Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
So sah das Gasthaus Zum Deutschen Heinrich um 1900 aus. Über dem<br />
Hochzeitsfoto von Heinrich Meyer hängt im Gasthaus ein Pferdeschuh,<br />
der bei der Arbeit im Moor das Einsinken der Hufe verhindern sollte.<br />
Wilsche hat sich seinen dörflichen Charakter<br />
bewahrt (oben). Das alte Gasthaus<br />
ist heute ein moderner Restaurantbetrieb.<br />
ist, passiert hier etwas. Rege Bautätigkeit, wo immer es vertretbar<br />
ist, gab es in den vergangenen Jahren, und weitere Bauvorhaben<br />
sind geplant. Die ländliche Lage direkt am Stadtrand ist verlockend.<br />
Das Kettelfeld etwa bietet Platz für neue Häuser. In dem<br />
alten Flurnamen lebt das ehemalige Nachbardorf Ketelingen weiter.<br />
Es fiel im 14. oder 15. Jahrhundert wüst, während Wilsche<br />
überlebte. Allerdings sind sich die Historiker nicht sicher, ob Wilsche<br />
oder Ketelingen seinen Siedlungsraum aufgab. Von Ketelingen<br />
war jedenfalls fürderhin nicht mehr die Rede. Zumindest in dem<br />
alten Namen für das derzeitig größte Baugebiet, dem Kettelfeld,<br />
lebt der wüste Ort aber weiter. Und dass es Ketelingen einst gab,<br />
ist gesichert. 1152 wurde Wilsche zusammen <strong>mit</strong> Ketelingen und<br />
Kästorf erstmals erwähnt. Liemar, ein Ministerialer Heinrich des<br />
Löwen, schenkte laut einer Urkunde des Bischofs von Hildesheim,<br />
unter Zustimmung seiner Erben, den von ihm gegründeten Ort<br />
Bokel der Hauptkirche in Hildesheim. Das geplante Kloster Bokel<br />
sollte demnach durch die Schenkung der Orte Ketelingen, Kästorf<br />
und eben Wilsche, das damals noch Wilshete hieß, finanziert und<br />
unterhalten werden. Kein Gebäude aus dieser Zeit hat überdauert,<br />
die Dörfer waren nicht sehr groß. Im dem ersten Schatzregister von<br />
1489 finden sich lediglich drei Hofstellen. Es mag weitere Höfe<br />
gegeben haben, die aber keine Abgaben leisten konnten. Eine<br />
Handvoll Familien, größer war Wilshete oder Wilsche nicht. Eine<br />
Schule wurde erst im Jahre 1735 gebaut. Noch vor der Schule<br />
www.landbaeckerei-grete.de<br />
wurde die erste Post 1640 gegründet, allerdings nicht von deutschen<br />
Behörden. Die Schweden richteten sie ein. Damals waren<br />
die Skandinavier im Dreißigjährigen Krieg in Wilsche. Bis zum ersten<br />
Telefon im Ort dauerte es dagegen noch bis in das Jahr 1906.<br />
Da wurde im Gasthaus Meyer, das später Zum Deutschen Heinrich<br />
wurde, das erste und zunächst einzige Telefon installiert.<br />
Zwei Institutionen haben in Wilsche die beiden Weltkriege<br />
überdauert: Den Schützenverein von 1877 und die Feuerwehr von<br />
1902 gibt es bis heute. Der Sportverein wurde dagegen erst 1963<br />
gegründet, die Vorgängervereine lösten sich jeweils auf. Eine einschneidende<br />
Veränderung gab es 1974. Bis dahin war Wilsche<br />
eine selbstständige Gemeinde. Doch die überwiegende Mehrheit<br />
der Bevölkerung sprach sich für eine Eingemeindung in die Stadt<br />
Gifhorn aus. Im gleichen Jahr baute man das Dorfgemeinschafthaus<br />
<strong>mit</strong> Sporthalle. Viele Veranstaltungen fanden seitdem hier<br />
statt, eine der größten vor 15 Jahren, als die Wilscher das 850-<br />
jährige Bestehen ihres Dorfes begingen. Wenn das Bevölkerungswachstum<br />
anhält, könnte es zur 900-Jahr-Feier, die 2052 ansteht,<br />
dort zu eng werden. Die derzeit 1800 Einwohner werden bis<br />
dahin noch viele Osterfeuer, Schützenfeste und weitere Zusammenkünfte<br />
haben, bei denen Alt und Jung gemeinsam feiern. Und<br />
weiterhin gilt der Spruch: »Ob altes oder neues Reich, der Deutsche<br />
Heinrich bleibt sich gleich«, wobei heute Reich durch Republik<br />
ersetzt werden müsste, aber dann wäre der Reim futsch.<br />
Pause genießen!<br />
...in Gretes Mühlenbäckerei<br />
in Hillerse, Hauptstraße 31.<br />
Bestes traditionelles<br />
Bäckerhandwerk <strong>mit</strong> viel<br />
Atmosphäre im Bäcker-Café.<br />
Jeden Sonntag geöffnet und<br />
immer ein lohnendes Ziel für<br />
eine leckere Kaffeepause!<br />
Hillerse, Hauptstraße 31<br />
geöffnet: Mo. - Fr. 5.00 - 18.00 Uhr<br />
Sa. 5.00 - 12.00 Uhr · So. 7.00 - 10.30 + 13.00 - 17.00 Uhr<br />
<strong>Calluna</strong> 51