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Calluna Winter18 mit Heidja

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So sah das Gasthaus Zum Deutschen Heinrich um 1900 aus. Über dem<br />

Hochzeitsfoto von Heinrich Meyer hängt im Gasthaus ein Pferdeschuh,<br />

der bei der Arbeit im Moor das Einsinken der Hufe verhindern sollte.<br />

Wilsche hat sich seinen dörflichen Charakter<br />

bewahrt (oben). Das alte Gasthaus<br />

ist heute ein moderner Restaurantbetrieb.<br />

ist, passiert hier etwas. Rege Bautätigkeit, wo immer es vertretbar<br />

ist, gab es in den vergangenen Jahren, und weitere Bauvorhaben<br />

sind geplant. Die ländliche Lage direkt am Stadtrand ist verlockend.<br />

Das Kettelfeld etwa bietet Platz für neue Häuser. In dem<br />

alten Flurnamen lebt das ehemalige Nachbardorf Ketelingen weiter.<br />

Es fiel im 14. oder 15. Jahrhundert wüst, während Wilsche<br />

überlebte. Allerdings sind sich die Historiker nicht sicher, ob Wilsche<br />

oder Ketelingen seinen Siedlungsraum aufgab. Von Ketelingen<br />

war jedenfalls fürderhin nicht mehr die Rede. Zumindest in dem<br />

alten Namen für das derzeitig größte Baugebiet, dem Kettelfeld,<br />

lebt der wüste Ort aber weiter. Und dass es Ketelingen einst gab,<br />

ist gesichert. 1152 wurde Wilsche zusammen <strong>mit</strong> Ketelingen und<br />

Kästorf erstmals erwähnt. Liemar, ein Ministerialer Heinrich des<br />

Löwen, schenkte laut einer Urkunde des Bischofs von Hildesheim,<br />

unter Zustimmung seiner Erben, den von ihm gegründeten Ort<br />

Bokel der Hauptkirche in Hildesheim. Das geplante Kloster Bokel<br />

sollte demnach durch die Schenkung der Orte Ketelingen, Kästorf<br />

und eben Wilsche, das damals noch Wilshete hieß, finanziert und<br />

unterhalten werden. Kein Gebäude aus dieser Zeit hat überdauert,<br />

die Dörfer waren nicht sehr groß. Im dem ersten Schatzregister von<br />

1489 finden sich lediglich drei Hofstellen. Es mag weitere Höfe<br />

gegeben haben, die aber keine Abgaben leisten konnten. Eine<br />

Handvoll Familien, größer war Wilshete oder Wilsche nicht. Eine<br />

Schule wurde erst im Jahre 1735 gebaut. Noch vor der Schule<br />

www.landbaeckerei-grete.de<br />

wurde die erste Post 1640 gegründet, allerdings nicht von deutschen<br />

Behörden. Die Schweden richteten sie ein. Damals waren<br />

die Skandinavier im Dreißigjährigen Krieg in Wilsche. Bis zum ersten<br />

Telefon im Ort dauerte es dagegen noch bis in das Jahr 1906.<br />

Da wurde im Gasthaus Meyer, das später Zum Deutschen Heinrich<br />

wurde, das erste und zunächst einzige Telefon installiert.<br />

Zwei Institutionen haben in Wilsche die beiden Weltkriege<br />

überdauert: Den Schützenverein von 1877 und die Feuerwehr von<br />

1902 gibt es bis heute. Der Sportverein wurde dagegen erst 1963<br />

gegründet, die Vorgängervereine lösten sich jeweils auf. Eine einschneidende<br />

Veränderung gab es 1974. Bis dahin war Wilsche<br />

eine selbstständige Gemeinde. Doch die überwiegende Mehrheit<br />

der Bevölkerung sprach sich für eine Eingemeindung in die Stadt<br />

Gifhorn aus. Im gleichen Jahr baute man das Dorfgemeinschafthaus<br />

<strong>mit</strong> Sporthalle. Viele Veranstaltungen fanden seitdem hier<br />

statt, eine der größten vor 15 Jahren, als die Wilscher das 850-<br />

jährige Bestehen ihres Dorfes begingen. Wenn das Bevölkerungswachstum<br />

anhält, könnte es zur 900-Jahr-Feier, die 2052 ansteht,<br />

dort zu eng werden. Die derzeit 1800 Einwohner werden bis<br />

dahin noch viele Osterfeuer, Schützenfeste und weitere Zusammenkünfte<br />

haben, bei denen Alt und Jung gemeinsam feiern. Und<br />

weiterhin gilt der Spruch: »Ob altes oder neues Reich, der Deutsche<br />

Heinrich bleibt sich gleich«, wobei heute Reich durch Republik<br />

ersetzt werden müsste, aber dann wäre der Reim futsch.<br />

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<strong>Calluna</strong> 51

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