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ersten zwei Metern vom Giebel von dem dahinter liegenden<br />
Raum abgrenzen, zu sehen. Diese Wand ist weiterführend <strong>mit</strong><br />
neuzeitlichen Mauersteinen gemauert. Doch die ersten Ziegel<br />
sehen aus wie von Hand geformt und dann auf dem offenen Feuer<br />
gebrannt. Auf beiden Seiten des Giebels gibt es dieses kurze Mauerstück,<br />
das allerdings wieder unter einer Dämmung verschwindet.<br />
Die unerwünschte Glaswolle in den Abseiten, die diese uralte<br />
Mauer verdeckte, wird entfernt und durch natürliche Dämmung<br />
auf Hanfbasis ersetzt.<br />
üBERRASCHENDE ENTDECKUNG IN DER ABSEITE<br />
Sattelhölzer, Dachsparren, Auflieger, die Zimmerersprache hat für<br />
jedes Holzteil eines Hauses einen eigenen Namen. Und das gilt<br />
auch für die dritte statisch gefährdete Stelle. Denn die betrifft<br />
einen mächtigen Ständer an der südwestlichen Traufseite. Dort ist<br />
inzwischen die Verschalung zum Teil entfernt worden. Schon bei<br />
den Öffnungen im Innenbereich des Hauses wurde der marode<br />
Ständer entdeckt, dessen Kopf nicht mehr trägt. Jetzt sieht man<br />
von außen, dass auch die Schwelle, auf der er eigentlich aufliegen<br />
müsste, an der Stelle nicht mehr tragfähig ist. Der Ständer liegt<br />
auch nicht mehr auf. Frühere Handwerker hatten die Lücke <strong>mit</strong><br />
Mauersteinen verfüllt. Bei diesem Anblick unsachgemäßer Ausbesserung<br />
sträubt sich einem Zimmerer alles. Der Ständer hat die<br />
Aufgabe, den Deckenbalken und dazu das über ihm liegende<br />
Rähm tragen, aber er ist zum Pflegefall geworden. Er ist morsch,<br />
vom Pilz befallen, <strong>mit</strong> den Fingern zermahlbar. In diesem Zustand<br />
trägt er nichts mehr, sondern wird nur noch getragen.<br />
Zur Gänze ist er marode, aber, und das rettet ihn, er weist im Innenbereich<br />
wertvolle Spuren auf. Dicke Holzdollen-Löcher und<br />
ein großes Zapfenloch werden sichtbar, nachdem man die Lehmschichten<br />
abgeschlagen hat. Diese Spuren gilt es zu erhalten.<br />
Doch müssen die ursprünglichen Aufgaben des Ständers künftig<br />
erfüllt werden. Die Lösung ist ein zweiter Ständer, der ihm an die<br />
Seite gestellt wird und der, aus neuem Altholz und noch voller<br />
Kraft, die Aufgaben eines Ständers erfüllt. Auch die untere<br />
Schwelle, auf welcher der Ständer einst stand, wird in diesem Bereich<br />
ersetzt. Die Querverbindung des Fachwerks ist so<strong>mit</strong> wieder<br />
tragfähig und kann den neuen Ständer halten. Und es kann der<br />
ursprüngliche, nun geschwächte Kollege neben dem neuen starken<br />
Ständer ruhen und die Befunde zeigen. Immerhin, so stellt<br />
ein Ingenieur für Holzschäden fest, ist der Pilz nicht mehr aktiv<br />
und nicht nur deswegen ungefährlich. »Da es jetzt trocken ist,<br />
droht keine weitere Gefahr«, erklärt der Fachmann Reinhard<br />
Gasse.<br />
Die in weiten Teilen noch sehr gut erhaltene Lehmausfachung<br />
ist an einer Stelle mehr oder weniger lieblos <strong>mit</strong> allem, was es an<br />
Resten gab, gemauert, »geschrottet« worden, wie Ingenieur Kai<br />
Kröger das nennt. Ziegelreste, Zement, Mörtel, Steine und anderes<br />
wurden zusammengemengt, um die Wand vor vielen Jahren zu<br />
schließen. Das wird nun entfernt, die Maurer schließen die Wand<br />
vorschriftsmäßig <strong>mit</strong> Lehmziegeln nach alter Handwerkersitte. Um<br />
die weiteren Schäden zu sichten, wird der Putz der in den 1950er<br />
Jahren im Erdgeschoss gemauerten Außenwand entfernt. Zu Tage<br />
kommen Schiffskehlen im Rähm, die bisher nicht sichtbar waren.<br />
42 <strong>Calluna</strong>