Heidja Sommer 2020
Das regionale Magazin für Gesundheit und gutes Leben erscheint vierteljährlich als Heft im Heft mit Calluna, dem Vier-Jahreszeiten-Magazin der Südheide.
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Pflege
Kontaktlos und dennoch
persönlich
Pflegeberatung in Zeiten von Corona
KARSTEN KROLL
M
it den Ums
t ä n d e n ,
denen wir
alle durch
das Corona-Virus
ausgesetzt
sind, müssen
Unternehmen,
Dienstleister und
auch Privathaus-
Fachmann für Fragen
zum Thema Pflegegrad:
Karsten Kroll aus Hankensbüel.
Foto: BPLK
halte irgendwie zurechtkommen. Für
Menschen, die im Alltag auf Hilfe von
Dienstleistern wie Pflegedienste oder
auf helfende Angehörige angewiesen
sind, ist die momentane Situation mit
am schwierigsten zu bewältigen. Gerade,
wenn die sozialen Kontakte und die
Hilfe durch Andere im Alltag auf das
Minimum reduziert werden, so wie es
aktuell der Fall ist, merken viele Menschen,
wie hoch der eigene Unterstützungsbedarf
tatsächlich geworden ist.
Erschwerend kommt hinzu, dass gerade
jetzt, wo dieser Unterstützungsbedarf
realisiert wird, der persönliche Beratungseinsatz
in den Häuslichkeiten der
Kunden vorerst nicht erlaubt ist. Deshalb
geht die Pflegebegutachtung durch
den MDK (Medizinischen Dienst der
Krankenkassen) zur Einstufung in einen
Pflegegrad, aktuell telefonisch vonstatten.
Aber auch ich habe mit meiner
Pflegeberatung bereits in den Anfängen
der Corona-Krise auf diese Problematik
reagiert und ein an die Situation angepasstes
Beratungssystem entwickelt.
Dank diesem ist es möglich, kontaktlos
und trotzdem persönlich zu beraten.
Die gewohnte Qualität der Pflegeberatung
bleibt bestehen. Es ist wichtig, dass
pflegebedürftige Menschen jederzeit
bekommen, was Ihnen zusteht. Erst
recht in Zeiten wie diesen, welche von
unvorhersehbaren Ereignissen wie dem
Coronavirus beeinflusst werden.
Durch (Video-)Telefondienste wie beispielsweise
„Skype“ ist es möglich, dass
sich Kunde und Pflegeberater von Angesicht
zu Angesicht unterhalten können.
Im Vorfeld wird mittels eines
Grundlagen-Fragebogens eine Übersicht
des gesundheitlichen Zustandes
vom Kunden abgefragt. Daraufhin
schätzt der Pflegeberater den individuellen
Pflegebedarf gemäß den gültigen
Richtlinien der Pflegekassen ein. Ein Telefonat
zwischen dem Antragsteller und
dem Pflegeberater verfeinert die Einschätzung
bis zum Ergebnis. Der Kunde
weiß nun genau, was ihm laut Pflegegesetz
zusteht. Bei Pflegegrad zwei sprechen
wir immerhin von 3792 Euro jährlichem
Pflegegeld. Menschen, die aus
Angst oder Scham keinen Pflegegrad
beantragen, obwohl er ihnen zustehen
würde, verlieren so jeden Monat bares
Geld und weitere Absicherungsleistungen,
wie beispielsweise die Möglichkeit
der Verhinderungspflege. Einen Pflegegrad
und die damit verbundenen finanziellen
Mittel zu erlangen, kann für die
Antragsteller jedoch zu einer echten bürokratischen
und nervlichen Herausforderung
werden. Gerade, wenn Anträge
abgewiesen werden, reichen die wenigsten
Menschen, aus Angst vor einer
weiteren Ablehnung, einen Widerspruch
ein. Zudem ist es als Laie schwer
zu verstehen, worauf es im Antragsverfahren
ankommt. Mit der unterstützenden
Beratung nimmt eine professionelle
Pflegeberatung ihren Kunden die Sorgen
um das Thema Pflegegrad ab. Immer
auf das Ziel fokussiert, den Kunden
zu ermöglichen, was ihnen zusteht,
setzt sie sich zuverlässig und mit einer
sehr hohen Erfolgsquote für die Kunden
ein. Jeder Kunde kann sich nach dem
kostenlosen Erstgespräch entscheiden,
ob er den Weg zum eigenen Pflegegrad
selbstständig oder mit Unterstützung
der Pflegeberatung weiter verfolgen
möchte .
Die Videotelefonie mit „Skype“ oder einem vergleichbaren Dienstanbieter lässt sich durchaus
auch in der Pflegeberatung einsetzen. Sie ermöglicht kontaktlose und dennoch persönliche
Beratungsgespräche.
Foto: Pixabay
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Calluna I Sommer 2020