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Hafer – Kur für das Herz<br />
Spezialisten des Herz- und Gefäßzentrums Bad Bevensen empfehlen Haferkuren<br />
Hafer ist glutenarm und dank seiner Schleimstoffe magenschonend.<br />
Daneben enthält er komplexe Kohlenhydrate und viele<br />
Ballaststoffe – in 40 Gramm Hafer stecken rund vier Gramm<br />
– und diese sind für die vielen gesunden Eigenschaften verantwortlich.<br />
Sie lindern beispielsweise Verdauungsbeschwerden<br />
und helfen bei Magen-Darm-Erkrankungen. Entscheidender für<br />
Herzpatienten ist aber: Bei regelmäßigem Verzehr helfen die Ballaststoffe,<br />
die Blutfettwerte zu senken und den Blutzuckerspiegel<br />
zu regulieren. Da<strong>mit</strong> trägt der Hafer dazu bei, Artherosklerose<br />
und Herzinfarkten sowie Diabetes mellitus Typ 2 vorzubeugen.<br />
Foto: HGZ | Hafer: fotolia.de<br />
Prof. Dr. Bjoern A. Remppis<br />
Chefarzt der Klinik für Kardiologie am HGZ<br />
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Für manche Menschen ist der Hafer so selbstverständlich wie<br />
der Kaffee am Morgen – denn sie essen ihn regelmäßig zum<br />
Frühstück, als Haferflocken, im Müsli oder Porridge. Andere<br />
hingegen erinnern sich eher ungerne an den Haferbrei aus ihrer<br />
Kindheit. Zu Unrecht gerät das gesunde Getreide so in Misskredit,<br />
denn was viele heute nicht mehr wissen: Hafer sättigt nicht<br />
nur sehr gut, er ist auch äußerst gesund – so gesund, dass selbst<br />
modernste, fortschrittlichste Kliniken wie das Herz- und Gefäßzentrum<br />
Bad Bevensen (HGZ) bei einigen ihrer Patienten auf eine<br />
bewährte, sehr einfache Therapie zurückgreifen: die Haferkur.<br />
In der Heilkunde hat der Echte Hafer schon sehr lange seinen<br />
festen Platz. Weil er sich so vielseitig einsetzen lässt, wurde er<br />
an der Universität Würzburg dieses Jahr sogar zur Arzneipflanze<br />
des Jahres 2017 gewählt. Von außen aufgetragen – als Maske<br />
oder Sud – lässt sich die Haut da<strong>mit</strong> behandeln, etwa bei Juckreiz<br />
oder Entzündungen, als Nahrungs<strong>mit</strong>tel entfaltet er seine positiven<br />
Wirkungen im Inneren. Zunächst versorgt er den Körper <strong>mit</strong><br />
zahlreichen wichtigen Nährstoffen, darunter Zink, Biotin, Vitamin<br />
B1 und B6, Eisen, Magnesium und Silicium, und das schon<br />
bei geringen Mengen.<br />
„Herzschwäche und Diabetes gehen häufig <strong>mit</strong>einander einher“,<br />
sagt Prof. Dr. Bjoern A. Remppis, Chefarzt der Klinik für Kardiologie<br />
am HGZ. Rund ein Viertel der Menschen, die an Herzinsuffizienz<br />
leiden, sind auch an Diabetes erkrankt, zeigen Studien.<br />
Vorstufen der Erkrankung sind sogar deutlich häufiger zu erkennen:<br />
Bei 75 Prozent der Herzpatienten ist der Zuckerhaushalt<br />
bereits gestört, eine Insulinresistenz erkennbar. Viele dieser Menschen<br />
sind zudem übergewichtig. Kommen noch Bluthochdruck<br />
und Fettstoffwechselstörungen hinzu, spricht man vom Metabolischen<br />
Syndrom, auch tödliches Quartett genannt – einem<br />
entscheidenden Risikofaktor für die Koronare Herzkrankheit, die<br />
zum Herzinfarkt oder plötzlichen Herztod führen kann.<br />
Bei solchen Patienten setzen die Spezialisten des HGZ seit Jahren<br />
erfolgreich die gute alte Haferkur ein. Auslöser dafür war eine<br />
Studie der Universität Heidelberg vor einigen Jahren. „Sie zeigte,<br />
dass sich unter der Haferkur der Stoffwechsel verbessert, selbst<br />
bei Patienten, die bereits Insulin bekamen“, sagt Prof. Remppis.<br />
Während der Kur nehmen die Patienten zwei, drei Tage lang ausschließlich<br />
Hafer, Wasser und Tee zu sich, jeweils drei Mal am<br />
Tag. Die Flocken werden <strong>mit</strong> heißem Wasser aufgekocht, <strong>mit</strong>tags<br />
und abends auch einmal <strong>mit</strong> fettfreier Gemüsebrühe, um etwas