Heidja Sommer 2020
Das regionale Magazin für Gesundheit und gutes Leben erscheint vierteljährlich als Heft im Heft mit Calluna, dem Vier-Jahreszeiten-Magazin der Südheide.
Das regionale Magazin für Gesundheit und gutes Leben erscheint vierteljährlich als Heft im Heft mit Calluna, dem Vier-Jahreszeiten-Magazin der Südheide.
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Nr. 14 | 4. Jahrgang
Sommer 2020
Dr. Chrisan Baumbach
Training stärkt
und schützt
das Herz
Abseits radeln – Tipps für den
Fahrradurlaub in Zeiten von Corona
DAS REGIONALE MAGAZIN FÜR GESUNDHEIT & GUTES LEBEN
Sommer 2020 I Calluna 1
Vorwort
Hallo
liebe Lesende,
bis vor einigen Monaten wünschten
wir uns zum Abschied alles Gute,
eine gute Zeit oder sagten einfach nur
„tschüs“ oder „auf Wiedersehen“.
Seit Beginn der Coronavirus-Krise
lautet die gängige Grußformel zum
Abschied: „Bitte bleiben Sie gesund!“
Kaum eine E-Mail kommt ohne sie
aus, und nahezu jedes Telefongespräch
endet damit.
Schon vor der Krise riefen wir „Gesundheit!“,
wenn jemand in unserem
Umfeld nieste, und zu Geburtstagen
wünschen wir gern „alles Gute, vor
allem Gesundheit“, besonders wenn
das „Geburtstagskind“ bereits etwas
älter ist.
Aufgrund der aktuellen finanziellen
Situation vieler Freiberufler, Selbstständiger,
Kleingewerbetreibender
und der Mehrzahl der Beschäftigten
in Gastronomie und Tourismus könnten
wir uns statt Gesundheit ebensogut
wünschen, weiterhin ausreichend
Geld zur Verfügung zu haben – aber
wir tun es nicht, weil wir wissen, dass
Gesundheit letztendlich noch mehr
zählt als finanzielle Unabhängigkeit.
Ja, Gesundheit ist ein hohes
Gut, das oft erst die ihm gebührende
Wertschätzung erfährt, wenn
es fehlt oder, wie in Corona-Zeiten,
akut bedroht ist. Das ist einerseits
durchaus verständlich, denn Gesundheit
ist der Normalzustand und damit
meistens nicht der Rede wert, während
Krankheit als beliebtestes Gesprächsthema
gleich nach dem Wetter
kommt. Andererseits behandeln
immer noch viele Menschen ihren
Die neue
Grußformel
Körper schlechter als ihr Auto. Das
bekommt wenigstens ab und zu eine
Inspektion, zumindest einen Ölwechsel,
und auch der Reifendruck wird
regelmäßig kontrolliert. Bei unserem
Körper dagegen handeln wir selten
vorbeugend, warten stattdessen, bis
die erste Warnleuchte angeht.
Damit die gut gemeinte Grußformel
„Bitte bleiben Sie gesund“ nicht zur
hohlen Phrase verkommt, sollten wir
uns von ihr stets daran erinnert fühlen,
unsere Gesundheit aktiv zu
schützen. Solange noch das Coronavirus
grassiert, bedeutet das, die Abstandsregeln
und alle weiteren notwendigen
Schutzmaßnahmen zu befolgen,
auch wenn sie uns manchmal
vielleicht etwas übertrieben erscheinen
mögen. Unabhängig von Corona
heißt aktive Gesundheitsvorsorge vor
allem: in Bewegung bleiben. Denn
Bewegung ist bekanntlich die beste
Medizin. Sie beugt Herz-Kreislauf-Erkrankungen,
Diabetes (Typ II) und anderen
Zivilisationskrankheiten vor
und ist, im Zusammenspiel mit gesundheitsbewusster
Ernährung, zwar
kein Garant für ein langes Leben,
aber hilft uns doch immerhin, möglichst
lange beschwerdefrei zu leben.
Und deshalb werden wir nicht müde,
immer wieder darauf hinzuweisen,
dass Bewegung nicht nur gut tut, sondern
auch not tut, wenn wir unsere
Lebensqualität erhalten wollen.
Fühlen Sie sich also bitte ermuntert,
morgen aktiv zu werden, wenn Ihnen
heute wieder jemand wünscht: „Bitte
bleiben Sie gesund!“
Ein schönen Sommer mit vielen gesundheitsfördernden
Aktivitäten im
Freien wünscht Ihnen
Ihre
Heidja
Fotos Titelseite: ADFC / Gloger (großes Foto), Ines Bräugam / HGZ (kleines Foto).
2
Calluna I Sommer 2020
Gesundheit
Zahnschmerzen
im Urlaub?
Dental-Sprachführer für Auslandsreisen
R
eisen ins Ausland sind trotz Corona-Pandemie wieder
eingeschränkt möglich. Die bisher geltende Reisewarnung
ist zumindest für die meisten europäischen
Länder aufgehoben. Tagesaktuelle Informationen
zu den einzelnen Reiseländern sind auf auf der Webseite
des Auswärtigen Amts unter www.auswaertiges-amt.de/
ReiseUndSicherheit erhältlich.
Wer seinen regulären Zahnarzttermin wegen der Pandemie
abgesagt hat, sollte ihn vor dem Urlaub nachholen.
Denn Zahnschmerzen können die Urlaubsstimmung
erheblich trüben. Wenn es dennoch zu Beschwerden
während der Reise kommt, hilft der kostenfreie proDente-
Sprachführer bei der Verständigung im Ausland.
Sprachführer übersetzt in sieben Sprachen
„I need to find a dentist“ oder „Ho forti dolori a questo
dente“. In sieben Sprachen gängiger Urlaubsländer übersetzt
das kleine Wörterbuch die wichtigsten Fragen und
Begriffe rund um Zahnschmerzen und zahnmedizinische
Behandlung. „Mit Hilfe des proDente- Sprachführers können
sich Reisende im Notfall beim Zahnarzt im Ausland
verständlich machen“, erklärt Dirk Kropp, Geschäftsführer
der von Zahnärzten, Zahntechnikern und der deutschen
Dentalindustrie gemeinsam getragenen Initiative
proDente. „Das praktische Faltblatt ist so klein, dass es
bequem in Geldbeutel oder Hosentasche passt.“ Eine
praktische Urlaubscheckliste rundet den Sprachführer ab.
Vor Reiseantri Vorsorge beim Zahnarzt
Empfehlenswert ist es, frühzeitig vor der Reise einen Vorsorgetermin
beim Zahnarzt zu vereinbaren. Er kann gesundheitliche
Risiken erkennen und bestehende Erkrankungen
behandeln. Wer Zähne und Mund vor Reisebeginn
bei seinem Zahnarzt zu Hause kontrollieren lässt,
mindert sein Risiko für gesundheitliche Probleme im Urlaub.
Zahnarztbesuche führen nach bisherigen Erkenntnissen
nicht zu erhöhten Risiken einer Infektion mit
Covid 19. Denn für Zahnarztpraxen in Deutschland gelten
generell hohe Standards für Hygiene und Infektionsschutz,
die wegen der Coronakrise noch verschärft worden sind.
Kostenfrei bestellen
Patienten können den Sprachführer unter der Telefonnummer
01805 552255 oder auf www.prodente.de unter
dem Menüpunkt „Infomaterial für Patienten“ beziehen,
sofern er nicht beim Zahnarzt vorrätig ist.
Sommer 2020 I Calluna 3 3
DAS REGIONALE MAGAZIN FÜR GESUNDHEIT & GUTES LEBEN
Titelthema
Abseits
radeln!
Ohne Gedränge: ADFC gibt Tipps für
den Radurlaub in Zeiten von Corona
Die Ferienzeit beginnt, und da in diesem Sommer
aufgrund der Covid-19-Pandemie wahrscheinlich
mehr Menschen Urlaub im Inland als im Ausland
machen werden, rechnet der Allgemeine Deutsche
Fahrrad-Club (ADFC) mit einem Ansturm auf die
beliebtesten deutschen Radfernwege.
In einem Themendossier unter dem Motto „Abseits
radeln“ gibt der Fahrrad-Club deshalb Tipps, wie man
einen entspannten Urlaub auf dem Rad auch in Zeiten
von Corona erleben kann.
ADFC-Tourismusexpertin Louise Böhler sagt: „Rad
fahren im Urlaub ist schon seit Jahren im Trend – aber in
diesem Jahr rechnen wir pandemiebedingt mit einem
regelrechten Boom auf den touristischen Radwegen.
Besonders auf den Allzeit-Favoriten Weser-Radweg,
Elberadweg, an der Nord- und Ostsee und am Bodensee
kann es in diesem Sommer ziemlich voll wer-den.
Deshalb richten wir die Aufmerksamkeit im Corona-Jahr
einmal auf die weniger bekannten Reviere. Deutschland
hat über 250 Radfernwege und mehr als 350 regionale
Radrouten, da gibt es eine Fülle von Möglichkeiten zum
Abseitsradeln. Mit Insidertipps zu Routenplanung,
Ausrüstung und Unterkünften wollen wir dazu beitragen,
dass alle mit Vergnügen und dem nötigen Sicherheitsabstand
unterwegs ein können.“
Themendossier #Abseitsradeln jetzt online
Rechtzeitig vor Ferienbeginn hat der ADFC ein Online-
Dossier mit wert-vollen Tipps für den Rad-urlaub in
Zeiten von Corona zusammengestellt. Unter der
Internetadresse www.adfc.de/abseitsradeln gibt es Tipps
zur Touren-planung abseits der stark frequentierten
Strecken. Im ADFC-Routenfinder lassen sich Geheimtipps
für Themen-routen im ganzen Bundesgebiet finden, die
selten überlaufen sind. Neuaufsteiger erfahren auch,
welches Fahrrad für welchen Bedarf geeignet ist, was in
die Packtasche gehört und welche Verkehrsregeln für
Radfahrende gelten. Böhler: „Wenn man bei der
Recherche auf eine Route stößt, von der man noch nie
gehört hat, dann könnte es eine gute Wahl für dieses Jahr
sein! Gut ist auch, sich antizyklisch zu verhalten – also
4
Calluna I Sommer 2020
Wer in diesem Sommer Radurlaub abseits der beliebtesten Routen macht, findet besmmt immer ein schönes, freies Plätzchen für eine
Picknickpause – und reduziert nebenbei das Risiko, sich unterwegs mit dem Coronavirus zu infizieren.
Foto: ADFC / Gloger
beispielsweise nicht nur am Sonntag Radausflüge zu
machen, sondern auch mal in der Woche.“
Lieber buchen als fluchen
Weil viele Beherbergungsbetriebe wegen
der Covid-19-Pandemie noch Kapazitätsbeschränkungen
haben, rät der ADFC,
vorab zu buchen. Statt einer Etappenreise
kann es entspannter sein, von einem festen
Quartier aus eine Region mit dem Rad zu
erkunden. Dafür eignen sich der Tourismusexpertin
Louise Böhler zufolge besonders
die vom ADFC zertifizierten Rad-Reise-Regionen.
Die fahrradfreundlichen Unterkünfte in der Kategorie
Bett+Bike lassen sich online buchen oder über die App.
Auch wer unterwegs Freizeiteinrichtungen besuchen will,
sollte die Tickets möglichst schon vorab buchen, rät der
Fahrrad-Club. Informationen zu den unterschiedlichen
Öffnungsregelungen von Gastronomie und Unterkünften
in den Bundesländern sind auf den Seiten von Bett+Bike
zu finden. Louise Böhler: „Noch gibt es
abseits der Hotspots freie Unterkünfte,
aber auch die können sich schnell füllen.“
Auch zu Hause gibt es viel zu entdecken
Für diejenigen, die gar nicht verreisen,
sondern ihre Ferien in der eigenen Region
verbringen wollen, hat der ADFC ebenfalls
einige Empfehlungen. Im Touren- und
Veranstaltungsportal des ADFC kann aus
Hunderten geführter Touren gewählt werden, und die
ADFC-Tourguides geben Insidertipps zum Nachradeln.
„Viele Menschen kennen die schönsten Ecken ihres
direkten Umfelds gar nicht“, bedauert Louise Böhler.
„Jetzt ist der beste Zeitpunkt, sie vom Rad aus zu
entdecken!“.
Sommer 2020 I Calluna 5 5
DAS REGIONALE MAGAZIN FÜR GESUNDHEIT & GUTES LEBEN
Gesundheit
Training stärkt und
schützt das Herz
Die langen, hellen Sommertage
locken zu sportlichen Akvitäten
an der frischen Lu. Das tut vor
allem Herz und Kreislauf gut.
Warum das so ist, das erklärt
Dr. Chrisan Baumbach, Chefarzt
der Klinik für kardiologische und
angiologische Rehabilitaon am
Herz- und Gefäßzentrum (HGZ)
Bad Bevensen, im Heidja-Interview.
Dr. Chrisan Baumbach erläutert an einem Modell, wie sich die Durchblutungssituaon
des Herzmuskels verbessern lässt.
Foto: HGZ
Herr Dr. Baumbach, welchen Einfluss
hat Fitnesstraining auf Herz und Kreislauf?
Durch regelmäßige körperliche Bewegung
ist es möglich, über Jahre das Risiko
für gefährliche Herz-Kreislauf-
Erkrankungen – wie einen Herzinfarkt –
zu senken. Zusätzlich verbessert das Fitnesstraining
die Koordination und muskuläre
Kraft, die Ausdauer. Es schützt
daher vor einer altersbedingten Abnahme
der körperlichen Leistungsfähigkeit
und verbessert die Belastbarkeit für die
Dinge, die beruflich und/oder privat erledigt
werden wollen oder sollen.
Welche Risikofaktoren spielen für Herz-
Kreislauf-Erkrankungen die größte
Rolle?
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Calluna I Sommer 2020
Das Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen
hängt vom Lebensalter ab, vom Geschlecht
– Männer sind häufiger
betroffen als Frauen – und von einer
vielleicht bestehenden Veranlagung in
der Familie. Auch das Zufallsprinzip
spielt sicherlich eine Rolle. Darüber
hinaus sind Faktoren des Lebensstils
wichtig: Rauchen und Nichtrauchen,
Blutfettwerte, Blutdruckwerte und körperliche
Aktivität beziehungsweise Inaktivität.
Stichwort Aktivität – welches Training
empfehlen Sie zur Prävention?
Zunächst wird eine regelmäßige körperliche
Bewegung empfohlen, mindestens
zehn Minuten, besser 30 Minuten am
Stück. Am besten täglich, zumindest
aber jeden zweiten Tag, sodass mindestens
etwa drei Stunden pro Woche als
Zeit in Bewegung investiert werden. Je
mehr Zeit man aufwendet, desto besser.
Wenn täglich eine halbe bis dreiviertel
Stunde trainiert werden würde, wäre
das sicher optimal; das ist aber abhängig
von der Belastungsstärke der Trainingseinheit.
Zu welchen Übungen raten Sie?
Zunächst einmal wird das Ausdauertraining
empfohlen: Radfahren, Schwimmen,
Nordic Walking. Krafttraining
könnte das Programm ergänzen. Der
Schwerpunkt sollte hier auf Wiederholungen
mit etwa 50 bis 60 Prozent der
Bewegungskraft liegen. Grundsätzlich
gilt aber: Jeder sollte sich die Bewe-
Gesundheit
gungsform suchen, die er gern ausführt.
Der eine fährt gern Fahrrad, der andere
spielt lieber Golf oder Tischtennis.
Und was, wenn man schon an einer
Herz-Kreislauf-Erkrankung leidet? Ist da
Training ratsam?
Gerade bei Menschen, die wissen, dass
eine Herz-Kreislauf-Erkrankung besteht,
ist ein regelmäßiges Ausdauertraining
ein ganz wichtiger und wesentlicher
Behandlungsbaustein. Insbesondere
dann, wenn bereits Herzkranzgefäße
oder Beinschlagadern behandelt werden
mussten. Auch für Menschen mit
Bluthochdruck oder Diabetes mellitus
(„Zuckerkrankheit“) sollte das regelmäßige
Ausdauertraining zur Behandlung
unbedingt dazugehören.
Was kann das Training in diesem Fall
bewirken?
Nehmen wir das Beispiel Herzinfarkt:
Nach einem solchen Ereignis erreicht
man durch regelmäßiges Ausdauertraining
einen mindestens genauso guten
Schutz vor erneuten ungünstigen Krankheitsereignissen
wie durch die regelmäßige
Einnahme der notwendigen Medikamente,
zum Beispiel zur Blutgerinnungshemmung
oder zur Optimierung
der Blutfettwerte. Nach einem akuten
Ereignis wie einem Herzinfarkt sollten
zunächst die Belastungsstärke und die
Empfehlung zum Ausdauertraining im
Rahmen einer sogenannten Rehabilitationsbehandlung
festgelegt werden. Der
Betroffene kann sich dann mit einer guten
Empfehlung – sozusagen mit einem
Bewegungsrezept – ausgestattet selbstständig
und erfolgreich weiterbehandeln.
In dieser Situation ist die
Belastungsstärke zum einen von der
Leistungsfähigkeit von Herz- und Kreislauf,
zum anderen von der körperlichen
Fitness und dem bestehenden Trainingszustand
abhängig.
Können sich durch Training
bestehende Herz-Kreislauf-Probleme
auch wieder verbessern?
In dem Fall ist die Alltagsbelastung
deutlich steigerbar, wenn man regelmäßiges
Training verwirklicht. Die direkte
Verbesserung einer ausgeprägten Herzschwäche
wird durch das Training unterstützt,
aber überwiegend durch
medizinische Maßnahmen und die optimale
Zusammenstellung der Medikamente
erreicht. Training führt in diesem
Fall aber zu einer erheblichen Verbesserung
der Leistungsfähigkeit der Muskeln
im Arm- und Beinbereich, sodass
darüber der wesentliche Leistungszuwachs
erreicht wird. Training verbessert
in jedem Fall die Durchblutungssituation
des Herzmuskels und der Muskulatur,
kann die Bildung neuer Schlagadern
bei bestehenden Engstellen anregen
und ist langfristig auch gut geeignet,
um in vielen Fällen im weiteren Verlauf
die Zahl der Herz-Kreislauf-Medikamente
zu reduzieren.
Worauf sollte man grundsätzlich
achten?
Bevor mit dem Ausdauertraining neu
begonnen wird, sollte man sich – wenn
eine Herz-Kreislauferkrankung bekannt
ist – ärztlicherseits einmal beraten lassen,
um mit der richtigen Belastungsstärke
zu starten. Zu Beginn braucht es
einige Wochen bis Monate, um auf einen
guten Leistungsstand zu kommen.
Dafür sind, wie eingangs schon erwähnt,
regelmäßige Trainingseinheiten
optimal. Nach einigen Monaten stellen
sich dann erste Erfolge ein: Die Gesamtbelastbarkeit
verbessert sich und damit
auch die Wirkung für die Blutzuckerverarbeitung,
es folgen eine günstigere
Zusammensetzung der Blutfett-werte
und Gewichtsabnahme. All dies wird
eine gute Motivation sein, nach der
Startphase weiter zu trainieren – um
langfristig leistungsfähiger zu werden
und Herz-Kreislauf-Erkrankungen möglichst
vermeiden zu können oder günstig
zu beeinflussen.
Das Interview führte Ines Bräutigam
Ob Radfahren, Schwimmen oder, wie hier, Nordic Walking: Ausdauertraining ist die beste Medizin
zur Vorbeugung vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen und ein wichger Behandlungsbaustein, wenn
bereits eine derarge Erkrankung vorliegt.
Foto: HGZ
INFO Das HGZ in Bad Bevensen ist ein Spezialzentrum
für Herz- und Gefäßerkrankungen mit den
Schwerpunkten Kardiologie, Herz-Thorax-Chirurgie,
Angiologie und Gefäßchirurgie. Integraler Bestandteil
ist eine Klinik für die kardiologische und
angiologische Rehabilitaon. Zusammen stehen für
Akutversorgung und Rehabilitaon 364 Been zur
Verfügung, mehr als 850 Mitarbeiter sind zum
Wohle der Paenten täg. Das HGZ verfügt über
modernste Diagnosk- und Behandlungsmöglichkeiten
und steht in ständigem Austausch mit internaonalen
Spezialisten auf dem Gebiet der Herzund
Gefäßmedizin.
Sommer 2020 I Calluna 7
7
DAS REGIONALE MAGAZIN FÜR GESUNDHEIT & GUTES LEBEN
Personal-Trainer Andre Krohne
Foto: Sebasan Tramsen
Tipps vom Trainer
Natürlich fit im
Home-Office
Die Büroarbeit größtenteils von zuhause
aus zu erledigen, das war bis zur Corona-
Pandemie für viele unvorstellbar.
Milerweile ist es fast selbstverständlich
geworden, und Experten gehen davon aus,
dass vor allem Pendler auch nach der Krise
weiterhin von der Möglichkeit Gebrauch
machen werden. Personal-Trainer Andre
Krohne aus Uelzen verrät, wie wir beim
Arbeiten in den eigenen vier Wänden
körperlich und mental leistungsfähig bleiben.
ANDRE KROHNE
Die vergangenen Monate forderten einiges von uns
ab. Wahrscheinlich verbrachte ein Großteil von Ihnen
mehr Zeit zu Hause, als Sie es gewohnt waren,
und wahrscheinlich merkten auch einige, dass „zu viel Zeit“
auch sehr ungewohnt sein kann. Ich hoffe in jedem Fall,
dass es jedem Einzelnen von Ihnen gut geht und Sie sich
bester Gesundheit erfreuen.
Auch für mich als Personal-Trainer war diese Zeit sehr
spannend. Aufgrund der Kontaktbeschränkungen musste ich
mir einiges einfallen lassen, um meine Kunden trotzdem
bestmöglich dabei zu unterstützen, gesundheitlich in Form
zu bleiben. Dabei habe ich die Erfahrung gemacht, dass es
in dieser Zeit nicht nur wichtig ist, körperlich in Bewegung
zu bleiben, sondern gerade auch mental. Diejenigen unter
Ihnen, die viel Zeit im Home-Office verbracht haben, können
sicherlich nachvollziehen, wie mental fordernd die
letzte Zeit gewesen ist. Sehr positiv überrascht bin ich gewesen,
dass besonders in dieser herausfordernden Zeit eine
Kombination aus körperlichem Training und mentalem
Coaching, das meist online erfolgt ist, ein entscheidendes
Stück zum Wohlbefinden meiner Kunden beigetragen hat.
Heute möchte ich Ihnen gerne drei Tipps mitgeben, wie Sie
zukünftig nicht nur körperlich, sondern auch geistig in Topform
bleiben und mit mehr Energie in den Tag starten.
Tipp 1 Der mentale Kick-Start in den Tag
Stehen Sie 30 Minuten früher auf als sonst und beginnen
den Tag mit einer kleinen intensiven Meditation. Das ist einfacher
als Sie vielleicht denken und bringt mehr als Sie erwarten.
Trinken Sie direkt nach dem Aufstehen ein großes
Glas Wasser, öffnen das Fenster oder gehen auf den Balkon
oder in den Garten. Hauptsache Sie bekommen frische Luft.
Schließen Sie die Augen und hören Sie den morgendlichen
Naturgeräuschen zu. Dabei füllen Sie Ihre knapp 100 Billionen
Körperzellen mit frischem Sauerstoff. Atmen Sie dabei
30 Mal tief durch die Nase
ein und durch den Mund
aus. Lassen Sie die Augen
geschlossen und öffnen
Ihren Geist nur für die natürlichen
Geräusche, die
Sie jetzt wahrnehmen. Testen
Sie es mal aus. Das
Ganze muss nur fünf bis
zehn Minuten dauern, und
ich wette, Sie fühlen sich
direkt danach viel frischer
für den Tag.
Den Wecker eine halbe Stunde
früher klingeln lassen!
Foto: Inka Lykka Korth
Tipp 2 Kontrollierte, aber
intensive Bewegungen
Da Sie ja zeitiger aufgestanden
sind, haben Sie
nach Ihrer kurzen Meditation
noch locker zehn bis
15 Minuten Zeit für ein
kleines, intensives Bewegungsprogramm.
Hier geht es nicht darum, direkt Vollgas zu
geben und ins Schwitzen zu kommen. Vielmehr ist es unser
Ziel, unsere Muskulatur sowie die Sehnen und Bänder aus
dem „Schlaf zu holen“ und ihnen das Signal zu geben, dass
der Tag beginnt. Starten Sie nach der Meditation daher mit
einem kleinen Faszientraining in Kombination mit leichtem
Stretching und je nach Zeit ein paar lockeren Kräftigungsübungen.
Beginnen Sie dabei bei den Füßen und arbeiten
Sie sich Stück für Stück nach oben, bis Sie am Kopf angelangt
sind.
8
Calluna I Sommer 2020
Jetzt im Sommer bietet sich ein Müsli mit frischen Beeren als
morgendlicher Energiespender an.
Foto: Pixabay
Tipp 3 Geben Sie Ihrem Körper Energie und wecken ihn auf!
Viele Menschen frühstücken nicht. Leider bekommt unser
Körper in dem Fall nicht das so wichtige Signal: „Es geht los
– der Tag beginnt!“. Nach der Nachtruhe benötigt unser
Körper Energie für den Tag. Das muss nicht zwingend ein
ausgiebiges Frühstück sein. Aber beispielsweise ein Stück
Obst, ein Früchte- oder Gemüse-Smoothie oder ein kleines
Basis-Müsli mit etwas Joghurt oder Quark ist nicht nur sinnvoll,
sondern wichtig. Sie geben Ihrem Körper dadurch die
Information, dass die Nacht vorbei ist und er neue Energie
für den Tag von Ihnen bekommt. Auch wenn Sie bisher zu
den „Frühstück-Muffeln“ gehört haben, lade ich Sie herzlich
ein, einmal zwei bis drei Wochen zu testen, wie es Ihnen
nach einem kleinen Frühstück am Morgen geht und wie sich
Ihr gesamter Tag positiv ändert.
Unser Körper benötigt nachweislich etwa acht Wochen,
bis sich neue Gewohnheiten bilden und sich daraus eine
Routine entwickelt. Ich möchte Sie ermutigen die oben genannten
Schritte mal einige Wochen konsequent umzusetzen.
Sie werden merken, wie Sie sich Stück für Stück
frischer, aufgeweckter und leistungsfähiger fühlen und Ihnen
Ihr kompletter Tagesablauf viel leichter von der Hand
geht. Egal ob Sie auf die Arbeit fahren oder im Home-Office
sitzen. Dieses „Morgenritual“ erfordert nicht viel. Kein Fitnessstudio
oder ähnliches ... lediglich die Bereitschaft, morgens
eine halbe Stunde früher aufzustehen. Aber sind wir
mal ehrlich, was ist schon eine halbe Stunde weniger Schlaf
im Vergleich zu einem viel frischeren und positiveren Tag?
Investieren Sie diese Zeit! Ihr Körper und Ihr Geist werden
es Ihnen danken. Ich wünsche Ihnen viel Freude und positive
Erfahrungen dabei.
Bleiben Sie gesund und genießen Sie den Sommer!
Ihr Personal-Trainer Andre
KONTAKT inmoon-personal-training.de
Sommer 2020 I Calluna 9 9
DAS REGIONALE MAGAZIN FÜR GESUNDHEIT & GUTES LEBEN
Alkohol in Arzneimieln
Apotheke vor Ort kennt die Alternaven
Tipps vom Apotheker
AHMED EL-HAWARI
r ist in antiseptischen
Mundspüllösungen
ebenso enthalten
wie in flüssigen Präparaten
gegen Magen- und Darmbeschwerden
oder homöopathischen
Tropfen. Seit jeher
wird Alkohol zur Herstellung
von Arzneimitteln verwendet.
Ethylalkohol (Ethanol)
dient als Auszugsmittel,
um wertvolle Wirkstoffe aus
Kräutern oder Pflanzenteilen
zu extrahieren. Während
in Tropfen oder Tinkturen
Restalkohol enthalten
sein kann, ist er in Tabletten
Apotheker Ahmed El-Hawari oder Dragees praktisch
Foto: Jana Wejkum
nicht mehr vorhanden.
Doch es gibt Menschen, für die selbst minimale Alkoholmengen
problematisch sind. Grund zur Sorge besteht für diese Patientengruppen
allerdings nicht. Auch sie können mit passenden
Arzneien versorgt werden. In der Apotheke vor Ort kann
immer eine alkoholfreie Alternative ermittelt und die Therapie
auf diese Weise sichergestellt werden.
Kein Tropfen Alkohol!
Für trockene Alkoholiker ist Alkohol tabu. Kinder, Schwangere
und Stillende, Epileptiker und Betroffene mit einer Leberoder
Hirnerkrankung sollten ebenfalls Alkohol meiden. Der
Apotheker empfiehlt diesen Patienten, sich zu ihren Arzneimitteln,
insbesondere in der Selbstmedikation, sicherheitshalber
von ihm beraten lassen. Er kann alternative Darreichungsformen
oder Präparate ermitteln, die kein Ethanol enthalten.
Das gilt auch bei einem verordneten Medikament: In diesem
Fall bespricht sich der Arzneimittelexperte mit dem Arzt.
Warnhinweise nicht überlesen
Wer sich zu Hause nicht mehr sicher ist, ob in dem Medikament
Ethanol enthalten ist, sollte vor der Einnahme auf mögliche
Warnhinweise achten. Gemäß Arzneimittel-Warnhinweisverordnung
(AMWarnV) müssen alle flüssigen
Zubereitungen zur oralen Einnahme, deren Ethanolgehalt in
der maximalen Einzelgabe gemäß Dosierungsanleitung mindestens
0,05 Gramm beträgt, mit einem entsprechenden und
gut sichtbaren Hinweis ausgestattet werden. Patienten, die
auf Alkohol achten müssen oder möchten, sollten diese Hinweise
ernst nehmen und im Zweifel auf eine andere, alkoholfreie
Medikation ausweichen. In bestimmten Fällen kann der
Ethanolgehalt von Tropfen durch die Gabe in heißem Wasser
reduziert werden.
Quelle: Apothekerkammer Niedersachsen
Ethanol – ein natürlicher Bestandteil
In der pharmazeutischen Herstellung wird Ethanol unter anderem
als Lösungsmittel oder Extraktionsmittel, als Hilfsstoff
oder Konservierungsmittel eingesetzt. Für bestimmte Phytopharmaka
werden zum Beispiel pflanzliche Bestandteile in
Alkohol eingelegt und anschließend filtriert. Durch die gut erprobten
Standardverfahren werden möglichst hohe Wirkstoffmengen
extrahiert. Was viele nicht wissen: Über die Ernährung
kann mehr Ethanol aufgenommen werden als durch die
Medikamenteneinnahme. Denn Alkohol kommt überall dort
vor, wo nasse, zucker- oder stärkehaltige Substanzen durch
Hefezellen vergoren werden. Das gilt für Fruchtsäfte wie Apfelsaft
ebenso wie für Kefir, Roggenbrot oder Sauerkraut.
10
10 Calluna I Sommer 2020
Hochprozenger Alkohol für die Arzneimielherstellung.
Foto: Pixabay
Zurück ins Fitness-Studio
Beim, vor und nach dem Training kein unnöges Corona-Risiko eingehen
Nach der Corona-Sperre sind die ersten Fitness-Studios
wieder geöffnet. Wer zum Training geht, sollte einige Regeln
beachten, um sich vor dem Virus zu schützen und
den Körper nicht zu überfordern. „Man sollte mehrere Masken
mitnehmen und sie wechseln, sobald sie feucht sind. Da
man durch die Maske schlechter Luft bekommt, sollte man
das Training ein wenig drosseln und sich langsam an sein Limit
herantasten“, sagt Klaus Möhlendick, Sportwissenschaftler
bei der BARMER. Für einen gesunden Sportler sei es kein
Problem, wenn das Atmen durch die Schutzmaske etwas anstrengender
sei. Dies könne die Atemmuskulatur sogar bis zu
einem gewissen Grad trainieren und stärken. Dagegen sollte,
wer ohnehin schon Atemwegs- oder Kreislaufprobleme hat,
das Training stark reduzieren und besser zuhause trainieren,
um die Genesung nicht zu gefährden. Allein eine Atemmaske
Reglemenerungen, Hamsterkäufe, Verschwörungstheorien
– seit März 2020
befinden wir uns in einer unvergleichbaren
Phase unseres gesellschalichen und gesundheitlichen
Lebens.
Während die Forschung unter Hochdruck
an der Entwicklung hilfreicher Medikamente
arbeitet, wird zunehmend die folgende Erkenntnis
wichger denn je: Ein stabiles, starkes
Immunsystem ist das wichgste und
effekvste Schutzschild gegen alle viralen
und bakteriellen Infekonen.
In den zerfizierten Naturheilpraxen von Sabine
Linek in Giorn, Travemünde und Bad
Griesbach, steht es nach wie vor an erster
Stelle, Menschen zu helfen und Gesundheit
mit der Kra der Natur herbeizuführen.
Sabine Linek: „Ganz wichg ist es natürlich,
unser Immunsystem fit zu halten mit den o
aufgezählten Maßnahmen, viel Bewegung,
gesunde Ernährung mit viel (Bio-!)Gemüse,
ausreichend Schlaf und einer sorgfälgen
Handhygiene. Aber
wir können in unseren
Praxen noch
mehr tun, um gefährdete
Menschen
zu stärken: Covid-
19 ist ein Virus aus
der gleichen Familie
wie Sars – beides
schlägt sich auf die
Atemwege, bzw.
Ein kurzer Piks für das
Immunsystem
Sport
insgesamt auf die
Schleimhäute, weshalb
es auch zu Durchfällen kommen kann.
Wir können Paenten, die bereits eine Vorschädigung,
zum Beispiel durch Bronchialasthma
haben, lungen- und
bronchienstärkende Miel geben. Hilfreich
ist es auch, die Darmschleimhaut, die o betroffen
ist, wieder aufzubauen.
Das alles hil, sich entweder gar nicht anzustecken
oder im Falle einer Infekon einen
leichteren Verlauf zu erfahren.
Die größte Gefährdung durch das Virus
scheint zu sein, dass bei einem sehr geschwächten
Allgemeinzustand die Lunge
das Blut nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff
versorgen kann. Es steht zwar noch
kein spezialisiertes Medikament zur Verfügung,
aber wir haben das Ozon und wir haben
hervorragende isopathische Miel, die
gegen Viren erfahrungsgemäß sehr wirksam
sind. Ozonverabreichungen zusammen mit
den richgen isopathischen, homöopathischen
und spagyrischen Mieln können
nicht nur Bakterien, Pilze und Parasiten abtöten
(bzw. zurückentwickeln), sondern werden
von uns auch mit großem Erfolg gegen
Virenbelastungen eingesetzt. Seit gut
25 Jahren machen wir – und eben auch unsere
Paenten – damit die besten Erfahrungen.
Wenn wir das Immunsystem stabilisieren,
durch Naturheilkunde und die eigenen Heilungskräe
des Paenten, bewirken wir eine
Entspannung des ganzen Menschen. Angst
vor Ansteckungen blockiert unsere Ideen
und Kräe – und die brauchen wir gerade
jetzt.“
biete aber keinen ausreichenden Schutz. „Wie überall ist
auch im Fitness-Studio ein Mindestabstand von eineinhalb
bis zwei Metern einzuhalten. Darüber hinaus sollten die Trainierenden
eine einheitliche Blickrichtung einnehmen, damit
sie sich nicht gegenseitig ins Gesicht atmen“, rät Möhlendick.
Dies sei deshalb so wichtig, da der Mundschutz schnell
feucht werde und damit seine Schutzfunktion verliere.
Grundsätzlich solle man beim Training im Fitnessstudio
nun noch stärker auf die Hygiene achten als vor der Corona-
Pandemie. Dazu gehöre, die Griffe der Geräte und andere
Kontaktflächen am besten vor und nach jedem Training zu
desinfizieren. Keinesfalls solle man sich während des Trainings
ins Gesicht fassen, weil dadurch das Risiko einer Übertragung
des Coronavirus besonders groß sei. Nach dem
Training solle man sich gründlich die Hände waschen.
Covid 19 – Schutzschild Immunsystem
Aus den verschiedensten
Ländern Europas,
aber auch aus
aller Welt, reisen die
Paenten nach Gifhorn,
der Mühlenstadt
im Süden der
Lüneburger Heide.
Hier erleben sie eine
ganzheitliche und
ursachenorienerte
Behandlung durch die Heilprakkerinnen
Susanne Apelt, Antje Hellmann, Elke Redlich
und Nadine Mathes, welche alle von Sabine
Linek ausgebildet wurden.
Nach der Diagnose mithilfe des Dunkelfeldmikroskops
stellt die Heilprakkerin eine individuelle
Behandlung zusammen, deren
Grundlagen die von Sabine Linek unter dem
Namen SanaZon-Therapie zusammengefassten
Methoden sind.
Darüber hinaus wird dank des gesamten SanaZon-Teams
eine angenehme Wohlfühl-
Atmosphäre für die Paenten geschaffen.
Aktuell erhält jeder Paent, der sich in akver
SanaZon-Behandlung befindet, 1x pro
Woche die stärkende Injekon „Immun+“.
Naturheilpraxis Sabine Linek
Konrad-Adenauer-Straße 11
38518 Giorn
Telefon 05371 18830
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Sabine Linek
Sommer 2020 I Calluna 11 11
DAS REGIONALE MAGAZIN FÜR GESUNDHEIT & GUTES LEBEN
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Pflege
Kontaktlos und dennoch
persönlich
Pflegeberatung in Zeiten von Corona
KARSTEN KROLL
M
it den Ums
t ä n d e n ,
denen wir
alle durch
das Corona-Virus
ausgesetzt
sind, müssen
Unternehmen,
Dienstleister und
auch Privathaus-
Fachmann für Fragen
zum Thema Pflegegrad:
Karsten Kroll aus Hankensbüel.
Foto: BPLK
halte irgendwie zurechtkommen. Für
Menschen, die im Alltag auf Hilfe von
Dienstleistern wie Pflegedienste oder
auf helfende Angehörige angewiesen
sind, ist die momentane Situation mit
am schwierigsten zu bewältigen. Gerade,
wenn die sozialen Kontakte und die
Hilfe durch Andere im Alltag auf das
Minimum reduziert werden, so wie es
aktuell der Fall ist, merken viele Menschen,
wie hoch der eigene Unterstützungsbedarf
tatsächlich geworden ist.
Erschwerend kommt hinzu, dass gerade
jetzt, wo dieser Unterstützungsbedarf
realisiert wird, der persönliche Beratungseinsatz
in den Häuslichkeiten der
Kunden vorerst nicht erlaubt ist. Deshalb
geht die Pflegebegutachtung durch
den MDK (Medizinischen Dienst der
Krankenkassen) zur Einstufung in einen
Pflegegrad, aktuell telefonisch vonstatten.
Aber auch ich habe mit meiner
Pflegeberatung bereits in den Anfängen
der Corona-Krise auf diese Problematik
reagiert und ein an die Situation angepasstes
Beratungssystem entwickelt.
Dank diesem ist es möglich, kontaktlos
und trotzdem persönlich zu beraten.
Die gewohnte Qualität der Pflegeberatung
bleibt bestehen. Es ist wichtig, dass
pflegebedürftige Menschen jederzeit
bekommen, was Ihnen zusteht. Erst
recht in Zeiten wie diesen, welche von
unvorhersehbaren Ereignissen wie dem
Coronavirus beeinflusst werden.
Durch (Video-)Telefondienste wie beispielsweise
„Skype“ ist es möglich, dass
sich Kunde und Pflegeberater von Angesicht
zu Angesicht unterhalten können.
Im Vorfeld wird mittels eines
Grundlagen-Fragebogens eine Übersicht
des gesundheitlichen Zustandes
vom Kunden abgefragt. Daraufhin
schätzt der Pflegeberater den individuellen
Pflegebedarf gemäß den gültigen
Richtlinien der Pflegekassen ein. Ein Telefonat
zwischen dem Antragsteller und
dem Pflegeberater verfeinert die Einschätzung
bis zum Ergebnis. Der Kunde
weiß nun genau, was ihm laut Pflegegesetz
zusteht. Bei Pflegegrad zwei sprechen
wir immerhin von 3792 Euro jährlichem
Pflegegeld. Menschen, die aus
Angst oder Scham keinen Pflegegrad
beantragen, obwohl er ihnen zustehen
würde, verlieren so jeden Monat bares
Geld und weitere Absicherungsleistungen,
wie beispielsweise die Möglichkeit
der Verhinderungspflege. Einen Pflegegrad
und die damit verbundenen finanziellen
Mittel zu erlangen, kann für die
Antragsteller jedoch zu einer echten bürokratischen
und nervlichen Herausforderung
werden. Gerade, wenn Anträge
abgewiesen werden, reichen die wenigsten
Menschen, aus Angst vor einer
weiteren Ablehnung, einen Widerspruch
ein. Zudem ist es als Laie schwer
zu verstehen, worauf es im Antragsverfahren
ankommt. Mit der unterstützenden
Beratung nimmt eine professionelle
Pflegeberatung ihren Kunden die Sorgen
um das Thema Pflegegrad ab. Immer
auf das Ziel fokussiert, den Kunden
zu ermöglichen, was ihnen zusteht,
setzt sie sich zuverlässig und mit einer
sehr hohen Erfolgsquote für die Kunden
ein. Jeder Kunde kann sich nach dem
kostenlosen Erstgespräch entscheiden,
ob er den Weg zum eigenen Pflegegrad
selbstständig oder mit Unterstützung
der Pflegeberatung weiter verfolgen
möchte .
Die Videotelefonie mit „Skype“ oder einem vergleichbaren Dienstanbieter lässt sich durchaus
auch in der Pflegeberatung einsetzen. Sie ermöglicht kontaktlose und dennoch persönliche
Beratungsgespräche.
Foto: Pixabay
12
Calluna I Sommer 2020
Lebenswandelkolumne
Was lohnt sich wirklich?
Viele Menschen wünschen sich sehnlichst
die Rückkehr zum „normalen“ Leben und
dass alles wieder so wird wie vor der
Coronavirus-Pandemie. Dabei ließe sich
die von der Krise gesetzte Zäsur durchaus
als Chance begreifen, um ausgetretene
Pfade zu verlassen und neue Wege zu
gehen. Als Denkanstoß hier einige
Überlegungen zu Besitzmaximierung
und ökologischer Haltung.
Johanna Jahns ist Studen-
n und Videobloggerin. Die
zentrale Frage, die sie beschäigt,
ist: Wie können
wir unser Leben nachhalger
gestalten?
Foto: Marion Korth
JOHANNA JAHNS
P
olitikerInnen reden oft
und gern über den Klimawandel
und was
man gegen ihn unternehmen
könnte. Es geht ihnen
dabei um Strategien, die den
Klimawandel aufhalten oder
zumindest verlangsamen sollen
und gleichzeitig noch in
unser bestehendes Wirtschaftssystem
passen und möglichst
noch weiteren Profit erzielen.
Ganz passend dazu habe ich
ein Zitat von der derzeitigen
Bundesumweltministerin
Svenja Schulze gefunden, die
das 2019 verabschiedete Klimaschutzpaket
als „wichtigen Beschluss“ bezeichnete,
der dafür sorgen würde, „dass sich klimafreundliches Verhalten
in der Zukunft auch lohnt“. Sie spricht dabei über
ökonomische Anreize, die ökologisches Verhalten von
Privatpersonen und Unternehmen belohnen sollen.
Ich muss gestehen, dass ich mich sehr über diesen Satz
geärgert habe.
Mir ist zwar bewusst, dass unser kapitalistisches Wirtschaftssystem
genau auf diese Weise funktioniert und
ökonomischer Gewinn ein großer Anreiz für viele ist. Allerdings
halte ich diese Herangehensweise im Bezug auf
die Klimakrise für höchst problematisch.
Es wird bei diesem Politikum so getan, als wäre der Klimawandel
bloß eine weitere Forderung aus der Bevölkerung,
die nur in das System integriert und angepasst werden
müsste, und schon wäre sie beseitigt.
Leider kann das Klima im Gegensatz zu vielen Firmen
nicht durch Geld allein gerettet werden. Daher sollte
nicht der wirtschaftliche Aspekt derjenige sein, der
Menschen zu ökologischem Bewusstsein bringt, so wie
Frau Schulze das vorschlägt. Es sollte vielmehr der Gedanke
an eine gesunde Welt sein, der uns zum Handeln
bewegt und beispielsweise Müll und Umweltverschmutzung
wirksam reduziert.
Schließlich wird dabei häufig auch vergessen, dass die
klimatischen Veränderungen in der heutigen Form überhaupt
nicht existieren würden, wenn die Industrialisierung
nicht gewesen wäre.
Es kann langfristig nicht funktionieren, Menschen durch
Geldanreize zu etwas zu bewegen, von dem sie nicht
vollkommen überzeugt sind.
Vielmehr muss ein Verständnis dafür in der Gesellschaft
wachsen, dass es unsere Umwelt ist – die Pflanzenund
Tiervielfalt, die Luft zum Atmen, die Zukunft der
Menschheit – die es lohnenswert machen, sein eigenes
Verhalten zu ändern.
Die Erde schützen!
Wir sollten es als oberstes Ziel ansehen, unsere Erde zu
schützen. Denn wenn wir so weiter machen wie bisher –
und damit meine ich auch Teile unseres Wirtschaftssystems,
welches auf Gewinnmaximierung durch immer
weitere Ausbeutung des Planeten und der Menschen ausgelegt
ist – können wir nicht erwarten, dass die Welt irgendwann
noch genug natürlich vorkommende
Ressourcen besitzt, um weiterhin auf ihr leben zu können.
Deshalb möchte ich noch einmal abschließend betonen:
Geld ist nicht alles, was zählt. Es lohnt sich langfristig
mehr, die drohenden Klimaveränderungen auch für
unsere Gesundheit zu stoppen, als kurzfristig eine Bezuschussung
für zum Beispiel ein E-Auto zu bekommen,
welches allerdings für erhöhten Lithiumabbau in Südamerika
und damit für noch mehr Wasserknappheit vor Ort
sorgt.
Fangen wir also alle gemeinsam an, die Brille des rücksichtslosen
Wohlstandswachstums abzulegen und unser
Handeln durch eine neue, wahrhaft ökologische Brille zu
sehen.
Denn was ist am Ende wirklich lohnenswert – möglichst
viel Geld und Güter zu besitzen, oder eine lebenswerte
Zukunft für unsere Kinder auf dieser Welt?
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DAS REGIONALE MAGAZIN FÜR GESUNDHEIT & GUTES LEBEN
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