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Heidja Sommer 2020

Das regionale Magazin für Gesundheit und gutes Leben erscheint vierteljährlich als Heft im Heft mit Calluna, dem Vier-Jahreszeiten-Magazin der Südheide.

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Alkohol in Arzneimieln

Apotheke vor Ort kennt die Alternaven

Tipps vom Apotheker

AHMED EL-HAWARI

r ist in antiseptischen

Mundspüllösungen

ebenso enthalten

wie in flüssigen Präparaten

gegen Magen- und Darmbeschwerden

oder homöopathischen

Tropfen. Seit jeher

wird Alkohol zur Herstellung

von Arzneimitteln verwendet.

Ethylalkohol (Ethanol)

dient als Auszugsmittel,

um wertvolle Wirkstoffe aus

Kräutern oder Pflanzenteilen

zu extrahieren. Während

in Tropfen oder Tinkturen

Restalkohol enthalten

sein kann, ist er in Tabletten

Apotheker Ahmed El-Hawari oder Dragees praktisch

Foto: Jana Wejkum

nicht mehr vorhanden.

Doch es gibt Menschen, für die selbst minimale Alkoholmengen

problematisch sind. Grund zur Sorge besteht für diese Patientengruppen

allerdings nicht. Auch sie können mit passenden

Arzneien versorgt werden. In der Apotheke vor Ort kann

immer eine alkoholfreie Alternative ermittelt und die Therapie

auf diese Weise sichergestellt werden.

Kein Tropfen Alkohol!

Für trockene Alkoholiker ist Alkohol tabu. Kinder, Schwangere

und Stillende, Epileptiker und Betroffene mit einer Leberoder

Hirnerkrankung sollten ebenfalls Alkohol meiden. Der

Apotheker empfiehlt diesen Patienten, sich zu ihren Arzneimitteln,

insbesondere in der Selbstmedikation, sicherheitshalber

von ihm beraten lassen. Er kann alternative Darreichungsformen

oder Präparate ermitteln, die kein Ethanol enthalten.

Das gilt auch bei einem verordneten Medikament: In diesem

Fall bespricht sich der Arzneimittelexperte mit dem Arzt.

Warnhinweise nicht überlesen

Wer sich zu Hause nicht mehr sicher ist, ob in dem Medikament

Ethanol enthalten ist, sollte vor der Einnahme auf mögliche

Warnhinweise achten. Gemäß Arzneimittel-Warnhinweisverordnung

(AMWarnV) müssen alle flüssigen

Zubereitungen zur oralen Einnahme, deren Ethanolgehalt in

der maximalen Einzelgabe gemäß Dosierungsanleitung mindestens

0,05 Gramm beträgt, mit einem entsprechenden und

gut sichtbaren Hinweis ausgestattet werden. Patienten, die

auf Alkohol achten müssen oder möchten, sollten diese Hinweise

ernst nehmen und im Zweifel auf eine andere, alkoholfreie

Medikation ausweichen. In bestimmten Fällen kann der

Ethanolgehalt von Tropfen durch die Gabe in heißem Wasser

reduziert werden.

Quelle: Apothekerkammer Niedersachsen

Ethanol – ein natürlicher Bestandteil

In der pharmazeutischen Herstellung wird Ethanol unter anderem

als Lösungsmittel oder Extraktionsmittel, als Hilfsstoff

oder Konservierungsmittel eingesetzt. Für bestimmte Phytopharmaka

werden zum Beispiel pflanzliche Bestandteile in

Alkohol eingelegt und anschließend filtriert. Durch die gut erprobten

Standardverfahren werden möglichst hohe Wirkstoffmengen

extrahiert. Was viele nicht wissen: Über die Ernährung

kann mehr Ethanol aufgenommen werden als durch die

Medikamenteneinnahme. Denn Alkohol kommt überall dort

vor, wo nasse, zucker- oder stärkehaltige Substanzen durch

Hefezellen vergoren werden. Das gilt für Fruchtsäfte wie Apfelsaft

ebenso wie für Kefir, Roggenbrot oder Sauerkraut.

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10 Calluna I Sommer 2020

Hochprozenger Alkohol für die Arzneimielherstellung.

Foto: Pixabay

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