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Calluna Winter18 mit Heidja

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Mit Holznägeln werden neue Holzteile befestigt. Beim Öffnen der Abseiten wurde eine uralte, <strong>mit</strong> offenbar<br />

handgeformten Lehmziegeln gemauerte Wand entdeckt. Ein Teil (links im Bild) ist irgendwann einmal durch<br />

neuzeitliches Mauerwerk ersetzt worden. Mit Kran und viel Kraft wird einer der beiden 250 Kilogramm<br />

schweren Leimholzbalken über das Dach in die Abseite gewuchtet.<br />

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Auch auf dieser Traufseite, die kaum einsehbar ist, sind also Verzierungen<br />

zu finden.<br />

Interessant sind auch die verschiedenen Farbbefunde auf den<br />

Gefachen. Zwei haben einen ziegelroten Anstrich auf einem Kalkputz.<br />

Laut Restaurator Bernhard Recker sind sie aber nicht bauzeitlich.<br />

Andere wiederum weisen einen beigefarbenen Anstrich auf<br />

dem puren Lehm auf, und wiederum andere zeigen, woher das<br />

Wort Wand seinen Ursprung hat. »Wand« kommt von »want«. Das<br />

bedeutet »winden« und bezeichnete das Gewundene und Geflochtene.<br />

Geflochtene Zweige sind zu sehen, <strong>mit</strong> Lehm bedeckt.<br />

Wichtig ist aber, dass die die Statik gefährdende Stelle nun beseitigt<br />

ist. Die Verschalung, die extra für die Wandreparatur entfernt<br />

wurde, kann nun wieder angebracht werden. Neues Lärchenholz<br />

soll die Traufseite vor dem Unbill des Wetters schützen. Ein ausgeklügeltes<br />

Belüftungssystem sorgt zudem dafür, dass sich keine<br />

Nässe in der Wand festsetzen kann. Vor dem Anbringen der Verschalung<br />

wird der außen befindliche Putz gesichert. Auch wenn<br />

diese Felder wieder hinter Holz verschwinden, sie sind da und<br />

werden überdauern, gesichert und stabilisiert. Künftige Generationen<br />

könnten sie wieder freilegen und weiter forschen. Diejenigen<br />

Gefache, die zu sehr gelitten haben oder unsachgemäß gemauert<br />

wurden, werden neu verschlämmt. Die Verschalung wird nun bis<br />

zum Giebel erweitert, um die Traufseite effektiv zu schützen.<br />

Auch die Dachdecker sind gegen Ende der Sanierung noch einmal<br />

gefragt. Sie müssen die Teile des Daches wieder verschließen,<br />

die für die Sanierung geöffnet werden mussten. Dazu sind Dachrinnen<br />

und Fallrohre zu erneuern. Da<strong>mit</strong> ist die Außensanierung<br />

des Hauses fast abgeschlossen. Es fehlt noch eine Außenwandsicherung<br />

an der Traufseite. Doch das ist eine Kleinigkeit, im Vergleich<br />

zu den bisherigen Aufgaben.<br />

<strong>Calluna</strong> 43

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