<br />
Hustenreiz. Gerade nachts kann dieser sehr störend<br />
sein. Den lästigen Husten können Patienten <strong>mit</strong> Pflanzenpräparaten<br />
lindern, so lange sie kein Fieber haben, nicht unter starken<br />
Kopfschmerzen leiden und der Auswurf nicht grün-gelb ist. Hält<br />
der Husten länger als drei Wochen an, ist ein Arztbesuch ratsam.<br />
Kleinere Kinder und Schwangere, aber auch Patienten <strong>mit</strong> bestimmten<br />
chronischen Erkrankungen sollten grundsätzlich einen<br />
Arzt aufsuchen.<br />
Mit Pflanzenkra gegen den Husten<br />
Ein akuter Husten wird häufig durch einen viralen Infekt ausgelöst.<br />
Antibiotika helfen hier nicht. Da Husten sehr unangenehm<br />
ist, steht die Symptomlinderung im Mittelpunkt. Der Apotheker<br />
vor Ort berät sachkundig zu geeigneten pflanzlichen Präparaten.<br />
Da<strong>mit</strong> der Patient wieder zu einer erholsamen Nachtruhe findet,<br />
kann er hustenstillende Tabletten, Tropfen oder Hustensäfte <strong>mit</strong><br />
Eibisch, Isländisch Moos oder Spitzwegerich einnehmen. Ist der<br />
Schleim zäh und fällt das Abhusten entsprechend schwer, hat sich<br />
tagsüber die Anwendung <strong>mit</strong> Kräutern wie Thymian, Fenchel,<br />
Eukalyptus, Myrte, Pfefferminze und Anis bewährt. Auch Efeu,<br />
Primel und Süßholz können zur Erleichterung beim Abhusten eingesetzt<br />
werden. Als sehr angenehm empfinden die Hustenpatienten<br />
das Trinken von Hustentees, die aus den Bestandteilen oder<br />
Extrakten der oben genannten Pflanzen bestehen. Ebenso hilft<br />
das Einreiben der Brust <strong>mit</strong> Salben oder Cremes, die ätherische<br />
Öle enthalten. Kleine Kinder oder Asthmatiker sollten allerdings<br />
auf das Einreiben verzichten, da einige ätherische Öle Verkrampfungen<br />
des Kehlkopfes und Asthmaanfälle auslösen können. Präparate<br />
<strong>mit</strong> Menthol dürfen bei Kindern unter zwölf Jahren nicht<br />
angewendet werden. Welche Kräuter oder Pflanzen sich am besten<br />
eignen, weiß der Apotheker. Je nach Krankheitsgeschichte<br />
und individuellen Vorlieben eignen sich auch Kombinationen von<br />
Pflanzen und Kräutern.<br />
Vernebeln sta Verdampfen<br />
Bei Husten ist das Inhalieren sinnvoll. Es sollte aber grundsätzlich<br />
<strong>mit</strong> einem Vernebler erfolgen. Die klassische Inhalation <strong>mit</strong><br />
heißem Wasser in einer Schüssel ist nicht zu empfehlen. Ist der<br />
Tipps vom Apotheker<br />
Husten lindern <strong>mit</strong> der Pflanzenapotheke<br />
Mit dem Vernebler<br />
inhalieren<br />
Wasserdampf sehr heiß, besteht die Gefahr von Verbrühungen.<br />
Ferner gelangt der Dampf <strong>mit</strong> dieser Methode meist nicht über<br />
die Stimmlippen hinaus. Wird Salz in einer Schüssel aufgelöst,<br />
kommt nur ein sehr kleiner Teil des Salzes in den Wasserdampf,<br />
der weitaus größere Rest bleibt im Topf zurück. Vernebler hingegen<br />
produzieren winzige Tropfen, die aufgrund ihrer geringen<br />
Größe tief in die Bronchien und Lungenflügel eintreten können.<br />
Weil das Wasser nicht verdampft, sondern vernebelt wird, verbleiben<br />
Salze und Arzneistoffe nicht in der Schüssel, sondern gelangen<br />
allesamt in die Atemwege. Patienten sollten sich bei der<br />
Wahl und Dosierung der Zusätze in der Apotheke beraten lassen,<br />
denn bei der Inhalation <strong>mit</strong> dem Vernebler ist die Wirkung der<br />
Zusätze weitaus intensiver als bei der Inhalation <strong>mit</strong> Schüssel und<br />
heißem Wasser und nicht jeder Zusatz ist für die Anwendung im<br />
Vernebler geeignet.<br />
Ausheilung dauert lange<br />
Wer an einer akuten Bronchitis erkrankt war, braucht Geduld.<br />
Die Bronchien reagieren noch bis zu acht Wochen überempfindlich,<br />
sodass selbst kalte Luft, leichte körperliche Anstrengungen<br />
und auch Autoabgase einen Hustenreiz auslösen können. •<br />
Quelle: Apothekerkammer Niedersachsen, Apotheker Ahmed El-Hawari, Ernährungsberatung<br />
und Gesundheitsförderung, Homöopathie und Naturheilverfahren<br />
Foto: Lagom, Fotolia
Gesundheitspps aus dem AKH Celle<br />
Der Erkältung<br />
vorbeugen<br />
Im Herbst und Winter haben Viren, die Erkältungskrankheiten<br />
verursachen, Hochsaison. Die Ursachen sind vielschichtig:<br />
Von einigen der häufigsten Erkältungserregern<br />
weiß man, dass sie sich bei kühlen Temperaturen schneller vermehren.<br />
Bekannt ist auch, dass unser Abwehrsystem bei kalter<br />
Witterung schlechter funktioniert: Die Schleimhaut in Nase, Rachen<br />
und Bronchien reinigt sich bei kalter Witterung nicht so gut<br />
wie sonst. Außerdem neigt sie zur Austrocknung, da die kalte<br />
Winterluft weniger Feuchtigkeit speichert. Und nicht zu vergessen:<br />
Weil wir uns in der kalten Jahreszeit gern in Räumlichkeiten<br />
und da<strong>mit</strong> unter Menschen aufhalten, ist die Ansteckungsgefahr<br />
insgesamt erhöht.<br />
Es gibt aber einige Wege, <strong>mit</strong> denen man Erkältungskrankheiten<br />
wie einer Bronchitis oder Schnupfen vorbeugen kann: Warme<br />
Bekleidung, gesunde Ernährung und wärmende Kräutertees sind<br />
Basismaßnahmen. Ausreichend Schlaf und Bewegung und eine<br />
ausgewogene Ernährung <strong>mit</strong> Gemüse und Obst stärken das Immunsystem.<br />
Zudem sollte – wo es möglich ist – Stress reduziert<br />
werden. Man sollte sich zudem möglichst nicht in Menschenansammlungen<br />
aufhalten und trockene Raumluft vermeiden – dadurch<br />
wird das natürliche Abwehrsystem durch die Schleimhäute<br />
geschwächt. Bei sehr trockener Luft hilft ein Luftbefeuchter.<br />
Rauchen schwächt das Immunsystem und die Abwehrkräfte der<br />
Schleimhäute, deshalb sollte der Konsum reduziert oder – noch<br />
besser – das Rauchen gänzlich vermieden werden. Wichtig ist<br />
auch die Impfung gegen Grippe.<br />
Foto: Sigrid Rossmann, pixelio.de<br />
DAS REGIONALE MAGAZIN FÜR GESUNDHEIT & GUTES LEBEN<br />
13
DAS REGIONALE MAGAZIN FÜR GESUNDHEIT & GUTES LEBEN<br />
14<br />
<strong>Heidja</strong>s Terminpps für die Region<br />
Rund um die Gesundheit<br />
Mittwochs vom 10. Januar – 14. März 17 – 18 Uhr und<br />
19 – 20 Uhr, Lüsche<br />
Business Qigong Übungsabende<br />
Mit Heidrun Tietge im Quittenhaus Lüsche, Steinhorster Str. 14,<br />
Steinhorst. Anmeldungen über www.tietge-coaching.de oder<br />
info@tietge-coaching.de.<br />
Dienstag, 16. Januar, 20. Februar, 20. März, 15– 17 Uhr, Uelzen<br />
Sllcafé<br />
Treffpunkt für Schwangere und Mütter im Helios Klinikum: Bei<br />
einem lockeren Erfahrungs- und Informationsaustausch in gemütlicher<br />
Atmosphäre besteht die Möglichkeit, Kontakte zu anderen<br />
Schwangeren und zu anderen Müttern zu knüpfen. Die Teilnahme<br />
ist kostenlos. Ort: Hagenskamp 34, Konferenzraum, Ebene 1<br />
Mittwoch, 17. Januar, 18 Uhr, Celle<br />
Medienkonsum und Internetsucht im Kinder- und Jugendalter<br />
Vortrag: Fernsehen, Computer, Konsole, Tablet, Smartphone –<br />
elektronische Medien sind heute tägliche Begleiter. Nicht nur<br />
Erwachsene, sondern auch Kinder und Jugendliche können sich<br />
medial informieren, kommunizieren, dem natürlichen Spieltrieb<br />
folgen, sich ablenken. Doch wann führt mal kurz die Mails<br />
checken, noch schnell das Level durchspielen oder nur noch das<br />
eine Videoblog gucken zu problematischem Medienkonsum?<br />
Sollten Eltern Grenzen ziehen im Medienkonsum ihrer Kin-<br />
der? Wann kann von Mediensucht gesprochen werden?<br />
Und wenn es soweit ist, wo können Jugendliche und<br />
deren Eltern Hilfe bekommen? Auf diese Fragen wird<br />
Steffen Treiß, Arzt in Weiterbildung im Sozialpädiatrischen<br />
Zentrum (SPZ) des AKH Celle, während seines<br />
Vortrages versuchen, Antworten zu geben. Ort: Mehrzweckraum<br />
St. Josef-Stift, Bullenberg 10<br />
Dienstags, 23. Januar – 27. Februar, 19 – 20 Uhr,<br />
Lüsche<br />
Übungsabende Achtsamkeit<br />
An diesen Übungsabenden besteht die Gelegenheit, gemein-<br />
sam <strong>mit</strong> Gleichgesinnten in angenehmer Umgebung und freundlich<br />
angeleitet, Achtsamkeit zu üben. Mit Heidrun Tietge im Quittenhaus<br />
Lüsche, Steinhorster Str. 14, Steinhorst. Anmeldungen<br />
über www.tietge-coaching.de oder info@tietge-coaching.de<br />
Sonnabend, 27. Januar, 24. Februar, 10 – 11 Uhr, Bad Bevensen<br />
Lachyoga im Kurpark<br />
Lachen aktiviert Glückshormone, massiert die inneren Organe,<br />
baut Hemmungen ab und stärkt das Selbstvertrauen. Es fördert<br />
die Durchblutung und reguliert den Blutdruck. Das Schöne: Lachen<br />
kann man lernen. Die Teilnehmer genießen einen Rundgang<br />
durch den Kurpark. An einigen Plätzen wird angehalten und<br />
aus vollem Herzen gelacht. Treffpunkt ist vor der Tourist-Information<br />
im Kurhaus, der Preis beträgt 6 Euro, <strong>mit</strong> Kurkarte 5 Euro.<br />
Montags, vom 29. Januar – 12. März, 15:30 – 16:30 Uhr, Lüsche<br />
Qigong am Nachmiag<br />
Mit Heidrun Tietge im Quittenhaus Lüsche, Steinhorster Str. 14,<br />
Steinhorst. Anmeldung: www.tietge-coaching.de oder info@tietgecoaching.de<br />
Montags, 17 Uhr + 19:30 Uhr<br />
sowie <strong>mit</strong>twochs + freitags, 17 Uhr, Bad Bevensen<br />
Sole-Fit im Jod-Sole-Wasser<br />
Fitnessübungen im Wasser stärken Kreislaufsystem, Muskulatur<br />
und Gelenke. Die Teilnahme ist kostenlos, zu zahlen ist der Eintritt<br />
in die Jod-Sole-Therme, Dahlenburger Str. 3.<br />
Donnerstag, 28. Dezember, 10 – 11 Uhr, Bad Bevensen<br />
Lachyoga<br />
Lachyoga ist eine Methode, um gemeinsam <strong>mit</strong>einander zu lachen.<br />
Es braucht keinen Grund zum Lachen, sondern nur etwas<br />
Mut und ein wenig Fantasie. Treffpunkt ist vor dem Kurhaus, der<br />
Preis beträgt 6 Euro, <strong>mit</strong> Kurkarte 5 Euro.<br />
Freitag, 29. Dezember, 11 – 12 Uhr, Bad Bevensen<br />
Qigong<br />
Qigong trainiert den Körper aktiv und ganzheitlich. So können<br />
natürliche Lebendigkeit, eine energievolle Ausstrahlung und<br />
kraftvolles Auftreten entwickelt und bewahrt werden. Treffpunkt<br />
ist vor der Tourist-Information im Kurhaus, der Preis beträgt<br />
6 Euro, <strong>mit</strong> Kurkarte 5 Euro.<br />
Dienstag, 2. Januar, 9:30 – 11:30 Uhr, Uelzen<br />
Sllcafé<br />
Treffpunkt für Schwangere und Mütter im Helios<br />
Klinikum: Muttermilch ist die beste Nahrung<br />
für Babys. Doch das Stillen ist nicht<br />
immer einfach, bei Schwangeren und<br />
jungen Müttern tauchen zu diesem<br />
Thema häufig Fragen auf. Bei einem<br />
lockeren Erfahrungs- und Informationsaustausch<br />
in gemütlicher Atmosphäre<br />
besteht die Möglichkeit,<br />
Kontakte zu anderen Schwangeren<br />
und zu anderen Müttern zu knüpfen.<br />
Die Teilnahme ist kostenlos. Ort: Ha-<br />
genskamp 34, Konferenzraum, Ebene 1<br />
Montag, 8. + 22. Januar, 5. Februar + 19. Februar,<br />
5. März + 19. März, 18:30 Uhr, Celle<br />
Infoabend für Schwangere<br />
Ort: Personalcafeteria des AKH Celle, Siemensplatz 4<br />
Informationen unter Tel. 05141 72-0<br />
Montag, 8. Januar, 19 – 21 Uhr, Uelzen<br />
Rund um die Geburt<br />
Informationsveranstaltung für werdende Eltern. Das Helios Klinikum<br />
stellt die Abteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe im Klinikum<br />
vor. Hebammen, Ärzte und Schwestern informieren zum<br />
Thema Schwangerschaft und Geburt. Werdende Eltern haben die<br />
Möglichkeit, den Kreißsaal, die Wochenstation und die Neugeborenenabteilung<br />
zu besichtigen. Die Teilnahme ist kostenlos.<br />
Ort: Hagenskamp 34, Konferenzraum, Ebene 1<br />
Dienstag, 9. Januar, 17 – 19 Uhr, Hankensbüttel<br />
Pflegeeinstufung – Bin ich richg eingestu?<br />
Öffentliche Sprechstunde bei der Pflegeberatung Kroll, Hindenburgstraße<br />
16, Hankensbüttel. Ohne Anmeldung.
Montag, 12., 19. + 26. Februar, 18 – 19:30 Uhr, Lüsche<br />
Qigong zum Kennenlernen<br />
An drei Abenden besteht die Gelegenheit, Hintergründe zu Qigong zu erfahren und<br />
erste Übungen zu erlernen. Mit Heidrun Tietge im Quittenhaus Lüsche, Steinhorster Str.<br />
14, 29367 Steinhorst. Anmeldungen über www.tietge-coaching.de oder info@tietgecoaching.de.<br />
Dienstag, 13. Februar, 17 – 19 Uhr, Hankensbüttel<br />
Verhinderungspflege | Kurzzeitpflege<br />
Wer ersetzt Ihre Bezugs-Pflegeperson, wenn diese Urlaub macht? Öffentliche<br />
Sprechstunde bei der Pflegeberatung Kroll, Hindenburgstraße 16, Hankensbüttel. Eine<br />
Anmeldung ist nicht erforderlich.<br />
Freitag, 23. Februar, 18:30 – 20:30 Uhr, Lüsche<br />
Meridian-Qigong<br />
Übungen, um den Meridianverlauf zu erspüren und den Energiefluss darin anzuregen<br />
Nieren- und Blasenmeridian, Element Wasser. Mit Heidrun Tietge im Quittenhaus Lüsche,<br />
Steinhorster Str. 14, Steinhorst. Anmeldungen über www.tietge-coaching.de oder<br />
info@tietge-coaching.de.<br />
Sonnabend, 3. März, Celle<br />
Fußgesund-Workshop<br />
Hilfe zur Selbsthilfe bei Fußschmerzen und Fußfehlstellungen: Füße sind ein Wunderwerk<br />
der Natur, und meistens werden sie sträflich vernachlässigt. Erst wenn sie schmerzen,<br />
rücken sie den Fokus. Die Ursachen von Fußschmerzen und Fußfehlstellungen<br />
werden idealerweise in einer Kombination von passiven und aktiven Methoden bearbeitet.<br />
Anmeldung über die Familienbildungsstätte, Preis: 78 Euro, Tel. Bildungsstätte:<br />
05141 9090365<br />
Sonntag, 4. März, 10 – 17 Uhr, Bad Bevensen<br />
Im Takt bleiben – intakt bleiben<br />
Das Forum HGZ steht ganz im Zeichen der Musik & Bewegung: Prof. Dr. Voigt-Decker<br />
hält einen faszinierenden Impulsvortrag, der Lust auf mehr macht. Freuen dürfen sich<br />
die Besucher auf zahlreiche Tanzvorführungen. Vom Tango bis zum Volkstanz wird<br />
alles zu erleben oder sogar zum Mitmachen sein. Vor Ort sind mehr als 70 Aussteller.<br />
Besucher können sich an den Ständen von Kunsthandwerkern oder Hobbykünstlern inspirieren<br />
lassen, Fragen stellen oder sogar selbst ausprobieren, ob die eine oder andere<br />
Technik Ihnen Spaß macht. Zahlreiche Verbände und Institutionen, Selbsthilfegruppen,<br />
auch über den Landkreis Uelzen hinaus, beantworten gern Fragen und stellen ihre Arbeit<br />
vor. Der MehrWert-Laden wartet <strong>mit</strong> einer Modenschau auf. Entspannen können<br />
sich die Gäste im Herz-Café. Dort erwarten sie selbstgebackener Kuchen, Kaffee und<br />
die Gelegenheit, sich <strong>mit</strong> anderen Besuchern auszutauschen und neue Bekanntschaften<br />
zu schließen. Der Eintritt ist frei. Ort: Herz- und Gefäßzentrum Bad Bevensen,<br />
Römstedter Straße 25, Bad Bevensen<br />
Immer donnerstags im März, 10 – 11 Uhr, Bad Bevensen<br />
Lachyoga<br />
Jeder kennt es, jeder liebt es, aber manche nutzen es zu wenig: das Lachen. Lachen aktiviert<br />
Glückshormone, massiert die inneren Organe, baut Hemmungen ab und stärkt<br />
das Selbstvertrauen. Es braucht keinen Grund zum Lachen, sondern nur etwas Mut<br />
und ein wenig Fantasie. Treffpunkt ist vor der Tourist-Information im Kurhaus, der Preis<br />
beträgt 6 Euro, <strong>mit</strong> Kurkarte 5 Euro.<br />
Donnerstag, 1. + 8. März + Dienstag, 6. März, 17 – 17:30 Uhr, Bad Bevensen<br />
Aquaback®-Training<br />
In nur 30 Minuten werden die gesamte Muskulatur gestärkt und Kondition sowie Ausdauer<br />
verbessert – ein innovatives Trainingskonzept im mineralhaltigen Wasser der Jod-<br />
Sole-Therme zu <strong>mit</strong>reißender Musik. Ort: Jod-Sole-Therme Bad Bevensen, Dahlenburger<br />
Str. 3, Bad Bevensen, Anmeldung: 05821 5776.<br />
Dienstag, 13. März, 17 – 19 Uhr, Hankensbüttel<br />
Hausnotruf-Systeme - Ein Knopf reet Leben<br />
Öffentliche Sprechstunde bei der Pflegeberatung Kroll, Hindenburgstraße 16, Hankensbüttel.<br />
Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.<br />
Impressum<br />
DAS REGIONALE MAGAZIN FÜR<br />
GESUNDHEIT & GUTES LEBEN<br />
www.heidja.de<br />
erscheint vierteljährlich in einer Auflage<br />
von mind. 12.000 Exemplaren im Verlag<br />
Redakonsanschri<br />
Mühlenstraße 12<br />
29556 Suderburg<br />
Telefon 05826 958533<br />
redakon@heidja.de<br />
Verlagsanschri<br />
Steinweg 3 · 38518 Giorn<br />
Telefon 05371 55506<br />
kontakt@calluna-medien.de<br />
Herausgeberinnen<br />
Inka Lykka Korth<br />
Merle Höfermann<br />
Redakon<br />
Chrisne Kohnke-Löbert (V.i.S.d.P.)<br />
chrisne.kohnke@calluna-medien.de<br />
Grafik/Layout<br />
Chrisne Kohnke-Löbert<br />
chrisne.kohnke@calluna-medien.de<br />
Anzeigen<br />
Jennifer Mallas (verantw.)<br />
Telefon 05832 979938<br />
jennifer.mallas@calluna-medien.de<br />
Jacqueline Grüning<br />
Telefon 05371 8668640<br />
jacqueline.gruening@calluna-medien.de<br />
Druck<br />
MHD<br />
Druck & Service Gmbh<br />
Hermannsburg<br />
Klima- und Umweltschutz<br />
Das Magazin wird <strong>mit</strong> mineralölfreien<br />
Druckfarben auf hochwergem<br />
Recyclingpapier gedruckt, das <strong>mit</strong> dem<br />
Umweltsiegel Blauer Engel ausgezeichnet<br />
ist. Der Druck erfolgt klimaneutral.<br />
Das beim Druck freigesetzt CO 2<br />
wird<br />
durch Invesonen in zerfizierte Klimaschutzprojekte<br />
kompensiert.<br />
Reprodukonen jeglicher Art, auch<br />
auszugsweise, nur <strong>mit</strong> Genehmigung<br />
des Verlags.<br />
DAS REGIONALE MAGAZIN FÜR GESUNDHEIT & GUTES LEBEN<br />
Foto: redsheep, pixelio.de<br />
15
DAS REGIONALE MAGAZIN FÜR GESUNDHEIT & GUTES LEBEN<br />
Dr. Peter Hannemann, Chefarzt der<br />
Pneumologie und Beatmungsmedizin rät:<br />
So beugen Sie Erkältungskrankheiten im<br />
Winter vor!<br />
Spitzenmedizin aus Tradition: Seit 2016<br />
Gesundheitstipps aus Ihrem AKH Celle<br />
Bleiben <strong>mit</strong> modernster Sie gesund Ausstattung und aktiv! im Neubau.<br />
So beugen Sie Erkältungskrankheiten wie einer Bronchitis oder Schnupfen vor:<br />
• Warme Bekleidung, gesunde Ernährung und wärmende Kräutertees sind Basismaßnahmen<br />
• Stärken Sie Ihr Immunsystem durch ausreichend Schlaf und Bewegung und eine ausgewogene Ernährung<br />
<strong>mit</strong> Gemüse und Obst<br />
• Reduzieren Sie – wo es möglich ist – Stress<br />
• Meiden Sie Menschenansammlungen<br />
• Vermeiden Sie trockene Raumluft – dadurch wird das natürliche Abwehrsystem durch unsere Schleimhäute geschwächt<br />
• Bei sehr trockener Luft sollte ein Luftbefeuchter aufgestellt werden<br />
• Rauchen schwächt das Immunsystem und die Abwehrkräfte der Schleimhäute – versuchen Sie, Ihren Konsum zu<br />
reduzieren oder – noch besser – das Rauchen gänzlich zu vermeiden<br />
• Lassen Sie sich gegen Grippe impfen<br />
AKH Celle. Ganz bei Ihnen.<br />
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Mo-Fr 5:00- 18:00 Uhr,<br />
Sa 5:00-12:00 Uhr,<br />
So 7:00-10:30 u.13:00-17:00 Uhr<br />
2 I 3 I 4 I 5<br />
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Die <strong>Calluna</strong>-Partner empfehlen sich nicht nur <strong>mit</strong> Ihren Produkten und Dienstleistungen, sondern bei ihnen erhalten Sie auch die aktuelle Ausgabe<br />
des Südheide-Magazins. Möchten auch Sie <strong>mit</strong> Ihrem Betrieb, Ihrem Verein oder Ihrer Organisation <strong>Calluna</strong>-Partner werden? Dann fragen Sie bitte in<br />
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<strong>Calluna</strong> 31
Südheidekalender<br />
1 MONTAG<br />
Neujahrswanderung<br />
13:00-16:00 Uhr I Misselhorner Heide<br />
Waldpädagogin Katrin Blumenbach führt auf<br />
einem der landschaftlich reizvollsten Abschnitte<br />
des Heidschnuckenweges durch die<br />
Misselhorner Heide bei Hermannsburg und<br />
Unterlüß. Die Wanderung hat eine Länge von<br />
sieben Kilometern. Treffpunkt: Wanderparkplatz<br />
Misselhorner Heide (ausgeschildert) an<br />
der Kreisstraße K17. Hunde können <strong>mit</strong>genommen<br />
werden, sollten aber angeleint sein.<br />
Kosten: 11 Euro, Kinder (ab sechs Jahre)<br />
7 Euro. INFO und Anmeldung (bis 30. Dezember<br />
2017) bei Katrin Blumenbach, Telefon<br />
05052 5429411<br />
Für Dich<br />
Wittinger Straße 13<br />
29386 Hankensbüttel<br />
Tel. 0 58 32 / 970 60 64<br />
Öffnungszeiten:<br />
Montag bis Freitag<br />
9 bis 18 Uhr<br />
Samstag 9 bis 13 Uhr<br />
Fernseh Welk<br />
Neujahrskonzert<br />
20:00 Uhr I Gifhorn I Stadthalle<br />
Das Jahr beginnt in Gifhorn stets <strong>mit</strong> einem<br />
schwungvollen Konzert des Staatsorchesters<br />
Braunschweig, zu dem der Kulturverein einlädt.<br />
Das Orchester wird sowohl heitere als<br />
auch besinnliche Werke von Peter I. Tschaikowsky,<br />
Giacomo Puccini, Antonio Vivaldi,<br />
Franz von Suppé, Vincenzo Bellini, Enrico Moricone,<br />
Karl Jenkins, Ruggero Leoncavallo und<br />
Ernst Fischer spielen. Eintritt: 18 bis 34 Euro<br />
im Vorverkauf. INFO kulturverein-gifhorn.de<br />
3 MITTWOCH<br />
Neujahrskonzert<br />
19:30 Uhr I Wittingen I Stadthalle<br />
Beim Neujahrskonzert des Wendland Sinfonie<br />
Erfüllt jeden<br />
Musikwunsch.<br />
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Das klangstarke 2.1 Hi-Fi-System ist CD-Player, DAB+/UKW/Internetradio<br />
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6287<br />
Orchesters wirken nicht weniger als 80 Musiker<br />
<strong>mit</strong>. Gespielt werden die Tannhäuser-<br />
Overtüre von Richard Wagner, das<br />
Cello-Konzert Nr. 1 von D<strong>mit</strong>ri Schostakowitsch<br />
udn die Sinfonie Nr. 1 von Cesar<br />
Franck. Eintritt: 18 Euro, ermäßigt 15 Euro,<br />
Schüler 5 Euro. Vorverkauf: Buchhandlung Ullrich<br />
in Hankensbüttel und Heine Tabakwaren<br />
in Wittingen. INFO kulturverein-wittingen.de<br />
4 DONNERSTAG<br />
Neujahrskonzert<br />
19:30 Uhr I Bad Bevensen I Kurzentrum<br />
Das Wendland Sinfonie Orchester spielt<br />
Werke von Richard Wagner, D<strong>mit</strong>ri Schostakowitsch<br />
und Cesar Franck. Eintritt: 25 Euro.<br />
INFO Telefon 05821 570 oder info@badbevensen.de<br />
6 SONNABEND<br />
Sprichwörter und Redensarten<br />
14:30-15:30 Uhr I Celle I Schloss<br />
Im Zeitalter des Barock erlebte man »mehr<br />
Schein als Sein«, wenn »hinter die Kulissen«<br />
geschaut wird. Die Damen besaßen »barocke<br />
Formen«, man war »stinkfein« und konnte sich<br />
manchmal trotzdem »nicht riechen«. Es gab<br />
den »Eiertanz« und die »Stuhlparade« und<br />
beim Pastor eine »Gardinenpredigt«. Diese<br />
und weitere Sprichwörter und Redensarten<br />
werden im Rahmen einer thematischen<br />
Schlossführung hinterfragt. Eintritt: 10 Euro.<br />
INFO Telefon 05141 9090850 oder E-Mail<br />
fuehrungen@celle-tourismus.de<br />
Konzert <strong>mit</strong> dem Blockflötentrio Tritonus<br />
17:00 Uhr I Nettelkamp I Kirche St. Martin<br />
Mit Blockflötenklängen zur Epiphaniaszeit verzaubert<br />
das Ensemble TriTonus Hamburg sein<br />
Publikum. Die drei jungen Musikerinnen Friederike<br />
Harms, Hjördis Neumann und Cathérine<br />
Dörücü werden über zwanzig Blockflöten<br />
verschiedener Größen und Bauarten einsetzen<br />
und ihnen lichte und dunkle Töne der Renaissance,<br />
des Barocks und der Moderne<br />
entlocken. Neben Kirchenchorälen zur Weihnachts-<br />
und Epiphaniaszeit wird Musik von<br />
Monteverdi, Isaac, van Eyck, Bach, Maute u.a.<br />
erklingen. Eingerahmt werden die Werke<br />
durch Texte zu Finsternis und Licht. Eintritt<br />
frei. Spenden erbeten.<br />
7 SONNTAG<br />
Neujahrskonzert<br />
17:00-19:00 Uhr I Unterlüß I Freizeitzentrum<br />
Beschwingte Walzer und spritzige Schnellpolkas<br />
der Strauß-Dynastie – sie dürfen in keinem<br />
Neujahrskonzert nach Wiener Tradition<br />
fehlen. Durch das Programm des Göttinger<br />
Symphonie Orchesters zieht sich jedoch noch<br />
ein weiterer roter Faden, nämlich das Thema<br />
»Traum«. Eintritt: 19 Euro, Schüler 10 Euro.<br />
Karten sind erhältlich bei der Gemeinde Südheide<br />
in den Rathäusern Unterlüß oder Hermannsburg<br />
sowie im Albert-König-Museum<br />
Unterlüß. INFO Telefon 05052 6545<br />
Neujahrskonzert<br />
17:00 Uhr I Winsen (Aller) I Museumshof<br />
Das trio con fis spielt in Dat groode Hus auf<br />
dem Museumshof Werke von Vivaldi, Bartók,<br />
Mealli, Nesic und Piazzolla. Eintritt: 16 Euro,<br />
Schüler 8 Euro. Kartenvorverkauf: Tourist-Information,<br />
Am Amtshof 4, Rumpelstilzchen,<br />
Poststraße 29, Köhler Keramik-Studio, Kanonenstraße.<br />
INFO Telefon 05143 8140 oder<br />
info@winser-heimatverein.de<br />
11 DONNERSTAG<br />
Einfälle statt Abfälle<br />
15:30 Uhr I Celle I Bomann-Museum<br />
Im Rahmen der Reihe Museums-Melange<br />
(Kurzführung <strong>mit</strong> anschließendem Kaffeetrinken)<br />
führt Dr. Kathrin Panne durch die Sonderausstellung<br />
»Einfälle statt Abfälle«, die<br />
Spielzeug zeigt, das Kinder in ärmeren Ländern<br />
aus Abfällen gebaut haben. Eintritt inklusive<br />
Kaffee und Kuchen: 8,50 Euro. Kartenreservierung<br />
unter Telefon 05141 124540.<br />
INFO bomann-museum.de<br />
12 FREITAG<br />
HOFkino auf dem Winkelhof<br />
17:00 / 20:00 Uhr I Müden/Örtze<br />
Nachdem auf dem Winkelhof in den vergangenen<br />
Jahren bereits erfolgreich Theateraufführungen<br />
realisiert wurden, wagen sich die<br />
Betreiber nun an ein weiteres kulturelles<br />
Genre: Kino. Geplant ist, in Zusammenarbeit<br />
<strong>mit</strong> dem Mobilen Kino Niedersachsen während<br />
der Wintermonate regelmäßig einmal im<br />
Monat einen Kinder- sowie einen Erwachsenenfilm<br />
am selben Tag aufzuführen. Die Kinderfilmvorführung<br />
zum Auftakt der Reihe<br />
»HOFkino« beginnt um 17 Uhr, die Abendvorführung<br />
um 20 Uhr. Welche Filme gezeigt<br />
werden, kann unter Telefon 05053 94077<br />
oder per E-Mail unter kontakt@winkelhofmueden.de<br />
erfragt werden.<br />
13 SONNABEND<br />
Gregorianika<br />
16:30 Uhr I Bad Bevensen I Kloster Medingen<br />
Das Programm der sieben, in graue Kutten gehüllten<br />
Sänger reicht von Klassik bis Pop. Eintritt:<br />
ab 19 Euro. INFO Telefon 05821 570<br />
oder info@bad-bevensen.de<br />
Tucholsky-Abend<br />
20:00 Uhr I Uelzen I Neues Schauspielhaus<br />
Kristin Kehr und Tristan Jorde interpretieren in<br />
ihrem Programm »Rosen auf den Weg gestreut«<br />
Werke von Kurt Tucholsky und Hanns<br />
Eisler. Eintritt: 17,50 Euro. Vorverkauf: Touristinformation<br />
am Rathaus, Telefon 0581<br />
8006172, und direkt im Neuen Schauspielhaus,<br />
Telefon 0581 76535. INFO neuesschauspielhaus-uelzen.de<br />
Der Islam, das Islam, was Islam?<br />
20:00 Uhr I Celle I Kunst & Bühne<br />
Kerim Pamuk liest aus seinem Buch »Der<br />
Islam, das Islam, was Islam?« Dieses neue Lexikon<br />
beantwortet unterhaltsam und hochseriös<br />
sämtliche Fragen zu Islam, islamischer<br />
Welt und Muslimen, was ja für viele irgendwie<br />
das Gleiche ist. Von A wie Allah über B wie<br />
Burka und Bikini, SCH wie Scharia bis zu Z wie<br />
Zuckerfest. Die Auswahl der Themen entspricht<br />
selbstverständlich der Auslegung jedes<br />
wahrhaft Gläubigen: Sie ist selektiv, subjektiv<br />
und sakrosankt! Eintritt: 17 Euro, ermäßigt<br />
11 Euro. INFO Telefon 05141 1212 oder<br />
Kunst und Bühne bei Facebook.<br />
14 SONNTAG<br />
Weltspielzeug<br />
11:30 Uhr I Celle I Bomann-Museum<br />
Dr. Kathrin Panne führt durch die Sonderausstellung<br />
»Einfälle statt Abfälle« <strong>mit</strong> Spielzeug<br />
krationen von Kindern und berichtet von<br />
»Ideen, Erfindern, Müll und Kunst«.<br />
INFO bomann-museum.de<br />
17 MITTWOCH<br />
Wie wird die Bude warm?<br />
18:30 Uhr I Gifhorn I Kavalierhaus<br />
In der Museumswohnung EMMA im Kavalierhaus<br />
geht es an diesem Abend um die Frage<br />
»Wie wird die Bude warm?«. Vorgestellt werden<br />
Öfen und Brennstoffe. Eintritt: 6 Euro inkl.<br />
Imbiss. INFO museen-gifhorn.de<br />
19 FREITAG<br />
Zarah 47<br />
19:30 Uhr I Bad Bevensen I Kurhaus<br />
15. März 1947 – das Landgut Lönö in Schweden:<br />
Es ist Zarahs 40. Geburtstag, doch keiner<br />
meldet sich bei ihr. Das ist sie nicht gewohnt<br />
– diese Einsamkeit. Vor kurzem noch ein ge-<br />
32 <strong>Calluna</strong>
Januar<br />
feierter Star - und nun? Statt Fanpost stapeln<br />
sich Rechnungen auf ihrem Tisch ... Peter<br />
Lunds Text beschreibt das Nachkriegsdasein<br />
eines UFA-Stars, der behauptet von nichts gewusst<br />
zu haben. Als Musical-Solo für eine Darstellerin<br />
wird die Einsamkeit und Verzweiflung<br />
der Zarah Leander <strong>mit</strong> viel Gefühl im Monolog<br />
reflektiert und gleichzeitig nichts über ihre<br />
wahre Rolle im 3. Reich verraten. Eintritt: ab<br />
18 Euro. INFO Telefon 05821 570 oder<br />
info@bad-bevensen.de<br />
Blues und Boogie <strong>mit</strong> Jo Bohnsack<br />
20:00 Uhr I Gifhorn I Dt. Haus I Scheune<br />
Jo Bohnsack, leidenschaftlicher Blues- und<br />
Boogie-Pianist, spielt wieder einmal in Gifhorn.<br />
Er gehört seit über 30 Jahren zur internationalen<br />
Szene des Blues- und Boogie-Woogie.<br />
Eintritt: 12,70 Euro im Vorverkauf.<br />
INFO kulturverein-gifhorn.de<br />
20 SONNABEND<br />
Amüsantes und Pikantes<br />
14:30-15:30 Uhr I Celle I Schloss<br />
Bei dieser Kostümführung im Schloss verraten<br />
zwei »Hofdamen« allerlei Amüsantes und Pikantes<br />
über das barocke Hofleben. Eintritt: 10<br />
Euro. INFO Telefon 05141 9090850 oder<br />
E-Mail fuehrungen@celle-tourismus.de<br />
Ausstellungseröffnung<br />
15:30 Uhr I Celle I Bomann-Museum<br />
Die neue Sonderausstellung »RWLE Möller -<br />
Künstler 1952-2001« gibt einen Enblick in das<br />
Schaffen des Celler Künstlers und Stadtchronisten<br />
Reinhard Walter Ludwig Eduard Möller,<br />
der sich RWLE Möller nannte und einmal als<br />
das »öffentliche Gewissen der Stadt Celle« bezeichnet<br />
wurde. Tatsächlich verband ihn eine<br />
»konstruktive Hassliebe« <strong>mit</strong> seiner Geburtssstadt,<br />
in der auch auch starb. Mit »malerischer<br />
Kamera« hielt der Autodidakt, und die ihm so<br />
vertraute Celler Welt und was ihn sonst noch<br />
so beegte, in seinen Bildern fest. RWLE Möllers<br />
Bilddokumente sind wesentliche Fragmente<br />
einer von ihm subtil <strong>mit</strong>geprägten Stadt<br />
und machen sichtbar, wie sie sich vor den<br />
wachsamen Augen des Künstlers ausbreitete<br />
und entwickelte – nicht selten <strong>mit</strong> ironischem<br />
Augenzwinkern und gesellschaftlicher Kritik.<br />
INFO bomann-museum.de<br />
Lieder von Freddy Quinn und Hans Albers<br />
20:00 Uhr I Uelzen I Neues Schauspielhaus<br />
Freddy Albers – der Name ist Programm –<br />
ssingt die schönsten Lieder der beiden Kultstars<br />
von der Waterkant. Eintritt: 22,50 Euro.<br />
Vorverkauf: Touristinformation am Rathaus,<br />
Telefon 0581 8006172, und direkt im Neuen<br />
Schauspielhaus, Telefon 0581 76535.<br />
INFO neues-schauspielhaus-uelzen.de<br />
21 SONNTAG<br />
Winterwanderung<br />
13:30 Uhr I Hermannsburg I Lönstein<br />
Der TuS Hermannsburg lädt zur Wanderung<br />
durch die winterliche Heidelandschaft des Naturparks<br />
Südheide ein. Die Teilnehmer können<br />
zwischen drei unterschiedlich langen Touren<br />
wählen (4 km, 8 km und 12 km). Treffpunkt<br />
ist der Wanderparklatz am Lönsstein an der<br />
Landesstraße 240 zwischen Hermannsburg<br />
und Müden/Örtze. Die Teilnahme ist kostenfrei.<br />
INFO info@tus-hermannsburg.de<br />
Neujahrskonzert<br />
15:00 Uhr I Celle I Alte Exerzierhalle<br />
Das Modern Sound(s) Orchestra aus Seelze<br />
bietet in der Alten Exerzierhalle am Neuen<br />
Rathaus den Facettenreichtum und die Klangvielfalt<br />
sinfonischer Blasmusik dar. Das 65-<br />
köpfige Orchester steht unter der Leitung von<br />
Henning Klingemann und ist Gewinner des<br />
Niedersächsischen Orchesterwettbewerbs<br />
2015. Eintritt: 14 Euro, ermäßigt 10 Euro im<br />
Vorverkauf (zzgl. VVK-Gebühr); 17 Euro, ermäßigt<br />
12 Euro an der Abendkasse. Vorverkaufsstelle:<br />
Tourist Information, Markt 14-16.<br />
24 MITTWOCH<br />
Dia-Vortrag: Südafrika<br />
19:30 Uhr I Wesendorf I Rathaus<br />
Nach vier Jahren Produktionszeit zeigt Stephan<br />
Schulz seine bislang aufwendigste Multivisionsschau<br />
<strong>mit</strong> Bildern aus Südafrika.<br />
Veranstalter: Kulturverein SG Wesendorf<br />
26 FREITAG<br />
Jazz-Session<br />
19:00 Uhr I Celle I Kunst & Bühne<br />
Die Neue Jazz Initiative Celle lädt zur Jazz-<br />
Session <strong>mit</strong> Musikern aus Celle und Umgebung<br />
ein. Der Eintritt ist frei.<br />
INFO neue-jazzinitiative-celle.de<br />
LaLeLu<br />
19:30 Uhr I Wittingen I Stadthalle<br />
Die Hamburger A-Cappella-Gruppe LaLeLu<br />
präsentiert ihren speziellen Mix aus Gesang<br />
und Komik, Show und Parodie, Pop und Klassik.<br />
In ihrem aktuellen Programm »Muss das<br />
sein?« wagen sie einen Blick in die Zukunft.<br />
Eintritt: 25 / 20 Euro, Schüler 15 Euro. Vorverkauf:<br />
Buchhandlung Ullrich in Hankensbüttel<br />
und Heine Tabakwaren in Wittingen.<br />
INFO kulturverein-wittingen.de<br />
Swing Orchester Stelle<br />
19:30 Uhr I Bad Bevensen I Kurhaus<br />
Das Swing Orchester Stelle spielt Oldies, Evergreens,<br />
Schlager, Hits aus den vergangenen<br />
vier Jahrzehnten sowie Titel aus den aktuellen<br />
Charts. INFO Telefon 05821 570 oder<br />
info@bad-bevensen.de<br />
27 SONNABEND<br />
RWLE Möller - Künstler 1952-2001<br />
15:00 Uhr I Celle I Bomann-Museum<br />
Der Geoökologe Dr. Holger Freund beantwortet<br />
in seinem Vortrag die Frage, wie aus einem<br />
Wertstoff ein ökologischer Problemstoff wird.<br />
INFO bomann-museum.de<br />
Der Plastik-Tsunami<br />
19:00 Uhr I Celle I Bomann-Museum<br />
Jasmin-Bianca Hartmann führt durch die neue<br />
Sonderausstellung »RWLE Möller - Künstler<br />
1952-2001« (siehe 20. Januar).<br />
INFO bomann-museum.de<br />
Klavierkonzert<br />
19:30 Uhr I Bad Bevensen I Kloster Medingen<br />
Die junge, aber bereits <strong>mit</strong> zahlreichen Preisen<br />
ausgzeichnete Pianistin Julia Rinderle (Jahrgang<br />
1990) spielt im Kloster. Eintritt: ab<br />
16 Euro. INFO Telefon 05821 570 oder<br />
info@bad-bevensen.de<br />
LaLeLu<br />
19:30 Uhr I WITTINGEN I STADTHALLE<br />
Ein weiteres Konzert der Hamburger A-Cappella-Gruppe<br />
LaLeLu (siehe Freitag, 26. Januar).<br />
Steve Simpson<br />
20:00 Uhr I Bröckel I Antikhof Drei Eichen<br />
Der englische Musiker Steve Simpson kann<br />
auf eine bewegte Karriere zurückblicken. In<br />
den 1970er Jahre spielte er u.a. bei Frankie<br />
Miller, war dann über 30 Jahre <strong>mit</strong> Roger<br />
Chapman & The Shortlist unterwegs und dort<br />
zuständig für Gitarre, Geige, Mandoline und<br />
Gesang. Mittlerweile wandelt Steve Simpson<br />
auf Solopfaden und hat jüngst ein neues<br />
Album <strong>mit</strong> dem Titel „The Wrong Road Home“<br />
veröffentlicht. Eintritt frei (Hutkasse).<br />
INFO Telefon 05144 560177 oder antikhofdrei-eichen.de<br />
Jiddische Lieder<br />
20:00 Uhr I Uelzen I Neues Schauspielhaus<br />
Am Holocaust-Gedenktag präsentieren die<br />
russisch-jüdische Sängerin Valeriya Shishkova<br />
und das Duo Di Vanderer ihr Programm »Mir<br />
gehen zusammen«. Eintritt: 17,50 Euro. Vorverkauf:<br />
Touristinformation am Rathaus, Telefon<br />
0581 8006172, und direkt im Neuen<br />
Schauspielhaus, Telefon 0581 76535.<br />
INFO neues-schauspielhaus-uelzen.de<br />
Klassik für Dummies<br />
20:00 Uhr I Gifhorn I Rittersaal im Schloss<br />
Die beiden italienischen Musikclowns Luca<br />
Domenicali und Danilo Maggio richten auf<br />
der Bühne das absolutes Chaos an und spielen<br />
dabei die schönsten Werke aller Zeiten, von<br />
Brahms bis Verdi, turbulent und total originell.<br />
Mit absolut überraschenden musikalischen<br />
Neuinterpretationen geht es im flotten Tempo<br />
durch adagio, allegro, andante, espressivo,<br />
forte, piano, <strong>mit</strong> zerlegbaren Geigen, Gitarren<br />
und Flöten. Das Duo Microband bietet <strong>mit</strong><br />
seinem Programm »Klassik für Dummies«<br />
einen irrwitzigen Abend sowohl für Klassik-<br />
Fan als auch Klassik-Banausen. Eintritt: 13,10<br />
bis 22 Euro im Vorverkauf. INFO kulturvereingifhorn.de<br />
Billie, Edith & Marlene - eine Liebeserklärung<br />
20:00 Uhr I Celle I Kunst & Bühne<br />
Schauspielerin und Sängerin Elke Wollmann<br />
und Soul-Jazz Pianistin Béatrice Kahl tauchen<br />
ein in das Leben, die Liebe, das Leid und vor<br />
allem in die Lieder von »Lady Day« Billie Holiday,<br />
dem »Spatz von Paris«, Edith Piaf, und<br />
Marlene Dietrich, der »feschen Lola« aus dem<br />
»Blauen Engel«. Eintritt: 20 Euro, ermäßigt<br />
12 Euro. INFO Telefon 05141 1212 oder<br />
Kunst und Bühne bei Facebook.<br />
28 SONNTAG<br />
Echt scharf. Der Spiegel als Spielfeld<br />
11:30 Uhr I Celle I Bomann-Museum<br />
Daphne Mattner führt durch die Sonderausstellung<br />
»Echt scharf. Der Spiegel als Spielfeld«<br />
<strong>mit</strong> ausgewählten Werken von Eberhard<br />
Schlotter. Der Spiegel war für den Maler und<br />
Grafiker wichtiges Motiv und wertvolles<br />
künstlerisches Instrument. Mit meisterhafter<br />
Darstellungslust widmete er sich dem Facettenreichtum<br />
des Spiegels: als optisches Phänomen,<br />
als poetisches Sinnbild oder als subtile<br />
Bildmetapher. INFO bomann-museum.de<br />
A better World<br />
11:30 Uhr I Celle I Kunstmuseum<br />
Führung durch die aktuelle Ausstellung <strong>mit</strong><br />
Werken des weltbekannten Lichtkunst-Pioniers<br />
Otto Piene. INFO Telefon: 05141<br />
124521 oder kunst.celle.de<br />
Ein Liederabend<br />
17:00 Uhr I Uelzen I Schloss Holdenstedt<br />
Im Rahmen der Winterkonzerte im Schloss<br />
Holdenstedt gestalten Wallis Giunta (Sopran)<br />
und Hinrich Alpers (Klavier) einen Abend <strong>mit</strong><br />
Liedern von Robert Schumann. Eintritt: ab<br />
22 Euro. INFO Telefon 0581-800 6172<br />
LaLeLu<br />
18:00 Uhr I Wittingen I Stadthalle<br />
Ein weiteres Konzert der Hamburger A-Cappella-Gruppe<br />
LaLeLu (siehe Freitag, 26. Januar).<br />
29 MONTAG<br />
Geführte Wanderung<br />
14:00 Uhr I Bad Bevensen I Kurpark<br />
Im Rahmen einer geführten Wanderung geht<br />
es durch die reizvolle Umgebung Bad Bevensens.<br />
Kosten: 2 Euro. Treffpunkt: Tourist-Information<br />
am Kurpark.<br />
Goethes sämtliche Werke ... leicht gekürzt<br />
20:00 Uhr I Gifhorn I Stadthalle<br />
Nach dem Erfolg von »Schillers sämtliche<br />
Werke … leicht gekürzt« widmen sich Michael<br />
Ehnert, Kristian Bader und Jan Christof<br />
Scheibe vom Altonaer Theater nun dem Dichter,<br />
Forscher, Politiker und Lebemann Johann<br />
Wolfgang von Goethe. Temporeich und humorvoll,<br />
aber durchaus auch tiefgründig führt<br />
die Literaturparodie durch Leben und Werk<br />
des Universalgenies. Eintritt: 18 bis 34 Euro.<br />
INFO Telefon 05371 59470 oder stadthallegifhorn.de<br />
DER NEUE SEAT ATECA<br />
WUNDERBARE ROUTINE – AUCH IM WINTER<br />
11 FARBEN ZUR AUSWAHL<br />
<strong>Calluna</strong> 33
Südheidekalender<br />
1 DONNERSTAG<br />
Saisonstart<br />
9:30 Uhr I Hankensbüttel I Otter-zentrum<br />
Nach der Winterpause ist das Otter-Zentrum<br />
ab sofort wieder von 9:30 bis 17 Uhr geöffnet.<br />
Eintritt: 10 Euro, Kinder 6,50 Euro.<br />
INFO otter-zentrum.de<br />
Der lange Tag im Kunstmuseum<br />
11:00-20:00 Uhr I Celle I Kunstmuseum<br />
Aktionstag im »ersten 24-Stunden-Kunstmuseum<br />
der Welt«. INFO Telefon: 05141<br />
124521 oder kunst.celle.de<br />
Repair-Café<br />
14:00-17:00 Uhr I Celle I Bomann-Museum<br />
Das Museumsteam und ehrenamtliche Helfer<br />
geben in der museumspädagogischen Werkstatt<br />
Hilfe zur Selbsthilfe. Im Repair-Café wird<br />
repariert, was weggeworfen worden wäre. Auf<br />
diese Weise sind schon viele Alltagsgegenstände<br />
vor der Mülltonne gerettet worden.<br />
Duftendes<br />
Äth. Öle, Räucherwerk…<br />
Leckeres<br />
Honig, Leinöl, Gewürze…<br />
Einzigartiges<br />
Kunst, Geschmeide…<br />
INFO Telefon 05141 124506 oder E-Mail<br />
uwe.rautenberg@celle.de<br />
Ich habe einen Traum<br />
20:00-22:00 Uhr I Celle I Kunstmuseum<br />
Live-Hörspiel, inszeniert in Kooperation <strong>mit</strong><br />
dem Schlosstheater Celle. INFO Telefon:<br />
05141 124521 oder kunst.celle.de<br />
3 SONNABEND<br />
Exklusiv und schön<br />
10:00-18:00 Uhr I Bad Bevensen I Kurhaus<br />
Am ersten Februarwochenende findet im<br />
neuen Kurhaus von Bad Bevensen erstmals<br />
ein Markt für exklusive und schöne Dinge<br />
statt. Aussteller sind Künstler, Handwerker<br />
und Designer, die ihr Handwerk von der Pike<br />
auf gelernt haben, es professionell betreiben<br />
und davon leben. Die angebotene Ware ist<br />
hochwertig und oft als Unikat oder in kleiner<br />
Serie handwerklich aufwendig und nachhaltig<br />
hergestellt. Hobbykünstler und Händler sind<br />
Schenken für die Sinne<br />
Spirituelles<br />
Tarotkarten, Pendel…<br />
Fairgehandeltes<br />
Schoki, Kaffee, Tee, Jelly…<br />
Fantastisches<br />
Drachen, Feen, Elfen & Engel…<br />
Farbenfrohes<br />
Taschen & Schals …<br />
Bezauberndes<br />
Klangspiele, Bücher …<br />
Tolles<br />
Edelsteine & Mineralien…<br />
Individuelles<br />
Traumfänger, Holzspiele…<br />
Inh. Silvia Riemland * Bahnhofstr. 1a * 29386 Hankensbüttel * Tel. 05832-720207<br />
www.natuerlich-schenken-laedchen.de<br />
Öffnungszeiten: Mo 13-18Uhr, Di, Do+Fr 9-18Uhr durchgehend, Mi+ Sa geschlossen!<br />
auf diesem Markt nicht zugelassen. INFO Telefon<br />
0171 203 83 46<br />
4 SONNTAG<br />
Exklusiv und schön<br />
10:30-17:00 Uhr I Bad Bevensen I Kurhaus<br />
Markt für Kunst, Handwerk und Design (siehe<br />
Sonnabend, 3 Februar).<br />
Feines um Tisch und Bett<br />
13:00-18:00 Uhr I Langlingen I Aller-Haus<br />
Im Rahmen der Verkaufsausstellung »Feines<br />
um Tisch und Bett« werden hochwertige<br />
Tisch- Bettwäsche, Geschirr, Möbel und vieles<br />
mehr aus der sogenannten guten alten Zeit<br />
gezeigt. In der Kaffeestube werden Kaffee,<br />
Kuchen und Torten angeboten. Der Erlös dieser<br />
Veranstaltung des Vereins Langlinger Dorfleben<br />
ist für eine gemeinnützige Einrichtung<br />
bestimmt. Der Eintritt ist frei.<br />
INFO Telefon 05082 544 oder E-Mail Langlinger-Dorfleben@gmx.de<br />
Von Burgen, Rittern und Gespenstern<br />
14:30-15:30 Uhr I Celle I Schloss<br />
Eine als spannende Reise ins Mittelalter inszenierte<br />
Schlossführung für Kinder und Erwachsene<br />
<strong>mit</strong> einer »Burgfrau« als Reiseführerin.<br />
Diese erzählt vom Leben, Feiern und den Kindern<br />
auf einer Burg. Sie berichtet von Tischsitten,<br />
Rittern und Kinderspielen im Mittelalter<br />
und wie man sich auf große Feste vorbereitete<br />
und tanzte. Gemeinsam wird der Frage nach<br />
Gespenstern auf einer Burg nachgegangen.<br />
Gerne dürfen Kinder als Ritter oder Burgfräulein<br />
verkleidet zur Führung kommen. Eintritt:<br />
10 Euro. INFO Telefon 05141 9090850 oder<br />
E-Mail fuehrungen@celle-tourismus.de<br />
Szenische Lesung<br />
15:00 Uhr I Celle I Bomann-Museum<br />
Bernd Rauschenbach von der Arno-Schmidt-<br />
Stiftung und Thomas Wenzel vom Schlosstheater<br />
Celle lesen im Rahmen der<br />
Sonderausstellung »RWLE Möller - Künstler<br />
1952-2001« (siehe 20. Januar) Texte des Celler<br />
Autors, Malers und Stadtchronisten.<br />
INFO bomann-museum.de<br />
Werner Momsen: Schaum vorm Mund<br />
15:00 Uhr I Uelzen I Neues Schauspielhaus<br />
Der Mensch sollte eigentlich überschäumen<br />
vor Glück, schäumt aber lieber vor Wut. Werner<br />
Momsen fragt sich in seinem neuen Programm,<br />
worüber soll, sollte, muss, müsste,<br />
darf, dürfte man sich eigentlich aufregen? Politik,<br />
Weltgeschehen, Alltag? Und was macht<br />
eigentlich glücklich? Klappmaul-Komiker Werner<br />
Momsen hat Antworten auf diese und<br />
weitere Fragen. Eintritt: 27,50 Euro. Vorverkauf:<br />
Touristinformation am Rathaus, Telefon<br />
0581 8006172, und direkt im Neuen Schauspielhaus,<br />
Telefon 0581 76535. INFO neuesschauspielhaus-uelzen.de<br />
So oder so – Hildegard Knef<br />
16:00 Uhr I Gifhorn I Stadthalle<br />
Das musikalische Schauspiel „So oder so – Hildegard<br />
Knef“ ist eine Liebeserklärung an eine<br />
vielseitig begabte Künstlerin. Gilla Cremer<br />
führt durch zu den verschiedenen Stationen<br />
im Leben der Knef, spielt, erzählt, tanzt und<br />
singt sich durch die Höhen und Tiefen dieser<br />
außergewöhnlichen Biografie. Eintritt: 18 bis<br />
34 Euro. INFO Telefon 05371 59470 oder<br />
stadthalle-gifhorn.de<br />
Werner Momsen: Schaum vorm Mund<br />
20:00 Uhr I Uelzen I Neues Schauspielhaus<br />
Eine weitere Vorstellung des sympathischen<br />
Klappmaul-Komikers aus Hamburg (siehe<br />
oben).<br />
7 MITTWOCH<br />
Der UNESCO-Geopark<br />
19:00 Uhr I Gifhorn I Historisches Museum<br />
Im Rahmen eines Vortrags wird der UNESCO-<br />
Geopark Harz-Braunschweiger Land-Ostfalen<br />
vorgestellt. Eintritt frei. Spenden willkommen.<br />
INFO museen-gifhorn.de<br />
8 DONNERSTAG<br />
Die Kaufmannsfamilie Jacobs<br />
15:30 Uhr I Celle I Bomann-Museum<br />
Im Rahmen der Reihe Museums-Melange<br />
(Kurzführung <strong>mit</strong> anschließendem Kaffeetrinken)<br />
stellt Hilke Langhammer die Celler Kaufmannsfamile<br />
Jacobs vor. Eintritt inklusive<br />
Kaffee und Kuchen: 8,50 Euro. Kartenreservierung<br />
unter Telefon 05141 124540.<br />
INFO bomann-museum.de<br />
Norwegen und Schweden<br />
19:30 Uhr I Bad Bevensen I Kurhaus<br />
Der Braunschweiger Globetrotter Reinhard<br />
Pantke war in den Jahren 2016 und 2017<br />
über fünf Monate per Fahrrad, zu Fuß und per<br />
Schiff in Norwegen und Schweden unterwegs<br />
und legte dabei allein <strong>mit</strong> dem Fahrrad mehr<br />
als 4000 Kilometer zurück. In seiner aufwendigen<br />
Film- und Bilderschau zeigt er die abwechslungsreichen<br />
Landschaften dieser<br />
beiden skandinavischen Länder zu allen vier<br />
Jahreszeiten. Eintritt: 9 Euro.<br />
9 FREITAG<br />
Die Musikgeschichte<br />
19:00 Uhr I Uelzen I Ratssaal im Rathaus<br />
Renaissance, Barock, Klassik, Romantik, Moderne<br />
– es entsteht der Eindruck, die Epochen<br />
der Musikgeschichte wären klar definierte<br />
zeitliche Abschnitte <strong>mit</strong> ihren jeweiligen Stilen,<br />
Komponisten und Formen. Dass dieser Eindruck<br />
trügt, erläutert Erik Matz in seinem Vortrag,<br />
in dem er auf die verblüffende zeitliche<br />
Nähe und Überschneidungen eingeht, die es<br />
in der Chronologie der Musikgeschichte gegeben<br />
hat. Als Joseph Haydn geboren wurde,<br />
hatte Johann Sebastian Bach noch 18 Jahre<br />
zu leben. In dem Jahr, in dem Haydn starb,<br />
kam Felix Mendelssohn Bartholdy zur Welt.<br />
Anton Bruckner war bereits 20 Jahre alt, als<br />
das Ableben des erst 46-jährigen Mendelssohn<br />
Bartholdys betrauert wurde. Und Bruckners<br />
Leben endete, als Richard Strauss bereits<br />
fest seinen Platz in der Musikwelt eingenommen<br />
hatte. Strauss hingegen hat die Blüte des<br />
Rock ´n´ Roll nur kurz verpasst ... Den Zuhörern<br />
wird deutlich werden, wie gedrängt und<br />
häufig nebeneinander sich Musikgeschichte<br />
abgespielt hat und was manch ein Musikgenie<br />
während seines Lebens an Entwicklungen um<br />
sich herum erlebte. Eintritt: ab 10 Euro.<br />
INFO Telefon 0581 8006172<br />
Musikalisches Tafelkonfekt<br />
20:00 Uhr I Gifhorn I Rittersaal im Schloss<br />
Musikalisches Tafelkonfekt ist ein Fest für die<br />
Sinne. Mit dem Programm »Musica Veneziana<br />
– Ein Abend in Venedig« offeriert das Duo musikalische<br />
Leckerbissen aus der Barockzeit! Im<br />
perfekten harmonischen Zusammenspiel<br />
und technischer Brillanz erklingen Kompositionen<br />
u. a. von Giovanni Bassano, Giovanni<br />
Battista Fontana, Claudio Monteverdi und<br />
Antonio Vivaldi. Eintritt: 12 bis 20 Euro im Vorverkauf.<br />
INFO kulturverein-gifhorn.de<br />
10 SONNABEND<br />
Frauenschicksale im Celler Schloss<br />
14:30-15:30 Uhr I Celle I Schloss<br />
Zumeist haben im Celler Schloss die Herzöge<br />
Politik gemacht. Bei dieser Führung aber geht<br />
es um die Frauen an ihrer Seite. Das Leben<br />
einer Herzogin im ausgehenden 15. Jahrhundert<br />
wird verglichen <strong>mit</strong> dem einer Fürstin ungefähr<br />
200 Jahre später. Und es werden viele<br />
Fragen beantwortet: Welche Möglichkeiten<br />
hatten diese Frauen, welche Bildung, welche<br />
Träume? Wie lebten sie im Schloss, wie führten<br />
sie ihr Personal? ... Eintritt: 10 Euro.<br />
INFO Telefon 05141 9090850 oder E-Mail<br />
fuehrungen@celle-tourismus.de<br />
Die Abenteuer der gestohlenen Geige<br />
15:00 Uhr I Gifhorn I Rittersaal im Schloss<br />
In diesem Familienkonzert <strong>mit</strong> dem Streichen-<br />
34 <strong>Calluna</strong>
Februar<br />
semble der Kreismusikschule Gifhorn geht es<br />
um eine Geige, die aus dem Schaufenster gestohlen<br />
wird und über Umwege wieder zum<br />
Geigenbauer zurückfindet. Aber vorher erlebt<br />
das Instrument in der reizenden und humorvollen<br />
Geschichte bei einer aufregenden Reise<br />
durch die Welt unglaubliche musikalische<br />
Abenteuer. Eintritt: 5 Euro im Vorverkauf.<br />
INFO kulturverein-gifhorn.de<br />
Rabbi Rothschild<br />
20:00 Uhr I Uelzen I Neues Schauspielhaus<br />
Der Berliner Rabbiner Walter Rothschild,<br />
Weltbürger, Autor, Eisenbahn-Spezialist und<br />
Kabarettist, bekannt auch aus dem Berliner<br />
»Tatort«, erzählt aus seinem Leben und singt<br />
Lieder. Er ist nicht nur ein außerordentlicher<br />
jüdischer Gelehrter, sondern ebenso begnadeter<br />
Geschichtenerzähler <strong>mit</strong> britisch-jüdischem<br />
Witz, Charme und Biss. Begleitet wird<br />
er vom Komponisten Max Doehlemann (Klavier).<br />
Zusammen bringen sie ein witziges,<br />
nachdenkliches und kurzweiliges Programm<br />
auf die Bühne. Eintritt: 17,50 Euro. Vorverkauf:<br />
Touristinformation am Rathaus, Telefon<br />
0581 8006172, und direkt im Neuen Schauspielhaus,<br />
Telefon 0581 76535.<br />
INFO neues-schauspielhaus-uelzen.de<br />
Herr Holm<br />
20:00 Uhr I Uelzen I Theater an der Ilmenau<br />
Dirk Bielefeldt in der Rolle seines Lebens: Der<br />
skurrile Polizist Herr Holm bleibt unerschütterlich<br />
in seinem Glauben, dass nur Ruhe und<br />
Ordnung diese Welt vor Chaos und Willkür<br />
schützen können. Eine Mischung aus Kabarett,<br />
Comedy und Volkstheater im besten<br />
Sinne. Eintritt: ab 20 Euro.<br />
INFO Telefon 0581 8006172<br />
Tonspur<br />
20:00 Uhr I Celle I Beckmann-Saal<br />
Die Jugend Big Band Tonspur, 2016 aus einem<br />
Projekt anlässlich des 20-jährigen Bestehens<br />
der Neuen Jazz Initiative Celle hervorgegangen,<br />
gewann im vergangenen Jahr den Landeswettbewerb<br />
Jugend jazzt in Niedersachsen<br />
und wird in diesem Jahr Niedersachsen beim<br />
Bundeswettbewerb Jugend jazzt vertreten.<br />
Zuvor haben die jungen Musiker ein »Heimspiel«<br />
im Beckmann-Saal des KAV-Gymnasiums.<br />
Eintritt: 15/10/5 Euro.<br />
INFO neue-jazzinitiative-celle.de<br />
11 SONNTAG<br />
Honig und Licht<br />
11:30 Uhr I Celle I Bomann-Museum<br />
Karl Thun stell im Rahmen einer Museumsführung<br />
die Entwicklung und Bedeutung der Imkerei<br />
in der Lüneburger Heide dar.<br />
INFO bomann-museum.de<br />
A better World<br />
11:30 Uhr I Celle I Kunstmuseum<br />
Führung durch die aktuelle Ausstellung <strong>mit</strong><br />
Werken des weltbekannten Lichtkunst-Pioniers<br />
Otto Piene. INFO Telefon: 05141<br />
124521 oder kunst.celle.de<br />
13 DIENSTAG<br />
Roms vergessener Feldzug<br />
20:00 Uhr I Gifhorn I Historisches Museum<br />
Im Jahr 235 n. Chr. fuḧrte Kaiser Maximinus<br />
Thrax einen erfolgreichen Rachefeldzug tief in<br />
germanisches Gebiet bis an die Elbe. Als germanische<br />
Verbände am Harzhorn bei Northeim<br />
den Tross der römischen Armee<br />
überfielen, begann eine dramatische Schlacht.<br />
Die Überreste des Schlachtfelds wurden 2008<br />
von Hobbyarchaölogen entdeckt. Mit mehreren<br />
tausend Funden zaḧlt das Harzhorn heute<br />
zu den am besten erhaltenen Schlachtfeldern<br />
der Antike und zu den bedeutendsten<br />
archaölogischen Neuentdeckungen unserer<br />
Zeit. Ein Vortrag von Dr. Michael Geschwinde,<br />
Referatsleiter im Niedersächsischen Landesamt<br />
für Denkmalpflege. Der Eintritt ist frei.<br />
INFO Dr. Ingo Eichfeld (Kreisarchäologie<br />
Gifhorn, Telefon 05371 3014, E-Mail<br />
ingo.eichfeld@gifhorn.de<br />
15 DONNERSTAG<br />
Und wo bleibt der Spaten?<br />
16:00 Uhr I Gifhorn I Historisches Museum<br />
Kreisarchäologe Dr. Ingo Eichfeld spricht in der<br />
Museumskasematte über Archäologie <strong>mit</strong><br />
Computer und Laser und ohne Spaten. Eintritt<br />
4,50 Euro inkl. Kaffee/Tee und Keksen.<br />
INFO museen-gifhorn.de<br />
16 FREITAG<br />
Die Super-8-Show<br />
20:00 Uhr I Bröckel I Antikhof Drei Eichen<br />
Mit zwei alten Super-8-Projektoren, die im Zuschauerraum<br />
stehen und genüsslich vor sich<br />
hinrattern, zeigt Thommi Baake ein Potpourri<br />
aus skurrilen, schönen, unfreiwillig komischen<br />
Filmen aus den 1960er und 70er Jahren. Eintritt:<br />
10 Euro. INFO Telefon 05144 560177<br />
oder antikhof-drei-eichen.de<br />
17 SONNABEND<br />
Liebesgeschichten aus dem Celler Schloss<br />
14:30-15:30 Uhr I Celle I Schloss<br />
Das Ensemble „Le Tour d´Amour“ präsentiert<br />
Liebesgeschichten aus dem Celler Schloss und<br />
stellt fürstliche Hochzeitspaare vor, die sich in<br />
der Welfenresidenz das Ja-Wort gaben. Angélique<br />
des Beauchamps und Guillaume de la<br />
Selle erzählen von goldenen Brautkutschen<br />
und fürstlichen Beylagern, von einem opulenten<br />
Hochzeitsmahl und der Kunst, aphrodisische<br />
Speisen zu bereiten. Mit Poesie und<br />
Musik wird das höfische Hochzeitszeremoniell<br />
des 16. und 17. Jahrhunderts wieder erlebbar.<br />
Eine Kostümführung für alle, die der Liebe huldigen<br />
möchten. Eintritt: 10 Euro.<br />
INFO Telefon 05141 9090850 oder E-Mail<br />
fuehrungen@celle-tourismus.de<br />
Der Heilige zweckt die Mittel<br />
16:00 Uhr I Gifhorn I Kavalierhaus<br />
Werner Julius Frank zeigt auch in seinem fünften<br />
Buch, der Titel verrät es, seine ausgeprägte<br />
Freude an absonderlichen Wortverdrehungen.<br />
Manche bezeichnen den Autor als Meister<br />
des (irr)witzigen Wortes, andere als bösartigen<br />
Wortverdreher. Er selbst hält sich für einen<br />
fröhlichen Pessimisten <strong>mit</strong> einer ausgeprägten<br />
Freude an absonderlichen Wortverdrehungen.<br />
Er pfeift auf Semantik und Syntax der deutschen<br />
Sprache, er hat seine eigene Art von<br />
Grammatik »den gefühlten Satzbau« erfunden.<br />
Der fröhliche Pessimist aus Winkel bei<br />
Gifhorn legt jedes Wort nicht auf die Goldwaage,<br />
sondern in einen alten Schuhkarton.<br />
Und nun hat der Autor wieder darin gekramt<br />
und das Ergebnis möchte er dem Publikum im<br />
Kavlierhaus vorstellen. Eintritt frei.<br />
INFO kulturverein-gifhorn.de<br />
All you need is Love<br />
19:30 Uhr I Betzhorn I Hofcafé am Hl. Hain<br />
Eine musikalische Lesung über John Lennon<br />
von und <strong>mit</strong> Achim Amme. Volkwin Müller begleitet<br />
<strong>mit</strong> Gitarre, Cajon und Gesang. Es werden<br />
auch Original Musik-Einspielungen zu<br />
hören sein.<br />
Teichgut-<br />
Schänke<br />
Klavierkonzert<br />
19:30 Uhr I Bad Bevensen I Kloster Medingen<br />
Die junge russische Pianistin Anna Bulkina<br />
spielt im Kloster. INFO Telefon 05821 570<br />
oder info@bad-bevensen.de<br />
Die Spalterhälse<br />
20:00 Uhr I Uelzen I Neues Schauspielhaus<br />
Die Spalterhälse haben die bekannten und beliebten<br />
Schlager der 1920er und 1930er Jahre<br />
im Stile der Comedian Harmonists – diese<br />
spezielle, immer wieder gern gehörte Art des<br />
Gesanges – zu ihrem Markenzeichen gemacht.<br />
Zum Programm gehören neben dem<br />
»Kleinen grünen Kaktus« auch Arrangements<br />
von Hits neueren Datums. Eintritt: 22,50 Euro.<br />
Vorverkauf: Touristinformation am Rathaus,<br />
Telefon 0581 8006172, und direkt im Neuen<br />
Schauspielhaus, Telefon 0581 76535.<br />
INFO neues-schauspielhaus-uelzen.de<br />
All Johr Wedder<br />
20:00 Uhr I Uelzen I Theater an der Ilmenau<br />
Gastspiel des Ohnsorg-Theaters Hamburg.<br />
Der bekannte britische Autor Alan Ayckbourn<br />
seziert die Rituale bürgerlichen Frohsinns und<br />
lässt ein Familienweihnachten entstehen, das<br />
an Komik nicht zu überbieten ist.Eintritt: ab<br />
24,50 Euro. INFO Telefon 0581 8006172<br />
18 SONNTAG<br />
Die Spalterhälse<br />
16:00 Uhr I Uelzen I Neues Schauspielhaus<br />
Ein weiteres Konzert der A-Cappella-Gruppe<br />
(siehe Sonnabend, 17. Februar).<br />
21 MITTWOCH<br />
Grandioses Afrika<br />
19:30 Uhr I Bad Bevensen I Kurhaus<br />
Dia-Vortrag. <strong>mit</strong> Musikuntermalung und Live-<br />
Kommentaren von Michael Stuka und Claudia<br />
Ahrenbeck. Die beiden Weltenbummler<br />
haben <strong>mit</strong> einem Jeep <strong>mit</strong> Dachzelt Afrika erkundet<br />
und faszinierende Bilder <strong>mit</strong>gebracht.<br />
INFO Telefon 05821 570 oder<br />
info@bad-bevensen.de<br />
22 DONNERSTAG<br />
Der lange Tag im Kunstmuseum<br />
11:00-20:00 Uhr I Celle I Kunstmuseum<br />
Aktionstag im »ersten 24-Stunden-Kunstmuseum<br />
der Welt«. INFO Telefon: 05141<br />
124521 oder kunst.celle.de<br />
Träumen bei Gegenwind<br />
20:00-22:00 Uhr I Celle I Kunstmuseum<br />
Veranstaltung unter dem Motto »Kunst trifft<br />
Kirche« in Kooperation <strong>mit</strong> der Stadtkirche.<br />
INFO Telefon 05141 124521 oder kunst.celle.de<br />
24 SONNABEND<br />
Das Otto-Haesler-Museum<br />
10:30 Uhr I Celle I Bomann-Museum<br />
Im Rahmen der Reihe »Kennen Sie Celle?« lädt<br />
der Museumsverein Celle im Bomann-Museum<br />
Celle zu einem Besuch des Otto-Haesler-Museums<br />
ein. Bauhaus-Architekt Otto<br />
Haesler hat Celle die Siedlung Italienischer<br />
Garten und andere architektonisch herausragende<br />
Bauwerke zu verdanken.<br />
INFO Telefon 05141 124512 oder E-Mail<br />
info@museumsvereincelle.de<br />
Frühjahr- und Oster-Hobbymarkt<br />
11:00-17:00 Uhr I Bad Bevensen I Kurhaus<br />
Die Freizeitkünstlerinitiative Ostkreis Uelzenstellt<br />
ihre kunsthandwerklichen Arbeiten aus.<br />
Eintritt: 2 Euro.<br />
Auf Spurensuche <strong>mit</strong> Kammerfrau Juliette<br />
14:30-15:30 Uhr I Celle I Schloss<br />
Bei dieser spannenden Schlossführung geht<br />
es um sechs Kugeln, geheime Briefe und einen<br />
Mord. »Kammerfrau Juliette« entdeckt <strong>mit</strong><br />
den Besuchern – in Filzpantoffeln – das Celler<br />
Schloss <strong>mit</strong> seinen Gemächern. Eintritt:<br />
10 Euro. INFO Telefon 05141 9090850 oder<br />
E-Mail fuehrungen@celle-tourismus.de<br />
Music-Comedy: die feisten<br />
19:00 Uhr I Wittingen I Stadthalle<br />
Das Music-Comedy-Duo die feisten, 2017 <strong>mit</strong><br />
dem deutschen Kleinkunstpreis ausgezeichnet,<br />
besingt in herrlich humoristischer Manier die<br />
Skurrilitäten des Lebens und der Liebe und verpasst<br />
dem Wahnsinn des Alltags einen ganz eigenen<br />
Soundtrack. Eintritt: 20 Euro, Schüler<br />
10 Euro. INFO kulturverein-wittingen.de<br />
Den egen Weg gahn<br />
20:00 Uhr I Uelzen I Neues Schauspielhaus<br />
Den egen Weg gahn? Wat heet dat fröher un<br />
wat meent dat vundaag? Un wat passeert,<br />
wenn dat nich so klappen deit, as du dat wullt<br />
<strong>mit</strong> den egen Weg? – Worüm ton’n Düvel<br />
geiht dat bi mi nich so eenfach as bi mien‘n<br />
Fründ? – Wenn allens verdwars löppt? Bruukt<br />
een dat villicht sogor, dat wat verdwars lopen<br />
deiht? Un denn gifft dat noch af un an Bever<br />
in de Büx <strong>mit</strong> den egen Weg, wenn dat nich<br />
jedeen so gefallen deit? Üm allens dat geiht<br />
dat in uns Programm. Wi, dat sünd Schrieversmann<br />
Ekhard Ninnemann tosamen <strong>mit</strong> dat<br />
Muskantenduo Noordlücht. Allesamt ut de<br />
Eck vun Lümborg un op Platt, wat bilütten ok<br />
to de ehr Levensweg tohören deit. Karten für<br />
den plattdeutschen Abend sind für 17,50 Euro<br />
bei der Touristinformation am Rathaus, Telefon<br />
0581 8006172, und direkt im Neuen Schauspielhaus,<br />
Telefon 0581 76535, erhältlich.<br />
INFO neues-schauspielhaus-uelzen.de<br />
Jugenddämmerung<br />
20:00 Uhr I Gifhorn I Rittersaal im Schloss<br />
Mit Gesang, Klavierspiel und Wortbeiträgen<br />
widmet sich Matthias Ningel in seinem Programm<br />
»Jugenddämmerung« den Schwierigkeiten<br />
des Erwachsenwerdens. Humorvoll<br />
und nachdenklich seziert er spielerisch sich<br />
selbst sowie die ominöse Generation Y,<br />
analysiert deren Eigenschaften, Ängste,<br />
Spleens und Sehnsüchte. Er schildert die Vorteile<br />
und Probleme von Fernbeziehungen und<br />
diagnostiziert den Artgenossen eine aus dem<br />
Gleichgewicht geratene Work-Life-Balance.<br />
Eintritt: 13,10 bis 22 Euro im Vorverkauf.<br />
INFO kulturverein-gifhorn.de<br />
25 SONNTAG<br />
Die Violinsonaten<br />
17:00 Uhr I Uelzen I Schloss Holdenstedt<br />
Im Rahmen der Winterkonzerte im Schloss<br />
Holdenstedt spielen Andrej Bielow (Violine)<br />
und Hinrich Alpers (Klavier) die Klaviersonaten<br />
von Robert Schumann. Eintritt: ab 22 Euro.<br />
INFO Telefon 0581-800 6172<br />
Das Fischspezialitäten-Restaurant im der Natur !<br />
• Räumlichkeiten für Familienfeiern<br />
• Außer-Haus-Verkauf von Frisch- und Räucherfisch<br />
• Canapés und Fischplatten ganz nach Ihren Wünschen<br />
• Angebotstage: Di. – Forelle / Mi. – Zander / Do. – Aal<br />
• freitags ab 18 Uhr großes Fischbüffet (bitte anmelden)<br />
Teichgut 1 ∙ 29393 Gr. Oesingen ∙ Tel. 05835-282<br />
Warme warme Küche: Di. – So.: 11.30 – 14.00 Uhr + 17.00 – 21.00 Uhr<br />
teichgutschaenke@gmx.de Mail: teichgutschaenke@gmx.de<br />
· www.teichgutschaenke.de<br />
<strong>Calluna</strong> 35
Südheidekalender<br />
1 DONNERSTAG<br />
Echt scharf. Der Spiegel als Spielfeld<br />
15:00 Uhr I Celle I Bomann-Museum<br />
Daphne Mattner führt durch die Sonderausstellung<br />
»Echt scharf. Der Spiegel als Spielfeld«<br />
<strong>mit</strong> ausgewählten Werken von Eberhard<br />
Schlotter. Der Spiegel war für den Maler und<br />
Grafiker wichtiges Motiv und wertvolles<br />
künstlerisches Instrument. Mit meisterhafter<br />
Darstellungslust widmete er sich dem Facettenreichtum<br />
des Spiegels, nutzte ihn als optisches<br />
Phänomen, als poetisches Sinnbild oder<br />
als subtile Bildmetapher.<br />
INFO bomann-museum.de<br />
2 FREITAG<br />
De total bekloppte Hochtiedsnacht<br />
19:00 Uhr I Groß Oesingen I zur Linde<br />
Endlich allein, endlich nur noch wir! Das haben<br />
sich die frisch Vermählten Basti und Eva gedacht.<br />
Doch leider scheint sich die ganze<br />
Hochzeitsgesellschaft abwechselnd im Hotelzimmer<br />
der beiden in immer absurderen Streitereien<br />
zu überbieten. Ihre Hochzeitsnacht<br />
hatten sich die beiden ganz anders vorgestellt...<br />
Plattdeutsche Komödie in drei Akten,<br />
aufgeführt von der Theatergruppe des Heimatvereins<br />
Groß Oesingen. Eintritt: 10 Euro.<br />
Kartenvorverkauf ab 15. Januar bei Regina<br />
Bochnig, Telefon 05838 746<br />
Lennart Axelsson<br />
20:00 Uhr I Celle I Kunst & Bühne<br />
Der schwedische Jazz-Trompeter Lennart<br />
Axelsson, der bis zu seiner Pensionierung<br />
2005 erster Solotrompeter der NDR-Bigband<br />
war, spielt auf Einladung der Neuen Jazz Initiative<br />
Celle in der Residenzstadt. Eintritt:<br />
15/10/5 Euro. INFO neue-jazzinitiativecelle.de<br />
3 SONNABEND<br />
De total bekloppte Hochtiedsnacht<br />
19:00 Uhr I Groß Oesingen I zur Linde<br />
Eine weitere plattdeutsche Theateraufführung<br />
(siehe Freitag, 2. März).<br />
Puppentheater für Erwachsene<br />
20:00 Uhr I Uelzen I Neues Schauspielhaus<br />
Das Ambrella Figurentheater spielt die Komödie<br />
»Der eingebildete Kranke« von Molière in<br />
einer kräftig gestrafften und zudem noch um<br />
einige Handlungsstränge erweiterten Fassung.<br />
Eintritt: 17,50 Euro. Vorverkauf: Touristinformation<br />
am Rathaus, Telefon 0581 8006172,<br />
und direkt im Neuen Schauspielhaus, Telefon<br />
0581 76535. INFO neues-schauspielhausuelzen.de<br />
4 SONNTAG<br />
De total bekloppte Hochtiedsnacht<br />
15:00 Uhr I Groß Oesingen I zur Linde<br />
Eine weitere plattdeutsche Theateraufführung<br />
(siehe Freitag, 2. März). Eintritt: 15 Euro inklusive<br />
Kaffee und Kuchen.<br />
Die Landmaus und die Stadtmaus<br />
15:30 Uhr I Uelzen I Neues Schauspielhaus<br />
Auf der Fähre zwischen Finkenwerder und<br />
Blankenese lernt in diesem Puppentheaterstück<br />
für Kinder (ab 4 Jahre) die feine Stadtmaus<br />
Jaqueline Keller den abenteuerlustigen<br />
Finkenwerder Mäuserich Friedel Feldmann<br />
kennen: Es ist Liebe auf den ersten Blick! Bald<br />
wird eine herrliche Mäusehochzeit gefeiert.<br />
Doch was geschieht danach? Zwar gibt es viel<br />
zu entdecken – auf der einen wie auf der anderen<br />
Seite der Elbe – aber wo lässt es sich<br />
gemeinsam leben? Eine Geschichte über die<br />
Suche zweier sehr unterschiedlicher Mäuse<br />
nach dem richtigen Zuhause und einem glücklichen<br />
Zusammensein. Eintritt: 7,50 Euro. Vorverkauf:<br />
Touristinformation am Rathaus,<br />
Telefon 0581 8006172, und direkt im Neuen<br />
Schauspielhaus, Telefon 0581 76535.<br />
INFO neues-schauspielhaus-uelzen.de<br />
8 DONNERSTAG<br />
Merkwürdiges Museum<br />
15:30 Uhr I Celle I Bomann-Museum<br />
Im Rahmen der Reihe Museums-Melange<br />
(Kurzführung <strong>mit</strong> anschließendem Kaffeetrinken)<br />
stellt Uwe Rautenberg ein »merkwürdiges<br />
Museum’ vor. Eintritt inklusive Kaffee und<br />
Kuchen: 8,50 Euro. Kartenreservierung unter<br />
Telefon 05141 124540.<br />
INFO bomann-museum.de<br />
Nordische Stimmungen<br />
19:00 Uhr I Gifhorn I Schlosskapelle<br />
Der Fotograf Eddi Böhnke zeigt in diesem Teil<br />
seines Bilderzyklus »Adagio« die Schönheit der<br />
nordischen Landschaften. Die Fotos werden<br />
nicht kommentiert, sondern ausschließlich von<br />
Musik getragen. Eintritt: 12 Euro (ermäßigt<br />
10 Euro). Kartenvorverkauf: Historisches Museum<br />
Schloss Gifhorn, Telefon 05371<br />
9459101 und Kulturverein, Steinweg 3, Telefon<br />
05371 813924. INFO museen-gifhorn.de<br />
Brief an meine Mutter<br />
19:00 Uhr I Celle I Bomann-Museum<br />
Am Weltfrauentag liest Rosemarie Schilling<br />
aus dem Buch »Brief an meine Mutter« von<br />
Waris Dirie. INFO bomann-museum.de<br />
Der Schimmelreiter<br />
19:30 Uhr I Bad Bevensen I Kurhaus<br />
Eine multimediale Lesung <strong>mit</strong> Stefan Halberg.<br />
Der Schimmelreiter, eine Novelle von Theodor<br />
Storm, die die Geschichte von Hauke Haien<br />
rzählt, ist einer großen Klassiker der norddeutschen<br />
Literatur. INFO Telefon 05821 570<br />
oder info@bad-bevensen.de<br />
9 FREITAG<br />
Don Juan à la Klez<br />
20:00 Uhr I Gifhorn I Rittersaal im Schloss<br />
Die Klarinette gilt als das Instrument <strong>mit</strong> den<br />
facettenreichsten Klangfarbenn und in den<br />
Händen von Helmut Eisel wird sie zum Kommunikations<strong>mit</strong>tel,<br />
das Geschichten erzählt<br />
und unterschiedliche Kulturen <strong>mit</strong>einander<br />
verbindet. Der Saarbrücker Ausnahmeklarinettist<br />
nimmt sich in seinem aktuellen Trioprogramm<br />
Mozarts »Don Giovanni« an.<br />
Gemeinsam <strong>mit</strong> seinen Partnern Michael<br />
Marx (Gitarre/Gesang) und Stefan Engelmann<br />
(Kontrabass) mischt er in »Don Juan à la<br />
Klez« berühmte Opernmelodien <strong>mit</strong> den vielfältigen<br />
Farben der Klezmermusik gehörig auf.<br />
Eintritt: 12 bis 20 Euro im Vorverkauf.<br />
INFO kulturverein-gifhorn.de<br />
10 SONNABEND<br />
RWLE Möller - Künstler 1952-2001<br />
15:00 Uhr I Celle I Bomann-Museum<br />
Karl Thun führt durch die Sonderausstellung<br />
»RWLE Möller - Künstler 1952-2001« (siehe<br />
20. Januar). INFO bomann-museum.de<br />
Albertus Akkermann<br />
19:30 Uhr I Wesendorf I Restaurant Athen<br />
Albertus Akkermann ist nicht zuletzt dank des<br />
NDR-Fernsehens Deutschlands bekanntester<br />
Wattführer. Bei seinen Wattwanderungen<br />
singt und spielt er auf seinem Akkordeon. Aber<br />
auch in Konzerten kann man ihn hören und<br />
nicht nur <strong>mit</strong> eigenen Liedern, sondern auch<br />
<strong>mit</strong> Lieder von Jaques Brel und anderen. Der<br />
Kulturverein SG Wesendorf holt Albertus Akkermann<br />
für ein Konzert von der Waterkant<br />
ins Binnenland.<br />
Sue Sheehan & Friends<br />
20:00 Uhr I Bröckel I Antikhof Drei Eichen<br />
Die 1962 in Illinois (USA) geborene und seit<br />
1988 in Deutschland lebende Musikern Sue<br />
Sheehan spielt <strong>mit</strong> Gabriele Bode, Cornelius<br />
Bode und Guido Plüschke im Antikhof Drei Eichen.<br />
Eintritt frei (Hutkasse).<br />
INFO Telefon 05144 560177 oder antikhofdrei-eichen.de<br />
Leise ist laut genug<br />
20:00 Uhr I Uelzen I Neues Schauspielhaus<br />
Mario Hené ist seit 40 Jahren <strong>mit</strong> seinen eigenen<br />
Liedern unterwegs. Nachdem 1977 sein<br />
Debüt-Album »Lieber allein als gemeinsam<br />
einsam« erschien, ist diese Textzeile bis heute<br />
ein geflügeltes Wort. Das aktuelle Programm<br />
»Leise ist laut genug« könnte ebenso gut »Vom<br />
Hiersein im Dasein« heißen oder »Der Weg<br />
zum Lächeln«. Eintritt: 17,50 Euro. Vorverkauf:<br />
Touristinformation am Rathaus, Telefon<br />
0581 8006172, und direkt im Neuen Schauspielhaus,<br />
Telefon 0581 76535. INFO neuesschauspielhaus-uelzen.de<br />
Haustüren<br />
Unter den Eichen 4, 29365 Sprakensehl<br />
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11 SONNTAG<br />
Celler Wasa-Lauf<br />
9:00-18:00 Uhr I Celle I Innenstadt<br />
Bei diesem internationalen Volkslauf durch die<br />
Celler Altstadt können Läufer zwischen vier<br />
verschiedenen Strecken (5, 10, 15, und 20 Kilometer)<br />
wählen. Für Kinder wird ein Mini-<br />
Wasa-Lauf (2,5 Kilometer) angeboten.<br />
INFO Telefon 05141 81579 oder celler-wasalauf.de<br />
Mit allen Sinnen durchs Museum<br />
11:30 Uhr I Celle I Bomann-Museum<br />
Eine besondere Museumsführung <strong>mit</strong> Uwe<br />
Rautenberg. INFO bomann-museum.de<br />
Die Abenteuer des Don Quichote<br />
16:00 Uhr I Gifhorn I Stadthalle<br />
Zum 400. Todestag seines Schöpfers Miguel<br />
de Cervantes (1547–1616) steigt der Ritter<br />
Don Quichote wieder in den Sattel. Aber diesmal<br />
ergreift sein Pferd Rosinante das Wort.<br />
Gelingt es ihr, den Phantasten und seinen<br />
treuen Begleiter Sancho Panza in die Realität<br />
zurück zu holen? Was aber tun, wenn die<br />
Jacqueline Grüning<br />
Mediaberaterin Gifhorn<br />
Telefon 05371 8668640<br />
mobil 0170 9641986<br />
jacqueline.gruening@<br />
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36 <strong>Calluna</strong>
März<br />
phantastische Welt der singenden Windmühlen<br />
und glucksenden Weinschläuche doch die<br />
wirkliche ist? Gemeinsam <strong>mit</strong> der Schauspielerin<br />
Mechthild Großmann begibt sich die<br />
Lautten Compagney Berlin auf eine akustische<br />
Reise in die abenteuerliche Welt der spanischen<br />
Renaissance. Eintritt: 18 bis 34 Euro.<br />
INFO Telefon 0371 59470 oder stadthallegifhorn.de<br />
Mondscheintarif<br />
17:00 Uhr I Uelzen I Neues Schauspielhaus<br />
Die Komödie »Mondscheintarif« von Ildikó von<br />
Kürthy ist eine turbulente Liebesgeschichte.<br />
Es geht um Cora Hübsch (Sina Schulz), eine<br />
Frau um die dreißig, die plötzlich verliebt ist<br />
wie ein Teenager .... Eintritt: 17,50 Euro. Vorverkauf:<br />
Touristinformation am Rathaus, Telefon<br />
0581 8006172, und direkt im Neuen<br />
Schauspielhaus, Telefon 0581 76535.<br />
INFO neues-schauspielhaus-uelzen.de<br />
Mondscheintarif<br />
20:30 Uhr I Uelzen I Neues Schauspielhaus<br />
Eine weitere Aufführung der Komödie »Mondscheintarif«<br />
<strong>mit</strong> Sina Schulz als Cora Hübsch.<br />
13 DIENSTAG<br />
Der Bieber<br />
19:00 Uhr I Gifhorn I Historisches Museum<br />
Anke Wilharms stellt in ihrem Vortrag in der<br />
Kasematte des Historischen Museums im<br />
Schloss Gifhorn den Bieber vor, der seit einigen<br />
Jahren wieder in der Südheide heimisch<br />
ist. Eintritt frei. Spenden willkommen.<br />
INFO museen-gifhorn.de<br />
15 DONNERSTAG<br />
Südliches Ambiente<br />
19:00 Uhr I Gifhorn I Schlosskapelle<br />
Der Fotograf Eddi Böhnke zeigt in diesem Teil<br />
seines Bilderzyklus »Adagio« südliches Ambieente<br />
und den faszinierenden Gegensatz zwischen<br />
farbenfrohen Ansichten und morbiden<br />
Fluidum in den Ländern rund ums Mittelmeer.<br />
Die Fotos werden nicht kommentiert, sondern<br />
ausschließlich von Musik getragen. Eintritt:<br />
12 Euro (ermäßigt 10 Euro). Kartenvorverkauf:<br />
Historisches Museum Schloss Gifhorn, Telefon<br />
05371 9459101 und Kulturverein, Steinweg<br />
3, Telefon 05371 813924.<br />
INFO museen-gifhorn.de<br />
Island – Feuerinsel am Polarkreis<br />
19:30 Uhr I Bad Bevensen I Kurhaus<br />
Feuer und Asche speiende Vulkane, brodelnde<br />
Schlammtöpfe, Wüsten und Gletscher, Wasser<br />
und Dampf spuckende Geysire, bizarr vereiste<br />
Wasserfälle und menschenleere Fjorde<br />
sind nur ein kleiner Teil der Faszination Islands.<br />
Die Film- und Bildreportage »Island - Feuerinsel<br />
am Polarkreis« berichtet über das Land und<br />
die Menschen auf der sagenumwobenen<br />
Insel. Der Höhepunkt Bild- und Filmreportage<br />
ist der Vulkanausbruch am Eyjafjallajökull im<br />
April 2010. INFO Telefon 05821 570 oder<br />
info@bad-bevensen.de<br />
16 FREITAG<br />
Daedalus Quartett<br />
19:30 Uhr I Isenhagen I Klosterkirche<br />
Im Rahmen der Reihe »Schätze im Kloster«<br />
spielt das Daedalus Quartett, das als eines der<br />
besten Streichquartette der USA gilt, Werke<br />
von Felix Mendelssohn-Bartholdy, Charles<br />
Ives und Johannes Brahms. Eintritt: 15 Euro,<br />
Schüler 5 Euro. Vorverkauf: Buchhandlung Ullrich<br />
in Hankensbüttel und Heine Tabakwaren<br />
in Wittingen. INFO kulturverein-wittingen.de<br />
17 SONNABEND<br />
Frühjahrsmarkt<br />
11:00-18:00 Uhr I Bokel I Heide-Café Bartels<br />
Kunsthandwerker präsentieren ihre Produkte.<br />
Selbstgefertigte Pralinen, Liköre, Seifen, künstlerisch<br />
bemalte Ostereier, österliche Gestecke,<br />
Leinentischdecken, Häkelarbeiten, Schmuck,<br />
Getöpfertes, Dekorationen für Haus und Garten<br />
und vieles mehr gibt es zu bestaunen.<br />
INFO Telefon 05837 359<br />
Amüsantes und Pikantes<br />
14:30-15:30 Uhr I Celle I Schloss<br />
Bei dieser Kostümführung im Schloss verraten<br />
zwei »Hofdamen« allerlei Amüsantes und Pikantes<br />
über das barocke Hofleben. Eintritt:<br />
10 Euro. INFO Telefon 05141 9090850 oder<br />
E-Mail fuehrungen@celle-tourismus.de<br />
Klavierkonzert<br />
19:30 Uhr I Bad Bevensen I Kloster Medingen<br />
Imke Lichtwark spielt im Rahmen der Reihe<br />
»Junge Pianisten im Kloster Medingen«.<br />
INFO Telefon 05821 570 oder info@badbevensen.de<br />
Mord vor Ort<br />
20:00 Uhr I Uelzen I Neues Schauspielhaus<br />
Vor den Augen des Publikums und unter seiner<br />
entscheidenden Mitwirkung entsteht an<br />
diesem Abend ein komplett einzigartiger Kriminalfall.<br />
Wo ist der Tatort? Wer ist das Opfer?<br />
Wer ist der Täter? Das Publikum, der Kommissar<br />
und vier weitere Schauspieler der Improvisationstheatergruppe<br />
»Fiese Matenten« aus<br />
dem Wendland finden es gemeinsam heraus:<br />
improvisiert-kriminalistische Er<strong>mit</strong>tlungen decken<br />
das Motiv auf und überführen schliesslich<br />
den Mörder in diesem abendfüllenden<br />
Stück. Wo andere ein Skript oder ein Drehbuch<br />
haben, da wird hier auf die Vorgaben des<br />
Publikums und auf Fantasie und Spielfreude<br />
der Schauspieler gesetzt. Eintritt: 17,50 Euro.<br />
Vorverkauf: Touristinformation am Rathaus,<br />
Telefon 0581 8006172, und direkt im Neuen<br />
Schauspielhaus, Telefon 0581 76535.<br />
INFO neues-schauspielhaus-uelzen.de<br />
18 SONNTAG<br />
Frühjahrsmarkt<br />
11:00-18:00 Uhr I Bokel I Heide-Café Bartels<br />
Kunsthandwerker stellen aus (siehe Sonnabend,<br />
17. März).<br />
Frühlingsmarkt<br />
11:00 Uhr I Hankensbüttel I Otter-zentrum-<br />
Der Frühlingsmarkt bietet von 11 bis 18 Uhr<br />
Kunsthandwerk, Mitmachaktionen und österliche<br />
Dekoration. INFO otter-zentrum.de<br />
Frühblüher im Kavalierhausgarten<br />
15:00 Uhr I Gifhorn I Kavalierhaus<br />
Im Rahmen der Reihe »Sonntagsbummel«<br />
werden Frühblüher im Garten des Kavalierhauses<br />
vorgestellt. INFO museen-gifhorn.de<br />
21 MITTWOCH<br />
Goethes berühmteste Reisen<br />
19:30 Uhr I Bad Bevensen I Kurhaus<br />
Der Goethe-Experte Dietmar Busold nimmt<br />
die Zuhörer in seinem Vortrag <strong>mit</strong> auf Goethes<br />
berühmte Reisen. INFO Telefon 05821 570<br />
oder info@bad-bevensen.de<br />
23 FREITAG<br />
Mit dem Nachtwächter durch Uelzen<br />
19:30 Uhr I Uelzen I Rathaus<br />
Der Nachtwächter geht um in Uelzens Innenstadt!<br />
Zu später Stunde zieht er <strong>mit</strong> seiner Laterne<br />
durch dunkle Straßen und finstere<br />
Winkel und trifft unterwegs auf Uelzener Personen<br />
und Persönlichkeiten vergangener Tage.<br />
Sie erzählen Anekdoten und Histörchen, Alltägliches<br />
und Kurioses aus ihrem beschwerlichen<br />
Leben. Kosten für diese Kostümführung:<br />
10 Euro. Treffpunkt: Innenhof des Rathauses.<br />
INFO nachtwaechter-uelzen.de<br />
24 SONNABEND<br />
Bürgertöchter und Dienstmädchen<br />
11:30 Uhr I Celle I Bomann-Museum<br />
Hilke Langhammer stellt im Rahmen einer Museumsführung<br />
Lebenswelten der Frauen im<br />
19. Jahrhundert vor. INFO bomannmuseum.de<br />
Singen Sie mal blond!<br />
20:00 Uhr I Uelzen I Neues Schauspielhaus<br />
In dieser abwechslungsreichen Show erlebt<br />
das Publikum, was eine junge aufstrebende<br />
Künstlerin im heutigen Showbiz-Zirkus zwischen<br />
Talentshows, Galas und Firmenevents<br />
so alles <strong>mit</strong>machen muss und wie sich dies auf<br />
ihre Persönlichkeit auswirkt. Und wie man<br />
durch diese utopischen und schier unlösbaren<br />
Aufgaben gefordert wird und lernt da<strong>mit</strong> umzugehen.<br />
Viktoria Lein präsentiert <strong>mit</strong> ihrem<br />
ersten abendfüllenden Kabarettprogramm<br />
eine musikalische und schauspielerische<br />
Revue, die von Pop und Rock über Schlager<br />
und Arien bis zu melodischen Balladen reich..<br />
Eintritt: 17,50 Euro. Vorverkauf: Touristinformation<br />
am Rathaus, Telefon 0581 8006172,<br />
und direkt im Neuen Schauspielhaus, Telefon<br />
0581 76535. INFO neues-schauspielhausuelzen.de<br />
© D.J. COX/WILDLIFE<br />
25 SONNTAG<br />
Weltspielzeug<br />
11:30 Uhr I Celle I Bomann-Museum<br />
Dr. Kathrin Panne führt durch die Sonderausstellung<br />
»Einfälle statt Abfälle« <strong>mit</strong> Spielzeug<br />
krationen von Kindern und berichtet von<br />
»Ideen, Erfindern, Müll und Kunst«.<br />
INFO bomann-museum.de<br />
31 SONNABEND<br />
Celle hat wieder eine Herzogin<br />
14:30-15:30 Uhr I Celle I Schloss<br />
Bei dieser Kostümführung im Schloss wird aus<br />
dem Leben der Herzogin Eléonore d’Olbreuse<br />
erzählt. Mit dem »Hirtenmädchen aus dem<br />
Poitou« kam im 17. Jahrhundert die französische<br />
Lebensart an den Celler Hof. Eintritt:<br />
10 Euro. INFO Telefon 05141 9090850 oder<br />
E-Mail fuehrungen@celle-tourismus.de<br />
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Jetzt ist es fast geschafft. Das Gerüst ist entfernt, das<br />
Gebäude von seinem Korsett, das gleichzeitig ein Sichtschutz<br />
während der Sanierungsphase war, befreit. Und das Haus zeigt<br />
sich den Gif- hornern und Gästen in einem anderen Gewand<br />
als vor der Sanierung. Die Traufseite zur Torstraße<br />
wurde wenige Wochen zuvor »entrüstet«, sodass die neue<br />
Bemalung be- reits sichtbar wurde. Ganz in Ziegelrot, <strong>mit</strong><br />
grauen Fens- tern und hellgrauen Gauben, so herausgeputzt<br />
geht<br />
das Baudenkmal am Marktplatz in<br />
das neue Jahr.<br />
Die Vor-<br />
b e i k o m m e n d e n<br />
haben ihre eigene Meinung<br />
zu dem neuen Aus-<br />
38 <strong>Calluna</strong>
Maler Bernd Kummerow trägt die Grundierung auf und bereitet so die Fassade für den ziegelroten Anstrich vor. Die Fenster sollen grau gestrichen werden.<br />
Aber welcher Grauton passt am besten? Die Wahl fällt auf einen dunklen Grauton. Die instandgesetzten und frisch gestrichenen Fenster werden schließlich<br />
von Tischlermeister Helmut Sievert und seinen Mitarbeitern eingebaut.<br />
sehen. Manchen gefällt es, manche hätten es sich anders gewünscht,<br />
manche sagen, sie müssten sich an den neuen Anstrich<br />
erst noch gewöhnen. Die Wahl der Farbigkeit war vielleicht die<br />
schwierigste Entscheidung während der Sanierung, denn die Farbe<br />
sticht zuallererst ins Auge. Während die Instandsetzungen, die Sanierungen<br />
und die statischen Ertüchtigungen eher unbemerkt bleiben<br />
und auch unstrittig waren, machten sich die Verantwortlichen<br />
über das zukünftige farbige Aussehen des Gebäudes lange Zeit<br />
Gedanken. Denn die Entscheidung sollte nicht nur nach ästhetischen<br />
Gesichtspunkten fallen, bei denen jeder seine eigenen Vorstellungen<br />
hat. Hätte es eine Umfrage unter den Gifhornern<br />
gegeben, so wären sicher etliche Vorschläge zusammengekommen.<br />
Und für welchen hätte man es sich entscheiden sollen? Vielen<br />
Bürgern gefiel auch die nicht gestrichene Variante <strong>mit</strong><br />
lehmfarbenen Gefachen und dunklem, holzbraunem Fachwerk.<br />
Ungestrichen war für sie auch eine Option. »Doch Architektur in<br />
der Stadt trägt Kleid«, stellte die Landesdenkmalpflege frühzeitig<br />
klar. Und für die Farbentscheidung wurden statt vielfältiger Geschmäcker<br />
wissenschaftliche Erkenntnisse und die Erfahrung der<br />
Denkmalpfleger zu Rate gezogen. Landes-Restaurator Bernhard<br />
Recker war einige Male auf der Baustelle, um frühere Farbreste<br />
zu suchen und zu untersuchen. Und er wurde fündig. Rot war die<br />
älteste an den Gefachen nachgewiesene Farbe. Ob es die älteste<br />
und ursprüngliche Farbgebung im Baujahr um 1570 war, das ist<br />
nicht sicher. Eventuell könnte es auch Weiß gewesen sein, aber<br />
das ist Spekulation, meinte er. Nachweisbar ist das nicht. Rot war<br />
auch eine der ältesten Spuren auf dem Fachwerk. Und beides zugleich<br />
passt in die Bauphase. Denn Fachwerk war die weit verbreitete<br />
Bauform zu jener Zeit, Steinbauten waren erheblich teurer.<br />
Daher kam so mancher Bauherr in die Versuchung, einen<br />
Steinbau vorzutäuschen, indem er seinen Fachwerkbau monochrom,<br />
also einfarbig, bemalte. Das schräg gegenüberliegende Kavalierhaus<br />
hatte einige Jahre zuvor eine Sandsteinfassade<br />
vorgesetzt bekommen, die den Fachwerkbau verdeckt. Wer das<br />
Geld hatte, wollte es sich eben leisten. Das Höfersche Haus, an<br />
prominenter Stelle gegenüber dem damaligen Rathaus, sollte<br />
ebenfalls etwas hermachen, das lässt sich denken. Da sieht ein<br />
monochromer Anstrich vornehm aus und simuliert zugleich eine<br />
kostbare Steinfassade. Wissenschaftliche Untersuchungen und die<br />
Didaktik, was das Gebäude fürderhin aussagen soll, greifen da<br />
hervorragend ineinander. Als Ergebnis erstrahlt das Haus nun monochrom<br />
in Ziegelrot. Das Gesamtbild <strong>mit</strong> dem gegenüberliegenden<br />
Ratsweinkeller als Eingang zur Fußgängerzone passt.<br />
Das Fachwerk ist ein wenig dunkler gefasst. Die Fenster heben<br />
sich in einem dunkleren Grau von der Fassade ab, und die Anfang<br />
des 19. Jahrhunderts in zwei Etappen aufgesetzte Gaube stellt <strong>mit</strong><br />
ihrem neuen Hellgrau den Übergang zum Himmel dar. Der alte,<br />
dunkelbraune Anstrich wäre zu schwer gewesen, hätte das Gebäude<br />
»erdrückt«, so die einhellige Meinung. Der Psalm 71,<br />
der auf dem Giebel steht, ist ebenfalls in Grau hervorgehoben,<br />
und das war eine der schwierigsten Aufgaben für die Maler. Malermeister<br />
Jan Ryschka, der Chef persönlich, machte sich an die<br />
Arbeit, die feinen Minuskel nachzuzeichnen. Das wurde durch<br />
das verwitterte Holz erschwert, wo die Nagekäfer besonders aktiv<br />
waren. Doch <strong>mit</strong> viel Zeit und ruhiger Hand gelang es. Und<br />
Ryschka schrieb es richtig falsch. Denn die damalige Schreib-<br />
<strong>Calluna</strong> 39
HAUSGESCHICHTEN<br />
weise war eine gänzlich andere als heute. Orthografische Verbesserungen<br />
jedoch sollte es nicht geben. So steht der Psalm auf<br />
dem Giebel, wie er 1570 angebracht wurde, <strong>mit</strong> ungewohnter<br />
Rechtschreibung, zusammengesetzten Buchstaben und bisweilen<br />
nicht mehr gebräuchlichen Wörtern, aber authentisch.<br />
REGENHAUBE FüR DEN FLASCHENzUG<br />
Feinarbeit hatten auch Metallbaumeister Gunnar Trull und seine<br />
Leute zu leisten. Sie gaben sich viel Mühe, die beiden im vergangenen<br />
Jahrhundert eingesetzten Fenster im Erdgeschoss wie auch<br />
das Dach des Flaschenzugs im zweiten Obergeschoss, das die<br />
Rolle bedeckt, fachgerecht <strong>mit</strong> Zinkblech einzudecken. Wichtig<br />
war auch hier, dass die Konstruktionen Regenwasser vom Haus<br />
wegführen.<br />
Die Fenster im Erdgeschoss sind dunkelbraun gestrichen. Der<br />
Unterschied im Alter der Fenster des Gebäudes soll sichtbar bleiben.<br />
Denn die Fenster ab dem 1. Obergeschoss sind weit mehr<br />
als 150 Jahre alt, während die beiden Fenster im Erdgeschoss in<br />
den 1950er Jahren beim Bau des Kaskadenganges die dort vorhandenen<br />
drei schmaleren Fenster ersetzten. Feinarbeit mussten<br />
auch die Tischler leisten, die die Fenster ab dem 1. Obergeschoss<br />
instandsetzten. Reine Handarbeit war nötig, manch Holzstück<br />
musste ersetzt werden und auch die ein oder andere Glasscheibe.<br />
Dazu mussten die Fenster samt Rahmen ausgebaut werden und<br />
einige Wochen in den Werkstätten verbringen. Die dick aufgetragene<br />
Farbe wurde entfernt und die Oberlichter wieder gängig gemacht.<br />
Denn frühere Malergenerationen hatten die Fenster immer<br />
wieder übergestrichen. So wurden die Einreiber <strong>mit</strong> jedem Anstrich<br />
dicker. Eine Überraschung gab es daher, als die Fenster zum<br />
Haus zurückkehrten. Wurden neue Einreiber aus Messing angebracht,<br />
fragten sich die Eigentümer. Nein, so die Tischler. Das Messing<br />
kam zum Vorschein, nachdem die Farbe mühsam entfernt<br />
worden war. Dass die Fenster Messingeinreiber hatten, daran<br />
konnten sich auch die ältesten noch lebenden Bewohner des Hauses<br />
nicht erinnern. So lange war das edle Material unter weißen<br />
Farbschichten verschwunden.<br />
MüNzEN VERRATEN, WIE ALT DIE FENSTER SIND<br />
Einige Einreiber sind aus Eisen, jedes der Fenster ist ein Unikat.<br />
Massenware gab es zur der Zeit, als sie um 1850 eingebaut wurden,<br />
nicht. Und für diesen Zeitpunkt des Einbaus gab es einen<br />
ziemlich guten Hinweis, wie man schon weiß: Die Münze <strong>mit</strong><br />
dem Prägejahr 1851, die im Fensterstock des einen Giebelfensters<br />
gefunden wurde. Nun, seit dem Wiedereinbau der Fenster liegen<br />
neue Geldstücke unter und in den Fensterrahmen. Deutsche Euromünzen<br />
im Werte von 1 bis 20 Cent <strong>mit</strong> dem Prägejahr 2017<br />
sollen einen Hinweis für spätere Generationen geben, wann die<br />
Fenster wiedereingebaut wurden. Vielleicht gibt es in der Zeit,<br />
wenn sie gefunden werden, dann wieder eine neue Währung.<br />
Die Zimmerer, die während der gesamten Zeit fast täglich an<br />
dem Haus arbeiteten, haben gegen Ende der Sanierung noch drei<br />
dicke Brocken vor sich. Aus statischen Gründen muss das Haus<br />
<strong>mit</strong> neuen Balken gesichert werden. Zwei der drei Stellen betref-<br />
40 <strong>Calluna</strong>
Die Metallbauer kümmern sich um die Fensterdächer. Ein Zinkdach schützt auch die alte Flaschenzugrolle<br />
des Lastenaufzugs vor Regenwasser. Malermeister Jan Ryschka hat viel Mühe, die feinen Minuskel des<br />
Psalms 71 nachzuzeichnen.<br />
fen die Abseiten des Hauses zum Giebel hin. Beide Abseiten werden<br />
geöffnet. Alternativ zum Mauerdurchbruch von innen entscheidet<br />
man sich für einen Zugang von außen. Das Dach wird<br />
dazu auf beiden Seiten abgedeckt, Notdächer schützen vor Regen<br />
und Wind. Auch wenn die Abseiten in den letzten Jahrzehnten<br />
nicht genutzt wurden, so muss dennoch in ihnen gearbeitet werden.<br />
Die Böden, noch original aus Lehmstaken bestehend, sind<br />
in einem Feld abgängig. Neue Lehmstaken ersetzen, was nicht<br />
mehr zu retten ist. Die anderen bauzeitlichen Felder können gerettet<br />
werden und müssen erhalten bleiben. Doch die größte Herausforderung<br />
sind zwei große Balken, genauer BSH, die für<br />
Stabilität sorgen sollen. BSH steht für Brettschichtholz. Viele Holzlatten<br />
werden jeweils entgegengesetzt <strong>mit</strong> Knochenleim aneinandergeklebt.<br />
»So verzieht sich dieses Bauteil nicht«, weiß Zimmerer<br />
Falko Sluschny, und der Knochenleim hält extrem gut. Eher würde<br />
das Schichtholz an anderen Stellen brechen, statt an den Klebestellen<br />
auseinander zu gehen. Mehrere Latten werden so also zu<br />
einem Balken, würde der Volksmund sagen. 16 Zentimeter breit<br />
und 40 Zentimeter hoch, bei einer Länge von 6,50 Metern, sind<br />
die beiden Leimholzbalken. Jeder von ihnen wiegt 250 Kilogramm.<br />
Zu schwer für zwei Zimmerer. Ein Kran hievt die beiden<br />
Hölzer vorsichtig in die Abseiten. Um das Holz hinein zu wuchten,<br />
musste ein Dachsparren gekappt werden, denn die beiden Balken<br />
durch möglicherweise entferntes Gefache zu schieben, wurde untersagt.<br />
Zur Stabilisierung wurden auch die Dachsparren neu<br />
gestützt. Auf stabilen Sattelhölzern liegen sie fürderhin auf, und<br />
auch die Auflieger, auf denen die Konstruktion für die Dachpfannen<br />
liegt, werden erneuert. Doch wozu dienen die neuen Holzbauteile?<br />
Die Deckenbalken in den darunter liegende Etagen<br />
müssen gehalten werden. Die neuen Balken im zweiten Obergeschoss<br />
werden <strong>mit</strong> den darunter liegenden Deckenbalken vernadelt.<br />
So wird die Decke der ersten Etage von dem über ihr<br />
liegenden Brettschichtholz gehalten. Zwei statische Schwachstellen<br />
sind so<strong>mit</strong> beseitigt.<br />
Die Sanierung gibt auch kurz den Blick auf etwas Bemerkenswertes<br />
frei. Dort sind uralte Lehmziegel, die die Abseite auf den<br />
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ersten zwei Metern vom Giebel von dem dahinter liegenden<br />
Raum abgrenzen, zu sehen. Diese Wand ist weiterführend <strong>mit</strong><br />
neuzeitlichen Mauersteinen gemauert. Doch die ersten Ziegel<br />
sehen aus wie von Hand geformt und dann auf dem offenen Feuer<br />
gebrannt. Auf beiden Seiten des Giebels gibt es dieses kurze Mauerstück,<br />
das allerdings wieder unter einer Dämmung verschwindet.<br />
Die unerwünschte Glaswolle in den Abseiten, die diese uralte<br />
Mauer verdeckte, wird entfernt und durch natürliche Dämmung<br />
auf Hanfbasis ersetzt.<br />
üBERRASCHENDE ENTDECKUNG IN DER ABSEITE<br />
Sattelhölzer, Dachsparren, Auflieger, die Zimmerersprache hat für<br />
jedes Holzteil eines Hauses einen eigenen Namen. Und das gilt<br />
auch für die dritte statisch gefährdete Stelle. Denn die betrifft<br />
einen mächtigen Ständer an der südwestlichen Traufseite. Dort ist<br />
inzwischen die Verschalung zum Teil entfernt worden. Schon bei<br />
den Öffnungen im Innenbereich des Hauses wurde der marode<br />
Ständer entdeckt, dessen Kopf nicht mehr trägt. Jetzt sieht man<br />
von außen, dass auch die Schwelle, auf der er eigentlich aufliegen<br />
müsste, an der Stelle nicht mehr tragfähig ist. Der Ständer liegt<br />
auch nicht mehr auf. Frühere Handwerker hatten die Lücke <strong>mit</strong><br />
Mauersteinen verfüllt. Bei diesem Anblick unsachgemäßer Ausbesserung<br />
sträubt sich einem Zimmerer alles. Der Ständer hat die<br />
Aufgabe, den Deckenbalken und dazu das über ihm liegende<br />
Rähm tragen, aber er ist zum Pflegefall geworden. Er ist morsch,<br />
vom Pilz befallen, <strong>mit</strong> den Fingern zermahlbar. In diesem Zustand<br />
trägt er nichts mehr, sondern wird nur noch getragen.<br />
Zur Gänze ist er marode, aber, und das rettet ihn, er weist im Innenbereich<br />
wertvolle Spuren auf. Dicke Holzdollen-Löcher und<br />
ein großes Zapfenloch werden sichtbar, nachdem man die Lehmschichten<br />
abgeschlagen hat. Diese Spuren gilt es zu erhalten.<br />
Doch müssen die ursprünglichen Aufgaben des Ständers künftig<br />
erfüllt werden. Die Lösung ist ein zweiter Ständer, der ihm an die<br />
Seite gestellt wird und der, aus neuem Altholz und noch voller<br />
Kraft, die Aufgaben eines Ständers erfüllt. Auch die untere<br />
Schwelle, auf welcher der Ständer einst stand, wird in diesem Bereich<br />
ersetzt. Die Querverbindung des Fachwerks ist so<strong>mit</strong> wieder<br />
tragfähig und kann den neuen Ständer halten. Und es kann der<br />
ursprüngliche, nun geschwächte Kollege neben dem neuen starken<br />
Ständer ruhen und die Befunde zeigen. Immerhin, so stellt<br />
ein Ingenieur für Holzschäden fest, ist der Pilz nicht mehr aktiv<br />
und nicht nur deswegen ungefährlich. »Da es jetzt trocken ist,<br />
droht keine weitere Gefahr«, erklärt der Fachmann Reinhard<br />
Gasse.<br />
Die in weiten Teilen noch sehr gut erhaltene Lehmausfachung<br />
ist an einer Stelle mehr oder weniger lieblos <strong>mit</strong> allem, was es an<br />
Resten gab, gemauert, »geschrottet« worden, wie Ingenieur Kai<br />
Kröger das nennt. Ziegelreste, Zement, Mörtel, Steine und anderes<br />
wurden zusammengemengt, um die Wand vor vielen Jahren zu<br />
schließen. Das wird nun entfernt, die Maurer schließen die Wand<br />
vorschriftsmäßig <strong>mit</strong> Lehmziegeln nach alter Handwerkersitte. Um<br />
die weiteren Schäden zu sichten, wird der Putz der in den 1950er<br />
Jahren im Erdgeschoss gemauerten Außenwand entfernt. Zu Tage<br />
kommen Schiffskehlen im Rähm, die bisher nicht sichtbar waren.<br />
42 <strong>Calluna</strong>
Mit Holznägeln werden neue Holzteile befestigt. Beim Öffnen der Abseiten wurde eine uralte, <strong>mit</strong> offenbar<br />
handgeformten Lehmziegeln gemauerte Wand entdeckt. Ein Teil (links im Bild) ist irgendwann einmal durch<br />
neuzeitliches Mauerwerk ersetzt worden. Mit Kran und viel Kraft wird einer der beiden 250 Kilogramm<br />
schweren Leimholzbalken über das Dach in die Abseite gewuchtet.<br />
+++Weitere Fotos auf <strong>Calluna</strong>Plus (exklusiv für Abonnenten) +++<br />
Auch auf dieser Traufseite, die kaum einsehbar ist, sind also Verzierungen<br />
zu finden.<br />
Interessant sind auch die verschiedenen Farbbefunde auf den<br />
Gefachen. Zwei haben einen ziegelroten Anstrich auf einem Kalkputz.<br />
Laut Restaurator Bernhard Recker sind sie aber nicht bauzeitlich.<br />
Andere wiederum weisen einen beigefarbenen Anstrich auf<br />
dem puren Lehm auf, und wiederum andere zeigen, woher das<br />
Wort Wand seinen Ursprung hat. »Wand« kommt von »want«. Das<br />
bedeutet »winden« und bezeichnete das Gewundene und Geflochtene.<br />
Geflochtene Zweige sind zu sehen, <strong>mit</strong> Lehm bedeckt.<br />
Wichtig ist aber, dass die die Statik gefährdende Stelle nun beseitigt<br />
ist. Die Verschalung, die extra für die Wandreparatur entfernt<br />
wurde, kann nun wieder angebracht werden. Neues Lärchenholz<br />
soll die Traufseite vor dem Unbill des Wetters schützen. Ein ausgeklügeltes<br />
Belüftungssystem sorgt zudem dafür, dass sich keine<br />
Nässe in der Wand festsetzen kann. Vor dem Anbringen der Verschalung<br />
wird der außen befindliche Putz gesichert. Auch wenn<br />
diese Felder wieder hinter Holz verschwinden, sie sind da und<br />
werden überdauern, gesichert und stabilisiert. Künftige Generationen<br />
könnten sie wieder freilegen und weiter forschen. Diejenigen<br />
Gefache, die zu sehr gelitten haben oder unsachgemäß gemauert<br />
wurden, werden neu verschlämmt. Die Verschalung wird nun bis<br />
zum Giebel erweitert, um die Traufseite effektiv zu schützen.<br />
Auch die Dachdecker sind gegen Ende der Sanierung noch einmal<br />
gefragt. Sie müssen die Teile des Daches wieder verschließen,<br />
die für die Sanierung geöffnet werden mussten. Dazu sind Dachrinnen<br />
und Fallrohre zu erneuern. Da<strong>mit</strong> ist die Außensanierung<br />
des Hauses fast abgeschlossen. Es fehlt noch eine Außenwandsicherung<br />
an der Traufseite. Doch das ist eine Kleinigkeit, im Vergleich<br />
zu den bisherigen Aufgaben.<br />
<strong>Calluna</strong> 43
HAUSGESCHICHTEN<br />
Ein altes Haus voller Geschichte(n)<br />
und Geheimnisse<br />
DÖRTE HIRSCHFELD STELLT IN HISTORISCHEM AMBIENTE IN CELLE KRÄUTERLIKÖR<br />
NACH EINEM WOHLGEHÜTETEN APOTHEKERREZEPT VON 1910 HER<br />
CHRISTINE KOHNKE-LÖBERT / Text / Fotos<br />
Als das schmale Fachwerkhaus Nr. 12 in der heutigen Celler<br />
Bergstraße im Jahr 1640 errichtet wurde, gehörte diese<br />
Ecke von Celle noch gar nicht lange zur damaligen Residenzstadt:<br />
De olde Blomelaghe, heute Blumlage genannt, war<br />
nämlich die älteste Vorstadt Celles, und die zugehörige Bergstraße<br />
trug im 15. Jahrhundert den schönen Namen Blomenstrate. Hier<br />
lebten die kleinen Leute Celles, Hörige, die ihren Lebensunterhalt<br />
als Handwerker und Tagelöhner verdienten. Sie hatten keine Bürgerrechte,<br />
mussten bis 1848 schwere Dienste für den Herzog leisten<br />
und waren zudem <strong>mit</strong> der Einquartierung von Soldaten<br />
belastet. Der Celler Heimatforscher Clemens Cassel schreibt dazu<br />
um 1900:<br />
»So lange die Blumlage der einzige Vorort gewesen war,<br />
waren dort die Zustände noch einigermaßen erträglich gewesen,<br />
da ab und zu wohlhabende Bürger und Hofbeamte,<br />
denen das Leben hinter dem hohen Walle und dem<br />
Pestluft ausdünstenden Stadtgraben nicht zusagte, in dem<br />
Vororte Grundbesitz erwarben und sich dort anbauten…<br />
Bürger und Handwerker, die wegen Nachlässigkeit und<br />
Ungeschicklichkeit ihr Gewerbe in der Stadt nicht fortsetzen<br />
konnten, gingen in die Vorstadt, weil sie dort, wo der<br />
Wert der Häuser und die Mietpreise gering waren, leichteres<br />
Durchkommen zu finden hofften.«<br />
Kinderleben auf der Bergstraße im Jahre 1916. In Blickrichtung liegt der<br />
Große Plan.<br />
Foto: Sammlung Justus Steinböhmer<br />
Das Leben in Blumlage war also für die meisten Menschen kein<br />
leichtes und der Heimatforscher merkt zudem an:<br />
»Unheilvoll war der Einfluss, den die vielen Branntweinschenken<br />
ausübten…«<br />
Erst im Rahmen der Stadterweiterungspläne zur Zeit Ernst des<br />
Bekenners um 1530 wurde die Blumlage in das Stadtgebiet einbezogen.<br />
Ihre Bewohner siedelte man kurzerhand um, sie mussten<br />
an die Landstraße nach Braunschweig ziehen. Ob dort auch<br />
bunte Blumen blühten? Den alten Namen ihres Viertes nahmen<br />
sie jedenfalls <strong>mit</strong> und es entstand ein neuer Vorort, dessen Name<br />
als Straße Blumlage bis heute überdauert hat.<br />
Ein Grund für die Stadterweiterung war der wirtschaftliche Aufschwung<br />
Celles im 16. Jahrhundert, der zu einer starken Erhöhung<br />
der Einwohnerzahlen geführt hatte. Zwischen 1526 und 1545<br />
stieg die Einwohnerzahl von 1200 auf etwa 2000 Menschen. Die<br />
Bergstraße legte man besonders breit an, sodass sie Platz für die<br />
vielen Fuhrwerke, die täglich nach Celle reisten, bot. Kein Wunder,<br />
dass sich in dieser Straße jede Menge Ausspannwirtschaften<br />
ansiedelten. Sie liegt zudem nicht weit von der Stechbahn und<br />
gehört zu den gerade angelegten Straßen, die auf das markante<br />
Schloss zulaufen. Heute ist sie Teil des Altstadtkerns von Celle.<br />
Eines der Schmuckstücke in der Bergstraße ist das Handwerkerhäuschen<br />
in der Bergstraße 12. Dörte Hirschfeld hat es im Jahr<br />
2014 erworben und seither liebevoll restauriert. Alter Provisor ist<br />
auf dem straßenseitigen Ausleger zu lesen, und irgendwie hat man<br />
als unbedarfter Leser das Gefühl, hierbei könne es sich doch eigentlich<br />
nur entweder um eine Gaststube oder eine Apotheke<br />
handeln. Eine von Cassels Branntweinstuben womöglich? Stimmt<br />
nicht oder wenn ja, dann nur ein ganz klein bisschen. Branntwein<br />
gibt es hier nämlich nicht, dafür aber einen alten Celler Traditionslikör.<br />
»Ein Provisor war früher der erste Gehilfe eines Apothekers.<br />
Wurde er nicht selbst Apotheker, dann blieb er ein Provisor.<br />
Seit 1980 ist es der Name unseres Likörs«, erläutert Dörte Hirschfeld.<br />
Sie hat das schmale alte Handwerkerhaus, in dem früher ein<br />
Schneider wohnte und auch seine Werkstatt hatte, wiederhergestellt<br />
und zudem die alte Likör-Rezeptur des Apothekers Jost Greve<br />
aus der ehemaligen Rats-Apotheke an den neuen Standort <strong>mit</strong>genommen.<br />
»Als wir das Haus kauften, war eine Menge zu tun. Wir<br />
haben es komplett zurückgebaut und auch die Remise im rückwärtigen<br />
Grundstück wieder hergerichtet«, erzählt sie. Dass sie<br />
dabei <strong>mit</strong> viel Fingerspitzengefühl zu Werk gegangen ist, beweisen<br />
zahlreiche Kleinigkeiten. Hier wurde nicht allein eine<br />
44 <strong>Calluna</strong>
Sanierung <strong>mit</strong> Gefühl für die Geschichte des Hauses: Dörte Hirschfeld hat nicht nur die Straßenfassade des schmalen Handwerkerhauses erhalten, sondern<br />
auch im Hausinneren Wert auf Details gelegt. Das alte Kastenschloss hat ebenso seinen Platz im Haus behalten wie die ersten Lichtschalter aus Bakelit.<br />
Auch der Opferbalken (oben Mitte) blieb <strong>mit</strong>samt Opfergaben an Ort und Stelle.<br />
<strong>Calluna</strong> 45
Bilder oben: Alles ist schmal in der Bergstraße 12. In der früheren Schneider- und Perückenwerkstatt sind heute die Verkaufsräume eingerichtet. Praktikantin<br />
Lale Herbst räumt den Kräuterlikör »Alter Provisor« ins Regal.<br />
Bilder rechte Seite: Dörte Hirschfeld in ihrer Likörküche. Ein halbes Jahr dauert es, bis der Likör fertig ist und von der Werkstatt in den Laden wandert. Auch<br />
im Durchgang zum Hof (unten) ist Stöbern angesagt.<br />
historische Fassade erhalten, sondern auch innen das alte Fachwerkgefüge<br />
gerettet. Die dunklen Balken <strong>mit</strong> ihren Nutzungsspuren<br />
spiegeln ein Stückchen Hausgeschichte wider. 1640 wurde es<br />
als schlichtes Wohnhaus <strong>mit</strong> kleiner Werkstatt errichtet und in den<br />
nachfolgenden Jahrhunderten in dieser Weise genutzt. Nachdem<br />
die Schneiderwerkstatt aufgegeben wurde, beherbergte es mehr<br />
als 30 Jahre lang ein in Celle gut bekanntes Perückenstudio. Heute<br />
sind hier die Verkaufsräume angeordnet.<br />
Der lange Korridor ist <strong>mit</strong> gelb-blauen Fliesen ausgelegt, und<br />
im Durchgang zum Hof liegen großformatige Platten aus rotem<br />
Sandstein. Fenster und Türen wurden entweder erhalten oder<br />
durch passende Teile ergänzt. Deshalb ist die Türhöhe zur Werkstatt<br />
auch eher für kleine Leute geeignet. Dörte Hirschfeld macht<br />
das nichts aus. »Es ist eben ein altes Haus«, lacht sie und schlüpft<br />
in die hofseitig gelegene Likör-Werkstatt. »Ich habe das Haus gesehen<br />
und es hat gepasst. Das war wie eine Fügung.« Dörte<br />
Hirschfeld hat ihre Entscheidung für das alte Haus nicht bereut.<br />
Alte Kastenschlösser haben ihren Platz im Haus ebenso behalten<br />
wie ein historischer Lichtschalter <strong>mit</strong> Drehknopf. Eine gewundene<br />
Treppe führt ins Obergeschoss. Es ist eng hier – und gemütlich.<br />
Ein Haus <strong>mit</strong> Atmosphäre und eines, in dem man gerne stöbert.<br />
Denn <strong>mit</strong>tlerweile gibt es hier neben dem Kräuterlikör eine reiche<br />
Auswahl an Produkten. »Das hat sich so ergeben, es war gar nicht<br />
geplant«, erzählt sie. »Im Mittelpunkt steht aber der Erhalt der<br />
handwerklichen Herstellung des Alten Provisors als eine Tradition<br />
unserer Stadt. Das Rezept ist mehr als 100 Jahre alt und wurde<br />
um 1910 von Familie Greve entwickelt. Der Likör wurde zunächst<br />
in der Weihnachtszeit im Familienkreis getrunken.« Seit 1980<br />
wurde der Magenlikör in der Rats-Apotheke Celle angeboten. Der<br />
damalige Apotheker Dr. Jost Greve war es, der das alte Rezept<br />
wiedergefunden hatte und dafür den Namen Alter Provisor erfand.<br />
Das Rezept ist allerdings bis heute geheim geblieben. Dörte<br />
Hirschfeld ist eine der wenigen Eingeweihten – kein Wunder, sie<br />
hat viele Jahre in der Rats-Apotheke gearbeitet und in dieser Zeit<br />
den Likör unzählige Male selbst hergestellt. Sie verrät nur soviel:<br />
»Es dauert ein halbes Jahr, bis der Likör in Handarbeit fertiggestellt<br />
ist. Die Mischung aus orientalischen Gewürzen und heimischen<br />
Pflanzen macht nicht nur den besonderen Geschmack, sondern<br />
auch die gute Bekömmlichkeit, besonders für Galle, Leber und<br />
Magen, aus.« Als die Rats-Apotheke 2014 geschlossen wurde,<br />
hatte sie die Möglichkeit, nicht nur das Rezept, sondern auch die<br />
Gerätschaften zur Likörherstellung zu übernehmen. »Ich musste<br />
damals etwas Neues beginnen und habe mich für den Provisor<br />
entschieden«, erzählt sie. »Das ist schon etwas Besonderes für<br />
Celle und ich wollte, dass es da<strong>mit</strong> weitergeht.«<br />
Im Zuge der Bauarbeiten stieß Dörte Hirschfeld auf eine weitere<br />
alte Tradition: Sie fand einen Opferbalken im Haus. »Das ist ein<br />
Balken <strong>mit</strong> Löchern, in denen Opfergaben deponiert worden sind.<br />
Meist waren das Haare und Federn, aber es konnten auch Edelsteine<br />
sein«, erzählt sie. Ein Zimmermann habe den Balken im<br />
Durchgang entdeckt. Eines der Verstecke öffneten sie gemeinsam<br />
und es enthielt tatsächlich Haare und Federn als Gaben für den<br />
guten Geist des Hauses. »Ein Edelstein war nicht dabei«, bedauert<br />
sie »Vielleicht in den anderen Verstecken?« Die sollen jedoch verschlossen<br />
bleiben. Manches Geheimnis muss eben gewahrt bleiben<br />
– und da<strong>mit</strong> kennt sich Dörte Hirschfeld schließlich aus.<br />
40<br />
46 <strong>Calluna</strong>
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<strong>Calluna</strong> 47
GARTENGESCHICHTEN<br />
Eisheilige<br />
FELDSALAT UND PORTULAK<br />
WACHSEN AUCH IM WINTER<br />
MARION KORTH<br />
Im Mai sucht uns die Kalte Sophie heim, bringt <strong>mit</strong> den anderen<br />
Eisheiligen oft noch einmal kühle Temperaturen und manchmal<br />
sogar Frost. Von ganz anderen »Eisheiligen« soll hier aber die<br />
Rede sein, von jenen scheinbar zarten grünen Gewächsen, deren<br />
Blätter voller Vitamine und Mineralstoffe stecken und denen selbst<br />
Minusgrade und Schnee nichts auszumachen scheinen: Feldsalat<br />
und der weniger bekannte Winterportulak.<br />
Während Feldsalat ein europäisches Gewächs ist, kommt Winterportulak<br />
aus Nordamerika, ist selbst noch im südlichen Alaska<br />
zu Hause. Bevor es draußen nicht richtig ungemütlich wird, beginnt<br />
er gar nicht erst zu keimen. Zwölf Grad dürfen es höchstens<br />
sein, aber es geht auch <strong>mit</strong> deutlich weniger Wärme. Abgeerntete<br />
Gemüsebeete, ungeheizte Gewächshäuser und sonst noch leere<br />
Frühbeete bieten sich für seine Kultur ab Herbst über den Winter<br />
bis ins Frühjahr an. Mit den üblichen Blattsalaten haben beide,<br />
weder Feldsalat noch Portulak, verwandtschaftlich etwas gemein,<br />
was ihre außergewöhnliche Frosthärte erklärt.<br />
Portulak hat viele Namen, heißt auch Postelein oder Gewöhnliches<br />
Tellerkraut. Die dickfleischigen Blätter sind eine vitaminreiche<br />
Frischkost, die sich je nach Witterungsverlauf und<br />
Einsaattermin schon ab Januar wieder ernten lässt. Im Gewächshaus<br />
sind bis zu drei Schnitte möglich. Und wem im Winter nicht<br />
nach »Salat« ist, der kann <strong>mit</strong> Portulak jedem Obst- und Gemüsesmoothie<br />
eine gesunde weitere Zutat beifügen.<br />
Wer immer ein paar Pflanzen in Blüte gehen lässt, kann sich<br />
bald wundern, wo die kleinen »Bodendecker« überall auftauchen.<br />
Robust und anspruchslos, wie sie sind, versamen sie sich willig<br />
selbst, wachsen zwischen Gehwegplatten und erobern sogar Blumenbeete<br />
und Kübel. Sandböden mögen sie übrigens sehr, sofern<br />
der Standort nicht zu trocken ist, und gedeihen auch im Halbschatten<br />
gut.<br />
SONNENBLUME<br />
das Blumenhaus<br />
Feldsalat gedeiht auch prima im Blumentopf<br />
auf dem Balkon oder der Terrasse.<br />
Foto: Inka Lykka Korth<br />
48 <strong>Calluna</strong>
<strong>Calluna</strong>TIPP<br />
Saisonbeginn<br />
MUSEUMSDORF HÖSSERINGEN<br />
BEENDET MITTE MäRz DIE WINTERPAUSE<br />
Die kleinen, hellgelben Blüten des Strauchgeißblattes sind unscheinbar,<br />
aber duften dafür umso stärker.<br />
Foto: Inka Lykka Korth<br />
Sommerduft<br />
im Winter<br />
MARION KORTH<br />
Wo kommt nur dieser Duft her? Kalt ist es, hier und da<br />
liegt etwas Schnee. Und doch riecht es so lieblich und<br />
süß, dass es scheint, der Sommer wäre über Nacht gekommen.<br />
In der großen Familie der Geißblattgewächse beziehungsweise<br />
Heckenkirschen gibt es auch Exemplare, die ihre<br />
Blüte in den Winter verlegt haben. Ihre Blüten verströmen einen<br />
unwiderstehlichen Duft, sind aber eher unscheinbar: weiß-gelblich<br />
von der Farbe her und im Vergleich zum schlingenden Gartengeißblatt<br />
geradezu winzig.<br />
Lonicera purpusii, auch bekannt als Winter- oder Duftheckenkirsche<br />
sowie Strauchgeißblatt, wächst strauchig und wird bis zu<br />
zwei Metern hoch. Die ersten Blüten zeigen sich manchmal schon<br />
im November oder Dezember, die Blütezeit kann sich dann bis<br />
in den April ziehen. Sobald es warm genug wird, dass sich die<br />
ersten Insekten zeigen, fühlen übrigens auch diese sich magisch<br />
angezogen. Was kann man sich mehr wünschen von einem Zierstrauch,<br />
der noch dazu robust und anspruchslos ist?<br />
In den feuchten und kalten Wintermonaten hat das Museumsdorf<br />
Hösseringen geschlossen, aber Mitte März beginnt<br />
die neue Saison. Traditionell werden am ersten<br />
Wochenende nach der Winterpause, in diesem Jahr am 17.<br />
und 18. März, in den verschiedenen Häusern und Werkstätten<br />
wieder alte Handwerkstechniken vorgeführt. Das Veranstaltungsprogramm<br />
für 2018 ist ab Februar unter der Adresse<br />
www.museumsdorf-hoesseringen.de abrufbar.<br />
Auch 2018 bietet <strong>Calluna</strong> treuen Leserinnen und Lesern die<br />
Gelegenheit, das Museumsdorf<br />
bei freiem Eintritt kennenzulernen.<br />
Wenn Sie sich entschließen,<br />
das Südheide-Magazin zu<br />
abonnieren, erhalten Sie als<br />
Begrüßungsgeschenk zwei Eintrittskarten<br />
für das Museumsdorf.<br />
Als Abonnent/in müssen Sie<br />
künftig nicht befürchten, kein<br />
Heft mehr abzubekommen,<br />
wenn es bei Ihnen im Ort bereits<br />
vergriffen ist. <strong>Calluna</strong> wird<br />
Ihnen alle drei Monate druckfrisch<br />
ins Haus geliefert. Die Hefte erhalten Sie gratis. Sie zahlen<br />
lediglich eine Versandkostenpauschale von 10 Euro im<br />
Jahr.<br />
<strong>Calluna</strong> im Paket <strong>mit</strong> den Eintrittskarten ist auch als Geschenk-<br />
Abonnement <strong>mit</strong> Geschenkgutschein für Ihre Freunde oder<br />
Verwandten erhältlich.<br />
Bestellen Sie Ihr Abonnement per E-Mail an abo@callunamagazin.de<br />
oder telefonisch unter 05371 55506.<br />
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Danach können Sie das Abo weiterlaufen lassen oder es jederzeit<br />
formlos kündigen.<br />
<strong>Calluna</strong> 49
ORTSGESCHICHTE(N)<br />
Unzertrennlich seit mehr als 200 Jahren<br />
WILSCHE UND SEIN DORFGASTHOF, DER EINST IN EINER NACHT- UND NEBELAKTION<br />
EINEN NEUEN NAMEN BEKAM UND DIESEN BIS HEUTE BEHALTEN HAT<br />
BURKHARD OHSE / Text / Fotos<br />
In Wilsche kennt noch jeder jeden. Und<br />
alle kennen den Deutschen Heinrich und<br />
die Geschichte dieses ungewöhnlichen<br />
Namens: Im Jahr 1865 übernahm Heinrich<br />
Meyer den 1804 als Dorfgasthaus, Postkutschenstation<br />
und Ausgabestelle für Blaubeerund<br />
Pilzsammelscheine eröffneten »Krug«<br />
und nannte ihn fortan Gasthaus Meyer. Sein<br />
Sohn führte in weiter. Auch er hieß Heinrich<br />
Meyer. Als in Deutschland die Nationalsozialisten<br />
an die Macht kamen, machte Heinrich<br />
Meyer keinen Hehl aus seinem Unmut darüber. In Gegenwart<br />
eines Brauereivertreters frotzelte er: »Im alten und im neuen Reich,<br />
der deutsche Heinrich bleibt sich gleich!« Nun gut, dachte sich<br />
der Brauereivertreter, dann soll das Gasthaus künftig »Deutscher<br />
Heinrich« heißen. Er ließ ein entsprechendes Holzschild anfertigen<br />
und nagelte es in einer Nacht- und Nebelaktion an das Gebäude.<br />
Für die Familie Meyer bedeutete die Gastwirtschaft ein kleines<br />
Zubrot zu der Landwirtschaft, die man als Haupterwerb betrieb.<br />
Restaurant<br />
Zum<br />
Deutschen Heinrich<br />
Heinrich Meyer, der<br />
Deutsche Heinrich<br />
höchstpersönlich.<br />
Damals war die Gaststube lediglich 30 Quadratmeter groß. Drei<br />
weitere Gasthäuser im Ort kamen und gingen, aber das Gasthaus<br />
Meyer, das nun unter dem Namen »Zum deutschen Heinrich« firmierte,<br />
blieb bis heute, obwohl die Zeit der Landgasthöfe doch<br />
vorbei ist. Das aufkommende Fernsehen nach dem Krieg, der Bau<br />
von Dorfgemeinschaftshäusern und Sport- und Schützenheimen<br />
brachte Konkurrenz und ließ die Zahl der Gäste sinken, die es sich<br />
abends im Gasthaus gemütlich machten und gemeinsam über den<br />
abgelaufenen Tag und das Dorfleben plauderten. Doch die Meyers<br />
gaben nicht ihre Gast-, sondern die Landwirtschaft auf.<br />
Früher, so erinnert sich Alexander Fricke, Lebensgefährte der jetzigen<br />
Inhaberin Teresa Meyer, Gastwirtin in fünfter Generation,<br />
da gab es auch das Schützenfest, das man noch »auf dem Saal«<br />
bei Meyers feierte. Da wurde der Schützenkönig des Ortes auch<br />
hier ausgeschossen. Undenkbar in der heutigen, so sehr auf Sicherheit<br />
bedachten Zeit. Die Bestimmungen lassen ein Ausschießen<br />
außerhalb besonders gesicherter Schießstände nicht mehr zu.<br />
Auch Kegeln war nach dem Krieg ein beliebter Zeitvertreib. Bis<br />
zu vier Kegelvereine schoben die Kugeln im Deutschen Heinrich.<br />
Doch nun ist die Bahn nicht mehr in Betrieb, nach 80 Jahren<br />
wurde sie stillgelegt. »Kegeln«, so Fricke, »das macht kaum noch<br />
jemand.« Eigentlich könnte er ein Buch schreiben, sagt er. Das<br />
würde von den Gästen handeln, die im Laufe der Jahre und Jahrzehnten<br />
im Deutschen Heinrich waren. Und so mancher Gast<br />
schüttete und schüttet sein Herz aus, bei einem Bier an der Theke<br />
und bei Alex oder Anita, wie die Chefin Teresa Meyer von allen<br />
genannt wird. Doch ein Buch wird weder Alexander Fricke noch<br />
Teresa Meyer schreiben. Denn was im Vertrauen über die Theke<br />
gesagt wurde, das soll auch im Vertrauen bleiben. Dennoch kursieren<br />
viele Geschichten im Ort, nicht nur, aber auch um den<br />
Deutschen Heinrich. Denn der Schriftsteller Konrad Beste war<br />
einst ein guter Freund von Heinrich Meyer. Der gebürtige Wendeburger<br />
wohnte bisweilen sogar im Ort, unweit vom Gasthaus.<br />
Ein reger Schriftverkehr zwischen ihm und Heinrich Meyer ist<br />
überliefert, und so manchen Abend verbrachten die beiden<br />
Freunde zusammen im Gasthaus. Die Geschichte und das Leben<br />
des Ortes muss Beste, nach dem immerhin auch zwei Straßen in<br />
Gifhorn und Wilsche benannt sind, beeindruckt haben. Denn er<br />
schrieb »Das heidnische Dorf« über einen fiktiven Ort, in dem er<br />
die Wilscher anonymisiert beschrieb und vorstellte. Der Roman<br />
ist längst vergriffen, nur als antiquariatisches Werk noch zu haben.<br />
Den Lessing-Preis gab es damals dafür, und das spricht nicht nur<br />
für die Schreibkunst von Konrad Beste, sondern auch für die Wilscher<br />
und den Deutschen Heinrich.<br />
Im Deutschen Heinrich wird auch Politik gemacht, wenn auch<br />
nicht die ganz große. Der Ortsrat tagt hier. Wo früher das Schlafgemach<br />
der Meyers war, wurde Platz geschaffen für die Kommunalpolitik.<br />
Wenngleich Wilsche nach wie vor ein gemütliches Dorf<br />
50 <strong>Calluna</strong>
So sah das Gasthaus Zum Deutschen Heinrich um 1900 aus. Über dem<br />
Hochzeitsfoto von Heinrich Meyer hängt im Gasthaus ein Pferdeschuh,<br />
der bei der Arbeit im Moor das Einsinken der Hufe verhindern sollte.<br />
Wilsche hat sich seinen dörflichen Charakter<br />
bewahrt (oben). Das alte Gasthaus<br />
ist heute ein moderner Restaurantbetrieb.<br />
ist, passiert hier etwas. Rege Bautätigkeit, wo immer es vertretbar<br />
ist, gab es in den vergangenen Jahren, und weitere Bauvorhaben<br />
sind geplant. Die ländliche Lage direkt am Stadtrand ist verlockend.<br />
Das Kettelfeld etwa bietet Platz für neue Häuser. In dem<br />
alten Flurnamen lebt das ehemalige Nachbardorf Ketelingen weiter.<br />
Es fiel im 14. oder 15. Jahrhundert wüst, während Wilsche<br />
überlebte. Allerdings sind sich die Historiker nicht sicher, ob Wilsche<br />
oder Ketelingen seinen Siedlungsraum aufgab. Von Ketelingen<br />
war jedenfalls fürderhin nicht mehr die Rede. Zumindest in dem<br />
alten Namen für das derzeitig größte Baugebiet, dem Kettelfeld,<br />
lebt der wüste Ort aber weiter. Und dass es Ketelingen einst gab,<br />
ist gesichert. 1152 wurde Wilsche zusammen <strong>mit</strong> Ketelingen und<br />
Kästorf erstmals erwähnt. Liemar, ein Ministerialer Heinrich des<br />
Löwen, schenkte laut einer Urkunde des Bischofs von Hildesheim,<br />
unter Zustimmung seiner Erben, den von ihm gegründeten Ort<br />
Bokel der Hauptkirche in Hildesheim. Das geplante Kloster Bokel<br />
sollte demnach durch die Schenkung der Orte Ketelingen, Kästorf<br />
und eben Wilsche, das damals noch Wilshete hieß, finanziert und<br />
unterhalten werden. Kein Gebäude aus dieser Zeit hat überdauert,<br />
die Dörfer waren nicht sehr groß. Im dem ersten Schatzregister von<br />
1489 finden sich lediglich drei Hofstellen. Es mag weitere Höfe<br />
gegeben haben, die aber keine Abgaben leisten konnten. Eine<br />
Handvoll Familien, größer war Wilshete oder Wilsche nicht. Eine<br />
Schule wurde erst im Jahre 1735 gebaut. Noch vor der Schule<br />
www.landbaeckerei-grete.de<br />
wurde die erste Post 1640 gegründet, allerdings nicht von deutschen<br />
Behörden. Die Schweden richteten sie ein. Damals waren<br />
die Skandinavier im Dreißigjährigen Krieg in Wilsche. Bis zum ersten<br />
Telefon im Ort dauerte es dagegen noch bis in das Jahr 1906.<br />
Da wurde im Gasthaus Meyer, das später Zum Deutschen Heinrich<br />
wurde, das erste und zunächst einzige Telefon installiert.<br />
Zwei Institutionen haben in Wilsche die beiden Weltkriege<br />
überdauert: Den Schützenverein von 1877 und die Feuerwehr von<br />
1902 gibt es bis heute. Der Sportverein wurde dagegen erst 1963<br />
gegründet, die Vorgängervereine lösten sich jeweils auf. Eine einschneidende<br />
Veränderung gab es 1974. Bis dahin war Wilsche<br />
eine selbstständige Gemeinde. Doch die überwiegende Mehrheit<br />
der Bevölkerung sprach sich für eine Eingemeindung in die Stadt<br />
Gifhorn aus. Im gleichen Jahr baute man das Dorfgemeinschafthaus<br />
<strong>mit</strong> Sporthalle. Viele Veranstaltungen fanden seitdem hier<br />
statt, eine der größten vor 15 Jahren, als die Wilscher das 850-<br />
jährige Bestehen ihres Dorfes begingen. Wenn das Bevölkerungswachstum<br />
anhält, könnte es zur 900-Jahr-Feier, die 2052 ansteht,<br />
dort zu eng werden. Die derzeit 1800 Einwohner werden bis<br />
dahin noch viele Osterfeuer, Schützenfeste und weitere Zusammenkünfte<br />
haben, bei denen Alt und Jung gemeinsam feiern. Und<br />
weiterhin gilt der Spruch: »Ob altes oder neues Reich, der Deutsche<br />
Heinrich bleibt sich gleich«, wobei heute Reich durch Republik<br />
ersetzt werden müsste, aber dann wäre der Reim futsch.<br />
Pause genießen!<br />
...in Gretes Mühlenbäckerei<br />
in Hillerse, Hauptstraße 31.<br />
Bestes traditionelles<br />
Bäckerhandwerk <strong>mit</strong> viel<br />
Atmosphäre im Bäcker-Café.<br />
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Hillerse, Hauptstraße 31<br />
geöffnet: Mo. - Fr. 5.00 - 18.00 Uhr<br />
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<strong>Calluna</strong> 51
FUNDSTÜCKE<br />
Haftstrafe <strong>mit</strong><br />
Klotz am Bein<br />
UNERWARTETER FUND IN UELzEN<br />
GIBT RäTSEL AUF<br />
CHRISTINE KOHNKE-LÖBERT / Text / Fotos<br />
Passt perfekt: Trotzdem ist<br />
Stefan Schulz, der Finder der<br />
Fußfessel, froh, dass das Eisen<br />
um seinen Knöchel nicht <strong>mit</strong><br />
einem Schloss verriegelt ist.<br />
Als Stefan Schulz im Spätherbst <strong>mit</strong> Erdarbeiten in Uelzen,<br />
nicht weit von den Klärteichen der Zuckerfabrik, beauftragt<br />
wurde, war dies für den Garten- und Landschaftsbauer<br />
ein alltäglicher Arbeitsauftrag. Doch diesmal sollte der Tag<br />
anders verlaufen, als er es sich vorgestellt hatte: Beim Abtragen<br />
eines Dammes fand er im Aushub einen schwarzbemalten Findling,<br />
an dem eine schwere Kette <strong>mit</strong> Eisenring befestigt ist – eine<br />
alte Fußfessel. »Ich habe dann nachgesucht, aber nichts weiter gefunden«,<br />
erzählt er. Der Fund interessierte ihn jedoch, und so<br />
fragte er den ehemaligen Leiter des Museumsdorfes Hösseringen,<br />
Dr. Horst Löbert, um Rat. Der ordnete den seltsamen Fund in die<br />
Zeit um 1880 ein. »Vielleicht stammt die Fessel aus dem Abbruchschutt<br />
des ehemaligen Uelzener Gefängnisses«, meint er. Genaueres<br />
könne man anhand des Einzelfundes aber nicht sagen.<br />
Ein Gefängnis gibt es in Uelzen erst seit 1858, und das hat etwas<br />
<strong>mit</strong> der Revolution von 1848 zu tun. Damals wurde die Rechtssprechung<br />
im Königreich Hannover von der Verwaltung getrennt<br />
und die Rechtssprechung durch die adeligen Grundherren abgeschafft.<br />
1852 wurde das Königlich hannoversche Amtsgericht,<br />
welches die Stadt Uelzen und das Amt Oldenstadt betreute, gegründet,<br />
sieben Jahre später ordnete man diesem auch die Region<br />
Bodenteich zu.<br />
Verbrechen gab es selbstverständlich zu allen Zeiten, nur war<br />
der Umgang da<strong>mit</strong> in verschiedenen Epochen sehr unterschiedlich.<br />
Das erste umfangreiche Rechtsbuch für den späteren <strong>mit</strong>telund<br />
norddeutschen Raum ist der um 1220 auf der Burg Falkenstein<br />
in Sachsen-Anhalt in niederdeutscher Sprache verfasste Sachsenspiegel<br />
des Eike von Repgow. Er spiegelt nicht nur<br />
<strong>mit</strong>telalterliches Gewohnheitsrecht, in christlichen Kontext eingebettet,<br />
wider, sondern auch die Lebenswelt des Mittelalters.<br />
Die Freiheitsstrafe kannte man damals noch nicht, dafür werden<br />
mehrere Arten der Todesstrafe aufgezählt und die schon seit der<br />
Völkerwanderung in germanischen Stämmen bekannte Ächtung<br />
als Entzug jeglicher Rechte des Betroffenen. Der Gedanke der<br />
52 <strong>Calluna</strong>
Vielleicht stammt die Fußfessel aus dem Uelzener Gefängnis, das einst rechts neben dem Amtsgericht stand. Das Gefängnis ist längst abgerissen, und<br />
im alten Gerichtsgebäude befindet sich heute das Standesamt.<br />
Freiheitsstrafe fand erst seit dem 13. Jahrhundert allmählich Eingang<br />
in die Rechtssprechung, allerdings nicht <strong>mit</strong> einem erzieherischen<br />
Grundgedanken, sondern als Alternative zu einer<br />
Geldstrafe oder als Milderung der Todesstrafe. Gefangene wurden<br />
oftmals unter unmenschlichen Bedingungen in Burgverliesen,<br />
Stadttürmen oder Rathauskellern untergebracht.<br />
War eine Person zahlungsunfähig, verlor sie oftmals die Bürgerrechte<br />
und viele Städte sahen die Verbannung der gesamten Familie<br />
vor. Der Bann übte allerdings oft wenig Druck auf den<br />
Schuldner aus, da dieser verständlicherweise ohnehin kaum darauf<br />
aus war, demnächst wieder heimzukommen. Er versuchte lieber<br />
andernorts sein Glück. Deswegen bemühten sich viele Städte<br />
darum, die Wirkung ihres Bannes durch Verträge <strong>mit</strong> anderen<br />
Städte zu erweitern. So schlossen 1476 die Städte Lübeck, Stade,<br />
Uelzen, Magdeburg, Braunschweig, Halle/Saale, Halberstadt,<br />
Goslar, Hildesheim, Göttingen, Stendal, Hannover und Einbeck<br />
einen solchen Vertrag.<br />
Für den Vollzug der körperlichen Strafen war der Scharfrichter<br />
zuständig. Im 16. Jahrhundert übte in Uelzen dieses Amt zeitweise<br />
Hans Bockenhusen aus. Er wohnte wohl im Turm der Büttelei an<br />
der südöstlichen Stadtmauer, und hier waren auch die Gefangenen<br />
untergebracht. Die Stadt hatte gegen Ende des 14. Jahrhunderts<br />
den ehemaligen Hof des Herzogs erworben und dort neben Büttelei<br />
und Scharfrichterwohnung auch den Stadtbauhof untergebracht.<br />
Seit dem 16. Jahrhundert befand sich an dieser Stelle ein<br />
Wirtschaftshof, der dem Herzog unterstellt war. Hier wurden<br />
Pferde untergestellt und Vorräte gelagert. Heute ist dieser Bereich<br />
ein Teil des Uelzener Herzogenplatzes am ehemaligen Veerßer Tor.<br />
Hans Bockenhusen hatte sein Handwerk offenbar gelernt, wird<br />
er doch in der Überlieferung als mester bezeichnet. Was es für<br />
einen Scharfrichter wohl zu lernen gab? Zumindest musste er sich<br />
ein wenig in Anatomie auskennen, da<strong>mit</strong> eine Hinrichtung oder<br />
Folter nicht misslang. Ersteres sollte schließlich möglichst schnell<br />
zum Tode führen, während der Delinquent unter der Folter nicht<br />
zu früh sein Leben aushauchen durfte. Zwei Gulden erhielt Hans<br />
Bockenhusen 1584 für die Tortur der Magd Margarete Hobermann,<br />
die auf diese Weise gezwungen werden sollte, den Namen<br />
des Vaters ihres unehelichen Kindes preiszugeben. Bockenhusen<br />
arbeitete zudem als Abdecker und Hundefänger. Hunde aus der<br />
Umgebung, die in der Stadt frei herumliefen, durfte er stricken,<br />
also an die Leine legen. Die Eigentümer mussten sie dann je nach<br />
Hunderasse gegen eine entsprechende Gebühr auslösen. Hunde<br />
von Geistlichen waren von dieser Regelung allerdings ausgenommen.<br />
Vor dem Gesetz ist eben nicht jeder gleich, schon gar nicht<br />
ein Hund.<br />
Ein Mensch aber auch nicht, und so war es noch im 19. Jahrhundert<br />
üblich, dass Verbrecher von Adel nicht in irgendeinem<br />
Turm gefangen gehalten wurden, sondern – wenn sie denn verurteilt<br />
wurden – ihre Strafe in Festungshaft absaßen. Dies sollte ihr<br />
Ansehen aufrecht erhalten. Auch die bedauernswerte Kurprinzessin<br />
Sophie Dorothea von Braunschweig-Lüneburg, bekannt als<br />
Prinzessin von Ahlden, lernte die Festungshaft bitter kennen. Sie<br />
wurde wegen böswilligen Verlassens ihres Ehemannes 1694 in<br />
einem Ehescheidungsverfahren als schuldig erklärt und auf<br />
Schloss Ahlden im heutigen Heidekreis festgesetzt. Obwohl im<br />
Urteil nichts von einer andauernden Gefangenschaft stand, durfte<br />
sie ihr Gefängnis bis zu ihrem Tod nicht wieder verlassen.<br />
Nach der Reformation hatte ein Umdenken eingesetzt, nun<br />
wurde die Freiheitsstrafe nicht mehr rein als Vergeltungsmaßnahme<br />
betrachtet, sondern war <strong>mit</strong> dem Ziel der Besserung und<br />
Resozialisierung der Straftäter verbunden. Ob dies in dem Fall<br />
<strong>Calluna</strong> 53
FUNDSTÜCKE<br />
Frühstücksbuffet<br />
Außerdem Zutaten vom<br />
Uelzener Wochenmarkt, hausgemachte<br />
Marmeladen, Quiche, Suppe, Salate ...<br />
Mit Produkten von Mitgliedsbetrieben des<br />
Öffnungszeiten Mühlen-Café<br />
Freitag 14 bis 18 Uhr<br />
Wochenende 9.30 bis 18 Uhr<br />
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www.woltersburger-muehle.de<br />
Samstag & Sonntag<br />
von 9.30 bis 12 Uhr • 12 Euro<br />
des Dietrich Deische aus Uelzen geklappt hat? Das wissen wir<br />
heute nicht mehr, wohl aber, dass der Rademacher sich vor dem<br />
Uelzener Rat zu verantworten hatte. Deische hatte um 1585 einen<br />
Lehrling angenommen, der bei ihm das Rademacherhandwerk erlernen<br />
sollte. Doch der Meister hatte seine Pflichten als Lehrherr<br />
versäumt und sollte nun Teile des Lehrgeldes zurückzahlen. Weil<br />
er sich weigerte, wurde er <strong>mit</strong> einem Einlager (Haft) bestraft. Nun<br />
gab es aber ein Problem. Dietrich Deische versah nämlich zudem<br />
das Amt des swen – er hütete die Mastschweine für die Uelzener<br />
und konnte dies verständlicherweise aus dem Einlager heraus<br />
kaum tun. Dank des Einsatzes eines Uelzener Ratsherren wurde<br />
er schließlich freigelassen und konnte sein Amt wieder ausüben.<br />
Ob die Befürchtung der Uelzener Ratsherren, im kommenden<br />
Winter zu wenig Speck auf den Tisch zu bekommen, ihre Entscheidung<br />
beeinflusste, muss dahingestellt bleiben.<br />
Auf dem Lande wurden als zeitweilige Arrestzellen auch gerne<br />
Spritzenhäuser genutzt. Auf eine solche Nutzung weisen beispielsweise<br />
die vergitterten Fenster des Spritzenhauses aus Horburg im<br />
Landkreis Lüneburg hin. Das Häuschen stammt aus dem Jahr<br />
1910 und wurde 1992 ins Museumsdorf Hösseringen umgesetzt.<br />
Im heutigen Landkreis Uelzen hatten die Spritzenhäuser <strong>mit</strong><br />
dem Bau des Uelzener Gefängnisses 1858 vermutlich ausgedient.<br />
Ob die Diebe, die am 10. Februar 1926 beim Kaufmann und<br />
Gastwirt Scheidel in Holxen einbrachen, auch dort landeten? Das<br />
ist nicht bekannt. Wohl aber, dass sie es eigentlich auf den Laden<br />
abgesehen hatten, dort aber nicht hineinkamen. Also versuchten<br />
sie ihr Glück in der Gaststube, in die sie durch den Saal gelangten.<br />
Hier stahlen sie eine Joppe, Anzugstoffe und Zigarren. Auch ein<br />
fast neues Herrenfahrrad ließen sie <strong>mit</strong>gehen. Gleich anderntags<br />
wurde die Polizei gerufen, die einen Hund <strong>mit</strong>brachte. Der nahm<br />
zwar die Spur der Diebesleute auf, die gestohlenen Sachen konnten<br />
jedoch nicht gefunden werden.<br />
Seit dem 19. Jahrhundert wurde vermehrt Wert auf die Erziehung<br />
von straffällig gewordenen Menschen gelegt, etwa durch Bildung,<br />
aber auch durch eine sinnvolle Betätigung. So schreibt Ernst<br />
Spangenberg, Rat in der Justizkanzlei Celle, 1821:<br />
»Es muss Sorge sein, eine zweckmäßige Beschäftigung der Gefangenen<br />
ausfindig zu machen, und die Arbeiten zu leiten… Es<br />
braucht Unterrichtsschulen für die älteren sowohl als die jüngeren<br />
Gefangenen, da<strong>mit</strong> sich dieselben die gehörigen Kenntnisse verschaffen,<br />
und bei ihrer Rückkehr in die Heimat sich einen ehrlichen<br />
Lebensunterhalt erwerben können.«<br />
So wurden beispielsweise bei der Heideaufforstung Strafgefangene<br />
eingesetzt. Eine Fußfessel trugen diese bei der Arbeit vermutlich<br />
nicht, jedenfalls ist nichts dazu überliefert. Dennoch ist<br />
die Fußfessel wohl als eine Methode anzusehen, Gefangene an<br />
der Flucht zu hindern, sie aber trotzdem zur Arbeit heranzuziehen.<br />
Im Deutschen Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm<br />
von 1873 ist es so beschrieben:<br />
»... der Klotz am Beine, den Gefangene, Sträflinge angeschmiedet<br />
bekommen und <strong>mit</strong> sich schleppen müssen«.<br />
Ob dies auch im Uelzener Gefängnis ein probates Haft-Mittel<br />
gewesen ist, kann trotz des überraschenden Fundes nicht gesagt<br />
werden. Die Fußfessel soll als Zeugnis Uelzener Geschichte aber<br />
auf jeden Fall dem Museum gestiftet werden.<br />
54 <strong>Calluna</strong>
Vier Abbildungen aus dem Sachsenspiegel: Ein Mann <strong>mit</strong> einem Bündel Holz wird in der rechten Bildhälfte <strong>mit</strong> einem Strick um den Hals abgeführt.<br />
Mond und Sterne zeigen, dass es sich um einen nächtlichen Holzdieb handelt. Rechts ist seine Bestrafung zu sehen: Er wird <strong>mit</strong> der<br />
Rute geschlagen und geschoren. In der Abbildung rechts daneben ist der Delinquent <strong>mit</strong> Händen und Füßen an eine Säule gefesselt und entkleidet.<br />
Er wird geschlagen, die Schere deutet an, dass ihm zudem entehrend die Haare geschoren werden. Die Waage rechts zeigt sein Vergehen<br />
an: Er hat betrogen. In der dritten Abbildung von links schlägt der Henker, der ein auffallend rohes Profil hat, auf Befehl des Richters<br />
die Hand ab. Laut Sachsenspiegel wurde jemand so bestraft, der einen anderen verletzt oder verwundet hatte. Die Abbildung ganz rechts<br />
zeigt den Scharfrichter, der dem knieenden Täter das Haupt abgeschlagen hat und nun <strong>mit</strong> einem Gewandzipfel das Schwert abwischt. Links<br />
der Richter hat <strong>mit</strong> einem Befehlsgestus die Hinrichtung geboten. Rechts ist die Tat abgebildet: Der Christ hat einen Juden (gekennzeichnet<br />
<strong>mit</strong> dem Judenhut) erschlagen.<br />
Spritzenhäuser wie dieses von 1910 (die Jahreszahl<br />
1902 über dem Tor bezieht sich auf das Gründungsjahr<br />
der Feuerwehr), das 1992 ins Museumsdorf<br />
Hösseringen umgesetzt worden ist, hatten<br />
zumeist vergitterte Fenster, denn sie dienten einst<br />
auf dem Land auch als Arrestzellen.<br />
Weitere Fotos auf <strong>Calluna</strong>Plus (exklusiv für Abonnenten)<br />
<strong>Calluna</strong> 55
I d - N r . 1 7 6 9 3 6 3<br />
w w w . b v d m - o n l i n e . d e<br />
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Das Südheide-Magazin <strong>Calluna</strong> erscheint<br />
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Merle Höfermann, Inka Lykka Korth<br />
REDAKTION<br />
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inka.korth@calluna-medien.de<br />
Christine Kohnke-Löbert<br />
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AUTOREN<br />
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rund um den Druck<br />
Da<strong>mit</strong> unser Klima geschützt wird, drucken wir auf<br />
Wunsch CO 2<br />
-neutral auf FSC ® -, Recycling- und diversem<br />
anderen Papier. Zusätzlich setzen wir Bio-Farbe ein,<br />
drucken alkoholreduziert, verwenden chemielose<br />
Druckplatten und beziehen Öko-Strom.<br />
Die hohe Nachfrage nach herkömmlichen Papieren führt<br />
zu einer Suche nach umweltfreundlicheren Alternativen,<br />
wie dem Stein- oder Graspapier. Diese Papiere setzen ganz<br />
neue Maßstäbe in puncto umweltfreundliches Papier.<br />
Probieren Sie es gemeinsam <strong>mit</strong> uns aus.<br />
Wir stehen Ihnen zur Seite.<br />
Südheide-Schau<br />
MHD-Umweltsong<br />
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Zeitreise in Omas<br />
Kinderzimmer<br />
Kaum zu glauben,<br />
was Birgit Gottschlich<br />
in den<br />
35 Jahren, die sie nun<br />
schon Puppen, Puppenstuben<br />
und anderes Mädchenspielzeug<br />
aus der Zeit,<br />
als unsere Großmütter<br />
noch Kinder waren, so zusammengetragen<br />
hat! Die<br />
Sammlung nimmt <strong>mit</strong>tlerweile<br />
das gesamte Dachgeschoss<br />
ihres Wohnhauses<br />
EINE ZEITREISE IN BILDERN<br />
im Gifhorner Ortsteil Kästorf ein. Eines der ältesten und schönsten<br />
Stücke ist eine Puppenküche von 1900 <strong>mit</strong> originalen Tapeten<br />
und einer überaus reichhaltigen Ausstattung <strong>mit</strong> einem wunderschönen<br />
Blechherd, Gewürzdosen aus Porzellan, einer Käseglocke<br />
aus Glas, einer Petroleumlampe und einem kleinen<br />
Gewürzschrank aus Holz.<br />
Wenngleich die Sammlerin auf Anfrage gerne auch Besucherinnen<br />
und Besucher durch ihre Ausstellungsräume führt, ist ein Privathaus<br />
doch kein Museum. Mit dem kleinen Bildband WOMIT<br />
MÄDCHEN SPIELTEN wird die umfangreiche und liebevoll arrangierte<br />
Sammlung nun der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.<br />
Außer 100 von der Sammlerin kommentierte Farbfotos enthält<br />
das Buch einführende Texte, und Birgit Gottschlich verrät, wann<br />
und wie sie von der Sammelleidenschaft gepackt worden ist.<br />
Winterzeit ist Wanderzeit<br />
Gibt es überhaupt eine Jahreszeit,<br />
in der man nicht wandern<br />
mag? Wenn überhaupt,<br />
dann vielleicht der Sommer. An manchen<br />
Tagen ist sogar im Wald zu heiß,<br />
und obendrein piesacken uns dann die<br />
Mücken. Jetzt im Winter lässt es sich<br />
viel angenehmer wandern, und gegen<br />
Kälte kann man sich besser schützen<br />
als gegen Hitze.<br />
Tipps für genussvolle Wandertouren im<br />
westlichen Teil der Altmark sowie im<br />
östlichen Teil der Südheide gibt das<br />
Wanderführer-Quartett LINKS UND<br />
RECHTS DES GRÜNEN BANDES von<br />
Helmut Berlinecke. Drei Bände liegen<br />
Wo<strong>mit</strong> Mädchen spielten<br />
HISTORISCHE PUPPEN, PUPPENSTUBEN, KAUFMANNSLÄDEN UND<br />
MINIATUREN AUS DER SAMMLUNG VON BIRGIT GOTTSCHLICHH<br />
<strong>Calluna</strong><br />
»Wo<strong>mit</strong> Mädchen spielten – Eine zeitreise in<br />
Bildern – Historische Puppen, Puppenstuben,<br />
Kaufmannsläden und Miniaturen aus der<br />
Sammlung von Birgit Gottschlich«, 120 Seiten,<br />
rund 100 Farbfotos, fester Einband, <strong>Calluna</strong><br />
Verlag, ISBN 978-3-944946-09-2, 14,90 Euro.<br />
bereits vor, Band 4 erscheint im Herbst 2018. Jeder Band enthält<br />
25 Wandertouren <strong>mit</strong> Karten, Fotos und Beschreibungen.<br />
Band 3<br />
LINKS UND RECHTS<br />
DES GRÜNEN BANDES<br />
<strong>Calluna</strong><br />
Helmut Berlinecke: »Links und<br />
rechts des Grünen Bandes«,<br />
Band 1-3, je 116 Seiten, durchgehend<br />
farbig illustriert, Spiralbindung,<br />
<strong>Calluna</strong> Verlag, ISBN<br />
978-3-944946-05-4 (Bd. 1),<br />
978-3-944946-07-8 (Bd. 2),<br />
978-3-944946- 08-5 (Bd. 3), je<br />
Band 8,90 Euro.<br />
56 <strong>Calluna</strong><br />
Bücher, die im <strong>Calluna</strong> Verlag erschienen sind können per E-Mail unter<br />
buchshop@calluna-magazin.de oder telefonisch unter 05832 979840 bestellt werden.<br />
Die Lieferung erfolgt versandkostenfrei auf Rechnung. Selbstverständlich sind<br />
die Bücher auch im Buchhandel erhältlich.
BUCHVORSTELLUNGEN<br />
Bücher von und für Menschen <strong>mit</strong> Tieren<br />
MARION KORTH<br />
Drei Bücher stellen wir hier vor und so unterschiedlich sie<br />
auch sein mögen, alle handeln von Menschen und Tieren,<br />
ihren Begegnungen, von Grenzen und wie sich diese verschieben,<br />
ja auflösen und den Blick freimachen – nicht zuletzt auf<br />
uns selbst. Aber jetzt schnell los: Hund Bintas wartet schon, um uns<br />
sein Zuhause zu zeigen.<br />
Telse Maria Kähler: »Interview <strong>mit</strong><br />
Emely und andere Wildschweingeschichten«,<br />
80 Seiten, fester Einband,<br />
Books on Demand, ISBN 978-3-<br />
7448-9767-9, 16,50 Euro<br />
Das Kinderbuch INTERVIEW MIT<br />
EMELY führt uns nach Bokelberge bei<br />
Ettenbüttel (Landkreis Gifhorn), wo<br />
Kindercoach und Tierheilpraktikerin<br />
Corinna Michelsen <strong>mit</strong> ihren Kindern<br />
Luca und Lasse und nicht zuletzt vielen<br />
zwei- und vierbeinigen Freunden<br />
lebt. Telse Maria Kähler aus Isenbüttel<br />
hat die Geschichten aufgeschrieben<br />
und lässt uns durch die Augen von<br />
Hofhund Bintas lauter tierische Abenteuer<br />
erleben. Ohne Konflikte klappt<br />
das Zusammenleben nicht. Wildschwein<br />
Willy hört nur, wann er will<br />
und nutzt jede Gelegenheit, ins Haus<br />
zu laufen und es sich auf dem Sofa<br />
bequem zu machen. Rudi und Rosa, eigentlich entzückende Frischlinge,<br />
finden, dass An griff die beste Verteidigung ist, und zeigen sich<br />
von ihrer ungemütlichsten Art, und auch Emely ist sehr gut darin,<br />
jedes Loch im Zaun zu finden und auf eigene Faust Ausflüge zu unternehmen<br />
– bis eines Tages sogar die Polizei die Straße sperrt, da<strong>mit</strong><br />
Emely, die gerade mal wieder ausgebrochen ist, nichts passiert.<br />
Die Tiergeschichten sprechen für sich, dazu noch die schönen Fotos<br />
und liebevollen Zeichnungen von Sarah Bühring, da hätte es manche<br />
pädagogische Untermalung gar nicht gebraucht, um die Botschaft<br />
vom vertrauensvollen Zusammenleben in dieser ungewöhnlich<br />
Wohngemeinschaft zu ver<strong>mit</strong>teln.<br />
Silvia Furtwängler kann nicht so viel schocken, als Huskygespannfahrerin<br />
hat sie Erfahrung <strong>mit</strong> schwierigen Wetterverhältnissen, großen<br />
Kraftanstrengungen und unwegsamen Gelände. Als sie sich nun aber<br />
AUF HANNIBALS FÄHRTE begibt, so auch der Buchtitel, stehen ihr<br />
echte Abenteuer bevor. Vielleicht hätte sie besser einen Elefanten wie<br />
der berühmte Feldherr <strong>mit</strong>nehmen sollen, statt der Terriermischlingshündin<br />
Mulan, die unter Größenwahn leidet und sich für einen Elefanten<br />
hält. In ihrem selbstironischen Reisebericht geht es <strong>mit</strong> Silvia<br />
Furtwängler über die Alpen. Schon lange hatte sie sehen wollen, wie<br />
Hannibal seinen Weg gefunden hat, sich für eine Route entscheiden<br />
musste, immer auf der Suche nach einem sicheren Lagerplatz, der<br />
Wasser in der Nähe und Gras für die Tiere zu bieten hat.<br />
Trotz Computerkarten und genauester GPS-Daten wird es Silvia Furtwängler<br />
nicht einfach gemacht, die historische Alpenquerung nachzuwandern.<br />
Sie hat nicht daran gedacht, dass beispielsweise<br />
französische Straßenbauer seit den Punischen Kriegen ganze Arbeit<br />
Silvia Furtwängler: »Auf Hannibals<br />
Fährte – Eine Frau, ein Hund, keine<br />
Elefanten«, 256 Seiten, 26 Farbfotos,<br />
flexibler Einband, Rowohlt Taschenbuch<br />
Verlag (rororo), ISBN<br />
978-3-499-63252-5, 9,99 Euro.<br />
Timo Ameruoso ist ein junger talentierter<br />
Springreiter. Er wird nicht aus dem<br />
Sattel geworfen, sondern verunglückt<br />
<strong>mit</strong> seiner Vespa. Jugendlicher Leichtsinn<br />
gepaart <strong>mit</strong> zu hoher Geschwindigkeit<br />
werfen ihn aus der Bahn. Nach<br />
dem Unfall ist nichts mehr wie es war.<br />
Ameruoso sitzt gelähmt im Rollstuhl<br />
und findet sich Jahre später in einem<br />
freudlosen Berufsleben <strong>mit</strong> einem<br />
missgünstigen Kollegen wieder. In seinem<br />
Buch ZUM AUFGEBEN IST ES<br />
ZU SPÄT schaut er zurück auf das, was<br />
ihm nicht gut getan hat, und beschreibt,<br />
wie es die Pferde waren, die<br />
seinem Leben eine neue Richtung<br />
gaben.<br />
Fünf Dinge haben sie ihm beigebracht,<br />
die Ameruoso in Bezug auf sich, aber<br />
geleistet haben und dass eine markierte<br />
Fahrradstrecke nicht mehr ist als ein<br />
schmaler Streifen Asphalt, neben dem<br />
die Lastwagen vorbeidonnern. Und<br />
dann ist da noch Ole, der Bundeswehrsoldat<br />
und »Späher«, der ihre Wanderstrecken<br />
im Auto vorwegnimmt und brav<br />
in der nächsten Stadt oder auf dem<br />
nächsten Campingplatz das Lager in<br />
Form von Zelten aufschlägt.<br />
Während des beschwerlichen Marsches<br />
hat sie Zeit, ihre Mitmenschen zu beobachten<br />
und sich immer wieder zu fragen,<br />
ob die Historiker bei ihrer<br />
Hannibal-Wegbeschreibung nicht vielleicht<br />
doch einen Fehler gemacht<br />
haben.<br />
Timo Ameruoso: »zum Aufgeben ist es<br />
zu spät – Fünf Dinge, die Pferde uns<br />
über das Leben lehren«, 208 Seiten,<br />
zahlreiche SW-Abbildungen Klappenbroschur,<br />
Rowohlt Polaris, ISBN 978-<br />
3-499-63337-9, 14,99 Euro.<br />
auch immer wieder in seinem gewaltlosen Pferdetraining zur Anwendung<br />
bringt. Von Durchhaltevermögen ist da die Rede, vom Sinn für<br />
den richtigen Moment, vor allem aber geht es darum, sich selbst zu<br />
erkennen und sich auf seine Ziele zu konzentrieren.<br />
Die Regeln, die er formuliert hat, haben ihn zum Fachmann auch für<br />
schwierige Pferde werden lassen. Es gehört Mut und Schweiß dazu,<br />
es <strong>mit</strong> Pferden wie Paolo aufzunehmen, die zwar vielleicht nicht taktisch<br />
agieren, wohl aber ihre Chancen zu nutzen wissen, um Durchzugehen,<br />
sobald irgendwo ein Grashalm lockt. Auf Rücksichtnahme<br />
kann der Rollstuhlfahrer jedenfalls nicht hoffen, »ganz im Gegenteil«,<br />
schreibt er. Timo Ameruoso nimmt es trotzdem <strong>mit</strong> Paolo auf und gewinnt<br />
einen Freund fürs Leben so wie tiefe Einsichten in das menschliche<br />
Leben und seine Fallstricke. Seine Botschaft: »Grenzen gibt es<br />
nur im Kopf«.<br />
<strong>Calluna</strong> 57
PLATTDÜÜTSCH<br />
Poetry Slam op Platt<br />
Dag ok, leve Lüüd,<br />
Vundag will ik ju över en heel anner Reis vertellen. De Reis har<br />
ehrn Anfang as de annern Touren ok. Man dütmol heff ik nich op<br />
mien Drahtesel seten un bün toerst un toletzt nich wannert. De<br />
Reis güng mi mien lütt Auto na Uelzen. Mien Vehikel heff ik dor<br />
parkt, wat an Weekenend keen Problem dorstellen deit. Denn bün<br />
ik <strong>mit</strong> de Bahn wieterföhrt na Lümborg, wo ik denn ümstiegen<br />
möss. Dat weer ok all keen Problem. De Togg weer op de Minut<br />
pünktli un ik kunn allerbest na de Perron Nummer fiev – dor güng<br />
dat wieter - rövergahn. Ok vun dor güng dat kommodig wieter un<br />
na en wieter Ümstieg <strong>mit</strong> ‘n lütt beten Töövtied bün ik al na een<br />
un een halve Stünn in Swattenbek in Sleswig-Hosteen west. Wat<br />
ik dor wull?!? — Nu, ik heff en Inlaad kreegen vun de Stadtbökerie<br />
in Swattenbek, of ik ni deelnehmen wull an en Poetry Slam op<br />
Platt – en Dichterwettstriet. Un ik wull. Keen kann dorto woll nee<br />
seggen!? — as ik al in de Broschüür vun dat INS in Bremen »Plattdüütsch...<br />
lehrst jümmers wat dorto« (2016) in mien lütte Opsatz<br />
utführt harr. Ik keem dor denn also an un as wulln se mi begrööten,<br />
keem jüstemang de Ümtogg <strong>mit</strong> de Füerwehrblaskapell vörut.<br />
Jungedi, dat weer doch wat! Ik heff mi dat denn so’n beten bekeeken<br />
un bün na en lütt Stück Mitgaahn erstmol in een Sietenstraat<br />
rin — ik sull ok noch en Anroop vun Radio ZuSa kreegen.<br />
Dor sull ik egens wat öber de Bämser Dagfahrt vertellen, de elke<br />
Jahr in Septembermaand stattfinnen deit. Hett nich klappt. As sik<br />
rutstellen dee, weer dor in Studio wat twei gahn un de Ersatz lett<br />
dat Telefoneeren ut Studio nich to. Is ja jümmers beten blöd, wenn<br />
ens op wat tövt un noch en anner Termin ansteiht. Ik heff denn<br />
aver doch de Tövtiet <strong>mit</strong> Ropkieken op mien Texten för de Dichterwettstriet<br />
good rümbröcht.<br />
Un denn weer dat ok bald sowiet, alltohop dreepen wi us in en<br />
Café un dor wöör bi en tweetet Fröhstück de Afloop un Reihenfolg<br />
besnackt un anseggt. Süss Lüüd - süss Minuten; dat weer de Ansaag.<br />
De en Deelnehmersche weer al heel jammerig. Se wöör dat nich<br />
in de Tiet tohoopkreegen, se ehr Text weer en acht Minuten lange<br />
Text, ok <strong>mit</strong> noch gauer lesen wöör dat nich gahn un, un, un.<br />
Denn sünd wi tohoop to de groote Bühne gahn. Ik har al groote<br />
Soorg, dat se us op de Bühn nabi oppetten laaten wulln - dor weer<br />
allens op »Oktoberfest« in blaag un witt utstaffeert. Brrrr..., mi hett<br />
dat schüddelt. Nu de Leit hett denn anseggt, wo dat de all loopen<br />
sull un denn hebbt se noch de Applaus övt. Bit Öven güngt heel<br />
good.<br />
Denn wöör utlost, wokeen de Anfang maaken sull un keen denn<br />
achteran siet Optritt hebben sull.<br />
Dat Los wull, dat de »Acht-Minuten-Fru« denn ok toerst an de<br />
Reeg keem.<br />
Foto: Petra Kücklich<br />
Se hett denn ok würkli övertrocken un de Leit hett dat nich<br />
över’t Hart bröcht, se to stoppen. En anner har ok ehr Not <strong>mit</strong> de<br />
Tiet. Aver se is ok dörchkamen, de Leit har ok dor nich inschreen.<br />
De annern weern <strong>mit</strong> er Tiet klaar. Denn geev dat ja ok noch de<br />
Afstimm. De harrn se opdeelt. Op de en Siet dat Hannklappen<br />
vun de Tohörers alltohop, wat aver na mien Indruck nich so klappt<br />
hett — dat weer bi all de Deelneehmers liek, so höör sik dat tominst<br />
för us an. Un denn weern dor noch fiev Lüüd extra as Jury<br />
utkeeken worrn. De sulln denn na Punkten de Slammer beurdeeln.<br />
Un dor keem dat denn sünnerlich op an, of de Lüüd 1. allens<br />
verstaahn hebbt un 2. of se de Inhalt toseggt hett. Dat weer<br />
denn ja so een Saak, denn politsche Meenen sünd ja licht aftowerten.<br />
Weer en beten snaaksch de Saak. Man dat geiht ja üm de<br />
Darstellen vun dat Plattdüütsche un nich üm de Meen vun de een<br />
of anner un so hebbt wi altohoop wat för de Spraak daan un ik<br />
bün tofreden. En groote Dank ok an de Lüüd vun de Bökerie vun<br />
de Stadt Swattenbek, de düsse Versöök plaant un dörchsett hebbt<br />
und ik wünsch se, dat se dat bi ehr tokamen Stadtvergnögen in<br />
2018 wedder ümsetten künnt!<br />
Allens, wat op Platt för de saske Spraak passeeren deit, is good un<br />
dat mütt wi all stütten! Dat is us Identität un en Deel vun us Kultur!<br />
Niels Tümmler<br />
58 <strong>Calluna</strong>
BÜCHER AUS DER SÜDHEIDE<br />
JÜRGEN ROHDE<br />
Wo<br />
sind all die Vögel<br />
hin?<br />
50 Jahre Vogelbeobachtung<br />
im Isenhagener Land<br />
<strong>Calluna</strong><br />
Die schnuckelige Geschichte von Löckchen,<br />
Mondchen und96.Neugierig erkunden diedrei<br />
Heidschnuckenlämmer dasLebenaufdem Sothriethof<br />
in der Südheide. Alles um sie herum<br />
ist noch fremd und ganz schön aufregend. Sie<br />
wachsen heran, erfahren Freundschaft und zuneigung,<br />
lernenaberauchAngstundAblehnung<br />
kennen und erleben allerlei kleine und große<br />
Abenteuer.<br />
Die Malerin Anna Jander hat die einfühlsam<br />
geschriebene Geschichte vonKlausJordan liebevoll<br />
illustriert. Ein bezauberndes Kinderbuch<br />
– auch für Erwachsene.<br />
96 Seiten, durchgehend farbig illustriert, Hardcover,<br />
€ 14,80, ISBN 978-3-9810373-0-8<br />
Der Landschaftsmaler, Grafiker und zeichnerAlbert<br />
Othmer (1894-1944)lebteinBuxtehude,<br />
kam aber oft nach Uelzen, um dort seine Schwester<br />
zu besuchen. Diese Gelegenheiten nutzte er<br />
immerauch,umzumalen. DasBuchstelltLeben<br />
und Werk Albert Othmers im zeitgeschichtlichen<br />
Kontext vor und zeigt 28 ausgewählte Arbeiten<br />
des Künstlers, darunter zahlreiche Stadtansichten<br />
von Uelzen und Impressionenausder Umgebung.<br />
Besonders faszinierte den Maler offenbar<br />
die historische Außenmühle ander Ilmenau, die<br />
er aus verschiedenen Perspektivenmalte und<br />
die auch auf dem Buchtitel zu sehen ist.<br />
56 Seiten, farbig illustriert, Hardcover, € 19,80,<br />
ISBN 978-3-944946-02,<br />
Seit einem halbenJahrhundert beobachtet Jürgen<br />
Rohde Vögel im Isenhagener Land.Seine<br />
Aufzeichnungen geben einen einzigartigen Einblick<br />
indieVogelweltdieserRegion.Obwohles<br />
auch einige positive Entwicklungen zu vermelden<br />
gibt–vorallembeiKranichen undGreifvögeln<br />
–, fällt die Bilanz insgesamt beängstigend<br />
aus. zahlreiche Arten sind verschwunden, und<br />
vor allem in der Feldmark ist das Vogelkonzert<br />
weitgehend verstummt, sodass als Fazit die Frage<br />
im Raum steht: »Wo sind all die Vögel hin?«<br />
Die zahlreichenVogelfotosvonFranzzäpernick<br />
machendasBuchzueinemprächtigerBildband.<br />
76 Seiten, farbig illustriert, Softcover, € 9,90<br />
ISBN 978-3-944946-06-1<br />
<strong>Calluna</strong><br />
D<br />
Hans Schönecke<br />
... nur ödet mich<br />
das miese Wetter<br />
Auf den Spuren von Hermann Löns<br />
in der Südheide bei Gifhorn<br />
<strong>Calluna</strong><br />
Henning Tribian<br />
KLOSTER<br />
ISENHAGEN<br />
Von der Gründung bis zur Reformation<br />
<strong>Calluna</strong><br />
Hermann Lönswaroftund<br />
gern Gast in der Südheide<br />
bei Gifhorn. Etliche seiner<br />
Gedichte undGeschichten<br />
sind hier entstanden oder<br />
spielen hier. Löns-Forscher<br />
Hans Schönecke hat sich<br />
auf Spurensuche begeben.<br />
Dieses Buch ist das<br />
Ergebnis intensiver Nachforschung.<br />
Entstanden ist<br />
eine Art literarische Landkarte,<br />
die zeigt, wann und<br />
wo sich Lönsinder Region<br />
aufgehalten hat, welche<br />
Orte ihn inspiriert haben<br />
und welchen Menschen er<br />
begegnet ist.<br />
256 Seiten, zahlreiche SW-Abbildungen,<br />
Hardcover, € 12,80,<br />
ISBN 978-3-9810373-2-4<br />
Das Isenhagener Land hat<br />
<strong>mit</strong> seinen Mooren, Heideflächen<br />
undWäldern als<br />
Teil des Landschaftsraums<br />
Südheide vielfältige Natur<br />
zu bieten. Die Streifzüge in<br />
diesem Buch führen aber<br />
auch zu kulturgeschichtlich<br />
interessanten zielen – hinter<br />
Klostermauern, zu trutzigen<br />
Kirchen, <strong>mit</strong>telalterlichen<br />
Dammburgen und zu<br />
zeugnissen des Jugendstils.<br />
Ebenso werden herausragende<br />
Persönlichkeiten<br />
vorgestellt.<br />
104 Seiten, zahlreiche, überwiegend<br />
farbige Abbildungen,<br />
Softcover, € 9,80,<br />
ISBN 978-3-9810373-6-4<br />
Das Kloster Isenhagen als<br />
eines der sechssogenannten<br />
Heideklöster gilt als bedeutendes<br />
zeugnis <strong>mit</strong>telalterlicher<br />
Klosterkultur.<br />
Der Autor Dr. Henning Tribian<br />
interessierte sich bei<br />
der ArbeitandiesemBuch<br />
weniger für die Architektur<br />
und die Kunstschätze als<br />
vielmehr für die Geschichte<br />
des Kloster von der Gründung<br />
bis zur Reformation.<br />
Besonderes Augenmerk richtete<br />
er dabei auf die früheren<br />
Standorte des Klosters.<br />
92 Seiten, zahlreiche farbige<br />
Abbildungen, Softcover, € 9,90,<br />
ISBN 978-3-944946-01-6<br />
Deutschland in den 1930er<br />
Jahren: Im ganzen Land<br />
werden sie verfolgt, die<br />
Juden. Aber manchmal geschehen<br />
Wunder. In einem<br />
Dorf in der Lüneburger<br />
Heide – es handelt sich um<br />
Groß Oesingen – (über)lebt<br />
der JudeJulius Katz unbehelligt<br />
von den Nationalsozialisten.<br />
Hält die Dorfgemeinschaft<br />
zu ihm oder<br />
schaut sie nur weg?<br />
Eine wahre Geschichte,<br />
spannend erzählt nach Dokumenten<br />
und zeitzeugenberichten.<br />
116 Seiten, zahlreiche SW-<br />
Abbildungen, Softcover, € 9,80,<br />
ISBN 978-3-944946-00-9,<br />
Toleranz, freie Meinungsäußerung,<br />
Profitgier, Globalisierung,<br />
Staatsschulden,<br />
Bildungsreform – diese Themen<br />
haben die Menschen<br />
schon vor Jahrhunderten<br />
bewegt, und das spiegelt<br />
sich auch in der Literatur<br />
wider. Viele Dichter haben<br />
Antworten auf die Fragen<br />
ihrer zeit gefunden, die<br />
auch heute noch überraschend<br />
aktuell sind. Jürgen<br />
Rohde hat Briefauszüge,<br />
Tagebucheinträge und Fragmente<br />
aus den Werkender<br />
Dichter zur lebendigen, Gesprächen<br />
montiert.<br />
370 Seiten, Softcover, € 12,90 ,<br />
ISBN 978-3-944946-03-0<br />
Diese und alle weiteren lieferbaren Bücher aus dem <strong>Calluna</strong>-Verlagssortiment erhalten Sie im Buchhandel oder direkt bei <strong>Calluna</strong>. Bestellen<br />
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<strong>Calluna</strong> 59
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