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Calluna Winter18 mit Heidja

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www.calluna-magazin.de<br />

<strong>Calluna</strong><br />

Nr. 75 / 20. Jahrgang Winter 2018<br />

Das Vier-Jahreszeiten-Magazin der Südheide<br />

Artenvielfalt<br />

Die bunte Vogelwelt von<br />

Christine Schreiber-Schönherr<br />

Geheimrezept<br />

Wie vor 100 Jahren: Dörte<br />

Hirschfelds Kräuterlikör<br />

Wandern im Winter<br />

Unterwegs im Naturpark Südheide<br />

Klotz am Bein<br />

Historische Fußfessel<br />

gibt Rätsel auf<br />

Jetzt ganz in Rot<br />

Das frisch sanierte<br />

Höfersche Haus in Gifhorn


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2 <strong>Calluna</strong><br />

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EDITORIAL<br />

INHALT<br />

Fotos Titelseite: Inka Lykka Korth (2), Christine Kohnke-Löbert (2), Burkhard Ohse (1)<br />

Liebe Leserin,<br />

lieber Leser,<br />

der Winter hat kaum begonnen, da<br />

wird schon kräftig gejammert und gestöhnt.<br />

Den einen ist es zu nass, den<br />

anderen zu kalt, und die meisten beklagen<br />

beides. Aber wehe, wenn ich<br />

es im Sommer mal wage anzumerken,<br />

dass es mir zu heiß und zu trocken ist!<br />

Foto: Marion Korth<br />

Viele Sonnenanbeter würden, wenn sie nur könnten, den Winter<br />

gleich ganz abschaffen, und in Zeiten des Klimawandels könnte das<br />

sogar gelingen. Was für eine schreckliche Vorstellung!<br />

Klimaanlagen und Zentralheizungen sorgen ganzjährig für eine<br />

Wohlfühltemperatur im Haus, im Büro, im Auto und im Einkaufszentrum.<br />

Das ist ebenso angenehm wie langweilig. Leider ist uns<br />

das Gespür für Kälte und Wärme und den Wechsel der Jahreszeiten<br />

abhandengekommen. Sicher, man muss sich etwas überwinden, bei<br />

eisigem Ostwind zur Winterwanderung aufzubrechen, aber umso<br />

mehr freut man sich danach auf den Platz am warmen Ofen, in dem<br />

ein Holzfeuer prasselt. Keine Zentralheizung kann dieses Glücksgefühl<br />

ver<strong>mit</strong>teln.<br />

Zugegeben, es gibt solche und solche Winter. Am liebsten sind mir<br />

die »richtigen«, die statt <strong>mit</strong> Schmuddelwetter und überfrierender<br />

Nässe <strong>mit</strong> reichlich Schnee und knackiger Kälte daherkommen. Sie<br />

werden allerdings immer seltener. Nichtsdestotrotz sind zumindest<br />

die Hermannsburger optimistisch: Sie haben eine rund sechs Kilometer<br />

lange Ski-Loipe ausgewiesen, die durch die Misselhorner<br />

Heide in Richtung Tiefental führt.<br />

Wer den Winter partout nicht mag und nicht die Mittel und die<br />

Möglichkeit hat, ihn in Florida oder sonstwo in der Ferne, wo es<br />

wärmer ist, zu verbringen, dem empfehle ich, sich in Gelassenheit<br />

zu üben und folgende Verse von Wilhelm Busch zu beherzigen:<br />

Dauerhaftem schlechtem Wetter<br />

musst du <strong>mit</strong> Geduld begegnen.<br />

Mach es wie die Schöppenstedter,<br />

wenn es regnet, lass es regnen.<br />

Keine Ahnung, ob die Schöppenstedter sich auch heute noch durch<br />

diese von Busch gepriesene Gelassenheit auszeichnen, aber das<br />

sollte uns nicht daran hindern, dem Aufruf des Dichters zu folgen.<br />

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen einen wunderschönen Winter!<br />

Bis bald im Frühling<br />

Inka Lykka Korth <strong>mit</strong> Freundin Fussel<br />

PS: Das vorliegende Heft ist doch tatsächlich schon das 75.! Bis zur<br />

Jubiläumsfeier wollen wir aber noch die 100 vollmachen.<br />

Schöne Stille, stille Schöne 4<br />

Impressionen aus der winterlichen Heide<br />

Im Winterwald und auf der weißen Heide 6<br />

Wandertour von Lutterloh zum Tiefental<br />

Lebensraum Totholz 11<br />

Die Natur setzt seit jeher auf Recycling<br />

Vom Pfad am Fluss zum Schwarzen Moor 12<br />

Unterwegs zwischen Örtze und Bruchbach<br />

Ein Schwamm namens Multistella leipnitzae 16<br />

Heilwig Leipnitz machte wissenschaftliche Entdeckung<br />

Der Star – ein verkannter Star 19<br />

Der Vogel des Jahres 2018 hat viele Talente<br />

Ohne Maus Hunger im Haus 20<br />

Schleiereulen brauchen einen reich gedeckten Tisch<br />

Artenvielfalt 24<br />

Christine Schreiber-Schönherrs bunte Vogelwelt<br />

Frische Farbe für fast 450 Jahre altes Baudenkmal 38<br />

Das Höfersche Haus in Gifhorn zeigt sich jetzt ganz in Rot<br />

Ein Haus voller Geschichte(n) und Geheimnisse 44<br />

Kräuterlikörherstellung in historischem Ambiente<br />

Eisheilige 48<br />

Feldsalat und Portulak wachsen auch im Winter<br />

Sommerduft im Winter 49<br />

Das Strauchgeißblatt<br />

Unzertrennlich seit mehr als 200 Jahren 50<br />

Wilsche und sein Dorfgasthof<br />

Haftstrafe <strong>mit</strong> Klotz am Bein 52<br />

Antike Fußfessel gibt Rätsel auf<br />

Poetry Slam op Platt 58<br />

Niels Tümmlers Plattdüütsch-Kolumne<br />

Kontakt<br />

Redaktion<br />

Anzeigen<br />

Abonnement<br />

SüdheideKalender 32<br />

Buchempfehlungen 56<br />

<strong>Calluna</strong>-Partner 30<br />

Impressum 56<br />

redaktion@calluna-magazin.de<br />

Telefon 05832 979840<br />

anzeigen@calluna-magazin.de<br />

Telefon 05832 979938<br />

abo@calluna-magazin.de<br />

Telefon 05371 55506<br />

www.calluna-magazin.de<br />

<strong>Calluna</strong>Magazin<br />

Baumgruppe vor Winterhimmel, fotografiert Anfang Februar<br />

zwischen Oerrel und Langwedel von Inka Lykka Korth.


BILDERBOGEN<br />

Stille Schöne,<br />

schöne Stille<br />

KEIN LILA IN DER LANDSCHAFT UND<br />

SCHNEEHäUBCHEN ALS SAHNEHäUBCHEN:<br />

SCHWARzWEISSE IMPRESSIONEN<br />

AUS DER SüDHEIDE<br />

INKA LYKKA KORTH / Text / Fotos<br />

Die Bilder auf dieser Doppelseite wurden in der Misselhorner Heide und<br />

im Tiefental bei Hermannsburg aufgenommen.<br />

Wer erahnen möchte, wie öde und unwirtlich die Heide<br />

einst empfunden wurde, als sie noch nicht auf einen<br />

Bruchteil ihrer ursprünglichen Fläche geschrumpft<br />

war, als sie sich noch in als endlos empfundener Weite zwischen<br />

Hamburg und Hannover erstreckte und so manchen Reisenden<br />

erschreckte – »Nichts als Haide und Haide und abermals Haide.<br />

[…] Alles war leer, einförmig, trocken, kalt, todt, gleichgültig, unausstehlich«,<br />

urteilte 1794 der dänische Dichter Jens Immanuel<br />

Baggesen in seinem Reisebericht –, der sollte an einem kalten und<br />

trüben Wintertag durch die Heide wandern.<br />

Schwarz wie Scherenschnitte zeichnen sich die blattlosen Birken,<br />

knorrigen Kiefern und verwegen wachsenden Wacholder vor<br />

dem grauen Himmel ab, und <strong>mit</strong> ein wenig Phantasie lässt sich<br />

in der einen oder anderen vom Wind zerzausten Baumgestalt ein<br />

Furcht einflößendes Fabelwesen erkennen. Liegt Schnee, wirkt die<br />

winterliche Heide etwas weniger düster, aber dafür auch um so<br />

stiller.<br />

Still, stiller, am stillsten ... – lässt sich still überhaupt steigern?<br />

Ja doch, gefühlt zumindest. Wir bleiben stehen und lauschen in<br />

die Landschaft: »Psst, hörst Du was?«, flüstert die eine. »Nein, rein<br />

gar nichts«, flüstert die andere und genießt die schöne Stille der<br />

stillen Schönen.<br />

Auch das weiße Schneehäubchen kann, ebenso wie die violette<br />

Blütenpracht im Spätsommer, zum Sahnehäubchen werden. Fehlt<br />

die Farbe, tritt die Form in den Vordergrund. »Das Leben ist in<br />

Farbe, aber Schwarzweiß ist realistischer«, ist eine Erkenntnis, die<br />

aus dem 1982 von Wim Wenders gedrehten Schwarzweißfilm<br />

»Der Stand der Dinge« in Erinnerung geblieben ist. Tatsächlich<br />

verstellt Farbe zuweilen den Blick auf das Wesentliche.<br />

Aber was ist das Wesen der Heide? Besteht, wie jetzt im Winter,<br />

nicht die Gefahr, vom Farbenrausch trunken zu werden, lässt sich<br />

nüchtern die Feststellung treffen: Das Wesen dieser Kulturlandschaft<br />

ist vor allem ihre Weite und ihre durch sanfte Hügel, einzeln<br />

stehende Bäume oder kleine Baumgruppen bestimmte<br />

Struktur. Auch wenn der Wald nie weit ist und die Heide aufs Inseldasein<br />

reduziert hat, reicht die Weite doch immer noch, und<br />

das ganz besonders für Stadtmenschen, um dieses gewisse Gefühl<br />

von Freiheit zu spüren und für die Weile einer Wanderung zur<br />

Ruhe zu kommen.<br />

4 <strong>Calluna</strong>


<strong>Calluna</strong> 5


STREIFZÜGE<br />

Im Winterwald<br />

und auf der<br />

weißen Heide<br />

Ein Ort zum Verweilen und Genießen:<br />

• Dorfcafé <strong>mit</strong> Kaffee, Tee, Torten & Eis<br />

• Restaurant <strong>mit</strong> durchgehend warmer Küche<br />

• Frühstück und Brunch nach Absprache<br />

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Do – So von 9 – 21 Uhr<br />

Mi Ruhetag<br />

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zehn Doppelzimmern<br />

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Wir freuen uns<br />

auf Ihren Besuch!<br />

Lüneburger Straße 9<br />

29392 Wesendorf<br />

Tel. 0 53 76 / 890 87 10<br />

www.landgasthaus-zum-pilz.de<br />

WANDERUNG VON LUTTERLOH<br />

zUM TIEFENTAL UND zURüCK AM<br />

WEESENER BACH ENTLANG<br />

INKA LYKKA KORTH / Text / Fotos<br />

Kein Mensch weit und breit, aber die Spuren im Schnee verraten:<br />

Vor uns waren schon andere hier. Wir sind also nicht<br />

die einzigen, die es auch im Winter in die Heide zieht.<br />

Dennoch haben wir sie an diesem Sonntagnach<strong>mit</strong>tag fast für uns<br />

allein. Nur ein grüner Geländewagen <strong>mit</strong> »Jagdschutz«-Schild hinter<br />

Windschutzscheibe pflügt schlingernd durch den Schneematsch,<br />

als wir uns gerade in der Schutzhütte einen heißen<br />

Früchtepunsch, selbstverständlich alkoholfrei, aus der Thermosflasche<br />

einschenken. Der Fahrer winkt uns freundlich zu, und<br />

dann ist der Wagen auch schon wieder aus unserem Blickfeld verschwunden,<br />

und der Schnee schluckt das Motorengeräusch.<br />

Zu jeder anderen Jahreszeit hätten wir uns den Platz in der<br />

Schutzhütte sicherlich <strong>mit</strong> anderen Wanderern teilen müssen, aber<br />

jetzt im Winter hätten wir auch bei den zahlreich vorhandenen<br />

Sitzbänken im Freien freie Wahl, wenngleich die polsterdicken<br />

Schneeauflagen einen kalten Hintern befürchten lassen.<br />

Obwohl es kräftig geschneit hat, ist der Schnee ziemlich nass<br />

und nicht als Untergrund für wintersportliche Aktivitäten geeignet.<br />

Bei besseren Schneeverhältnissen wird in der Misselhorner Heide<br />

eine rund sechs Kilometer lange Ski-Langlaufloipe gespurt. Ob die<br />

Loipe in Betrieb ist, kann auf der Homepage des Örtzeringes Hermannsburg<br />

unter der Adresse www.oertze-ring.de/16-0-Langlauf-<br />

Skiloipe-Tiefental.html nachgesehen werden.<br />

Direkt gegenüber der Schutzhütte an der Wegekreuzung steht<br />

ein Wegweiser. Der Weg in östliche Richtung führt nach Lutterloh.<br />

Von dort sind wir gekommen. Wir hätten, auf der Kreisstraße 17<br />

Großes Bild: Im Schneegestöber im<br />

Tiefental.<br />

Rechts: Der historische Taubenschlag<br />

und ein lustiger Straßenname<br />

in Lutterloh, Pausenbank <strong>mit</strong><br />

Schneeauflage und steinernem<br />

Wegweiser, Blick in den verschneiten<br />

Winterwald.<br />

6 <strong>Calluna</strong>


<strong>Calluna</strong> 7


STREIFZÜGE<br />

Hauptstraße 28 – 29394 Lüder<br />

Tel. 05824/96500<br />

Fax. 05824/965050<br />

eMail: service@bauernhofhotel.de<br />

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Rustikales Frühstücksbuffet<br />

Sonntag, 18. Februar 2018<br />

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Beginn ab 10.00 Uhr<br />

Voranmeldung erbeten!<br />

13,50 €/Pe<br />

Person<br />

Wir wünschen allen unseren Gästen ein<br />

besinnliches Weihnachtsfest<br />

und alles Gute für 2018!<br />

_____________________________________________________________________________<br />

Täglich ab 14.00 Uhr geöffnet! (Dienstags Ruhetag!)<br />

Selbstgebackene Torten und Kuchen, Kaffee-, Tee- und Eisspezialitäten<br />

Familienfeiern aller Art bis 120 Personen - Hotel - Ferienwohnung<br />

Kutsch- und Planwagenfahrten - Streicheltiere - Kinderspielplatz<br />

AschauTeiche<br />

aus Richtung Unterlüß kommend, das Auto natürlich auch auf<br />

dem gut ausgebauten Wanderparkplatz etwa 1,5 Kilometer vor<br />

dem Ortsschild von Hermannsburg abstellen und von dort aus<br />

einen Rundgang durch die Misselhorner Heide und das angrenzende<br />

Tiefental machen können – dieses Heidegebiet zählt zu den<br />

schönsten des Naturparks Südheide –, aber wir wollten ja nicht<br />

spazieren gehen, sondern wandern. Deshalb hatten wir uns eine<br />

etwas längere Tour zusammengestellt.<br />

Das kleine Heidedorf Lutterloh liegt zwischen den beiden<br />

Hauptorten der Gemeinde Südheide und ist ein idealer Ausgangspunkt,<br />

um die Heideflächen des <strong>mit</strong>tleren Lüßplateaus zu erkunden,<br />

zu denen die Misselhorner Heide ebenso gehört wie die<br />

Heidefläche am Weesener Berg und die Heide am Schillohsberg.<br />

Die drei räumlich voneinander getrennten Heideflächen bilden<br />

ein insgesamt 293 Hektar großes Naturschutzgebiet – das entspricht<br />

rund 410 Fußballfeldern der Größe 68 x 105 Meter.<br />

Lutterloh hat <strong>mit</strong> dem historischen, als Baudenkmal geschützten<br />

Taubenschlag auf dem Hof Hiestermann eine bemerkenswerte Sehenswürdigkeit<br />

zu bieten. Nachdem wir diesen im Vorbeigehen<br />

bewundert haben, überqueren wir auf dem Weg zum westlichen<br />

Ortsausgang den Weesener Bach, der unter Naturschutz steht und<br />

uns auf dem Rückweg begleiten wird.<br />

Weiter westlich im Dorf entdeckten wir ein schönes Straßenschild:<br />

Hotte-Lotte-Weg – allein wegen dieser lustigen Adresse<br />

würde es sich lohnen, nach Lutterloh umzusiedeln. Den Hotte-<br />

Lotte-Weg lassen wir diesmal allerdings links liegen und gehen<br />

noch ein Stück weiter und nehmen die links abzweigende<br />

schmale Straße nach Queloh. Der erste Waldweg rechts führt uns<br />

in Richtung Misselhorner Heide. Den Weg gehen wir bis zu dessem<br />

Ende, biegen dann rechts ab und treffen alsbald auf die kleine<br />

Waldstraße nach Oldendorf. An der Kreuzung stehen ein Wegweiserstein<br />

und eine Sitzbank.<br />

Nun geht es zwei Kilometer geradeaus durch den Winterwald,<br />

bis dieser in offene Heidelandschaft übergeht. Und dann ist auch<br />

schon die Wegekreuzung <strong>mit</strong> der Schutzhütte erreicht, aber nach<br />

4,5 Kilometern wollen wir nicht schon rasten. Stattdessen folgen<br />

wir dem Wegweiser nach Süden zum Tiefental. Nach der Schleife<br />

durch dieses von der Eiszeit geformte Trockental, das um 1860<br />

dem Missionsgründer und Hermannsburger Pastor Ludwig Harms<br />

als Kulisse für Predigten unter freiem Himmel diente – haben wir<br />

knapp acht Kilometer auf dem »Tacho« und so<strong>mit</strong> fast die Hälfte<br />

der gesamten Wegstrecke bewältigt. Jetzt können wir guten Gewissens<br />

eine kleine Pause machen.<br />

Großes Bild: Drillingsbirke am Weg<br />

ins Tiefental.<br />

Rechts: Unter der Last des Schnees<br />

biegt sich ein Wacholderzweig,<br />

Pause <strong>mit</strong> Früchtepunsch und<br />

Hundekuchen. Eine Tafel erinnert<br />

an die Predigten, die der Hermannsburger<br />

Pastor Ludwig Harms<br />

hier in der Heide hielt. Aus dem<br />

Schnee ragen noch ein paar Rispen<br />

der Besenheide, und eine Birke<br />

verneigt sich gen Osten.<br />

8 <strong>Calluna</strong>


<strong>Calluna</strong> 9


STREIFZÜGE<br />

Mittelstrasse 1<br />

Knesebeck<br />

Tel.: 05834-5261<br />

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„Orte und Wege der Besinnung“<br />

in der Urlaubsregion Ebstorf<br />

entdecken – beim „Wandern<br />

in der Tradition des<br />

Pilgerns“ auf Auferstehungs-,<br />

Schöpfungs- und<br />

Inspirationsweg oder auf<br />

den historischen Pfaden<br />

im Klosterflecken Ebstorf<br />

rund um Kloster und<br />

Domäne.<br />

Termine und Infos:<br />

Urlaubsregion Ebstorf – Tourist-Info<br />

Winkelplatz 4a | 29574 Ebstorf<br />

touristinfo@ebstorf.de | www.urlaubsregion-ebstorf.de<br />

Gestärkt geht es weiter. Wir wandern am Waldrand entlang,<br />

rechterhand die Heide. Was leuchtet denn da links im Schnee?<br />

Eine einzelne Preiselbeere. Im Herbst lassen sich in den Wäldern<br />

zwischen Hermannsburg und Unterlüß, wie fast überall in der<br />

Südheide, reichlich rote und blaue Beeren ernten.<br />

Wir kommen an einer weiteren Schutzhütte vorbei. Von ihr führt<br />

eine schmale Kopfsteinpflasterallee bis zum Wanderparkplatz an<br />

der Kreisstraße. Diese überqueren wir und gehen auf einem Feldweg<br />

ein Stück nach Norden, bis wir auf einen Querweg treffen.<br />

Dieser führt uns in einem Bogen bis an den Rand des Naturschutzgebietes<br />

Weesener Bach. Wir biegen abermals rechts ab und<br />

gehen auf dem Radfahrstreifen neben der unbefestigten Straße parallel<br />

zum Bach, den wir allerdings nicht sehen, sondern hinter<br />

den hohen Bäumen nur erahnen können. Unterwegs laden mehrere<br />

Stichwege zu kleinen Abstechern an den Bach hinunter ein.<br />

Doch wir verzichten darauf, denn jetzt im Winter wird es so früh<br />

dunkel, dass wir uns sputen müssen, um noch im Hellen an unserem<br />

Ausgangspunkt anzukommen. Immerhin ist es dank des<br />

Schnees nicht ganz so düster wie sonst in dieser Jahreszeit.<br />

Wir nehmen uns vor, den Weesener Bach im Frühling im Rahmen<br />

einer Radtour zu erkunden. Kurz vor Lutterloh, bei der Mini-<br />

Siedlung Raakamp, weicht der Wald Wiesen und Äckern, und wir<br />

sehen den Bach dann doch noch und staunen, wie tief er sich ins<br />

Gelände 2 eingegraben 2 hat. 2 Hinter 2 den Häusern am Raakamper<br />

Weg fallen die Grundstücke steil zum Bach hin ab. Der Raakamper<br />

Weg 2 mündet 2 in die Dorfstraße. Wir überqueren, wie schon<br />

am<br />

2 2<br />

Beginn unserer Wanderung, den Bach und erreichen unseren<br />

Parkplatz zwischen Eichenhain und Heidefläche am Weesener<br />

Weg.<br />

Wellnessanwendungen<br />

an 365 Tagen im Jahr,<br />

auch an den Wochenenden!<br />

<br />

P<br />

=<br />

<br />

P<br />

<br />

Misselhorner Heide<br />

Lutterloh<br />

Schutzhütte<br />

Schutzhütte<br />

<br />

Foto © Lüneburger Heide GmbH<br />

Wellness für Körper und Seele<br />

Dahlenburger Straße 3 | 29549 Bad Bevensen<br />

Mo. bis Sa. 9 - 22 Uhr, So. und Feiertags: 9 - 20 Uhr<br />

www.jod-sole-therme.de | Telefon: (05821) 57 79<br />

Tiefental<br />

Kartengrundlage: Komoot / OpenStreetMap-Mitwirkende<br />

2 2 2 2 2 2 2 2 2<br />

INFO<br />

Ausgangspunkt dieser 16,6 km lange Wandertour, die<br />

<strong>mit</strong> Pausen 2:45 Stunden gedauert hat, ist der kleine<br />

Heideort Lutterloh an der Straße zwischen Hermannsburg und Unterlüß.<br />

Als Alternative bietet sich der Wanderparkplatz »Misselhorner<br />

Heide« 1,5 km östlich von Hermannsburg an.<br />

<strong>Calluna</strong>-Abonnenten können sich unter der Adresse www.callunamagazin.de<br />

im <strong>Calluna</strong>Plus-Bereich die Tourenkarte und den GPS-<br />

Track herunterladen.<br />

Weitere Wandertouren im Naturpark Südheide sind unter der<br />

Adresse www.region-celle-navigator.de zu finden.<br />

Da besonders im Winter die Wege durch reichlich Regen und/oder<br />

Forstfahrzeuge in schlechtem zustand sein können, sind robuste<br />

Wanderstiefel möglichst <strong>mit</strong> wasserdichter Membran ratsam.<br />

10 <strong>Calluna</strong>


Einige Beispiele dafür, wie Totholz im Kreislauf der Natur »recycelt« wird. Wer auf Wanderungen genauer hinschaut, kann faszinierende Entdeckungen machen.<br />

LebensraumTOTHOLZ<br />

DIE NATUR SETzT SEIT JEHER AUF RECyCLING<br />

INKA LYKKA KORTH / Text / Fotos<br />

Totholz steckt voller Leben. Es ist ein wichtiger Bestandteil<br />

des Ökosystems Wald und bildet die Lebensgrundlage für<br />

viele Tier- und Pflanzenarten. Spechte bauen sich Höhlen<br />

in abgestorbenen Bäumen, Pilze und Flechten besiedeln am Wegesrand<br />

vergessene Holzstapel und Weidezaunpfähle, und auf<br />

manchem Baumstumpf wächst sogar ein neuer Baum, der <strong>mit</strong> der<br />

Unterlage auch gar nicht verwandt sein muss.<br />

Auf unseren Wandertouren durch die Wälder der Südheide entdecken<br />

wir immer wieder neue, faszinierende Beispiele dafür, wie<br />

im Kreislauf der Natur aus Totholz neues Leben entsteht, und machen<br />

Fotos davon. Eine kleine Auswahl der inzwischen auf Hunderte<br />

von Bildern angewachsenen Totholz-Serie finden<br />

<strong>Calluna</strong>-Abonnenten im nur ihnen zugänglichen <strong>Calluna</strong>Plus-Bereich<br />

auf www.calluna-magazin.de.<br />

Das Recyclingprinzip ist der Natur seit jeher zu eigen, funktioniert<br />

allerdings nur <strong>mit</strong> organischem Material. Zwar versuchen<br />

manche Tiere auch Plastikmüll wiederzuverwerten — Störche<br />

zum Beispiel polstern gerne ihre Nester da<strong>mit</strong> aus —, aber in vielen<br />

Fällen wird ihnen das zum Verhängnis. Immer wieder werden<br />

tote Vögel gefunden, die sich <strong>mit</strong> Schnäbeln oder Füßen in Plastikschnüren<br />

verfangen hatten oder deren Junge auf der wasserundurchlässigen<br />

Unterlage aus Plastik durchnässen und erfrieren.<br />

Und nicht nur bei vielen Meeresbewohnern sind schon Kunststoffteilchen<br />

in den Mägen nachgewiesen worden.<br />

<strong>Calluna</strong> 11


STREIFZÜGE<br />

Familiäres Ausugslokal und Catering-Service<br />

Önungszeiten: Mi und Fr ab 12 Uhr<br />

Do und Sa 12 – 18 Uhr | So 10 – 18 Uhr<br />

Mo und Di Ruhetage<br />

Tel. 0 53 71 | 140 044<br />

www.modes-heidecafe.de<br />

Magisches Grünkohl-Wochenende Isetaler Faschings-Wochenende<br />

26.01. – 28.01.2018 09.02. – 11.02.2018<br />

Leistungen für beide Events: ■ 2 x Übernachtung im komfortablen Hotel zim mer inkl.<br />

HP im MORADA Hotel Isetal in Gifhorn ■ 1 x Abendessen als Isetaler Spe zia li tä ten buffet<br />

■ All-inkl.-Getränken v. 19.30 Uhr – 23.30 Uhr (Bier, Hauswein, alkohlfr. Ge trän ke)<br />

■ Nutzung<br />

des hauseigenen Wellness- u. Freizeitbereichs nach Ver füg barkeit<br />

■<br />

1 x großes Grünkohl-Essen<br />

■ 1 x gef. Grünkohl-Wanderung<br />

<strong>mit</strong> Fackeln u. Glühwein satt<br />

■ 1 x Magie, Illusionen <strong>mit</strong> dem<br />

Zauberkünstler Kevin Köneke<br />

■ 1 x Winter-Party<br />

m. DJ-Musik<br />

p. P. im<br />

DZ/ZBZ Klassik € 109,-<br />

28.12. - 16.1.2018<br />

Betriebsurlaub<br />

Modes Heide Café<br />

• Grünkohlessen | Wanderung – noch freie Termine bis Ende Februar<br />

• Modes Heideschinken-Essen vom Buet<br />

jeden Mittwoch ab 18 Uhr für 13,90 Euro p.P.<br />

• Jeden Sonntag Brunch ab 10 Uhr<br />

Wir freuen uns auf Ihren Besuch!<br />

Mühlenriedeweg 20<br />

38518 Gifhorn/OT Winkel<br />

■<br />

1 x Abendessen als Faschingsbuffet<br />

■ 1 x 1-€-Party i. d. Club-Lounge m.<br />

DJ-Musik (Bier, Hauswein, Schnaps, alkohlfr.<br />

Getränke € 1,-)<br />

■ 1 x Faschingsparty i. d. Club-Lounge<br />

<strong>mit</strong> DJ-Musik<br />

p. P. im<br />

DZ/ZBZ Klassik € 88,-<br />

Mindestteilnehmer: 120 Pers., EZ-Zuschl. € 15,- pro Nacht<br />

Anbieter: MORADA Hotel Isetal · Hotel- u. Gaststättenbetriebs GmbH · Bromer Straße 4 · 38518 Gifhorn<br />

E-Mail: isetal@morada.de · www.morada.de<br />

Freecall – kostenfreie Reservierungsnummer: 00 800/11 23 14 14<br />

(wochentags 8.00 bis 22.00 Uhr, Sa u. So 9.00 bis 22.00 Uhr)<br />

zWISCHEN ÖRTzE UND BRUCHBACH<br />

LäSST SICH ALLERLEI ENTDECKEN<br />

INKA LYKKA KORTH / Text / Fotos<br />

Mit dem Pferd, <strong>mit</strong> dem Fahrrad oder lieber zu Fuß? Egal,<br />

der Wanderparkplatz an der Bundesstraße 3, direkt vor<br />

der Örtzebrücke am Ortsrand von Wolthausen, hält Infotafeln<br />

<strong>mit</strong> Tourenvorschlägen für alle drei Fortbewegungsarten<br />

bereit. Reiter sehen wir heute zwar keine, aber neben uns wird<br />

gerade die Heckklappe eines Kombis <strong>mit</strong> Hannoveraner Kennzeichen<br />

geöffnet, und zum Vorschein kommen zwei Falträder. Diese<br />

sind flugs entfaltet und startklar. Fast zeitgleich machen wir uns<br />

auf den Weg, haben lediglich ein paar Meter Vorsprung vor dem<br />

älteren, <strong>mit</strong> Mützen und Schals vor der Kälte geschützten Ehepaar,<br />

das uns nun auch schon freundlich grüßend überholt und dann<br />

auf der vom Waldweg abgetrennten Fahrradspur alsbald unserem<br />

Blickfeld entschwindet.<br />

Ja, im Frühling könnten wir uns so eine Radtour entlang der<br />

Örtze auch gut vorstellen, aber jetzt im Winter gehen wir doch<br />

lieber zu Fuß, nicht nur weil Fussel im Fahrradkorb an so einem<br />

nasskalten Tag wie heute wohl ziemlich frieren würde.<br />

Außerdem wollen wir heute unter die Pfadfinder gehen, und<br />

das ist wörtlich gemeint. Auf der Karte haben wir nämlich entdeckt,<br />

dass von dem schnurgeraden Waldweg, der als Wanderweg<br />

ausgewiesen ist und an dem auch die Fahrradspur verläuft, ein<br />

kleiner Pfad abzweigt, der sich offenbar direkt am Flussufer entlang<br />

schlängelt. Diesen Pfad wollen wir finden, und das gelingt<br />

uns sogar, obwohl wir nie bei den Pfadfindern waren. Nur einen<br />

halben Kilometer nach dem Start am Wanderparkplatz ist links<br />

am Wegesrand der »Einstieg«. Der Pfad führt zum Wasser und begleitet<br />

dann die Örtze ein Stück flussaufwärts, bevor er wieder auf<br />

den Wanderweg trifft.<br />

Reichlich Regen hat das Heideflüsschen gut gefüllt, und die<br />

Strömung ist beachtlich. 500 Jahre trieb sie hier an dem Örtzebogen<br />

östlich von Wolthausen das Wasserrad einer Mühle an. Allerdings,<br />

so lesen wir in der Mühlengeschichte, behinderte die im<br />

18. Jahrhundert stark zunehmende Flößerei häufig den Mühlenbetrieb,<br />

und immer wieder wurden die Wehranlagen beschädigt.<br />

Es wird vermutet, dass die Flößerei auch den Anstoß zum Bau der<br />

Sägemühle auf der anderen Seite des Mühlenwehrs gab. Während<br />

der Fachwerkbau der Sägemühle <strong>mit</strong> Wasserrad noch erhalten ist,<br />

wurde die Wassermühle Anfang des 20. Jahrhunderts durch einen<br />

Brand zerstört. An ihrer Stelle errichtete man das heutige Mühlengebäude,<br />

einen massiven, viergeschossigen Backsteinbau, den wir<br />

am anderen Ufer erblicken. Im Sommerhalbjahr, wenn die Bäume<br />

belaubt sind, wird die Mühle wahrscheinlich weniger gut zu<br />

sehen sein. In Betrieb war sie bis in die 1960er Jahre. Heute werden<br />

Wasserrad und Turbine zur Stromerzeugung genutzt.<br />

Der Pfad am Fluss entlang führt vorbei an <strong>mit</strong> Efeu berankten<br />

Bäumen zu einer Art Alt- oder Seitenarm, der wie ein größerer<br />

Teich wirkt und <strong>mit</strong> Moorwasser gespeist wird. Das Schwarze<br />

Moor liegt nämlich gleich nebenan.<br />

12 <strong>Calluna</strong>


Vom Pfad am Fluss<br />

Oben: Sitzbank an der Örtze.<br />

Unten: Am Rand des<br />

Schwarzen Moores.<br />

zum Schwarzen Moor<br />

<strong>Calluna</strong> 13


STREIFZÜGE<br />

Landgasthaus und Partyservice<br />

Mit unserem gepegten, gemütlichen Ambiente empfehlen<br />

wir uns für Ihre Familienfeiern wie z.B. Geburtstage, Jubiläen,<br />

Taufen und Beerdigungen. Wir lassen Ihre Feier zu einem<br />

gelungenen Fest werden!<br />

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3 3<br />

Wieder auf dem Hauptweg, geht es jetzt rund zwei Kilometer<br />

immer geradeaus, bis uns das Wanderzeichen der Wandertour 17,<br />

ein gelber Ring für die <strong>mit</strong>tellange Tour, rechts abbiegen lässt. Etwa<br />

auf halber Strecke blättern wir noch im Gästebuch der Schutzhütte<br />

links des Weges im Wald, und auch wir machen einen kleinen<br />

Eintrag. Bevor uns der in südöstliche Richtung abzweigende Weg<br />

ins Schwarze Moor führt, gehen wir noch einmal an das Ufer, das<br />

hier hoch wie ein Deich ist und blicken auf die Örtzeniederung,<br />

über die gerade ein Fischreiher hinwegfliegt. Direkt über unseren<br />

Köpfen krächzt derweil ein Kolkrabe im Geäst der Bäume.<br />

Wenig später sehen wir ein Reh vor uns am Wegesrand stehen<br />

und entdecken links unter den Fichten einen tischhohen Ameisenhaufen.<br />

Das fein säuberlich gestapelte Holz rechts des Weges<br />

liegt dort offenbar schon länger. Es ist bereits von allerlei Pilzen<br />

besiedelt worden.<br />

Der Weg trifft auf einen Querweg, und wir biegen rechts ab.<br />

Wir befinden uns jetzt am Rand des vom Bruchbach durchzogenen<br />

Schwarzen Moores, und wir sind froh, dass unsere Wanderstiefel<br />

halbwegs wasserdicht sind. Trockener wird es erst wieder,<br />

als wir auf den Waldweg von Wittbeck nach Wolthausen treffen.<br />

Auch dieser Weg wird wieder von einer Spur für Radfahrer begleitet.<br />

Die Faltradfahrer sind noch nicht zurück, als wir nach knapp<br />

eineinhalb Stunden am Ende dieser knapp acht Kilometer langen<br />

3 3 3 3<br />

Rundtour wieder am Wanderparkplatz eintreffen. Die werden<br />

doch <strong>mit</strong> ihren 16-Zoll-Rädern wohl nicht etwa die Regionalschleife<br />

Nr. 1 gefahren sein? Das sind immerhin fast 77 Kilometer,<br />

3 3<br />

und in einer Stunde wird es schon wieder dunkel.<br />

Schutzhütte<br />

Örtze<br />

<br />

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14 <strong>Calluna</strong><br />

Heilpädagogischer Bauernhof <strong>mit</strong><br />

• Hoaden<br />

• Hofcafé<br />

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(Freitagnach<strong>mit</strong>tag).<br />

Unser Hofcafé ist sonntags<br />

von 14.30 bis 18 Uhr geöffnet,<br />

wochentags nach Voranmeldung.<br />

Öffnungszeiten Hoaden:<br />

Mo, Di, Do, Fr von 9.30 bis 12.30 Uhr<br />

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P><br />

<br />

Wolthausen<br />

Wassermühle<br />

<br />

Schwarzes Moor<br />

Bruchbach<br />

Kartengrundlage: Komoot / OpenStreetMap-Mitwirkende<br />

Ausgangspunkt dieser 7,95 km kurzen Wandertour, die<br />

INFO1:19 Stunden gedauert hat, ist der Wanderparkplatz an der<br />

B 3 bei Wolthausen. <strong>Calluna</strong>-Abonnenten können sich unter der Adresse<br />

www.calluna-magazin.de im <strong>Calluna</strong>Plus-Bereich die Tourenkarte und den<br />

GPS-Track herunterladen.<br />

Da besonders im Winter die Wege durch reichlich Regen und/oder Forstfahrzeuge<br />

in schlechtem zustand sein können, sind robuste Wanderstiefel möglichst<br />

<strong>mit</strong> wasserdichter Membran ratsam.<br />

3 3 3


1 2<br />

3<br />

4 5 6<br />

9<br />

1 Am Wanderparkplatz informieren Tafeln über die verschiedenen Touren im Naturpark.<br />

2 Blick auf die Wolthausener Wassermühle an der Örtze. 3 Auf dem Naturpfad am Fluss<br />

entlang. 4 Der Seitenarm der Örtze wirkt fast wie ein See. 5 Im Wald wartet eine Schutzhütte<br />

auf die Wanderer. 6 Blättern im Gästebuch der Schutzhütte. 7 Glück für das Reh:<br />

Der Hochsitz ist nicht besetzt. 8 Ein Wasserfall aus Moos scheint sich hier in den Bach zu<br />

ergießen. 9 Fest im Griff hat der Efeu diesen schief stehenden Baum an der Örtze.<br />

7 8<br />

<strong>Calluna</strong> 15


STEINREICH<br />

Ein Schwamm namens<br />

Multistella leipnitzae<br />

HEILWIG LEIPNITz MACHTE WISSENSCHAFTLICHE ENTDECKUNG<br />

CHRISTINE KOHNKE-LÖBERT / Text / Fotos<br />

Es gibt Leidenschaften, die niemals abkühlen. Für Heilwig<br />

Leipnitz ist es die Begeisterung für Brachiopoden. Zugegeben,<br />

diese Passion für prähistorische Armfüßer wird bei den<br />

meisten Menschen anfangs womöglich für Ratlosigkeit sorgen.<br />

Doch wer von der Uelzenerin erst einmal durch ihre umfangreiche<br />

Sammlung geführt worden ist, kann ihre Faszination von der spannenden<br />

Welt der Versteinerungen, Mineralien und Geschiebe<br />

nachvollziehen und wird davon möglicherweise sogar angesteckt.<br />

Bereits im Erdgeschoss des funktionalen Wohnhauses in der<br />

Uelzener Birkenstraße reihen sich in einem langen schmalen Korridor<br />

Glasvitrinen aneinander. Dicht an dicht sind darin alle Arten<br />

von Steinen aufbewahrt. »Hier gibt es einen ersten zeitlichen<br />

Überblick«, erläutert Heilwig Leipnitz. »Aber die Erkenntnisse ändern<br />

sich selbstverständlich immer wieder, die Forschung schreitet<br />

ja voran. Da kann sich die Einordnung schon einmal um ein paar<br />

Milliönchen verschieben.«<br />

Wer sich <strong>mit</strong> Steinen beschäftigt, denkt vermutlich in anderen<br />

zeitlichen Kategorien, als Menschen es normalerweise gewohnt<br />

sind. So geht es auch Heilwig Leipnitz. Sie ist fast 90 Jahre alt,<br />

den aktuellen Forschungsstand hat die lebhafte Frau jedoch stets<br />

parat. »Die Menschheitsgeschichte beschränkt sich innerhalb der<br />

Erdgeschichte ja nur auf einige Sekunden. Und wenn wir einmal<br />

nicht mehr da sind, wird die Natur sich sehr schnell wieder erholen«,<br />

meint die alte Dame und lädt ins Obergeschoss. Hier sind<br />

auf etwa 70 Quadratmetern viele Millionen Jahre Erdgeschichte<br />

versammelt – in Form von Steinen jeglicher Art. Sie lagern auf<br />

dem mehrere Meter langen Arbeitstisch, in Vitrinen und in zahllosen<br />

Schubern, die Reihe an Reihe in Wandregale und unter der<br />

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16 <strong>Calluna</strong>


Auf der schwedischen Insel Gotland fand Heilwig Leipnitz neben vielen<br />

weiteren Fossilien auch eine Reihe von Schwämmen, die sie anhand der<br />

Fundschichten ins Zeitalter des Silur einordnen konnte. Wissenschaftler<br />

hatten bis dahin angenommen, dass diese Schwämme im Silur bereits ausgestorben<br />

waren. Anhand von Vergleichsfunden im Museum Visby, die bis<br />

dahin unbesehen dort lagerten, konnte sie ihre Erkenntnisse präzisieren.<br />

Ein Schwamm wurde ihr zu Ehren Multistella leipnitzae benannt.<br />

+++Weitere Fotos auf <strong>Calluna</strong>Plus (exklusiv für Abonnenten) +++<br />

großen Arbeitsplatte eingebaut sind. Kleinste muschelähnliche<br />

Fossilien tummeln sich einvernehmlich in der Nachbarschaft von<br />

Korallen und Schwämmen, Versteinerungen zeigen die Formen<br />

kleiner und großer Kopffüßer, prähistorischer Fische oder Pflanzenabdrücke.<br />

Da liegen Hölzer, die über und über von Gängen<br />

durchbohrt sind – Zeugnis vieler fleißiger Bohrmuscheln – ,<br />

Schnecken, ein Nautilus und diverse Feinschliffe. Und von jedem<br />

Stück weiß Heilwig Leipnitz eine Geschichte zu erzählen. »Das<br />

ist die Hohlform von einem Krebswohngang und das hier ist die<br />

Ausfüllung eines solches Ganges. So etwas kann man auch im Geschiebe<br />

finden. Die Krebse haben ihre Wohngänge <strong>mit</strong> Kotpillen<br />

ausgepolstert. Auf diese Art wurde das Sediment zusammengehalten<br />

und darin lebten sie«, zeigt Heilwig Leipnitz auf einen im ersten<br />

Moment unscheinbar erscheinenden grauen Stein <strong>mit</strong><br />

passendem Gegenstück. Es bedarf schon eines geschulten Blickes,<br />

um die Zeugnisse vergangenen Lebens im Stein zu entdecken.<br />

Wenn man nur gut hinschaut, eröffnet sich aber eine so vielfältige<br />

und reiche Welt, dass der Beschauer Gefahr läuft, selbst von der<br />

Steine-Leidenschaft erfasst zu werden. »Mit der Zeit entwickelt<br />

man einen Blick dafür«, ist sich Heilwig Leipnitz sicher. Sie selbst<br />

hat ihr Wissen stets durch zusätzliches Literaturstudium erweitert.<br />

Wichtig sei aber nicht nur das Schauen und Studieren. »Man muss<br />

die Steine auch anfassen können, um ein Gefühl für die Struktur<br />

und das Material zu bekommen«, meint sie. Und wenn sie einmal<br />

einen Fund nicht einordnen kann, scheut sie sich nicht, Fachleute<br />

hinzuzuziehen. Obwohl – eine kompetente Fachfrau ist die Autodidaktion<br />

ja längst selbst. »Hier sehen sie die Grenze zwischen<br />

Kreide und Tertiär«, hält sie einen Stein <strong>mit</strong> verschiedenen Einschlüssen<br />

in die Höhe. »Hier sind noch Kreidefossilien zu sehen,<br />

Reste von Seeigeln und kleine Cranien, also Armfüßer, die gerne<br />

<strong>mit</strong> Muscheln verwechselt werden, <strong>mit</strong> diesen aber nicht verwandt<br />

sind. Und dazwischen sind die ersten Tertiär-Fossilien zu finden.«<br />

Ein Stein – ein Schlaglicht auf die Erdgeschichte. Das Klima auf<br />

der Erde war im Zeitalter des Tertiär, das vor etwa 66 Millonen Jahren<br />

begann, wesentlich wärmer als heute. Nach dem Aussterben<br />

der Dinosaurier entwickelten sich damals nach und nach die Säugetiere<br />

zu den beherrschenden Landtieren auf der Erde.<br />

<strong>Calluna</strong> 17


STEINREICH<br />

Heilwig Leipnitz ist, wie sich beim Blick in die Vitrinen zeigt, buchstäblich<br />

steinreich, ihr Haus ein Steinreich.<br />

Ganz nebenbei ist Heilwig Leipnitz bei ihren Exkursionen auch<br />

der Mineralogie nahe gekommen. Das bliebe eben nicht aus,<br />

wenn ein Fund neugierig mache. Die Neugier trieb sie auch an,<br />

einen Stein, der auf den ersten Blick wie ein Stück Holz aussieht,<br />

aber <strong>mit</strong> einer feinen Trennlinie versehen ist, näher zu untersuchen.<br />

»Dieser ist im Alttertiär entstanden, als es die großen Vulkanausbrüche<br />

in Südschweden gab«, erklärt sie. »Die<br />

ausgetretene Vulkanasche lagerte sich in einer Schicht ab und zog<br />

Kalk an, der wiederum Kristalle bildete, die in zwei Richtungen<br />

wuchsen. Diese Kristalle kommen in verschiedenen Farben vor<br />

und können zu schönen Schmuckstücken verarbeitet werden.«<br />

Auch wer glaubt, dass Bernstein lediglich an der Küste zu finden<br />

ist, wird bei Heilwig Leipnitz eines Besseren belehrt. Auf ihren<br />

Kiesgruben-Exkursionen fand sie große Bernsteine, die während<br />

der Eiszeiten in unsere Region transportiert worden sind.<br />

Sortiert ist ihre Sammlung nach Erdzeitaltern. »Zuerst sammelt<br />

man alles, was interessant aussieht«, sagt sie, als das Material aber<br />

mehr und mehr wurde, war es ihr wichtig, Ordnung in die Sammlung<br />

zu bringen. Besonders wichtig für die wissenschaftliche Auswertung<br />

sei die Dokumentation des Fundortes.<br />

Eine Vorliebe hat Heilwig Leipnitz auch – und diese gilt eben<br />

den Brachiopoden. Warum es ihr ausgerechnet die Armfüßer angetan<br />

haben, kann sie selbst nicht so genau sagen, es seien einfach<br />

außerordentlich interessante Tiere. »Es gibt so unterschiedliche<br />

Formen, ganz verrückte Sachen«, begeistert sie sich und zieht<br />

einen weiteren Schuber hervor. Und tatsächlich, die kleinen, muschelähnlichen<br />

Schalentiere gibt es millimeterklein bis handgroß<br />

in verschiedenen Formen. Als lebende Fossilien sind noch heute<br />

Vorkommen dieser ehemals weit verbreiteten Tierart bekannt.<br />

»Biologie war schon in der Schule eines meiner Lieblingsfächer«,<br />

erinnert sich Heilwig Leipnitz. »Manche meiner Freundinnen<br />

wollten Friseurin werden, aber ich wollte immer Afrikaforscherin<br />

werden«, erzählt sie. Das <strong>mit</strong> Afrika hat nicht geklappt, dafür hat<br />

sie sich später der Geologie verschrieben.<br />

Heilwig Leipnitz ist in Hamburg geboren und hat in der Hansestadt<br />

ihre ersten Kindheitsjahre verlebt. Als sie acht Jahre alt war,<br />

zogen ihre Eltern nach Uelzen. Nach der Hochzeit <strong>mit</strong> Gottfried<br />

Leipnitz im Jahr 1948 wohnte die junge Familie zunächst in Hamburg.<br />

»Ich habe in die Ehe einen Seeigel und einen Wilnit <strong>mit</strong>gebracht<br />

und mein Mann eine kleine Schachtel voller Mineralien«,<br />

lacht Heilwig Leipnitz. Kein Wunder, dass die beiden später viele<br />

Urlaube <strong>mit</strong> Suchen und Sammeln verbrachten. Zunächst aber galt<br />

es, den Lebensunterhalt der Familie zu sichern, nach der Rückkehr<br />

nach Uelzen ein Heim herzurichten und die Kinder auf den Weg<br />

zu bringen.<br />

Ende der 1960er Jahre hatte die Familie wieder mehr Freiräume,<br />

und Heilwig Leipnitz füllte diese <strong>mit</strong> ihrer Begeisterung für Steine.<br />

»Ich habe mich zunächst hier in den Kiesgruben umgeschaut, und<br />

irgendwann war <strong>mit</strong> das nicht mehr genug. Also zog ich einen<br />

Freund zu Rate.« Der nahm sie nicht nur <strong>mit</strong> auf Exkursionen, sondern<br />

empfahl auch den Kontakt zur Arbeitsgruppen der Geschiebesammler<br />

in Hannover und Lüneburg, zu deren Treffen sie<br />

immer noch regelmäßig fährt.<br />

Viele Stücke ihrer Sammlung stammen von Reisen in den Norden,<br />

oft an die Steilküsten Gotlands. »Ich habe dann <strong>mit</strong> der Kopflupe<br />

am Hang gelegen und mein Mann ist langsam<br />

weitergewandert. Er war fast zwei Meter groß und wenn er in seiner<br />

Höhe etwas Schönes gesehen hat, dann hat er das eingesammelt.«<br />

Seine Funde zeigte er abends seiner Frau <strong>mit</strong> der Frage, ob<br />

sie <strong>mit</strong>genommen oder doch wieder weggeworfen werden sollten.<br />

Für seine Toleranz und Unterstützung ist ihm Heilwig Leipnitz bis<br />

heute dankbar. »Ich hatte einen so guten Mann, der mich in jeder<br />

Weise unterstützt hat«, sagt sie. Einmal wurden die beiden auf der<br />

Rückfahrt von Schweden von einem Zöllner darauf hingewiesen,<br />

dass ihr VW Käfer wohl falsch beladen sei, er läge so seltsam auf<br />

der Straße. Es war aber das Gewicht der Steine, das für eine Unwucht<br />

des kleinen Fahrzeugs gesorgt hatte. Wie viele Tonnen inzwischen<br />

in ihrem Haus in der Uelzener Birkenstraße lagern, das<br />

weiß sie nicht zu sagen.<br />

Mit einigen ihrer Fundstücke konnte Heilwig Leipnitz sogar<br />

einen neuen Forschungszweig anstoßen: Sie entdeckte einige<br />

Schwamm-arten, die die Wissenschaft <strong>mit</strong> dem Ende des Zeitalters<br />

des Ordovizium vor etwa 443,4 Millionen Jahren für ausgestorben<br />

erklärt hatte, weil damals eine Kälteperiode eingesetzt hatte. Doch<br />

sie entdeckte diese Schwammarten auch in jüngeren Erdschichten<br />

und gab sie nach Stockholm ins Museum, wo man ihre Funde zum<br />

Anlass für weitere wissenschaftliche Untersuchungen nahm. »Es<br />

erschien eine ganze Arbeit darüber und ein Schwamm <strong>mit</strong> kleinen<br />

Sternenmustern hat sogar meinen Namen bekommen. Es hat mich<br />

sehr gefreut, dass ich ein wenig für die Wissenschaft beitragen<br />

konnte.«<br />

So kommt es, dass es seit einigen Jahren einen Schwamm namens<br />

Multistella leipnitzae gibt. In der 2014 erschienenen englischsprachigen<br />

Monografie Fossils and Strata schreiben die<br />

Geologen Rhebergen und Botting dazu: »Named in honour of<br />

Mrs. Heilwig Leipnitz (Uelzen, Germany), who collected nearly<br />

all of the material discussed herein, including most of the specimens<br />

of this new taxon.« Dank Heilwig Leipnitz ist Uelzen seither<br />

international bekannt – zumindest unter Geologen.<br />

18 <strong>Calluna</strong>


TIERGESCHICHTEN<br />

Der Star – ein<br />

verkannter Star<br />

DER VOGEL DES JAHRES 2018 HAT VIELE TALENTE<br />

UND MAG ES ABWECHSLUNGSREICH<br />

Ein Star in seinem metallisch schimmernden Federkleid.<br />

Foto: Franz Zäpernick<br />

Jede neue Blüte im Garten verheißt das Nahen des Frühlings.<br />

Schneeglöckchen, die ersten Krokusse, schließlich Blaustern<br />

und Narzisse. Wir warten auf ein anderes, untrügliches Zeichen<br />

dafür, dass nun der Frühling endlich da ist, schauen erwartungsvoll<br />

hoch in die Krone des noch winterkahlen<br />

Walnussbaums, horchen auf eine neue Strophe im Lied der Vögel.<br />

Und dann hat das Warten eines Morgens ein Ende: Sie sind wieder<br />

gekommen – die Stare. Manchmal lassen sie sich Zeit, tauchen<br />

erst Mitte April auf, um ihren Nistkasten im Hinterhof zu inspizieren.<br />

Fällt die Prüfung zur Zufriedenheit aus, beginnt das Paar <strong>mit</strong><br />

dem Nestbau. Besonderen künstlerischen Aufwand treiben sie<br />

nicht hierfür, im Wesentlichen sind es kleine und größere Äste,<br />

die sie durch das Schlupfloch ins Innere der Holzbehausung<br />

schieben. Feder- und Moosbetten bauen sie nicht. Den Staren deshalb<br />

Schlichtheit zu unterstellen, wäre ganz und gar verfehlt. So<br />

betörend schön klingt der Abendgesang der Stare, deren schwarzes<br />

Federkleid in der Brutzeit metallisch grün und violett schimmert.<br />

So munter hört sich ihr Schwatzen an. Als stimmliche<br />

I<strong>mit</strong>ationskünstler bedienen sie sich auch in den Tonfolgen des<br />

Gesangs anderer Vogelarten und ahmen selbst menschengemachte<br />

Geräusche nach. Ein Star steckt dahinter, wenn im Kirschbaum<br />

plötzlich ein Handy zu tönen beginnt. Wie trostlos und leise<br />

war es in dem einen Jahr, als der Starenkasten aus unerfindlichen<br />

Gründen verwaist blieb.<br />

Stare lieben und pflegen die Geselligkeit. In unserem Dorf<br />

haben sie sich zwar nicht zu einer Brutkolonie zusammengefunden,<br />

aber am Abend sammelt sich ein kleiner Trupp zum gemeinschaftlichen<br />

Abendessen. Jeden Tag am selben Ort: Geschäftig<br />

pickend laufen die Stare <strong>mit</strong> den Pferden über die Wiese.<br />

Der lateinische Name Sturnus vulgaris verweist auf den vermeintlichen<br />

Allerweltsvogel. Der NABU sieht in ihm jedoch ein<br />

Paradebeispiel dafür, wie es um unsere eigentlich häufigen Vogelarten<br />

steht. Noch zählt er <strong>mit</strong> seinen durchschnittlich 3,65 Millionen<br />

Brutpaaren zu den häufigsten Vogelarten in Deutschland<br />

und Europa, doch spätestens seit der Jahrtausendwende gehen die<br />

Bestände der Stare zurück, er gilt als „gefährdet“. Denn seine bevorzugten<br />

Lebensräume wie Weiden, Wiesen und Felder <strong>mit</strong> Alleen<br />

und Waldrändern werden immer intensiver genutzt. Er<br />

benötigt Baumhöhlen zum Brüten und Nahrungsflächen <strong>mit</strong> kurzer<br />

Vegetation, wo er Würmer und Insekten findet. Doch Hecken<br />

und Feldgehölze »stören« eher beim intensiven Anbau von Getreide<br />

und Energiepflanzen in Monokulturen. Auch die zunehmende<br />

Haltung von Nutztieren in abgeriegelten Riesenställen<br />

setzt dem Star zu. Grasen Tiere nicht auf der Weide und hinterlassen<br />

ihren Mist, bleibt <strong>mit</strong> den angelockten Insekten ein wichtiges<br />

Nahrungs<strong>mit</strong>tel aus.<br />

Indem er den Star zum Vogel des Jahres 2018 gekürt hat, wirbt<br />

der NABU für eine ökologische Ackerbewirtschaftung, für eine<br />

kleinteilige und artenreiche Kulturlandschaft, in der es Hecken<br />

gibt, Kühe auf den Wiesen grasen und alte Bäume <strong>mit</strong> ihren Höhlungen<br />

erhalten werden.<br />

Jeder Garten- oder Hausbesitzer kann einen Anfang machen<br />

und der Wohnungsnot des Stars <strong>mit</strong> einem Nistkasten begegnen.<br />

Gärtnern ohne Pflanzenschutz<strong>mit</strong>tel und Insektizide sowie Beeren<br />

tragende Gehölze verhelfen dem Star – und vielen anderen Vögeln<br />

– zu ausreichend Nahrung. Was im Kleinen gelingt, sollte auch<br />

im Großen möglich sein, meint der NABU und setzt sich für ein<br />

Umdenken in der Landwirtschaft ein.<br />

Alles Gute für Ihr Tier<br />

SPRECHSTUNDE<br />

ZUSATZ-SPRECHSTUNDE<br />

ÖFFNUNGSZEITEN<br />

TELEFON 0 58 38 - 2 67<br />

(Termine außerhalb der Zeiten jederzeit möglich)<br />

Mo – Sa Vor<strong>mit</strong>tag 10.30 – 13.00 Uhr<br />

Mo, Di, Fr Nach<strong>mit</strong>tag 16.00 – 18.00 Uhr<br />

Do Nach<strong>mit</strong>tag 16.00 – 20.00 Uhr<br />

für biologische / homöopathische<br />

Behandlungsverfahren und Therapien<br />

Mi 12.00 – 13.00 Uhr<br />

Do 18.30 – 19.30 Uhr<br />

Mo – Fr 7.45 – 18.30 Uhr Hausbesuche auch<br />

Do 7.45 – 20.00 Uhr für Kleintiere !<br />

Sa 9.00 – 13.00 Uhr<br />

Physio-/ Aquatherapie nach Absprache<br />

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Tiergesundheitspraxis<br />

29393 Groß Oesingen, Hauptstraße 7<br />

Bewegungsgesundheit<br />

29393 Groß Oesingen, Am Fuhrenkamp<br />

<strong>Calluna</strong> 19


Ohne Maus<br />

Hunger<br />

im Haus<br />

Gesundes<br />

neues<br />

Jahr!<br />

SO WIE DEN INSEKTEN DAS BESTE HOTEL<br />

IM GARTEN NICHTS NüTzT, WENN SIE<br />

NICHTS zU FRESSEN FINDEN, BRAUCHEN<br />

SCHLEIEREULEN NEBEN MARDERSICHEREN<br />

BRUTKäSTEN VOR ALLEM EINEN REICH<br />

GEDECKTEN TISCH<br />

INKA LYKKA KORTH<br />

Zur aktuellen Diskussion über das Für und Wider von Glyphosat<br />

hat Horst Seeler eine klare Meinung: »Glyphosat<br />

gehört verboten.« Dabei geht es ihm gar nicht so sehr um<br />

das mögliche Krebsrisiko, sondern um einen anderen Aspekt, der<br />

in der Diskussion oft zu kurz kommt: »Glyphosat ist ein Unkrautvernichtungs<strong>mit</strong>tel.<br />

Die Natur kennt aber keine Unkräuter, sondern<br />

nur Wildkräuter.« Wer die totspritze, bringe das ganze<br />

Ökosystem durcheinander.<br />

Dagegen ließe sich einwenden, dass die Agrarsteppen der industriellen<br />

Landwirtschaft <strong>mit</strong> Natur so wenig zu tun haben wie<br />

ein Smartphone <strong>mit</strong> einem Regenschirm, aber genau das sei das<br />

Problem, meint Horst Seeler: Wenn es doch nur gelänge, die<br />

Landwirte von den riesigen Mais-Monokulturen abzubringen,<br />

dann wäre immerhin schon etwas erreicht. »Ideal wäre eine richtig<br />

schön strukturierte Landschaft« <strong>mit</strong> Äckern und Wiesen, Hecken<br />

und Baumgruppen, denn Vielfalt komme allen zugute.<br />

Horst Seeler weiß, wovon er spricht. Seit vielen Jahrzehnten<br />

schon engagiert er sich im Naturschutz, überwiegend im Vogelschutz.<br />

Mit seiner in den 1960er Jahren gebildeten Ornithologischen<br />

Arbeitsgemeinschaft Barnbruch, der er seit den 1990er<br />

Jahren angehört, hat er nicht nur im namensgebenden Barnbuch<br />

zwischen Gifhorn und Wolfsburg schon viele Vogelschutzprojekte<br />

realisiert, aber im Mittelpunkt der Arbeit steht seit jeher die Hilfe<br />

für Schleiereulen. Der Anlass dafür war deren »immer bedrohlicher<br />

werdende Lage« infolge des Versiegens von Nahrungsquel-<br />

20 <strong>Calluna</strong>


TIERGESCHICHTEN<br />

Eine Schleiereule blickt aus ihrem Brutkasten in einer Scheune in Oerrel.<br />

Zum Schutz vor Mardern ist das Einflugloch <strong>mit</strong> Blech umkleidet.<br />

len. Oder anders ausgedrückt: Die Eulen fanden immer weniger<br />

Mäuse zum Fressen. Als Gründe dafür nennt Seeler »die Intensivierung<br />

und Modernisierung der Landwirtschaft«. Dazu gehöre<br />

das Verschwinden extensiv genutzter Wiesen ebenso wie das Umpflügen<br />

von Ackerrandstreifen und Feldwegen. Und auch der<br />

Mähdrescher habe einen erheblichen Anteil am Rückgang der<br />

Mäusepopulation. In früheren Zeiten, erläutert Seeler, sei das Getreide<br />

auf dem Feld geschnitten und erst nach Einlagerung in der<br />

Scheune gedroschen worden. Heute werde es dagegen gleich auf<br />

dem Feld in einem Arbeitsgang gemäht und gedroschen, und die<br />

Mäuse fänden im Winter in der Scheune nichts mehr zu fressen.<br />

Hinzu komme, dass die Scheunen und Ställe heuzutage geradezu<br />

hermetisch verschlossen seien, sodass dort ohnehin keine Eule<br />

mehr auf Mäusejagd gehen könne. Mäuse zu vergiften, sei eine<br />

weitere Unsitte, die letztendlich auch den Eulen schade. Zum<br />

Rückgang des Nahrungsangebotes komme das Fehlen von mardersicheren<br />

Brutmöglichkeiten in Scheunen und Ställen. Und<br />

dann sei da auch noch der Straßen- und Schienenverkehr, der vielen<br />

Schleiereulen das Leben koste. Schleiereulen könnten 15 Jahre<br />

und älter werden, aber die meisten kämen nur auf ein bis zwei<br />

Jahre. »Entweder verhungern sie, oder sie kommen bei einem Verkehrsunfall<br />

ums Leben«, weiß Horst Seeler, der akribisch über das<br />

Alter der Schleiereulen Buch führt.<br />

Seit dem Start ihres »Dauerprojekts« zum Schutz der Schleiereule<br />

haben die ehrenamtlich tätigen Ornithologen im Raum<br />

Foto: Inka Lykka Korth<br />

Die Schleiereule<br />

Mit ihrem herzförmigen und sehr hellem,<br />

fast weißem Gesichtsschleier lässt<br />

sich die Schleiereule (Tyto alba) von<br />

allen anderen Eulen gut unterscheiden.<br />

Außerdem fehlen ihr die eulentypischen<br />

Ohrfedern, und sie hat verhältnismäßig<br />

kleine, schwarze Augen. Die<br />

33 bis 35 zentimeter lange Eule erreicht<br />

eine Flügelspannweite von 85<br />

bis 95 zentimeter. Die Männchen wiegen<br />

290 bis 340 Gramm, die Weibchen<br />

310 bis 370 Gramm.<br />

Die Lautäußerungen der Schleiereule sind im Vergleich zu denen anderer<br />

Eulen sehr speziell. Besonders markant ist der lang gezogene,<br />

kreischende Revierruf des Männchens. Für den Schleiereulenexperten<br />

Horst Seeler klingt er wie das Quietschen eines kaputten Keilriemens.<br />

zur Warnung ruft die Schleiereule hastig kraich-kraich, auf<br />

Bedrohungen reagiert sie <strong>mit</strong> Fauchen und Schnabelknappen.<br />

Die Schleiereule jagt <strong>mit</strong> dem Gehör. Sie hat das beste Gehör unter<br />

den Vögeln. Die Schleiereulen übertreffen bei der Jagd nach Beutetieren<br />

die phänomenalen Ortungsleistungen der Fledermäuse. Richtungsunterschiede<br />

von einem Grad im Gegensatz zu vier Grad bei<br />

Fledermäusen werden noch wahrgenommen. Sie hören nicht nur die<br />

leisesten Geräusche, sie fixieren die Richtung der Geräuschquelle<br />

und er<strong>mit</strong>teln die Entfernung zu ihr. Im Winter kann die Schleiereule<br />

durch eine bis zu sieben zentimeter hohe Schneedecke (Pulverschnee)<br />

Mäuse orten und schlagen.<br />

Das Federkleid der Schleiereule unterstützt die nächtliche Jagd: Der<br />

Schleier funktioniert wie ein Parabolreflektor, der eintreffende<br />

Schallwellen sammelt und zu den Ohröffnungen leitet. Die Ohröffnungen<br />

liegen innerhalb des Schleiers.<br />

Die Nahrung der Schleiereule besteht zu über 95 Prozent aus Mäusen.<br />

Bevorzugt werden Feld- und Waldmäuse. Stehen sie nicht in<br />

ausreichender Menge zur Verfügung, jagen sie Schermäuse, Hausmäuse,<br />

Spitzmäuse, Frösche und Vögel.<br />

Der Winter ist für die Schleiereule eine harte zeit. Die Schleiereule<br />

kann im Vergleich zu anderen Eulenarten und zu Greifvögeln nicht<br />

einmal die Hälfte an Fettreserven anlegen. Sie kann ohne Nahrung<br />

nur wenige Tage überleben. Wenn verharschte Schneedecken über<br />

eine Woche lang die Nahrungsquellen abdecken und es keine Möglichkeiten<br />

gibt, innerhalb von Ställen und Scheunen Mäuse zu fangen,<br />

setzt das große Massensterben der Schleiereulen ein. Junge<br />

Eulen haben kaum eine Chance, den Winter zu überleben, und von<br />

den erfahrenen Alt-Eulen überlebt auch nur ein kleiner Prozentsatz<br />

(in manchen Jahren nicht einmal zehn Prozent).<br />

Im März beginnt die Balz, und im Normalfall wird ab Mitte April gebrütet.<br />

Nach dem ersten Ei folgen weitere Eier im Abstand von jeweils<br />

zwei bis drei Tagen, bis das Gelege <strong>mit</strong> etwa sechs Eiern<br />

abgeschlossen ist. Gelegegrößen bis zu 14 Eiern sind möglich. Nestmaterial<br />

wird nicht herbeigeschafft, die Eier werden auf eine Schicht<br />

von zerbissenem Gewölle abgelegt.<br />

Jedes Ei wird gut einen Monat lang bebrütet. Wenn das letzte Junge<br />

schlüpft, kann das älteste bereits zwei Wochen alt sein. Mitte Juni<br />

sind alle Jungen geschlüpft.<br />

Die Eulen-Familie benötigt in jeder Nacht etwa 35 Mäuse. Bis das<br />

älteste Junge zwei Wochen alt ist, versorgt das Männchen allein die<br />

Familie, danach beteiligt sich auch das Weibchen an den nächtlichen<br />

Jagdflügen. Nach über acht Wochen Nestlingszeit verlassen die Jungen<br />

ihren Brutplatz. Nach weiteren vier Wochen in Obhut ihrer Eltern,<br />

Training des Fliegens und Jagens, müssen die Jungen das<br />

heimatliche Revier verlassen. Sie suchen sich in der näheren oder<br />

weiteren Umgebung ein eigenes Revier und versuchen, <strong>mit</strong> einem<br />

Partner im kommenden Jahr eine eigene Familie zu gründen.<br />

Wenn das Nahrungsangebot im Sommer und Herbst noch groß<br />

genug ist oder sich erst entwickelt, werden noch späte oder zweite<br />

Bruten festgestellt. Die letzten Bruten werden erst im August begonnen.<br />

Quellen: Horst Seeler und NABU<br />

Foto Horst Seeler<br />

<strong>Calluna</strong> 21


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Gifhorn-Wolfsburg bereits 15.000 Schleiereulen beringt. Die offizielle<br />

Erlaubnis dafür hat die zuständige Vogelwarte Helgoland<br />

erhalten, die auch die Ringe zur Verfügung stellt und im Gegenzug<br />

die Daten über die Vögel erhält.<br />

Beringt werden bei den Schleiereulen alljährlich möglichst alle<br />

Jungvögel in den in der Region betreuten Nistkästen. Im Landkreis<br />

Gifhorn waren das im Jahr 2017 exakt 242 Jungeulen aus 71 Bruten.<br />

Zur Verfügung stehen in diesem Gebiet 272 Eulenkästen, die<br />

allerdings nicht alle auch in jedem Jahr belegt sind.<br />

Bruterfolg im Landkreis Gifhorn<br />

Jahr Bruten Junge<br />

2007 155 742<br />

2008 123 365<br />

2009 53 191<br />

2010 8 30<br />

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2011 7 27<br />

2012 24 122<br />

2013 11 31<br />

2014 22 81<br />

2015 37 191<br />

2016 74 269<br />

2017 71 242<br />

Schwankungen seien ganz natürlich, sagt Horst Seeler. Es gäbe<br />

gute und schlechte Mäusejahre, und dem Nahrungsangebot ändere<br />

sich auch die Zahl der erfolgreichen Bruten und Jungvögel.<br />

Den auffallend starken Einbruch der Zahlen im Jahr 2010 führt<br />

Horst Seeler auf den vorangegangenen außergewöhnlich kalten<br />

und schneereichen Winter zurück, in dem viele Schleiereulen verhungert<br />

seien. Inzwischen haben sich die Zahlen, wie die Tabelle<br />

zeigt, wieder gut erholt, wenngleich sie noch deutlich unter denen<br />

des Jahres 2007 liegen.<br />

Seitdem die Schleiereulen ihre Brut in mardersicheren Kästen aufziehen<br />

– rund 1600 Stück haben die Ornithologen schon gebaut,<br />

die meisten davon in der Werkstatt von Horst Seeler –, gebe es so<br />

gut wie keine Ausfälle mehr durch die Nesträuber. Früher, so Horst<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

22 <strong>Calluna</strong>


Beim Kontrollieren der Brutkästen entstanden diese Bilder, welche die Jungvögel in verschiedenen Entwicklungsstufen zeigen. Ab der sechsten Lebenswoche<br />

sind sie befiedert und nach achteinhalb Wochen flügge.<br />

Fotos: Horst Seeler<br />

Seeler, hätten die Schleiereulen in den Scheunen im Stroh gebrütet,<br />

und die Marder hätten ein leichtes Spiel gehabt. Da es damals<br />

aber noch viel mehr Schleiereulen gab, haben die Ausfälle durch<br />

Marder die Population insgesamt nicht gefährdet. Das wäre heute<br />

anders. Ohne die Kästen, die jetzt im Winter gereinigt und bei Bedarf<br />

repariert werden, stünden die Schleiereulen vielleicht schon<br />

auf der Roten Liste der bedrohten Arten.<br />

Obwohl er nicht mehr der Jüngste und zudem schwerbehindert<br />

ist, kümmert sich Horst Seeler unermüdlich um »seine« Schleiereulen,<br />

fährt <strong>mit</strong> seinen Helfern in jedem Jahr Tausende von Kilometern,<br />

um alle Kästen und Bruten zu kontrollieren und die<br />

Jungvögel zu beringen. Als Computerfachmann im Ruhestand fällt<br />

es ihm leicht, aus den gesammelten Daten aufwändige Diagramme<br />

und Statistiken zu erstellen, die Auskunft über die Bestandsentwicklung<br />

und das Wanderverhalten geben – eine der<br />

hier in der Region beringten Schleiereulen wurde später in Spanien<br />

gesichtet. Ganz nebenbei gewinnen die Ornithologen dabei<br />

auch neue Erkenntnisse. Hatten sie früher angenommen, dass Eulenvögel<br />

relativ partnertreu sind, stellte sich im Laufe der Jahre heraus,<br />

dass genau das Gegenteil der Fall ist. Schmunzelnd berichtet<br />

Horst Seeler von einer Eulenmutter, die ihre Jungen im Kasten zurückgelassen<br />

hat – sie wurden fortan vom Vater alleine gefüttert<br />

–, um sich <strong>mit</strong> einem anderen Eulenmännchen zu verpaaren und<br />

in einem Kasten in der Nähe erneut zu brüten.<br />

Bild links: Horst Seeler hat auf einer Karte alle Orte, in denen im vergangenen<br />

Jahr Schleiereulen gebrütet haben, <strong>mit</strong> einem roten Punkt markiert.<br />

Seine Ornithologische Arbeitsgemeinschaft Barnbruch betreut in<br />

den Kreisen Gifhorn und Helmstedt und in der Stadt Wolfsburg<br />

414 Brutkästen in 210 Dörfern. In diesem Gebiet wurden 2017 insgesamt<br />

96 Bruten <strong>mit</strong> 328 Jungvögeln verzeichnet.<br />

Foto: Inka Lykka Korth<br />

NACHWUCHS GESUCHT<br />

Um Kinder für den Naturschutz im Allgemeinen und den Vogelschutz<br />

im Besonderen zu sensibilisieren, geht Horst Seeler gerne<br />

in Schulen und berichtet über seine Arbeit. Befindet sich ein gut<br />

zugänglicher Eulenkasten im Ort, lässt er die Schüler auch schon<br />

einmal einen Blick in der Kinderstube der Schleiereulen werfen.<br />

Das geschieht nicht ganz ohne Hintergedanken: Die zurzeit aus<br />

rund 15, überwiegend älteren Vogelfreunden bestehende Arbeitsgemeinschaft<br />

braucht dringend Nachwuchs. Gesucht werden<br />

Leute, die in ihrer Freizeit bei der Kontrolle der Eulenkästen, beim<br />

Beringen und Datensammeln helfen. Besonders fehle es an Helfern,<br />

die schwindelfrei sind und auf langen Leitern keine Höhenangst<br />

haben, denn das Einflugloch eines Eulenkastens befinde sich<br />

in mindestens fünf Meter Höhe.<br />

Horst Seeler (Telefon 05362 63331) erwartet von seinen Helfern<br />

nicht, dass sie ebensoviel Zeit in den Schleiereulenschutz investieren<br />

wie er. Ideal wäre eine Beteiligung an einem Tag in der<br />

Woche von Mai bis Juli sowie Oktober bis Februar. Willkommen<br />

sind aber auch Helfer, die nur an einem Tag im Monat zur Verfügung<br />

stehen. Er selbst kann als Rentner den Großteil seiner Zeit<br />

den Eulen widmen. »Andere fahren in den Urlaub, ich zu den<br />

Eulen«, sagt er. Stünde er heute allerdings noch einmal vor der<br />

Entscheidung, in der Naturschutzarbeit eine bestimmte Aufgabe<br />

zu übernehmen, dann wäre es wohl der Insektenschutz, denn das<br />

Insektensterben sei ein ganz großes Probleme, dass Pflanzen, Tiere<br />

und Menschen gleichermaßen betrifft. Und das lässt sich auch<br />

nicht durch den Bau von Insektenhotels lösen. Horst Seeler weiß<br />

von »seinen« Schleiereulen: Wenn die Nahrungsgrundlage fehlt,<br />

nützen auch die besten Nisthilfen nichts. »Jeder braucht zunächst<br />

einmal etwas zu essen, und dann erst kommt die Wohnung.«<br />

<strong>Calluna</strong> 23


HANDGEMACHT<br />

Rings um den Gartenteich haben sich allerlei Vögel eingefunden.<br />

ARTENVIELFALT<br />

Von A wie Amsel bis Z wie Zaunkönig: Bunte Vogelwelt<br />

im Garten von Christine Schreiber-Schönherr<br />

MARION KORTH / Text<br />

INKA LYKKA KORTH / Fotos<br />

Alle Vögel sind schon da? Nein. Alle Vögel sind immer da<br />

– in Christine Schreiber-Schönherrs Garten gilt dies uneingeschränkt,<br />

egal ob Winter, Frühjahr, Sommer oder Herbst.<br />

Aus dem Wipfel eines großen Baumes heraus beäugen uns Buchfinken,<br />

um gleich darauf davonzufliegen. Die anderen Vögel<br />

haben uns ebenfalls schon gesehen. Auf dem Gartenweg Richtung<br />

Haustür verfolgen uns aufmerksam die Blicke der Eulen, die auf<br />

Baumstümpfen sitzen, im Geäst hocken, sich zwischen Sträuchern<br />

verbergen. Mit jedem Schritt entdecken wir mehr von ihnen, dazu<br />

andere Vögel: Meisen, Baumläufer, einen Specht, der einen<br />

Stamm erklimmt. Das reinste Vogelparadies.<br />

Sobald es kalt wird und die Blätter fallen, werden es ohne jedes<br />

menschliche Zutun wie von Zauberhand mehr und mehr. Die<br />

Wasser- und Watvögel, die Christine Schreiber-Schönherr am<br />

Teichufer in langer Reihe auf den Ufersteinen versammelt hat, tauchen<br />

nun nach und nach zwischen den Stauden, die ihnen im<br />

Sommer über den Kopf gewachsen sind, wieder auf. Ebenso die<br />

vielen Meisen, deren kleine Gestalten auf den nun kahlen Ästen<br />

leicht auszumachen sind. Die Illusion ist fast perfekt, so naturgetreu<br />

sehen die Gefiederten aus. Das Material, aus dem sie gemacht<br />

sind, ist alles andere als federleicht und plustrigweich:<br />

Keramik. Und doch gelingt es Christine Schreiber-Schönherr, dem<br />

geschmeidigen Material alle Feinheiten zu entlocken, bis hin zum<br />

zarten Flaum der Jungeulen. »Ich habe gute Bücher«, sagt sie, als<br />

sei das Erklärung genug. Da ist aber noch etwas anderes, das<br />

24 <strong>Calluna</strong><br />

Christine Schreiber-Schönherr zeigt<br />

den Vogel des Jahres 2018 – einen Star.


Ein Rundgang durch den Garten von Christine Schreiber-Schönherr<br />

ist wie ein Besuch im Vogelpark – <strong>mit</strong><br />

dem Unterschied, dass hier alle Vögel aus Ton sind.<br />

Nur Kater Ringo ist nich modelliert.<br />

<strong>Calluna</strong> 25


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Gespür für die Gestalt, <strong>mit</strong>ten im Leben festgehalten und aus<br />

Ton geformt, dazu der offene Blick der Naturbeobachterin, der offenbart,<br />

was den meisten anderen Menschen verborgen bleibt. Es<br />

ist nicht verwunderlich, dass die Keramikerin auch malen kann.<br />

»Beim Porträtzeichnen habe ich gelernt zu sehen«, sagt Christine<br />

Schreiber-Schönherr. Auf analytische und zugleich liebevolle Art<br />

nähert sie sich der Vogelgestalt, entdeckt ihre Besonderheiten, bis<br />

hin zu dem, was gut versteckt ist. »Ich muss auch wissen, welche<br />

Farbe die Federn auf der Unterseite des Schwanzes haben.« Der<br />

künstlerischen Freiheit setzt ihre Genauigkeit die Grenzen: Ein<br />

Körnerfresser muss auch einen Körnerfresserschnabel haben, findet<br />

sie. Unter ihren Händen wachsen der Dompfaff <strong>mit</strong> breiter,<br />

später leuchtend rot glasierter Brust heran, der Baumläufer, dessen<br />

Kopf in sanfter Welle fast übergangslos in die Körperlinie übergeht,<br />

die rundliche Meise, der Zaunkönig <strong>mit</strong> keck in die Luft gestrecktem<br />

Schwanz, die großen Augen der Schleiereule im<br />

herzförmigen Gesicht. Was jeden Vogel besonders und einzigartig<br />

macht – die Keramikerin arbeitet es heraus.<br />

Nur ab und an bricht sie aus, macht Ausflüge ins Reich der Fantasie,<br />

wo ganz wunderliche Vögel <strong>mit</strong> kugeligem Kopfschmuck<br />

leben, schillernde Paradiesvögel ihre Federn spreizen und manche<br />

ganz unscheinbar, reduziert aufs Wesentliche wohnen. »Auch<br />

dann habe ich den echten Vogel immer vor Augen, arbeite ihn<br />

dann aber anders aus«, sagt Christine Schreiber-Schönherr.<br />

Die Menschen, die einen ihrer Vögel bei sich aufnehmen,<br />

mögen die naturalistischen allerdings lieber, als die künstlerisch<br />

interpretierten. Viele entscheiden sich für die Blaumeisen in<strong>mit</strong>ten<br />

der bunten Vogelschar: »Weil sie so niedlich sind und Blau eine<br />

beliebte Farbe.« Auch die frechen Spatzen haben ihre Fans. Die<br />

Eulen sind Christine Schreiber-Schönherrs Lieblingsvögel. Doch<br />

es gebe Menschen, die sie lieber meiden. Als Todesvogel, als<br />

Dämon und Unglücksbringer hat die Eule einen schlechten<br />

Ruf. Aber das ist nur die halbe Wahrheit.<br />

In der griechischen Mythologie<br />

wurde die Eule hingegen<br />

hoch geachtet. Die gelernte<br />

Buchhändlerin, die lange für<br />

Verlage arbeitete, sieht in<br />

ihnen schon allein von Berufs<br />

wegen den Vogel der Weisheit.<br />

Das Bild der Eule, die<br />

auf einem Bücherstapel sitzt,<br />

hat Christine Schreiber-Schönherr<br />

als Keramikskulptur geformt.<br />

Ihre Liebe zum Buch lässt<br />

sie auch immer wieder nach Texten<br />

und Gedichten Ausschau halten, in<br />

denen Vögel die Hauptfiguren sind<br />

und die sie ihren Keramikwerken oder<br />

auch gestalteten Briefkarten beigibt.<br />

Der Garten ist ein naturnahes<br />

Kunstwerk – wie gemacht für die Keramikvögel<br />

und ihre lebenden Vorbilder.<br />

Hier hört Christine Schreiber-<br />

Schönherr tagsüber die Spatzen<br />

26 <strong>Calluna</strong>


Die Auswahl der richtigen Glasur verlang viel Erfahrung und Fachwissen. Selbst für ihre stilisierten, also nicht naturgetreuen Arbeiten orientiert sich Christine<br />

Schreiber-Schönherr am lebenden Original und zieht dabei regelmäßig auch ihre zahlreichen Vogelbücher zu Rate. Nicht nur Eulen, auch Hähne mag sie besonders<br />

gerne. Einige davon zeigt sie in den Ausstellungsräumen neben ihrer Töpferwerkstatt.<br />

<strong>Calluna</strong> 27


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lärmen und kann dem Lied der Mönchsgrasmücke lange bis in<br />

den Abend hinein lauschen. Der Garten versammelt <strong>mit</strong> großem<br />

Teich, dichtem Gesträuch, hohen Bäumen und den im Sommer<br />

blühenden Teppichen der Blütenstauden eine Vielzahl von Lebensräumen.<br />

Auch vom nahen Wald fliegen immer wieder Gäste heran.<br />

Nicht zu vergessen die stattlichen Gemüsebeete, auch wenn die<br />

jetzt abgeerntet sind und brach liegen. »Wir haben fast einen<br />

Selbstversorgergarten«, erzählt Christine Schreiber-Schönherr beim<br />

Rundgang. Geschützt unterm Glasdach des Gewächshauses kann<br />

sie auch jetzt noch Rucola oder Feldsalat für die Küche schneiden.<br />

Während der Erntezeit im Sommer hat sie viel zu tun, aber in<br />

ihre Werkstatt geht sie auch dann: »Spätestens um 9 Uhr, da bin<br />

ich eisern.« Zwei Brände und mindestens zwei Stunden Zeit stecken<br />

in jedem ihrer Keramikvögel. Der Garten ist eine verlässliche<br />

Inspirationsquelle, aber in den mehr als 20 Jahren, die die Schönherrs<br />

jetzt schon in Bannetze wohnen, geht auch dem vielfältigsten<br />

Garten einmal das Personal und gehen ihr die lebendigen<br />

Vorbilder aus. Die Schar der hier vorkommenden Gartenvögel hat<br />

die Keramikerin in ihrem Werk so gut wie komplett. Nur ein paar<br />

weniger augenfälligere Arten, alle mehr oder minder klein und<br />

von gräulicher oder bräunlicher Farbe fehlen noch in der Sammlung.<br />

»Einen Fliegen- oder Trauerschnäpper könnte ich mal wieder<br />

machen«, überlegt Christine Schreiber-Schönherr. Auf eine Ideeneingabe,<br />

verbunden für sie <strong>mit</strong> einem selbst gegebenen Arbeitsauftrag<br />

im Jahr kann sie sich verlassen: Dann macht der NABU<br />

bekannt, welcher Vogel der Vogel des Jahres wird. Mitten im Winter<br />

ist deshalb in ihrer Werkstatt schon der Star gelandet, auf dem<br />

2018 das Augenmerk der Vogelschützer liegt.<br />

Neue Vögel kann sie gedanklich auch anderswo sammeln. Einmal<br />

im Jahr zieht es die gebürtige Allgäuerin in ihre alte Heimat zurück.<br />

Dann werden neue Lebensräume erkundet, vom Flachland<br />

geht es hinauf in die Berge. »Für eine Woche gehe ich wandern,<br />

das reicht dann aber auch.« Die Heide sei schließlich so schön, von<br />

Heimweh zu den Bergen könne daher nicht die Rede sein.<br />

»Ich muss etwas <strong>mit</strong> den Händen machen und im wahrsten Sinn<br />

gestalten«, sagt Christine Schreiber-Schönherr. Ton, genauer Westerwälder<br />

Ton ist ihr Material. Nicht Stein, nicht Metall – da<strong>mit</strong><br />

wüsste sie nichts anzufangen. Von der ersten Bekanntschaft <strong>mit</strong><br />

dieser formbaren Masse, als sie sich entschlossen hatte, ihr Abitur<br />

nachzuholen und ersten Töpferunterricht erhielt, über Werkstattkurse<br />

bei künstlerisch arbeitenden Keramikern bis zu den vielen<br />

Jahren der eigenen praktischen Tätigkeit hat die Autodidakten in<br />

fast 40 Jahren einen großen Erfahrungsschatz angehäuft. Ein kleines<br />

Abenteuer bleibt die gestalterische Arbeit trotzdem immer.<br />

Schmale, lange Schnepfenschnäbel oder zarte Stelzenbeine stellen<br />

sie vor handwerkliche Herausforderungen. Aber da ist noch<br />

etwas. »Die Glasuren sind heikel«, sagt die Fachfrau. So kam es,<br />

dass sie einmal eine weinende Blaumeisenfamilie aus dem Brennofen<br />

holte. »Alle Vögel hatten eine Träne, die Glasur war verlaufen.«<br />

Solcherlei verunglückte Vögel werden im Garten ausgesetzt<br />

– ein schöner Ort für Kunst und Kreatur. Ein bisschen aufgeräumt<br />

hat Christine Schreiber-Schönherr, hat hier und da einen Ast und<br />

einen Stängel abgeschnitten, das meiste Verblühte jedoch stehenlassen.<br />

»Für die Vögel«, erklärt sie. Natürlich, das versteht sich bei<br />

ihr ja eigentlich von selbst.<br />

28 <strong>Calluna</strong>


Neben vielen Singvögeln modelliert Christine<br />

Schreiber-Schönherr immer wieder auch Eulen. Die<br />

»Büchereule« kommt nicht von ungefähr – die Keramikkünstlerin<br />

war einst Buchhändlerin.<br />

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<strong>Calluna</strong> 29


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729556 Suderburg- Hösseringen<br />

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tgl. 7:30-18:00 Uhr<br />

8 Harmsstraße 6<br />

29320 Hermannsburg<br />

Telefon 05052 91250<br />

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9 Hauptstraße 1<br />

29365 Sprakensehl<br />

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10 29365 Sprakensehl<br />

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Hauptstraße 13<br />

11 29365 Sprakensehl<br />

Telefon 05837 140880<br />

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12 Aschauteiche 1<br />

29348 Eschede<br />

Telefon 05142 2211<br />

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Mo-Sa 8:00-18:00 Uhr<br />

So 10:00-18:00 Uhr<br />

13 Schmiedestraße 8<br />

29386 Hankensbüttel<br />

Telefon 05832 979210<br />

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www.axel-hawellek.de<br />

Mo-Fr 8:00-12:00 Uhr<br />

und 15:00-18:00 Uhr<br />

Spörkenstraße 32<br />

14 29378 Wittingen<br />

Telefon 05831 322<br />

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Mo-Do 8:00-16:00 Uhr<br />

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30 <strong>Calluna</strong>


<strong>Calluna</strong><br />

Winter 2018<br />

Nr. 4 | 2. Jahrgang<br />

Dr. med. Uta Gowald<br />

Frauenherzen<br />

schlagen anders<br />

Unser Winterthema<br />

Haferkur fü r das Herz<br />

Fast vergessen und nun wiederentdeckt:<br />

Hafer ist eine anerkannte Arzneipflanze


<strong>Calluna</strong><br />

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Titelthema<br />

der kommenden<br />

Ausgabe:<br />

Fasten für<br />

die Gesundheit


Die Themen in diesem Heft<br />

Hallo liebe Leserin,<br />

hallo lieber Leser,<br />

wie gut, dass ich einen Hund habe! Der hilft mir nämlich<br />

jeden Tag dabei, meinem inneren „Schweinehund“ ein<br />

Schnippchen zu schlagen und dabei auch noch Spaß zu haben.<br />

Denn mal ehrlich: Wer hat schon Lust, jeden Tag geschlagene<br />

10.000 Schritte zurückzulegen? Das ist die Summe, die<br />

wir im Schnitt täglich bewältigen sollten, um unserer Gesundheit<br />

– und ganz besonders unserem Herzen – etwas Gutes zu<br />

tun. Der Mensch ist nun einmal nicht dafür geschaffen, viele<br />

Stunden des Tages sitzend zu verbringen, wie es vielen Menschen<br />

<strong>mit</strong> Computerarbeitsplätzen heute geht, auch mir. Und<br />

da kommt meine kleine Hündin ins Spiel. Die ist nämlich bei<br />

der Arbeit fast immer dabei, und wenn sie irgendwann genug<br />

geschlafen hat, möchte sie dringend einen Spaziergang<br />

unternehmen. Und dann hilft alles nichts – unser Magazin<br />

muss warten und ich mich erst einmal bewegen, egal, wie es<br />

draußen aussieht. Na ja, das Losgehen ist nicht immer enthusiastisch,<br />

wenn das Wetter so aussieht, wie in diesem Winter<br />

bisher. Dafür ist das Heimkommen umso schöner. Und wir<br />

beide haben nicht nur frische Luft getankt, sondern auch<br />

noch unserem Herzen etwas Gutes getan!<br />

Trotzdem ist besonders der Winter auch eine Zeit, in der wir<br />

ruhig öfters ein bisschen Muße genießen können. Das vergessen<br />

gerade Frauen in ihrem Multi-Tasking-Alltag oftmals. Genauso<br />

wie sie die Anzeichen einer Herzerkrankung viel weniger<br />

ernst nehmen, als es Männer tun. Weil die Anzeichen<br />

weniger spezifisch sind, aber auch, weil Herzerkrankungen<br />

immer noch als „Männersache“ angesehen werden.<br />

hat sich für Sie aufgemacht und herausgefunden, worauf<br />

geachtet werden sollte und wo Betroffene Rat und Unterstützung<br />

finden.<br />

Frauenherzen schlagen anders 4<br />

Im Interview: Dr. med. Uta Gowald vom AKH Celle<br />

Es geht um das Miteinander 6<br />

Seit fünf Jahren Unterstützung für Menschen <strong>mit</strong> einer<br />

Herzerkrankung: Die Herz-Selbsthilfegruppe Giorn<br />

stellt sich vor<br />

Hafer – Kur für das Herz 8<br />

Spezialisten des Herz- und Gefäßzentrums<br />

Bad Bevensen empfehlen Haferkuren<br />

Lächeln von Kopf bis Fuß 11<br />

Ein entspannter Kiefer hil auch bei Fußproblemen<br />

Mit dem Vernebler inhalieren 12<br />

Tipp vom Apotheker:<br />

Husten lindern <strong>mit</strong> der Pflanzenapotheke<br />

Der Erkältung vorbeugen 13<br />

Gesundheitspps aus dem AKH Celle<br />

Miteinander durch den Alltag:<br />

Die Herz-Selbsthilfegruppe Gifhorn wurde fü nf Jahre alt<br />

Ich wünsche Ihnen einen schönen Winter <strong>mit</strong> vielen Schritten<br />

und hoffentlich jeder Menge Mußestunden.<br />

Bis bald im Frühjahr!<br />

<strong>Heidja</strong><br />

heidja@heidja.de


Frauenherzen schlagen anders<br />

Im Gespräch <strong>mit</strong> Dr. med. Uta Gowald vom AKH Celle<br />

H<br />

erzinfarkt – das passiert mir doch nicht, das ist doch eine<br />

Männerkrankheit! So oder ähnlich sehen es noch heute viele<br />

Frauen. Doch diese Selbsteinschätzung stimmt nicht. Auch<br />

bei den Frauen ist die häufigste Todesursache eine Herz-Kreislauferkrankung.<br />

Jedoch nehmen viele die ersten Anzeichen dafür<br />

nicht ernst genug. Die Angst etwa vor Brustkrebs ist oftmals größer<br />

als die Aufmerksamkeit, die einer möglichen Herzschwäche<br />

gewidmet wird. Vor den Wechseljahren sind Frauen durch Östrogene<br />

recht gut vor Herzerkrankungen geschützt. Sie erkranken<br />

etwa zehn Jahre später als Männer, und die Symptome sind oftmals<br />

auch andere. Aus diesem Grund wird eine Herzerkrankung<br />

von vielen Frauen zunächst gar nicht in Erwägung gezogen oder<br />

erkannt. Nach den Wechseljahren steigt die Erkrankungsrate bei<br />

Frauen allerdings an. Zudem wurde der natürliche Schutz der<br />

Frauen in den vergangenen Jahrzehnten durch Risikofaktoren wie<br />

etwa das Rauchen vermindert.<br />

Dr. med. Uta Gottwald<br />

4<br />

Frau Dr. Gowald, welche Risikofaktoren erhöhen außerdem<br />

die Gefahr, am Herzen zu erkranken?<br />

Das sind zum einen andere Krankheiten wie Bluthochdruck oder<br />

Zuckerkrankheit. Eine viel zu selten wahrgenommene Ursache<br />

kann zudem Bewegungsmangel sein. Sitzen ist quasi das neue<br />

Rauchen. Hier kann man <strong>mit</strong> vielen kleinen Aktivitäten gegensteuern,<br />

zum Beispiel einfach einmal die Treppe nehmen, anstatt<br />

<strong>mit</strong> dem Fahrstuhl zu fahren oder bei der Arbeit zeitweise stehen.<br />

Der Mensch ist nicht dafür geboren, lange zu sitzen. Evolutionsbiologisch<br />

ist er auf Bewegung angelegt. Weitere Risiken sind<br />

Übergewicht und zu hohe Cholesterinwerte. Eine Erkrankung –<br />

auch des Herzens – kann also durch einen gesunden Lebensstil<br />

hinausgezögert oder sogar vermieden werden. Allerding spielen<br />

auch genetische Dispositionen eine Rolle.<br />

Wie kündigt sich eine Herzerkrankung oder gar ein Herzinfarkt<br />

bei Frauen an?<br />

Auch hier gibt es Unterschiede. Bei Männern treten häufig die<br />

typischen linksseitigen Schmerzen <strong>mit</strong> Ausstrahlung in den linken<br />

Arm auf, auch Kieferschmerzen können auf eine akute Herzerkrankung<br />

hinweisen. Allerdings kann eine Erkrankung auch ohne<br />

die typischen Symptome auftreten. Bei Frauen sind die Anzeichen<br />

oft unspezifischer. Neben den typischen Symptomen wie<br />

bei den Männern kann es auch nur zu Oberbauchschmerzen,<br />

Schweißausbrüchen, Luftnot und Übelkeit kommen. So ist es kein<br />

Wunder, dass solche Anzeichen gerade von Frauen oftmals nicht<br />

ernst genug genommen werden und der Gang zum Arzt hinausgezögert<br />

wird. Zudem drängen Frauen im Krankenhaus aus familiären<br />

Verpflichtungen heraus öfter auf eine schnellere Entlassung<br />

und gönnen sich zu wenig Zeit für die Rehabilitation.<br />

Was sollte getan werden, wenn der Verdacht einer Herzerkrankung<br />

besteht?<br />

Es sollte auf jeden Fall frühzeitig reagiert werden. Zeit spielt eine<br />

enorme Rolle, auch um Langzeitschäden zu vermeiden. Wenn im<br />

Befinden etwas ungewöhnlich erscheint, dann sollte man nicht<br />

warten und dies abklären. Zudem spielen Körper und Seele auch<br />

bei Herzerkrankungen zusammen. Frauen, die seelischen Belastungen<br />

ausgesetzt oder an einer Depression erkrankt sind, haben<br />

ein höheres Risiko, einen Herzinfarkt zu erleiden.<br />

Meinen Sie das sogenannte „gebrochene Herz“?<br />

Auch das gibt es, es ist jedoch kein Herzinfarkt und kommt fast<br />

nur bei Frauen vor, etwa bei plötzlichem Stress oder starken Emotionen.<br />

Die Symptome ähneln denen des Herzinfarktes und können<br />

sogar zum Tod führen. Die starke Ausschüttung von Stresshormonen<br />

führt zu einer Pumpschwäche meist der Herzspitze,<br />

obwohl die Adern nicht verstopft sind. Dies trifft Frauen nach den


Wechseljahren öfter, weil sie nicht mehr so gut geschützt sind. In<br />

der Regel erholt man sich jedoch gut davon.<br />

Was kann ich tun, wenn ich das Gefühl habe, dass mein<br />

Herz „stolpert“?<br />

Ein EKG kann hier helfen zu klären, ob eine Herzrhythmusstörung<br />

vorliegt, die man behandeln muss. Handelt es sich nur um<br />

einzelne Stolperer und ich bin weiterhin gut belastbar, ist dies oft<br />

harmlos.<br />

Wie kann ich einer Herzerkrankung vorbeugen?<br />

Herz-Kreislauferkrankungen sind zum großen<br />

Teil eine Wohlstandserkrankung. Deshalb ist<br />

es wichtig, den eigenen Lebensstil immer<br />

wieder zu überdenken und vor allem nicht zu<br />

rauchen. Wichtig ist viel Bewegung. So etwa<br />

10.000 Schritte sollte jeder jeden Tag zurücklegen.<br />

Wer eine anstrengende Arbeit hat, braucht<br />

Ausgleich zu stressigen Zeiten. Zudem sollte ab<br />

und zu der Blutdruck gemessen werden, denn Bluthochdruck<br />

wird oftmals zunächst gar nicht bemerkt. Ein<br />

niedriger Cholesterinspiegel ist wichtig für die Gesundheit der<br />

Gefäße. So<strong>mit</strong> sollten zu hohe Werte, vor allem des LDL-Cholesterins<br />

gegebenenfalls gesenkt werden. Zudem ist es wichtig, dass<br />

der Blutzucker im normalen Bereich liegt. Eine gesunde Ernährung<br />

spielt ebenfalls eine wichtige Rolle.<br />

Was ist hier zu beachten?<br />

Auch hier kommt es auf Ausgewogenheit an. Es tut dem Herzen<br />

gut, weniger tierische Produkte zu verzehren. Statt dessen<br />

sollte auf pflanzliche Fette gesetzt und viel Gemüse, Nüsse und<br />

Obst verzehrt werden. Auch die sekundären Pflanzenstoffe – die<br />

Ballaststoffe – sind wichtig. Raffinierte Getreide (zum Beispiel<br />

im Weißbrot) etwa enthalten viele Stoffe nicht mehr, die in der<br />

Schale stecken und für den Körper gesund sind. Zudem sollten<br />

Fertigprodukte reduziert werden, denn sie enthalten oft versteckten<br />

Zucker, Salz und Phosphate. Letztlich ist es am besten, schon<br />

frühzeitig für sich zu sorgen, so dass man seine Gesundheit lange<br />

erhält.<br />

!BARMER warnt:<br />

Koronare Herzkrankheit ist<br />

Todesursache Nummer eins<br />

Etwa 76.000 Menschen starben im Jahr 2015 an einer koronaren<br />

Herzkrankheit (KHK). Sie war da<strong>mit</strong> Todesursache<br />

Nummer eins in Deutschland und verantwortlich für je-<br />

den zwölften Todesfall. Eine Analyse der BARMER<br />

<strong>mit</strong> Blick auf den Weltherztag am 29. September<br />

verdeutlicht die Ausmaße der Volkskrankheit.<br />

Etwa fünf Millionen Menschen müssen wegen<br />

der auch „chronisch ischämische Herzkrankheit“<br />

genannten Diagnose jedes Jahr<br />

zum Arzt.<br />

Im Jahr 2015 bekamen sechs Prozent aller Bürgerinnen<br />

und Bürger eine KHK diagnostiziert,<br />

darunter 4,6 Prozent der Frauen und 7,7 Prozent<br />

der Männer. „Stress, Rauchen, hohe Cholesterinwerte<br />

und Bluthochdruck erhöhen das Risiko für eine koronare<br />

Herzkrankheit massiv. Ein gesunder Lebensstil schützt am<br />

besten vor der Krankheit“, sagt Dr. Ursula Marschall, leitende<br />

Medizinerin bei der BARMER.<br />

Tückische Volkskrankheit früh erkennen<br />

Die koronare Herzkrankheit macht sich in der Regel durch<br />

Brustschmerzen, Engegefühl in der Brust oder Herzrhythmusstörungen<br />

bemerkbar. Marschall: „Die Symptome treten<br />

bei Betroffenen unterschiedlich stark in Erscheinung<br />

und werden <strong>mit</strong>unter sogar überhaupt nicht bemerkt.<br />

Ratsam ist deshalb ab dem 35. Lebensjahr ein Check-Up<br />

beim Arzt, der für gesetzlich Versicherte kostenlos ist.<br />

Hier werden unter anderem auch Risikofaktoren für das<br />

Herz untersucht.“<br />

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5


Herz-Selbsthilfegruppe Giorn feiert 5. Geburtstag<br />

Es geht um das Miteinander<br />

Auf 20 aktive Mitglieder kann sich<br />

die Herz-Selbsthilfegruppe Gifhorn<br />

verlassen. Neben Informationsveranstaltungen<br />

geht es vor allem<br />

um Gespräche und den Austausch<br />

<strong>mit</strong> anderen Betroffenen.<br />

6<br />

Als Dietmar Wagner gemeinsam <strong>mit</strong> sieben Mitstreitern im November<br />

2012 eine Herz-Selbsthilfegruppe ins Leben rief, wusste<br />

er nicht, wie sich die Dinge entwickeln würden. „Es ging uns<br />

darum, unsere Probleme teilen zu können und gemeinsam Lösungen<br />

zu finden“, erzählt er. „Wir haben dann Flyer bei den Ärzten<br />

verteilt und geschaut, wie es im Januar weitergehen würde.“<br />

Heute, fünf Jahre später, sitzt er in einer 20-köpfigen Runde<br />

im Gruppenraum der St.-Alfrid-Gemeinde in Gifhorn<br />

und freut sich, dass die Selbsthilfegruppe seither auf stabilen<br />

Füßen steht und jedes Jahr <strong>mit</strong> einem abwechslungsreichen<br />

Programm aufwarten kann. Es wird zu<br />

Vorträgen eingeladen, gemeinsam gekocht und gebacken,<br />

und auch Ausflüge werden unternommen.<br />

Rezepte machen die Runde, und gemeinsam schauen<br />

die Mitglieder in die neue Broschüre, die anlässlich des<br />

5. Geburtstages aufgelegt worden ist. „Aber vor allem geht<br />

es uns um die Gespräche und den Austausch <strong>mit</strong>einander. Für<br />

viele Krankheitsaspekte haben wir <strong>mit</strong>tlerweile 'Spezialisten' gefunden“,<br />

fasst Dietmar Wagner zusammen. „Angst und Unsicherheit<br />

waren für die meisten unserer Mitglieder der Antrieb, sich in<br />

unserer Gruppe zu engagieren“.<br />

Und so spricht man darüber, welche Auswirkungen eine Herzerkrankung<br />

im Alltag haben kann und welche Belastungen da<strong>mit</strong><br />

auch für die Angehörigen verbunden sind. Denn nicht nur<br />

die eigene, oft verminderte Leistungsfähigkeit, sondern auch Nebenwirkungen<br />

von Medikamenten können das Leben erheblich<br />

verändern. Hier gibt man sich gegenseitig Hilfestellungen und<br />

tauscht Erfahrungen aus.<br />

Eine Herzerkrankung muss das Leben nicht bestimmen, und<br />

Betroffene können sich gut darauf einstellen, am besten Schritt<br />

für Schritt. Gesundes Essen und Sport bringen neue Energie und<br />

Lebensfreude <strong>mit</strong> sich. Dazu gibt es Anleitung und Tipps von<br />

Fachleuten, vom Herzsport bis hin zu Entspannungsübungen, die<br />

dabei helfen, Stress zu reduzieren. Und auch eine gesunde Ernährung<br />

heißt nicht, dass aufs Naschen ganz verzichtet werden<br />

muss – besonders, wenn es ein Lächeln auf das Gesicht zaubert.<br />

Es kommt eben immer auf das rechte Maß an. hat <strong>mit</strong> vier<br />

Betroffenen über deren Erfahrungen gesprochen:<br />

„Ich bin<br />

von Anfang an dabei“, erzählt Rosema-<br />

rie Kahle. „Hier darf man alles sagen, was<br />

man hat. Die Herzgruppe ist ein wunderbarer<br />

Ort, um sich gegenseitig zu unterstützen.<br />

Ich bekomme Tipps und genieße<br />

das Zusammensein. Das ist für mich<br />

das Wichtigste.“<br />

„Man glaubt ja erst einmal nicht, dass es<br />

einem schlecht geht“, erzählt Siglinde Pe-<br />

trelli. „Ich bin eigentlich sportlich, doch irgendwann<br />

habe mich sehr schwach gefühlt. Ich<br />

konnte kaum noch eine Runde durch die Fußgängerzone<br />

laufen.“ Siglinde Petrelli ließ eine Kathederuntersuchung vornehmen<br />

– „Tja, und da war dann ein Stent (ein Röhrchen, dass in ein<br />

Blutgefäß eingesetzt wird, um es offen zu halten) fällig.“<br />

Ein Jahr später merkte sie eines Morgens,<br />

dass ihre Hand eingeschlafen<br />

war, und auch der Fuß machte an<br />

diesem Tag Probleme. Siglinde<br />

Petrelli vermutete, dass sie einen<br />

Schlaganfall hatte, weil<br />

aber keine weiteren Probleme<br />

auftraten, ging sie nicht<br />

gleich zum Arzt, sondern<br />

wartete ab. Ein Fehler, denn<br />

solche Anzeichen sollten ernst<br />

genommen werden.


Für sie wurde ein zweiter Stent nötig. Siglinde Petrelli ist seit 2014<br />

in der Selbsthilfegruppe. Sie meint, dass sie nach den beiden<br />

Herz-OPs zwar nicht mehr so leistungsfähig wie früher sei, aber<br />

sonst habe ihr Leben sich nicht sehr verändert. Wichtig sei ihr<br />

nach wie vor, viel Sport zu treiben.<br />

Mit unserem<br />

Kosmetik-Café!<br />

Adolf Laub kam nach einem Herzinfarkt<br />

zur Selbsthilfegruppe.<br />

„Der Infarkt hat sich für mich<br />

nicht angekündigt. Das ist<br />

von hier auf gleich passiert“,<br />

sagt er. Adolf Laub war an<br />

diesem Tag <strong>mit</strong> dem Fahrrad<br />

unterwegs und hatte<br />

zwar Schmerzen, nahm diese<br />

aber nicht besonders ernst. Und<br />

dann war es plötzlich akut, und<br />

eine Bypass-Operation wurde notwendig.<br />

„Jetzt geht es mir wieder gut, und ich bin bis heute aktiv,<br />

gehe jeden Tag schwimmen und bin beim Herzsport dabei.“<br />

Adolf Laub hat ein großes Ziel: „Ich möchte mindestens 107 Jahre<br />

alt werden“, lacht er.<br />

Ingrid Conrad hatte ebenfalls zu-<br />

nächst nichts von ihrer Herzerkrankung<br />

gemerkt. „Ich bin<br />

vor zwei Jahren bei einer gemütlichen<br />

Runde <strong>mit</strong> Freunden<br />

plötzlich ohnmächtig<br />

geworden“, erzählt sie. „Das<br />

war wohl für die anderen erschreckender<br />

als für mich.“<br />

Auch als es ein zweites Mal paswollte<br />

sie zunächst nicht ins Krankenhaus. „Ich war wieder<br />

sierte und der Notdienst kam,<br />

ganz da und fühlte mich gut“, erinnert sie sich. Im Gifhorner<br />

Krankenhaus wurde dann ein Vorhofflimmern festgestellt und Ingrid<br />

Conrad entsprechend behandelt. „Ich hatte Glück, dass mir<br />

gleich geholfen werden konnte, denn ich bin oft allein <strong>mit</strong> dem<br />

Hund draußen unterwegs“, meint sie. Die Selbsthilfegruppe hat<br />

sie durch Bekannte entdeckt und fühlt sich in der Runde wohl.<br />

Und das Wichtigste: Es geht ihr gesundheitlich wieder gut, und<br />

sie genießt ihre Runden in die Natur.<br />

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Ansprechpartner: Dietmar Wagner (stehend),<br />

Ute Blank (Mitte) und Eckbert Heuer (rechts)<br />

7


Hafer – Kur für das Herz<br />

Spezialisten des Herz- und Gefäßzentrums Bad Bevensen empfehlen Haferkuren<br />

Hafer ist glutenarm und dank seiner Schleimstoffe magenschonend.<br />

Daneben enthält er komplexe Kohlenhydrate und viele<br />

Ballaststoffe – in 40 Gramm Hafer stecken rund vier Gramm<br />

– und diese sind für die vielen gesunden Eigenschaften verantwortlich.<br />

Sie lindern beispielsweise Verdauungsbeschwerden<br />

und helfen bei Magen-Darm-Erkrankungen. Entscheidender für<br />

Herzpatienten ist aber: Bei regelmäßigem Verzehr helfen die Ballaststoffe,<br />

die Blutfettwerte zu senken und den Blutzuckerspiegel<br />

zu regulieren. Da<strong>mit</strong> trägt der Hafer dazu bei, Artherosklerose<br />

und Herzinfarkten sowie Diabetes mellitus Typ 2 vorzubeugen.<br />

Foto: HGZ | Hafer: fotolia.de<br />

Prof. Dr. Bjoern A. Remppis<br />

Chefarzt der Klinik für Kardiologie am HGZ<br />

8<br />

Für manche Menschen ist der Hafer so selbstverständlich wie<br />

der Kaffee am Morgen – denn sie essen ihn regelmäßig zum<br />

Frühstück, als Haferflocken, im Müsli oder Porridge. Andere<br />

hingegen erinnern sich eher ungerne an den Haferbrei aus ihrer<br />

Kindheit. Zu Unrecht gerät das gesunde Getreide so in Misskredit,<br />

denn was viele heute nicht mehr wissen: Hafer sättigt nicht<br />

nur sehr gut, er ist auch äußerst gesund – so gesund, dass selbst<br />

modernste, fortschrittlichste Kliniken wie das Herz- und Gefäßzentrum<br />

Bad Bevensen (HGZ) bei einigen ihrer Patienten auf eine<br />

bewährte, sehr einfache Therapie zurückgreifen: die Haferkur.<br />

In der Heilkunde hat der Echte Hafer schon sehr lange seinen<br />

festen Platz. Weil er sich so vielseitig einsetzen lässt, wurde er<br />

an der Universität Würzburg dieses Jahr sogar zur Arzneipflanze<br />

des Jahres 2017 gewählt. Von außen aufgetragen – als Maske<br />

oder Sud – lässt sich die Haut da<strong>mit</strong> behandeln, etwa bei Juckreiz<br />

oder Entzündungen, als Nahrungs<strong>mit</strong>tel entfaltet er seine positiven<br />

Wirkungen im Inneren. Zunächst versorgt er den Körper <strong>mit</strong><br />

zahlreichen wichtigen Nährstoffen, darunter Zink, Biotin, Vitamin<br />

B1 und B6, Eisen, Magnesium und Silicium, und das schon<br />

bei geringen Mengen.<br />

„Herzschwäche und Diabetes gehen häufig <strong>mit</strong>einander einher“,<br />

sagt Prof. Dr. Bjoern A. Remppis, Chefarzt der Klinik für Kardiologie<br />

am HGZ. Rund ein Viertel der Menschen, die an Herzinsuffizienz<br />

leiden, sind auch an Diabetes erkrankt, zeigen Studien.<br />

Vorstufen der Erkrankung sind sogar deutlich häufiger zu erkennen:<br />

Bei 75 Prozent der Herzpatienten ist der Zuckerhaushalt<br />

bereits gestört, eine Insulinresistenz erkennbar. Viele dieser Menschen<br />

sind zudem übergewichtig. Kommen noch Bluthochdruck<br />

und Fettstoffwechselstörungen hinzu, spricht man vom Metabolischen<br />

Syndrom, auch tödliches Quartett genannt – einem<br />

entscheidenden Risikofaktor für die Koronare Herzkrankheit, die<br />

zum Herzinfarkt oder plötzlichen Herztod führen kann.<br />

Bei solchen Patienten setzen die Spezialisten des HGZ seit Jahren<br />

erfolgreich die gute alte Haferkur ein. Auslöser dafür war eine<br />

Studie der Universität Heidelberg vor einigen Jahren. „Sie zeigte,<br />

dass sich unter der Haferkur der Stoffwechsel verbessert, selbst<br />

bei Patienten, die bereits Insulin bekamen“, sagt Prof. Remppis.<br />

Während der Kur nehmen die Patienten zwei, drei Tage lang ausschließlich<br />

Hafer, Wasser und Tee zu sich, jeweils drei Mal am<br />

Tag. Die Flocken werden <strong>mit</strong> heißem Wasser aufgekocht, <strong>mit</strong>tags<br />

und abends auch einmal <strong>mit</strong> fettfreier Gemüsebrühe, um etwas


Geschmack hineinzubringen. Morgens dürfen die Patienten den<br />

Haferbrei auch <strong>mit</strong> etwas Zimt und Süßstoff würzen und ein paar<br />

Mandeln dazu essen. „Wenn sie das schaffen, wirkt nach den<br />

zwei, drei Tagen das Insulin im Körper wieder deutlich besser“,<br />

sagt der Kardiologe. „Die Patienten brauchen anschließend meistens<br />

nur noch die Hälfte ihrer ursprünglichen Insulindosis.“ Das<br />

wiederum helfe ihnen beim Abnehmen und dabei, wieder in ein<br />

gesünderes Gleichgewicht zu kommen.<br />

Wichtig sei aber, dass immer ein Arzt die Haferkur begleite,<br />

da<strong>mit</strong> Diabetes-Patienten nicht in eine Unterzuckerung gerieten.<br />

„Patienten müssen auch die Dosis ihres Langzeitinsulins<br />

am Abend vor Beginn der Kur halbieren“,<br />

sagt Prof. Remppis. „Außerdem<br />

vertragen sich nicht alle Diabetesmedikamente<br />

<strong>mit</strong> der Kur, etwa Sulfonylharnstoffe.<br />

Diese sollten möglichst<br />

zwei Tage vorher abgesetzt<br />

werden.“ Prof. Remppis isst auch<br />

privat regelmäßig Haferflocken,<br />

jeden Morgen, gerne <strong>mit</strong> einem<br />

frisch geriebenen Apfel und Chiasamen<br />

kombiniert, manchmal<br />

auch <strong>mit</strong> Beeren. „Wenn Sie das<br />

Tag für Tag zu sich nehmen, summieren<br />

sich die positiven Effekte im Laufe<br />

der Jahre“, sagt er. Davon profitiere nicht<br />

nur das Herz, sondern der gesamte Körper.<br />

Herz- und Gefäßzentrum Bad Bevensen<br />

Integrierte Spitzenmedizin auf höchstem Niveau<br />

Das HGZ:<br />

eines der führenden medizinischen Hochleistungszentren<br />

Norddeutschlands<br />

international anerkannte Spezialisten<br />

enger fächerübergreifender Austausch<br />

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Den Tag gesund beginnen! Mit einem Müsli wird Konzentration<br />

und Energie für den Tag gespeichert. Ein Frühstück<br />

oder eine Zwischenmahlzeit ist schnell zubereitet und<br />

sorgt dank hochwertiger Kohlenhydrate für eine konstante<br />

Energiezufuhr.<br />

• 50 g kernige Haferflocken (Diese sollten nach Möglich-<br />

keit kurz vor<br />

der Zubereitung selbst gequetscht werden,<br />

denn im Supermarkt gekaufte Haferflocken, die gedämpft<br />

worden sind, um sie haltbar zu machen,<br />

enthalten kaum noch verwertbare Vitamine,<br />

Spurenelemente und Mineralstoffe.)<br />

•<br />

150 ml Hafer-Drink (ungesüßt)<br />

•<br />

2 EL Chia-Samen<br />

• 1 säuerlicher Apfel<br />

Zubereitung:<br />

•<br />

Apfel klein schneiden<br />

• Haferflocken, Chia-Samen und<br />

kleingeschnittenen Apfel mischen<br />

• Hafer-Drink darüber geben<br />

Rezept: HGZ | Foto: fotolia.de<br />

Herz- und Gefäßzentrum<br />

Bad Bevensen<br />

Römstedter Straße 25<br />

29549 Bad Bevensen<br />

Tel.: 05821 82-0<br />

www.hgz-bb.de<br />

DAS REGIONALE MAGAZIN FÜR GESUNDHEIT & GUTES LEBEN<br />

9


DAS REGIONALE MAGAZIN FÜR GESUNDHEIT & GUTES LEBEN<br />

10<br />

Das Reformhaus empfiehlt: Weißdorn als natürlicher Helfer<br />

Verwendet werden Blüten, Blätter und Früchte, die als Tee, Tinktur<br />

oder ein Fertigpräparat wie zum Beispiel Weißdornsaft Anwendung<br />

finden. Für einen Tee übergießt man ein bis zwei Teelöffel<br />

Weißdornblüten <strong>mit</strong> kochendem Wasser und lässt den Sud<br />

zehn Minuten ziehen. Der Tee kann <strong>mit</strong> Honig gesüßt und sollte<br />

schluckweise getrunken werden. Aus den Früchten kann eine<br />

sanfte Abkochung bereitet werden. Dazu zwei Esslöffel zerstoßene<br />

Früchte (erst kurz vor der Verarbeitung zerstoßen) ins Wasser<br />

geben, kurz aufkochen und ebenfalls zehn Minuten ziehen<br />

lassen. Es gibt im Reformhaus aber auch fertige Herzkraft-Teemischungen,<br />

beispielsweise <strong>mit</strong> Verbene, Ingwer-Stücken oder<br />

Zimt. Für eine Tinktur werden Blüten oder Früchte <strong>mit</strong> Doppel-<br />

Liebesbrief an das Herz<br />

E<br />

r wirkt vorbeugend stärkend für das Herz und soll auch bei korn oder Weingeist übergossen.<br />

Der Aufguss sollte in<br />

Liebeskummer helfen: der Weißdorn. Auch Heckendorn,<br />

Mehlbeere oder Mehldorn genannt, ist der Weißdorn das einem Schraubglas zwei bis<br />

ganze Jahr über ein natürlicher Helfer, der beispielsweise bei Bluthochdruck,<br />

Herzrhythmusstörungen, Kreislaufproblemen, Reiz-<br />

Tinktur zu intensiv, kann sie <strong>mit</strong><br />

sechs Wochen ziehen. Ist die<br />

barkeit und Schlaflosigkeit unterstützend wirkt.<br />

Wasser verdünnt werden.<br />

Blut – der Schlüssel zur Gesundheit<br />

Der Begriff Gesundheit hat<br />

ähnlich wie Zufriedenheit,<br />

Glück oder Lebensqualität seit<br />

Jahrhunderten zu Diskussionen<br />

geführt. Gesundheit ist mehr<br />

als ein Körper ohne Krankheit,<br />

nämlich ein Zustand des körperlichen,<br />

sozialen und geistigen<br />

Wohlbefindens, <strong>mit</strong> einem<br />

entsprechenden Selbstwertgefühl.<br />

Sind Körper und Seele im<br />

Gleichgewicht, fühlt man sich<br />

wohl.<br />

In Deutschland und in den<br />

Heilprakkerin Sabine Linek meisten europäischen Ländern<br />

gibt es hervorragende Ärzte,<br />

denen ein breites Spektrum an analytischer Technologie zur Verfügung<br />

steht. Dieser Tatsache gebührt eine hohe, auch gesellschaftliche,<br />

Anerkennung. Es gibt aber immer mehr Patienten, deren<br />

Bedürfnis die Analyse des gesamten Körpers ist und nicht nur<br />

der einzelnen Symptome. Einen besonderen Weg schlägt deshalb<br />

die Heilpraktikerin Sabine Linek ein, wenn es um die Behandlung<br />

ihrer Patienten geht. Die von ihr ausgebildeten Heilpraktikerinnen<br />

wenden zur Diagnose die Dunkelfeld-Mikroskopie an:<br />

Ein Tropfen Blut wird in hoher Vergrößerung analysiert. Dabei<br />

gilt es, sich ein Gesamtbild zu schaffen. Gut eine Stunde dauert<br />

diese „Reise durch den Körper“, die zusammen <strong>mit</strong> dem Patienten<br />

am großen Bildschirm durchgeführt wird. Nach der Diagnose<br />

Weiß dorn ist wie ein Liebesbrief an das Herz. Er umfängt<br />

es liebevoll und nimmt es schützend in seine Hände.<br />

(Alte Weisheit aus der Krä uterkunde)<br />

Die Knospen der Weißdornblüten können im Salat verwendet<br />

werden; zusammen <strong>mit</strong> jungen Blättern ist zudem eine Zubereitung<br />

als Gemüse empfehlenswert. Weißdorn findet auch in der<br />

Homöopathie bei Herzschwäche und Herzrhythmusstörungen<br />

Anwendung. Wer mehr darüber erfahren möchte, kann sich gerne<br />

an das Reformhaus in Uelzen, Veerßer Straße 13, wenden.<br />

Foto: Rosel Eckstein, pixelio.de<br />

stellen die Heilpraktikerinnen für jeden Patienten eine individuelle<br />

Behandlung zusammen, deren Grundlagen die von Sabine<br />

Linek unter dem Namen SanaZon-Therapie zusammengefassten<br />

Methoden sind. Die besondere Kombinations-Behandlungsmethode<br />

konnte bereits vielen Patienten helfen. Zum Teil mehr als<br />

tausend Behandlungen werden in ihren drei Praxen in Gifhorn,<br />

Travemünde und Bad Griesbach monatlich durchgeführt. Viele<br />

Menschen empfinden nach Sabine Lineks Sanazon-Therapie ein<br />

neues Körpergefühl. Aus den verschiedensten Ländern Europas,<br />

aber auch weltweit reisen die Patienten nach Gifhorn und hier<br />

behandelt Sabine Linek zusammen <strong>mit</strong> ihren Heilpraktikerinnen<br />

Susanne Apelt, Antje Hellmann und Elke Redlich, die Patienten.<br />

Sie versuchen, <strong>mit</strong> viel Zeit und Empathie, die Besonderheiten<br />

des Patienten zu erfassen und erstellen für jeden einen individuellen<br />

Therapieplan. Zusätzlich <strong>mit</strong> zehn weiteren Mitarbeiterinnen<br />

wird eine angenehme, entspannte Umgebung für den Patienten<br />

geschaffen, wozu auch die Praxisräume in der umgebauten<br />

Jugendstilvilla beitragen.<br />

Weitere Informaonen<br />

Naturheilpraxis Linek Gifhorn<br />

Konrad-Adenauer-Straße 11<br />

38518 Gifhorn<br />

Tel. 0 53 71 / 188 30<br />

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Doch die Füße können auf noch viel subtilere Art und Weise<br />

„behandelt“ werden, nämlich über das Kiefergelenk. Durch die<br />

Balance der Kiefermuskeln (R.E.S.E.T.-Behandlung) werden das<br />

Skelett-, Muskel-, Meridian- und Nervensystem positiv beeinflusst.<br />

Die Spannung der Kiefermuskeln wird deutlich reduziert,<br />

was wiederum den größten Hirnnerv, den Trigeminusnerv, entlasten<br />

kann. Dieser Nerv steht in Verbindung <strong>mit</strong> dem Retikulären<br />

Alarmsystem (RAS), welches auf alle Körperfaszien – das Bindegewebe<br />

– Einfluss hat. Dieses Alarmsystem versetzt unter anderem<br />

die Kaumuskeln und das Bindegewebe in Spannung, um Gesicht<br />

und Kopf zusammenzuhalten und Gehirn, Rückgrat und Becken<br />

zu schützen. Sobald sich das Alarmsystem entspannt, kann nicht<br />

Praxis für energetische Physiotherapie & Fußgesundheit<br />

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nser Körper ist eine Einheit. Auf kleinste Veränderungen in nur körperliche Spannung,<br />

einem Körperteil reagiert der restliche Körper empfindlich sondern auch emotionaler<br />

wie ein Seismograph. In der Fußschule spielt die Behandlung<br />

Stress weichen.<br />

der Beinachsen eine ganz entscheidende Rolle, denn je<br />

nachdem, wie das Bein gedreht wird, ändern sich die Belastungspunkte<br />

auf den Füßen. Schon minimale Abweichungen von der<br />

geraden Beinachse wirken sich nachteilig auf die Füße auf.<br />

Eine R.E.S.E.T.-Behandlung<br />

dauert etwa eine<br />

Stunde – dabei liegt<br />

der Patient ruhig auf<br />

der Behandlungsliege.<br />

Danach fühlen<br />

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häufig besser schlafen. ßerdem hat R.E.S.E.T. in der<br />

Vergangenheit bei vielen unter-<br />

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Beschwerden aufgrund einer Fehlregulation des Kiefergelenks,<br />

Kopf- und Nackenschmerzen oder auch Schwellungen um<br />

die Fußknöchel, um nur einige Beispiele zu nennen.<br />

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11<br />

DAS REGIONALE MAGAZIN FÜR GESUNDHEIT & GUTES LEBEN


DAS REGIONALE MAGAZIN FÜR GESUNDHEIT & GUTES LEBEN<br />

12<br />

Ahmed El-Hawari<br />

M<br />

it dem nasskalten Wetter beginnt die Erkältungszeit. In Straßenbahnen<br />

und Bussen wird geniest und gehustet. Viele Patienten<br />

leiden während einer Erkältung auch an einem unangenehmen<br />

Hustenreiz. Gerade nachts kann dieser sehr störend<br />

sein. Den lästigen Husten können Patienten <strong>mit</strong> Pflanzenpräparaten<br />

lindern, so lange sie kein Fieber haben, nicht unter starken<br />

Kopfschmerzen leiden und der Auswurf nicht grün-gelb ist. Hält<br />

der Husten länger als drei Wochen an, ist ein Arztbesuch ratsam.<br />

Kleinere Kinder und Schwangere, aber auch Patienten <strong>mit</strong> bestimmten<br />

chronischen Erkrankungen sollten grundsätzlich einen<br />

Arzt aufsuchen.<br />

Mit Pflanzenkra gegen den Husten<br />

Ein akuter Husten wird häufig durch einen viralen Infekt ausgelöst.<br />

Antibiotika helfen hier nicht. Da Husten sehr unangenehm<br />

ist, steht die Symptomlinderung im Mittelpunkt. Der Apotheker<br />

vor Ort berät sachkundig zu geeigneten pflanzlichen Präparaten.<br />

Da<strong>mit</strong> der Patient wieder zu einer erholsamen Nachtruhe findet,<br />

kann er hustenstillende Tabletten, Tropfen oder Hustensäfte <strong>mit</strong><br />

Eibisch, Isländisch Moos oder Spitzwegerich einnehmen. Ist der<br />

Schleim zäh und fällt das Abhusten entsprechend schwer, hat sich<br />

tagsüber die Anwendung <strong>mit</strong> Kräutern wie Thymian, Fenchel,<br />

Eukalyptus, Myrte, Pfefferminze und Anis bewährt. Auch Efeu,<br />

Primel und Süßholz können zur Erleichterung beim Abhusten eingesetzt<br />

werden. Als sehr angenehm empfinden die Hustenpatienten<br />

das Trinken von Hustentees, die aus den Bestandteilen oder<br />

Extrakten der oben genannten Pflanzen bestehen. Ebenso hilft<br />

das Einreiben der Brust <strong>mit</strong> Salben oder Cremes, die ätherische<br />

Öle enthalten. Kleine Kinder oder Asthmatiker sollten allerdings<br />

auf das Einreiben verzichten, da einige ätherische Öle Verkrampfungen<br />

des Kehlkopfes und Asthmaanfälle auslösen können. Präparate<br />

<strong>mit</strong> Menthol dürfen bei Kindern unter zwölf Jahren nicht<br />

angewendet werden. Welche Kräuter oder Pflanzen sich am besten<br />

eignen, weiß der Apotheker. Je nach Krankheitsgeschichte<br />

und individuellen Vorlieben eignen sich auch Kombinationen von<br />

Pflanzen und Kräutern.<br />

Vernebeln sta Verdampfen<br />

Bei Husten ist das Inhalieren sinnvoll. Es sollte aber grundsätzlich<br />

<strong>mit</strong> einem Vernebler erfolgen. Die klassische Inhalation <strong>mit</strong><br />

heißem Wasser in einer Schüssel ist nicht zu empfehlen. Ist der<br />

Tipps vom Apotheker<br />

Husten lindern <strong>mit</strong> der Pflanzenapotheke<br />

Mit dem Vernebler<br />

inhalieren<br />

Wasserdampf sehr heiß, besteht die Gefahr von Verbrühungen.<br />

Ferner gelangt der Dampf <strong>mit</strong> dieser Methode meist nicht über<br />

die Stimmlippen hinaus. Wird Salz in einer Schüssel aufgelöst,<br />

kommt nur ein sehr kleiner Teil des Salzes in den Wasserdampf,<br />

der weitaus größere Rest bleibt im Topf zurück. Vernebler hingegen<br />

produzieren winzige Tropfen, die aufgrund ihrer geringen<br />

Größe tief in die Bronchien und Lungenflügel eintreten können.<br />

Weil das Wasser nicht verdampft, sondern vernebelt wird, verbleiben<br />

Salze und Arzneistoffe nicht in der Schüssel, sondern gelangen<br />

allesamt in die Atemwege. Patienten sollten sich bei der<br />

Wahl und Dosierung der Zusätze in der Apotheke beraten lassen,<br />

denn bei der Inhalation <strong>mit</strong> dem Vernebler ist die Wirkung der<br />

Zusätze weitaus intensiver als bei der Inhalation <strong>mit</strong> Schüssel und<br />

heißem Wasser und nicht jeder Zusatz ist für die Anwendung im<br />

Vernebler geeignet.<br />

Ausheilung dauert lange<br />

Wer an einer akuten Bronchitis erkrankt war, braucht Geduld.<br />

Die Bronchien reagieren noch bis zu acht Wochen überempfindlich,<br />

sodass selbst kalte Luft, leichte körperliche Anstrengungen<br />

und auch Autoabgase einen Hustenreiz auslösen können. •<br />

Quelle: Apothekerkammer Niedersachsen, Apotheker Ahmed El-Hawari, Ernährungsberatung<br />

und Gesundheitsförderung, Homöopathie und Naturheilverfahren<br />

Foto: Lagom, Fotolia


Gesundheitspps aus dem AKH Celle<br />

Der Erkältung<br />

vorbeugen<br />

Im Herbst und Winter haben Viren, die Erkältungskrankheiten<br />

verursachen, Hochsaison. Die Ursachen sind vielschichtig:<br />

Von einigen der häufigsten Erkältungserregern<br />

weiß man, dass sie sich bei kühlen Temperaturen schneller vermehren.<br />

Bekannt ist auch, dass unser Abwehrsystem bei kalter<br />

Witterung schlechter funktioniert: Die Schleimhaut in Nase, Rachen<br />

und Bronchien reinigt sich bei kalter Witterung nicht so gut<br />

wie sonst. Außerdem neigt sie zur Austrocknung, da die kalte<br />

Winterluft weniger Feuchtigkeit speichert. Und nicht zu vergessen:<br />

Weil wir uns in der kalten Jahreszeit gern in Räumlichkeiten<br />

und da<strong>mit</strong> unter Menschen aufhalten, ist die Ansteckungsgefahr<br />

insgesamt erhöht.<br />

Es gibt aber einige Wege, <strong>mit</strong> denen man Erkältungskrankheiten<br />

wie einer Bronchitis oder Schnupfen vorbeugen kann: Warme<br />

Bekleidung, gesunde Ernährung und wärmende Kräutertees sind<br />

Basismaßnahmen. Ausreichend Schlaf und Bewegung und eine<br />

ausgewogene Ernährung <strong>mit</strong> Gemüse und Obst stärken das Immunsystem.<br />

Zudem sollte – wo es möglich ist – Stress reduziert<br />

werden. Man sollte sich zudem möglichst nicht in Menschenansammlungen<br />

aufhalten und trockene Raumluft vermeiden – dadurch<br />

wird das natürliche Abwehrsystem durch die Schleimhäute<br />

geschwächt. Bei sehr trockener Luft hilft ein Luftbefeuchter.<br />

Rauchen schwächt das Immunsystem und die Abwehrkräfte der<br />

Schleimhäute, deshalb sollte der Konsum reduziert oder – noch<br />

besser – das Rauchen gänzlich vermieden werden. Wichtig ist<br />

auch die Impfung gegen Grippe.<br />

Foto: Sigrid Rossmann, pixelio.de<br />

DAS REGIONALE MAGAZIN FÜR GESUNDHEIT & GUTES LEBEN<br />

13


DAS REGIONALE MAGAZIN FÜR GESUNDHEIT & GUTES LEBEN<br />

14<br />

<strong>Heidja</strong>s Terminpps für die Region<br />

Rund um die Gesundheit<br />

Mittwochs vom 10. Januar – 14. März 17 – 18 Uhr und<br />

19 – 20 Uhr, Lüsche<br />

Business Qigong Übungsabende<br />

Mit Heidrun Tietge im Quittenhaus Lüsche, Steinhorster Str. 14,<br />

Steinhorst. Anmeldungen über www.tietge-coaching.de oder<br />

info@tietge-coaching.de.<br />

Dienstag, 16. Januar, 20. Februar, 20. März, 15– 17 Uhr, Uelzen<br />

Sllcafé<br />

Treffpunkt für Schwangere und Mütter im Helios Klinikum: Bei<br />

einem lockeren Erfahrungs- und Informationsaustausch in gemütlicher<br />

Atmosphäre besteht die Möglichkeit, Kontakte zu anderen<br />

Schwangeren und zu anderen Müttern zu knüpfen. Die Teilnahme<br />

ist kostenlos. Ort: Hagenskamp 34, Konferenzraum, Ebene 1<br />

Mittwoch, 17. Januar, 18 Uhr, Celle<br />

Medienkonsum und Internetsucht im Kinder- und Jugendalter<br />

Vortrag: Fernsehen, Computer, Konsole, Tablet, Smartphone –<br />

elektronische Medien sind heute tägliche Begleiter. Nicht nur<br />

Erwachsene, sondern auch Kinder und Jugendliche können sich<br />

medial informieren, kommunizieren, dem natürlichen Spieltrieb<br />

folgen, sich ablenken. Doch wann führt mal kurz die Mails<br />

checken, noch schnell das Level durchspielen oder nur noch das<br />

eine Videoblog gucken zu problematischem Medienkonsum?<br />

Sollten Eltern Grenzen ziehen im Medienkonsum ihrer Kin-<br />

der? Wann kann von Mediensucht gesprochen werden?<br />

Und wenn es soweit ist, wo können Jugendliche und<br />

deren Eltern Hilfe bekommen? Auf diese Fragen wird<br />

Steffen Treiß, Arzt in Weiterbildung im Sozialpädiatrischen<br />

Zentrum (SPZ) des AKH Celle, während seines<br />

Vortrages versuchen, Antworten zu geben. Ort: Mehrzweckraum<br />

St. Josef-Stift, Bullenberg 10<br />

Dienstags, 23. Januar – 27. Februar, 19 – 20 Uhr,<br />

Lüsche<br />

Übungsabende Achtsamkeit<br />

An diesen Übungsabenden besteht die Gelegenheit, gemein-<br />

sam <strong>mit</strong> Gleichgesinnten in angenehmer Umgebung und freundlich<br />

angeleitet, Achtsamkeit zu üben. Mit Heidrun Tietge im Quittenhaus<br />

Lüsche, Steinhorster Str. 14, Steinhorst. Anmeldungen<br />

über www.tietge-coaching.de oder info@tietge-coaching.de<br />

Sonnabend, 27. Januar, 24. Februar, 10 – 11 Uhr, Bad Bevensen<br />

Lachyoga im Kurpark<br />

Lachen aktiviert Glückshormone, massiert die inneren Organe,<br />

baut Hemmungen ab und stärkt das Selbstvertrauen. Es fördert<br />

die Durchblutung und reguliert den Blutdruck. Das Schöne: Lachen<br />

kann man lernen. Die Teilnehmer genießen einen Rundgang<br />

durch den Kurpark. An einigen Plätzen wird angehalten und<br />

aus vollem Herzen gelacht. Treffpunkt ist vor der Tourist-Information<br />

im Kurhaus, der Preis beträgt 6 Euro, <strong>mit</strong> Kurkarte 5 Euro.<br />

Montags, vom 29. Januar – 12. März, 15:30 – 16:30 Uhr, Lüsche<br />

Qigong am Nachmiag<br />

Mit Heidrun Tietge im Quittenhaus Lüsche, Steinhorster Str. 14,<br />

Steinhorst. Anmeldung: www.tietge-coaching.de oder info@tietgecoaching.de<br />

Montags, 17 Uhr + 19:30 Uhr<br />

sowie <strong>mit</strong>twochs + freitags, 17 Uhr, Bad Bevensen<br />

Sole-Fit im Jod-Sole-Wasser<br />

Fitnessübungen im Wasser stärken Kreislaufsystem, Muskulatur<br />

und Gelenke. Die Teilnahme ist kostenlos, zu zahlen ist der Eintritt<br />

in die Jod-Sole-Therme, Dahlenburger Str. 3.<br />

Donnerstag, 28. Dezember, 10 – 11 Uhr, Bad Bevensen<br />

Lachyoga<br />

Lachyoga ist eine Methode, um gemeinsam <strong>mit</strong>einander zu lachen.<br />

Es braucht keinen Grund zum Lachen, sondern nur etwas<br />

Mut und ein wenig Fantasie. Treffpunkt ist vor dem Kurhaus, der<br />

Preis beträgt 6 Euro, <strong>mit</strong> Kurkarte 5 Euro.<br />

Freitag, 29. Dezember, 11 – 12 Uhr, Bad Bevensen<br />

Qigong<br />

Qigong trainiert den Körper aktiv und ganzheitlich. So können<br />

natürliche Lebendigkeit, eine energievolle Ausstrahlung und<br />

kraftvolles Auftreten entwickelt und bewahrt werden. Treffpunkt<br />

ist vor der Tourist-Information im Kurhaus, der Preis beträgt<br />

6 Euro, <strong>mit</strong> Kurkarte 5 Euro.<br />

Dienstag, 2. Januar, 9:30 – 11:30 Uhr, Uelzen<br />

Sllcafé<br />

Treffpunkt für Schwangere und Mütter im Helios<br />

Klinikum: Muttermilch ist die beste Nahrung<br />

für Babys. Doch das Stillen ist nicht<br />

immer einfach, bei Schwangeren und<br />

jungen Müttern tauchen zu diesem<br />

Thema häufig Fragen auf. Bei einem<br />

lockeren Erfahrungs- und Informationsaustausch<br />

in gemütlicher Atmosphäre<br />

besteht die Möglichkeit,<br />

Kontakte zu anderen Schwangeren<br />

und zu anderen Müttern zu knüpfen.<br />

Die Teilnahme ist kostenlos. Ort: Ha-<br />

genskamp 34, Konferenzraum, Ebene 1<br />

Montag, 8. + 22. Januar, 5. Februar + 19. Februar,<br />

5. März + 19. März, 18:30 Uhr, Celle<br />

Infoabend für Schwangere<br />

Ort: Personalcafeteria des AKH Celle, Siemensplatz 4<br />

Informationen unter Tel. 05141 72-0<br />

Montag, 8. Januar, 19 – 21 Uhr, Uelzen<br />

Rund um die Geburt<br />

Informationsveranstaltung für werdende Eltern. Das Helios Klinikum<br />

stellt die Abteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe im Klinikum<br />

vor. Hebammen, Ärzte und Schwestern informieren zum<br />

Thema Schwangerschaft und Geburt. Werdende Eltern haben die<br />

Möglichkeit, den Kreißsaal, die Wochenstation und die Neugeborenenabteilung<br />

zu besichtigen. Die Teilnahme ist kostenlos.<br />

Ort: Hagenskamp 34, Konferenzraum, Ebene 1<br />

Dienstag, 9. Januar, 17 – 19 Uhr, Hankensbüttel<br />

Pflegeeinstufung – Bin ich richg eingestu?<br />

Öffentliche Sprechstunde bei der Pflegeberatung Kroll, Hindenburgstraße<br />

16, Hankensbüttel. Ohne Anmeldung.


Montag, 12., 19. + 26. Februar, 18 – 19:30 Uhr, Lüsche<br />

Qigong zum Kennenlernen<br />

An drei Abenden besteht die Gelegenheit, Hintergründe zu Qigong zu erfahren und<br />

erste Übungen zu erlernen. Mit Heidrun Tietge im Quittenhaus Lüsche, Steinhorster Str.<br />

14, 29367 Steinhorst. Anmeldungen über www.tietge-coaching.de oder info@tietgecoaching.de.<br />

Dienstag, 13. Februar, 17 – 19 Uhr, Hankensbüttel<br />

Verhinderungspflege | Kurzzeitpflege<br />

Wer ersetzt Ihre Bezugs-Pflegeperson, wenn diese Urlaub macht? Öffentliche<br />

Sprechstunde bei der Pflegeberatung Kroll, Hindenburgstraße 16, Hankensbüttel. Eine<br />

Anmeldung ist nicht erforderlich.<br />

Freitag, 23. Februar, 18:30 – 20:30 Uhr, Lüsche<br />

Meridian-Qigong<br />

Übungen, um den Meridianverlauf zu erspüren und den Energiefluss darin anzuregen<br />

Nieren- und Blasenmeridian, Element Wasser. Mit Heidrun Tietge im Quittenhaus Lüsche,<br />

Steinhorster Str. 14, Steinhorst. Anmeldungen über www.tietge-coaching.de oder<br />

info@tietge-coaching.de.<br />

Sonnabend, 3. März, Celle<br />

Fußgesund-Workshop<br />

Hilfe zur Selbsthilfe bei Fußschmerzen und Fußfehlstellungen: Füße sind ein Wunderwerk<br />

der Natur, und meistens werden sie sträflich vernachlässigt. Erst wenn sie schmerzen,<br />

rücken sie den Fokus. Die Ursachen von Fußschmerzen und Fußfehlstellungen<br />

werden idealerweise in einer Kombination von passiven und aktiven Methoden bearbeitet.<br />

Anmeldung über die Familienbildungsstätte, Preis: 78 Euro, Tel. Bildungsstätte:<br />

05141 9090365<br />

Sonntag, 4. März, 10 – 17 Uhr, Bad Bevensen<br />

Im Takt bleiben – intakt bleiben<br />

Das Forum HGZ steht ganz im Zeichen der Musik & Bewegung: Prof. Dr. Voigt-Decker<br />

hält einen faszinierenden Impulsvortrag, der Lust auf mehr macht. Freuen dürfen sich<br />

die Besucher auf zahlreiche Tanzvorführungen. Vom Tango bis zum Volkstanz wird<br />

alles zu erleben oder sogar zum Mitmachen sein. Vor Ort sind mehr als 70 Aussteller.<br />

Besucher können sich an den Ständen von Kunsthandwerkern oder Hobbykünstlern inspirieren<br />

lassen, Fragen stellen oder sogar selbst ausprobieren, ob die eine oder andere<br />

Technik Ihnen Spaß macht. Zahlreiche Verbände und Institutionen, Selbsthilfegruppen,<br />

auch über den Landkreis Uelzen hinaus, beantworten gern Fragen und stellen ihre Arbeit<br />

vor. Der MehrWert-Laden wartet <strong>mit</strong> einer Modenschau auf. Entspannen können<br />

sich die Gäste im Herz-Café. Dort erwarten sie selbstgebackener Kuchen, Kaffee und<br />

die Gelegenheit, sich <strong>mit</strong> anderen Besuchern auszutauschen und neue Bekanntschaften<br />

zu schließen. Der Eintritt ist frei. Ort: Herz- und Gefäßzentrum Bad Bevensen,<br />

Römstedter Straße 25, Bad Bevensen<br />

Immer donnerstags im März, 10 – 11 Uhr, Bad Bevensen<br />

Lachyoga<br />

Jeder kennt es, jeder liebt es, aber manche nutzen es zu wenig: das Lachen. Lachen aktiviert<br />

Glückshormone, massiert die inneren Organe, baut Hemmungen ab und stärkt<br />

das Selbstvertrauen. Es braucht keinen Grund zum Lachen, sondern nur etwas Mut<br />

und ein wenig Fantasie. Treffpunkt ist vor der Tourist-Information im Kurhaus, der Preis<br />

beträgt 6 Euro, <strong>mit</strong> Kurkarte 5 Euro.<br />

Donnerstag, 1. + 8. März + Dienstag, 6. März, 17 – 17:30 Uhr, Bad Bevensen<br />

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In nur 30 Minuten werden die gesamte Muskulatur gestärkt und Kondition sowie Ausdauer<br />

verbessert – ein innovatives Trainingskonzept im mineralhaltigen Wasser der Jod-<br />

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Str. 3, Bad Bevensen, Anmeldung: 05821 5776.<br />

Dienstag, 13. März, 17 – 19 Uhr, Hankensbüttel<br />

Hausnotruf-Systeme - Ein Knopf reet Leben<br />

Öffentliche Sprechstunde bei der Pflegeberatung Kroll, Hindenburgstraße 16, Hankensbüttel.<br />

Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.<br />

Impressum<br />

DAS REGIONALE MAGAZIN FÜR<br />

GESUNDHEIT & GUTES LEBEN<br />

www.heidja.de<br />

erscheint vierteljährlich in einer Auflage<br />

von mind. 12.000 Exemplaren im Verlag<br />

Redakonsanschri<br />

Mühlenstraße 12<br />

29556 Suderburg<br />

Telefon 05826 958533<br />

redakon@heidja.de<br />

Verlagsanschri<br />

Steinweg 3 · 38518 Giorn<br />

Telefon 05371 55506<br />

kontakt@calluna-medien.de<br />

Herausgeberinnen<br />

Inka Lykka Korth<br />

Merle Höfermann<br />

Redakon<br />

Chrisne Kohnke-Löbert (V.i.S.d.P.)<br />

chrisne.kohnke@calluna-medien.de<br />

Grafik/Layout<br />

Chrisne Kohnke-Löbert<br />

chrisne.kohnke@calluna-medien.de<br />

Anzeigen<br />

Jennifer Mallas (verantw.)<br />

Telefon 05832 979938<br />

jennifer.mallas@calluna-medien.de<br />

Jacqueline Grüning<br />

Telefon 05371 8668640<br />

jacqueline.gruening@calluna-medien.de<br />

Druck<br />

MHD<br />

Druck & Service Gmbh<br />

Hermannsburg<br />

Klima- und Umweltschutz<br />

Das Magazin wird <strong>mit</strong> mineralölfreien<br />

Druckfarben auf hochwergem<br />

Recyclingpapier gedruckt, das <strong>mit</strong> dem<br />

Umweltsiegel Blauer Engel ausgezeichnet<br />

ist. Der Druck erfolgt klimaneutral.<br />

Das beim Druck freigesetzt CO 2<br />

wird<br />

durch Invesonen in zerfizierte Klimaschutzprojekte<br />

kompensiert.<br />

Reprodukonen jeglicher Art, auch<br />

auszugsweise, nur <strong>mit</strong> Genehmigung<br />

des Verlags.<br />

DAS REGIONALE MAGAZIN FÜR GESUNDHEIT & GUTES LEBEN<br />

Foto: redsheep, pixelio.de<br />

15


DAS REGIONALE MAGAZIN FÜR GESUNDHEIT & GUTES LEBEN<br />

Dr. Peter Hannemann, Chefarzt der<br />

Pneumologie und Beatmungsmedizin rät:<br />

So beugen Sie Erkältungskrankheiten im<br />

Winter vor!<br />

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Gesundheitstipps aus Ihrem AKH Celle<br />

Bleiben <strong>mit</strong> modernster Sie gesund Ausstattung und aktiv! im Neubau.<br />

So beugen Sie Erkältungskrankheiten wie einer Bronchitis oder Schnupfen vor:<br />

• Warme Bekleidung, gesunde Ernährung und wärmende Kräutertees sind Basismaßnahmen<br />

• Stärken Sie Ihr Immunsystem durch ausreichend Schlaf und Bewegung und eine ausgewogene Ernährung<br />

<strong>mit</strong> Gemüse und Obst<br />

• Reduzieren Sie – wo es möglich ist – Stress<br />

• Meiden Sie Menschenansammlungen<br />

• Vermeiden Sie trockene Raumluft – dadurch wird das natürliche Abwehrsystem durch unsere Schleimhäute geschwächt<br />

• Bei sehr trockener Luft sollte ein Luftbefeuchter aufgestellt werden<br />

• Rauchen schwächt das Immunsystem und die Abwehrkräfte der Schleimhäute – versuchen Sie, Ihren Konsum zu<br />

reduzieren oder – noch besser – das Rauchen gänzlich zu vermeiden<br />

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Sa 5:00-12:00 Uhr,<br />

So 7:00-10:30 u.13:00-17:00 Uhr<br />

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Die <strong>Calluna</strong>-Partner empfehlen sich nicht nur <strong>mit</strong> Ihren Produkten und Dienstleistungen, sondern bei ihnen erhalten Sie auch die aktuelle Ausgabe<br />

des Südheide-Magazins. Möchten auch Sie <strong>mit</strong> Ihrem Betrieb, Ihrem Verein oder Ihrer Organisation <strong>Calluna</strong>-Partner werden? Dann fragen Sie bitte in<br />

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<strong>Calluna</strong> 31


Südheidekalender<br />

1 MONTAG<br />

Neujahrswanderung<br />

13:00-16:00 Uhr I Misselhorner Heide<br />

Waldpädagogin Katrin Blumenbach führt auf<br />

einem der landschaftlich reizvollsten Abschnitte<br />

des Heidschnuckenweges durch die<br />

Misselhorner Heide bei Hermannsburg und<br />

Unterlüß. Die Wanderung hat eine Länge von<br />

sieben Kilometern. Treffpunkt: Wanderparkplatz<br />

Misselhorner Heide (ausgeschildert) an<br />

der Kreisstraße K17. Hunde können <strong>mit</strong>genommen<br />

werden, sollten aber angeleint sein.<br />

Kosten: 11 Euro, Kinder (ab sechs Jahre)<br />

7 Euro. INFO und Anmeldung (bis 30. Dezember<br />

2017) bei Katrin Blumenbach, Telefon<br />

05052 5429411<br />

Für Dich<br />

Wittinger Straße 13<br />

29386 Hankensbüttel<br />

Tel. 0 58 32 / 970 60 64<br />

Öffnungszeiten:<br />

Montag bis Freitag<br />

9 bis 18 Uhr<br />

Samstag 9 bis 13 Uhr<br />

Fernseh Welk<br />

Neujahrskonzert<br />

20:00 Uhr I Gifhorn I Stadthalle<br />

Das Jahr beginnt in Gifhorn stets <strong>mit</strong> einem<br />

schwungvollen Konzert des Staatsorchesters<br />

Braunschweig, zu dem der Kulturverein einlädt.<br />

Das Orchester wird sowohl heitere als<br />

auch besinnliche Werke von Peter I. Tschaikowsky,<br />

Giacomo Puccini, Antonio Vivaldi,<br />

Franz von Suppé, Vincenzo Bellini, Enrico Moricone,<br />

Karl Jenkins, Ruggero Leoncavallo und<br />

Ernst Fischer spielen. Eintritt: 18 bis 34 Euro<br />

im Vorverkauf. INFO kulturverein-gifhorn.de<br />

3 MITTWOCH<br />

Neujahrskonzert<br />

19:30 Uhr I Wittingen I Stadthalle<br />

Beim Neujahrskonzert des Wendland Sinfonie<br />

Erfüllt jeden<br />

Musikwunsch.<br />

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Das klangstarke 2.1 Hi-Fi-System ist CD-Player, DAB+/UKW/Internetradio<br />

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6287<br />

Orchesters wirken nicht weniger als 80 Musiker<br />

<strong>mit</strong>. Gespielt werden die Tannhäuser-<br />

Overtüre von Richard Wagner, das<br />

Cello-Konzert Nr. 1 von D<strong>mit</strong>ri Schostakowitsch<br />

udn die Sinfonie Nr. 1 von Cesar<br />

Franck. Eintritt: 18 Euro, ermäßigt 15 Euro,<br />

Schüler 5 Euro. Vorverkauf: Buchhandlung Ullrich<br />

in Hankensbüttel und Heine Tabakwaren<br />

in Wittingen. INFO kulturverein-wittingen.de<br />

4 DONNERSTAG<br />

Neujahrskonzert<br />

19:30 Uhr I Bad Bevensen I Kurzentrum<br />

Das Wendland Sinfonie Orchester spielt<br />

Werke von Richard Wagner, D<strong>mit</strong>ri Schostakowitsch<br />

und Cesar Franck. Eintritt: 25 Euro.<br />

INFO Telefon 05821 570 oder info@badbevensen.de<br />

6 SONNABEND<br />

Sprichwörter und Redensarten<br />

14:30-15:30 Uhr I Celle I Schloss<br />

Im Zeitalter des Barock erlebte man »mehr<br />

Schein als Sein«, wenn »hinter die Kulissen«<br />

geschaut wird. Die Damen besaßen »barocke<br />

Formen«, man war »stinkfein« und konnte sich<br />

manchmal trotzdem »nicht riechen«. Es gab<br />

den »Eiertanz« und die »Stuhlparade« und<br />

beim Pastor eine »Gardinenpredigt«. Diese<br />

und weitere Sprichwörter und Redensarten<br />

werden im Rahmen einer thematischen<br />

Schlossführung hinterfragt. Eintritt: 10 Euro.<br />

INFO Telefon 05141 9090850 oder E-Mail<br />

fuehrungen@celle-tourismus.de<br />

Konzert <strong>mit</strong> dem Blockflötentrio Tritonus<br />

17:00 Uhr I Nettelkamp I Kirche St. Martin<br />

Mit Blockflötenklängen zur Epiphaniaszeit verzaubert<br />

das Ensemble TriTonus Hamburg sein<br />

Publikum. Die drei jungen Musikerinnen Friederike<br />

Harms, Hjördis Neumann und Cathérine<br />

Dörücü werden über zwanzig Blockflöten<br />

verschiedener Größen und Bauarten einsetzen<br />

und ihnen lichte und dunkle Töne der Renaissance,<br />

des Barocks und der Moderne<br />

entlocken. Neben Kirchenchorälen zur Weihnachts-<br />

und Epiphaniaszeit wird Musik von<br />

Monteverdi, Isaac, van Eyck, Bach, Maute u.a.<br />

erklingen. Eingerahmt werden die Werke<br />

durch Texte zu Finsternis und Licht. Eintritt<br />

frei. Spenden erbeten.<br />

7 SONNTAG<br />

Neujahrskonzert<br />

17:00-19:00 Uhr I Unterlüß I Freizeitzentrum<br />

Beschwingte Walzer und spritzige Schnellpolkas<br />

der Strauß-Dynastie – sie dürfen in keinem<br />

Neujahrskonzert nach Wiener Tradition<br />

fehlen. Durch das Programm des Göttinger<br />

Symphonie Orchesters zieht sich jedoch noch<br />

ein weiterer roter Faden, nämlich das Thema<br />

»Traum«. Eintritt: 19 Euro, Schüler 10 Euro.<br />

Karten sind erhältlich bei der Gemeinde Südheide<br />

in den Rathäusern Unterlüß oder Hermannsburg<br />

sowie im Albert-König-Museum<br />

Unterlüß. INFO Telefon 05052 6545<br />

Neujahrskonzert<br />

17:00 Uhr I Winsen (Aller) I Museumshof<br />

Das trio con fis spielt in Dat groode Hus auf<br />

dem Museumshof Werke von Vivaldi, Bartók,<br />

Mealli, Nesic und Piazzolla. Eintritt: 16 Euro,<br />

Schüler 8 Euro. Kartenvorverkauf: Tourist-Information,<br />

Am Amtshof 4, Rumpelstilzchen,<br />

Poststraße 29, Köhler Keramik-Studio, Kanonenstraße.<br />

INFO Telefon 05143 8140 oder<br />

info@winser-heimatverein.de<br />

11 DONNERSTAG<br />

Einfälle statt Abfälle<br />

15:30 Uhr I Celle I Bomann-Museum<br />

Im Rahmen der Reihe Museums-Melange<br />

(Kurzführung <strong>mit</strong> anschließendem Kaffeetrinken)<br />

führt Dr. Kathrin Panne durch die Sonderausstellung<br />

»Einfälle statt Abfälle«, die<br />

Spielzeug zeigt, das Kinder in ärmeren Ländern<br />

aus Abfällen gebaut haben. Eintritt inklusive<br />

Kaffee und Kuchen: 8,50 Euro. Kartenreservierung<br />

unter Telefon 05141 124540.<br />

INFO bomann-museum.de<br />

12 FREITAG<br />

HOFkino auf dem Winkelhof<br />

17:00 / 20:00 Uhr I Müden/Örtze<br />

Nachdem auf dem Winkelhof in den vergangenen<br />

Jahren bereits erfolgreich Theateraufführungen<br />

realisiert wurden, wagen sich die<br />

Betreiber nun an ein weiteres kulturelles<br />

Genre: Kino. Geplant ist, in Zusammenarbeit<br />

<strong>mit</strong> dem Mobilen Kino Niedersachsen während<br />

der Wintermonate regelmäßig einmal im<br />

Monat einen Kinder- sowie einen Erwachsenenfilm<br />

am selben Tag aufzuführen. Die Kinderfilmvorführung<br />

zum Auftakt der Reihe<br />

»HOFkino« beginnt um 17 Uhr, die Abendvorführung<br />

um 20 Uhr. Welche Filme gezeigt<br />

werden, kann unter Telefon 05053 94077<br />

oder per E-Mail unter kontakt@winkelhofmueden.de<br />

erfragt werden.<br />

13 SONNABEND<br />

Gregorianika<br />

16:30 Uhr I Bad Bevensen I Kloster Medingen<br />

Das Programm der sieben, in graue Kutten gehüllten<br />

Sänger reicht von Klassik bis Pop. Eintritt:<br />

ab 19 Euro. INFO Telefon 05821 570<br />

oder info@bad-bevensen.de<br />

Tucholsky-Abend<br />

20:00 Uhr I Uelzen I Neues Schauspielhaus<br />

Kristin Kehr und Tristan Jorde interpretieren in<br />

ihrem Programm »Rosen auf den Weg gestreut«<br />

Werke von Kurt Tucholsky und Hanns<br />

Eisler. Eintritt: 17,50 Euro. Vorverkauf: Touristinformation<br />

am Rathaus, Telefon 0581<br />

8006172, und direkt im Neuen Schauspielhaus,<br />

Telefon 0581 76535. INFO neuesschauspielhaus-uelzen.de<br />

Der Islam, das Islam, was Islam?<br />

20:00 Uhr I Celle I Kunst & Bühne<br />

Kerim Pamuk liest aus seinem Buch »Der<br />

Islam, das Islam, was Islam?« Dieses neue Lexikon<br />

beantwortet unterhaltsam und hochseriös<br />

sämtliche Fragen zu Islam, islamischer<br />

Welt und Muslimen, was ja für viele irgendwie<br />

das Gleiche ist. Von A wie Allah über B wie<br />

Burka und Bikini, SCH wie Scharia bis zu Z wie<br />

Zuckerfest. Die Auswahl der Themen entspricht<br />

selbstverständlich der Auslegung jedes<br />

wahrhaft Gläubigen: Sie ist selektiv, subjektiv<br />

und sakrosankt! Eintritt: 17 Euro, ermäßigt<br />

11 Euro. INFO Telefon 05141 1212 oder<br />

Kunst und Bühne bei Facebook.<br />

14 SONNTAG<br />

Weltspielzeug<br />

11:30 Uhr I Celle I Bomann-Museum<br />

Dr. Kathrin Panne führt durch die Sonderausstellung<br />

»Einfälle statt Abfälle« <strong>mit</strong> Spielzeug<br />

krationen von Kindern und berichtet von<br />

»Ideen, Erfindern, Müll und Kunst«.<br />

INFO bomann-museum.de<br />

17 MITTWOCH<br />

Wie wird die Bude warm?<br />

18:30 Uhr I Gifhorn I Kavalierhaus<br />

In der Museumswohnung EMMA im Kavalierhaus<br />

geht es an diesem Abend um die Frage<br />

»Wie wird die Bude warm?«. Vorgestellt werden<br />

Öfen und Brennstoffe. Eintritt: 6 Euro inkl.<br />

Imbiss. INFO museen-gifhorn.de<br />

19 FREITAG<br />

Zarah 47<br />

19:30 Uhr I Bad Bevensen I Kurhaus<br />

15. März 1947 – das Landgut Lönö in Schweden:<br />

Es ist Zarahs 40. Geburtstag, doch keiner<br />

meldet sich bei ihr. Das ist sie nicht gewohnt<br />

– diese Einsamkeit. Vor kurzem noch ein ge-<br />

32 <strong>Calluna</strong>


Januar<br />

feierter Star - und nun? Statt Fanpost stapeln<br />

sich Rechnungen auf ihrem Tisch ... Peter<br />

Lunds Text beschreibt das Nachkriegsdasein<br />

eines UFA-Stars, der behauptet von nichts gewusst<br />

zu haben. Als Musical-Solo für eine Darstellerin<br />

wird die Einsamkeit und Verzweiflung<br />

der Zarah Leander <strong>mit</strong> viel Gefühl im Monolog<br />

reflektiert und gleichzeitig nichts über ihre<br />

wahre Rolle im 3. Reich verraten. Eintritt: ab<br />

18 Euro. INFO Telefon 05821 570 oder<br />

info@bad-bevensen.de<br />

Blues und Boogie <strong>mit</strong> Jo Bohnsack<br />

20:00 Uhr I Gifhorn I Dt. Haus I Scheune<br />

Jo Bohnsack, leidenschaftlicher Blues- und<br />

Boogie-Pianist, spielt wieder einmal in Gifhorn.<br />

Er gehört seit über 30 Jahren zur internationalen<br />

Szene des Blues- und Boogie-Woogie.<br />

Eintritt: 12,70 Euro im Vorverkauf.<br />

INFO kulturverein-gifhorn.de<br />

20 SONNABEND<br />

Amüsantes und Pikantes<br />

14:30-15:30 Uhr I Celle I Schloss<br />

Bei dieser Kostümführung im Schloss verraten<br />

zwei »Hofdamen« allerlei Amüsantes und Pikantes<br />

über das barocke Hofleben. Eintritt: 10<br />

Euro. INFO Telefon 05141 9090850 oder<br />

E-Mail fuehrungen@celle-tourismus.de<br />

Ausstellungseröffnung<br />

15:30 Uhr I Celle I Bomann-Museum<br />

Die neue Sonderausstellung »RWLE Möller -<br />

Künstler 1952-2001« gibt einen Enblick in das<br />

Schaffen des Celler Künstlers und Stadtchronisten<br />

Reinhard Walter Ludwig Eduard Möller,<br />

der sich RWLE Möller nannte und einmal als<br />

das »öffentliche Gewissen der Stadt Celle« bezeichnet<br />

wurde. Tatsächlich verband ihn eine<br />

»konstruktive Hassliebe« <strong>mit</strong> seiner Geburtssstadt,<br />

in der auch auch starb. Mit »malerischer<br />

Kamera« hielt der Autodidakt, und die ihm so<br />

vertraute Celler Welt und was ihn sonst noch<br />

so beegte, in seinen Bildern fest. RWLE Möllers<br />

Bilddokumente sind wesentliche Fragmente<br />

einer von ihm subtil <strong>mit</strong>geprägten Stadt<br />

und machen sichtbar, wie sie sich vor den<br />

wachsamen Augen des Künstlers ausbreitete<br />

und entwickelte – nicht selten <strong>mit</strong> ironischem<br />

Augenzwinkern und gesellschaftlicher Kritik.<br />

INFO bomann-museum.de<br />

Lieder von Freddy Quinn und Hans Albers<br />

20:00 Uhr I Uelzen I Neues Schauspielhaus<br />

Freddy Albers – der Name ist Programm –<br />

ssingt die schönsten Lieder der beiden Kultstars<br />

von der Waterkant. Eintritt: 22,50 Euro.<br />

Vorverkauf: Touristinformation am Rathaus,<br />

Telefon 0581 8006172, und direkt im Neuen<br />

Schauspielhaus, Telefon 0581 76535.<br />

INFO neues-schauspielhaus-uelzen.de<br />

21 SONNTAG<br />

Winterwanderung<br />

13:30 Uhr I Hermannsburg I Lönstein<br />

Der TuS Hermannsburg lädt zur Wanderung<br />

durch die winterliche Heidelandschaft des Naturparks<br />

Südheide ein. Die Teilnehmer können<br />

zwischen drei unterschiedlich langen Touren<br />

wählen (4 km, 8 km und 12 km). Treffpunkt<br />

ist der Wanderparklatz am Lönsstein an der<br />

Landesstraße 240 zwischen Hermannsburg<br />

und Müden/Örtze. Die Teilnahme ist kostenfrei.<br />

INFO info@tus-hermannsburg.de<br />

Neujahrskonzert<br />

15:00 Uhr I Celle I Alte Exerzierhalle<br />

Das Modern Sound(s) Orchestra aus Seelze<br />

bietet in der Alten Exerzierhalle am Neuen<br />

Rathaus den Facettenreichtum und die Klangvielfalt<br />

sinfonischer Blasmusik dar. Das 65-<br />

köpfige Orchester steht unter der Leitung von<br />

Henning Klingemann und ist Gewinner des<br />

Niedersächsischen Orchesterwettbewerbs<br />

2015. Eintritt: 14 Euro, ermäßigt 10 Euro im<br />

Vorverkauf (zzgl. VVK-Gebühr); 17 Euro, ermäßigt<br />

12 Euro an der Abendkasse. Vorverkaufsstelle:<br />

Tourist Information, Markt 14-16.<br />

24 MITTWOCH<br />

Dia-Vortrag: Südafrika<br />

19:30 Uhr I Wesendorf I Rathaus<br />

Nach vier Jahren Produktionszeit zeigt Stephan<br />

Schulz seine bislang aufwendigste Multivisionsschau<br />

<strong>mit</strong> Bildern aus Südafrika.<br />

Veranstalter: Kulturverein SG Wesendorf<br />

26 FREITAG<br />

Jazz-Session<br />

19:00 Uhr I Celle I Kunst & Bühne<br />

Die Neue Jazz Initiative Celle lädt zur Jazz-<br />

Session <strong>mit</strong> Musikern aus Celle und Umgebung<br />

ein. Der Eintritt ist frei.<br />

INFO neue-jazzinitiative-celle.de<br />

LaLeLu<br />

19:30 Uhr I Wittingen I Stadthalle<br />

Die Hamburger A-Cappella-Gruppe LaLeLu<br />

präsentiert ihren speziellen Mix aus Gesang<br />

und Komik, Show und Parodie, Pop und Klassik.<br />

In ihrem aktuellen Programm »Muss das<br />

sein?« wagen sie einen Blick in die Zukunft.<br />

Eintritt: 25 / 20 Euro, Schüler 15 Euro. Vorverkauf:<br />

Buchhandlung Ullrich in Hankensbüttel<br />

und Heine Tabakwaren in Wittingen.<br />

INFO kulturverein-wittingen.de<br />

Swing Orchester Stelle<br />

19:30 Uhr I Bad Bevensen I Kurhaus<br />

Das Swing Orchester Stelle spielt Oldies, Evergreens,<br />

Schlager, Hits aus den vergangenen<br />

vier Jahrzehnten sowie Titel aus den aktuellen<br />

Charts. INFO Telefon 05821 570 oder<br />

info@bad-bevensen.de<br />

27 SONNABEND<br />

RWLE Möller - Künstler 1952-2001<br />

15:00 Uhr I Celle I Bomann-Museum<br />

Der Geoökologe Dr. Holger Freund beantwortet<br />

in seinem Vortrag die Frage, wie aus einem<br />

Wertstoff ein ökologischer Problemstoff wird.<br />

INFO bomann-museum.de<br />

Der Plastik-Tsunami<br />

19:00 Uhr I Celle I Bomann-Museum<br />

Jasmin-Bianca Hartmann führt durch die neue<br />

Sonderausstellung »RWLE Möller - Künstler<br />

1952-2001« (siehe 20. Januar).<br />

INFO bomann-museum.de<br />

Klavierkonzert<br />

19:30 Uhr I Bad Bevensen I Kloster Medingen<br />

Die junge, aber bereits <strong>mit</strong> zahlreichen Preisen<br />

ausgzeichnete Pianistin Julia Rinderle (Jahrgang<br />

1990) spielt im Kloster. Eintritt: ab<br />

16 Euro. INFO Telefon 05821 570 oder<br />

info@bad-bevensen.de<br />

LaLeLu<br />

19:30 Uhr I WITTINGEN I STADTHALLE<br />

Ein weiteres Konzert der Hamburger A-Cappella-Gruppe<br />

LaLeLu (siehe Freitag, 26. Januar).<br />

Steve Simpson<br />

20:00 Uhr I Bröckel I Antikhof Drei Eichen<br />

Der englische Musiker Steve Simpson kann<br />

auf eine bewegte Karriere zurückblicken. In<br />

den 1970er Jahre spielte er u.a. bei Frankie<br />

Miller, war dann über 30 Jahre <strong>mit</strong> Roger<br />

Chapman & The Shortlist unterwegs und dort<br />

zuständig für Gitarre, Geige, Mandoline und<br />

Gesang. Mittlerweile wandelt Steve Simpson<br />

auf Solopfaden und hat jüngst ein neues<br />

Album <strong>mit</strong> dem Titel „The Wrong Road Home“<br />

veröffentlicht. Eintritt frei (Hutkasse).<br />

INFO Telefon 05144 560177 oder antikhofdrei-eichen.de<br />

Jiddische Lieder<br />

20:00 Uhr I Uelzen I Neues Schauspielhaus<br />

Am Holocaust-Gedenktag präsentieren die<br />

russisch-jüdische Sängerin Valeriya Shishkova<br />

und das Duo Di Vanderer ihr Programm »Mir<br />

gehen zusammen«. Eintritt: 17,50 Euro. Vorverkauf:<br />

Touristinformation am Rathaus, Telefon<br />

0581 8006172, und direkt im Neuen<br />

Schauspielhaus, Telefon 0581 76535.<br />

INFO neues-schauspielhaus-uelzen.de<br />

Klassik für Dummies<br />

20:00 Uhr I Gifhorn I Rittersaal im Schloss<br />

Die beiden italienischen Musikclowns Luca<br />

Domenicali und Danilo Maggio richten auf<br />

der Bühne das absolutes Chaos an und spielen<br />

dabei die schönsten Werke aller Zeiten, von<br />

Brahms bis Verdi, turbulent und total originell.<br />

Mit absolut überraschenden musikalischen<br />

Neuinterpretationen geht es im flotten Tempo<br />

durch adagio, allegro, andante, espressivo,<br />

forte, piano, <strong>mit</strong> zerlegbaren Geigen, Gitarren<br />

und Flöten. Das Duo Microband bietet <strong>mit</strong><br />

seinem Programm »Klassik für Dummies«<br />

einen irrwitzigen Abend sowohl für Klassik-<br />

Fan als auch Klassik-Banausen. Eintritt: 13,10<br />

bis 22 Euro im Vorverkauf. INFO kulturvereingifhorn.de<br />

Billie, Edith & Marlene - eine Liebeserklärung<br />

20:00 Uhr I Celle I Kunst & Bühne<br />

Schauspielerin und Sängerin Elke Wollmann<br />

und Soul-Jazz Pianistin Béatrice Kahl tauchen<br />

ein in das Leben, die Liebe, das Leid und vor<br />

allem in die Lieder von »Lady Day« Billie Holiday,<br />

dem »Spatz von Paris«, Edith Piaf, und<br />

Marlene Dietrich, der »feschen Lola« aus dem<br />

»Blauen Engel«. Eintritt: 20 Euro, ermäßigt<br />

12 Euro. INFO Telefon 05141 1212 oder<br />

Kunst und Bühne bei Facebook.<br />

28 SONNTAG<br />

Echt scharf. Der Spiegel als Spielfeld<br />

11:30 Uhr I Celle I Bomann-Museum<br />

Daphne Mattner führt durch die Sonderausstellung<br />

»Echt scharf. Der Spiegel als Spielfeld«<br />

<strong>mit</strong> ausgewählten Werken von Eberhard<br />

Schlotter. Der Spiegel war für den Maler und<br />

Grafiker wichtiges Motiv und wertvolles<br />

künstlerisches Instrument. Mit meisterhafter<br />

Darstellungslust widmete er sich dem Facettenreichtum<br />

des Spiegels: als optisches Phänomen,<br />

als poetisches Sinnbild oder als subtile<br />

Bildmetapher. INFO bomann-museum.de<br />

A better World<br />

11:30 Uhr I Celle I Kunstmuseum<br />

Führung durch die aktuelle Ausstellung <strong>mit</strong><br />

Werken des weltbekannten Lichtkunst-Pioniers<br />

Otto Piene. INFO Telefon: 05141<br />

124521 oder kunst.celle.de<br />

Ein Liederabend<br />

17:00 Uhr I Uelzen I Schloss Holdenstedt<br />

Im Rahmen der Winterkonzerte im Schloss<br />

Holdenstedt gestalten Wallis Giunta (Sopran)<br />

und Hinrich Alpers (Klavier) einen Abend <strong>mit</strong><br />

Liedern von Robert Schumann. Eintritt: ab<br />

22 Euro. INFO Telefon 0581-800 6172<br />

LaLeLu<br />

18:00 Uhr I Wittingen I Stadthalle<br />

Ein weiteres Konzert der Hamburger A-Cappella-Gruppe<br />

LaLeLu (siehe Freitag, 26. Januar).<br />

29 MONTAG<br />

Geführte Wanderung<br />

14:00 Uhr I Bad Bevensen I Kurpark<br />

Im Rahmen einer geführten Wanderung geht<br />

es durch die reizvolle Umgebung Bad Bevensens.<br />

Kosten: 2 Euro. Treffpunkt: Tourist-Information<br />

am Kurpark.<br />

Goethes sämtliche Werke ... leicht gekürzt<br />

20:00 Uhr I Gifhorn I Stadthalle<br />

Nach dem Erfolg von »Schillers sämtliche<br />

Werke … leicht gekürzt« widmen sich Michael<br />

Ehnert, Kristian Bader und Jan Christof<br />

Scheibe vom Altonaer Theater nun dem Dichter,<br />

Forscher, Politiker und Lebemann Johann<br />

Wolfgang von Goethe. Temporeich und humorvoll,<br />

aber durchaus auch tiefgründig führt<br />

die Literaturparodie durch Leben und Werk<br />

des Universalgenies. Eintritt: 18 bis 34 Euro.<br />

INFO Telefon 05371 59470 oder stadthallegifhorn.de<br />

DER NEUE SEAT ATECA<br />

WUNDERBARE ROUTINE – AUCH IM WINTER<br />

11 FARBEN ZUR AUSWAHL<br />

<strong>Calluna</strong> 33


Südheidekalender<br />

1 DONNERSTAG<br />

Saisonstart<br />

9:30 Uhr I Hankensbüttel I Otter-zentrum<br />

Nach der Winterpause ist das Otter-Zentrum<br />

ab sofort wieder von 9:30 bis 17 Uhr geöffnet.<br />

Eintritt: 10 Euro, Kinder 6,50 Euro.<br />

INFO otter-zentrum.de<br />

Der lange Tag im Kunstmuseum<br />

11:00-20:00 Uhr I Celle I Kunstmuseum<br />

Aktionstag im »ersten 24-Stunden-Kunstmuseum<br />

der Welt«. INFO Telefon: 05141<br />

124521 oder kunst.celle.de<br />

Repair-Café<br />

14:00-17:00 Uhr I Celle I Bomann-Museum<br />

Das Museumsteam und ehrenamtliche Helfer<br />

geben in der museumspädagogischen Werkstatt<br />

Hilfe zur Selbsthilfe. Im Repair-Café wird<br />

repariert, was weggeworfen worden wäre. Auf<br />

diese Weise sind schon viele Alltagsgegenstände<br />

vor der Mülltonne gerettet worden.<br />

Duftendes<br />

Äth. Öle, Räucherwerk…<br />

Leckeres<br />

Honig, Leinöl, Gewürze…<br />

Einzigartiges<br />

Kunst, Geschmeide…<br />

INFO Telefon 05141 124506 oder E-Mail<br />

uwe.rautenberg@celle.de<br />

Ich habe einen Traum<br />

20:00-22:00 Uhr I Celle I Kunstmuseum<br />

Live-Hörspiel, inszeniert in Kooperation <strong>mit</strong><br />

dem Schlosstheater Celle. INFO Telefon:<br />

05141 124521 oder kunst.celle.de<br />

3 SONNABEND<br />

Exklusiv und schön<br />

10:00-18:00 Uhr I Bad Bevensen I Kurhaus<br />

Am ersten Februarwochenende findet im<br />

neuen Kurhaus von Bad Bevensen erstmals<br />

ein Markt für exklusive und schöne Dinge<br />

statt. Aussteller sind Künstler, Handwerker<br />

und Designer, die ihr Handwerk von der Pike<br />

auf gelernt haben, es professionell betreiben<br />

und davon leben. Die angebotene Ware ist<br />

hochwertig und oft als Unikat oder in kleiner<br />

Serie handwerklich aufwendig und nachhaltig<br />

hergestellt. Hobbykünstler und Händler sind<br />

Schenken für die Sinne<br />

Spirituelles<br />

Tarotkarten, Pendel…<br />

Fairgehandeltes<br />

Schoki, Kaffee, Tee, Jelly…<br />

Fantastisches<br />

Drachen, Feen, Elfen & Engel…<br />

Farbenfrohes<br />

Taschen & Schals …<br />

Bezauberndes<br />

Klangspiele, Bücher …<br />

Tolles<br />

Edelsteine & Mineralien…<br />

Individuelles<br />

Traumfänger, Holzspiele…<br />

Inh. Silvia Riemland * Bahnhofstr. 1a * 29386 Hankensbüttel * Tel. 05832-720207<br />

www.natuerlich-schenken-laedchen.de<br />

Öffnungszeiten: Mo 13-18Uhr, Di, Do+Fr 9-18Uhr durchgehend, Mi+ Sa geschlossen!<br />

auf diesem Markt nicht zugelassen. INFO Telefon<br />

0171 203 83 46<br />

4 SONNTAG<br />

Exklusiv und schön<br />

10:30-17:00 Uhr I Bad Bevensen I Kurhaus<br />

Markt für Kunst, Handwerk und Design (siehe<br />

Sonnabend, 3 Februar).<br />

Feines um Tisch und Bett<br />

13:00-18:00 Uhr I Langlingen I Aller-Haus<br />

Im Rahmen der Verkaufsausstellung »Feines<br />

um Tisch und Bett« werden hochwertige<br />

Tisch- Bettwäsche, Geschirr, Möbel und vieles<br />

mehr aus der sogenannten guten alten Zeit<br />

gezeigt. In der Kaffeestube werden Kaffee,<br />

Kuchen und Torten angeboten. Der Erlös dieser<br />

Veranstaltung des Vereins Langlinger Dorfleben<br />

ist für eine gemeinnützige Einrichtung<br />

bestimmt. Der Eintritt ist frei.<br />

INFO Telefon 05082 544 oder E-Mail Langlinger-Dorfleben@gmx.de<br />

Von Burgen, Rittern und Gespenstern<br />

14:30-15:30 Uhr I Celle I Schloss<br />

Eine als spannende Reise ins Mittelalter inszenierte<br />

Schlossführung für Kinder und Erwachsene<br />

<strong>mit</strong> einer »Burgfrau« als Reiseführerin.<br />

Diese erzählt vom Leben, Feiern und den Kindern<br />

auf einer Burg. Sie berichtet von Tischsitten,<br />

Rittern und Kinderspielen im Mittelalter<br />

und wie man sich auf große Feste vorbereitete<br />

und tanzte. Gemeinsam wird der Frage nach<br />

Gespenstern auf einer Burg nachgegangen.<br />

Gerne dürfen Kinder als Ritter oder Burgfräulein<br />

verkleidet zur Führung kommen. Eintritt:<br />

10 Euro. INFO Telefon 05141 9090850 oder<br />

E-Mail fuehrungen@celle-tourismus.de<br />

Szenische Lesung<br />

15:00 Uhr I Celle I Bomann-Museum<br />

Bernd Rauschenbach von der Arno-Schmidt-<br />

Stiftung und Thomas Wenzel vom Schlosstheater<br />

Celle lesen im Rahmen der<br />

Sonderausstellung »RWLE Möller - Künstler<br />

1952-2001« (siehe 20. Januar) Texte des Celler<br />

Autors, Malers und Stadtchronisten.<br />

INFO bomann-museum.de<br />

Werner Momsen: Schaum vorm Mund<br />

15:00 Uhr I Uelzen I Neues Schauspielhaus<br />

Der Mensch sollte eigentlich überschäumen<br />

vor Glück, schäumt aber lieber vor Wut. Werner<br />

Momsen fragt sich in seinem neuen Programm,<br />

worüber soll, sollte, muss, müsste,<br />

darf, dürfte man sich eigentlich aufregen? Politik,<br />

Weltgeschehen, Alltag? Und was macht<br />

eigentlich glücklich? Klappmaul-Komiker Werner<br />

Momsen hat Antworten auf diese und<br />

weitere Fragen. Eintritt: 27,50 Euro. Vorverkauf:<br />

Touristinformation am Rathaus, Telefon<br />

0581 8006172, und direkt im Neuen Schauspielhaus,<br />

Telefon 0581 76535. INFO neuesschauspielhaus-uelzen.de<br />

So oder so – Hildegard Knef<br />

16:00 Uhr I Gifhorn I Stadthalle<br />

Das musikalische Schauspiel „So oder so – Hildegard<br />

Knef“ ist eine Liebeserklärung an eine<br />

vielseitig begabte Künstlerin. Gilla Cremer<br />

führt durch zu den verschiedenen Stationen<br />

im Leben der Knef, spielt, erzählt, tanzt und<br />

singt sich durch die Höhen und Tiefen dieser<br />

außergewöhnlichen Biografie. Eintritt: 18 bis<br />

34 Euro. INFO Telefon 05371 59470 oder<br />

stadthalle-gifhorn.de<br />

Werner Momsen: Schaum vorm Mund<br />

20:00 Uhr I Uelzen I Neues Schauspielhaus<br />

Eine weitere Vorstellung des sympathischen<br />

Klappmaul-Komikers aus Hamburg (siehe<br />

oben).<br />

7 MITTWOCH<br />

Der UNESCO-Geopark<br />

19:00 Uhr I Gifhorn I Historisches Museum<br />

Im Rahmen eines Vortrags wird der UNESCO-<br />

Geopark Harz-Braunschweiger Land-Ostfalen<br />

vorgestellt. Eintritt frei. Spenden willkommen.<br />

INFO museen-gifhorn.de<br />

8 DONNERSTAG<br />

Die Kaufmannsfamilie Jacobs<br />

15:30 Uhr I Celle I Bomann-Museum<br />

Im Rahmen der Reihe Museums-Melange<br />

(Kurzführung <strong>mit</strong> anschließendem Kaffeetrinken)<br />

stellt Hilke Langhammer die Celler Kaufmannsfamile<br />

Jacobs vor. Eintritt inklusive<br />

Kaffee und Kuchen: 8,50 Euro. Kartenreservierung<br />

unter Telefon 05141 124540.<br />

INFO bomann-museum.de<br />

Norwegen und Schweden<br />

19:30 Uhr I Bad Bevensen I Kurhaus<br />

Der Braunschweiger Globetrotter Reinhard<br />

Pantke war in den Jahren 2016 und 2017<br />

über fünf Monate per Fahrrad, zu Fuß und per<br />

Schiff in Norwegen und Schweden unterwegs<br />

und legte dabei allein <strong>mit</strong> dem Fahrrad mehr<br />

als 4000 Kilometer zurück. In seiner aufwendigen<br />

Film- und Bilderschau zeigt er die abwechslungsreichen<br />

Landschaften dieser<br />

beiden skandinavischen Länder zu allen vier<br />

Jahreszeiten. Eintritt: 9 Euro.<br />

9 FREITAG<br />

Die Musikgeschichte<br />

19:00 Uhr I Uelzen I Ratssaal im Rathaus<br />

Renaissance, Barock, Klassik, Romantik, Moderne<br />

– es entsteht der Eindruck, die Epochen<br />

der Musikgeschichte wären klar definierte<br />

zeitliche Abschnitte <strong>mit</strong> ihren jeweiligen Stilen,<br />

Komponisten und Formen. Dass dieser Eindruck<br />

trügt, erläutert Erik Matz in seinem Vortrag,<br />

in dem er auf die verblüffende zeitliche<br />

Nähe und Überschneidungen eingeht, die es<br />

in der Chronologie der Musikgeschichte gegeben<br />

hat. Als Joseph Haydn geboren wurde,<br />

hatte Johann Sebastian Bach noch 18 Jahre<br />

zu leben. In dem Jahr, in dem Haydn starb,<br />

kam Felix Mendelssohn Bartholdy zur Welt.<br />

Anton Bruckner war bereits 20 Jahre alt, als<br />

das Ableben des erst 46-jährigen Mendelssohn<br />

Bartholdys betrauert wurde. Und Bruckners<br />

Leben endete, als Richard Strauss bereits<br />

fest seinen Platz in der Musikwelt eingenommen<br />

hatte. Strauss hingegen hat die Blüte des<br />

Rock ´n´ Roll nur kurz verpasst ... Den Zuhörern<br />

wird deutlich werden, wie gedrängt und<br />

häufig nebeneinander sich Musikgeschichte<br />

abgespielt hat und was manch ein Musikgenie<br />

während seines Lebens an Entwicklungen um<br />

sich herum erlebte. Eintritt: ab 10 Euro.<br />

INFO Telefon 0581 8006172<br />

Musikalisches Tafelkonfekt<br />

20:00 Uhr I Gifhorn I Rittersaal im Schloss<br />

Musikalisches Tafelkonfekt ist ein Fest für die<br />

Sinne. Mit dem Programm »Musica Veneziana<br />

– Ein Abend in Venedig« offeriert das Duo musikalische<br />

Leckerbissen aus der Barockzeit! Im<br />

perfekten harmonischen Zusammenspiel<br />

und technischer Brillanz erklingen Kompositionen<br />

u. a. von Giovanni Bassano, Giovanni<br />

Battista Fontana, Claudio Monteverdi und<br />

Antonio Vivaldi. Eintritt: 12 bis 20 Euro im Vorverkauf.<br />

INFO kulturverein-gifhorn.de<br />

10 SONNABEND<br />

Frauenschicksale im Celler Schloss<br />

14:30-15:30 Uhr I Celle I Schloss<br />

Zumeist haben im Celler Schloss die Herzöge<br />

Politik gemacht. Bei dieser Führung aber geht<br />

es um die Frauen an ihrer Seite. Das Leben<br />

einer Herzogin im ausgehenden 15. Jahrhundert<br />

wird verglichen <strong>mit</strong> dem einer Fürstin ungefähr<br />

200 Jahre später. Und es werden viele<br />

Fragen beantwortet: Welche Möglichkeiten<br />

hatten diese Frauen, welche Bildung, welche<br />

Träume? Wie lebten sie im Schloss, wie führten<br />

sie ihr Personal? ... Eintritt: 10 Euro.<br />

INFO Telefon 05141 9090850 oder E-Mail<br />

fuehrungen@celle-tourismus.de<br />

Die Abenteuer der gestohlenen Geige<br />

15:00 Uhr I Gifhorn I Rittersaal im Schloss<br />

In diesem Familienkonzert <strong>mit</strong> dem Streichen-<br />

34 <strong>Calluna</strong>


Februar<br />

semble der Kreismusikschule Gifhorn geht es<br />

um eine Geige, die aus dem Schaufenster gestohlen<br />

wird und über Umwege wieder zum<br />

Geigenbauer zurückfindet. Aber vorher erlebt<br />

das Instrument in der reizenden und humorvollen<br />

Geschichte bei einer aufregenden Reise<br />

durch die Welt unglaubliche musikalische<br />

Abenteuer. Eintritt: 5 Euro im Vorverkauf.<br />

INFO kulturverein-gifhorn.de<br />

Rabbi Rothschild<br />

20:00 Uhr I Uelzen I Neues Schauspielhaus<br />

Der Berliner Rabbiner Walter Rothschild,<br />

Weltbürger, Autor, Eisenbahn-Spezialist und<br />

Kabarettist, bekannt auch aus dem Berliner<br />

»Tatort«, erzählt aus seinem Leben und singt<br />

Lieder. Er ist nicht nur ein außerordentlicher<br />

jüdischer Gelehrter, sondern ebenso begnadeter<br />

Geschichtenerzähler <strong>mit</strong> britisch-jüdischem<br />

Witz, Charme und Biss. Begleitet wird<br />

er vom Komponisten Max Doehlemann (Klavier).<br />

Zusammen bringen sie ein witziges,<br />

nachdenkliches und kurzweiliges Programm<br />

auf die Bühne. Eintritt: 17,50 Euro. Vorverkauf:<br />

Touristinformation am Rathaus, Telefon<br />

0581 8006172, und direkt im Neuen Schauspielhaus,<br />

Telefon 0581 76535.<br />

INFO neues-schauspielhaus-uelzen.de<br />

Herr Holm<br />

20:00 Uhr I Uelzen I Theater an der Ilmenau<br />

Dirk Bielefeldt in der Rolle seines Lebens: Der<br />

skurrile Polizist Herr Holm bleibt unerschütterlich<br />

in seinem Glauben, dass nur Ruhe und<br />

Ordnung diese Welt vor Chaos und Willkür<br />

schützen können. Eine Mischung aus Kabarett,<br />

Comedy und Volkstheater im besten<br />

Sinne. Eintritt: ab 20 Euro.<br />

INFO Telefon 0581 8006172<br />

Tonspur<br />

20:00 Uhr I Celle I Beckmann-Saal<br />

Die Jugend Big Band Tonspur, 2016 aus einem<br />

Projekt anlässlich des 20-jährigen Bestehens<br />

der Neuen Jazz Initiative Celle hervorgegangen,<br />

gewann im vergangenen Jahr den Landeswettbewerb<br />

Jugend jazzt in Niedersachsen<br />

und wird in diesem Jahr Niedersachsen beim<br />

Bundeswettbewerb Jugend jazzt vertreten.<br />

Zuvor haben die jungen Musiker ein »Heimspiel«<br />

im Beckmann-Saal des KAV-Gymnasiums.<br />

Eintritt: 15/10/5 Euro.<br />

INFO neue-jazzinitiative-celle.de<br />

11 SONNTAG<br />

Honig und Licht<br />

11:30 Uhr I Celle I Bomann-Museum<br />

Karl Thun stell im Rahmen einer Museumsführung<br />

die Entwicklung und Bedeutung der Imkerei<br />

in der Lüneburger Heide dar.<br />

INFO bomann-museum.de<br />

A better World<br />

11:30 Uhr I Celle I Kunstmuseum<br />

Führung durch die aktuelle Ausstellung <strong>mit</strong><br />

Werken des weltbekannten Lichtkunst-Pioniers<br />

Otto Piene. INFO Telefon: 05141<br />

124521 oder kunst.celle.de<br />

13 DIENSTAG<br />

Roms vergessener Feldzug<br />

20:00 Uhr I Gifhorn I Historisches Museum<br />

Im Jahr 235 n. Chr. fuḧrte Kaiser Maximinus<br />

Thrax einen erfolgreichen Rachefeldzug tief in<br />

germanisches Gebiet bis an die Elbe. Als germanische<br />

Verbände am Harzhorn bei Northeim<br />

den Tross der römischen Armee<br />

überfielen, begann eine dramatische Schlacht.<br />

Die Überreste des Schlachtfelds wurden 2008<br />

von Hobbyarchaölogen entdeckt. Mit mehreren<br />

tausend Funden zaḧlt das Harzhorn heute<br />

zu den am besten erhaltenen Schlachtfeldern<br />

der Antike und zu den bedeutendsten<br />

archaölogischen Neuentdeckungen unserer<br />

Zeit. Ein Vortrag von Dr. Michael Geschwinde,<br />

Referatsleiter im Niedersächsischen Landesamt<br />

für Denkmalpflege. Der Eintritt ist frei.<br />

INFO Dr. Ingo Eichfeld (Kreisarchäologie<br />

Gifhorn, Telefon 05371 3014, E-Mail<br />

ingo.eichfeld@gifhorn.de<br />

15 DONNERSTAG<br />

Und wo bleibt der Spaten?<br />

16:00 Uhr I Gifhorn I Historisches Museum<br />

Kreisarchäologe Dr. Ingo Eichfeld spricht in der<br />

Museumskasematte über Archäologie <strong>mit</strong><br />

Computer und Laser und ohne Spaten. Eintritt<br />

4,50 Euro inkl. Kaffee/Tee und Keksen.<br />

INFO museen-gifhorn.de<br />

16 FREITAG<br />

Die Super-8-Show<br />

20:00 Uhr I Bröckel I Antikhof Drei Eichen<br />

Mit zwei alten Super-8-Projektoren, die im Zuschauerraum<br />

stehen und genüsslich vor sich<br />

hinrattern, zeigt Thommi Baake ein Potpourri<br />

aus skurrilen, schönen, unfreiwillig komischen<br />

Filmen aus den 1960er und 70er Jahren. Eintritt:<br />

10 Euro. INFO Telefon 05144 560177<br />

oder antikhof-drei-eichen.de<br />

17 SONNABEND<br />

Liebesgeschichten aus dem Celler Schloss<br />

14:30-15:30 Uhr I Celle I Schloss<br />

Das Ensemble „Le Tour d´Amour“ präsentiert<br />

Liebesgeschichten aus dem Celler Schloss und<br />

stellt fürstliche Hochzeitspaare vor, die sich in<br />

der Welfenresidenz das Ja-Wort gaben. Angélique<br />

des Beauchamps und Guillaume de la<br />

Selle erzählen von goldenen Brautkutschen<br />

und fürstlichen Beylagern, von einem opulenten<br />

Hochzeitsmahl und der Kunst, aphrodisische<br />

Speisen zu bereiten. Mit Poesie und<br />

Musik wird das höfische Hochzeitszeremoniell<br />

des 16. und 17. Jahrhunderts wieder erlebbar.<br />

Eine Kostümführung für alle, die der Liebe huldigen<br />

möchten. Eintritt: 10 Euro.<br />

INFO Telefon 05141 9090850 oder E-Mail<br />

fuehrungen@celle-tourismus.de<br />

Der Heilige zweckt die Mittel<br />

16:00 Uhr I Gifhorn I Kavalierhaus<br />

Werner Julius Frank zeigt auch in seinem fünften<br />

Buch, der Titel verrät es, seine ausgeprägte<br />

Freude an absonderlichen Wortverdrehungen.<br />

Manche bezeichnen den Autor als Meister<br />

des (irr)witzigen Wortes, andere als bösartigen<br />

Wortverdreher. Er selbst hält sich für einen<br />

fröhlichen Pessimisten <strong>mit</strong> einer ausgeprägten<br />

Freude an absonderlichen Wortverdrehungen.<br />

Er pfeift auf Semantik und Syntax der deutschen<br />

Sprache, er hat seine eigene Art von<br />

Grammatik »den gefühlten Satzbau« erfunden.<br />

Der fröhliche Pessimist aus Winkel bei<br />

Gifhorn legt jedes Wort nicht auf die Goldwaage,<br />

sondern in einen alten Schuhkarton.<br />

Und nun hat der Autor wieder darin gekramt<br />

und das Ergebnis möchte er dem Publikum im<br />

Kavlierhaus vorstellen. Eintritt frei.<br />

INFO kulturverein-gifhorn.de<br />

All you need is Love<br />

19:30 Uhr I Betzhorn I Hofcafé am Hl. Hain<br />

Eine musikalische Lesung über John Lennon<br />

von und <strong>mit</strong> Achim Amme. Volkwin Müller begleitet<br />

<strong>mit</strong> Gitarre, Cajon und Gesang. Es werden<br />

auch Original Musik-Einspielungen zu<br />

hören sein.<br />

Teichgut-<br />

Schänke<br />

Klavierkonzert<br />

19:30 Uhr I Bad Bevensen I Kloster Medingen<br />

Die junge russische Pianistin Anna Bulkina<br />

spielt im Kloster. INFO Telefon 05821 570<br />

oder info@bad-bevensen.de<br />

Die Spalterhälse<br />

20:00 Uhr I Uelzen I Neues Schauspielhaus<br />

Die Spalterhälse haben die bekannten und beliebten<br />

Schlager der 1920er und 1930er Jahre<br />

im Stile der Comedian Harmonists – diese<br />

spezielle, immer wieder gern gehörte Art des<br />

Gesanges – zu ihrem Markenzeichen gemacht.<br />

Zum Programm gehören neben dem<br />

»Kleinen grünen Kaktus« auch Arrangements<br />

von Hits neueren Datums. Eintritt: 22,50 Euro.<br />

Vorverkauf: Touristinformation am Rathaus,<br />

Telefon 0581 8006172, und direkt im Neuen<br />

Schauspielhaus, Telefon 0581 76535.<br />

INFO neues-schauspielhaus-uelzen.de<br />

All Johr Wedder<br />

20:00 Uhr I Uelzen I Theater an der Ilmenau<br />

Gastspiel des Ohnsorg-Theaters Hamburg.<br />

Der bekannte britische Autor Alan Ayckbourn<br />

seziert die Rituale bürgerlichen Frohsinns und<br />

lässt ein Familienweihnachten entstehen, das<br />

an Komik nicht zu überbieten ist.Eintritt: ab<br />

24,50 Euro. INFO Telefon 0581 8006172<br />

18 SONNTAG<br />

Die Spalterhälse<br />

16:00 Uhr I Uelzen I Neues Schauspielhaus<br />

Ein weiteres Konzert der A-Cappella-Gruppe<br />

(siehe Sonnabend, 17. Februar).<br />

21 MITTWOCH<br />

Grandioses Afrika<br />

19:30 Uhr I Bad Bevensen I Kurhaus<br />

Dia-Vortrag. <strong>mit</strong> Musikuntermalung und Live-<br />

Kommentaren von Michael Stuka und Claudia<br />

Ahrenbeck. Die beiden Weltenbummler<br />

haben <strong>mit</strong> einem Jeep <strong>mit</strong> Dachzelt Afrika erkundet<br />

und faszinierende Bilder <strong>mit</strong>gebracht.<br />

INFO Telefon 05821 570 oder<br />

info@bad-bevensen.de<br />

22 DONNERSTAG<br />

Der lange Tag im Kunstmuseum<br />

11:00-20:00 Uhr I Celle I Kunstmuseum<br />

Aktionstag im »ersten 24-Stunden-Kunstmuseum<br />

der Welt«. INFO Telefon: 05141<br />

124521 oder kunst.celle.de<br />

Träumen bei Gegenwind<br />

20:00-22:00 Uhr I Celle I Kunstmuseum<br />

Veranstaltung unter dem Motto »Kunst trifft<br />

Kirche« in Kooperation <strong>mit</strong> der Stadtkirche.<br />

INFO Telefon 05141 124521 oder kunst.celle.de<br />

24 SONNABEND<br />

Das Otto-Haesler-Museum<br />

10:30 Uhr I Celle I Bomann-Museum<br />

Im Rahmen der Reihe »Kennen Sie Celle?« lädt<br />

der Museumsverein Celle im Bomann-Museum<br />

Celle zu einem Besuch des Otto-Haesler-Museums<br />

ein. Bauhaus-Architekt Otto<br />

Haesler hat Celle die Siedlung Italienischer<br />

Garten und andere architektonisch herausragende<br />

Bauwerke zu verdanken.<br />

INFO Telefon 05141 124512 oder E-Mail<br />

info@museumsvereincelle.de<br />

Frühjahr- und Oster-Hobbymarkt<br />

11:00-17:00 Uhr I Bad Bevensen I Kurhaus<br />

Die Freizeitkünstlerinitiative Ostkreis Uelzenstellt<br />

ihre kunsthandwerklichen Arbeiten aus.<br />

Eintritt: 2 Euro.<br />

Auf Spurensuche <strong>mit</strong> Kammerfrau Juliette<br />

14:30-15:30 Uhr I Celle I Schloss<br />

Bei dieser spannenden Schlossführung geht<br />

es um sechs Kugeln, geheime Briefe und einen<br />

Mord. »Kammerfrau Juliette« entdeckt <strong>mit</strong><br />

den Besuchern – in Filzpantoffeln – das Celler<br />

Schloss <strong>mit</strong> seinen Gemächern. Eintritt:<br />

10 Euro. INFO Telefon 05141 9090850 oder<br />

E-Mail fuehrungen@celle-tourismus.de<br />

Music-Comedy: die feisten<br />

19:00 Uhr I Wittingen I Stadthalle<br />

Das Music-Comedy-Duo die feisten, 2017 <strong>mit</strong><br />

dem deutschen Kleinkunstpreis ausgezeichnet,<br />

besingt in herrlich humoristischer Manier die<br />

Skurrilitäten des Lebens und der Liebe und verpasst<br />

dem Wahnsinn des Alltags einen ganz eigenen<br />

Soundtrack. Eintritt: 20 Euro, Schüler<br />

10 Euro. INFO kulturverein-wittingen.de<br />

Den egen Weg gahn<br />

20:00 Uhr I Uelzen I Neues Schauspielhaus<br />

Den egen Weg gahn? Wat heet dat fröher un<br />

wat meent dat vundaag? Un wat passeert,<br />

wenn dat nich so klappen deit, as du dat wullt<br />

<strong>mit</strong> den egen Weg? – Worüm ton’n Düvel<br />

geiht dat bi mi nich so eenfach as bi mien‘n<br />

Fründ? – Wenn allens verdwars löppt? Bruukt<br />

een dat villicht sogor, dat wat verdwars lopen<br />

deiht? Un denn gifft dat noch af un an Bever<br />

in de Büx <strong>mit</strong> den egen Weg, wenn dat nich<br />

jedeen so gefallen deit? Üm allens dat geiht<br />

dat in uns Programm. Wi, dat sünd Schrieversmann<br />

Ekhard Ninnemann tosamen <strong>mit</strong> dat<br />

Muskantenduo Noordlücht. Allesamt ut de<br />

Eck vun Lümborg un op Platt, wat bilütten ok<br />

to de ehr Levensweg tohören deit. Karten für<br />

den plattdeutschen Abend sind für 17,50 Euro<br />

bei der Touristinformation am Rathaus, Telefon<br />

0581 8006172, und direkt im Neuen Schauspielhaus,<br />

Telefon 0581 76535, erhältlich.<br />

INFO neues-schauspielhaus-uelzen.de<br />

Jugenddämmerung<br />

20:00 Uhr I Gifhorn I Rittersaal im Schloss<br />

Mit Gesang, Klavierspiel und Wortbeiträgen<br />

widmet sich Matthias Ningel in seinem Programm<br />

»Jugenddämmerung« den Schwierigkeiten<br />

des Erwachsenwerdens. Humorvoll<br />

und nachdenklich seziert er spielerisch sich<br />

selbst sowie die ominöse Generation Y,<br />

analysiert deren Eigenschaften, Ängste,<br />

Spleens und Sehnsüchte. Er schildert die Vorteile<br />

und Probleme von Fernbeziehungen und<br />

diagnostiziert den Artgenossen eine aus dem<br />

Gleichgewicht geratene Work-Life-Balance.<br />

Eintritt: 13,10 bis 22 Euro im Vorverkauf.<br />

INFO kulturverein-gifhorn.de<br />

25 SONNTAG<br />

Die Violinsonaten<br />

17:00 Uhr I Uelzen I Schloss Holdenstedt<br />

Im Rahmen der Winterkonzerte im Schloss<br />

Holdenstedt spielen Andrej Bielow (Violine)<br />

und Hinrich Alpers (Klavier) die Klaviersonaten<br />

von Robert Schumann. Eintritt: ab 22 Euro.<br />

INFO Telefon 0581-800 6172<br />

Das Fischspezialitäten-Restaurant im der Natur !<br />

• Räumlichkeiten für Familienfeiern<br />

• Außer-Haus-Verkauf von Frisch- und Räucherfisch<br />

• Canapés und Fischplatten ganz nach Ihren Wünschen<br />

• Angebotstage: Di. – Forelle / Mi. – Zander / Do. – Aal<br />

• freitags ab 18 Uhr großes Fischbüffet (bitte anmelden)<br />

Teichgut 1 ∙ 29393 Gr. Oesingen ∙ Tel. 05835-282<br />

Warme warme Küche: Di. – So.: 11.30 – 14.00 Uhr + 17.00 – 21.00 Uhr<br />

teichgutschaenke@gmx.de Mail: teichgutschaenke@gmx.de<br />

· www.teichgutschaenke.de<br />

<strong>Calluna</strong> 35


Südheidekalender<br />

1 DONNERSTAG<br />

Echt scharf. Der Spiegel als Spielfeld<br />

15:00 Uhr I Celle I Bomann-Museum<br />

Daphne Mattner führt durch die Sonderausstellung<br />

»Echt scharf. Der Spiegel als Spielfeld«<br />

<strong>mit</strong> ausgewählten Werken von Eberhard<br />

Schlotter. Der Spiegel war für den Maler und<br />

Grafiker wichtiges Motiv und wertvolles<br />

künstlerisches Instrument. Mit meisterhafter<br />

Darstellungslust widmete er sich dem Facettenreichtum<br />

des Spiegels, nutzte ihn als optisches<br />

Phänomen, als poetisches Sinnbild oder<br />

als subtile Bildmetapher.<br />

INFO bomann-museum.de<br />

2 FREITAG<br />

De total bekloppte Hochtiedsnacht<br />

19:00 Uhr I Groß Oesingen I zur Linde<br />

Endlich allein, endlich nur noch wir! Das haben<br />

sich die frisch Vermählten Basti und Eva gedacht.<br />

Doch leider scheint sich die ganze<br />

Hochzeitsgesellschaft abwechselnd im Hotelzimmer<br />

der beiden in immer absurderen Streitereien<br />

zu überbieten. Ihre Hochzeitsnacht<br />

hatten sich die beiden ganz anders vorgestellt...<br />

Plattdeutsche Komödie in drei Akten,<br />

aufgeführt von der Theatergruppe des Heimatvereins<br />

Groß Oesingen. Eintritt: 10 Euro.<br />

Kartenvorverkauf ab 15. Januar bei Regina<br />

Bochnig, Telefon 05838 746<br />

Lennart Axelsson<br />

20:00 Uhr I Celle I Kunst & Bühne<br />

Der schwedische Jazz-Trompeter Lennart<br />

Axelsson, der bis zu seiner Pensionierung<br />

2005 erster Solotrompeter der NDR-Bigband<br />

war, spielt auf Einladung der Neuen Jazz Initiative<br />

Celle in der Residenzstadt. Eintritt:<br />

15/10/5 Euro. INFO neue-jazzinitiativecelle.de<br />

3 SONNABEND<br />

De total bekloppte Hochtiedsnacht<br />

19:00 Uhr I Groß Oesingen I zur Linde<br />

Eine weitere plattdeutsche Theateraufführung<br />

(siehe Freitag, 2. März).<br />

Puppentheater für Erwachsene<br />

20:00 Uhr I Uelzen I Neues Schauspielhaus<br />

Das Ambrella Figurentheater spielt die Komödie<br />

»Der eingebildete Kranke« von Molière in<br />

einer kräftig gestrafften und zudem noch um<br />

einige Handlungsstränge erweiterten Fassung.<br />

Eintritt: 17,50 Euro. Vorverkauf: Touristinformation<br />

am Rathaus, Telefon 0581 8006172,<br />

und direkt im Neuen Schauspielhaus, Telefon<br />

0581 76535. INFO neues-schauspielhausuelzen.de<br />

4 SONNTAG<br />

De total bekloppte Hochtiedsnacht<br />

15:00 Uhr I Groß Oesingen I zur Linde<br />

Eine weitere plattdeutsche Theateraufführung<br />

(siehe Freitag, 2. März). Eintritt: 15 Euro inklusive<br />

Kaffee und Kuchen.<br />

Die Landmaus und die Stadtmaus<br />

15:30 Uhr I Uelzen I Neues Schauspielhaus<br />

Auf der Fähre zwischen Finkenwerder und<br />

Blankenese lernt in diesem Puppentheaterstück<br />

für Kinder (ab 4 Jahre) die feine Stadtmaus<br />

Jaqueline Keller den abenteuerlustigen<br />

Finkenwerder Mäuserich Friedel Feldmann<br />

kennen: Es ist Liebe auf den ersten Blick! Bald<br />

wird eine herrliche Mäusehochzeit gefeiert.<br />

Doch was geschieht danach? Zwar gibt es viel<br />

zu entdecken – auf der einen wie auf der anderen<br />

Seite der Elbe – aber wo lässt es sich<br />

gemeinsam leben? Eine Geschichte über die<br />

Suche zweier sehr unterschiedlicher Mäuse<br />

nach dem richtigen Zuhause und einem glücklichen<br />

Zusammensein. Eintritt: 7,50 Euro. Vorverkauf:<br />

Touristinformation am Rathaus,<br />

Telefon 0581 8006172, und direkt im Neuen<br />

Schauspielhaus, Telefon 0581 76535.<br />

INFO neues-schauspielhaus-uelzen.de<br />

8 DONNERSTAG<br />

Merkwürdiges Museum<br />

15:30 Uhr I Celle I Bomann-Museum<br />

Im Rahmen der Reihe Museums-Melange<br />

(Kurzführung <strong>mit</strong> anschließendem Kaffeetrinken)<br />

stellt Uwe Rautenberg ein »merkwürdiges<br />

Museum’ vor. Eintritt inklusive Kaffee und<br />

Kuchen: 8,50 Euro. Kartenreservierung unter<br />

Telefon 05141 124540.<br />

INFO bomann-museum.de<br />

Nordische Stimmungen<br />

19:00 Uhr I Gifhorn I Schlosskapelle<br />

Der Fotograf Eddi Böhnke zeigt in diesem Teil<br />

seines Bilderzyklus »Adagio« die Schönheit der<br />

nordischen Landschaften. Die Fotos werden<br />

nicht kommentiert, sondern ausschließlich von<br />

Musik getragen. Eintritt: 12 Euro (ermäßigt<br />

10 Euro). Kartenvorverkauf: Historisches Museum<br />

Schloss Gifhorn, Telefon 05371<br />

9459101 und Kulturverein, Steinweg 3, Telefon<br />

05371 813924. INFO museen-gifhorn.de<br />

Brief an meine Mutter<br />

19:00 Uhr I Celle I Bomann-Museum<br />

Am Weltfrauentag liest Rosemarie Schilling<br />

aus dem Buch »Brief an meine Mutter« von<br />

Waris Dirie. INFO bomann-museum.de<br />

Der Schimmelreiter<br />

19:30 Uhr I Bad Bevensen I Kurhaus<br />

Eine multimediale Lesung <strong>mit</strong> Stefan Halberg.<br />

Der Schimmelreiter, eine Novelle von Theodor<br />

Storm, die die Geschichte von Hauke Haien<br />

rzählt, ist einer großen Klassiker der norddeutschen<br />

Literatur. INFO Telefon 05821 570<br />

oder info@bad-bevensen.de<br />

9 FREITAG<br />

Don Juan à la Klez<br />

20:00 Uhr I Gifhorn I Rittersaal im Schloss<br />

Die Klarinette gilt als das Instrument <strong>mit</strong> den<br />

facettenreichsten Klangfarbenn und in den<br />

Händen von Helmut Eisel wird sie zum Kommunikations<strong>mit</strong>tel,<br />

das Geschichten erzählt<br />

und unterschiedliche Kulturen <strong>mit</strong>einander<br />

verbindet. Der Saarbrücker Ausnahmeklarinettist<br />

nimmt sich in seinem aktuellen Trioprogramm<br />

Mozarts »Don Giovanni« an.<br />

Gemeinsam <strong>mit</strong> seinen Partnern Michael<br />

Marx (Gitarre/Gesang) und Stefan Engelmann<br />

(Kontrabass) mischt er in »Don Juan à la<br />

Klez« berühmte Opernmelodien <strong>mit</strong> den vielfältigen<br />

Farben der Klezmermusik gehörig auf.<br />

Eintritt: 12 bis 20 Euro im Vorverkauf.<br />

INFO kulturverein-gifhorn.de<br />

10 SONNABEND<br />

RWLE Möller - Künstler 1952-2001<br />

15:00 Uhr I Celle I Bomann-Museum<br />

Karl Thun führt durch die Sonderausstellung<br />

»RWLE Möller - Künstler 1952-2001« (siehe<br />

20. Januar). INFO bomann-museum.de<br />

Albertus Akkermann<br />

19:30 Uhr I Wesendorf I Restaurant Athen<br />

Albertus Akkermann ist nicht zuletzt dank des<br />

NDR-Fernsehens Deutschlands bekanntester<br />

Wattführer. Bei seinen Wattwanderungen<br />

singt und spielt er auf seinem Akkordeon. Aber<br />

auch in Konzerten kann man ihn hören und<br />

nicht nur <strong>mit</strong> eigenen Liedern, sondern auch<br />

<strong>mit</strong> Lieder von Jaques Brel und anderen. Der<br />

Kulturverein SG Wesendorf holt Albertus Akkermann<br />

für ein Konzert von der Waterkant<br />

ins Binnenland.<br />

Sue Sheehan & Friends<br />

20:00 Uhr I Bröckel I Antikhof Drei Eichen<br />

Die 1962 in Illinois (USA) geborene und seit<br />

1988 in Deutschland lebende Musikern Sue<br />

Sheehan spielt <strong>mit</strong> Gabriele Bode, Cornelius<br />

Bode und Guido Plüschke im Antikhof Drei Eichen.<br />

Eintritt frei (Hutkasse).<br />

INFO Telefon 05144 560177 oder antikhofdrei-eichen.de<br />

Leise ist laut genug<br />

20:00 Uhr I Uelzen I Neues Schauspielhaus<br />

Mario Hené ist seit 40 Jahren <strong>mit</strong> seinen eigenen<br />

Liedern unterwegs. Nachdem 1977 sein<br />

Debüt-Album »Lieber allein als gemeinsam<br />

einsam« erschien, ist diese Textzeile bis heute<br />

ein geflügeltes Wort. Das aktuelle Programm<br />

»Leise ist laut genug« könnte ebenso gut »Vom<br />

Hiersein im Dasein« heißen oder »Der Weg<br />

zum Lächeln«. Eintritt: 17,50 Euro. Vorverkauf:<br />

Touristinformation am Rathaus, Telefon<br />

0581 8006172, und direkt im Neuen Schauspielhaus,<br />

Telefon 0581 76535. INFO neuesschauspielhaus-uelzen.de<br />

Haustüren<br />

Unter den Eichen 4, 29365 Sprakensehl<br />

Tel. 0 58 37/ 12 66,<br />

www.tischlerei-meyer-hw.de<br />

11 SONNTAG<br />

Celler Wasa-Lauf<br />

9:00-18:00 Uhr I Celle I Innenstadt<br />

Bei diesem internationalen Volkslauf durch die<br />

Celler Altstadt können Läufer zwischen vier<br />

verschiedenen Strecken (5, 10, 15, und 20 Kilometer)<br />

wählen. Für Kinder wird ein Mini-<br />

Wasa-Lauf (2,5 Kilometer) angeboten.<br />

INFO Telefon 05141 81579 oder celler-wasalauf.de<br />

Mit allen Sinnen durchs Museum<br />

11:30 Uhr I Celle I Bomann-Museum<br />

Eine besondere Museumsführung <strong>mit</strong> Uwe<br />

Rautenberg. INFO bomann-museum.de<br />

Die Abenteuer des Don Quichote<br />

16:00 Uhr I Gifhorn I Stadthalle<br />

Zum 400. Todestag seines Schöpfers Miguel<br />

de Cervantes (1547–1616) steigt der Ritter<br />

Don Quichote wieder in den Sattel. Aber diesmal<br />

ergreift sein Pferd Rosinante das Wort.<br />

Gelingt es ihr, den Phantasten und seinen<br />

treuen Begleiter Sancho Panza in die Realität<br />

zurück zu holen? Was aber tun, wenn die<br />

Jacqueline Grüning<br />

Mediaberaterin Gifhorn<br />

Telefon 05371 8668640<br />

mobil 0170 9641986<br />

jacqueline.gruening@<br />

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36 <strong>Calluna</strong>


März<br />

phantastische Welt der singenden Windmühlen<br />

und glucksenden Weinschläuche doch die<br />

wirkliche ist? Gemeinsam <strong>mit</strong> der Schauspielerin<br />

Mechthild Großmann begibt sich die<br />

Lautten Compagney Berlin auf eine akustische<br />

Reise in die abenteuerliche Welt der spanischen<br />

Renaissance. Eintritt: 18 bis 34 Euro.<br />

INFO Telefon 0371 59470 oder stadthallegifhorn.de<br />

Mondscheintarif<br />

17:00 Uhr I Uelzen I Neues Schauspielhaus<br />

Die Komödie »Mondscheintarif« von Ildikó von<br />

Kürthy ist eine turbulente Liebesgeschichte.<br />

Es geht um Cora Hübsch (Sina Schulz), eine<br />

Frau um die dreißig, die plötzlich verliebt ist<br />

wie ein Teenager .... Eintritt: 17,50 Euro. Vorverkauf:<br />

Touristinformation am Rathaus, Telefon<br />

0581 8006172, und direkt im Neuen<br />

Schauspielhaus, Telefon 0581 76535.<br />

INFO neues-schauspielhaus-uelzen.de<br />

Mondscheintarif<br />

20:30 Uhr I Uelzen I Neues Schauspielhaus<br />

Eine weitere Aufführung der Komödie »Mondscheintarif«<br />

<strong>mit</strong> Sina Schulz als Cora Hübsch.<br />

13 DIENSTAG<br />

Der Bieber<br />

19:00 Uhr I Gifhorn I Historisches Museum<br />

Anke Wilharms stellt in ihrem Vortrag in der<br />

Kasematte des Historischen Museums im<br />

Schloss Gifhorn den Bieber vor, der seit einigen<br />

Jahren wieder in der Südheide heimisch<br />

ist. Eintritt frei. Spenden willkommen.<br />

INFO museen-gifhorn.de<br />

15 DONNERSTAG<br />

Südliches Ambiente<br />

19:00 Uhr I Gifhorn I Schlosskapelle<br />

Der Fotograf Eddi Böhnke zeigt in diesem Teil<br />

seines Bilderzyklus »Adagio« südliches Ambieente<br />

und den faszinierenden Gegensatz zwischen<br />

farbenfrohen Ansichten und morbiden<br />

Fluidum in den Ländern rund ums Mittelmeer.<br />

Die Fotos werden nicht kommentiert, sondern<br />

ausschließlich von Musik getragen. Eintritt:<br />

12 Euro (ermäßigt 10 Euro). Kartenvorverkauf:<br />

Historisches Museum Schloss Gifhorn, Telefon<br />

05371 9459101 und Kulturverein, Steinweg<br />

3, Telefon 05371 813924.<br />

INFO museen-gifhorn.de<br />

Island – Feuerinsel am Polarkreis<br />

19:30 Uhr I Bad Bevensen I Kurhaus<br />

Feuer und Asche speiende Vulkane, brodelnde<br />

Schlammtöpfe, Wüsten und Gletscher, Wasser<br />

und Dampf spuckende Geysire, bizarr vereiste<br />

Wasserfälle und menschenleere Fjorde<br />

sind nur ein kleiner Teil der Faszination Islands.<br />

Die Film- und Bildreportage »Island - Feuerinsel<br />

am Polarkreis« berichtet über das Land und<br />

die Menschen auf der sagenumwobenen<br />

Insel. Der Höhepunkt Bild- und Filmreportage<br />

ist der Vulkanausbruch am Eyjafjallajökull im<br />

April 2010. INFO Telefon 05821 570 oder<br />

info@bad-bevensen.de<br />

16 FREITAG<br />

Daedalus Quartett<br />

19:30 Uhr I Isenhagen I Klosterkirche<br />

Im Rahmen der Reihe »Schätze im Kloster«<br />

spielt das Daedalus Quartett, das als eines der<br />

besten Streichquartette der USA gilt, Werke<br />

von Felix Mendelssohn-Bartholdy, Charles<br />

Ives und Johannes Brahms. Eintritt: 15 Euro,<br />

Schüler 5 Euro. Vorverkauf: Buchhandlung Ullrich<br />

in Hankensbüttel und Heine Tabakwaren<br />

in Wittingen. INFO kulturverein-wittingen.de<br />

17 SONNABEND<br />

Frühjahrsmarkt<br />

11:00-18:00 Uhr I Bokel I Heide-Café Bartels<br />

Kunsthandwerker präsentieren ihre Produkte.<br />

Selbstgefertigte Pralinen, Liköre, Seifen, künstlerisch<br />

bemalte Ostereier, österliche Gestecke,<br />

Leinentischdecken, Häkelarbeiten, Schmuck,<br />

Getöpfertes, Dekorationen für Haus und Garten<br />

und vieles mehr gibt es zu bestaunen.<br />

INFO Telefon 05837 359<br />

Amüsantes und Pikantes<br />

14:30-15:30 Uhr I Celle I Schloss<br />

Bei dieser Kostümführung im Schloss verraten<br />

zwei »Hofdamen« allerlei Amüsantes und Pikantes<br />

über das barocke Hofleben. Eintritt:<br />

10 Euro. INFO Telefon 05141 9090850 oder<br />

E-Mail fuehrungen@celle-tourismus.de<br />

Klavierkonzert<br />

19:30 Uhr I Bad Bevensen I Kloster Medingen<br />

Imke Lichtwark spielt im Rahmen der Reihe<br />

»Junge Pianisten im Kloster Medingen«.<br />

INFO Telefon 05821 570 oder info@badbevensen.de<br />

Mord vor Ort<br />

20:00 Uhr I Uelzen I Neues Schauspielhaus<br />

Vor den Augen des Publikums und unter seiner<br />

entscheidenden Mitwirkung entsteht an<br />

diesem Abend ein komplett einzigartiger Kriminalfall.<br />

Wo ist der Tatort? Wer ist das Opfer?<br />

Wer ist der Täter? Das Publikum, der Kommissar<br />

und vier weitere Schauspieler der Improvisationstheatergruppe<br />

»Fiese Matenten« aus<br />

dem Wendland finden es gemeinsam heraus:<br />

improvisiert-kriminalistische Er<strong>mit</strong>tlungen decken<br />

das Motiv auf und überführen schliesslich<br />

den Mörder in diesem abendfüllenden<br />

Stück. Wo andere ein Skript oder ein Drehbuch<br />

haben, da wird hier auf die Vorgaben des<br />

Publikums und auf Fantasie und Spielfreude<br />

der Schauspieler gesetzt. Eintritt: 17,50 Euro.<br />

Vorverkauf: Touristinformation am Rathaus,<br />

Telefon 0581 8006172, und direkt im Neuen<br />

Schauspielhaus, Telefon 0581 76535.<br />

INFO neues-schauspielhaus-uelzen.de<br />

18 SONNTAG<br />

Frühjahrsmarkt<br />

11:00-18:00 Uhr I Bokel I Heide-Café Bartels<br />

Kunsthandwerker stellen aus (siehe Sonnabend,<br />

17. März).<br />

Frühlingsmarkt<br />

11:00 Uhr I Hankensbüttel I Otter-zentrum-<br />

Der Frühlingsmarkt bietet von 11 bis 18 Uhr<br />

Kunsthandwerk, Mitmachaktionen und österliche<br />

Dekoration. INFO otter-zentrum.de<br />

Frühblüher im Kavalierhausgarten<br />

15:00 Uhr I Gifhorn I Kavalierhaus<br />

Im Rahmen der Reihe »Sonntagsbummel«<br />

werden Frühblüher im Garten des Kavalierhauses<br />

vorgestellt. INFO museen-gifhorn.de<br />

21 MITTWOCH<br />

Goethes berühmteste Reisen<br />

19:30 Uhr I Bad Bevensen I Kurhaus<br />

Der Goethe-Experte Dietmar Busold nimmt<br />

die Zuhörer in seinem Vortrag <strong>mit</strong> auf Goethes<br />

berühmte Reisen. INFO Telefon 05821 570<br />

oder info@bad-bevensen.de<br />

23 FREITAG<br />

Mit dem Nachtwächter durch Uelzen<br />

19:30 Uhr I Uelzen I Rathaus<br />

Der Nachtwächter geht um in Uelzens Innenstadt!<br />

Zu später Stunde zieht er <strong>mit</strong> seiner Laterne<br />

durch dunkle Straßen und finstere<br />

Winkel und trifft unterwegs auf Uelzener Personen<br />

und Persönlichkeiten vergangener Tage.<br />

Sie erzählen Anekdoten und Histörchen, Alltägliches<br />

und Kurioses aus ihrem beschwerlichen<br />

Leben. Kosten für diese Kostümführung:<br />

10 Euro. Treffpunkt: Innenhof des Rathauses.<br />

INFO nachtwaechter-uelzen.de<br />

24 SONNABEND<br />

Bürgertöchter und Dienstmädchen<br />

11:30 Uhr I Celle I Bomann-Museum<br />

Hilke Langhammer stellt im Rahmen einer Museumsführung<br />

Lebenswelten der Frauen im<br />

19. Jahrhundert vor. INFO bomannmuseum.de<br />

Singen Sie mal blond!<br />

20:00 Uhr I Uelzen I Neues Schauspielhaus<br />

In dieser abwechslungsreichen Show erlebt<br />

das Publikum, was eine junge aufstrebende<br />

Künstlerin im heutigen Showbiz-Zirkus zwischen<br />

Talentshows, Galas und Firmenevents<br />

so alles <strong>mit</strong>machen muss und wie sich dies auf<br />

ihre Persönlichkeit auswirkt. Und wie man<br />

durch diese utopischen und schier unlösbaren<br />

Aufgaben gefordert wird und lernt da<strong>mit</strong> umzugehen.<br />

Viktoria Lein präsentiert <strong>mit</strong> ihrem<br />

ersten abendfüllenden Kabarettprogramm<br />

eine musikalische und schauspielerische<br />

Revue, die von Pop und Rock über Schlager<br />

und Arien bis zu melodischen Balladen reich..<br />

Eintritt: 17,50 Euro. Vorverkauf: Touristinformation<br />

am Rathaus, Telefon 0581 8006172,<br />

und direkt im Neuen Schauspielhaus, Telefon<br />

0581 76535. INFO neues-schauspielhausuelzen.de<br />

© D.J. COX/WILDLIFE<br />

25 SONNTAG<br />

Weltspielzeug<br />

11:30 Uhr I Celle I Bomann-Museum<br />

Dr. Kathrin Panne führt durch die Sonderausstellung<br />

»Einfälle statt Abfälle« <strong>mit</strong> Spielzeug<br />

krationen von Kindern und berichtet von<br />

»Ideen, Erfindern, Müll und Kunst«.<br />

INFO bomann-museum.de<br />

31 SONNABEND<br />

Celle hat wieder eine Herzogin<br />

14:30-15:30 Uhr I Celle I Schloss<br />

Bei dieser Kostümführung im Schloss wird aus<br />

dem Leben der Herzogin Eléonore d’Olbreuse<br />

erzählt. Mit dem »Hirtenmädchen aus dem<br />

Poitou« kam im 17. Jahrhundert die französische<br />

Lebensart an den Celler Hof. Eintritt:<br />

10 Euro. INFO Telefon 05141 9090850 oder<br />

E-Mail fuehrungen@celle-tourismus.de<br />

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<strong>Calluna</strong> 37


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Fast zwei Jahre wurde nun am Höferschen Haus geplant, gezimmert,<br />

gemauert, getischlert, gelötet und schließlich gemalt.<br />

Jetzt ist es fast geschafft. Das Gerüst ist entfernt, das<br />

Gebäude von seinem Korsett, das gleichzeitig ein Sichtschutz<br />

während der Sanierungsphase war, befreit. Und das Haus zeigt<br />

sich den Gif- hornern und Gästen in einem anderen Gewand<br />

als vor der Sanierung. Die Traufseite zur Torstraße<br />

wurde wenige Wochen zuvor »entrüstet«, sodass die neue<br />

Bemalung be- reits sichtbar wurde. Ganz in Ziegelrot, <strong>mit</strong><br />

grauen Fens- tern und hellgrauen Gauben, so herausgeputzt<br />

geht<br />

das Baudenkmal am Marktplatz in<br />

das neue Jahr.<br />

Die Vor-<br />

b e i k o m m e n d e n<br />

haben ihre eigene Meinung<br />

zu dem neuen Aus-<br />

38 <strong>Calluna</strong>


Maler Bernd Kummerow trägt die Grundierung auf und bereitet so die Fassade für den ziegelroten Anstrich vor. Die Fenster sollen grau gestrichen werden.<br />

Aber welcher Grauton passt am besten? Die Wahl fällt auf einen dunklen Grauton. Die instandgesetzten und frisch gestrichenen Fenster werden schließlich<br />

von Tischlermeister Helmut Sievert und seinen Mitarbeitern eingebaut.<br />

sehen. Manchen gefällt es, manche hätten es sich anders gewünscht,<br />

manche sagen, sie müssten sich an den neuen Anstrich<br />

erst noch gewöhnen. Die Wahl der Farbigkeit war vielleicht die<br />

schwierigste Entscheidung während der Sanierung, denn die Farbe<br />

sticht zuallererst ins Auge. Während die Instandsetzungen, die Sanierungen<br />

und die statischen Ertüchtigungen eher unbemerkt bleiben<br />

und auch unstrittig waren, machten sich die Verantwortlichen<br />

über das zukünftige farbige Aussehen des Gebäudes lange Zeit<br />

Gedanken. Denn die Entscheidung sollte nicht nur nach ästhetischen<br />

Gesichtspunkten fallen, bei denen jeder seine eigenen Vorstellungen<br />

hat. Hätte es eine Umfrage unter den Gifhornern<br />

gegeben, so wären sicher etliche Vorschläge zusammengekommen.<br />

Und für welchen hätte man es sich entscheiden sollen? Vielen<br />

Bürgern gefiel auch die nicht gestrichene Variante <strong>mit</strong><br />

lehmfarbenen Gefachen und dunklem, holzbraunem Fachwerk.<br />

Ungestrichen war für sie auch eine Option. »Doch Architektur in<br />

der Stadt trägt Kleid«, stellte die Landesdenkmalpflege frühzeitig<br />

klar. Und für die Farbentscheidung wurden statt vielfältiger Geschmäcker<br />

wissenschaftliche Erkenntnisse und die Erfahrung der<br />

Denkmalpfleger zu Rate gezogen. Landes-Restaurator Bernhard<br />

Recker war einige Male auf der Baustelle, um frühere Farbreste<br />

zu suchen und zu untersuchen. Und er wurde fündig. Rot war die<br />

älteste an den Gefachen nachgewiesene Farbe. Ob es die älteste<br />

und ursprüngliche Farbgebung im Baujahr um 1570 war, das ist<br />

nicht sicher. Eventuell könnte es auch Weiß gewesen sein, aber<br />

das ist Spekulation, meinte er. Nachweisbar ist das nicht. Rot war<br />

auch eine der ältesten Spuren auf dem Fachwerk. Und beides zugleich<br />

passt in die Bauphase. Denn Fachwerk war die weit verbreitete<br />

Bauform zu jener Zeit, Steinbauten waren erheblich teurer.<br />

Daher kam so mancher Bauherr in die Versuchung, einen<br />

Steinbau vorzutäuschen, indem er seinen Fachwerkbau monochrom,<br />

also einfarbig, bemalte. Das schräg gegenüberliegende Kavalierhaus<br />

hatte einige Jahre zuvor eine Sandsteinfassade<br />

vorgesetzt bekommen, die den Fachwerkbau verdeckt. Wer das<br />

Geld hatte, wollte es sich eben leisten. Das Höfersche Haus, an<br />

prominenter Stelle gegenüber dem damaligen Rathaus, sollte<br />

ebenfalls etwas hermachen, das lässt sich denken. Da sieht ein<br />

monochromer Anstrich vornehm aus und simuliert zugleich eine<br />

kostbare Steinfassade. Wissenschaftliche Untersuchungen und die<br />

Didaktik, was das Gebäude fürderhin aussagen soll, greifen da<br />

hervorragend ineinander. Als Ergebnis erstrahlt das Haus nun monochrom<br />

in Ziegelrot. Das Gesamtbild <strong>mit</strong> dem gegenüberliegenden<br />

Ratsweinkeller als Eingang zur Fußgängerzone passt.<br />

Das Fachwerk ist ein wenig dunkler gefasst. Die Fenster heben<br />

sich in einem dunkleren Grau von der Fassade ab, und die Anfang<br />

des 19. Jahrhunderts in zwei Etappen aufgesetzte Gaube stellt <strong>mit</strong><br />

ihrem neuen Hellgrau den Übergang zum Himmel dar. Der alte,<br />

dunkelbraune Anstrich wäre zu schwer gewesen, hätte das Gebäude<br />

»erdrückt«, so die einhellige Meinung. Der Psalm 71,<br />

der auf dem Giebel steht, ist ebenfalls in Grau hervorgehoben,<br />

und das war eine der schwierigsten Aufgaben für die Maler. Malermeister<br />

Jan Ryschka, der Chef persönlich, machte sich an die<br />

Arbeit, die feinen Minuskel nachzuzeichnen. Das wurde durch<br />

das verwitterte Holz erschwert, wo die Nagekäfer besonders aktiv<br />

waren. Doch <strong>mit</strong> viel Zeit und ruhiger Hand gelang es. Und<br />

Ryschka schrieb es richtig falsch. Denn die damalige Schreib-<br />

<strong>Calluna</strong> 39


HAUSGESCHICHTEN<br />

weise war eine gänzlich andere als heute. Orthografische Verbesserungen<br />

jedoch sollte es nicht geben. So steht der Psalm auf<br />

dem Giebel, wie er 1570 angebracht wurde, <strong>mit</strong> ungewohnter<br />

Rechtschreibung, zusammengesetzten Buchstaben und bisweilen<br />

nicht mehr gebräuchlichen Wörtern, aber authentisch.<br />

REGENHAUBE FüR DEN FLASCHENzUG<br />

Feinarbeit hatten auch Metallbaumeister Gunnar Trull und seine<br />

Leute zu leisten. Sie gaben sich viel Mühe, die beiden im vergangenen<br />

Jahrhundert eingesetzten Fenster im Erdgeschoss wie auch<br />

das Dach des Flaschenzugs im zweiten Obergeschoss, das die<br />

Rolle bedeckt, fachgerecht <strong>mit</strong> Zinkblech einzudecken. Wichtig<br />

war auch hier, dass die Konstruktionen Regenwasser vom Haus<br />

wegführen.<br />

Die Fenster im Erdgeschoss sind dunkelbraun gestrichen. Der<br />

Unterschied im Alter der Fenster des Gebäudes soll sichtbar bleiben.<br />

Denn die Fenster ab dem 1. Obergeschoss sind weit mehr<br />

als 150 Jahre alt, während die beiden Fenster im Erdgeschoss in<br />

den 1950er Jahren beim Bau des Kaskadenganges die dort vorhandenen<br />

drei schmaleren Fenster ersetzten. Feinarbeit mussten<br />

auch die Tischler leisten, die die Fenster ab dem 1. Obergeschoss<br />

instandsetzten. Reine Handarbeit war nötig, manch Holzstück<br />

musste ersetzt werden und auch die ein oder andere Glasscheibe.<br />

Dazu mussten die Fenster samt Rahmen ausgebaut werden und<br />

einige Wochen in den Werkstätten verbringen. Die dick aufgetragene<br />

Farbe wurde entfernt und die Oberlichter wieder gängig gemacht.<br />

Denn frühere Malergenerationen hatten die Fenster immer<br />

wieder übergestrichen. So wurden die Einreiber <strong>mit</strong> jedem Anstrich<br />

dicker. Eine Überraschung gab es daher, als die Fenster zum<br />

Haus zurückkehrten. Wurden neue Einreiber aus Messing angebracht,<br />

fragten sich die Eigentümer. Nein, so die Tischler. Das Messing<br />

kam zum Vorschein, nachdem die Farbe mühsam entfernt<br />

worden war. Dass die Fenster Messingeinreiber hatten, daran<br />

konnten sich auch die ältesten noch lebenden Bewohner des Hauses<br />

nicht erinnern. So lange war das edle Material unter weißen<br />

Farbschichten verschwunden.<br />

MüNzEN VERRATEN, WIE ALT DIE FENSTER SIND<br />

Einige Einreiber sind aus Eisen, jedes der Fenster ist ein Unikat.<br />

Massenware gab es zur der Zeit, als sie um 1850 eingebaut wurden,<br />

nicht. Und für diesen Zeitpunkt des Einbaus gab es einen<br />

ziemlich guten Hinweis, wie man schon weiß: Die Münze <strong>mit</strong><br />

dem Prägejahr 1851, die im Fensterstock des einen Giebelfensters<br />

gefunden wurde. Nun, seit dem Wiedereinbau der Fenster liegen<br />

neue Geldstücke unter und in den Fensterrahmen. Deutsche Euromünzen<br />

im Werte von 1 bis 20 Cent <strong>mit</strong> dem Prägejahr 2017<br />

sollen einen Hinweis für spätere Generationen geben, wann die<br />

Fenster wiedereingebaut wurden. Vielleicht gibt es in der Zeit,<br />

wenn sie gefunden werden, dann wieder eine neue Währung.<br />

Die Zimmerer, die während der gesamten Zeit fast täglich an<br />

dem Haus arbeiteten, haben gegen Ende der Sanierung noch drei<br />

dicke Brocken vor sich. Aus statischen Gründen muss das Haus<br />

<strong>mit</strong> neuen Balken gesichert werden. Zwei der drei Stellen betref-<br />

40 <strong>Calluna</strong>


Die Metallbauer kümmern sich um die Fensterdächer. Ein Zinkdach schützt auch die alte Flaschenzugrolle<br />

des Lastenaufzugs vor Regenwasser. Malermeister Jan Ryschka hat viel Mühe, die feinen Minuskel des<br />

Psalms 71 nachzuzeichnen.<br />

fen die Abseiten des Hauses zum Giebel hin. Beide Abseiten werden<br />

geöffnet. Alternativ zum Mauerdurchbruch von innen entscheidet<br />

man sich für einen Zugang von außen. Das Dach wird<br />

dazu auf beiden Seiten abgedeckt, Notdächer schützen vor Regen<br />

und Wind. Auch wenn die Abseiten in den letzten Jahrzehnten<br />

nicht genutzt wurden, so muss dennoch in ihnen gearbeitet werden.<br />

Die Böden, noch original aus Lehmstaken bestehend, sind<br />

in einem Feld abgängig. Neue Lehmstaken ersetzen, was nicht<br />

mehr zu retten ist. Die anderen bauzeitlichen Felder können gerettet<br />

werden und müssen erhalten bleiben. Doch die größte Herausforderung<br />

sind zwei große Balken, genauer BSH, die für<br />

Stabilität sorgen sollen. BSH steht für Brettschichtholz. Viele Holzlatten<br />

werden jeweils entgegengesetzt <strong>mit</strong> Knochenleim aneinandergeklebt.<br />

»So verzieht sich dieses Bauteil nicht«, weiß Zimmerer<br />

Falko Sluschny, und der Knochenleim hält extrem gut. Eher würde<br />

das Schichtholz an anderen Stellen brechen, statt an den Klebestellen<br />

auseinander zu gehen. Mehrere Latten werden so also zu<br />

einem Balken, würde der Volksmund sagen. 16 Zentimeter breit<br />

und 40 Zentimeter hoch, bei einer Länge von 6,50 Metern, sind<br />

die beiden Leimholzbalken. Jeder von ihnen wiegt 250 Kilogramm.<br />

Zu schwer für zwei Zimmerer. Ein Kran hievt die beiden<br />

Hölzer vorsichtig in die Abseiten. Um das Holz hinein zu wuchten,<br />

musste ein Dachsparren gekappt werden, denn die beiden Balken<br />

durch möglicherweise entferntes Gefache zu schieben, wurde untersagt.<br />

Zur Stabilisierung wurden auch die Dachsparren neu<br />

gestützt. Auf stabilen Sattelhölzern liegen sie fürderhin auf, und<br />

auch die Auflieger, auf denen die Konstruktion für die Dachpfannen<br />

liegt, werden erneuert. Doch wozu dienen die neuen Holzbauteile?<br />

Die Deckenbalken in den darunter liegende Etagen<br />

müssen gehalten werden. Die neuen Balken im zweiten Obergeschoss<br />

werden <strong>mit</strong> den darunter liegenden Deckenbalken vernadelt.<br />

So wird die Decke der ersten Etage von dem über ihr<br />

liegenden Brettschichtholz gehalten. Zwei statische Schwachstellen<br />

sind so<strong>mit</strong> beseitigt.<br />

Die Sanierung gibt auch kurz den Blick auf etwas Bemerkenswertes<br />

frei. Dort sind uralte Lehmziegel, die die Abseite auf den<br />

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ersten zwei Metern vom Giebel von dem dahinter liegenden<br />

Raum abgrenzen, zu sehen. Diese Wand ist weiterführend <strong>mit</strong><br />

neuzeitlichen Mauersteinen gemauert. Doch die ersten Ziegel<br />

sehen aus wie von Hand geformt und dann auf dem offenen Feuer<br />

gebrannt. Auf beiden Seiten des Giebels gibt es dieses kurze Mauerstück,<br />

das allerdings wieder unter einer Dämmung verschwindet.<br />

Die unerwünschte Glaswolle in den Abseiten, die diese uralte<br />

Mauer verdeckte, wird entfernt und durch natürliche Dämmung<br />

auf Hanfbasis ersetzt.<br />

üBERRASCHENDE ENTDECKUNG IN DER ABSEITE<br />

Sattelhölzer, Dachsparren, Auflieger, die Zimmerersprache hat für<br />

jedes Holzteil eines Hauses einen eigenen Namen. Und das gilt<br />

auch für die dritte statisch gefährdete Stelle. Denn die betrifft<br />

einen mächtigen Ständer an der südwestlichen Traufseite. Dort ist<br />

inzwischen die Verschalung zum Teil entfernt worden. Schon bei<br />

den Öffnungen im Innenbereich des Hauses wurde der marode<br />

Ständer entdeckt, dessen Kopf nicht mehr trägt. Jetzt sieht man<br />

von außen, dass auch die Schwelle, auf der er eigentlich aufliegen<br />

müsste, an der Stelle nicht mehr tragfähig ist. Der Ständer liegt<br />

auch nicht mehr auf. Frühere Handwerker hatten die Lücke <strong>mit</strong><br />

Mauersteinen verfüllt. Bei diesem Anblick unsachgemäßer Ausbesserung<br />

sträubt sich einem Zimmerer alles. Der Ständer hat die<br />

Aufgabe, den Deckenbalken und dazu das über ihm liegende<br />

Rähm tragen, aber er ist zum Pflegefall geworden. Er ist morsch,<br />

vom Pilz befallen, <strong>mit</strong> den Fingern zermahlbar. In diesem Zustand<br />

trägt er nichts mehr, sondern wird nur noch getragen.<br />

Zur Gänze ist er marode, aber, und das rettet ihn, er weist im Innenbereich<br />

wertvolle Spuren auf. Dicke Holzdollen-Löcher und<br />

ein großes Zapfenloch werden sichtbar, nachdem man die Lehmschichten<br />

abgeschlagen hat. Diese Spuren gilt es zu erhalten.<br />

Doch müssen die ursprünglichen Aufgaben des Ständers künftig<br />

erfüllt werden. Die Lösung ist ein zweiter Ständer, der ihm an die<br />

Seite gestellt wird und der, aus neuem Altholz und noch voller<br />

Kraft, die Aufgaben eines Ständers erfüllt. Auch die untere<br />

Schwelle, auf welcher der Ständer einst stand, wird in diesem Bereich<br />

ersetzt. Die Querverbindung des Fachwerks ist so<strong>mit</strong> wieder<br />

tragfähig und kann den neuen Ständer halten. Und es kann der<br />

ursprüngliche, nun geschwächte Kollege neben dem neuen starken<br />

Ständer ruhen und die Befunde zeigen. Immerhin, so stellt<br />

ein Ingenieur für Holzschäden fest, ist der Pilz nicht mehr aktiv<br />

und nicht nur deswegen ungefährlich. »Da es jetzt trocken ist,<br />

droht keine weitere Gefahr«, erklärt der Fachmann Reinhard<br />

Gasse.<br />

Die in weiten Teilen noch sehr gut erhaltene Lehmausfachung<br />

ist an einer Stelle mehr oder weniger lieblos <strong>mit</strong> allem, was es an<br />

Resten gab, gemauert, »geschrottet« worden, wie Ingenieur Kai<br />

Kröger das nennt. Ziegelreste, Zement, Mörtel, Steine und anderes<br />

wurden zusammengemengt, um die Wand vor vielen Jahren zu<br />

schließen. Das wird nun entfernt, die Maurer schließen die Wand<br />

vorschriftsmäßig <strong>mit</strong> Lehmziegeln nach alter Handwerkersitte. Um<br />

die weiteren Schäden zu sichten, wird der Putz der in den 1950er<br />

Jahren im Erdgeschoss gemauerten Außenwand entfernt. Zu Tage<br />

kommen Schiffskehlen im Rähm, die bisher nicht sichtbar waren.<br />

42 <strong>Calluna</strong>


Mit Holznägeln werden neue Holzteile befestigt. Beim Öffnen der Abseiten wurde eine uralte, <strong>mit</strong> offenbar<br />

handgeformten Lehmziegeln gemauerte Wand entdeckt. Ein Teil (links im Bild) ist irgendwann einmal durch<br />

neuzeitliches Mauerwerk ersetzt worden. Mit Kran und viel Kraft wird einer der beiden 250 Kilogramm<br />

schweren Leimholzbalken über das Dach in die Abseite gewuchtet.<br />

+++Weitere Fotos auf <strong>Calluna</strong>Plus (exklusiv für Abonnenten) +++<br />

Auch auf dieser Traufseite, die kaum einsehbar ist, sind also Verzierungen<br />

zu finden.<br />

Interessant sind auch die verschiedenen Farbbefunde auf den<br />

Gefachen. Zwei haben einen ziegelroten Anstrich auf einem Kalkputz.<br />

Laut Restaurator Bernhard Recker sind sie aber nicht bauzeitlich.<br />

Andere wiederum weisen einen beigefarbenen Anstrich auf<br />

dem puren Lehm auf, und wiederum andere zeigen, woher das<br />

Wort Wand seinen Ursprung hat. »Wand« kommt von »want«. Das<br />

bedeutet »winden« und bezeichnete das Gewundene und Geflochtene.<br />

Geflochtene Zweige sind zu sehen, <strong>mit</strong> Lehm bedeckt.<br />

Wichtig ist aber, dass die die Statik gefährdende Stelle nun beseitigt<br />

ist. Die Verschalung, die extra für die Wandreparatur entfernt<br />

wurde, kann nun wieder angebracht werden. Neues Lärchenholz<br />

soll die Traufseite vor dem Unbill des Wetters schützen. Ein ausgeklügeltes<br />

Belüftungssystem sorgt zudem dafür, dass sich keine<br />

Nässe in der Wand festsetzen kann. Vor dem Anbringen der Verschalung<br />

wird der außen befindliche Putz gesichert. Auch wenn<br />

diese Felder wieder hinter Holz verschwinden, sie sind da und<br />

werden überdauern, gesichert und stabilisiert. Künftige Generationen<br />

könnten sie wieder freilegen und weiter forschen. Diejenigen<br />

Gefache, die zu sehr gelitten haben oder unsachgemäß gemauert<br />

wurden, werden neu verschlämmt. Die Verschalung wird nun bis<br />

zum Giebel erweitert, um die Traufseite effektiv zu schützen.<br />

Auch die Dachdecker sind gegen Ende der Sanierung noch einmal<br />

gefragt. Sie müssen die Teile des Daches wieder verschließen,<br />

die für die Sanierung geöffnet werden mussten. Dazu sind Dachrinnen<br />

und Fallrohre zu erneuern. Da<strong>mit</strong> ist die Außensanierung<br />

des Hauses fast abgeschlossen. Es fehlt noch eine Außenwandsicherung<br />

an der Traufseite. Doch das ist eine Kleinigkeit, im Vergleich<br />

zu den bisherigen Aufgaben.<br />

<strong>Calluna</strong> 43


HAUSGESCHICHTEN<br />

Ein altes Haus voller Geschichte(n)<br />

und Geheimnisse<br />

DÖRTE HIRSCHFELD STELLT IN HISTORISCHEM AMBIENTE IN CELLE KRÄUTERLIKÖR<br />

NACH EINEM WOHLGEHÜTETEN APOTHEKERREZEPT VON 1910 HER<br />

CHRISTINE KOHNKE-LÖBERT / Text / Fotos<br />

Als das schmale Fachwerkhaus Nr. 12 in der heutigen Celler<br />

Bergstraße im Jahr 1640 errichtet wurde, gehörte diese<br />

Ecke von Celle noch gar nicht lange zur damaligen Residenzstadt:<br />

De olde Blomelaghe, heute Blumlage genannt, war<br />

nämlich die älteste Vorstadt Celles, und die zugehörige Bergstraße<br />

trug im 15. Jahrhundert den schönen Namen Blomenstrate. Hier<br />

lebten die kleinen Leute Celles, Hörige, die ihren Lebensunterhalt<br />

als Handwerker und Tagelöhner verdienten. Sie hatten keine Bürgerrechte,<br />

mussten bis 1848 schwere Dienste für den Herzog leisten<br />

und waren zudem <strong>mit</strong> der Einquartierung von Soldaten<br />

belastet. Der Celler Heimatforscher Clemens Cassel schreibt dazu<br />

um 1900:<br />

»So lange die Blumlage der einzige Vorort gewesen war,<br />

waren dort die Zustände noch einigermaßen erträglich gewesen,<br />

da ab und zu wohlhabende Bürger und Hofbeamte,<br />

denen das Leben hinter dem hohen Walle und dem<br />

Pestluft ausdünstenden Stadtgraben nicht zusagte, in dem<br />

Vororte Grundbesitz erwarben und sich dort anbauten…<br />

Bürger und Handwerker, die wegen Nachlässigkeit und<br />

Ungeschicklichkeit ihr Gewerbe in der Stadt nicht fortsetzen<br />

konnten, gingen in die Vorstadt, weil sie dort, wo der<br />

Wert der Häuser und die Mietpreise gering waren, leichteres<br />

Durchkommen zu finden hofften.«<br />

Kinderleben auf der Bergstraße im Jahre 1916. In Blickrichtung liegt der<br />

Große Plan.<br />

Foto: Sammlung Justus Steinböhmer<br />

Das Leben in Blumlage war also für die meisten Menschen kein<br />

leichtes und der Heimatforscher merkt zudem an:<br />

»Unheilvoll war der Einfluss, den die vielen Branntweinschenken<br />

ausübten…«<br />

Erst im Rahmen der Stadterweiterungspläne zur Zeit Ernst des<br />

Bekenners um 1530 wurde die Blumlage in das Stadtgebiet einbezogen.<br />

Ihre Bewohner siedelte man kurzerhand um, sie mussten<br />

an die Landstraße nach Braunschweig ziehen. Ob dort auch<br />

bunte Blumen blühten? Den alten Namen ihres Viertes nahmen<br />

sie jedenfalls <strong>mit</strong> und es entstand ein neuer Vorort, dessen Name<br />

als Straße Blumlage bis heute überdauert hat.<br />

Ein Grund für die Stadterweiterung war der wirtschaftliche Aufschwung<br />

Celles im 16. Jahrhundert, der zu einer starken Erhöhung<br />

der Einwohnerzahlen geführt hatte. Zwischen 1526 und 1545<br />

stieg die Einwohnerzahl von 1200 auf etwa 2000 Menschen. Die<br />

Bergstraße legte man besonders breit an, sodass sie Platz für die<br />

vielen Fuhrwerke, die täglich nach Celle reisten, bot. Kein Wunder,<br />

dass sich in dieser Straße jede Menge Ausspannwirtschaften<br />

ansiedelten. Sie liegt zudem nicht weit von der Stechbahn und<br />

gehört zu den gerade angelegten Straßen, die auf das markante<br />

Schloss zulaufen. Heute ist sie Teil des Altstadtkerns von Celle.<br />

Eines der Schmuckstücke in der Bergstraße ist das Handwerkerhäuschen<br />

in der Bergstraße 12. Dörte Hirschfeld hat es im Jahr<br />

2014 erworben und seither liebevoll restauriert. Alter Provisor ist<br />

auf dem straßenseitigen Ausleger zu lesen, und irgendwie hat man<br />

als unbedarfter Leser das Gefühl, hierbei könne es sich doch eigentlich<br />

nur entweder um eine Gaststube oder eine Apotheke<br />

handeln. Eine von Cassels Branntweinstuben womöglich? Stimmt<br />

nicht oder wenn ja, dann nur ein ganz klein bisschen. Branntwein<br />

gibt es hier nämlich nicht, dafür aber einen alten Celler Traditionslikör.<br />

»Ein Provisor war früher der erste Gehilfe eines Apothekers.<br />

Wurde er nicht selbst Apotheker, dann blieb er ein Provisor.<br />

Seit 1980 ist es der Name unseres Likörs«, erläutert Dörte Hirschfeld.<br />

Sie hat das schmale alte Handwerkerhaus, in dem früher ein<br />

Schneider wohnte und auch seine Werkstatt hatte, wiederhergestellt<br />

und zudem die alte Likör-Rezeptur des Apothekers Jost Greve<br />

aus der ehemaligen Rats-Apotheke an den neuen Standort <strong>mit</strong>genommen.<br />

»Als wir das Haus kauften, war eine Menge zu tun. Wir<br />

haben es komplett zurückgebaut und auch die Remise im rückwärtigen<br />

Grundstück wieder hergerichtet«, erzählt sie. Dass sie<br />

dabei <strong>mit</strong> viel Fingerspitzengefühl zu Werk gegangen ist, beweisen<br />

zahlreiche Kleinigkeiten. Hier wurde nicht allein eine<br />

44 <strong>Calluna</strong>


Sanierung <strong>mit</strong> Gefühl für die Geschichte des Hauses: Dörte Hirschfeld hat nicht nur die Straßenfassade des schmalen Handwerkerhauses erhalten, sondern<br />

auch im Hausinneren Wert auf Details gelegt. Das alte Kastenschloss hat ebenso seinen Platz im Haus behalten wie die ersten Lichtschalter aus Bakelit.<br />

Auch der Opferbalken (oben Mitte) blieb <strong>mit</strong>samt Opfergaben an Ort und Stelle.<br />

<strong>Calluna</strong> 45


Bilder oben: Alles ist schmal in der Bergstraße 12. In der früheren Schneider- und Perückenwerkstatt sind heute die Verkaufsräume eingerichtet. Praktikantin<br />

Lale Herbst räumt den Kräuterlikör »Alter Provisor« ins Regal.<br />

Bilder rechte Seite: Dörte Hirschfeld in ihrer Likörküche. Ein halbes Jahr dauert es, bis der Likör fertig ist und von der Werkstatt in den Laden wandert. Auch<br />

im Durchgang zum Hof (unten) ist Stöbern angesagt.<br />

historische Fassade erhalten, sondern auch innen das alte Fachwerkgefüge<br />

gerettet. Die dunklen Balken <strong>mit</strong> ihren Nutzungsspuren<br />

spiegeln ein Stückchen Hausgeschichte wider. 1640 wurde es<br />

als schlichtes Wohnhaus <strong>mit</strong> kleiner Werkstatt errichtet und in den<br />

nachfolgenden Jahrhunderten in dieser Weise genutzt. Nachdem<br />

die Schneiderwerkstatt aufgegeben wurde, beherbergte es mehr<br />

als 30 Jahre lang ein in Celle gut bekanntes Perückenstudio. Heute<br />

sind hier die Verkaufsräume angeordnet.<br />

Der lange Korridor ist <strong>mit</strong> gelb-blauen Fliesen ausgelegt, und<br />

im Durchgang zum Hof liegen großformatige Platten aus rotem<br />

Sandstein. Fenster und Türen wurden entweder erhalten oder<br />

durch passende Teile ergänzt. Deshalb ist die Türhöhe zur Werkstatt<br />

auch eher für kleine Leute geeignet. Dörte Hirschfeld macht<br />

das nichts aus. »Es ist eben ein altes Haus«, lacht sie und schlüpft<br />

in die hofseitig gelegene Likör-Werkstatt. »Ich habe das Haus gesehen<br />

und es hat gepasst. Das war wie eine Fügung.« Dörte<br />

Hirschfeld hat ihre Entscheidung für das alte Haus nicht bereut.<br />

Alte Kastenschlösser haben ihren Platz im Haus ebenso behalten<br />

wie ein historischer Lichtschalter <strong>mit</strong> Drehknopf. Eine gewundene<br />

Treppe führt ins Obergeschoss. Es ist eng hier – und gemütlich.<br />

Ein Haus <strong>mit</strong> Atmosphäre und eines, in dem man gerne stöbert.<br />

Denn <strong>mit</strong>tlerweile gibt es hier neben dem Kräuterlikör eine reiche<br />

Auswahl an Produkten. »Das hat sich so ergeben, es war gar nicht<br />

geplant«, erzählt sie. »Im Mittelpunkt steht aber der Erhalt der<br />

handwerklichen Herstellung des Alten Provisors als eine Tradition<br />

unserer Stadt. Das Rezept ist mehr als 100 Jahre alt und wurde<br />

um 1910 von Familie Greve entwickelt. Der Likör wurde zunächst<br />

in der Weihnachtszeit im Familienkreis getrunken.« Seit 1980<br />

wurde der Magenlikör in der Rats-Apotheke Celle angeboten. Der<br />

damalige Apotheker Dr. Jost Greve war es, der das alte Rezept<br />

wiedergefunden hatte und dafür den Namen Alter Provisor erfand.<br />

Das Rezept ist allerdings bis heute geheim geblieben. Dörte<br />

Hirschfeld ist eine der wenigen Eingeweihten – kein Wunder, sie<br />

hat viele Jahre in der Rats-Apotheke gearbeitet und in dieser Zeit<br />

den Likör unzählige Male selbst hergestellt. Sie verrät nur soviel:<br />

»Es dauert ein halbes Jahr, bis der Likör in Handarbeit fertiggestellt<br />

ist. Die Mischung aus orientalischen Gewürzen und heimischen<br />

Pflanzen macht nicht nur den besonderen Geschmack, sondern<br />

auch die gute Bekömmlichkeit, besonders für Galle, Leber und<br />

Magen, aus.« Als die Rats-Apotheke 2014 geschlossen wurde,<br />

hatte sie die Möglichkeit, nicht nur das Rezept, sondern auch die<br />

Gerätschaften zur Likörherstellung zu übernehmen. »Ich musste<br />

damals etwas Neues beginnen und habe mich für den Provisor<br />

entschieden«, erzählt sie. »Das ist schon etwas Besonderes für<br />

Celle und ich wollte, dass es da<strong>mit</strong> weitergeht.«<br />

Im Zuge der Bauarbeiten stieß Dörte Hirschfeld auf eine weitere<br />

alte Tradition: Sie fand einen Opferbalken im Haus. »Das ist ein<br />

Balken <strong>mit</strong> Löchern, in denen Opfergaben deponiert worden sind.<br />

Meist waren das Haare und Federn, aber es konnten auch Edelsteine<br />

sein«, erzählt sie. Ein Zimmermann habe den Balken im<br />

Durchgang entdeckt. Eines der Verstecke öffneten sie gemeinsam<br />

und es enthielt tatsächlich Haare und Federn als Gaben für den<br />

guten Geist des Hauses. »Ein Edelstein war nicht dabei«, bedauert<br />

sie »Vielleicht in den anderen Verstecken?« Die sollen jedoch verschlossen<br />

bleiben. Manches Geheimnis muss eben gewahrt bleiben<br />

– und da<strong>mit</strong> kennt sich Dörte Hirschfeld schließlich aus.<br />

40<br />

46 <strong>Calluna</strong>


+++Weitere Fotos auf <strong>Calluna</strong>Plus (exklusiv für Abonnenten) +++<br />

<strong>Calluna</strong> 47


GARTENGESCHICHTEN<br />

Eisheilige<br />

FELDSALAT UND PORTULAK<br />

WACHSEN AUCH IM WINTER<br />

MARION KORTH<br />

Im Mai sucht uns die Kalte Sophie heim, bringt <strong>mit</strong> den anderen<br />

Eisheiligen oft noch einmal kühle Temperaturen und manchmal<br />

sogar Frost. Von ganz anderen »Eisheiligen« soll hier aber die<br />

Rede sein, von jenen scheinbar zarten grünen Gewächsen, deren<br />

Blätter voller Vitamine und Mineralstoffe stecken und denen selbst<br />

Minusgrade und Schnee nichts auszumachen scheinen: Feldsalat<br />

und der weniger bekannte Winterportulak.<br />

Während Feldsalat ein europäisches Gewächs ist, kommt Winterportulak<br />

aus Nordamerika, ist selbst noch im südlichen Alaska<br />

zu Hause. Bevor es draußen nicht richtig ungemütlich wird, beginnt<br />

er gar nicht erst zu keimen. Zwölf Grad dürfen es höchstens<br />

sein, aber es geht auch <strong>mit</strong> deutlich weniger Wärme. Abgeerntete<br />

Gemüsebeete, ungeheizte Gewächshäuser und sonst noch leere<br />

Frühbeete bieten sich für seine Kultur ab Herbst über den Winter<br />

bis ins Frühjahr an. Mit den üblichen Blattsalaten haben beide,<br />

weder Feldsalat noch Portulak, verwandtschaftlich etwas gemein,<br />

was ihre außergewöhnliche Frosthärte erklärt.<br />

Portulak hat viele Namen, heißt auch Postelein oder Gewöhnliches<br />

Tellerkraut. Die dickfleischigen Blätter sind eine vitaminreiche<br />

Frischkost, die sich je nach Witterungsverlauf und<br />

Einsaattermin schon ab Januar wieder ernten lässt. Im Gewächshaus<br />

sind bis zu drei Schnitte möglich. Und wem im Winter nicht<br />

nach »Salat« ist, der kann <strong>mit</strong> Portulak jedem Obst- und Gemüsesmoothie<br />

eine gesunde weitere Zutat beifügen.<br />

Wer immer ein paar Pflanzen in Blüte gehen lässt, kann sich<br />

bald wundern, wo die kleinen »Bodendecker« überall auftauchen.<br />

Robust und anspruchslos, wie sie sind, versamen sie sich willig<br />

selbst, wachsen zwischen Gehwegplatten und erobern sogar Blumenbeete<br />

und Kübel. Sandböden mögen sie übrigens sehr, sofern<br />

der Standort nicht zu trocken ist, und gedeihen auch im Halbschatten<br />

gut.<br />

SONNENBLUME<br />

das Blumenhaus<br />

Feldsalat gedeiht auch prima im Blumentopf<br />

auf dem Balkon oder der Terrasse.<br />

Foto: Inka Lykka Korth<br />

48 <strong>Calluna</strong>


<strong>Calluna</strong>TIPP<br />

Saisonbeginn<br />

MUSEUMSDORF HÖSSERINGEN<br />

BEENDET MITTE MäRz DIE WINTERPAUSE<br />

Die kleinen, hellgelben Blüten des Strauchgeißblattes sind unscheinbar,<br />

aber duften dafür umso stärker.<br />

Foto: Inka Lykka Korth<br />

Sommerduft<br />

im Winter<br />

MARION KORTH<br />

Wo kommt nur dieser Duft her? Kalt ist es, hier und da<br />

liegt etwas Schnee. Und doch riecht es so lieblich und<br />

süß, dass es scheint, der Sommer wäre über Nacht gekommen.<br />

In der großen Familie der Geißblattgewächse beziehungsweise<br />

Heckenkirschen gibt es auch Exemplare, die ihre<br />

Blüte in den Winter verlegt haben. Ihre Blüten verströmen einen<br />

unwiderstehlichen Duft, sind aber eher unscheinbar: weiß-gelblich<br />

von der Farbe her und im Vergleich zum schlingenden Gartengeißblatt<br />

geradezu winzig.<br />

Lonicera purpusii, auch bekannt als Winter- oder Duftheckenkirsche<br />

sowie Strauchgeißblatt, wächst strauchig und wird bis zu<br />

zwei Metern hoch. Die ersten Blüten zeigen sich manchmal schon<br />

im November oder Dezember, die Blütezeit kann sich dann bis<br />

in den April ziehen. Sobald es warm genug wird, dass sich die<br />

ersten Insekten zeigen, fühlen übrigens auch diese sich magisch<br />

angezogen. Was kann man sich mehr wünschen von einem Zierstrauch,<br />

der noch dazu robust und anspruchslos ist?<br />

In den feuchten und kalten Wintermonaten hat das Museumsdorf<br />

Hösseringen geschlossen, aber Mitte März beginnt<br />

die neue Saison. Traditionell werden am ersten<br />

Wochenende nach der Winterpause, in diesem Jahr am 17.<br />

und 18. März, in den verschiedenen Häusern und Werkstätten<br />

wieder alte Handwerkstechniken vorgeführt. Das Veranstaltungsprogramm<br />

für 2018 ist ab Februar unter der Adresse<br />

www.museumsdorf-hoesseringen.de abrufbar.<br />

Auch 2018 bietet <strong>Calluna</strong> treuen Leserinnen und Lesern die<br />

Gelegenheit, das Museumsdorf<br />

bei freiem Eintritt kennenzulernen.<br />

Wenn Sie sich entschließen,<br />

das Südheide-Magazin zu<br />

abonnieren, erhalten Sie als<br />

Begrüßungsgeschenk zwei Eintrittskarten<br />

für das Museumsdorf.<br />

Als Abonnent/in müssen Sie<br />

künftig nicht befürchten, kein<br />

Heft mehr abzubekommen,<br />

wenn es bei Ihnen im Ort bereits<br />

vergriffen ist. <strong>Calluna</strong> wird<br />

Ihnen alle drei Monate druckfrisch<br />

ins Haus geliefert. Die Hefte erhalten Sie gratis. Sie zahlen<br />

lediglich eine Versandkostenpauschale von 10 Euro im<br />

Jahr.<br />

<strong>Calluna</strong> im Paket <strong>mit</strong> den Eintrittskarten ist auch als Geschenk-<br />

Abonnement <strong>mit</strong> Geschenkgutschein für Ihre Freunde oder<br />

Verwandten erhältlich.<br />

Bestellen Sie Ihr Abonnement per E-Mail an abo@callunamagazin.de<br />

oder telefonisch unter 05371 55506.<br />

Die Laufzeit des Abonnements beträgt zwei Jahre (acht Hefte).<br />

Danach können Sie das Abo weiterlaufen lassen oder es jederzeit<br />

formlos kündigen.<br />

<strong>Calluna</strong> 49


ORTSGESCHICHTE(N)<br />

Unzertrennlich seit mehr als 200 Jahren<br />

WILSCHE UND SEIN DORFGASTHOF, DER EINST IN EINER NACHT- UND NEBELAKTION<br />

EINEN NEUEN NAMEN BEKAM UND DIESEN BIS HEUTE BEHALTEN HAT<br />

BURKHARD OHSE / Text / Fotos<br />

In Wilsche kennt noch jeder jeden. Und<br />

alle kennen den Deutschen Heinrich und<br />

die Geschichte dieses ungewöhnlichen<br />

Namens: Im Jahr 1865 übernahm Heinrich<br />

Meyer den 1804 als Dorfgasthaus, Postkutschenstation<br />

und Ausgabestelle für Blaubeerund<br />

Pilzsammelscheine eröffneten »Krug«<br />

und nannte ihn fortan Gasthaus Meyer. Sein<br />

Sohn führte in weiter. Auch er hieß Heinrich<br />

Meyer. Als in Deutschland die Nationalsozialisten<br />

an die Macht kamen, machte Heinrich<br />

Meyer keinen Hehl aus seinem Unmut darüber. In Gegenwart<br />

eines Brauereivertreters frotzelte er: »Im alten und im neuen Reich,<br />

der deutsche Heinrich bleibt sich gleich!« Nun gut, dachte sich<br />

der Brauereivertreter, dann soll das Gasthaus künftig »Deutscher<br />

Heinrich« heißen. Er ließ ein entsprechendes Holzschild anfertigen<br />

und nagelte es in einer Nacht- und Nebelaktion an das Gebäude.<br />

Für die Familie Meyer bedeutete die Gastwirtschaft ein kleines<br />

Zubrot zu der Landwirtschaft, die man als Haupterwerb betrieb.<br />

Restaurant<br />

Zum<br />

Deutschen Heinrich<br />

Heinrich Meyer, der<br />

Deutsche Heinrich<br />

höchstpersönlich.<br />

Damals war die Gaststube lediglich 30 Quadratmeter groß. Drei<br />

weitere Gasthäuser im Ort kamen und gingen, aber das Gasthaus<br />

Meyer, das nun unter dem Namen »Zum deutschen Heinrich« firmierte,<br />

blieb bis heute, obwohl die Zeit der Landgasthöfe doch<br />

vorbei ist. Das aufkommende Fernsehen nach dem Krieg, der Bau<br />

von Dorfgemeinschaftshäusern und Sport- und Schützenheimen<br />

brachte Konkurrenz und ließ die Zahl der Gäste sinken, die es sich<br />

abends im Gasthaus gemütlich machten und gemeinsam über den<br />

abgelaufenen Tag und das Dorfleben plauderten. Doch die Meyers<br />

gaben nicht ihre Gast-, sondern die Landwirtschaft auf.<br />

Früher, so erinnert sich Alexander Fricke, Lebensgefährte der jetzigen<br />

Inhaberin Teresa Meyer, Gastwirtin in fünfter Generation,<br />

da gab es auch das Schützenfest, das man noch »auf dem Saal«<br />

bei Meyers feierte. Da wurde der Schützenkönig des Ortes auch<br />

hier ausgeschossen. Undenkbar in der heutigen, so sehr auf Sicherheit<br />

bedachten Zeit. Die Bestimmungen lassen ein Ausschießen<br />

außerhalb besonders gesicherter Schießstände nicht mehr zu.<br />

Auch Kegeln war nach dem Krieg ein beliebter Zeitvertreib. Bis<br />

zu vier Kegelvereine schoben die Kugeln im Deutschen Heinrich.<br />

Doch nun ist die Bahn nicht mehr in Betrieb, nach 80 Jahren<br />

wurde sie stillgelegt. »Kegeln«, so Fricke, »das macht kaum noch<br />

jemand.« Eigentlich könnte er ein Buch schreiben, sagt er. Das<br />

würde von den Gästen handeln, die im Laufe der Jahre und Jahrzehnten<br />

im Deutschen Heinrich waren. Und so mancher Gast<br />

schüttete und schüttet sein Herz aus, bei einem Bier an der Theke<br />

und bei Alex oder Anita, wie die Chefin Teresa Meyer von allen<br />

genannt wird. Doch ein Buch wird weder Alexander Fricke noch<br />

Teresa Meyer schreiben. Denn was im Vertrauen über die Theke<br />

gesagt wurde, das soll auch im Vertrauen bleiben. Dennoch kursieren<br />

viele Geschichten im Ort, nicht nur, aber auch um den<br />

Deutschen Heinrich. Denn der Schriftsteller Konrad Beste war<br />

einst ein guter Freund von Heinrich Meyer. Der gebürtige Wendeburger<br />

wohnte bisweilen sogar im Ort, unweit vom Gasthaus.<br />

Ein reger Schriftverkehr zwischen ihm und Heinrich Meyer ist<br />

überliefert, und so manchen Abend verbrachten die beiden<br />

Freunde zusammen im Gasthaus. Die Geschichte und das Leben<br />

des Ortes muss Beste, nach dem immerhin auch zwei Straßen in<br />

Gifhorn und Wilsche benannt sind, beeindruckt haben. Denn er<br />

schrieb »Das heidnische Dorf« über einen fiktiven Ort, in dem er<br />

die Wilscher anonymisiert beschrieb und vorstellte. Der Roman<br />

ist längst vergriffen, nur als antiquariatisches Werk noch zu haben.<br />

Den Lessing-Preis gab es damals dafür, und das spricht nicht nur<br />

für die Schreibkunst von Konrad Beste, sondern auch für die Wilscher<br />

und den Deutschen Heinrich.<br />

Im Deutschen Heinrich wird auch Politik gemacht, wenn auch<br />

nicht die ganz große. Der Ortsrat tagt hier. Wo früher das Schlafgemach<br />

der Meyers war, wurde Platz geschaffen für die Kommunalpolitik.<br />

Wenngleich Wilsche nach wie vor ein gemütliches Dorf<br />

50 <strong>Calluna</strong>


So sah das Gasthaus Zum Deutschen Heinrich um 1900 aus. Über dem<br />

Hochzeitsfoto von Heinrich Meyer hängt im Gasthaus ein Pferdeschuh,<br />

der bei der Arbeit im Moor das Einsinken der Hufe verhindern sollte.<br />

Wilsche hat sich seinen dörflichen Charakter<br />

bewahrt (oben). Das alte Gasthaus<br />

ist heute ein moderner Restaurantbetrieb.<br />

ist, passiert hier etwas. Rege Bautätigkeit, wo immer es vertretbar<br />

ist, gab es in den vergangenen Jahren, und weitere Bauvorhaben<br />

sind geplant. Die ländliche Lage direkt am Stadtrand ist verlockend.<br />

Das Kettelfeld etwa bietet Platz für neue Häuser. In dem<br />

alten Flurnamen lebt das ehemalige Nachbardorf Ketelingen weiter.<br />

Es fiel im 14. oder 15. Jahrhundert wüst, während Wilsche<br />

überlebte. Allerdings sind sich die Historiker nicht sicher, ob Wilsche<br />

oder Ketelingen seinen Siedlungsraum aufgab. Von Ketelingen<br />

war jedenfalls fürderhin nicht mehr die Rede. Zumindest in dem<br />

alten Namen für das derzeitig größte Baugebiet, dem Kettelfeld,<br />

lebt der wüste Ort aber weiter. Und dass es Ketelingen einst gab,<br />

ist gesichert. 1152 wurde Wilsche zusammen <strong>mit</strong> Ketelingen und<br />

Kästorf erstmals erwähnt. Liemar, ein Ministerialer Heinrich des<br />

Löwen, schenkte laut einer Urkunde des Bischofs von Hildesheim,<br />

unter Zustimmung seiner Erben, den von ihm gegründeten Ort<br />

Bokel der Hauptkirche in Hildesheim. Das geplante Kloster Bokel<br />

sollte demnach durch die Schenkung der Orte Ketelingen, Kästorf<br />

und eben Wilsche, das damals noch Wilshete hieß, finanziert und<br />

unterhalten werden. Kein Gebäude aus dieser Zeit hat überdauert,<br />

die Dörfer waren nicht sehr groß. Im dem ersten Schatzregister von<br />

1489 finden sich lediglich drei Hofstellen. Es mag weitere Höfe<br />

gegeben haben, die aber keine Abgaben leisten konnten. Eine<br />

Handvoll Familien, größer war Wilshete oder Wilsche nicht. Eine<br />

Schule wurde erst im Jahre 1735 gebaut. Noch vor der Schule<br />

www.landbaeckerei-grete.de<br />

wurde die erste Post 1640 gegründet, allerdings nicht von deutschen<br />

Behörden. Die Schweden richteten sie ein. Damals waren<br />

die Skandinavier im Dreißigjährigen Krieg in Wilsche. Bis zum ersten<br />

Telefon im Ort dauerte es dagegen noch bis in das Jahr 1906.<br />

Da wurde im Gasthaus Meyer, das später Zum Deutschen Heinrich<br />

wurde, das erste und zunächst einzige Telefon installiert.<br />

Zwei Institutionen haben in Wilsche die beiden Weltkriege<br />

überdauert: Den Schützenverein von 1877 und die Feuerwehr von<br />

1902 gibt es bis heute. Der Sportverein wurde dagegen erst 1963<br />

gegründet, die Vorgängervereine lösten sich jeweils auf. Eine einschneidende<br />

Veränderung gab es 1974. Bis dahin war Wilsche<br />

eine selbstständige Gemeinde. Doch die überwiegende Mehrheit<br />

der Bevölkerung sprach sich für eine Eingemeindung in die Stadt<br />

Gifhorn aus. Im gleichen Jahr baute man das Dorfgemeinschafthaus<br />

<strong>mit</strong> Sporthalle. Viele Veranstaltungen fanden seitdem hier<br />

statt, eine der größten vor 15 Jahren, als die Wilscher das 850-<br />

jährige Bestehen ihres Dorfes begingen. Wenn das Bevölkerungswachstum<br />

anhält, könnte es zur 900-Jahr-Feier, die 2052 ansteht,<br />

dort zu eng werden. Die derzeit 1800 Einwohner werden bis<br />

dahin noch viele Osterfeuer, Schützenfeste und weitere Zusammenkünfte<br />

haben, bei denen Alt und Jung gemeinsam feiern. Und<br />

weiterhin gilt der Spruch: »Ob altes oder neues Reich, der Deutsche<br />

Heinrich bleibt sich gleich«, wobei heute Reich durch Republik<br />

ersetzt werden müsste, aber dann wäre der Reim futsch.<br />

Pause genießen!<br />

...in Gretes Mühlenbäckerei<br />

in Hillerse, Hauptstraße 31.<br />

Bestes traditionelles<br />

Bäckerhandwerk <strong>mit</strong> viel<br />

Atmosphäre im Bäcker-Café.<br />

Jeden Sonntag geöffnet und<br />

immer ein lohnendes Ziel für<br />

eine leckere Kaffeepause!<br />

Hillerse, Hauptstraße 31<br />

geöffnet: Mo. - Fr. 5.00 - 18.00 Uhr<br />

Sa. 5.00 - 12.00 Uhr · So. 7.00 - 10.30 + 13.00 - 17.00 Uhr<br />

<strong>Calluna</strong> 51


FUNDSTÜCKE<br />

Haftstrafe <strong>mit</strong><br />

Klotz am Bein<br />

UNERWARTETER FUND IN UELzEN<br />

GIBT RäTSEL AUF<br />

CHRISTINE KOHNKE-LÖBERT / Text / Fotos<br />

Passt perfekt: Trotzdem ist<br />

Stefan Schulz, der Finder der<br />

Fußfessel, froh, dass das Eisen<br />

um seinen Knöchel nicht <strong>mit</strong><br />

einem Schloss verriegelt ist.<br />

Als Stefan Schulz im Spätherbst <strong>mit</strong> Erdarbeiten in Uelzen,<br />

nicht weit von den Klärteichen der Zuckerfabrik, beauftragt<br />

wurde, war dies für den Garten- und Landschaftsbauer<br />

ein alltäglicher Arbeitsauftrag. Doch diesmal sollte der Tag<br />

anders verlaufen, als er es sich vorgestellt hatte: Beim Abtragen<br />

eines Dammes fand er im Aushub einen schwarzbemalten Findling,<br />

an dem eine schwere Kette <strong>mit</strong> Eisenring befestigt ist – eine<br />

alte Fußfessel. »Ich habe dann nachgesucht, aber nichts weiter gefunden«,<br />

erzählt er. Der Fund interessierte ihn jedoch, und so<br />

fragte er den ehemaligen Leiter des Museumsdorfes Hösseringen,<br />

Dr. Horst Löbert, um Rat. Der ordnete den seltsamen Fund in die<br />

Zeit um 1880 ein. »Vielleicht stammt die Fessel aus dem Abbruchschutt<br />

des ehemaligen Uelzener Gefängnisses«, meint er. Genaueres<br />

könne man anhand des Einzelfundes aber nicht sagen.<br />

Ein Gefängnis gibt es in Uelzen erst seit 1858, und das hat etwas<br />

<strong>mit</strong> der Revolution von 1848 zu tun. Damals wurde die Rechtssprechung<br />

im Königreich Hannover von der Verwaltung getrennt<br />

und die Rechtssprechung durch die adeligen Grundherren abgeschafft.<br />

1852 wurde das Königlich hannoversche Amtsgericht,<br />

welches die Stadt Uelzen und das Amt Oldenstadt betreute, gegründet,<br />

sieben Jahre später ordnete man diesem auch die Region<br />

Bodenteich zu.<br />

Verbrechen gab es selbstverständlich zu allen Zeiten, nur war<br />

der Umgang da<strong>mit</strong> in verschiedenen Epochen sehr unterschiedlich.<br />

Das erste umfangreiche Rechtsbuch für den späteren <strong>mit</strong>telund<br />

norddeutschen Raum ist der um 1220 auf der Burg Falkenstein<br />

in Sachsen-Anhalt in niederdeutscher Sprache verfasste Sachsenspiegel<br />

des Eike von Repgow. Er spiegelt nicht nur<br />

<strong>mit</strong>telalterliches Gewohnheitsrecht, in christlichen Kontext eingebettet,<br />

wider, sondern auch die Lebenswelt des Mittelalters.<br />

Die Freiheitsstrafe kannte man damals noch nicht, dafür werden<br />

mehrere Arten der Todesstrafe aufgezählt und die schon seit der<br />

Völkerwanderung in germanischen Stämmen bekannte Ächtung<br />

als Entzug jeglicher Rechte des Betroffenen. Der Gedanke der<br />

52 <strong>Calluna</strong>


Vielleicht stammt die Fußfessel aus dem Uelzener Gefängnis, das einst rechts neben dem Amtsgericht stand. Das Gefängnis ist längst abgerissen, und<br />

im alten Gerichtsgebäude befindet sich heute das Standesamt.<br />

Freiheitsstrafe fand erst seit dem 13. Jahrhundert allmählich Eingang<br />

in die Rechtssprechung, allerdings nicht <strong>mit</strong> einem erzieherischen<br />

Grundgedanken, sondern als Alternative zu einer<br />

Geldstrafe oder als Milderung der Todesstrafe. Gefangene wurden<br />

oftmals unter unmenschlichen Bedingungen in Burgverliesen,<br />

Stadttürmen oder Rathauskellern untergebracht.<br />

War eine Person zahlungsunfähig, verlor sie oftmals die Bürgerrechte<br />

und viele Städte sahen die Verbannung der gesamten Familie<br />

vor. Der Bann übte allerdings oft wenig Druck auf den<br />

Schuldner aus, da dieser verständlicherweise ohnehin kaum darauf<br />

aus war, demnächst wieder heimzukommen. Er versuchte lieber<br />

andernorts sein Glück. Deswegen bemühten sich viele Städte<br />

darum, die Wirkung ihres Bannes durch Verträge <strong>mit</strong> anderen<br />

Städte zu erweitern. So schlossen 1476 die Städte Lübeck, Stade,<br />

Uelzen, Magdeburg, Braunschweig, Halle/Saale, Halberstadt,<br />

Goslar, Hildesheim, Göttingen, Stendal, Hannover und Einbeck<br />

einen solchen Vertrag.<br />

Für den Vollzug der körperlichen Strafen war der Scharfrichter<br />

zuständig. Im 16. Jahrhundert übte in Uelzen dieses Amt zeitweise<br />

Hans Bockenhusen aus. Er wohnte wohl im Turm der Büttelei an<br />

der südöstlichen Stadtmauer, und hier waren auch die Gefangenen<br />

untergebracht. Die Stadt hatte gegen Ende des 14. Jahrhunderts<br />

den ehemaligen Hof des Herzogs erworben und dort neben Büttelei<br />

und Scharfrichterwohnung auch den Stadtbauhof untergebracht.<br />

Seit dem 16. Jahrhundert befand sich an dieser Stelle ein<br />

Wirtschaftshof, der dem Herzog unterstellt war. Hier wurden<br />

Pferde untergestellt und Vorräte gelagert. Heute ist dieser Bereich<br />

ein Teil des Uelzener Herzogenplatzes am ehemaligen Veerßer Tor.<br />

Hans Bockenhusen hatte sein Handwerk offenbar gelernt, wird<br />

er doch in der Überlieferung als mester bezeichnet. Was es für<br />

einen Scharfrichter wohl zu lernen gab? Zumindest musste er sich<br />

ein wenig in Anatomie auskennen, da<strong>mit</strong> eine Hinrichtung oder<br />

Folter nicht misslang. Ersteres sollte schließlich möglichst schnell<br />

zum Tode führen, während der Delinquent unter der Folter nicht<br />

zu früh sein Leben aushauchen durfte. Zwei Gulden erhielt Hans<br />

Bockenhusen 1584 für die Tortur der Magd Margarete Hobermann,<br />

die auf diese Weise gezwungen werden sollte, den Namen<br />

des Vaters ihres unehelichen Kindes preiszugeben. Bockenhusen<br />

arbeitete zudem als Abdecker und Hundefänger. Hunde aus der<br />

Umgebung, die in der Stadt frei herumliefen, durfte er stricken,<br />

also an die Leine legen. Die Eigentümer mussten sie dann je nach<br />

Hunderasse gegen eine entsprechende Gebühr auslösen. Hunde<br />

von Geistlichen waren von dieser Regelung allerdings ausgenommen.<br />

Vor dem Gesetz ist eben nicht jeder gleich, schon gar nicht<br />

ein Hund.<br />

Ein Mensch aber auch nicht, und so war es noch im 19. Jahrhundert<br />

üblich, dass Verbrecher von Adel nicht in irgendeinem<br />

Turm gefangen gehalten wurden, sondern – wenn sie denn verurteilt<br />

wurden – ihre Strafe in Festungshaft absaßen. Dies sollte ihr<br />

Ansehen aufrecht erhalten. Auch die bedauernswerte Kurprinzessin<br />

Sophie Dorothea von Braunschweig-Lüneburg, bekannt als<br />

Prinzessin von Ahlden, lernte die Festungshaft bitter kennen. Sie<br />

wurde wegen böswilligen Verlassens ihres Ehemannes 1694 in<br />

einem Ehescheidungsverfahren als schuldig erklärt und auf<br />

Schloss Ahlden im heutigen Heidekreis festgesetzt. Obwohl im<br />

Urteil nichts von einer andauernden Gefangenschaft stand, durfte<br />

sie ihr Gefängnis bis zu ihrem Tod nicht wieder verlassen.<br />

Nach der Reformation hatte ein Umdenken eingesetzt, nun<br />

wurde die Freiheitsstrafe nicht mehr rein als Vergeltungsmaßnahme<br />

betrachtet, sondern war <strong>mit</strong> dem Ziel der Besserung und<br />

Resozialisierung der Straftäter verbunden. Ob dies in dem Fall<br />

<strong>Calluna</strong> 53


FUNDSTÜCKE<br />

Frühstücksbuffet<br />

Außerdem Zutaten vom<br />

Uelzener Wochenmarkt, hausgemachte<br />

Marmeladen, Quiche, Suppe, Salate ...<br />

Mit Produkten von Mitgliedsbetrieben des<br />

Öffnungszeiten Mühlen-Café<br />

Freitag 14 bis 18 Uhr<br />

Wochenende 9.30 bis 18 Uhr<br />

Tel. 0581 / 97 15 70 30<br />

info@woltersburger-muehle.de<br />

www.woltersburger-muehle.de<br />

Samstag & Sonntag<br />

von 9.30 bis 12 Uhr • 12 Euro<br />

des Dietrich Deische aus Uelzen geklappt hat? Das wissen wir<br />

heute nicht mehr, wohl aber, dass der Rademacher sich vor dem<br />

Uelzener Rat zu verantworten hatte. Deische hatte um 1585 einen<br />

Lehrling angenommen, der bei ihm das Rademacherhandwerk erlernen<br />

sollte. Doch der Meister hatte seine Pflichten als Lehrherr<br />

versäumt und sollte nun Teile des Lehrgeldes zurückzahlen. Weil<br />

er sich weigerte, wurde er <strong>mit</strong> einem Einlager (Haft) bestraft. Nun<br />

gab es aber ein Problem. Dietrich Deische versah nämlich zudem<br />

das Amt des swen – er hütete die Mastschweine für die Uelzener<br />

und konnte dies verständlicherweise aus dem Einlager heraus<br />

kaum tun. Dank des Einsatzes eines Uelzener Ratsherren wurde<br />

er schließlich freigelassen und konnte sein Amt wieder ausüben.<br />

Ob die Befürchtung der Uelzener Ratsherren, im kommenden<br />

Winter zu wenig Speck auf den Tisch zu bekommen, ihre Entscheidung<br />

beeinflusste, muss dahingestellt bleiben.<br />

Auf dem Lande wurden als zeitweilige Arrestzellen auch gerne<br />

Spritzenhäuser genutzt. Auf eine solche Nutzung weisen beispielsweise<br />

die vergitterten Fenster des Spritzenhauses aus Horburg im<br />

Landkreis Lüneburg hin. Das Häuschen stammt aus dem Jahr<br />

1910 und wurde 1992 ins Museumsdorf Hösseringen umgesetzt.<br />

Im heutigen Landkreis Uelzen hatten die Spritzenhäuser <strong>mit</strong><br />

dem Bau des Uelzener Gefängnisses 1858 vermutlich ausgedient.<br />

Ob die Diebe, die am 10. Februar 1926 beim Kaufmann und<br />

Gastwirt Scheidel in Holxen einbrachen, auch dort landeten? Das<br />

ist nicht bekannt. Wohl aber, dass sie es eigentlich auf den Laden<br />

abgesehen hatten, dort aber nicht hineinkamen. Also versuchten<br />

sie ihr Glück in der Gaststube, in die sie durch den Saal gelangten.<br />

Hier stahlen sie eine Joppe, Anzugstoffe und Zigarren. Auch ein<br />

fast neues Herrenfahrrad ließen sie <strong>mit</strong>gehen. Gleich anderntags<br />

wurde die Polizei gerufen, die einen Hund <strong>mit</strong>brachte. Der nahm<br />

zwar die Spur der Diebesleute auf, die gestohlenen Sachen konnten<br />

jedoch nicht gefunden werden.<br />

Seit dem 19. Jahrhundert wurde vermehrt Wert auf die Erziehung<br />

von straffällig gewordenen Menschen gelegt, etwa durch Bildung,<br />

aber auch durch eine sinnvolle Betätigung. So schreibt Ernst<br />

Spangenberg, Rat in der Justizkanzlei Celle, 1821:<br />

»Es muss Sorge sein, eine zweckmäßige Beschäftigung der Gefangenen<br />

ausfindig zu machen, und die Arbeiten zu leiten… Es<br />

braucht Unterrichtsschulen für die älteren sowohl als die jüngeren<br />

Gefangenen, da<strong>mit</strong> sich dieselben die gehörigen Kenntnisse verschaffen,<br />

und bei ihrer Rückkehr in die Heimat sich einen ehrlichen<br />

Lebensunterhalt erwerben können.«<br />

So wurden beispielsweise bei der Heideaufforstung Strafgefangene<br />

eingesetzt. Eine Fußfessel trugen diese bei der Arbeit vermutlich<br />

nicht, jedenfalls ist nichts dazu überliefert. Dennoch ist<br />

die Fußfessel wohl als eine Methode anzusehen, Gefangene an<br />

der Flucht zu hindern, sie aber trotzdem zur Arbeit heranzuziehen.<br />

Im Deutschen Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm<br />

von 1873 ist es so beschrieben:<br />

»... der Klotz am Beine, den Gefangene, Sträflinge angeschmiedet<br />

bekommen und <strong>mit</strong> sich schleppen müssen«.<br />

Ob dies auch im Uelzener Gefängnis ein probates Haft-Mittel<br />

gewesen ist, kann trotz des überraschenden Fundes nicht gesagt<br />

werden. Die Fußfessel soll als Zeugnis Uelzener Geschichte aber<br />

auf jeden Fall dem Museum gestiftet werden.<br />

54 <strong>Calluna</strong>


Vier Abbildungen aus dem Sachsenspiegel: Ein Mann <strong>mit</strong> einem Bündel Holz wird in der rechten Bildhälfte <strong>mit</strong> einem Strick um den Hals abgeführt.<br />

Mond und Sterne zeigen, dass es sich um einen nächtlichen Holzdieb handelt. Rechts ist seine Bestrafung zu sehen: Er wird <strong>mit</strong> der<br />

Rute geschlagen und geschoren. In der Abbildung rechts daneben ist der Delinquent <strong>mit</strong> Händen und Füßen an eine Säule gefesselt und entkleidet.<br />

Er wird geschlagen, die Schere deutet an, dass ihm zudem entehrend die Haare geschoren werden. Die Waage rechts zeigt sein Vergehen<br />

an: Er hat betrogen. In der dritten Abbildung von links schlägt der Henker, der ein auffallend rohes Profil hat, auf Befehl des Richters<br />

die Hand ab. Laut Sachsenspiegel wurde jemand so bestraft, der einen anderen verletzt oder verwundet hatte. Die Abbildung ganz rechts<br />

zeigt den Scharfrichter, der dem knieenden Täter das Haupt abgeschlagen hat und nun <strong>mit</strong> einem Gewandzipfel das Schwert abwischt. Links<br />

der Richter hat <strong>mit</strong> einem Befehlsgestus die Hinrichtung geboten. Rechts ist die Tat abgebildet: Der Christ hat einen Juden (gekennzeichnet<br />

<strong>mit</strong> dem Judenhut) erschlagen.<br />

Spritzenhäuser wie dieses von 1910 (die Jahreszahl<br />

1902 über dem Tor bezieht sich auf das Gründungsjahr<br />

der Feuerwehr), das 1992 ins Museumsdorf<br />

Hösseringen umgesetzt worden ist, hatten<br />

zumeist vergitterte Fenster, denn sie dienten einst<br />

auf dem Land auch als Arrestzellen.<br />

Weitere Fotos auf <strong>Calluna</strong>Plus (exklusiv für Abonnenten)<br />

<strong>Calluna</strong> 55


I d - N r . 1 7 6 9 3 6 3<br />

w w w . b v d m - o n l i n e . d e<br />

IMPRESSUM<br />

BUCHVORSTELLUNGEN<br />

Das Südheide-Magazin <strong>Calluna</strong> erscheint<br />

vierteljährlich im Verlag<br />

HERAUSGEBERINNEN<br />

Merle Höfermann, Inka Lykka Korth<br />

REDAKTION<br />

Inka Lykka Korth (verantwortlich)<br />

inka.korth@calluna-medien.de<br />

Christine Kohnke-Löbert<br />

christine.kohnke@calluna-medien.de<br />

AUTOREN<br />

Marion Korth, Burkhard Ohse<br />

LAyOUT<br />

Inka Lykka Korth<br />

ANzEIGENVERKAUF<br />

Jennifer Mallas (verantwortlich)<br />

jennifer.mallas@calluna-medien.de<br />

Jacqueline Grüning<br />

jacqueline.gruening@calluna-medien.de<br />

Susanne K. Knöpfle<br />

susanne.knoepfle@calluna-medien.de<br />

DRUCK<br />

MHD Druck und Service GmbH,<br />

Hermannsburg<br />

AUFLAGE<br />

12.000 Exemplare (Winter: 10.000 Exemplare)<br />

ABO-JAHRESBEzUGSPREIS<br />

10,- Euro inkl. Porto und Versand<br />

Reproduktionen jeglicher Art, auch auszugsweise,<br />

nur <strong>mit</strong> Genehmigung des Verlags.<br />

KLIMA- UND UMWELTSCHUTz<br />

<strong>Calluna</strong> wird <strong>mit</strong> mineralölfreien Druckfarben<br />

auf hochwertigem Recyclingpapier gedruckt,<br />

das <strong>mit</strong> dem Umweltsiegel Blauer Engel ausgezeichnet<br />

ist. Die beim Druck freigesetzten<br />

Treibhausgase werden durch Investitionen in<br />

zertifizierte Klimaschutzprojekte kompensiert.<br />

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rund um den Druck<br />

Da<strong>mit</strong> unser Klima geschützt wird, drucken wir auf<br />

Wunsch CO 2<br />

-neutral auf FSC ® -, Recycling- und diversem<br />

anderen Papier. Zusätzlich setzen wir Bio-Farbe ein,<br />

drucken alkoholreduziert, verwenden chemielose<br />

Druckplatten und beziehen Öko-Strom.<br />

Die hohe Nachfrage nach herkömmlichen Papieren führt<br />

zu einer Suche nach umweltfreundlicheren Alternativen,<br />

wie dem Stein- oder Graspapier. Diese Papiere setzen ganz<br />

neue Maßstäbe in puncto umweltfreundliches Papier.<br />

Probieren Sie es gemeinsam <strong>mit</strong> uns aus.<br />

Wir stehen Ihnen zur Seite.<br />

Südheide-Schau<br />

MHD-Umweltsong<br />

Print<br />

kompensiert<br />

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29320 Hermannsburg<br />

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www.mhd-druck.de<br />

Zeitreise in Omas<br />

Kinderzimmer<br />

Kaum zu glauben,<br />

was Birgit Gottschlich<br />

in den<br />

35 Jahren, die sie nun<br />

schon Puppen, Puppenstuben<br />

und anderes Mädchenspielzeug<br />

aus der Zeit,<br />

als unsere Großmütter<br />

noch Kinder waren, so zusammengetragen<br />

hat! Die<br />

Sammlung nimmt <strong>mit</strong>tlerweile<br />

das gesamte Dachgeschoss<br />

ihres Wohnhauses<br />

EINE ZEITREISE IN BILDERN<br />

im Gifhorner Ortsteil Kästorf ein. Eines der ältesten und schönsten<br />

Stücke ist eine Puppenküche von 1900 <strong>mit</strong> originalen Tapeten<br />

und einer überaus reichhaltigen Ausstattung <strong>mit</strong> einem wunderschönen<br />

Blechherd, Gewürzdosen aus Porzellan, einer Käseglocke<br />

aus Glas, einer Petroleumlampe und einem kleinen<br />

Gewürzschrank aus Holz.<br />

Wenngleich die Sammlerin auf Anfrage gerne auch Besucherinnen<br />

und Besucher durch ihre Ausstellungsräume führt, ist ein Privathaus<br />

doch kein Museum. Mit dem kleinen Bildband WOMIT<br />

MÄDCHEN SPIELTEN wird die umfangreiche und liebevoll arrangierte<br />

Sammlung nun der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.<br />

Außer 100 von der Sammlerin kommentierte Farbfotos enthält<br />

das Buch einführende Texte, und Birgit Gottschlich verrät, wann<br />

und wie sie von der Sammelleidenschaft gepackt worden ist.<br />

Winterzeit ist Wanderzeit<br />

Gibt es überhaupt eine Jahreszeit,<br />

in der man nicht wandern<br />

mag? Wenn überhaupt,<br />

dann vielleicht der Sommer. An manchen<br />

Tagen ist sogar im Wald zu heiß,<br />

und obendrein piesacken uns dann die<br />

Mücken. Jetzt im Winter lässt es sich<br />

viel angenehmer wandern, und gegen<br />

Kälte kann man sich besser schützen<br />

als gegen Hitze.<br />

Tipps für genussvolle Wandertouren im<br />

westlichen Teil der Altmark sowie im<br />

östlichen Teil der Südheide gibt das<br />

Wanderführer-Quartett LINKS UND<br />

RECHTS DES GRÜNEN BANDES von<br />

Helmut Berlinecke. Drei Bände liegen<br />

Wo<strong>mit</strong> Mädchen spielten<br />

HISTORISCHE PUPPEN, PUPPENSTUBEN, KAUFMANNSLÄDEN UND<br />

MINIATUREN AUS DER SAMMLUNG VON BIRGIT GOTTSCHLICHH<br />

<strong>Calluna</strong><br />

»Wo<strong>mit</strong> Mädchen spielten – Eine zeitreise in<br />

Bildern – Historische Puppen, Puppenstuben,<br />

Kaufmannsläden und Miniaturen aus der<br />

Sammlung von Birgit Gottschlich«, 120 Seiten,<br />

rund 100 Farbfotos, fester Einband, <strong>Calluna</strong><br />

Verlag, ISBN 978-3-944946-09-2, 14,90 Euro.<br />

bereits vor, Band 4 erscheint im Herbst 2018. Jeder Band enthält<br />

25 Wandertouren <strong>mit</strong> Karten, Fotos und Beschreibungen.<br />

Band 3<br />

LINKS UND RECHTS<br />

DES GRÜNEN BANDES<br />

<strong>Calluna</strong><br />

Helmut Berlinecke: »Links und<br />

rechts des Grünen Bandes«,<br />

Band 1-3, je 116 Seiten, durchgehend<br />

farbig illustriert, Spiralbindung,<br />

<strong>Calluna</strong> Verlag, ISBN<br />

978-3-944946-05-4 (Bd. 1),<br />

978-3-944946-07-8 (Bd. 2),<br />

978-3-944946- 08-5 (Bd. 3), je<br />

Band 8,90 Euro.<br />

56 <strong>Calluna</strong><br />

Bücher, die im <strong>Calluna</strong> Verlag erschienen sind können per E-Mail unter<br />

buchshop@calluna-magazin.de oder telefonisch unter 05832 979840 bestellt werden.<br />

Die Lieferung erfolgt versandkostenfrei auf Rechnung. Selbstverständlich sind<br />

die Bücher auch im Buchhandel erhältlich.


BUCHVORSTELLUNGEN<br />

Bücher von und für Menschen <strong>mit</strong> Tieren<br />

MARION KORTH<br />

Drei Bücher stellen wir hier vor und so unterschiedlich sie<br />

auch sein mögen, alle handeln von Menschen und Tieren,<br />

ihren Begegnungen, von Grenzen und wie sich diese verschieben,<br />

ja auflösen und den Blick freimachen – nicht zuletzt auf<br />

uns selbst. Aber jetzt schnell los: Hund Bintas wartet schon, um uns<br />

sein Zuhause zu zeigen.<br />

Telse Maria Kähler: »Interview <strong>mit</strong><br />

Emely und andere Wildschweingeschichten«,<br />

80 Seiten, fester Einband,<br />

Books on Demand, ISBN 978-3-<br />

7448-9767-9, 16,50 Euro<br />

Das Kinderbuch INTERVIEW MIT<br />

EMELY führt uns nach Bokelberge bei<br />

Ettenbüttel (Landkreis Gifhorn), wo<br />

Kindercoach und Tierheilpraktikerin<br />

Corinna Michelsen <strong>mit</strong> ihren Kindern<br />

Luca und Lasse und nicht zuletzt vielen<br />

zwei- und vierbeinigen Freunden<br />

lebt. Telse Maria Kähler aus Isenbüttel<br />

hat die Geschichten aufgeschrieben<br />

und lässt uns durch die Augen von<br />

Hofhund Bintas lauter tierische Abenteuer<br />

erleben. Ohne Konflikte klappt<br />

das Zusammenleben nicht. Wildschwein<br />

Willy hört nur, wann er will<br />

und nutzt jede Gelegenheit, ins Haus<br />

zu laufen und es sich auf dem Sofa<br />

bequem zu machen. Rudi und Rosa, eigentlich entzückende Frischlinge,<br />

finden, dass An griff die beste Verteidigung ist, und zeigen sich<br />

von ihrer ungemütlichsten Art, und auch Emely ist sehr gut darin,<br />

jedes Loch im Zaun zu finden und auf eigene Faust Ausflüge zu unternehmen<br />

– bis eines Tages sogar die Polizei die Straße sperrt, da<strong>mit</strong><br />

Emely, die gerade mal wieder ausgebrochen ist, nichts passiert.<br />

Die Tiergeschichten sprechen für sich, dazu noch die schönen Fotos<br />

und liebevollen Zeichnungen von Sarah Bühring, da hätte es manche<br />

pädagogische Untermalung gar nicht gebraucht, um die Botschaft<br />

vom vertrauensvollen Zusammenleben in dieser ungewöhnlich<br />

Wohngemeinschaft zu ver<strong>mit</strong>teln.<br />

Silvia Furtwängler kann nicht so viel schocken, als Huskygespannfahrerin<br />

hat sie Erfahrung <strong>mit</strong> schwierigen Wetterverhältnissen, großen<br />

Kraftanstrengungen und unwegsamen Gelände. Als sie sich nun aber<br />

AUF HANNIBALS FÄHRTE begibt, so auch der Buchtitel, stehen ihr<br />

echte Abenteuer bevor. Vielleicht hätte sie besser einen Elefanten wie<br />

der berühmte Feldherr <strong>mit</strong>nehmen sollen, statt der Terriermischlingshündin<br />

Mulan, die unter Größenwahn leidet und sich für einen Elefanten<br />

hält. In ihrem selbstironischen Reisebericht geht es <strong>mit</strong> Silvia<br />

Furtwängler über die Alpen. Schon lange hatte sie sehen wollen, wie<br />

Hannibal seinen Weg gefunden hat, sich für eine Route entscheiden<br />

musste, immer auf der Suche nach einem sicheren Lagerplatz, der<br />

Wasser in der Nähe und Gras für die Tiere zu bieten hat.<br />

Trotz Computerkarten und genauester GPS-Daten wird es Silvia Furtwängler<br />

nicht einfach gemacht, die historische Alpenquerung nachzuwandern.<br />

Sie hat nicht daran gedacht, dass beispielsweise<br />

französische Straßenbauer seit den Punischen Kriegen ganze Arbeit<br />

Silvia Furtwängler: »Auf Hannibals<br />

Fährte – Eine Frau, ein Hund, keine<br />

Elefanten«, 256 Seiten, 26 Farbfotos,<br />

flexibler Einband, Rowohlt Taschenbuch<br />

Verlag (rororo), ISBN<br />

978-3-499-63252-5, 9,99 Euro.<br />

Timo Ameruoso ist ein junger talentierter<br />

Springreiter. Er wird nicht aus dem<br />

Sattel geworfen, sondern verunglückt<br />

<strong>mit</strong> seiner Vespa. Jugendlicher Leichtsinn<br />

gepaart <strong>mit</strong> zu hoher Geschwindigkeit<br />

werfen ihn aus der Bahn. Nach<br />

dem Unfall ist nichts mehr wie es war.<br />

Ameruoso sitzt gelähmt im Rollstuhl<br />

und findet sich Jahre später in einem<br />

freudlosen Berufsleben <strong>mit</strong> einem<br />

missgünstigen Kollegen wieder. In seinem<br />

Buch ZUM AUFGEBEN IST ES<br />

ZU SPÄT schaut er zurück auf das, was<br />

ihm nicht gut getan hat, und beschreibt,<br />

wie es die Pferde waren, die<br />

seinem Leben eine neue Richtung<br />

gaben.<br />

Fünf Dinge haben sie ihm beigebracht,<br />

die Ameruoso in Bezug auf sich, aber<br />

geleistet haben und dass eine markierte<br />

Fahrradstrecke nicht mehr ist als ein<br />

schmaler Streifen Asphalt, neben dem<br />

die Lastwagen vorbeidonnern. Und<br />

dann ist da noch Ole, der Bundeswehrsoldat<br />

und »Späher«, der ihre Wanderstrecken<br />

im Auto vorwegnimmt und brav<br />

in der nächsten Stadt oder auf dem<br />

nächsten Campingplatz das Lager in<br />

Form von Zelten aufschlägt.<br />

Während des beschwerlichen Marsches<br />

hat sie Zeit, ihre Mitmenschen zu beobachten<br />

und sich immer wieder zu fragen,<br />

ob die Historiker bei ihrer<br />

Hannibal-Wegbeschreibung nicht vielleicht<br />

doch einen Fehler gemacht<br />

haben.<br />

Timo Ameruoso: »zum Aufgeben ist es<br />

zu spät – Fünf Dinge, die Pferde uns<br />

über das Leben lehren«, 208 Seiten,<br />

zahlreiche SW-Abbildungen Klappenbroschur,<br />

Rowohlt Polaris, ISBN 978-<br />

3-499-63337-9, 14,99 Euro.<br />

auch immer wieder in seinem gewaltlosen Pferdetraining zur Anwendung<br />

bringt. Von Durchhaltevermögen ist da die Rede, vom Sinn für<br />

den richtigen Moment, vor allem aber geht es darum, sich selbst zu<br />

erkennen und sich auf seine Ziele zu konzentrieren.<br />

Die Regeln, die er formuliert hat, haben ihn zum Fachmann auch für<br />

schwierige Pferde werden lassen. Es gehört Mut und Schweiß dazu,<br />

es <strong>mit</strong> Pferden wie Paolo aufzunehmen, die zwar vielleicht nicht taktisch<br />

agieren, wohl aber ihre Chancen zu nutzen wissen, um Durchzugehen,<br />

sobald irgendwo ein Grashalm lockt. Auf Rücksichtnahme<br />

kann der Rollstuhlfahrer jedenfalls nicht hoffen, »ganz im Gegenteil«,<br />

schreibt er. Timo Ameruoso nimmt es trotzdem <strong>mit</strong> Paolo auf und gewinnt<br />

einen Freund fürs Leben so wie tiefe Einsichten in das menschliche<br />

Leben und seine Fallstricke. Seine Botschaft: »Grenzen gibt es<br />

nur im Kopf«.<br />

<strong>Calluna</strong> 57


PLATTDÜÜTSCH<br />

Poetry Slam op Platt<br />

Dag ok, leve Lüüd,<br />

Vundag will ik ju över en heel anner Reis vertellen. De Reis har<br />

ehrn Anfang as de annern Touren ok. Man dütmol heff ik nich op<br />

mien Drahtesel seten un bün toerst un toletzt nich wannert. De<br />

Reis güng mi mien lütt Auto na Uelzen. Mien Vehikel heff ik dor<br />

parkt, wat an Weekenend keen Problem dorstellen deit. Denn bün<br />

ik <strong>mit</strong> de Bahn wieterföhrt na Lümborg, wo ik denn ümstiegen<br />

möss. Dat weer ok all keen Problem. De Togg weer op de Minut<br />

pünktli un ik kunn allerbest na de Perron Nummer fiev – dor güng<br />

dat wieter - rövergahn. Ok vun dor güng dat kommodig wieter un<br />

na en wieter Ümstieg <strong>mit</strong> ‘n lütt beten Töövtied bün ik al na een<br />

un een halve Stünn in Swattenbek in Sleswig-Hosteen west. Wat<br />

ik dor wull?!? — Nu, ik heff en Inlaad kreegen vun de Stadtbökerie<br />

in Swattenbek, of ik ni deelnehmen wull an en Poetry Slam op<br />

Platt – en Dichterwettstriet. Un ik wull. Keen kann dorto woll nee<br />

seggen!? — as ik al in de Broschüür vun dat INS in Bremen »Plattdüütsch...<br />

lehrst jümmers wat dorto« (2016) in mien lütte Opsatz<br />

utführt harr. Ik keem dor denn also an un as wulln se mi begrööten,<br />

keem jüstemang de Ümtogg <strong>mit</strong> de Füerwehrblaskapell vörut.<br />

Jungedi, dat weer doch wat! Ik heff mi dat denn so’n beten bekeeken<br />

un bün na en lütt Stück Mitgaahn erstmol in een Sietenstraat<br />

rin — ik sull ok noch en Anroop vun Radio ZuSa kreegen.<br />

Dor sull ik egens wat öber de Bämser Dagfahrt vertellen, de elke<br />

Jahr in Septembermaand stattfinnen deit. Hett nich klappt. As sik<br />

rutstellen dee, weer dor in Studio wat twei gahn un de Ersatz lett<br />

dat Telefoneeren ut Studio nich to. Is ja jümmers beten blöd, wenn<br />

ens op wat tövt un noch en anner Termin ansteiht. Ik heff denn<br />

aver doch de Tövtiet <strong>mit</strong> Ropkieken op mien Texten för de Dichterwettstriet<br />

good rümbröcht.<br />

Un denn weer dat ok bald sowiet, alltohop dreepen wi us in en<br />

Café un dor wöör bi en tweetet Fröhstück de Afloop un Reihenfolg<br />

besnackt un anseggt. Süss Lüüd - süss Minuten; dat weer de Ansaag.<br />

De en Deelnehmersche weer al heel jammerig. Se wöör dat nich<br />

in de Tiet tohoopkreegen, se ehr Text weer en acht Minuten lange<br />

Text, ok <strong>mit</strong> noch gauer lesen wöör dat nich gahn un, un, un.<br />

Denn sünd wi tohoop to de groote Bühne gahn. Ik har al groote<br />

Soorg, dat se us op de Bühn nabi oppetten laaten wulln - dor weer<br />

allens op »Oktoberfest« in blaag un witt utstaffeert. Brrrr..., mi hett<br />

dat schüddelt. Nu de Leit hett denn anseggt, wo dat de all loopen<br />

sull un denn hebbt se noch de Applaus övt. Bit Öven güngt heel<br />

good.<br />

Denn wöör utlost, wokeen de Anfang maaken sull un keen denn<br />

achteran siet Optritt hebben sull.<br />

Dat Los wull, dat de »Acht-Minuten-Fru« denn ok toerst an de<br />

Reeg keem.<br />

Foto: Petra Kücklich<br />

Se hett denn ok würkli övertrocken un de Leit hett dat nich<br />

över’t Hart bröcht, se to stoppen. En anner har ok ehr Not <strong>mit</strong> de<br />

Tiet. Aver se is ok dörchkamen, de Leit har ok dor nich inschreen.<br />

De annern weern <strong>mit</strong> er Tiet klaar. Denn geev dat ja ok noch de<br />

Afstimm. De harrn se opdeelt. Op de en Siet dat Hannklappen<br />

vun de Tohörers alltohop, wat aver na mien Indruck nich so klappt<br />

hett — dat weer bi all de Deelneehmers liek, so höör sik dat tominst<br />

för us an. Un denn weern dor noch fiev Lüüd extra as Jury<br />

utkeeken worrn. De sulln denn na Punkten de Slammer beurdeeln.<br />

Un dor keem dat denn sünnerlich op an, of de Lüüd 1. allens<br />

verstaahn hebbt un 2. of se de Inhalt toseggt hett. Dat weer<br />

denn ja so een Saak, denn politsche Meenen sünd ja licht aftowerten.<br />

Weer en beten snaaksch de Saak. Man dat geiht ja üm de<br />

Darstellen vun dat Plattdüütsche un nich üm de Meen vun de een<br />

of anner un so hebbt wi altohoop wat för de Spraak daan un ik<br />

bün tofreden. En groote Dank ok an de Lüüd vun de Bökerie vun<br />

de Stadt Swattenbek, de düsse Versöök plaant un dörchsett hebbt<br />

und ik wünsch se, dat se dat bi ehr tokamen Stadtvergnögen in<br />

2018 wedder ümsetten künnt!<br />

Allens, wat op Platt för de saske Spraak passeeren deit, is good un<br />

dat mütt wi all stütten! Dat is us Identität un en Deel vun us Kultur!<br />

Niels Tümmler<br />

58 <strong>Calluna</strong>


BÜCHER AUS DER SÜDHEIDE<br />

JÜRGEN ROHDE<br />

Wo<br />

sind all die Vögel<br />

hin?<br />

50 Jahre Vogelbeobachtung<br />

im Isenhagener Land<br />

<strong>Calluna</strong><br />

Die schnuckelige Geschichte von Löckchen,<br />

Mondchen und96.Neugierig erkunden diedrei<br />

Heidschnuckenlämmer dasLebenaufdem Sothriethof<br />

in der Südheide. Alles um sie herum<br />

ist noch fremd und ganz schön aufregend. Sie<br />

wachsen heran, erfahren Freundschaft und zuneigung,<br />

lernenaberauchAngstundAblehnung<br />

kennen und erleben allerlei kleine und große<br />

Abenteuer.<br />

Die Malerin Anna Jander hat die einfühlsam<br />

geschriebene Geschichte vonKlausJordan liebevoll<br />

illustriert. Ein bezauberndes Kinderbuch<br />

– auch für Erwachsene.<br />

96 Seiten, durchgehend farbig illustriert, Hardcover,<br />

€ 14,80, ISBN 978-3-9810373-0-8<br />

Der Landschaftsmaler, Grafiker und zeichnerAlbert<br />

Othmer (1894-1944)lebteinBuxtehude,<br />

kam aber oft nach Uelzen, um dort seine Schwester<br />

zu besuchen. Diese Gelegenheiten nutzte er<br />

immerauch,umzumalen. DasBuchstelltLeben<br />

und Werk Albert Othmers im zeitgeschichtlichen<br />

Kontext vor und zeigt 28 ausgewählte Arbeiten<br />

des Künstlers, darunter zahlreiche Stadtansichten<br />

von Uelzen und Impressionenausder Umgebung.<br />

Besonders faszinierte den Maler offenbar<br />

die historische Außenmühle ander Ilmenau, die<br />

er aus verschiedenen Perspektivenmalte und<br />

die auch auf dem Buchtitel zu sehen ist.<br />

56 Seiten, farbig illustriert, Hardcover, € 19,80,<br />

ISBN 978-3-944946-02,<br />

Seit einem halbenJahrhundert beobachtet Jürgen<br />

Rohde Vögel im Isenhagener Land.Seine<br />

Aufzeichnungen geben einen einzigartigen Einblick<br />

indieVogelweltdieserRegion.Obwohles<br />

auch einige positive Entwicklungen zu vermelden<br />

gibt–vorallembeiKranichen undGreifvögeln<br />

–, fällt die Bilanz insgesamt beängstigend<br />

aus. zahlreiche Arten sind verschwunden, und<br />

vor allem in der Feldmark ist das Vogelkonzert<br />

weitgehend verstummt, sodass als Fazit die Frage<br />

im Raum steht: »Wo sind all die Vögel hin?«<br />

Die zahlreichenVogelfotosvonFranzzäpernick<br />

machendasBuchzueinemprächtigerBildband.<br />

76 Seiten, farbig illustriert, Softcover, € 9,90<br />

ISBN 978-3-944946-06-1<br />

<strong>Calluna</strong><br />

D<br />

Hans Schönecke<br />

... nur ödet mich<br />

das miese Wetter<br />

Auf den Spuren von Hermann Löns<br />

in der Südheide bei Gifhorn<br />

<strong>Calluna</strong><br />

Henning Tribian<br />

KLOSTER<br />

ISENHAGEN<br />

Von der Gründung bis zur Reformation<br />

<strong>Calluna</strong><br />

Hermann Lönswaroftund<br />

gern Gast in der Südheide<br />

bei Gifhorn. Etliche seiner<br />

Gedichte undGeschichten<br />

sind hier entstanden oder<br />

spielen hier. Löns-Forscher<br />

Hans Schönecke hat sich<br />

auf Spurensuche begeben.<br />

Dieses Buch ist das<br />

Ergebnis intensiver Nachforschung.<br />

Entstanden ist<br />

eine Art literarische Landkarte,<br />

die zeigt, wann und<br />

wo sich Lönsinder Region<br />

aufgehalten hat, welche<br />

Orte ihn inspiriert haben<br />

und welchen Menschen er<br />

begegnet ist.<br />

256 Seiten, zahlreiche SW-Abbildungen,<br />

Hardcover, € 12,80,<br />

ISBN 978-3-9810373-2-4<br />

Das Isenhagener Land hat<br />

<strong>mit</strong> seinen Mooren, Heideflächen<br />

undWäldern als<br />

Teil des Landschaftsraums<br />

Südheide vielfältige Natur<br />

zu bieten. Die Streifzüge in<br />

diesem Buch führen aber<br />

auch zu kulturgeschichtlich<br />

interessanten zielen – hinter<br />

Klostermauern, zu trutzigen<br />

Kirchen, <strong>mit</strong>telalterlichen<br />

Dammburgen und zu<br />

zeugnissen des Jugendstils.<br />

Ebenso werden herausragende<br />

Persönlichkeiten<br />

vorgestellt.<br />

104 Seiten, zahlreiche, überwiegend<br />

farbige Abbildungen,<br />

Softcover, € 9,80,<br />

ISBN 978-3-9810373-6-4<br />

Das Kloster Isenhagen als<br />

eines der sechssogenannten<br />

Heideklöster gilt als bedeutendes<br />

zeugnis <strong>mit</strong>telalterlicher<br />

Klosterkultur.<br />

Der Autor Dr. Henning Tribian<br />

interessierte sich bei<br />

der ArbeitandiesemBuch<br />

weniger für die Architektur<br />

und die Kunstschätze als<br />

vielmehr für die Geschichte<br />

des Kloster von der Gründung<br />

bis zur Reformation.<br />

Besonderes Augenmerk richtete<br />

er dabei auf die früheren<br />

Standorte des Klosters.<br />

92 Seiten, zahlreiche farbige<br />

Abbildungen, Softcover, € 9,90,<br />

ISBN 978-3-944946-01-6<br />

Deutschland in den 1930er<br />

Jahren: Im ganzen Land<br />

werden sie verfolgt, die<br />

Juden. Aber manchmal geschehen<br />

Wunder. In einem<br />

Dorf in der Lüneburger<br />

Heide – es handelt sich um<br />

Groß Oesingen – (über)lebt<br />

der JudeJulius Katz unbehelligt<br />

von den Nationalsozialisten.<br />

Hält die Dorfgemeinschaft<br />

zu ihm oder<br />

schaut sie nur weg?<br />

Eine wahre Geschichte,<br />

spannend erzählt nach Dokumenten<br />

und zeitzeugenberichten.<br />

116 Seiten, zahlreiche SW-<br />

Abbildungen, Softcover, € 9,80,<br />

ISBN 978-3-944946-00-9,<br />

Toleranz, freie Meinungsäußerung,<br />

Profitgier, Globalisierung,<br />

Staatsschulden,<br />

Bildungsreform – diese Themen<br />

haben die Menschen<br />

schon vor Jahrhunderten<br />

bewegt, und das spiegelt<br />

sich auch in der Literatur<br />

wider. Viele Dichter haben<br />

Antworten auf die Fragen<br />

ihrer zeit gefunden, die<br />

auch heute noch überraschend<br />

aktuell sind. Jürgen<br />

Rohde hat Briefauszüge,<br />

Tagebucheinträge und Fragmente<br />

aus den Werkender<br />

Dichter zur lebendigen, Gesprächen<br />

montiert.<br />

370 Seiten, Softcover, € 12,90 ,<br />

ISBN 978-3-944946-03-0<br />

Diese und alle weiteren lieferbaren Bücher aus dem <strong>Calluna</strong>-Verlagssortiment erhalten Sie im Buchhandel oder direkt bei <strong>Calluna</strong>. Bestellen<br />

Sie telefonisch unter 05832 979840 oder per E-Mail: buchshop@calluna-magazin.de. Versandkostenfreie Lieferung im Inland. Sie bezahlen<br />

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<strong>Calluna</strong> 59


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