Metrik und Sprache - Dr.Albrecht Blank
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Joh. Phil. Lor. Withofs<br />
<strong>Metrik</strong> <strong>und</strong> <strong>Sprache</strong>.<br />
Inaugural-Dissertation<br />
zur<br />
Erlangung des Doctorgrades<br />
der<br />
hohen philosophischen Pacultät<br />
der<br />
Universität Leipzig<br />
vorgelegt von<br />
Hermann Sickel<br />
aus Halberstadt.<br />
Leipzig -R.<br />
D r u c k v o n O s w a l d S c h m i d t<br />
1895.
Einfluß<br />
Der bei weitem bedeutendste, der so auf der Hand liegt, dass<br />
er eines Beweises kaum bedarf, ging von Haller aus. Mendelssohn<br />
sagt in der Bibl. d. seh. W., Withof 'habe Hallern, den er sich<br />
einzig <strong>und</strong> allein zum Muster vorgesetzt, in vielen Stücken recht<br />
glücklich nachgeahmt. Er hat ... die Flecken selbst mit beybehalten.'<br />
Dusch. Briefe I, 241: 'An Reichthum <strong>und</strong> Stärke der<br />
Gedanken, an Kühnheit <strong>und</strong> Kürze des Ausdrucks stehet Withof<br />
zunächst bei Hallern.' Withof selbst sagt G 90: 'Wenn Haller<br />
stärker denkt, als keiner noch gedacht.' Hallers Einwirkung zeigt<br />
sich nicht nur in Wahl <strong>und</strong> Behandlung des Stoffes <strong>und</strong> zahlreichen<br />
inhaltlichen Anklängen, 1 ) sondern auch in Stil <strong>und</strong> Syntax, Flexion,<br />
Wortschatz, Vers- <strong>und</strong> Strophenbau.<br />
Ein Einfliiss Klopstocks ist in der <strong>Sprache</strong> von G <strong>und</strong> M kaum<br />
zu finden. Haller reicht durchaus hin zur Erklärung ihrer Neologismen,<br />
die Withof damals noch sparsam verwendet; vgl. M 85':<br />
*Das Wort Entpöblni ist, so viel ich weiss, neu. Allein ich rechtfertige<br />
mich mit desselben Notwendigkeit, mit der edeln Bedeutung,<br />
mit dem Wollaiite lind mit der Analogie. Und in dem Fall hat<br />
am jeder das Horazische Vorrecht, ein neues Wort zu machen, das<br />
ich aber, so viel ich weiss, nur zweimal., gethan habe'; vgl. auch<br />
K 14'. E 35'. Aber in A weiss er sich in der Bildung von neuen,<br />
gelungenen <strong>und</strong> verfehlten, Worten gar Dicht genug zu thun, <strong>und</strong><br />
hier nehme ich nun Nachahmung Klopstocks an, zumal sie auch<br />
sonst — im innern Accusativ <strong>und</strong> in andern kühnen Constructionen —<br />
klar zu Tage tritt.<br />
Nicht ohne Wirkung blieb auch das Studium der antiken Schriftsteller<br />
<strong>und</strong> der Neulateiner. 2 ) Wendungen wie nach aufgeführtem<br />
Zaun, mich Wachenden u. dgl. sind antik. Seinem Streben, die Gedanken<br />
zusammenzudrängen, konnte das Lateinische förderlich sein,<br />
aber — es begünstigte auch die Phrase. Denn in derselben <strong>Sprache</strong>,<br />
in der man so vieles mit wenig Worten sagen kann. kann man<br />
auch sehr wenig mit vielen Worten sagen, wie denn Withof selbst<br />
Er. IX an Gleim schreibt: 'Wenn aber kein Stoff vorhanden ist,<br />
so fährt man bey einer lateinischen [Eede] weit sicherer.' In den<br />
Lehrgedichten erscheint die Phrase seltener, häufig aber in einigen<br />
Gelegenheitsgedichten, wie z. B. in dem auf Herzog Ferdinand<br />
A II 43.<br />
Aus älteren deutschen Schriften entnahm Withof verschiedene<br />
Wendungen, die seinen Zeitgenossen unverständlich waren oder<br />
tadelnswert erschienen: so wird berden, s. S. 57, auf Luther<br />
zurückgehen, wie es "Withof selbst von entsündiycn K 14' angiebt.<br />
Mor-hof <strong>und</strong> Schottel kannte <strong>und</strong> schätzte er. s. A II 218'.<br />
Manches "Wort, das im übrigen Deutschland veraltet, durch ein<br />
neues ersetzt war, mochte sich auch in dem ablegenen Duisburg<br />
länger gehalten haben.<br />
Breiten Kaum in Withofs <strong>Sprache</strong> — grossen in "Wortschatz<strong>und</strong><br />
Bedeutung, kleineren in der Flexion, geringen im Lautstand —<br />
nehmen, sei es der Umgangs- oder der Schriftsprache entstammende.<br />
Batavismen <strong>und</strong> Provincialismen ein. Duisburg liegt in der östlichsten<br />
Ecke des nfr.. <strong>und</strong> zwar des Gelderschen.') Ob Batavismus<br />
oder Duisburger Dialekt vorliegt. ist oft nicht zu entsche iden.<br />
Letzteren darf man wohl annehmen, wenn das nl. keinen, wohl<br />
aber die nd. "Wörterbücher einen Beleg geben — mit dem Vorbehalt,<br />
dass Krämers Angaben unvollständig sein können —, <strong>und</strong><br />
auch wenn nur Kramer einen Anknüpfungspunkt bietet, will ich<br />
im einze lnen Falle nicht bestimmt nl. Herkunft behaupten. zumal<br />
aus dem Fehlen in den gleichzeitigen nd. Wörterbüchern. die be-
sonders in der Syntax lückenhaft sind, deren Dialekt auch vom<br />
Duisburger abliegt, kein Schluss zu ziehen ist.<br />
Andrerseits dürfen wir aber nl. Einfluss in weitestem Umfange<br />
unbedenklich annehmen. Sowohl Hildebrand als Lorenz,<br />
Withof hatte in Holland studirt <strong>und</strong> Beziehungen dahin unterhalten;<br />
vom Vater sind jährliche Beisen nach Holland ausdrücklich<br />
bezeugt. Erwähnt mag auch werden, dass die Peilsche Familie,<br />
zu der die Mutter der Mutter Withofs gehörte, nach Körte 417<br />
aus Holland stammte. Und dann sagt Leidenfrost p. 64: Ut Duisburgensis<br />
academia non modo propter situm loci sed etiam propter<br />
studiorum rationem et mutuas discentium accessiones arctiorem<br />
fere cum batavis quam cum germanis societatem alit.-)<br />
Dass viele Holländer in Duisburg studirten, sieht man auch bei<br />
Hesse 94.<br />
Dass Withof aber bemüht war, ein reines Hochdeutsch zu<br />
schreiben, zeigt All 217: 'Du darfst mir kein Gesetz der deutschen<br />
<strong>Sprache</strong> kränken,' seine Anfrage Br. II [es handelt sich um<br />
denen <strong>und</strong> den, s. S. 34]: 'Welcher dteutschen [d <strong>und</strong> t in einander<br />
geschrieben] Grammatik folgen Sie <strong>und</strong> welche halten Sie für die<br />
beste?" Besonders beim Lautstand <strong>und</strong> bei der Flexion habe ich<br />
gern auf Gottsched oder Adelung gewiesen, um eine gewisse Norm<br />
zu haben, an der die Formen "Withofs gemessen werden können;<br />
wenn sie in den späteren Fassungen mehr den Gottschedschen<br />
Forderungen entsprechen, so lasse ich unentschieden, inwieweit<br />
Withof direct oder indirect von Gottsched beeinflusst wurde.<br />
Das, was ich biete, habe ich nach folgenden Gesichtspunkten<br />
ausgewählt:<br />
1. Bei Withof finden sich eine Menge sprachlicher<br />
Erscheinungen, die im Wb., bei Sds. <strong>und</strong> in den grammatischen<br />
Schriften gar nicht oder nur spärlich, nur m<strong>und</strong>artlich oder nur aus<br />
früherer<br />
[selten nur aus späterer] Zeit belegt sind. Ihre Aufzählung, wo<br />
es ging, mit Angabe der wahrscheinlichen Herkunft, möchte ein<br />
bescheidener Beitrag zur Geschichte unserer <strong>Sprache</strong> sein. Sie<br />
dient zugleich<br />
2. zur Charakteristik der <strong>Sprache</strong> Withofs im allgemeinen<br />
<strong>und</strong> der verschiedenen Sammlungen im besonderen. Dieser zu Liebe<br />
ist auch das im Wb. <strong>und</strong> von Sds. 1 ) aus Withof Citirte meist erwähnt,<br />
an einigen Stellen auch sonst genügend Belegtes angefühlt [z. B.<br />
bei den Compositis mit ent—], <strong>und</strong> für einige Erscheinungen<br />
[z. B. den inneren Acc., die Adjectivirung des Subst] sind reich<br />
lichere Belege gegeben.<br />
3. Zur Erläuterung des Sinnes musste auf einige Stellen näher<br />
eingegangen werden. Über Dunkelheiten in den Withofschen Dich<br />
tungen ist von jeher geklagt worden. Zu den Versen M 71 Doch<br />
wer versteht die Arth, Verstehn ist kein Verneinen, Wie Geist<br />
tind Körper sich verwant zu werden scheinen? bemerkt Mendelssohn,<br />
Bibl. d. seh. W. I, 99: 'Wenn unter diesen Worten . .. nicht ein<br />
metaphysischer Gedanke verborgen liegt, so ist der Vers vielleicht<br />
eben so schwer zu verstehen, als die Vereinigung zwischen Leib<br />
<strong>und</strong> Seele.' Kütner: 'Man muss seine Werke studiren, wie die des<br />
Alterthums; sie recht zu fassen kostet Mühe, aber diese Mühe lohnt<br />
h<strong>und</strong>ertfältig.' Bouterwek: 'Die neuen Wörter sind zuweilen<br />
eben so unverständlich wie seine seltsamen Phrasen,' s. S. 55. malen-<br />
leer] Eschenburg fasst absichtbar [= absichtleer] als absichtsvoll u. s. w.<br />
Oft erklären sich die Fassungen gegenseitig, zuweilen ermöglichen<br />
nur ausführliche Belege einen Analogieschluss, an einigen Stellen<br />
habe ich die Dunkelheit oder Zweideutigkeit nicht zu beseitigen<br />
vermocht. v )<br />
Um Wiederholungen <strong>und</strong> Weitläuftigkeiten zu vermeiden, habe
ich mir in der Anordnung manche Freiheiten genommen: einige-<br />
Biale etymologisch oder begrifflich Verwandtes zusammengestellt<br />
[vgl. gängeln S. 45], Syntaktisches an das Formale angeschlossen<br />
[st. u. sw. Adj.] , die Bedeutung bei der Wortbildung behandelt<br />
n. dgl. Doch habe ich mich bemüht, die Einzelheiten möglichst<br />
nach ihrem Charakteristikon einzureihen: so steht unhandelbar unter<br />
—bar, weil auch handelbar nicht belegt ist, imhoffentlich aber unter<br />
un —-•; ankörnen 'Körner bekommen' unter den Verbalcompositis, da<br />
doch nicht Bedeutungsänderung von anhörnen 'anlocken' vorliegt;<br />
entpöbeln, entdarmen, in denen gleichzeitige Derivation <strong>und</strong> Composition<br />
vorliegt, natürlich unter ent—; vielfach, besonders wenn<br />
schon Bildungen von demselben Nomen mit anderen Präpositionen<br />
bestellen, ist es ja zweifelhaft, ob zugleich Derivation <strong>und</strong> Composition<br />
oder nur Compos. vorliegt; z. B. entgrenzen kann unmittelbar<br />
von Grenze, aber auch als Gegensatz zu begrenzen gebildet sein.<br />
Bei den Citaten bin ich für die <strong>Sprache</strong> stets, für den Inhalt<br />
mit verschwindenden Ausnahmen von der ersten Gestalt der Gedichte<br />
ausgegangen — sicher nicht im Sinne Withofs, der G später<br />
am liebsten verleugnet hätte [Vorrede zu M <strong>und</strong> K], aber zu seinem<br />
Vorteile. Gründe: 1. Die Entwicklung liess sich so natürlich am besten<br />
übersehen. 2. Als A erschien, war die Blütezeit der Lehrdichtung<br />
längst vorüber. 3. M steht auf dem Höhepunkte von Withofs<br />
poetischem Können, <strong>und</strong> G immer noch höher als A. — Dass es A<br />
an Kraft <strong>und</strong> Frische gebricht, haben schon seine Zeitgenossen vermerkt;<br />
vor allem aus der Untersuchung des Metrums kann ich<br />
zeigen, warum A schwächer sein musste. Withof sagt I Vorr.:<br />
^Keine Regel hatte sich [in Jüngern Jahren] meiner so sehr bemächtigt,<br />
als ... Saepe enervatos versus scribit, qui dat operam,<br />
ut scribat delicatos. Also musste nachgearbeitet werden' 2 ) — <strong>und</strong><br />
so ist er in die früher klar erkannte Gefahr hineingerannt, angetrieben<br />
wahrscheinlich auch durch den Tadel, den seine Dichtungen<br />
ihrer sprachlichen Rauheit wegen oft erhalten hatten. Es wurden<br />
aber nicht nur die Verse kraftlos, sondern auch die Gedanken z. T.<br />
völlig verrenkt, da Withof nicht so sehr auf flüssigen Stil im allgemeinen<br />
sah, als metrischen Regeln zu Liebe, die streng durchgeführt<br />
zu Marotten werden, hier den — inhaltlich meist unveränderten —<br />
Gedanken pressen, dort zerren musste, <strong>und</strong> das nicht ab <strong>und</strong> zu,<br />
sondern fast in jedem Verse. Vereinzelte wirkliche Verbesserungen<br />
kommen hiergegen nicht in Betracht.<br />
Darf als o Withofs Dichtkunst nicht nach A beurteilt werden,<br />
so ist A dagegen, besonders der Neubildungen halber, sprachlich<br />
interessanter. Es wird sich zeigen, dass auch hier z. T. das Metrum<br />
mittelbar einwirkte. — Die <strong>Metrik</strong> musste daher vorangestellt<br />
werden.<br />
<strong>Metrik</strong>.<br />
[ || Versscheide, j Halbversscheide. Wortaccent: / Hauptton, ^\ starker<br />
Nebenton, \ Nebenton, Q Tonlosigkeit. Versschema: v_^ geforderte<br />
Senkung, — geforderte Hebung.]<br />
Jambische <strong>und</strong> trochäische Metren.<br />
Vers- <strong>und</strong> Strophenbau.<br />
Der Hauptvers Withofs wie Hallers <strong>und</strong> der meisten Lehrdichter<br />
ist der unveränderte ! ) heroische Alexandriner [a a b ~ b -].<br />
Ausser den grösseren Lehrgedichten 'Mor. Ketzer', 'Sinnl. Ergetz/,
'Redlichkeit' zeigen diesen Vers noch G- 45 Schäfergedicht Virgils,<br />
G 145 Die Ehre in Wissenschaften, M 124 Die Fre<strong>und</strong>schaft, II 31<br />
Katharina II. — Strophisch abgeteilte Alexandriner hat 'Der<br />
medicinische Patriot', ganz Hallers 'Alpen' entsprechend: a - b a -bc -<br />
dc- de- e - . — 'Socrates' ist noch künstlicher, ebenfalls dreiteilig<br />
gegliedert: auf 6 Alexandriner a-a-b, c-c-b, folgt 3 | 3~d, 4 e,<br />
5-d, 4 e; dieser Abgesang ist das Schema für den 'Abschied von<br />
der Dichtkunst.' —• Mischung von Alexandrinern ujyl^kür^e^eii<br />
jambischen Versen haben ferner: 'Das Vermögen der mensclilichen<br />
Seele', die Widmung zu G — AI, Schreiben an Cuno, <strong>und</strong> ganz regellos<br />
[vgl. Ha. XXI <strong>und</strong> Eingang von XIV] 'Ferdinand von Braunschweig.'<br />
Cäsur im Alexandriner.<br />
Die Cäsur fällt meist mit dem Abschluss eines Haupt- oder<br />
Nebensatzes oder doch eines Satzgliedes zusammen. Selten werden<br />
eng zusammengehörende Wörter auseinandergerissen: M 59 Und jede<br />
Farbe schön \ vertüt zusamme flosz. In A etwas häufiger, in ¦ Folge<br />
anderer metrischer Änderungen A. I 247 Verlangt im Ganzen, was | im<br />
Theüe fehlt, zu treffen
In vierfüssigen Jamben: 'Der Widerruf des Febroniuskjn<br />
Reimpaaren; 'Frühlings Gedanken' aab~ccb-=- Ha. XII, anntöks^<br />
auch der Inhalt teilweise anklingt; G 52 Gedanken über dieL^^e<br />
a- a~bc -c-b = Ha. VIII 'Doris'!; in zehnzeilige StrophelSgeb<strong>und</strong>en:<br />
'der grosse königliche Friede'; bemerkenswert ist im Gedicht<br />
'das Vermögen des menschlichen Körpers' [G 36 = II 52]<br />
die Waise vor dem Strophenschluss: 'das träge Eis im tiefen Thal ;<br />
Fühlt, wie die hocherhabne Wolke, den starken SonnenstraV —-<br />
Ahnlieh steht im Gedicht 'an Bernsau' nach 9 vierfüssigen Jamben ein<br />
Alexandriner.<br />
Den Trochäus hat Withof viel seltener verwandt, als den<br />
Jambus: 'die Fröhlichkeit des Gerechten' in fünffüssigen Trochäen;<br />
'der Sieg des Heilandes', Der Tod meiner Mutter': 3j3 -a3;3<br />
~a3|3b4b. Schottel, Teutsche Vers- oder Reim-Kunst, 1656, 73 giebt<br />
ein Beispiel für dasselbe Metrum, doch Vers 4 '== Vers 3. Der<br />
Zusammen-stoss der beiden Hebungen an der Cäsur ist<br />
besonders für das erste Gedicht sehr wirkungsvoll; Mendelssohn<br />
aber nennt esBibl. d. seh. W. ein unglücklich gewähltes Silbenmass*.<br />
<strong>Dr</strong>eifacher Reim findet sich vereinzelt in den heroischen Alexan<br />
drinern als Folge von Zusätzen in A: I ]24 geflissen : wissen'.zer<br />
rissen I 138 Comet: steht: Magnet 1195 Schranken: Gedanken: zanken;<br />
ferner in 'der Jagd' II 90 nimmt : krümmt : schwimmt, II 93, 95<br />
103 u. s. w, häufiger in den unregelmässig gegliederten Gedichten<br />
'die Ewigkeit' <strong>und</strong> 'Ferdinand von Braunschweig'. — Binnenreim:<br />
G 32 ===== I 46 Sie schmückt den stolzen Tritt, <strong>und</strong> drückt den<br />
schwachen Scheitel. — ¦ Alliteration?: II 154wveinest du \ Wunsch für<br />
unsre Wonne zu. — ' —<br />
Die Reimsilben.<br />
Stumpfer Reim: Es reimen fast nurhochtonige, seltener<br />
starknebentonige -Silben: I 74 Eitelkeit: Zeit u. dergl. — Nur ganz<br />
vereinzelt reimt eine tonlose Silbe: G 118 Unbegreiflicher : her; 139<br />
Weh : Kummerfurie; II 17 Weh : ermattete. — Reicher Reim : II 62<br />
Erdeland: Vaterland.<br />
Klingender Reim: selten hat die zweite Silbe den Nebenton:<br />
G 77 bcdächilichi verächtlich y G 94 =-• I 180 Verbindung'.<br />
Empfindung; M 28 Blindheit: Kindheit.<br />
Reimvocale: Länge : Kürze. G 8 cinzugiessen : müssen;<br />
G 86 uns: Thuns; Q 93 = R 31 = I 179 Wahn: an [m<strong>und</strong>artl. u. nl an].<br />
— e : ä G 11 Sphäre : Meere-, G 73 == I 138 prägen : legen;<br />
natürlich reimt auch mhd. e: e. — e, ä : ö G 5 schön : sehn; M 68 Ohlen<br />
: Seelen; M 59 Getane : Mähne; I 99 hören '• ehren. — -ei : eu G 13<br />
zerschneide : Freude, M 61 Sträuchen : erreichen; 198 ¦Geist:<br />
fleuszt. — i: ü G 4 nie: Müh ; Lüfte : Gifte; M 70 spielet : fühlet;<br />
195 Fieber : vorüber. — [Haller bis L : IV 242 ÖU'.Melü; IV 255<br />
Hütten : erlitten u. dergl. Go. 596 ^Allein freylich pflegt die hiesige<br />
meissnische Aussprache Dichtern eine grössere Freiheit zu gestatten.']<br />
R e i m c o n s o n a n t e n: II 17 zeigte : erreichte; U III 83 Plu-<br />
tarch : arg, was auf gleiche spirantische Aussprache schliesseii lässt,<br />
4a im übrigen die Consonanten rein reimen.<br />
Die Versfüllung.<br />
Die meisten in A des Metrums wegen gemachten Änderungen<br />
gehen auf das Bestreben zurück, die Senkungen teils an Bedeutung,<br />
teils an Quantität zu entlasten. 1 )
Verwendung der einzelnen Worttypen.<br />
I. Einsilber.<br />
In einer den Vers oder den Halbvers beginnenden; vereinzelt<br />
auch in einer inneren Senkung stehen in G bis K, ausser dem Hilfsverb<br />
. den Pronominen, Präpositionen, Conjunctionen <strong>und</strong> sonstigen<br />
Partikeln auch Verba <strong>und</strong> Nomina. — Go. 562 f.: 'Überhaupt alle<br />
Hauptwörter, BeyWörter, <strong>und</strong> Zeitwörter im Deutschen haben<br />
wenigstens eine lange [= betonte] Syllbe; sie mögen aus so wenigen<br />
<strong>und</strong> gelinden Mitlautern bestehen, als sie wollen... Denn diese sind<br />
die rechten Hauptbegriffe unsrer Gedanken'. Doch gestattet er<br />
S. 618 den massigen Gebrauch von 'Spondäen' im ersten Fusse: Born<br />
liesz vorzeiten (Neukirch), Merk auf, Auf säume nicht (Kanitz). Ebenso<br />
nach der Cäsur, denn 'unser vierter Fuss klingt ganz natür lich, wie<br />
der Anfang einer kurzen Zeile'. — Withofs Praxis stimmt also in G<br />
bis R ziemlich mit Gottscheds Theorie überein. Nun geht er<br />
aber in A noch einen Schritt weiter <strong>und</strong> merzt aus allen Senkungen<br />
die einsilbigen Nomina <strong>und</strong> Verba aus. Dies ist sehr wichtig für<br />
die Beurteilung des Verhältnisses von A zu G—E; in einer grossen<br />
Anzahl von Fällen liegt hier der erste Anstoss zu glättender, oft<br />
verflachender Änderung.<br />
M 11 Schimpft, Meister von der Zunft, die ihr vor Weisheit<br />
strotzet, || Schimpft, wan der Alchemist im Staube sich verwacht. ..<br />
! Schreit uns die Ohren taub ... j| Sagt, Schwätzer. & Dies heisst I 245<br />
Ihr Zunftgelehrte schimpft... || Wenn in dem Stmbe sich der Alchemist<br />
verwacht. .. jj Betäubt uns Ohr <strong>und</strong> Kopf . . |j Durch euch, ihr<br />
Schivätzer . . — G 92 Aug, Ohr, Hand, Nase, M<strong>und</strong> 3 ) thun immer<br />
*) K. Vorr.: 'Zu einer neuen Sammlung aller meiner Gedichte habe ich<br />
bis dahin noch keine Zeit aussetzen können: weil ich es mit Veränderungen<br />
<strong>und</strong> Zusätzen zu thun habe, die eine bequehmere Müsse erfodern. 1 Damit<br />
können metrische Aenderungen noch nicht gemeint sein, da sich solche — von<br />
vereinzelten Fällen abgesehn — in K <strong>und</strong> R nicht finden.<br />
2 ) Folgende Betonungen sind bei sinngemässem Lesen möglich: 1. Das<br />
erste Wort unbetont: trit her. 2. Das erste Wort betont, die nächste unbetont:<br />
Schimpft, wan der Alchemist. 3. Schwebende Betonung: Schimpft, Meister<br />
von der Zunft. 4. Wirklicher Auftakt nur selten: G 79 Haiti Pokahönta eilt<br />
wäre ein Beispie], wenn nicht der Ton von Po durch hon etwas geschwächt<br />
wäre. 3) Die Aufzählung geschieht auch in Prosa rhythmisch, meist _/ w _\ w<br />
[Sievers].
ihre Pflicht, Er aber sieht <strong>und</strong> hört, fühlt, riecht vnd schmecket nicht [R. 31<br />
mildert die erste Zeile] > I 178 Ihm fhitt ein jeder Sinn noch immer<br />
seine Pflicht, Sie schöpfen alle, nur empfängt die Seele nicht — So muss<br />
geändert werden G 16 = K 4 || Zieht ihn; G 108 = R 46 (| Gott wollte,<br />
ebenda j geht jener; M 74 || Stärk wie; K 7 || Saw/i, ivie; R 6 || ÄwcAf<br />
[ebenda noch 7 andere Stellen]; R 21 | Äfcs, Vorsatz. — In innerer<br />
Senkung: G 28 ~ K 52 2)eim hier zeugt die Natur; G 109 = R 47<br />
Vielleicht kömmt mit der Zeit; M 5 sein Geist mächt ihn. — Die Regel<br />
wird zur Marotte, da Withof ihr zu Liebe viele auch bei<br />
schematischem Lesen völlig unanstössige Verse ändert: *) M 13<br />
Trit her! <strong>und</strong> merke noch . . die.. Mängel >I247 Sie ivinseln auch<br />
noch da,.. verhohlne Mängel. — M 13 Glück zu\ muss Wohlauf<br />
werden. —• R 6 Voll Hoffnung > I 138 In Hoffnung. — Und nun<br />
gar M 32 Schau (rief Adam aus) höllscher Goliat ^> II 131 Schaue,<br />
wer nur — ruf \ Adam — Augen hat. — Mittelbar haben diese<br />
Änderungen auch Einfluss auf den Wortschatz; da ein einsilbiges Verb<br />
nicht in der Senkung stehen darf, wird die neo-logistische Neigung<br />
zu Compositionen bestärkt: M 41 Er wünscht sieh einen Gott,<br />
schwärmt hinter allen Sonnen ^> I 58 Ergrämt sich einen Gott,<br />
umseufzet alle Sonnen, —- Haller hat noch bis L z. B. in der ersten<br />
Strophe der 'Alpen': || Braucht was die Kunst — || Theilt nach Corinths<br />
Gesetz — || Speist Tunkins Nest — || Schlaft ein — || Bäumt<br />
Klippen. — Auch im Innern: XXIV 12 Mein Herz hässt mich. —<br />
Viel weniger als auf die Verba <strong>und</strong> Nomina giebt Withof auf<br />
die übrigen Einsilbler Acht. Zumal, wenn zwei oder mehrere zusammentreffen,<br />
2 ) verstösst er — schematisches Scandiren vorausgesetzt<br />
— oft gegen die Prosabetonung: I 68 | auf das verbotne<br />
Spiel; 69 ! auf der Tuisker Flur.<br />
Auch vermeidet A nicht, Worte, die den Ton des Gegensatzes<br />
tragen, in die Senkung zu bringen. Zwar M 2 || Erst einen sield<br />
>> II 113 den Helden erst, aber I 67 Ist er mit Willen arm, ich<br />
bin mit Freuden reich; 1245 Euch zwingt der Überdrusz, uns nimmt<br />
der Ekel ein; I 165 Die nur ist ein Gebcth. — S. besonders I 190 || Die .<br />
. . i der || Die . . | er .. || Er . . || Sie . . — Man sieht hier wieder,<br />
wie mechanisch Withof die metrischen Regeln anwendet: jl Trit<br />
her wird verworfen, jj Die nur — i ich bin ist erlaubt!<br />
Zweisilbige Wörter mit den Ableitungssilben .— heit — niss<br />
— sal — ung u. s. w. werden in G—A unbeschränkt gebraucht,<br />
ebenso in G—R die Composita, ob nun die letzte Silbe langen oder<br />
kurzen Vocal, viel oder wenig Consonanten hat, sowohl in der 3.<br />
<strong>und</strong> 6., den empfindlicheren, als in der 2. <strong>und</strong> 5. Senkung. In A<br />
finden sich solche Wörter auch verwendet, doch bei weitem sparsamer.<br />
— Go. 560 'Denn wie es [Haus] in liathhaus kurz war,<br />
kann es in Hausivirth lang seyn.' — Ha. z. B. IX 119 L Stammbäum.<br />
— A I 261 Stammhaus noch] I 145 Erdreich nicht; II 150<br />
Wagschaal <strong>und</strong>: I 9 Milchweg ähnlich: — I 47 im Herausgehn sich.<br />
— Doch sehr oft wird geändert: G 16 — K 5 Werkzeug der Vernunft > I<br />
5 Feder; G 17 =- K 5 Zeughaus herber Qual > I 5 Arsenal der<br />
Angst; G 34 Vorhang ab > I 52 Schleyer ab; G 76" =¦ = R 9<br />
Ehrgeiz > I 143 Ehre; G 77 = R 10 Nachruhm > 145 Titel;<br />
M 8 Laufbahn > I 2£1 Eäthselbahn; M 11 seines Goldtranks froh<br />
^> I 245 stolz auf Panacee; M 13 Schivanzstern ^> I 248<br />
Kometen; M 25 Wahnsucht macht >> I 260 Exempel aber; M 32<br />
Glorreich liesz er sich auf der Wolke nieder ^> II 130 Müde [!]<br />
liesz; M 56 Mordschwert in der Luft ^> I 68 schiverter volle Luft] M<br />
105 Ausdruck > I 271 Bede; R 12 mit Irrthum Irrtimm ringt ||<br />
>> I 147 Schwäche Schwäche [s. auch die Regel S. 18]; R 43<br />
zahlreich >> I 201 wimmelnd. — Zu beachten ist, wie das Streben<br />
nach Senkungsentlastung die Fremdwörter begünstigt!
III. _/ \ _O. <strong>und</strong> _/ O O<br />
Diese T}-pen verstossen gegen Go. 564, VIII. Regel: 'Die Endsyllben<br />
e, em, er, el, ein . . . et sind in vielsyllbigen Wörtern allemal<br />
kurz.' Go führt zwar nur zweisilbige Beispiele an; dass er aber<br />
die Endsilben auch nach kurzer Silbe nicht als 'ungewiss' betrachtet,<br />
ergiebt sich aus Regel XIII, in der er sie unter den Ungewissen<br />
Längen nicht anführt.<br />
a ) _/ \ P. Paul, Gr<strong>und</strong>riss II, 1, 907 : 'In Fällen wie Rech<br />
nungen gegeben veranlasst die Erhebung der Endsilbe des<br />
ersten<br />
Wortes wenigstens eine Annäherung an die Tonstärke der Mittel<br />
silbe, wenn dieselbe auch in der natürlichen prosaischen Rede wohl<br />
immer einen kleinen Vorrang behauptet.' — Bei Withof ist dieser<br />
harte Typus nicht oft, aber auch in A zu finden: vor der Cäsur<br />
G 109 Neigungen; M 19 sichtbarlich; M 23 Bestrebungen; 1 261<br />
Irrungen; selten im Innern: M 19 Neigungen der Geister; I 9<br />
Übungen entsteht, ~ Ha. V 7 L scheinbaren Begriffen.<br />
b) / O O Dadurch, dass die dritte Silbe vor eine<br />
unbetonte<br />
Silbe zu stehen kommt, wird sie über die zweite Silbe gehoben.<br />
Der Typus ist nicht selten bei Withof: G 74 Unsinniges Geschlecht;<br />
G 94 frevelnde Vernunft; M 16 schlummernder Verstand = I 251<br />
schlummernde Verstand; M 46 wachsenden Beschwerden = 157 mehrere<br />
Beschwerden. — Auch vor volleren Silben: M 24 Bescheidenste! die<br />
ihr; I, 63 Genüglichr, beysammen; II 163 Versammelte dein sichrer<br />
.Blick. — Vor der Cäsur: M 12 —I 247 Sterbliche; M 13 Glück<br />
lichste; M 14 Geizige. -¦ Im Reim: II 17 Weh \ ermattete u. dgl.,<br />
s. S. 13. — Ha. IX 16 giftiger \ IV 1 Sterbliche .<br />
- 17 —<br />
iv. / w V<br />
Go. 566 'Die Endsj r llbe in Kenntnis? ist kurz, in Finsternis^<br />
lang.' G 75 Redlichkeit M 14 Beruhigung M 20 =-¦ I 255<br />
Hehler inn.<br />
v. / Vß<br />
In der heutigen Prosa liegt der Ton bei der Nominal- <strong>und</strong> der<br />
trennbaren Verbalcomposition auf dem ersten Gliede, bei untrennbarer<br />
Verbalcomposition auf dem letzten Gliede. Die Ableitungen<br />
behalten den Ton des Stammwortes. Withof* folgt dieser Regel<br />
nicht, 1 ) wenn er auch einigemale in A ändert. M 2 || Vornehmer<br />
Geis > II 112 Das wäre Geiz K 70 = I 52 || Änbethungsivürdigster<br />
R 26 || Aufmerksamkeit II 58 || Mitleidig G76 j<br />
inbrünstiges I 251 Ich gab inbrünstig ihm. — Die Versuche, die<br />
Betonung der Wörter mit un — in Regeln zu fassen, s. bei Minor 68.<br />
M9 || Unk<strong>und</strong>ig seiner Welt M 14 unwissend, fort M 46 |<br />
unbändgem Wunsche M 126 == II 176 || Untugend I 17<br />
Undankbark eit.' — Das erste Glied ein Nomen: G 33 =- K 68<br />
die Gleichgültigkeit G 79 = R 11 wehmüthig M 29 lehrst<br />
gottseelig seyn M 9 = 1243 \\3Iühselge I 49 Leutseligkeit I 73<br />
Weitläuftigkeit ir 114 [| Rechtschaffne II149 leibhafte. — Die<br />
zweite Silbe noch etwas geringer betont: / _\ w G 27 = K 48 ||<br />
Einsamer Seeligkeit G 95 = R 34 nach den elenden Siegen M 20 ||<br />
Grausamer Wüterich >> I 255 Geplagter M 23 || Furchtbarer<br />
Ozean >> I 258 Empörter I Widni. | friedrichisches Berlin [vgl.<br />
lutherische Kirche].<br />
Betonung einzelner bestimmter Wörter.<br />
:
I 235 In diesen Plan. . . || Umstimmt die Muse jetzt das ihm<br />
geweihte Spiel. Sds. für diese Betonung Bsp. aus Bürger <strong>und</strong><br />
Rückert. Da das Stimmen, wenn überhaupt die Saiten gespannt<br />
sind, stets ein Umstimmen ist, so wurde um— nicht als bedeutungändernd<br />
gefühlt. In R 62 hiess es Stimmt mir die Muse.. — intivurf,<br />
Endschlusz I 246 Schäftsbury G 129 litans = Ha. IV 321.<br />
— M 28 Boileau — ^ > I 264 ^ — M 90 Duisburg —^ ><br />
1121 — w — . I 149 Bocäccio : froh G 93 = R 32 Spanjens - w. R 18<br />
— I 157 Marionettenspiel — w — w, — .<br />
Hiatus.<br />
Durch Beseitigung des Hiatus entstehen in A viele Änderungen,<br />
Stichproben von je 150 Versen ergaben: G 73—79,2 : 20<br />
Hiatus,<br />
davon 5 in der Cäsur, M 8,1 — 15,4:12 Hiatus, davon 2 in der<br />
Cäsur, A 1138,1—145,9 <strong>und</strong> 241—249,14 : kein Hiatus, auch nicht<br />
in der Cäsur [doch an der Versscheide : I 56 Sclwne || <strong>und</strong>, 59 bey ||<br />
auch}. Ebenso G 19,6—20,14 : 6 = K 12,8—16,8 : 6 = - A I10,3—<br />
13,10 : 0; G 95,17 —96,22 : 8 =- R 9,12 — 10,34 : 4 =» AI 186,2-<br />
187,6:0 [also Verminderung in R]. — Zuweilen auch 'eigentlicher 1<br />
Hiatus [a-f Vocal, Minor 179] G 32 beströme ihn G 77 Ehre ist<br />
— Dass Withof in A mehr nach dem Auge als nach dem Ohre<br />
besserte, zeigt der Hiatus bei lautwertlosem h : I 251 sah ich; II 13<br />
versah auf [nl. allerdings sag] I 23 Vieh erschaffen I 16 jäh <strong>und</strong>.<br />
— I 281 Der Theile innerer Bau < M 113 der Theilen l, aber<br />
II 17 der schwrsten Thoren eines.*<br />
Consonantenzusammenstoss.<br />
Häufung im-Wort: Harte Consonantenhäufung innerhalb<br />
eines Wortes wird hie <strong>und</strong> da in A beseitigt. Bestimmte Regeln<br />
sind natürlich nicht zu finden. G 92 = R 31 des Lichtes Schildrungskraft<br />
> I 178 die Schilderung des Lichts.<br />
Zusammenstoss an der Wortgrenze: An jeder<br />
Stelle des Verses werden häufig, ohne feste Regel, Härten gemildert :<br />
G 37 Die Dichtkunst st<strong>und</strong> mit offnen Armen > II 53 Da stand die<br />
Dichtkunst offnes Armes. — Für die letzte Senkung vor dem Reime<br />
aber gilt in A folgende w<strong>und</strong>erliche Regel, w<strong>und</strong>erlich deshalb, weil<br />
im übrigen diese Senkung durch keine Fessel beengt wird: 'Vor dem<br />
Reim vokale dürfen Consonanten — h nicht ge rechnet —<br />
verschiedener Wörter nicht zusammenstossen.' — Dass die letzte<br />
innere Senkung die empfindlichste ist, konnten Withof ja schon<br />
die antiken Metren <strong>und</strong> sein eigenes Gefühl lehren; wie er aber<br />
zu der Regel, nach der er sie entlastete, kam, habe ich nicht<br />
ermitteln können. Weder Gottsched [auch nicht in der 5. ¦ Auflage<br />
der Sprachkunst 1762] noch Klopstocks metrische Schriften 1 ) noch die<br />
nach A 1786 erschienene Prosodie von Moriz bieten irgend einen<br />
Anknüpfungspunkt. — Es muss also am Versschluss geändert werden:<br />
M 44 Meister nur > I 55 Künste nur, Fehlern tappe > Ehre t, u.<br />
s. w. Es ist erlaubt I 55 Künste nur, näher an, 44 starren Hälsen,<br />
aber auch I 218 bestimmt ivie Wild < G 112 = R 53 gezwungnen<br />
Wild I 59 Weisheit ab 63 Grossmuth ein', nicht nur 56 Sinne<br />
Schmerzen 63 ekelt endlich, sondern im Wörtinnern auch 59 erzweckte 61<br />
unterbrochen 61 Arbeitstagen. Diese Regel ist, soviel ich sehe, mit ganz<br />
verschwindenden Ausnahmen [A I 4 einem Tage] durchgeführt 11—<br />
238 Moral. Ketzer, Sinnl. Erg., Redlichkeit, Wie häufig, noch häufiger als
die Regel, für die übrigen Senkungen S. 14, sie<br />
— meist höchst überflüssige — Änderungen veranlasste, zeigt z. B.<br />
der 1. Gesang der Sinnl. Erg., in dem bei 140 Versen A nicht eine<br />
einzige Ausnahme, M dagegen 70 Fälle aufweist; vgl. bes. M 48,<br />
1—14 mit I 59. — In Socrates stehen in A ungefähr 10 Ausnahmen<br />
gegen 80 in M, noch mehr im Media Patriot, doch immer<br />
noch weniger als in M. — In den Gedichten von A II ist die<br />
Regel bei der Frühlingsphant. ziemlich durchgeführt, im Königl.<br />
Frieden sind nicht viel Ausnahmen, auch in den übrigen weniger,<br />
als in den früheren Fassungen. Febronius [1779] hat 1, Katharina<br />
[1776] keine Ausnahme; im allgemeinen darf man daher in den Gedichten,<br />
die nur in A gedruckt sind [Königl. Fr., Jagd, Charfreitag],<br />
die gegen diese Regel verstossenden Wortgruppen, wenn auch nicht<br />
mit Sicherheit der ersten Fassung — denn auch Zusatzstrophen<br />
von A verstossen dagegen, <strong>und</strong> R kennt sie noch gar nicht —, so<br />
doch einer früheren, mindestens vor 1776 fallenden, Gestalt zuschreiben.<br />
— Von den Folgen dieser Regel auf die <strong>Sprache</strong> hebe<br />
ich hervor: 1. Endungs-c ist sehr gesucht: dat. plur. wird zum st.<br />
dat. sg.-e, nom. acc. sg. zum st. pl.-£ u. s. w. 2. Wörter, die den<br />
Typen — ~ — <strong>und</strong> ¦ --------- entsprechen, werden sehr oft verwandt,<br />
darunter viele neugebildete Composita.<br />
Häufung von Einsilblern.<br />
Withof antwortet Br. II auf Gleims Verbesserungsvorschläge,<br />
zu R u. a.: 'die vielen Monosylben sind freilich nicht angenehm'. 1 )<br />
— In A ist hiernach geändert, doch durchaus nicht regelmässig,<br />
am häufigsten wenn 6 Einsilbler auf einander folgen: M 8—29 : 27<br />
mal lauter Einsilbler in der eisten Vershälfte, — 1241 —266:nur<br />
3 mal.<br />
Dactylen<br />
hat Withof verwendet:<br />
1. In dem Gedicht 'Der Gedanke' [von 1744], in G 65 als<br />
'Dactylische Ode', in einer Zusatzstrophe II 133 als 'anapästische<br />
Weisen' bezeichnet. Der Rhythmus ist aber meist amphibrachisch<br />
[wie auch Gottsch. Crit. Dichtk., 388, derartige Verse amphibrachisch<br />
nennt]: So mag dann | der Ircigeist \ die Seele | veraphtenl f\ Ich gönne<br />
ihm Wohllust <strong>und</strong> Wem.\\ Die Strophe hat zwei solche Gruppen mit<br />
Kreuzreim. — Die Senkungen des Dactylus sind noch mehr als die<br />
des Jambus <strong>und</strong> Trochäus gegen Accent <strong>und</strong> Quantität [langen<br />
Vokal, schwer auszusprechende Konsonantenverbin dungen]<br />
empfindlich, was Withof auch in A nicht genügend berücksichtigt.<br />
— _/ \^ ^ <strong>und</strong> / ^ ^: a) im Wort: furchtsamen Blick b) im<br />
Satz: bes. in G viele Härten; neben unanstössigen Fällen wie<br />
Zukunft erstaunliche Fülle auch Freiheit vollkommen, Beichthum zu<br />
gross, Denkmahl zur Ewigkeit; in A Freygeist die Seele,<br />
Freiheit vorbei [Goethe, Rein. Fuchs II 207 Oheim zu Markte-, XI<br />
367 Schluckauf gesetzt}. _/[^ \ <strong>und</strong> _/;^ %, sowohl in G als<br />
in A: Dunkelheit brach, Geisterwelt, MiUehnaasz, Morgenihau [Rein.<br />
Fuchs II 213 Büsteviel hat ihm], — Im übrigen dieselben Freiheiten<br />
wie bei den Jamben <strong>und</strong> Trochäen: II146 Holdselig hast du.<br />
2. In den drei, von Withof selbst als sapphisch bezeichneten<br />
Widmungsoden vor den drei Gesängen der Redlichkeit G71, 89<br />
<strong>und</strong> 103. Sie hätten sich le icht von dem Gedicht, das in R una<br />
A v. Fürst gewidmet ist, trennen lassen, doch sind sie in A nicht<br />
aufgenommen, wohl weil Withof einsah, dass die Umarbeitung einer<br />
Neuschöpfung gleichen müsse. — Man kann zunächst zweifelhaft<br />
sein, nicht, bei welcher Betonung die Strophen am besten klingen,<br />
aber, nach welchem Schema Withof arbeiten wollte: Fest stehen
zunächst nur die 2. Halbverse der ersten 3 Verse — je 3 Trochäen;<br />
die ersten Halbverse zeigen — bei natürlicher Betonung — Wechsel<br />
zwischen dem Adonis —^—~ <strong>und</strong> dem seltneren - — ------- ;<br />
andere Formen kommen nicht vor [G 71 Nimmer gleichgültig —• ist<br />
adonisch, da gleichgültig u. dgl. auch in den anderen Metren das<br />
Schema------- füllt], an blosse Silbenzählung ist also nicht zu denken.<br />
Der Adonis lässt sich nic ht durchführen; auch wenn wir alle Freiheiten,<br />
die sich in der 'daetylischen Ode' finden, zu Hilfe nehmen<br />
<strong>und</strong> scandiren ich mag die Lernte u. s. w., so geht doch nicht G 87 der<br />
Ehrenämter, zur strengen Tugend. — - Genau dasselbe Metrum hat<br />
Zernitz, Versuch in Moral, <strong>und</strong> Schaferged., 1748. S. 101 'Das<br />
Gewissen/ 1 ) Da sich auch inhaltliche Anklänge an diese Ode bei<br />
Withof finden,' 2 ) so ist wohl auch im Metrum Einfluss Zernitz' anzunehmen.<br />
Dieser hat nun im 4. Vers den Adonis [ebenso Hallers<br />
Ode 'Die Tugend,' deren 3 Halbverse aber —- — ~ ! haben]; daraus<br />
schliesse ich, dass Withof im 4. Verse wenigstens den Adonis verwenden<br />
wollte, trotz G 88 Du heissbsie leben G 103 Stets neueSchnaren.*)<br />
Jetzt vermehr[e]t sich Ungelük <strong>und</strong> viel Jammer,<br />
Böser Krieg uns schlaget mit starekem Hammer,<br />
Gott! den Krieg doch endlichen stürtze nieder,<br />
Bette doch wieder/<br />
Also das antike Schema, aber ohne Cäsur <strong>und</strong> mit Reim.
<strong>Sprache</strong>*<br />
Laute^<br />
Vocale.<br />
vgl. v. Bahder, 168 ff.<br />
e > ö: G37, 53 beschtveren, aber M 51 == I 62 ö; Ha,<br />
VIII117 A—K e, L o, Go. 347 o. M 63, 119 entwehnen, 70 gewelinen,<br />
G 5, M 109' == I 274, 183, 290 ö. Ha, XVIII 22 D-K<br />
ä, L e, Go. 316 ö. M 76 ergetzen, <strong>und</strong> so stets in M, K*32 e,<br />
G, E <strong>und</strong> A haben ö: G 23, R 37, I 55 u. s. w.; Ha. IV 260 A—K<br />
e, L ö; Go. 116 ä.<br />
i — &: M 106 flüsternd > I 272 *; Go. 315 t. M 96<br />
würbelt\ Go. 320 i I 204', II 54 schwur ig; Adg. ü falsch.<br />
M71' = 186, 1187,285 Gebürge; Ha, IV, A—K ü. K 46 =<br />
134 Küssen; ü das ursprüngliche.<br />
^* — eu9 äu: Ass. 6 tongeräumt; Wb. bes. 17. Jh.; 1282' ei<br />
II10' Reutern, aber II 13 Reiter; Kr. rak; die Wörter sind<br />
etymologisch verschieden. M 2, 20, K 60 schm euch ein; G 148,<br />
152, G102 =: R42 =-- 1198, 1255 ei; Ha, XXII, 10 D—L ei;<br />
Go. 67 äu 'von schmauchen. 1 Verhalten: M 11 Je eichend; Go.<br />
316 ^. M 66 Papageien — >> I 79 o?/; Wb. oij nach dem nd., Kr.<br />
papegaay.<br />
u — o9 ü — ö: M 88, 96, 127 riflrr, G 39, II 87 ü; Kr. cfor.<br />
M113' erzörnte, Ulli 38 stfrwfc; G 74, R 6, I 280' il. Ha. XI<br />
76 B—E ö. M 30; 96 golden, G 40, K 11 = I 8 ü; M 111 =<br />
I 278, II 157' verguldeL<br />
ü
I 110 #; Wb. md. K 22 lasterhaft; Wb. lasterhaft für<br />
lasterhaft, 'dem Lästern ergeben,' für das Umgekehrte, das hier vor<br />
liegt, kein Beleg, wenn nicht hierher zu ziehen Wb. s. v. lasier-<br />
haftig Schuppius leuchtet die Sonn auch den ärgsten <strong>und</strong> lästerhaftig -<br />
sten Leuten.<br />
Verb.<br />
G 17 ein angefaulter Schlamm; Wb. intr. J.Paul. G 31<br />
die Welt.. . Ein Meer voll Kummer salz . . . Dort dämpf t es Schmerzen<br />
aus; Wb. Sebiz Feucldigkeit ausd.; ebenso Adg.; Sds. ohne Uml. trans.<br />
Tieck, Freiligrath. G 33 — K 64 Wer dämmt den frechen Strom;<br />
Kr. dämmen; Wb. Eollenh.; G 98 = R 37 = I 190 umdammt I 84<br />
e.ntdammte Lust. M 78 ersauffe n:, trans. > I 96 ertränken; mhd.<br />
ersoufen. M 52, I 94 färben trans.; mit Uml. G 23, 96 = R 35,<br />
M 32 ==-11131, 194'; mhd. mnd. verwen, variven, Kr. nur verwe,<br />
verwen,- Wb. kein Beispiel für trans. ohne Uml. M Vorr. gesäubert;<br />
Wb. -< --,' Adg. oberd. M 76' den hoch geschätzten Gedichten > 195<br />
ä, M78 — 197 ä; mhd. a <strong>und</strong> e; mnd., Kr. a; Wb. a -
Apokope nur des Metrums wegen? Einfluss des l? In der M<strong>und</strong>art<br />
fällt -e häufig ab, s. S. 28. Kehrein I 300, 2 <strong>und</strong> 275, 2 giebt nur<br />
bis 16. Jahrh. Belege für 6-losen plur. neutr. <strong>und</strong> masc. Dagegen<br />
-e ungewöhnlich erhalten M 133' Die Niederländere ><br />
II 216' -der; Lübben Gr. 95, Kehrein I § 272. K 40' MasanieUo, der<br />
sich .. . von der Fisch banke zum Bebellen . . . auf warf] Sds. 'm<strong>und</strong>artl.<br />
die Banke, 1 Ha. XI 55 Banque = franz.; kaum dat-e.<br />
Unbetontes e im Inlaut<br />
erhalten: G 138 Ungelück; Kr. geluk. — G 5, 55, 78<br />
nicht es, Wb. bis 1. Hälfte des 18. Jahrh. — Nach er, el: G 49<br />
Uferen 86 Federen, aber 20 Federn:; 84 des sprudelenden Weins; nl.<br />
vederen, handelen; Schottel 313 Häuseren; Weise, Curiöse Ged. 3 437<br />
Eiteren, aber Go. 229 Hammeln. — G 110 = R 47 = I 208 bahnete,<br />
139 drehete. ' ...<br />
synkopirt: gnug, Gnilge, gnügen häufig neben genug: G 162,<br />
M 71, 163; Wb. «. M 17 Der mannbarn Hoffnung; nur die<br />
gewöhnliche Synkope nach er, nicht Verkürzung von—ernen \pr-\-n<br />
sonans] > ern, liegt vor G 24 den albern Pöbel [Ha. V 375 dlbre}; <strong>und</strong><br />
wohl auch R 48 bey ... Serquis lüstern [dat., s. S. .32] Trank]<br />
s. Wb.? Günther, Lessing; allerdings M 119 lüstern adv.<br />
3. sg. ind. praes. <strong>und</strong> sw. praet.: Im mhd. war die Ausstossung<br />
des e auch bei §en mit tf-Laut schliessenden Stämmen gestattet.<br />
Käslin 28: 'Gerade hier synkopieren wir heutzutage bekanntlich<br />
nie mehr', dies gilt aber nur für die sw. <strong>und</strong> diejenigen<br />
st., deren Vocal in der 3. sg. gleich dem in der 1. sg. <strong>und</strong> im inf. ist:<br />
findet, bittet, aber hält, schilt, brät. 'Haller . . noch in L. . ., besonders<br />
hartnäckig.. findt' — W. hat ohne Einschränkung auch die<br />
synkopirte Form, noch in A, häufig im Reime: G 48 ich., betrachtte:,<br />
154 verachte 162 verschütte 4 verwandt: [Part.], M 86 = I 117<br />
findt, M 88 leistt [in Senkung], M I durchleucht:, M 119 ¦ = A I<br />
289 verschwind^ M 21 mit. . entarten Säften, K 14 acht} 33 badt.<br />
Einmal 2. plur.: R 34 toerd für werdet<br />
Sonst beseitigt A häufig härtere Synkope von G M K R: G<br />
31 = K 59 auf ivas unmöglichs > I 42 aufs allzu Schwere] M 54<br />
überirdsches Denken > I 65 das abgezogne; M 83 das kriegrische<br />
Metall > I 110 tödtende] B 54 augendienrisch ]> I 221 äugendienerisch.<br />
Anaptyxis vor r nach ei, eu, au.<br />
Im Auslaut fast durchgängig: M 27 theuer, II 31 Feuer; ganz<br />
vereinzelt K 35 Abentheur, II 165 Traurgerüste; Ha. noch in L Feur<br />
u. s. w. — Vor einer Endsilbe e -f- cons - wird entweder das Endungs-e<br />
synkopirt <strong>und</strong> es tritt Anapt. ein, oder beides unterbleibt: G<br />
151 theuren, M Inli. theuern; II 31' dauerte, I 292' ausgesteuert] I<br />
104 laurende, II 5 Mauren : trauren, I 116 betrauert] -ert scheint<br />
also dem -ret vorgezogen zu werden. — Vor erhaltenem Vocal nie<br />
Anapt.- M Inh. Steurung, M 10 =- I 244 Bäurin. — Ha. daurt]<br />
Go. 507 gegen Bauren] das er — wohl beeinflusst vom nom. Bauer<br />
[ß. 227] — für Metathesis hält, während er 315 ff. dauren, trauren,<br />
lauren hat.<br />
Consonanten.<br />
b: G 30 die Pokalen > K 58 Bokahlen > I 42 Bokalcn]<br />
\Yb. < fr. bocal, it. boccate; Kr. bocaal 'Bokaal.' G 111 der Fieber<br />
mächtig Heer > R 52 =--= I 216 Bieber] f nach dem lat. fiber?<br />
aber welcher Gr<strong>und</strong> lag für die fremde Form vor? Bedenken erregt<br />
auch die Schreibung ie] mnd. bever] Kr. beever; aber vgl. Kluge Fibel
ndd. < Bibel] umgekehrt vieber > biever >> bieber \-klee}] s.<br />
auch Wb. s, v. Fibel, fibern.<br />
di G 135, R 5 Tacht (m.); Wb. Ha, VI, 269. deutsch,<br />
Deutschland: M 26, 60', K 21 ty A stets d] Ha. XXIII 13 bis Lt,<br />
Go. tritt im Anhange für d ein.<br />
dt: M 66, 109' verwant, 21—dt] 66 Gesanten] A hat stets dt]<br />
Kr. verwant, gezant, im d.-hol!. Teil dt\ — sand =¦ ¦ sandte s. S. 36.<br />
g: II 9, 25 Jahnen; Wb. nordd. u. md. Ulli 99 das Glas am<br />
Glase klinkt' trinkt; Kr. klinken ; AVb. niederrh., in Aachen klcnkc;<br />
II 110 erklingen:. II 106 flucks; Kr. fluks, fluxs, 'fiuks\<br />
g — ch: I 124 Schwelg er haus, aber U III 28 Schivdcher;<br />
grammat. Wechsel, mhd. g u. h, Kr. zweigen.<br />
eh — h: II 110 gieng auch ihm des Landes Plage nach: sprach :<br />
Schmach; mhd. nach u. wa7w?; Wb. Weller [1666]; Ha, XI, 160 bis B.<br />
n — m: M 127 Feuerthurn > II 180 m, aber II 163 den<br />
Timm) nach Kluge n das ursprüngl.; Wb. ¦ ; nl. noch jetzt toren,<br />
p — pf: I 95 £rwr Pflage, doch I 129 P/a^e; hyperhochd.,<br />
des Setzers?<br />
pf—f: M 27 Flegevater > I 263 Vaterspflege; Trautmann,<br />
Die Sprachlaute u. s. w. § 1060 'Anlautendes pf wird im Norden<br />
wol überall auch f gesprochen.'<br />
t: G 111 tichten 'trachten' > R 49 d; a5 zwiteern, Sds. Schottel; M 61<br />
rf^r schwitzernde Gesang ^> I 73 durchzwitschernde; schwitzern : in<br />
der M<strong>und</strong>art war £ nicht zu #, ^ verschoben, doch entspricht in<br />
verschiedenen Wörtern nd. nl. [zunächst tonloses] s einem hd. z;<br />
vgl. Lübben. mnd. Gr. 48, mnd. Wb. unter Z <strong>und</strong> S, Grimm Gr. I<br />
497, Jellinghaus nl. Volksmu. 104. — z. B. Kr. sissen = zischen,<br />
zwick = Zwick; mnd. swickel; Idiot Osn.. Nachtrag 388 'zwickern,<br />
hier swikkerrl; Woeste swickel; vielleicht ist ein m<strong>und</strong>artl. swittern,<br />
switsern anzusetzen, oder W. sprach hd. zivitzern, zwitschern als<br />
switsern aus, was dann nach der Analogie von swcllen *) : schivellen<br />
zu schwitzern wurde; doch ist auch Metathesis aus zwitschern nicht<br />
unmöglich. — K 42' brennendes Ziegellack > I 30' Ä; falsche<br />
Etymologie, die das m<strong>und</strong>artl. « dem hd. z. gleichsetzte? M 21<br />
das Auge Hin seit schon >> I 256 blinzelt, Ass, Vorber. blinselt M 85'<br />
drei zig > I 113' dreyszig; nach zwanzig u. s. w., in der M<strong>und</strong>art<br />
<strong>und</strong> im nl. entsprach überall t; vgl. Braune, ahd. Gr. § 272, Anm. 1<br />
tncigvaltez.<br />
Konsonanten - Gemination<br />
lässt bei der schwankenden Orthographie selten einen Schluss auf<br />
den Lautwert des Konsonanten <strong>und</strong> des vorhergehenden Voka les<br />
zu, wenigstens in M <strong>und</strong> G. In A ist die Schreibung meist nach<br />
Go. 48 geregelt: 'Die Mitlauter werden auch verdoppelt, <strong>und</strong> zwar<br />
insgemein nach einem kurzen Selbstlaute, um dadurch der Syllbe<br />
die gehörige Länge zu geben.' — G 3, 145 Eckel; M 53, II 66<br />
<strong>und</strong> oft k [EM, ekeln sind Lieblingswörter W.s]; nd. e [nach Kluge],<br />
Ha. stets ck [Käsl. 52]. Während G <strong>und</strong> M nach langem Vocal<br />
ff <strong>und</strong> f haben, ändert A stets in f, nur in Stuffe nicht: G 146,<br />
I 84 Stuffen, I 274' Stuffenlehre; vgl. Go. 49 l F wird häufig ver<br />
doppelt, aber auch nur nach kurzen Vocalen, z. E. ..hoffen, Stuffen 1 ;<br />
Kr. II, der laufen, rufen u. s. w. hat, s. v. Stufe s. Stuffe; Ha.XIV,<br />
II 47 Stuffen, 22 Stufftnweis in B C, aber dann Stufe; mhd. stuofe.
Von der Etymologie beeinflusste Schreibung.<br />
1 237 den Endschlusz . . fassen < R 62 den Entschlüsz, II 115<br />
dein Entschliisz; Endschlusz nicht 'EndurteiF [Wb. Stieler], aber es<br />
kann gefühlt sein als 'endgültiger Plan'; auf etwas ähnliches hinzuweisen<br />
scheint die Betonung G 122 der- schönste Entwurf. —<br />
Umgekehrt t statt d: K 19' diese Anmerkung, die gar einen andern<br />
Entzweck hat; ebenso II 37 t. Wb. Dusch! Ulli 59 einhällig;<br />
Wb. Voss von Einhall; mhd. e; R 50' = I 213' Faullenzer;<br />
Wb. .'beruht darauf, dass man aus faulenz einen faulen lenz<br />
[Lorenz] machte.' Noch nicht zu —redig umgedeutet II 106' Ruhm rät<br />
higkeit, mhd. ruomreittcheit; Wb. bis Herder [1767].<br />
Formen.<br />
Substantivum. Declination<br />
der Substantiva.<br />
[s. auch S, 23.]<br />
Der nom. sg. der masc. n -Stä mme <strong>und</strong> der zu ihnen übergetretenen<br />
Wörter.<br />
Go. 212 möchte uniformiren, er setzt 228 an Frieden, Funken,<br />
Glauben..; Kr. c oder Abfall des e. — II 3, 113 Friede . A<br />
II 3 Funke.K 9 Galge; Wb. Frisch, Belege « I 216 —en [Hiatus verm.].<br />
Der gen. sg. dieser Wörter stets auf - ens: M Inh. Glaubens<br />
M 4 Hauff ens II 30' Schadens M 64 Schattens; um so auffälliger ist<br />
der gen.eines no [w/oJ-Stammes: G6 JWfes Wesen Unterscheid; ferner<br />
R 61' =--1 234' Graste eines Gulden; indecl. wie der pl. der Geld-,<br />
Mass-, Gewichtssorten, oder zu sw. Guide [Sds. Luther]?<br />
Erhaltung der st <strong>und</strong> Ü bergang der sw. zur st. D eclination.<br />
mase. sg.: G 79 in dem Für s t ^> R 12 im Fürsten ^> I 147 den<br />
Fürsten; Wb. st.
schüsselvoll, doch hat I 79 Schüsseln voll; ahd. sw.? mhd. stsw., mnd. sw.<br />
Erhaltung der sw. <strong>und</strong> Übergang aus der st. zur sw. Declination.<br />
sing.<br />
masc.: I 269 der . . L e n z II57 des Lernen M 116 vom .. Lenzen:, I<br />
46 den Lenz; mhd. lenze, Wb. sw. < ->. U III 19 Wenn ihm,<br />
Pfuschern, Mangel Sorge macht; soll doch wohl dat. sg. sein;<br />
Kehrein I, § 310 eines Buhlern (Fleming). Ulli 133'Den Zwergen,<br />
der als Riese spricht; einen Beleg für sw. habe ich sonst nirgends<br />
gef<strong>und</strong>en; vielleicht von Riese beeinflusst; II 62 Zwerge :f nom. pl.<br />
s i n g. f e m.: II19 der Er den: ^ >; K 23 an semer Fr a u e n;<br />
*? [A ändert]; G 85 auf der . . . Saiten:.<br />
p 1 u r.<br />
Im Plural sind Übergänge einzelner Wörter <strong>und</strong> ganzer Klassen<br />
zur sw. Declination sowohl in den M<strong>und</strong>arten als in der Schrift-<br />
<strong>Sprache</strong> nicht selten. — Weinhold, alem. Gr. 415: L —en, welches<br />
sich seit dem 13. Jahrh. in grosser Fülle ... in den st. gen. pl.<br />
eindrängt. 5 Noch Haller hat sehr viele dieser gen., besonders in<br />
der 1. Ausgabe, doch [Käslin 6 f.] nicht aus dem alemannischen,<br />
seiner Zeit, sondern aus 'den Bibeln <strong>und</strong> symbolischen Büchern,'<br />
wie er selbs t in der Vorrede zu C sagt. — Im mnd. ist die Vermischung<br />
von st. <strong>und</strong> sw. Declination sehr verbreitet; Lübben, mnd.<br />
Wörterb. Vorr. VI sagt, 'dass fast jedes subst. landschaftlich oder<br />
auch individuell nach beiden Formen gewandelt werden kann'; mnd.<br />
Gr. 99: 'wie denn die westlichen, dem Niederländischen zugewandten<br />
[Dialekte] eine Neigung haben, die sw. Declination überall zu bevorzugen.'<br />
— Im nl. beherrscht die sw. Declination schon früh<br />
[s. Franck, mnl. Gr. 123] den ganzen Plural, nur von —s, —ers<br />
beschränkt. — Ob Withof die —w-Formen aus der Duisburger<br />
M<strong>und</strong>art hatte, ist zweifelhaft. Die Proben aus Duisburg <strong>und</strong> seiner<br />
weiteren Umgebung bei Firmenich I, 412 u. s. w. bieten keinen Anhalt.<br />
Ungewöhnliche sw. Formen finden sich nur selten [I, 390<br />
Erdappelen, 416 Schemen = Schuhe], ausserdem hat häufig der st. pl.<br />
keine Endung, der sw. —e < en, *) daneben sehr oft —s; erst im<br />
holländ. Geldern heisst es [IV, 727] boomen, humi, [730] gebruken,<br />
jaoren. Es ist also Withofs Aufenthalt in Holland zur Erklärung<br />
heranzuziehen; auch können die — w-Plurale sehr wohl in der vom<br />
holländ. beeinflussten <strong>Sprache</strong> der Gebildeten Duisburgs gebräuchlich<br />
gewesen sein, <strong>und</strong> ihr häufiges Vorkommen bei Haller mochte<br />
sie ihm als in der Schriftsprache unanstössig erscheinen lassen. —<br />
Von verschiedenen unten angeführten Wörtern sind übrigens auch<br />
bei anderen Schriftstellern sw. Formen belegt, s. auch Wb. s. v.<br />
Kraft, Kind, <strong>und</strong> Kehrein I, § 310, 315. — In den gen. plur. dringt<br />
die sw. Form am öftesten ein; sind Wörter nur in diesem Casus<br />
belegt, so ist ein Schluss auf den nom. acc. pl. nicht erlaubt, wohl<br />
aber kann man von sw. nom, acc. auf sw. gen. schliessen; s. auch<br />
S* 49. In A bleiben fast nur im Reime <strong>und</strong> zur Vermeidung des<br />
Hiatus sw. Formen stehen.<br />
plur. masc.<br />
nom. acc: M 68 der Duft der Hainen: > I 81 die Hainen,'ACC;<br />
Wb. Opitz. UII 9 nom. Hamstern; mhd. st., ahd. hamaströ. II 100'<br />
die ... Erzherzogen; urspr. sw.; Wb. ^-. 146 ihre Hufen an,<br />
acc; Sds. Klinger sw. gen. plur. R 17 == 1156 die Keimen eingesetzt;<br />
1242 unnütze keimen: [lies Keimen]; G 130 den Keim; Wb.<br />
J. Paul Keimenflor; Woeste, Doornk. Mnen, Schamb. daneben —nc.<br />
II154 bis in deine Kreisen:. U III 96 Schachten; Wb. Heine.
G 135 Das Volk vermählet Pflicht <strong>und</strong> Scherzen:; inf.? K 60 die<br />
meisten Siegen:] Lexer den sigen niederrh.; Lübben sege,segcn(e),<br />
m. u. f.; Kr. zöge, t Sinnen: G 90, M 58, 70, 87r R 27 u. s. w.<br />
sw. nom. acc. gen. auch ausserhalb des Reims; A stets st., doch<br />
183 sw. im Reim; Wb. sw. *. M 30 Sternen waren es;<br />
G Widm., K71, 114, 128 ~m\ ahd. mhd. swst., Weig. plur. sw.<br />
'bei Luther <strong>und</strong> selbst noch später. 5 M 59 ==• 171 die Stielen<br />
[acc.]:. K 11 nur auf wenig Tagen:; gen. Tagen: G72:, Ml:,<br />
K28:; aber auch in Prosa Brief I, 1 dieser Tagen; Wb. gen. u. a.<br />
Fleming, Haller. Tempeln: M 14 nom., K 36 acc, M 116 ge n.;<br />
A ändert. 140, UIII54 acc. Thronen:; Wb. Klopst., Adg\,<br />
Goethe [im Reim]. II125 so fürchterUche Toden:; Sds. Mühlpfordt.<br />
Nur im gen. pl. sind sw. belegt: G110 Ständen > R 48 = 1209<br />
—a M 31 Teufeln:. 1 ) M 113 der Theilen innrer > I 281<br />
der Theile innrer. M 48 Tönen > I 59 —e. M 104 Träumen<br />
M 80 Trieben.<br />
plur. neutr.:<br />
nom. acc. II 114 in sumpfichte Gestaden:. M Inli. über vier<br />
Jahren lang; II 153 bis in reifre Jahren:; aber II 17 ganzer<br />
sieben Jahre. K 25' einige mahlen > I 18' einigemal. M 127<br />
Mast <strong>und</strong> Tauen knarren.<br />
sw. Form nur im gen. pl. belegt: G 81 Dingen:; Wb. vereinzelt<br />
. G 2 Vögelheeren:; M 111, I 278, II 59 nom. acc. st,<br />
GWidm. Lastern; G 113, M 84, A I Widm. gen. st., M 74<br />
u. s. w. nom. acc. st. II 17 Der schiversten Thoren eines, aber II 29 vor<br />
.. Thore trieb; Grenz II 193 -en.<br />
plur. fern.:<br />
M 57 Der.. Lüsten: >> I 68 Lüste, nom.; Lust ist bei W. fern.,<br />
s. M. 4; Kr. masc. I 31 Nöthen:, acc. Wb. .<br />
Fremdwörter.<br />
Auch hier hat W. häufig ungewöhnlichen sw. pl. — Über den<br />
jetzigen Gebrauch s. Matthias, Sprachleben <strong>und</strong> Sprachschäden<br />
(1892) 45. 46. — z. B.: Affekten, nom. acc. gen. I 29, 32, 164,<br />
253 [Lieblingswort in R u. A, M 18 dafür Leidenschaft]; Sds.<br />
Less. Kant. G 6 Choren: gen.; I 96 u. s. w. Chöre; Wb. sw.<br />
Ringwald. I 106 Contr asten:, acc. . II 25 Krämerbude der<br />
Commisem; von Eschenb. getadelt, M 112 Instrumenten,<br />
acc. > 1279"—e. M. 66 Kardinalen, gen. > 179 —e. 136<br />
Städtelabyrinthen:, acc. Metallen G 143 acc, M82:? gen. ><br />
1109:, nom.; Sds. Brockes, Haller. Olympen M 96 acc, II 134<br />
vor Vocal, nom. 1201 Originalen:, acc, IVorr. gen., aber K 30'<br />
='122' -e, acc; Wb. nur -e, -ien. G 30 Pokalen:, acc. 1207<br />
Polen: [am Magnet], nom. K 18' = 114 Romanen, nom.;<br />
Wb. . 1121 jSfuowcw:;"nom. II 219' dieser:'. Stylen. 171<br />
Topasen:, nom. .<br />
plur. auf — er <strong>und</strong> --&<br />
Die Deminutiva haben häufig —er, den Plural der s-Stämme.<br />
Die M<strong>und</strong>art von Duisburg <strong>und</strong> seiner weitern Umgebung hat <strong>und</strong><br />
hatte wahrscheinlich auch damals —kes\ Duisburg [Firmenich I, 412]<br />
Blümkes, nach Holland hinein —-kes, —kens, nl. —kens; nach Osten<br />
Münster [I, 289] Sternkes, Jellinghaus, westf. [ravensb.] Gr. 77<br />
—kens; nach Süden Düsseldorf [I, 436. 437] Bäckches, Wippkes;<br />
doch z. B. in der Grafschaft Mark [Frommann V 277] blümgdr;<br />
Sds. s. v. Bild Büdcher, Merck. — Vielleicht herrschte in Duisburg
ein ähnliches Verhältnis, wie jetzt in Elberfeld [nach Schön, Progr.<br />
Elberf. 1865 S. 9f.: 'ken hat im Plural kes, chen dagegen eher, <strong>und</strong><br />
diese zweite Form ist die, deren sich die Gebildeten bedienen';<br />
l ker .. kommt nie vor, dagegen wird auch ches gehört'. — 'Verkleinerungswörter<br />
sind sehr beliebt', wie auch die Proben bei Firmen,<br />
zeigen. — M 84 Stückger Glas > I 112 -dien. K 55 Blühmcher >lW—<br />
chm. 157 Büthger. 1209 Hofeher. II25 Würmcher. II217 Wörtcher.<br />
II135 Die Häusclier. II 173 Beutelch er; daneben 1165 in<br />
Häuserehen, wie denn ein dat. —ern nicht belegt ist. I 9 Sternchen,<br />
127 Fünkchen u. s. w. Einmal —chens: M 105' den Bilder-chens ><br />
I 270' —chen. — Ferner mit ungewöhnlichem — er: 162 legt<br />
Paradiser an, aber I 221 die Paradise zu. — Plur. auf -s nur in<br />
Fremdwörtern — KVorr. Plans I 127 Concerts I 154 Systems — <strong>und</strong><br />
Eigennamen.<br />
Umlaut in der Declination.<br />
M 69' von keinen.. Wünschen; <strong>Dr</strong>uckf.?; Lexer, Chron. v.<br />
Augsb. 311 nach*, ivunschen; K 49 ü, G8 in Forsten; Wb. bis<br />
Günther; Adg. Forste, . . auch die Forste,<br />
Eigennamen.<br />
Die grosse Mannigfaltigkeit der Formen ist z. T. von metrischen<br />
Gründen veranlagst.<br />
1. Verkürzung, Weglassimg der Endung. — - Einige dieser<br />
Formen gehen aufs nl. zurück: G 79 Indian, R 15 = 1152 Amerikan;<br />
Kr. II Indiaan, Amerikaan. —- 188' der Türk, ebda den Türken<br />
M72 den Scyth M 68 dem Beduin. - 179 Biogen M 64 Vitell, dat.<br />
1104 Herfatls Bild,<br />
2. Unverkürzte Form des nom. durch alle Casus:M 65 in Galcnus<br />
Sprüchen M 9 = I 243 Doris, Canitz, gen.; u. s. w.<br />
3. Sehr häufig ist die sw. Declination: fern. M 24 Proserpinens<br />
M 107 Aurorens. — G 155 der Vesten M 110 = I 277 der Floren. —<br />
ungewöhnlich G 22 Mortens nahes Schwert G 43 Mortens Faust —<br />
I Vorr. Vestalen, pl. — niasc. G 149 Sioctens M 54 Böhmens > I 66<br />
Jacob Böhms M 64 Getens [nom. Geta] G 151 Gangens Fluthen. —<br />
1 76 Vitellen, dat. — plur. I 7 Caüdlen II 209 Mäcenen, Hussen. —<br />
Im latein. w-Stamm: M 78 Didons M 76 Pisons, aber G 147 cfes<br />
Maros. — plur. I 7 Nasonen II 47 Homeren möglich <strong>und</strong> Maronen;<br />
Ha. XV, 30 Maronen, worüber Gottsch. spottete.<br />
4. plur. auf -¦ #: M 68 =-181' derer Bedouins 1245 Diogens<br />
I 46 Cleopatras.<br />
Genus.<br />
M 130 7c7^ s'A efew Beil, ihn [lies: iÄr?] heiligsten Gebüsche,<br />
Der auch nach eium Stämmen sielt > II 212 r/#s £.; Sds. Paracelsus<br />
m.? ahd. mhd. mnd. neutr., Kr. f. M 84 dein Hab; Kr. haaf,<br />
have [genus? Mieg have fern.]; Sds. Zschokke mein weniges Habe;<br />
Sds. nimmt Einfluss der Verbindung Hab' <strong>und</strong> Gut an. M16, K 52<br />
Inbrunst m.; Wb. -
nis* f.; Wb. häufig im 18. Jh. II 97 Kümmernisz n.; Wb.<br />
Butschky.<br />
Der häufige Gebrauch des plur. hat oft Übertritt zum f. veranlasst.<br />
W. bietet einen seltener belegten Übergang I 249 ivie<br />
ein Jude . . nach hoher Zinse schleicht. Danach wird f. sg. auch<br />
anzusetzen sein in I 224 wird deine Gunst der Tugend Zinse iverden;<br />
1 237 ohne Zinse; II 163 Geschwollne Zinse; Weig. hält I 224 Zinse für<br />
plur., ebenso bei Ge liert, Lustspiele 154. Dort heisst es [citirt nach<br />
der Ausgabe von 1774, pag. 132] muss ihr alle Wochen für den Thaler<br />
einen Pfennig Zinse geben. In dieser Angelegenheit, nämlich ihre<br />
Zinsen abzutragen, kömmt sie... her; Sds. für den sg. f. Mendelss.,<br />
Moser. Kr. cyns, Uns f., aber Mieg cijns m.; Schamb. Uns m., tinse<br />
f. — Das masc. oder neutr. ist erhalten M 63 die müden Sehnen Vom<br />
Gram mit Schwiel bedeckt; mhd. swil stm. u. stn.; Lübben swef,<br />
n.,'de swele, m. [oder f.?]; nach Weig. veranlasste das. einmal belegte<br />
sttilo den Übergang zum f.; wahrscheinlicher doch der plur.<br />
Ebenso G 95, I 181 Tücke plur.;,Wb. bis Uz, Moser.<br />
Fremdwörter.<br />
K 34 Cap f.; Kr. kaap. fern.; II 189 Chamäleon, m. =---• griech.lat.;<br />
Sds. «f--> I 207 GY oc odil m. = = griech.; Wb. Haller. R 22' -<br />
1163' Fagott m. =- franz. II32, 128 J?y iw ne, m. = griech.-lat.; Wb,<br />
im 18. Jahrh. f. U II 51, 54 Labyrinth, m. =-- griech.; Wb. R 30 — 1176' —em<br />
G 143 mit heissen <strong>Dr</strong>uck G 150 Er sitzt in bunten Taft ebda, bei<br />
spätem Licht M 119 mit dummen Eigennutz R 48 bey.. Serquis lüstern<br />
Trank — Da in allen diesen Fällen Präpos, vorhergeht, so muss<br />
hier Fortsetzung des vom mhd. an belegten Gebrauches angenommen<br />
werden; man könnte sonst an die Gleichheit der st. <strong>und</strong> sw.Form<br />
in der M<strong>und</strong>art <strong>und</strong> in der nl. Schriftsprache denken. Auf Gleichheit<br />
der Formen für dat. <strong>und</strong> acc. beruhen aber wohl, falls nicht<br />
<strong>Dr</strong>uckfehler vorliegen, einige Fälle, in denen den statt dem steht:<br />
G 50 Die an den trüben Strom .. wohnen G 78 in den [dat.] stillen<br />
Ilain, vielle icht auch G155 Trift, die auf den Rosen fBasen] spielt<br />
[auch G 156 von niedern Basen kann sg. sein, doch ist der plur.<br />
Basen nicht ungewöhnlich].
Nach dem Artikel.<br />
G 80 der jugendlicher Beiz; Go. 251 wendet sich gegen Schotteis<br />
der grosser Cicero: 'Dieses hat aber nach seiner Zeit nirgends Beyfall<br />
gef<strong>und</strong>en'. - Häufiger im nom. acc. plur.: G Von*, die vornehmste<br />
Gegenstände G 15 die eitle Bemühungen G 90' die gerühmte ausserordentlichen<br />
Vorzüge; Go. 251 auch hiergegen. —-¦ K 18' dieselbige<br />
Gleise. —<br />
Nach dem Pronomen.<br />
Nach diese nom. acc. plur. hat G sw. u. st., M sw., A st.:<br />
G Von-., M 106, 109' sw.; G 63, I 94', 272, 274' st. - 172 jene<br />
grüne Sträuche. - Nach den possess. nom. acc. plur. fast stets st.,<br />
nur in R 12', 27' <strong>und</strong> sonst vereinzelt sw, so G 25 = K 37 ihre<br />
durstgen Augen [Hiatus verm.]. Einmal nom. sg. niasc. sw.:<br />
M Inh. unser gemeine Mann; wohl Einfluss des geläufigeren 'der<br />
gemeine 31.' — R 20' = I 161 andrer .. . gewöhnlichen Ergötzungen.<br />
aber II 120 andre namhafte Krankheiten. - K 17' = I 13 sonstige . .<br />
Ideine Schriften. — Nach solche fast stets st., aber M Inh. s. trefflichen<br />
Gesänge. — M 104' — I 270' tvelche breite Äste. — R 40 von allem<br />
unserm Thun > I 194 unsern y ebenso sw. sg. I 75, II 82. plur.: M 110'<br />
alle übrigen besondern Schönheiten > 1277' übrige besondere, ebenso<br />
st, G 161, 1284, 114 u. s. w. — II 212 keine gute Thaten] ebenso st.<br />
plur. K 59', 1128', II 208. — M Vorr. einige schätzbaren Kenner ebda,<br />
einiger auswärtigen Gelehrten. — M109' Viele trefflichen<br />
Verhältnisse > I 275' treffliche. —<br />
Anrede ohne pron. pers.<br />
Stets st.: II 105 ==1271 mit Lust bethaute Fluren II 211 beflügelte<br />
Gedanken.<br />
Anrede mit pron. pers.<br />
M 130 ihr dichtenden Gedanken; ebenso sw. pl. M 106, 120'<br />
aber st. G 38, I 291'.<br />
Substantivirtes Adjectivum.<br />
I 79 erhabne Taufverwandten:. —<br />
II 116 ein ächter Fromme. — II 113 gegen die Bctriegliche; II 30'<br />
diejenigen feigherzigen; M 90' ihre Untergebene [pl.] ; I 245 Ihr Zunft -<br />
gelehrte. — J 201 Da leuchtet ein Gestirn auf seines gleiche hin
mit tarnenden Gemächern [nach der Anm. mehrere tausend] G 81<br />
Ein Lager hat ein Haupt, doch tausende Soldaten; [daneben M 37<br />
Tausend wird die Erde schon zur Hölle ^> II172 für tausend]: Sds.<br />
Pyrker in tausende Splitter. — R 55 =- I 22 J Hohn <strong>und</strong> Neid <strong>und</strong><br />
tausend Ungemach; 's. Wb. 3a. — II 15' Vor ziveyh<strong>und</strong>ert etlichen<br />
<strong>und</strong> fünf dg Jahren; etliche wie eine einstell. Zahl behandelt. — I<br />
123 vor sieben Jahr; Wb. 'für den dat. (wie .. bei fusz. .) in<br />
correcter <strong>Sprache</strong> nieht'.<br />
Pronomen.<br />
1100 wirstu; Wb. 17. 18. Jahrh. selten, Fr. Müller (1776);<br />
sehr häufig bei Götz, z B. bei Seuffert, Bd. 42, S. 40. 41.<br />
G 162 Gnug, dass der ihm selber schade 'sich'; Wb. bis Brockes.<br />
I 138 Ermüdet er sich nicht, ihr immer zu verfehlen [der LustJ<br />
1168 ..Einsamkeit; Da Palästinas Volk sich ihr im Sacke freut; Go. 27ö<br />
nur ihrer; so M 5.<br />
Auch bei der ist die nicht erweiterte Form einigemal erhalten:<br />
R37 die Ruh, der er verfehlt > I 189 der er darbt G 70<br />
die Ursache, um der . .; gen., nicht dat.; Wb. 18. Jahrh. selten, Göck.,<br />
Goethe. — - G 50 die übrigen, von den ich einer bin M 17<br />
Fre<strong>und</strong>lichkeiten, Bei den . . ^> I 252 loobey R 45 Schaaren, Den er<br />
Verschiedenheit. . gab. — G 130 Die . . schrein, Den reichst du Milch K 42<br />
0, wol den! die . . . vgl. Brief II 1 [über R, Vers 6] 'Denen setze<br />
ich niehmahls, als wan welche, die etc. darauf folgt'; Wb. kein Bsp.<br />
aus 18. Jahrh. — Andrerseits aber die erweiterte Form nicht nur<br />
als Relat. <strong>und</strong> Demonstr. [M 81 deren u. s. w.], sondern zuweilen<br />
auch als Artikel, doch nur in Prosa: M 68' ==-= A I 81' derer Bedouins;<br />
A II 68' denen . . Diamanten; G Vorr. derer jenigen Ärzte: A I 283'<br />
denenjenigen Schönheiten
Unorganisches e, l.u. 3. sing. st. praet.: in G <strong>und</strong> M sehr<br />
häufig, in K <strong>und</strong> R seltner, in A nie. G8 bcsunge G 153 hielte<br />
M 80 stürbe M 104 sähe; oft als klingender Reim: G 2, 3 vcrgasse: sasse<br />
M 26 schlüge: Pfluge K 2 iviese : priese R 60 zöge : betröge. -In der Prosa<br />
überwiegt sogar die unorganische Form bisweilen, so in M Inh.,<br />
wo nur war neben wäre, sonst stets —-e; auch vor Vocalen: G 23' striche<br />
insonderheit M 85' miszlunge ihr K 25 läge er. — Ha, beseitigt nach<br />
Käslin 19 in C (1743) die meisten dieser Bildungen, gegen die sich<br />
auch Go. 505 wendet.<br />
Im imperat.: Auch schon mhd. stielte, vernüde [Weinh. mhd.<br />
Gr. § 371], jetzt ist bei den st. v. mit e, Umlaut i, das —e nicht<br />
gestattet, nur in siehe 'zumal im theologischen Stil' [Wilmanns<br />
I 261]: I 274 siehe; II 17 treffe s. S. 36; Ha, VIII, 38, A—C er-giebc<br />
dich.<br />
im conj. von sein: G 148 er scije; ahd. st, mhd. st skje,<br />
sie; Ha. V 282 A— K säe; Go. 297 'nicht seye\<br />
Ablaut.<br />
III. Reihe: e -f- nas. liq. -f- cons.: u im prset. ind. plur., conj.<br />
<strong>und</strong> auch ind. sing., oft, doch nicht stets, im Keime, daneben d.-<br />
Auch Ha. [bis L] <strong>und</strong> Go. schwanken, ind. plur. <strong>und</strong> conj.: M 30<br />
— II 128 erklungen:, II13 sungen M 31 schhmgen II 26 empf<strong>und</strong>en :,<br />
M 106 fände:, M 49 — I 60 verbünde: empfünde, daneben II 12 empfanden<br />
II116 fände, ind. sg.: M 86~ verdrung:, M 85'=-1113'<br />
misdunge G 8 besunge G 129 schtvung II 113 trunJcest M 44, 80, 83<br />
fand:, A ändert, ebenso M 12, 83' =¦ = 1111' fand. M 82 =- 1105'<br />
sprang II13 fomd;. G <strong>und</strong> M bevorzugen ward, A wurde: G 18,<br />
'M 33, 49, 60, 1113', II 28', 131; Go. nur a, I 43b empfohl:, Wb.<br />
Moser, Nicolai, e-\-mm, nn: das ^ des plur. prset. <strong>und</strong> des part.<br />
wurde zu o [v. Bahder 186], dies drang dann auch in den<br />
sg.: . Ass. 25 begönne M 80 durchrmne M 10 durchsonne:, R 48 = I<br />
209 sonnen:,<br />
a:ö-Reihe: G bis A st<strong>und</strong> <strong>und</strong> stand; Übertritt von jagen in<br />
diese Reihe s. unten.<br />
redupl. v.: M25 der verloffne Trieb II 17 herzuqeloffen:, II, 30'<br />
weggcloffen U II 103 Vedauffnen; Wb. o f >.<br />
Brechung <strong>und</strong> Umlaut bei den st. V.<br />
eu Reihe: die ungebrochnen Formen der 2. 3. sg. <strong>und</strong> 2. imp.<br />
sind sehr häufig, auch in A; daneben die gebrochenen, ohne dass<br />
sich eine bestimmte Regel erkennen Hesse. In der gehobenen oder<br />
bildlichen Redeweise meist, doch nicht ausnahmslos, eu. Bsp. für<br />
eu: wohl stets beut [G 146, 161, I 67, II 6, 78 u. s..w.], dem<br />
zweisilbigen bietet <strong>und</strong> dem synkopirten biett vorgezogen; II 117<br />
entfleucht M 79 fleust M 46 geust I 76 schleuset- I 271 entseuchst. M 108<br />
= I 274 fleuch M 120 gems II 71 bezeuch. Go. 335 eu, ; die<br />
neuern sagen auch du fliegst"; Adg. ie, obere! e«. — - kömmt:<br />
zunächst G 46, G 118 o, in M <strong>und</strong> A [M 46, 81^ I? 79 u. s. w.]<br />
ö; auch Ha. [nach Horäk II, 6] inAo, B—L ö; Go. 323 ö 'sprechen<br />
die Schlesier <strong>und</strong> Meissner.' -- M 54, 63, 69, 102' ruft G<br />
21,<br />
I 62, 98, 284 ruft; Go. u. Man kann schwanken, ob ruft zum sw.<br />
wM. riiefen oder mit Umlaut zu ruofen gehört; da M 106, I 272<br />
rief, nicht rufte, so ist mir das letztere wahrscheinlich [Wb.<br />
1398<br />
leitet ruft bei P. Gerhardt von rüefen ab]. - Ebenso ist wohl<br />
G 73 häuft nicht von kaufen, sondern nach läuft gebildet, da<br />
nach<br />
Wb. 325 bair. <strong>und</strong> am Rhein kief vorkommt <strong>und</strong> M 81 unter-<br />
kauffen steht. — G 3 ¦=- II 66, M 23 = I 258 u. ö. jagt]
Wb.<br />
nl., nd., Brockes u. A I 258. Auch st. part.: II 88 Da<br />
kömmt<br />
ein Herr gefährlich angejagen: aber G l&h verjaget werde;<br />
Scheidung<br />
zwischen intr. <strong>und</strong> tr.? — II 86 Mit: ahd. mhd. St., Wb. .—<br />
•<br />
Übertragung des Umlauts auf den inf.: G 99 quillen: Wb. < >. — •<br />
Fehlen des Umlauts im imper.: G 124 mesz A II 17 treffe \ nl.<br />
meet\<br />
Weinh. § 371 führt aus dem md. an jehe, nem, neme.<br />
Rückumlaut im sw. Prset.<br />
Go. 305 nennt ihn 'eine gewisse Unbeständigkeit der Aussprache';<br />
W. hat beide Formen regellos nebeneinander; nur G hat<br />
wohl stets a: G 154 entbrannt 1131' gebrennt I 73 kennten: entivendten<br />
M 75 =-¦ I 92 nennte: rennte M 65 =:¦ - 177' genannt.<br />
—<br />
II 11 sand; Apokope in A nicht anzunehmen; aitcli Luther<br />
hat<br />
nach Weig. neben sandte sand; wurde der Rückumlaut als Ablaut<br />
gefühlt? nl. senden, zond, gezonden.<br />
Praeteritopraesentia.<br />
I 281' muszt ihr < M 113' müszt; Wb. 'vereinzelt im<br />
17. Jh.', Sehuppius, nl. moet, —- Bei dürfen ist das o, ö despraet,<br />
<strong>und</strong> part. erhalten <strong>und</strong> verdrängt auch das u, ü des prse-s.; Go. 303<br />
ö; Adg. ö oberd.: II14 dorfte G 158, II 5 dörfte; I 237 dörft ihr,<br />
II 27 dörfen 3 pl., M Inh. dörfe; aber G 151 der dürftigen, II 28'<br />
Dürftigkeit.<br />
Form- <strong>und</strong> Bedeutungs - Beziehungen zwischen Verben<br />
desselben Stammes.<br />
noch häufig verdringen, st. v., trans.: G 10 verdringet G 111<br />
verdräng M 86 verdräng M 115 verdrängen M 129 verdringt ^> II182<br />
verdrengt, ebenso M 119 verdrengt G 93 verdrengen; Wb. . —<br />
hangen, hängen s. S. 39. — - M 52 ein ScMosz von Eis, das eher<br />
schmelzt, ah steht] Adg. 2. 3. sg. e neben i\ Lexer 15. Jh.<br />
schmalzten, intr. - I 160 schmilzt, trans. < G 85 — E 20 schneid,<br />
auch 1110 schmelzt, trans. Adg. gegen die st. Flexion, doch scheint<br />
er nur das part, geschmolzen im Sinne zu haben. - II 210 Feige . ., Die<br />
. . erschreckten:, intr. — stechen, stecken trans., stecken<br />
intr.: 1265 Schranken, die deine Muse stach: G 49 können deine<br />
Hecrdcn . . m*c7?f angestochen iverden [Vergil. Ecl. I 50 contagia]; inhd.<br />
viur siechen an ... - K 35' Jener stäche voller Irrtümer ^> I 26'<br />
steckte; K 35' in seiner Lebensbeschreibung steckt. ., K 49' in seiner<br />
Erwähnung steckt —- II 75 Im Nacken stach der heisze Zahn; wohl<br />
ebenfalls =-• stak', Kr. stecken 'stechen, stecken'; ebenso Woeste<br />
stehen. — G 47 was bewegte dich . . zu gehen ; ebenso G118; Wb. < >.<br />
— G57 TFm? emes wo zurück beivogen; Wb. bis Haller, 'auch nnl.<br />
liest man geen blad bewog zieh. 7 — G33==K66 Er wiegt den<br />
Menschen hier nach seiner Tugend ab > I 49 tvägt. . ab. I 145 wer<br />
die Lust erwiegt; Wb. Fischart auch inf. erwigen.<br />
Vermischung von fliegen <strong>und</strong> fliehn, die etymologisch nicht<br />
verwandt sind: II17 heiszt der schwersten Thoren eines Auf seine<br />
Riegel an zu fliehn:; vgl. 'die Thür fliegt auf, zu'; Wb. s. v. anfliegen<br />
Jonas bei Luther dasz uns solchs (die. Erbsünde) nicht angeflohen,<br />
sondern angeboren sei; Sds. Zinkgr. die hochfliehenden Vögel.
Rection. Form <strong>und</strong><br />
Rection der Präpositionen.<br />
Auszuscheiden sind hier die S. 32 angeführten Stellen, in<br />
denen der dat. des sw. adj. den Anschein eines acc. erwecken<br />
kann.<br />
Vom Verbum nicht beeinflusste Rection.<br />
G 150 Nicht ohne zähem Schweif, Wb. «f->; aber K 39, 128<br />
u. s. w. mit acc. — M 40 statt dem Wein; Sds. 'auch bei unsern<br />
besten Schriftstellern mit dat.'; doch meist mit gen.: M 42, 86<br />
u. s. w.; aber auch acc.: G 24 Er ehrt, statt einen Gott, ein mächtiges<br />
Vermögen, ähnlich I 71; Campe Bsp. für acc. aus Thümmel;<br />
vielleicht ist in solchen Fälle n das Verbum nochmals hinzu zu<br />
denken: 'statt einen Gott zu ehren'. — während oft mit dat.:<br />
. I 278', II 29', II156'; daneben gen.: K 27' = I 20'; Erinnerung- an<br />
den participialen Ursprung zeigt die Schreibung [die aber doch ein<br />
folgendes subst. fordert] I 101 Sarabande . ., die sie . . . anhörte <strong>und</strong><br />
wehrendem verschied] noch Go. 6 erklärt während der Zeit für unrichtig,<br />
'denn niemand sagt: daurend der Zeit 1 , aber schon Adg. tadelt<br />
Lessings währendes Krieges, da es 'nicht die geringste Ana logie<br />
hat.'<br />
Rection der Präpositionen <strong>und</strong> Gebrauch der Orts -Adverbien,<br />
wenn das Verbum oder die Situation die Richtung<br />
bezeichnet.<br />
Hier setzt W. in sehr vielen Fällen, z. T. bis A, den Casus<br />
der Euhe, den dat., auch nach des acc. fähigen Präpositionen, oder<br />
Adverbien der Ruhe. — Go. 441 'Auch hier fehlen die Niedersachsen<br />
häufig. Z. E. Er geht am Hofe, in der Kirche, auf der Börse . .',<br />
ähnlich 488; Wb. s. v. auf, Sp. 616 'bei Schriftstellern aus<br />
Nieder deutschland, welchen ihr to im Sinne liegt <strong>und</strong> die nun auch<br />
auf mit dem falschen Casus construieren,' Claudius, Liscow u. a.;<br />
s. v. gedenken an, Sp. 1998 'auch mit dat. statt des acc, nach der<br />
bekannten nordd. Verwechselung der beiden Casus,' Olearius,<br />
Amalie v. S. W.; ähnlich s. v. kommen Sp. 1636.<br />
auf c. dat. der Richtung wird in R <strong>und</strong> A gemieden; s. unten<br />
besonders s. v.gerathen. — bis an, bis in fast stets mit dat.; Wb.<br />
Less., Kant; G 140, M 32, M 107, R 23', 1151' bis an seinem Tode, während<br />
hier R 14 den acc. [von Gleim eingesetzt?] hat; A I 126,<br />
165', 256 u. s.w. dat.; II, 154 bis in deine Kreisen:, die sw. Form<br />
könnte leicht durch Einsetzung des dat. vermieden werden, doch<br />
das <strong>Dr</strong>uckfehlerverz. schweigt. G 58 bisz da wo . . . — anlegen<br />
an c. dat.; yds. Göthe Maszstab anl. — G 15,1 39 binden an c.<br />
dat., aber G 67 c. acc. — I 82 Den Wein am Zanke bringt; Sds.<br />
Tieck, Goethe. — K 24 denken an c. dat., s. Wb. s. v. ged. — G 137<br />
dringen,<br />
in c. dat. — M 48 =-• I 59 drücken an c. dat.; auch G 78 Richtung*<br />
anzunehmen: [von zwei Liebenden] Ihr Herz drückt leider Bild in<br />
jedem Tropfen Blute. I 258 wenn die späte Furcht am Sühnaltare<br />
faszt. — G 114 [die Lunge] führt den dicken Strom in den . . Gängen<br />
> R 55 =-• I 222 durch . . Gänge. — K 59 führt auf . . Tugendwegen<br />
> I 42 zu T. — M 55 in Tod zu gelin, <strong>Dr</strong>uckfehlerverz.: im Tod;<br />
II 32 noch ärgern Ahndungsruthen . . . im Wege gehn. — I 35' ge-<br />
rieth ein anderer ? . . auf die Galere, <strong>und</strong> ein dritter . . am Galgen<br />
R 59 Doch eh im schlimmsten Pfuhl, als auf den rechten Pfad
Geräth der > I 232 in den Sumpf. — M 32 Wie der Sündenstauh<br />
sich an ihm gehangen > II131 sich ihm angehangen; M 58 der Glanz,<br />
der ... sich am Rand bethauter Blätter Meng; II 91 Wie man<br />
einen Ring ihm erst am Fusze hängt; doch R 30' — I 177' hängen<br />
diese [Haut] an einen Baum. — M 24, M 51 = I 62 heften an c.<br />
dat., aber 1 259 c. acc., 1120 sich heften an c. acc. — K 26' da . .<br />
die . . vor seinem Bette kamen ^> A I 18' c. acc.; II, 85 Sobald ihm<br />
ivo der Schmuck am Leibe kam; Wb. Rist. — K 35' eine Frage, die<br />
ich an andern mehr, als an mir richte > I, 25' acc; ebenso I, 55<br />
richten auf c. acc. — I 215 ruft . . an einem Orte h in. — R 41<br />
schicken in c. dat., I 197 änd. — I 13 schlieszt am Stolze sich die<br />
Demuth; aber I 259 sich schl. an c. acc. — A II 61' setzen an c.<br />
dat. AI 125 sich setzen an c. dat.; Sds. ; danach viel<br />
leicht dat. auch I 9 der . . setze sich bey Gott, vgl. G 90 = R 27<br />
Wo Preussens Genius . . . Die Weislieit bei dem Thron, Huld bei<br />
dem Degen stellt > I 172 am Throne; A I Widm. den er am Ruder<br />
stellt. — K 13 Thut sie den Leib im Bann. — K 47 verliebt in c.<br />
dat., aber I 34,149 c. acc.; Wb. mit dat. Olearius. — G 63 wo die<br />
Rhur , . Sich an den .. Wellen Des . . Rheins vermählt. - 41 109'<br />
sich auf dem .. Meer wagen ^> I 275 c. acc. — G 49 Wenn . . der. .<br />
Zaun . . dich als im Schlummer ivieget; = Verg. Ecl. I, 55 somnum<br />
suadebit inire. — ¦<br />
Die Menge dieser Fälle berechtigt uns, an einigen Stellen, in<br />
denen dat. der Ruhe — mit etwas veränderter Anschauung —<br />
möglich wäre, Richtung anzunehmen, zumal A meist in den acc.<br />
ändert: M 85 schrenkt die Vorsicht dich in engen Hütten ein^> 1115<br />
mit acc; M 78 der sich gern in stiller Lust verschrenkt — M 32 liesz<br />
er sich auf der Wolke nieder [herab auf] > II 130 auf die. —<br />
M 13 =1248 wem mancher glaubt am Himmel schon zu ragen. —<br />
M 57 ritzt . . an den Brüsten > I 68 in c. acc. — I 194 tver nicht<br />
tief im Thorheitsschlamme sinkt. - M3 Wer treibt den Pflug auf<br />
sumpficliten Gestaden > II114 drückt ..in c. acc. — M 8 hat der<br />
Vater dies in einer Welt vereint >> I 242 mit acc. — Durch das part<br />
praet. ist gerechtfertigt M 67 Musz .. ein Schatz .. Im Tiberstrohm<br />
hinweg geworfen seyn. — •<br />
G 142 kommt nicht dabei; G 140 kommen .. beisammen G 107<br />
— R 45 beisammen trauen; R. 20 = = A I 160 schmelzt . . beysammen<br />
136' c.<br />
dat. — - G 141 Der .. Wunsch . . äussert sich in diese Zeilen. — I<br />
4 ich . . seufzte . . mich in diese Klagen aus. — I 90 Da läszt die<br />
Massigkeit. . Sich .. heraus im allgemeine Proben.— M 130 Wie Zephyrs<br />
Scherzgezische \ Schon klappernd in die Knochen spielt. — -<br />
Die Ruhe durch den acc. nach der Pr äposition ausgedrü ckt:<br />
Ml 10' beruhet diese Schönheit nicht auf unsre Vorstellung^> 127'6' c.
dat.; Wb. acc. '<strong>und</strong>eutsch', Opitz, Winkelm., Less. — G 75 Dir,<br />
jEriedensstifterin <strong>und</strong> Fretindinn zwischen Beider, wohl nur des Reimes<br />
wegen. — Dagegen wohl <strong>Dr</strong>uckfehler G 50 an den . . Strom . . wohnen,<br />
s. S. 32.<br />
Gebrauch <strong>und</strong> Bedeutung der Präpositionen.<br />
Unabhängig von Verbum <strong>und</strong> Nomen.<br />
172 dem alten Hom auf nicht verkennte Schande
M 7 So denk ich auch mit ewger Huld tun dich; Wb.<br />
Kolocz. Cod., Simpl.; Kr. om zyne dingen d.—1241 Macht, wovon ihn<br />
Gram entschlug; Wb. nur gen. <strong>und</strong> meist refl.; nd. <strong>und</strong> nl.<br />
wird der gen. auch durch van ausgedrückt. - G 6 vom Gewühl der<br />
Welt erhöht > II 71 über Börsenlärm. — • II, 143 geizen<br />
auf; Wb. Ha. — G 79 nachdem sie mit einem . . Engelländer<br />
geheirathet; Wb. nur zu, an; vgl. sieh verh. mit . . <strong>und</strong> Kr.<br />
trouwen met. — - M 24 kollern von etwas 'unsinnig reden'. — G<br />
47 lache ich darum; II30' lachten .. mit der., ausgestandenenNotli;<br />
Wb.Olear.mit; Kr.om, met. — G 124 Mesz die Unendlichkeit [zu<br />
ergänzen nicht] bei dem Gram; Wb. Steinhöwel; Kr. mecten by de<br />
eile; s. unten vergleichen. — - 1195 Wo der auf Pflichten prahlt <strong>und</strong><br />
zaghaft"viele scheut l ^> R 40 von Pf. spricht; G 74 Flieht er den<br />
groszen Tag <strong>und</strong> prahlt auf kleine Funken >R6 mit . . ; G 122<br />
Unsterblichkeit, worauf der Hochmnth prahlt; Sds. Eoberthin;<br />
Kr. op zyn geslagt praalen; vgl. stolz sein auf . . .<br />
— M 37' sagt Sappho an ilirer Tochter > II 172 bloss dat.,<br />
<strong>Dr</strong>uckf.?<br />
— M 24 Wem sich kein innrer Krieg mit ihren hehren<br />
schliesst<br />
'¦ > I 259 an ihre L. — I Vorr. Staat machen auf c. acc,;<br />
Kr.<br />
\op; vgl. prahlen. -- M 115 Er tauschet sie [die äussere<br />
Schon-<br />
heit] . . . Von Jahren voll von Ungemach] Wb. von nur bei der<br />
Person; Herder X 303 änd. in mit, — M 65 Ward . . Menschenfleiscli<br />
hei Schweinenfleisch verglichen; Wb. nur mit, gegen; Kr. vergelyken<br />
by. - G 39 auf Chaos Reiz verliebt; Kr. II zig verlieven op . . . —<br />
G 63 sich vermählen an c. dat/— II 13 der dritte Morgen Versah<br />
auf neue Kämpfe sie; Kr. nur met, van. — ¦<br />
abhängig vom Substantivum:<br />
K 27' Begegnungen gegen . . ^> I 20' Betragen g. — 117 Dank<br />
um eine Schnitte. — ¦ 1195 Der Lehre Deutlichkeit, die Klarheit um<br />
die Gründe < G 100 == R 40 Einfalt in den Gründen, - G 110<br />
Die Unterthänigkeit zu den . . Trieben > R. 47 die Unterwürfigkeit<br />
an den . . —¦<br />
abhängig vom Adjectivum:<br />
II 10' Alb. Balb., der derselbe mit Alb. Agid. zu seijn scheint,<br />
*— 1256 Zur Liebe . . e m pfindlich; Wb. Nicolai. — II15 Zu frec h<br />
auf adriatsche Fluthen. — II 67 auf gelehrte Sätze keck. — ¦ II 27<br />
rasch auf sanfte Freuden. —- 1215 auf ihre Zivecke schlau; U III 18<br />
auf Verderben schlaue Wetter; ohne jede üble Nebenbedtg.: II 7<br />
nur auf Güte schlau: [Maria Theresia]; Adg.; Sds. Wiel.; vgl. Wb. klug<br />
auf. — M 65 == I 78' eine . . vor andern Völkern v or zu gliche<br />
Annehmlichkeit. —<br />
Casusrection<br />
. Gen.<br />
1126 dasz sie des Krampfes ohne tverde; Wb. > 146 c, acc. «. —- G 31<br />
Die.. Prahlerei.. beweist .. unserm Stolz, G94 Deckt es [das<br />
Gewissen] dem Abscheu auf, heisst es die Sünde meiden > R 33 den
A.; beides <strong>Dr</strong>uckt? als Parallele könnte vielleicht der dat.<br />
nach nord. lysa'u. dgl. angeführt werden; Dietrich Zfda. VIII, 30<br />
[Über den nord. dat.J: 'Die Vorstellung ist. . ich mache hell<br />
einem Dinge'. — 111 der Eivigkeit . .eingebürgert, — -II<br />
141 Er fodert uns, ivas wir verstehn; Lexer Stricker; Sds. nur<br />
alemann. Bsp. — G 25 Wenn ihm ein .. Fre<strong>und</strong> . .fragt >> K 38<br />
===== A I 27 ihn; Lübben: 'die Person .. im acc, doch ebenso häufig<br />
im dat.' — I 31 Federn . ., die seinem Lobe malen. — II 40 beij. .<br />
rasenden . . Versuchen . . läszt sich . . keine Grösze nachfragen. Wb.<br />
nur dat. gen. — M 35 dem Schönen nachzusuchen > II 170<br />
acc; Wb. für dat. letztes Bsp. Opitz. — I 263 Wall. ., dem<br />
manche<br />
Stürme schweigen II152 Seit der Zeit ist mir nicht ein Tag gcbohren,<br />
Dem die Klage sclnvieg: ach, sie gieng verlohren. — G 22 iveil<br />
ihm Huld . . zur . . Ehrfurcht triebe; wohl„<strong>Dr</strong>uckf. — M 132 Mode,<br />
Die auch der Narrheit üb er strebt > II 215 acc, auch U II 85<br />
mit acc; Lexer, Sds. nur acc — M 79 — I 98 Er [Friedr. II.], dem<br />
Sesostres sich <strong>und</strong> Antonin v er paarten 'für den, in dem'; Sds. dies<br />
Bsp. — - 1115 [es war von den Hofbelustigungen die Rede] Das<br />
giebt ein groszes Werk , das Ileisz <strong>und</strong> Zeit erhöhen, Das eine St<strong>und</strong>e<br />
währt, ihm prächtig zu verstehen. Eine befriedigende Erklärung<br />
dieser Stelle habe ich nicht gef<strong>und</strong>en. — 1270 Ihm schlurft' ein<br />
Bach vorbei/; das Gewöhnliche bei den Compos. mit vorbei ist der<br />
acc; vgl. Adg.; Goethe Heut sind wir ihn vorbeigereist; so G 159 man<br />
eilt . . Früchte, Stamm <strong>und</strong> Kern vorbei. — - 184 wächst dem Rume Bohr. .<br />
vor 'wächst hervor für'. — - I 145 wohin ihm Ehre weist 'den Weg<br />
w' —" II 131 willkommt der Vater ihm; Sds. Sonnenberg [in<br />
Münster geb.].<br />
Der dat. bei Verben des Höhnens, Scheltens u. dgl.: [vgl.<br />
Grimm Gr. IV, 689; Delbrück in Brugm. Gr<strong>und</strong>r. III, 1,284; Dietrich<br />
Zfda, VII 43.] K. 35' aus schelten c. dat. — M 2 =-II 113,<br />
1101, I 235 höhnen c dat., also wohl ebenfalls dat., nicht gen. [Wb.<br />
Klinger] I 250 der Narrheit höhnt ein Narr. — I 157 Bacchus.. Sehaar..<br />
allem Froste lacht; Wb. Gleim, Lenau; daneben der gebräuchlichere<br />
gen.: M 82 des <strong>Dr</strong>achen I 67 der Pflichten ; lachen um, mit s. S. 41; 1<br />
Widm. Ernst.. Der keiner Schuld <strong>und</strong> keinem Truge lacht 'zulacht'.<br />
. — G 127 lästern c. dat. — M 55 du .. wüst dem Schöpfer<br />
meistern? > I 66 c. acc. — U III 58 Ich ivül bei/ meiner Sitte [des<br />
Moralisirens] bleiben, Der pfiff mir mal ein Recen-sent. —- 1254<br />
das Schicksal, dem man schilt
wohl J ) gebraucht auch in der schwer verständlichen Stelle 1186<br />
[Judas vor dem Verrat]:<br />
Doch Zucht entrüstet ihn; bis, völlig ihr entrissen,<br />
Ihn falsches Urtheil Umseht. Er denkt für Bache Huld,<br />
Die keine Hechte kennt, bemäntelt seine Schuld,<br />
Versetzt die Möglichkeit dem Sichern an die Seite,<br />
Und Heue bleicht ihm einst das noch so schwarze Heute.<br />
< R 34 erhöht des Meisters Huld In seinem fmstern Wahn <strong>und</strong><br />
mindert' seine Schuld < G 95 verstärkt des Meisters Huld, Schwächt die<br />
Gerechtigkeit <strong>und</strong>..; es wäre dann der Sinn: er hält die Huld [des<br />
Herrn gegen andere Jünger, besonders Johannes] für Rache [gegen<br />
sich, Judas; Eifersucht ist einer der Judas zugeschriebenen<br />
Beweggründe]; <strong>und</strong> G 95: Schwächt die Gerechtigkeit [des Herrn].<br />
— M 67 die Vernunft stimmt die Verschwendung ein ^> 179 dasz<br />
Geschmack dergleichen Grille würzt 'bestimmen'? sonst einst, [Hibereinst'.]<br />
mit, G 80, 148, A II 99; Wb. Kling. — U I 48 Den genügt . . Die<br />
Beruhigung', Wb.-^ . — 149 Die Gewohnheit wird gehorchet «.<br />
— helfen sehr oft mit acc, so G 26 = K 44, G 113 = R 54 = I<br />
220, M 87 = 1117, U III141, < >; auffällig M 128 Der Name . . Der<br />
sonst die Trennung ['zur Tr.'] half jetzt zur Verbindung führt;<br />
Passivisch G31 =- KöO, G48; M 100 forthelfen c. acc; AII201<br />
Die Tugend hilft ihm auf <strong>und</strong> Witz die Lehre fort. — G 26 — K 43<br />
=¦ • I 31 ein Blümchen riechen 'an ein Bl. r.'; auch Kr. in dieser<br />
Bedtg. nur aan. — [R 34 die Wahrheit unterliegen; dies berichtigt<br />
W. in Er. III zu der W., wie auch in<br />
I 186 steht.]<br />
159 Dem Blöden . ., der hündisch Erde blickt. 1231 Das<br />
Volk . . starrt entsetzlich breite W<strong>und</strong>en
Ein acc. erscheint ferner in kühnen Wendungen wie I 63 So<br />
träumt man ungescheut die jämmerlichste Kluft Zu Freudenhütten<br />
auf; Klopst. tvie lange Dauret es noch . . dasz wir den Krebsgang<br />
Träumen zu Geniusflug? [MP. II 43; 1782 gedieht, 1798 gedr.] --<br />
II194 im Froste selbst sich Sommertage heizen. — UIII16 Wesen<br />
. . Aus dem Nichts . . heraus zu fluchen. — II13 Sie sungen sich auf<br />
Ehrenwegen Dem Helden . . entgegen. —- I 271 sie . . schwitzen aus<br />
der Erde das Gold heraus <strong>und</strong> sich hinein. — G 91 — R 28 —<br />
1 173 Wenn . . Edzard sich voll Hasz zum Ketzermacher zanket.<br />
trans. - intr. — refl.<br />
Intransit. wird gängeln gebraucht: 1248 So treibt die Vor-sidit<br />
uns <strong>und</strong> Hirten ihre Hecrde, Die gängelt unbesorgt <strong>und</strong> ivir im<br />
Traume fort
nach sein mit adj. oder subst. 2 )<br />
51 118 —• I 289 Es ist gut auf alles hoffen < b'lneG&ai y$?) jravr'.<br />
— M 4 = II 116 Zufrieden seyn ist . . nicht so schwer. I 290 ist es<br />
scJnver dreimal mit blossem inf. < M119 dreimal mit zu. I 219<br />
Sein Amt ist, freye Wahl beleuchten, nicht erzwingen. G 75 f. Die<br />
Unschuld . . befrein, . . Das ist der Bedlichkeit . . Bemülm > E8<br />
— A I 141 Das Amt der Bedlichen. G 43 ein Schöpferamt verwalten,<br />
Ist schon sein Eigenthum ^> II 139 zu; Wb. Gryph. I 66 Nicht<br />
sehen ist sein Loos. II 169 Marter ist es, sich allein bczügeln. M 55<br />
= ¦ ¦ 167 Den Geist stets aufwerts ziehn . . Ist finstrer Thoren Werk.<br />
I 110' Öffentliche Stiftungen anlegen: ., Gelehrte in Sold nehmen, Buch<br />
druckereyen luegschenken, . . sind einige Züge zu dem Gemälde dieses . .<br />
Mannes. — Daneben M 19 =~-1 253 ists die kleinste Plage, . . ein<br />
Menschenfeind zu seyn?; u. s. w.<br />
Einen Nominativ vertritt der Infinitiv ferner in folgenden Verben:<br />
I Widm. Dir erst gelingts . . Talente -. . hegen, ebenso 17; Wb.<br />
nur mit zu. — 125 das heiszt, ihn zu vernichten; II 32 Gebrauchen<br />
heiszt nur, zu besitzen; Wb. Hoffmannsw. 1164 Erfahrne nennen das,<br />
an seine Brust zu schlagen 1154 mit zu. — II 133 JE? Heide den Freygeist,<br />
die Seele verpralen.<br />
Der Infinitiv ist Object: 1190 erblickte Gott auch weise Leute<br />
fehlen < G 98 =- K 37 sah; II 28 Ich staunte sie, wie Fabelschlangen,<br />
Wie Beben Ulmen, euch umfangen, die Sklaverey. — heiszen.<br />
lehren, lernen mit <strong>und</strong> ohne zu < ->. —140' dessen Gift urth<br />
eilt e man die Ursache dieses Unfalls zu seyn. —¦<br />
I 124 Bern Socrates vergalt der Schierling laut zu wissen. —<br />
I 172 Wenn Sulzer Dank erhält, Apollo nachzuspühren. —¦ 1 7<br />
V envilligt die Natur . . in froher Laune seyn?<br />
Der Infinitiv vom Nomen abhängig: M 45 = I 56 soll er .. Begierig<br />
lernen seyn. — - U III98 das Geheim, an Dingen sich erquicken,<br />
die . . -— I 64 Besitzt ein Thor die Kunst, im Grabe weise werden?<br />
von Eschenb. getadelt; daneben M 34== II 169 Lerne . . die Kunst,<br />
dich . . zu freuen. —<br />
Wortschatz. Stammwörter<br />
<strong>und</strong> Derivata.<br />
Substantiv.<br />
G 155 Bald irren Aaen fort in millionen Gängen; mnd. d<br />
Bach; Wb. nur als nom. propr. <strong>und</strong> in nom. propr. -- M 62 Ag-s tein, I<br />
74 Agtstein; mhd. agestein, agetstein; -4r. — I 114' Bestreiter;<br />
Wb. K 51 — beeten ; Wb. Wiel.<br />
Lilienbette, Beet Neuerung- des 17.18. Jh.; Kr. bedde, bed, — G 163<br />
Llor <strong>und</strong> Boi <strong>und</strong> Ach <strong>und</strong> Weinen; Adg. 'den Dichtern . . nur gar<br />
zu bekannt'. — I 102 Als . . der wilde Barde . . ihn in Brast <strong>und</strong><br />
Hitze spielte; 11 9h des Fürsten Brast <strong>und</strong> Sorgen; Wb. 'mit<br />
Unrecht enthalten sich neuere Schriftsteller des kräftigen Ausdrucks'<br />
- G 127 Durchstrich 'das Durchstreichen', W 7 b.
= I 250 Grillen f'dngereien. — G 44 .. starrt auf Erd ¦<strong>und</strong><br />
Graus; =--¦ Trümmer; mhd. grüz; I 262 fremdes; Kr. frans, fransch; Sds. dies<br />
Bsp. — I 213 Polignak, Wahrhafter als Ldicrez, nicht aber so geschnia<br />
ck II188 das saturninsche Jahr] = sa-turn-cnes,<br />
nach güld-encs u. s. w., oder Compos. ? I 8 Sarturnens Reich.<br />
— isch: I 178 die n achtig a ll sehe Schöne ; W r b. Fischart. -I<br />
244<br />
wer oberfläcjiisch denkt\ II Vorr. obcrfläcMschen Begriffen; Wb.<br />
nur —lieh; das tadelnde - isch ist hier ganz am Platze. I 242 dein<br />
Haus, erhöht auf golg ata sehe Ständer. 144 groteskisch; Wb.<br />
nur grotesk, —lieh: M Inh. est ist sehr anmerklieh 'bemerkenswert';<br />
Adg.
— K 14 der erneute Mensch; R 25 was sich . . erneute; nach<br />
R<br />
35' hält es With. für eine ungewöhnliche Bildung; Kr. vcrnieinven.<br />
— II 55 Strahlen, tvelche hell Um glänzende Crystalle zittern,<br />
Durch<br />
alles Dunkle w<strong>und</strong>erschnell Und rein, wie Wintersterne schitt ern.<br />
II<br />
184 eine Wollte, Wodurch sein Ruhm mit Schitterglänze bricht;<br />
Kr. schitteren hin <strong>und</strong> her schiessen, glänzen, funkeln, ostfries.<br />
schittern [Doornk. sub 2]; Mieg schitterglans 'Schimmer'. — G 10<br />
ich . . spore Neigung <strong>und</strong> Gedanken; G 24 sich . . Sport; G<br />
27<br />
sport y> K 46 = I 34 spornt; R 23 sporen:; mhd. sporn; Weig.<br />
wet-<br />
terauisch. — M 11 Euch zergt der Unmuth; K52 zergt; 1245 u. I<br />
38 ändert, aber I 126 zergen: Schergen; mnd., Kr., Woeste, Weitz<br />
u. s. w. terge, BrW. targe = necken, reizen, quälen; es ist nach<br />
Kluge nicht identisch mit hd. zerren, das ihm aber als gleich gefühlt<br />
wird, vgl. A I 5 Verhandne zerren den, <strong>und</strong> diesen ferne Leiden.<br />
Composition.<br />
Subst. mit<br />
Subst.<br />
[angeschlossen: Verbalstamm mit Subst.]<br />
Formales:<br />
1. Ulli 24 Erdeleben. I 51 von meinen Erdetagen; Wb.<br />
dies Bsp. u. Goethe. 1-227 Höllebrand; mhd. erde, helle urspr. st.<br />
I 285 Reihe tanze < M 116 —ent-. U 199 Tinte fasz. — G 111<br />
=--¦ R 52 Speis gemach; Kr. spys— .<br />
2. R 6 Bildungkraft; daneben I 28 ahndungsfrey, I 244<br />
Weisheitsquelle u. s. f.<br />
3. M 118' Stadtsmaiier; Kr. stads-mimr, — poort u. s. w.; vgl.<br />
Lübben mnd. Gr. 101.<br />
4. Erstes Glied == gen. plur.: I 122 Geist er fre<strong>und</strong> =- Geistes<br />
fre<strong>und</strong> ; 1 258 Geisterleiden; II 26 Unzufriedenheit, das . .<br />
Geisterfieber.<br />
I 40 Ein.. F^e<strong>und</strong>espaar, das lockte Thal er reiz. II 63 in stille<br />
^Thäl er schatten. — M Widm. Leichensänger <strong>und</strong><br />
Hochzeitenreimer ; Wb. kein Bsp. für Hochzeiten— .<br />
5. ^-Composition, mit dem Übergreifen der w-Formen in<br />
der<br />
Declination zusammenhängend [s. S. 27 ff.]: R 32 =-1180 A ffe k te n -<br />
heer. 1231 Dolchenstraneli; Kehrein I § 310 dolchen dat. acc. sg.<br />
S. Frank. Zinkgr. U III 6 Fr ü c h t e n bäume. U III 41 Gesetze nlehre.<br />
UI101 Jahrenzahl G110=-R48= 1209 dieses Kräften -<br />
paar, aber G 111 u. oft Kräfte; Wb. sw. plur. kräften u. a. Haller;<br />
ostfries. krachten, kreften. II185 01 ympenharfen. M 89 Sinnenlust,<br />
175 Sinnenliebe, U III 69 Sinnenlüste', aber A II 168 Sinnenoth,<br />
Ä I 125, 126 Sinnelust, U III14, 16 Sinnelüste, U III 15 Sinnefreuden;<br />
daneben AI 116 Sinn gewühle: Kr. zinneli/khcid, zinnewerk.<br />
G92 Tönenmeer, I 98 Tönenheer, I 138 Zwergen weh s. S. 27.<br />
Hierher gehört vielleicht auch M 65'= I 7.7', Ass. 53 Schweinenfleisch;<br />
von.Weig. von swinin vleisch abgeleitet, bei With. kann<br />
aber auch Übergreifen der sw. Decl. vorliegen; Mieg neben zwijnsborstel<br />
u. s. w. mvijnen-aard, —jerngen, —jacht, —trog u. s. w.<br />
II 150 in den Abendjahren [des Lebens]. 1163 was Fatken
[Musiker] mir erstreben durch seine Sätze kann,jst nur ein Abendleben.<br />
171 Ach erspiele [der wogenden Ähren]. II 64 seit<br />
den ersten Adamsjahren. 118 Adlerfürst II21 im<br />
Adlerreiche [Fr. d. Gr. <strong>und</strong> sein Reich]. I 132 Wer keine<br />
[Lust] schweigen heiszt, der lebt ein Affenleben. I 170<br />
Zurück . . aus unsrer Affenwelt. II 32 Ahndungsruthen.<br />
R 32 = I 180 Ahndungstrieb. I 176 diesz Allmachtsfeil<br />
[eine vergötterte Tigerhaut]. I 207 Gottes Allmachtshand;<br />
Wb. ohne Bei. II 19 Angstgedränge; Wb. Schür. 1270 Bach ..<br />
mit leisen Anmuths- güssen. 1229 Armengeld; Wb. ohne<br />
Bei. II 212 Aschentöpfe 'Totenurneil'. I Widm. friedrichisches<br />
Berlin ! Wie musrte dich <strong>Dr</strong>uidensitte fliehn <strong>und</strong><br />
Bardelaunen? 121 Bärenglück [des im Bette lebenden<br />
Gasto]. 16 Basiliskenblick; Sds. Schür. II 89 in . .<br />
Blutgeschichten, II 71 über Börsenlärm erhöht, II 45<br />
Den FrscJüagnen noch die Bruderthrän e iveihen. 1187<br />
Bubenseele. I 248 Die B ühnenph rase trotzt auch GaJüäens<br />
Eisen. II 93 B ü h n e n t a n d. II 180 mit Ca i n s -härte. I 104<br />
Chaosmasse. I 216 Christ ensklav enp ein. II 83<br />
Gorsarenmuth. I 61 Dichterphantasie; Sds. ohne Bei.<br />
I 36 Dicht er wünsch; Wb. Thümmel. G 156 Edenskörner.<br />
I 121 Ehrenbahn. I 175 kein Ehrengang <<br />
R 29 Verrätherey; Wb. Herd. I 232 Ehrenpfad; Wb. Sds.<br />
o. B. I 289 Ehrenthaten; Wb. dies Bsp. - u. J. Paul. G 158<br />
Ehstandsorden; Wb. o. B. U II 62 mit Elendsblicken.<br />
M 10 =¦ : I 244 Elendskupplerin; Ha. IV 128 Unglücks-K.<br />
II 18, 119 Elendstag. G 146 Den sie mit .. Engelsgaben<br />
speist. II 62 N$ir stets ein fuszbreit Erdeland Ist sonst das<br />
walire Vaterland [Gegensatz: der seine Gedanken in den Weltraum<br />
schickende Dichter]; mnd crdelant 'Ackerland*; Wb. Gries Erdenland<br />
'terra'. I 254 Erdengeister 'Menschen'. , I 127<br />
Fabel- pferde. 1160 Fabel seh äf er iv elf. II 28 Fabel<br />
schl ang cn. II 176 Fabelvieh. 1265 ins Nichts sich Fabel<br />
wege pflastern. I 196 wächst dicsz Licht zur Fackelklarheit<br />
an, II 84 in<br />
Fechter xvut. II 30 deine laute Feuerhöhen [bei der Belage -<br />
rung]. 1187 Flammen Schlünde; Wb. o. B. II 86 der<br />
H<strong>und</strong>e Fre udeton, 112 eine Frauenlehre. I 63 Freu<br />
denhütten.<br />
I 5 Fre vels üInden < G16 Gram <strong>und</strong>S.; oder adj.-f-subst.?<br />
1189<br />
Friedens quelle, Wb. Gerli. II 208 er .. nimmt .. den Frie<br />
densstab. M 107 Frühling stvest; Wb. Bürg. II 213<br />
Gassen-<br />
ton. 176 Gaumenlust. G 38 GedankenstWöme ausziigiessen;<br />
Wb. Herd. 1219 Gewissensregeln I 181 —rufe<br />
1179<br />
— ivarnung. 172 Gigantenklumpen 'grosse K.' M 11 seines<br />
Goldtranks froh> 1245 stolz auf Panacee; s. M 11'. II 163<br />
Gottesruthe. 1217 Gott esthaten. I 13 Gottheitsfunken.<br />
II 32 Heldenschulter. 1106 Der stolze Heidenstyl des Michel<br />
Angclo. II 124 Henker iv<strong>und</strong>en. G 127 Herrsucht 'Herrsch<br />
sucht'; <strong>Dr</strong>uckf.? II83 Herzensfeind. II130<br />
Himmelsbühnen<br />
-^ ->. II 152 Ohne Wolken sind alle Himmels st an de; Sds. o.<br />
B.<br />
I 12 Himmel sucht. II 78 Höllenmeer. 1179 Auto da<br />
Fe,<br />
der Höllenrath auf Erden. 1204, II 38 Huldgesetz. I 110<br />
Idealv ergnügen. II 91 nach Jägersage. II 87 Nun<br />
kömmt<br />
der Tod [für den Hirsch] . .. Der H<strong>und</strong>e viel <strong>und</strong> Jag er st aal ge
nug; Wb. dies Bsp. I 116 Jammerblick; Wb. o. B. I 59<br />
Jammerkörner. 1173 Kanzelpabst. I 116 kann ein Men-<br />
xchenknic Karossenbürde tragen? I 99 Kennerohr. II 78<br />
Über Ken ncr w.tinsch erhaben. G 100 trüber Ke tzerheld 'Ketzerverfolger'<br />
< R 40 tridentinscher Bath. I 109 Kieselbett [des<br />
Wassers]. I 109 Kistengeld [in der Kiste bewahrtes]. I 17'<br />
Klosterton [J. Baldes]. R, 60 — I 232 Krämerlist, I 39<br />
Kummerfurie. G 28 Unmuth baut .. das Haus, Und treibt das<br />
Ku m m er salz aus allen Wänden aus; G 31 == K 61 = I 44 die<br />
Welt. . Ein Meer voll Kummersalz. II 169 über Kummer stürme<br />
siegen, U III32 Hautelice [Sachs, franz.-d. Wb. 'hochschäftige Tapeten']<br />
<strong>und</strong> Kunstgeberden Bedeckten tveder Herz noch Haus. I 204<br />
Kunstgemisch. II 24 Lasterberge. II 202 == M 102 Lasterbrut;<br />
Wb. Goethe. I 145 Lasterfluth. G 74 =- R 6 Der<br />
Lebensbrunn, den Gott in die Polypen legte. ^ —> G 32 Den ersten<br />
Lcbenspu n k t; zeitlich, Wb. in and. Bedtg. I 19 Lebens sehne n,<br />
1256 Leibesbau. G2b=-K38Lehrbegierde>l21 Lcrnh.; Wb.<br />
Raben. Winckelm., Kr. lecrbegeertc. M 106 Lehr sucht; Kr. leerzugt.<br />
II 28 Marterblick. M 24 = 1258 Marterbrut. R32Jfafro-<br />
s e n z a n k .> 1180 M atroscnl ä r m [vom Streit der<br />
Leidenschaften].<br />
141, 1209 Menschenvieh 'wild aufgewachsene Menschen', R<br />
11<br />
verächtlich von d. Menschen. 165 Menschenwölfe<br />
[Sclaven-<br />
lialter]. I 273 Mi 11 a g sg l a n z, Wb. Schill. 1242 Mo d e l üg<br />
e.<br />
II 115 Wen kann die Jblucht der Modeseuche schänden? I<br />
186<br />
Mordbegriffc. I 179 Mörderseelen, II^176<br />
Mörderwut.<br />
* M 54 die Welt ein Natternhaus. I 291 Schönheit . .<br />
.deine Neetarf luthen. II 72 N'ciderblicke, Wb.<br />
Neidesbl G 82 =¦ = R 16 das Nervenkind die blinde Neigung<br />
^> I 154 der Nerve nsoh n¦ -, der Trieb. I 133 Dicsz muntre<br />
leichte Blut, dicsz sanfte<br />
Nervenspiel R16 ein zartes N. [des Sanguinikers]; Wb. WieL<br />
II 88 [der zerfleischte Hirsch] weint.. Den Nothbeiveis in dicken<br />
Thränen ab. 1160 Ohrenspiele < R 20 miisiJeal'scJw Sp.; Wb.<br />
Wiel, Heinse. I 159 Orpheustöne. II 19 Panzerhelden.<br />
1213 Pariserwitz. G 106 Pflanzenvoll. II 149 Pflichtenträgerinn<br />
[seine Mutter]. II 53 deinen Geist.. Erlaben keine<br />
Pöbelfrüchte; Wb. Langb. von der Kartoffel. II 72 in grobe<br />
Pöbelsohren. I 274 wir lassen klug die Puppenfreude<br />
schwinden, Die Pöbelsinne hier in Pöbellust empfinden; Wb.<br />
dies Bsp. 140 Wer masz der Ungeduld die Bächerthrane bey?<br />
R 56 = I 223 Bachposaune. I 241 Bäthselbahn[äes Lebens].<br />
II 26 die spansche Bäubergrille. 1208 Bäubertvache [bildl.].<br />
M 74 den Bednerblick [so zu lesen statt Bednerbild; 191 hat: der<br />
Blicke Dialog]. 125 des Schöpfers Bichterblick; Campe<br />
Collin. 1138 das schiverste Biesenjoch. 181 stille Bosen-küsse<br />
[vom Duft der Rosen]. Ulli 28 Der Bunzelzieher, Heraclit,<br />
117 Samariterhuld. II72 Schäferrohr 'Hirtenflöte', vgl. G<br />
45 Haberrohr 'avena'. 14 das volle Schalen-paar [der<br />
Wage]; Wb. dies Bsp. .Ulli 84 Schandefurcht. 16<br />
Schattenweh. 135 Schattenwonne. 148 Schreiner pressen<br />
ihn [den Leichnam] tvie Schiff envaaren ein; Wb. dies Bsp.<br />
G Widm. =¦ = I Widm. Medusens Schlangenschild. M 116 des<br />
Pinsels Schöpfungskraft; Sds. Rück. 1195 die Schul- <strong>und</strong><br />
Weltbetrüge. 138 hagre Schulbeweise. 1235 Schulgemälde<br />
< R 62 schlechte Bilder. II 23 Schulgeplerr G 100 -<br />
geschwätz 118,65 -gezänke, pl. 1139 -legende. 1124
Zunächst der Kirche steht das ärgste Schwelgerhaus. M 88<br />
Sectengeist. II122 Ihn [Christ.] risz der Segensorden Ins<br />
ärgste Blutgericht 182 wenn Cleopatra die Sibariterlaunen . .<br />
Durch Wohlgerüche spornt. II 11 Sieg er rümpfe. II 168 Wer<br />
Laster scheun . . kann, . . kann . . Bey Sinnenot im Geiste sich erfreuen<br />
I 23 der Schivärmerey Boman; Adg. 'ein Roman, so fern<br />
dessen Absicht ist, durch eine erdichtete Geschichte regierende<br />
Herren <strong>und</strong> Staatsminister zu bilden.' 136 in Städtelabyrinthen<br />
[acc.]. I 202 der Pyrrha Steingeschöpfe. G 25 Stra-lenmeer<br />
>> I 27 Str ahlensee. G 129 Sündentempel, 1126<br />
Taranteltvut der Liebe. 1194 Thorheitsschiamm. U II 50<br />
alle Thränenbitten verfangen . . nicht. 1224 Todesstrasze;<br />
Wb. Mühlpf. I 10 Todtengraus. II 165 Traurgerüste,<br />
1246 Truggeschrey. M 126 = 11 177 Tugendaffen. R 26<br />
T ugendbau > I 170 Tugendlehre. 1225 Tugendernst<br />
I 230 -höhe. II101 das sanfte Tugendlicht 1222 - liebe.<br />
187 Dem schon sein täglich Ana [das eines Geistlichen] ein<br />
Tugendspiegel ist. G 31 — I 42 Tugcndivege II 115 -<br />
winke 125 würde. II 24 Das Volk der Rhone schminkt die Worte<br />
Und preist den Tugend#ueher an, Doch seine Tugend. . ist nur in<br />
der Larve schön. II 37 Tyrannenart. 1263 Vaterspflege.<br />
160 Verr ä thermienen [verratende M.]. 1179 im<br />
Wahrheits-lichte. 179 W echsler stolz. I 96 Mir ekelt, wenn<br />
ich . . Ein rauhes Wald geschrei/ zu Gottes Lobe höre; ildg.<br />
'Jagdgeschrey'; Sds. Döbel Jägerpract. 1754. I 82 Weiberhaut<br />
[Haut des Stutzers]. I 124 Weiberivut, I 244<br />
Weisheitsquelle; Sds. Herd. 1190wie schnell die Pflicht vor<br />
Weltchicane flieht U III 11 dieses schöne WeItgerüste. I 204<br />
WeItges chlecht I 278, Weitenheere. G 20 nach dem letzten<br />
Tritt der Wesen leite r > I 16 Wesen treppe; ebenso M 70 ><br />
I 83. II 36 Blosze Witz-spiele; Sds. Goethe. II55<br />
Wintersterne. 1202 Wolken-schlauch. 1121<br />
Wohllustteich. 1251 Wollustkeim. 196 W<strong>und</strong>erluft<br />
[durch die Musik bewegte L.]. G 55 Circens W<strong>und</strong>erruthe. R<br />
48 Zahlenmeer. II85 Zungenschlag <strong>und</strong> Sporn; Sdr.<br />
'Schnalz' Auerb. Prutz. 17 um Kost ein Zu ngensklav e sein. I<br />
26 Er [der Spinosist] trifft nur Zwang-fabriken an. I 28<br />
Ziveifelsdorne. II 126 dem Stolze, .. Der . . die<br />
Ziueifelsstrasze geht.<br />
Hier möge ein jetzt durch übertriebenen <strong>und</strong> falschen Gebrauch<br />
xecht abgenutztes Wort Platz finden: U III 134 Güter sind be-<br />
Ziehung s iv eise Güter, Immer an sich selber unbestimmt; fehlt bei<br />
Adg., Campe, Wb., Sds. —<br />
'Oft bleibt ungewis, ob dem ersten Wort ein Ver-<br />
"biirn oder Subst. zu Gr<strong>und</strong>e liege' [Grimm Gr. II? 680]:<br />
Ulli 109 Der Casuist, der an der Ekel f rag e: Was sind vergönnte<br />
Lüste? klaubt. II171 Heuehelreize I 244 Märtrerbuch; Wb. für diese Bedtg.<br />
Fischart. II 63 die Plage kunst 'Krieg.' M 130 ==II 212 Zephyrs<br />
Scherzgezische. E 56 Medusens Scheugebärden. M 61 Ein<br />
murmelndes Geräusch von schlu m m ertöne n voll; Salis-S., Kürschn.<br />
321. II 129 Da des Heüigthums . . . Dicke Schrecktapete risz.<br />
II 187 Der helle Spiegelbach; ebda, glatte Spiegelfluth [im<br />
Zimmer]. I 187 Die Straf geberden der Wahrheit. G 51 Hier<br />
auf dem Streugebüsch mögt dich der Schlaf vergnügen < Verg.<br />
fronde super viridi. II 188 wie jedes hier . . Sich Wechsel fr ende
macht
treffendere Bild, 'das freylich vor drey <strong>und</strong> zwanzig Jahren in<br />
Deutschland, zu Deutschlands Heil, unverständlich gewesen wäre'.<br />
Dagegen Bouterwek 202 'das Wort nullenleer . .soll doch wohl<br />
das Gegentheil dessen ausdrücken, was es wirklich ausdrückt'. Auch<br />
ich dachte zunächst an ein verstärktes 'leer', aber die Wendung in<br />
K Ein Loostopf, immer .voll spricht für die Auffassung des Wb. 4 leer<br />
von Nieten'; die Gewinne sind Pracht [im verächtlichen Sinne] <strong>und</strong><br />
Not. I 1 3 1 Lavas schlackenvoll. I 68 die seh ivert er volle Luft<br />
< M 57 das Mordschivert in der Luft. 1232 silbervolle Staaten. G<br />
58 bei sinnen losen Bildern 'ohne Sinn'; Sds. Göthe, aber 'ohne<br />
Besinnung'; nnl. zinndoos. II 24 sitten leere Corybanten. I 4 das<br />
thränenfreue Nichts; Wb. Klopst., Wiel. 1105 .'. mit TJiemistocles<br />
trophäenkrank zu werden [in der Anm. "Themistocles<br />
sprang oft vor Eifersucht, von wegen der Tapferkeit des Miltiades,<br />
zunacht vom Bette auf]. 1148 t ü ckevol l II171 uns chul dg l eich.<br />
139 w ah rh eitle er. G 152 ein wesenloser Schein, Goethe in<br />
wesenlosem Scheine. II 63 wohltust satte Heerdcn. I 114 sauber<br />
voll.<br />
Subst. mit part. pnet.<br />
I 203 h üIfvereinte Staaten; Wb. Hilfverein, ohne Beleg. 119<br />
Bas lustgelehrte Weib.<br />
Das Subst. die Bedeutung verstärkend, meist in<br />
appositionellem Verhältnis zum Adj. :<br />
Uli 88 ftschestumm. II 25 das gr<strong>und</strong>verderblich st e<br />
Beginnen. M 19 = I 254 lederhart; Wb. o. B. I 100 Wenn der<br />
bedrängte Filz [in seinen Tonwerken] nach Gottes Buhe schreyt, Bann<br />
wirstu menschenJclein <strong>und</strong> heisze Zärtlichkeit. U III 10 die<br />
Mine, . . nymphenblöde. II 59 Nun tönt der schauerstille<br />
Baum. 1115 So helle Lüste sind am Hofe w<strong>und</strong>er gut; schon<br />
mhd. M 89 — I 120 ein Wermuth bittrer Saft.<br />
Adjectiv [Adv.] mit Adjectiv.<br />
Meist wird das zweite durch das erste näher bestimmt; zuweilen<br />
tritt fast Beiordnung ein, was auch in der schwankenden<br />
Schreibung zum Ausdruck kommt: M 19 ="I 254 ein flüchtig harter<br />
Saft, M 12 göttlichschön > I 247 göttlich schön u. s. w. — Ulli 28<br />
Der Grieche . . ., Der . . . allerschön Um Lehre Tändeley gew<strong>und</strong>en;<br />
aller erstarrter nom. sg. masc; Wb.
M 116' = I 284 Das alles aber ist göttlich was schön, ivas weise,<br />
was gut ist. . . Bei dem hässlichen aber. . . <strong>und</strong> dergleichen gegen -<br />
streitigen Dingen] Wb. dies Bsp.; Kr. tegenstrijdig [tegen < entjegen,<br />
Franck, Etym. Woordenb.]; Übersetzung von rolg ivavTiotg. 112'<br />
von einer so u n a n n e h m liehen Person; Sds. Leibniz ; Herder IV<br />
116; Adg. Uli 35 ungescheidt; Sds.
Wolfischen Aussichten; Sds. v. Brawe. M 74 Trägt ein Gedanke<br />
doch mehr Einhalt hier versteckt, Als . .; Wb. letztes Bsp. 1681; nach<br />
Adg. nd. 137' Einschrift 'Inschrift'. R 43 =-1200 Häuft Millionen<br />
auf! . . . Noch ist es nur ein Gott, der altes das enthält; [daneben G<br />
107 = R 45 erhält]; Wb. < , bes. Luther. II12 .. andre Fürsten<br />
. . entpreszten froh sich ihre Leute. R 41 =• 1197 Wer so sein<br />
Herz erbaut <strong>und</strong> seinen Geist erklärt
den frohen Muth enifl ü gelt; Wb. ohne Beleg. G 80 entgeiste r n<br />
'töten' -; aber II138 Entgeisterte, von den 'moralischen Nullen'.<br />
A I 51 Ent grenzte Wonne; Wb. Wiel. refl. I 46 enthirnte<br />
Scheitel', Wb Sds. ohne Beleg. I 29 [der sterbende Seneca] nun<br />
bald entjocht; Wb. Schiller u. a. I 91 Zeloten suchen dummy<br />
sie [die Liebe] glorreich zu verdammen: Ben Stolz ernährt ihr Geist,<br />
ihr Herz ent kennte Flammen
¦umschwimmen. II 1 39 die . . Seele . . . Sich selber umblinzelt<br />
sie nur
unbekannt'; vgl. nl. overheen. II91 wie der Wolf... recht aus<br />
. . fährt; Kr. regtuit gaan 'gerade zu g.'. G 22 = K 28 = 121 der Schlusz<br />
von seinen Tagen .. schreckt ihn nie v o r a b ; Lexer vor abe Im voraus';<br />
Kram, voraaf 'vorher'; Adg. nur 'zu-mahl'. 1140 dem Bechtschaffenheit<br />
vor all so nahe geht; 1213 Das schickte sich vorall zu com'sehen<br />
Epopeeyi; nl. vooral.<br />
Fremdwörter.<br />
In A <strong>und</strong> U gebraucht W. gern — oft ohne Not — Fremdwörter<br />
, die er wahrscheinlich für 'academischer' hielt [metrische<br />
Gründe s. S. 16]: I 70 der brilljantirte Thati. I 91 elektrisirL II 62<br />
Elekterschein. I 147 Intrigue. I 217 die Mechanik. I 245 Panacee.<br />
II 33 Ckkane. II208 0, hektisch Born u. s. w. Besonders 1104<br />
bis 109 — zum grössten Teil Einschiebung von A — wimmelt es von<br />
Fremdwörtern: Microscope, das magische Palet, Eleganz, Contrasten,<br />
Colorist, Costum, Ekstase, Initnrte u. a.<br />
Bedeutung.<br />
Substantiv.<br />
G 99 Buh .. . Der Frömmigkeit. ., der Abart Reue '> R 39<br />
Sünde; I 260 von Tadel freye Heerden, Noch lange nicht, wie wir,<br />
zur Abart so vermocht < M 25 Verderb; Wb. Sds. Hall. Der Enkel<br />
aAbart. G 48 rief mir .. sein holder Anspruch zu: Treibt, Hirten,<br />
Pflug <strong>und</strong> Trift in ungestörter Buh; Wb. 'am seltensten für Anrede<br />
.., doch .. Gryphius im Sinne von Zuspruch'; hier beide Bedtgn.<br />
vereinigt. G 81 Tugend . . liegt in dem Begriff mit uns verb<strong>und</strong>ner<br />
Dingen > R 16 Verband von . .; Wb. I 153 dem Heere; urspr. Bed. noch gefühlt,<br />
Kr. 'in der Dichtersprache'. I 27 So werden Nächte Tag <strong>und</strong><br />
hohe Tage Nächte; Wb. nur sing. II 84 Nun Augen her, die<br />
Herrlichkeit zu schauen! Da kömmt ein Kern von Herren <strong>und</strong> von<br />
Frauen. Was für ein Trieb [Jagdlust] auf aller Wangen lacht?;<br />
zu Wb. 13, dort alle Bsp. mit bestimmtem Artikel, hier ist weniger<br />
an die Auswahl aus der Menge, mehr an die Vollkommenheit an<br />
sich gedacht. G 106 = R 44 Blumenknöpfe > I 202 -köpfe;
Worte zu Gr<strong>und</strong>e zu legen, als Beispiel dient der 'Grillenfang der<br />
Nonne'. I 205 . . Fre<strong>und</strong>e suchen sich durch treue Lüsternheit;<br />
Wb. Sds. nur tadelnd. M 49 = I 60 Die ganze Menschheit tobt,<br />
ivan nur ein Tröpfchen Gift . . den kleinsten Nerven trifft; Wb. 1 b).<br />
G 30 = K 57 = : I 41 Allein sie [die Natur] Jcann uns auch von Sünden<br />
nicht befrein .. Die Neigung zeugt die Schuld, <strong>und</strong> nicht ein kluges<br />
Mittel; Der Purpur bessert nicht, doch auch kein schlechter Kittel<br />
^listig erdachtes, ausgeklügeltes 'milieu'? Wb. 3) 'menschliche<br />
Umgebung', in den Bsp. stets mit Präpos. M 19 der Leib des Übels<br />
Niederlage 'Lagerplatz'. M 90 prangt die Hur mit .. Büschen,<br />
Dem dummen Vieh mir Noth; Wb. AIII) 'Nothdurft', Klinger.<br />
11137 Moralische Nullen der Welt; Wb. Wieland. 1201 der<br />
Sonne Huhestand; Wb. Kant. 1215 Wenn . . der übermannte<br />
Feind Den fortgesetzten Kampf nicht weiter S a c h e meynt R 6<br />
= I 139 fostos. M 80 = I 101 Wie ehrlich es . . ^«?seu se?/, m<br />
eiwcr anständigen Kleidung zu sterben; Wb. «, doch schon BrW.<br />
veraltet. I 128' JVocA preisivürdiger <strong>und</strong> erheblicher; Wb.<br />
'celebrandus' nur Weckherlin. I 257 dem ekelhaften Kranken I 77 mV?7?i 0&e7; Adg. 'Ekel<br />
empfindend nur .. im oberd.', Sds. das zweite Bs p. I 133 zu<br />
genu-g ;„'Eschenb. 14 zu dieser Stelle: WAr denn genug . . bezeichnet<br />
den Überschuss über das, was . . über die Gränzen, welche die<br />
Genügsamkeit setzt, hinausgeht. Zu genug aber wird dadurch<br />
widersinnig, dass man sich die Gränze, ihrer Überschreitung
ungeachtet, immer noch geblieben oder gehalten denken soll'; Wb.<br />
Luther allzu genug. K Vorr. Dumm genug, um den einfachen Begriff<br />
der wahren Glückseeligkeit durch eigne Vernunft zu erreichen, <strong>und</strong> viel<br />
zu stolz, um mit einer höhern Offenbahrung zufrieden zu seyn7 eilen wir . .;<br />
dumm genug hat Withof als zu dumm gefasst; vgl. Sds. Gutzkow Er<br />
hatte genug (zu viel) vernommen, um nicht tief ergriffen zu sein. II 32<br />
herzig .. erfiehn; II 53 Da stand die Dichtkunst offnes Armes <strong>und</strong><br />
nahm es [das W<strong>und</strong>erbare] herzig ein-, 'herzlich'; Wb. kein Bsp.,<br />
höchstens 2) herziger Fluch \ Brief IV, 2 herzige Fre<strong>und</strong>schaft ; Kr.<br />
hartig lachen. G 28 = K 52 =-1 38 ein Fre<strong>und</strong> <strong>und</strong> ich im Grase<br />
hingegossen ..; Wb. 'in solchem Sinne vor der 2. Hälfte des<br />
vorigen Jahrh. nicht nachzuweisen', erstes Bsp. Klopst. Mess. IV,<br />
662 [wie G 1751 gedruckt]. I 189 .. thut von missen grosz <strong>und</strong> härmt<br />
sich inniglich, s. Wb. 1); auch G 36 innerlich .. rühren wird II<br />
52 inniglich. I 234 Wie machte nicht die Kunst den Siries so kr<br />
aus U III 9 Tugend ... Macht mit ihrer Herkunft sich zu kraus-,<br />
Wb. u. a. Schiller stolz <strong>und</strong> kraus. M 43 Kein Meister Lob es an Geht<br />
uns so wenig an; vgl. Wb. sub 1) das letzte Bsp. aus Goethe. II 134<br />
Wer hielt sie [die ungeborene Seele] gewaltig in engen Bezirken, Wen<br />
scheute der möglichste Blick? I 195 Das eitleF.^--^; G 71 — R 6 ein<br />
nacktes Mährchen. M 4 =-= II 116 Doch wo dein Herz für deine Thaten<br />
spricht, Da werde nie beim Neide niederträch t if/> 'kleinmütig' Wb.<br />
ereiten'. II172 Klagen absetzen. G 85 zog . . den ab getrieb<br />
n en Lauf Der . . Natur . . icieder auf. I 58 Die Kräfte werden<br />
so durch Sehnsucht abgew<strong>und</strong>en 167 Mensch <strong>und</strong> Vieh vom Chaos<br />
abgew<strong>und</strong>en. II119 ich rücke dir die Marter scenen an. 1125 Wie<br />
lockt den Claudius der reich besetzte Tisch,........................Er sitzt be<br />
gierig a n ; Kr. aan tafel aanzitten zur Tafel sitzen, wy zid-en by hem<br />
aanz. bey ihm speisen. G150 Da mir.. Kein auf'g et rieb n e s Nasz [der<br />
Schweiss] ans harten Bohren bricht; Kr. opdryven 'aufwärts ziehen/.I ^59<br />
Vergebens ä ng elt noch ein Mietlüing grober Ehre Auf eure [der Arzte]<br />
Sklaverey, die bey dem Homer galt I168 angelegt; Kram, ecne<br />
stad uitleggen eine Stadt erweitern. 1200' mit einer sehr bearbeie<br />
teten Lebensbeschreibung, s. auch I 271'; Kr. een tverk b. 'fleissig<br />
ausarbeiten', aber hd. Wb. 'der Stof . . wird bearbeitet, das Werk<br />
selbst nicht.' M2 Nie kannst du Gott dir allzuschön begreiffen<br />
> II 112 Der Frömmste kann zu schön ihn nie begreifen; Herder XXIII<br />
96 ändert M nicht; 'vorstellen'. II 150 Keinen ausgesetzt<br />
'ausgenommen*; Wb. Ayrer, Opitz; s. auch S. 67. II 184' Wahrlich<br />
dachte er [der Hauptmann am Kreuz], . . das ist ein Mann von einem<br />
göttlichen B e stehen gewesen 'Natur, Wesen' im allgemeinen; dagegen<br />
iAccidens', der Substanz gegenübergestellt, in I 83 Vermischt die<br />
Seele sich mit einem Triinkc Weins, Verschieden im Bestehn, mit<br />
ihm im Wesen eins ? R 48 . . ein schlechtes Weih<br />
im müssigen Serrail.............. Tlieilt Krön <strong>und</strong> Zepter aus, bewirkt<br />
die halbe Welt; Wb. Butschky; in demselben Sinne IIi38; auch absolut<br />
: R 46 == I 204 Des Kleinsten Wirksamkeit durchwandert grosze<br />
Kreise, Bewirkt <strong>und</strong> ändert ['ändert sich' ? s. G 24 =¦ = K 36 = : I 26]<br />
stets auf tausendfache Weise. G 95 . . . Ein Armer wird [als<br />
Modell] gedungen, Der sich voll Menschcnhuld <strong>und</strong> sterbend bilden soll.<br />
G 97 drücken 'unterdrücken', so auch Kr. 168 Frevel athmen Gift<br />
in alle Güter ein < M 57 spritzt; Sds. Voss; auch sonst braucht W.<br />
hauchen <strong>und</strong> atmen als gleichbe deutend: M 27=-= AI 262 haucht<br />
da mehr an Lust . . . ein, Sds. Forster, Alexis; doch G 78 Sie<br />
hauchen Liebe aus <strong>und</strong> hauchen Liebe ein ^> R 11 athmen . . aus,<br />
. . athmen . . ein ^> I 146 hauchen . . aus, athmen .. ein. 1225'<br />
einmachen 'einwickeln'; Wb. sub4). 1154 Blick <strong>und</strong> Laut so<br />
gütig einzuschicken < R 16 mit guter Absicht schmücken; Wb.<br />
'Maaler hat einschicken insinuare, was wol sein soll sich in etwas<br />
schicken'; Kr. inschikken bequem machen, einpassen. II 89 ein<br />
Berg . . Der breit <strong>und</strong> sanft mit hohem Schritte steigt. Doch völlig<br />
steil entgieng an jener Seite Der Abhang ihm. I 243 Auch Brok's<br />
entgeht sich ganz, wenn Trauben ihn erquicken < M9 wird betäubt,<br />
entrüsten häufig in A: 1186 Zucht entrüstet ihn 1233 die Pflicht<br />
den Sohn entrüstet; 136 Warum entrüsten wir die gütige Natur
Tugend aus, der fliesst noch oft zur Hölle u. s. w.; dies entspricht dem<br />
damaligen Gebrauche, uns erscheint ergötzen edler, als vergnügen,<br />
dessen Bedeutung immer unedler geworden ist. M 128 Durch Schweigen<br />
kann sich nur ein fühlend Herz erörtern ^> II 180 Nur Schweigen<br />
öffnet oft Gedanken eine Pforte;<br />
Sds. sich mit Einem erö. 'in eine Diskussion einlassen' Fichte, R 23<br />
Sie sprechen, jeder hörts, doch ohne zu erlangen; Wb. 5) 'Luther<br />
braucht erlangen für begreifen, intelligere . . Diese Bedeutung ist<br />
später erloschen.' 170 Sie [die Sonne] . . erliesz ihr Ebenbild In die<br />
vor Dankbarkeit mir abgefloszne Zähre I 73 Das, Philomele [?] laut<br />
durchzwitschernde, Gefieder Durchflosz den tiefen Wald. M J07 Ein<br />
sanfter Frülüingsicest stieg von der nächsten Fichte, Und lauschend<br />
sclnvankf er vor mir fort; 1273 ändert; Anlehnung an das — auch<br />
etymologisch verwandte — laustem, nl. luisteren 'raunen'? Diese<br />
Bedtg. würde am besten zu der Situation, deren Erörterung hier zu<br />
weitläufig wäre, passen; lauschen 'lohen 5 [Wb. Sp. 356] ist wohl<br />
fern zu halten; auch die Bedtgii. 'zögern' oder 'versteckt sein'<br />
könnten vorliegen; gleiches Schwanken ist möglich bei G 43 Dort<br />
lauscht ein breiter Wald von lispeln dem Geäder; Hier strömt ein<br />
rother Bach [= das Blut]; auc h hier änd. II 194. II Io4t Lautet<br />
unser Dank bis in deine Kreisen; II 84 Das Hörn, .lautet<br />
w<strong>und</strong>erlich; I 31 Es lautet allerdings, wenn es die Schule sagt 'wohl<br />
lauten'
ichten': M 21 nach den verstellten Kräften; M 22 der verstellte Leib. —<br />
I 242 Modelüge, Die Selbstbetrug <strong>und</strong> Tand wie feine Sitte stellt<br />
'hinstellt'. I 226 treibt ... Ein jung geraubtes Kind der Scheik der<br />
Assassinen 'aufziehen, erziehen'; zur Sache vgl. Ass. 53 ff.; Sds.<br />
ähnlich Wiel., Börne, doch nicht ohne jeden Zusatz, wie hier. M<br />
126 Wie jede Kenntnisz wächst, so tvie die Tugend steigt, So treibt<br />
sich auch die Zahl der liebenswerten Gaben ^> II 177 mehren sich;<br />
SdS; Schiller Die junge Welt treibt sich <strong>und</strong> schieszt empor. R 27 Wann<br />
Lieberkühn sich treibt, den Menschen aus-mspühren; hierzu Klotz'<br />
Dentsche Bibl. 1770, 218 *Sich treiben für sich bemühen ist<br />
provincielP; ebenso 1104. R 51 dem übenv ognen Feind; mhd.<br />
Überwegen auch 'überwältigen'; Weig. Luth. I 2*50 So fern von arger<br />
Lust, als GriUenfängereijen, VerJcennt er [der Landmann] Ungeduld<br />
<strong>und</strong> achtet kein Erfreuen 'nicht kennen', die Ungeduld ist für ihn<br />
überhaupt nicht vorhanden; Wb. nur 'nicht erkennen, falsch erk.';<br />
II 24 Nicht mehr ein Spiel für harte Krieger7 Verkennen tvir,<br />
Tyrannen, euch 'nicht mehr [anerkennen'. II 44 verlernt, ihr<br />
Schmeichler, e u c h. Denn ivo du [Herzog Ferdinand] kömmst, da sind<br />
dem Herzen die Geberden, Vereiniget durch deine Güte, gleich 'sein Wesen<br />
[hier: das Schmeicheln] verlernen, sich abgewöhnen'? 1277<br />
Verprangt sich schnell die Lust der abgelebten Floren
ein Gott < G 105 doch; R 43 Noch war er ^> I 201 doch; R<br />
60 Man liest <strong>und</strong> prü ft <strong>und</strong> lobt, noch ändert man sich nicht; I 23, II<br />
140 noch < K 30, G 69 doch u. s. w.; Wb. bis Günther «-; Kr.<br />
nog 'noch, dennoch, gleichwohl'; adversativ ist noch wohl auch I 170: Es<br />
mag ein solcher [Piatos] Staat das andre Tempe seyn . . Allein noch<br />
Stadt <strong>und</strong> Haus nach Tugend einzurichten, Das musz er-sprieszlich seyn]<br />
vgl. im Wb. Verbindungen wie noch gleichwol u. a. noch [Kluge 2]: 1.<br />
'<strong>und</strong> nicht', an einen positiven Satz anknüptend : M 27 Wo Ehrfurcht<br />
oben an, noch Fre<strong>und</strong>schaft unten sitzt; ebenso G 151, M 101 = II199;<br />
Adg. Wb. haben keine Belege; mhd. vgl. Müll.-Zarn. 405 b. 2. noch —<br />
noch: K 9 Noch Galgc, noch Spital fehlt. .; Wb. *; auch Kr. nog — -<br />
nog; mit vorausgehender Negation: G 75 = R 8 Kein Laster-hat bei<br />
ihr noch Hecht noch Eigenthum; Wb. Aventin. «
sein [je viermal]; I 31 Ein Mann, der Zähne bisz\ einiges Nachdenken<br />
erfordert schon II 24 Aus Menschen macht die Fehde Tygcr,<br />
Die Tyger Menschen Friede gleich <strong>und</strong> I 78 wie todte Dinge Sträuche,<br />
So düngt der Untergang | der Völlerey Gebräuche bedarf der Erklärung<br />
durch M 66 des Miszbrauchs die Gebr.; II 101 Wo Noth erlaubt *wo es<br />
die Noth erlaubt'.<br />
gen. <strong>und</strong> dat.: II 129 Da des Heiligthums, Gottes Finsternis^<br />
[gen.], Dicke Schrecktapete risz\ I 261 Warumist'Thiere[gen. pl.?] Milch<br />
nicht gute Kinderspeise?; Compositionliegt vielleicht [doch findet sich<br />
sonst bei Subst. -f- Subst. diese Schreibung nicht] vor G 39 = II 55<br />
Du Gottheit Bild, das in mir denkt; M 103 Wer hat .. Frevel Witz<br />
gegeben > II 202 Spöttern W. I 122 geht . . Im Walde Wahrheit nach<br />
< M 90 Im Wald der W..; wegen des dat. —e geändert; G 161<br />
Die ihr Tand <strong>und</strong> Unmuth frohnt, ähnlich.G 75? der dat. ist gesichert<br />
durch G 118 ihr frohnt dem Eigennutz; M 100 Zucht .. dient<br />
Rechtschaffenheit 126 wenn ein Spinosist Altäre Tugend haut; leicht<br />
misszuverstehen ist I 94 Der B ritte .., der sich vor Kälte bläute,<br />
nicht 'weil er fror', sondern, wie aus der Anmerk. zu ersehen, 'gegen<br />
die rauhe Luft', also Vor der Kälte'.<br />
Diese Auslassung des Artikels [z. T. auch der Präpos, von<br />
nach sein, zu nach werden u. dgl.] begünstigt in vielen Fällen eine<br />
andre Eigentümlichkeit von Withofs <strong>Sprache</strong>, die sich fast ausschliesslich<br />
in A <strong>und</strong> U findet:<br />
Die Adjectivirung des Substantivs.<br />
Paul, Principien der Sprachgeschichte 2. Aufl. 303: 'Occasionell<br />
findet diese Verwandlung eigentlich schon statt, sobald ein Subst.<br />
als Präd. oder Attribut verwendet wird'.<br />
II12 Wahl <strong>und</strong> Beute waren Traum II 201 Ihm tväre Wahrheit<br />
Geist, sein Körper tväre Licht [so kehrt das substantivirte licht<br />
zum Adj. zurück!] I 228 Wie manche gute Thal ist völlig Unverstand<br />
1121 Er schämt sich immer Kind, nicht immer Mensch zu seyn M 79<br />
was ein Übel ist, ist doch nicht immer Schade [Wiederholung des<br />
Processes, den schade schon früh durchgemacht hat] II 78 Uns<br />
Menschen wurde Thräne Pflicht I 51 mancher Oberwelt, Bevor sie<br />
Himmel wird I 73 so wurden Töne Lied U Vorr. 10 wird euch das<br />
Angedenken dieser Kinderspiele Anmuth seyn A I 47 Nun hängt des<br />
Papstes Bild, das gestern Ehre schien, Am Pranger II 128 Feuer soll<br />
mein Hymne seyn
Die mit Donkischott sehen Grillen Ihre leere Köpfe füllen Folgt ein<br />
langes Ungemach . . nach.<br />
Auslassung der Hilfsverben <strong>und</strong> der Copula.<br />
In G <strong>und</strong> M besonders nach dem Relativum, A ändert meistens: G<br />
26 == K 42 seelig, der die That.. aufgeschrieben [131 änd.]; M 23<br />
Ein unerträglich Joch, <strong>und</strong> das dem Geist verhasst [I 258 änd.]<br />
M 59 — 171 Was die Natur gereift <strong>und</strong> ihm die Sorgfalt gab G 95<br />
der den Todt bezwungen > R 34 bezwunge, 1 183 muss dann weiter<br />
ändern.<br />
Nach Conjunctionen: M 62 eh sich . . Der. . Saft gesetzt M 115 Je<br />
mehr sein Innerstes . . verdrängen [hat] K 39 Ob er nicht manchen<br />
Dorn . . gef<strong>und</strong>en; hart G 10 dasz sie [die Agyp.er] sich . . dergleichen<br />
Todtenbilder [haben] vorhalten lassen.<br />
Absoluter Accusativ.<br />
I 71 ein . . Pferd . . Die Brust herausgepreszt: empor die volle<br />
Mahne I 73 von .. Lust umschlungen Und nur von Seligkeit die<br />
Phantasie durchdrungen II 130 Die, die Blicke starr, . . Sich . . hingestellt<br />
I 71 Stielen, Die Köpfchen hin <strong>und</strong> her. — II 130 Seraphinen,<br />
Harfen in der Hand II 9 Wir fanden . . Den König Lorbeer um die<br />
Haare. — II108 Das Schwert geschärft erhub es [das Heer] schnell<br />
sich wieder II 130 Aller Opferrauch . . War zum Wagen ihm, Winde<br />
vorgespannt, Zum Triumphe zugesandt.<br />
Praep. 4" P art - praet. fü r einen Nebensatz:<br />
G 45 nach dem erhaltenen Sieg über Antonius; G 111 = R 52<br />
nach auf geführtem Zaun.<br />
Apposition.<br />
I 106 der .. das Eis der erste brach I 170 der wird der erste<br />
finden I 243 Ein Narr erforscht sich nicht <strong>und</strong> lebt der längste gut.<br />
— M 104 Befiel mich Wachenden der Träumen heiige Buh. — In der<br />
Stellung der Apposition verfährt Withof oft sehr frei, z. B. R 51 Die<br />
Wiesen netzt das Blut besät mit ganzen Schaaren I 160 [die<br />
Musik] läszt, der Sorge treu, Monarchen leise schlafen II 192 Wer<br />
darf glückselig ihn schon in der Wiege sprechen So gar sich unbeivuszt ?<br />
Für die sonstigen Freiheiten in der Satzteilfolge führe ich<br />
einige auffallige Beispiele an: G 99 = R 38 = 1191 Er . . straft sein<br />
[des Landmanns] wünschend Herz nach Hoffnung th eurer Zeiten 1<br />
216 reicht die schnelle Flucht den Frieden hin zu stiften I 16<br />
Eukliden findt er selbst bisher verborgne Gänge [Eukliden von verborgen<br />
abhängend, kaum dat. eth.].<br />
Beziehung der Satzteile auf einander.<br />
Artikel: G 138 im Geist <strong>und</strong> Brust; M 68 = I 81' Von ihrem<br />
Ernste <strong>und</strong> Massigkeit; IL 72 Verschiedenheit Am Geiste, Körper,<br />
Thiere, Pflanze. —-¦ Gr 59 Frei vom Gram <strong>und</strong> Sünden; M 27 zur<br />
Wollust oder Tränen.<br />
Verbum: M 14 — I 248 Nicht wissend gehet die, <strong>und</strong> ww unwissend<br />
fort II 33 So wird sich Recht <strong>und</strong> Treue zeigen, . . Und<br />
Priester Freude prophemjn. Auf einer unvollständig ausgeführten<br />
Correctur beruht wohll 188' die . . Geduld <strong>und</strong> das sanfte Betragen,<br />
das ihn . . nicht verlassen haben; denn es heisst R 36' so ihn . . .<br />
Relativum: R 26 der Wahrheit . . Die alle gleich verpflichte <strong>und</strong><br />
alle Menschen schmecken; II 26 0, Noth! die Dumme nicht empf<strong>und</strong>en<br />
<strong>und</strong> tödtlich schwache Leute traf.
Kara GVVBGIV :<br />
Genus: M 15 Ein .. Kind . . . Ihm, der . . noch "keinen Antheil<br />
nahm. —-Numerus: G 107 Bis jegliches Geschlecht in . . . Staaten<br />
. . beisammen tratten; I 82 Wann diese süsze Schaar, beseelte Balsamflaschen,<br />
Sich ? . die Weiberhäute waschen; — - II 125 Und Angst auf<br />
Angst . .. Die wurden ihm . . zugeschreckt; danach könnte auch zweimal<br />
sing, vorliegen in R 43 wann gleich Dauer sich auf Dauer ewig<br />
häufen.<br />
Die Frage, vor allem die parenthetische Frage, scheint<br />
Withof für ein ganz besonders wirksames Mittel zur Belebung des<br />
Stils gehalten zu haben; doch ist sie fast nur in A, hier aber sehr<br />
reichlich, vertreten: M 78 Wars oder ivars nicht da, wo JopasPunisch<br />
spielte? [von Mendelss. Bibl. d. seh. W. getadelt; vgl. Ha. X 33<br />
Wars oder ivars nicht hier, ivo . .] I 66 eilt die Lust, was eilt also ?<br />
vorbei/ 1232 Frevel klettert nach <strong>und</strong>, wo nicht? frey gelitten. Bei näherer<br />
Betrachtung entpuppen sich aber die meisten derartigen Sätze als<br />
Ausrufungen, die bei richtigem Lesen das Seltsame, das die<br />
Fragezeichen bewirken, verlieren: Schon in G ein Beispiel, G 11 Wie<br />
prächtig musz die Majestät in einem == welchem? Pallast wohnen? 191<br />
Hier wird, welch? Selbstgefühl 176 mehrt sich Geta, ivie bemüht? . .<br />
Der Speisen Unterschied I 99 läszt dir, tvelche ? Trauer hören.<br />
Auch sonstige Parenthesen sind in A beliebt: I 70 Wo rächbelaubter<br />
Sand, den binden alte Bäume 1119 Im Glücke Mäszigung,<br />
denn über alle Quaalen Bedrohet Glück; <strong>und</strong> Gift enthalten goldne<br />
Schalen, Vergnügt die Geister mehr [kürzer M 88].<br />
Merkwürdig wird <strong>und</strong> zur Steigerung der Lebhaftigkeit gebraucht:<br />
Das Verbum wird zunächst absolut gesetzt, <strong>und</strong> dann folgen die<br />
näheren Bestimmungen mit <strong>und</strong> [vgl. <strong>und</strong> zwar]: R 8 Sich seihst<br />
<strong>und</strong> überall, <strong>und</strong> nach der Wahrheit fassen I 64 Er soll <strong>und</strong> uncrlöst<br />
<strong>und</strong> ewig Plage seyn? I 255 Der Leib . . . Entsteht, <strong>und</strong> kaum]<br />
<strong>und</strong> wird der gröszte Menschenfeind II 52 Da musz der Beiz <strong>und</strong><br />
inniglich Und auch die. schwerste Seele rühren.<br />
In Stellen wie II 161 So manches Jahr . . es ist verschw<strong>und</strong>en,<br />
Ist schnell, ist still, ist ganz, es ist entflohn wirkt die Wiederholung<br />
kaum noch poetisch, <strong>und</strong> reines Flickwerk findet sich z. B. M 29 Lehrst<br />
du, so lehrest du, du lehrst gott seelig seyn R 43 nur bereit zu nützen,<br />
Bist du, du bist es werth, die Weisheit zu beschützen.<br />
Die Grenze zwischen Poesie <strong>und</strong> Rhetorik, sogar platter Prosa,<br />
lässt ja überhaupt W. oft unbeachtet: M 12 — I 246 nichts destoweniger<br />
M 19 Ist nicht wol gar der Leib M 67 Gesetzt auch, die Vernunft<br />
stimmt die Verschwendung ein, Dan nenilich, tvan, tvie hier, ruhmdurstge<br />
. .. II 93 Ich müszte wohl indessen doch gestehen.<br />
Prägnanz.<br />
Um so unangenehmer fallen derartige Plattheiten <strong>und</strong> prosaische<br />
Weitschweifigkeiten, die übrigens bei keinem Lehrdichter ganz<br />
fehlen, auf, als Withof sich auf der andern Seite offenbar bestrebt,<br />
mit wenig Worten möglichst viel zu sagen, sogar auf Kosten der<br />
Verständlichkeit, wie schon verschiedentlich gezeigt ist. Wieviel<br />
er zuweilen in ein einziges Wort hineinlegte [<strong>und</strong> wieviel man also<br />
unter Umständen aus einem Wort herauszulesen berechtigt ist],<br />
beweist I 58 [—11 47] [der von der Sinnenlust unbefriedigte] Ergrämt<br />
sich einen Gott, umseufzet alle Sonnen, Verlangt nur Macht <strong>und</strong> Huld:<br />
so wird ein Gott ersonnen, dazu die Anm.: 'Die unaufhaltbare<br />
Begierde <strong>und</strong> die ... Unzufriedenheit an grösstentheils s innlichen<br />
Gütern veranlasst sie stark genug, sich weiter umzu sehen ...., so<br />
müssen sie wohl auf die Unentbehrlichkeit einer Gottheit<br />
gerathen. Das heisst gar eigentlich einen Gott ersinne n \<br />
In [bis weilen chiastischen] Antithesen, für die sich die beiden<br />
Hälften des Alexandriners sehr eignen, ist Withof oft recht glücklich,
M 8 ==1242 [der Mensch] Er kränkelt an Vernunft, ist mächtig<br />
im Vermuten, Ist dürf/ig im Genusz, <strong>und</strong> an Begierden reich. Er<br />
liebt <strong>und</strong> flieht sein Glück, er hasst <strong>und</strong> sucht die Sünden, Und kann<br />
das Schivere leicht, das Leichte schiver ergründen. G22=K28 [der<br />
im Bette lebende Gasto] Das Grab wird seine Welt, sonst war die<br />
Welt sein Grab M 16 die tiefgegrahnen Falten Sind aller Qualen<br />
Grab, <strong>und</strong> Quellen steter Buh. — In kürzern Versen: M 106 Sie . .<br />
graben . . Das Gold hervor, die Buh hinein.<br />
Wortspiele: K 27 Lebt jener recht vergnügt, tvie Grammont, sich<br />
zu Tode G 4 Statt dasz er sich erbauen soll, So baut er Schlösser in<br />
die Lüfte; ähnlich I 139 Z. 13 f. — M 3 Schwingt- sich . . dein<br />
tiefes Lob empor M 105 Sein Ausdruck stieg so hoch, so tief die Lehre<br />
war. - I 96 diese trockne See [der Töne].<br />
Ein Hauptschmuck der Withofschen Dichtungen sind die sowohl<br />
dem Inhalte als der Form nach meist sehr treffenden Sentenzen, 1 )<br />
die sich ungezwungen aus den moralischen Betrachtungen ergeben.<br />
In welcher Fülle sie vorhanden sind, zeigt Kannegiesser, der in<br />
dem 16 Seiten umfassenden Programme S.6—14 als Aufsatzthemata<br />
sich eignende Sentenzen aufzählt. II 6 Sich schlängelnd geht der Weg zu<br />
Freuden; Hier um den Kirchhof älter Leiden, Dort um die Wiege<br />
junger Lust, G 42 [II 191 verschlimmbessert] Den Stachel giebt die<br />
Welt] doch wird sie sich betrügen, Wenn sie dich stählern findt. Das<br />
schärfste Salz ist dumm <strong>und</strong> bleibet kraftlos liegen, Wo keine W<strong>und</strong>en<br />
sind. I 120 [der Weise] Er ist nicht, tvas er will ? Er wolle, uns er ist<br />
hilft dieser Aufenthalt [in der Natur], Wenn Geist <strong>und</strong> Herz von<br />
Tliorheit tuallt, Und ein ges<strong>und</strong>es Auge fehlet. — M 62 -=--174 Die<br />
lüderliche Zucht, des Irrtums Priesterinn, <strong>Dr</strong>ückt in der Jugend schon<br />
dem annoch weichen Sinn Meist falsche Sehnsucht ein: gehärtet mit<br />
den Jahren, Vertreibt er schwerlich das, was leicht hineingefahren. So<br />
tief nimt Agstein auch, eh sich zum harten Stein Der weiche Saft gesetzt,<br />
das Ungeziefer ein.<br />
Freilich läuft auch hier verfehltes mitunter, so das grässliche 1 )<br />
Bild in II 25 Im Tempel, wo wir Lehre priesen, <strong>Dr</strong>auf Krämerbude<br />
der Commisen, Beliebt nun [nach dem Frieden] Wahrheit auszuruhn,<br />
So ruhig Würmcher, Paar bey Paaren In Helmen, die voll Blute<br />
waren, Der Freude ivas zu gute thun. Katachrese ist selten: II 38<br />
dem Colosz [Russland], der in die Wolken eilet.<br />
Körperliches mit Geistigem verglichen: M 58 =- I 70 Die Sonne<br />
quoll hervor, wie Buh aus Tugend quillt.<br />
So interessant <strong>und</strong> treffend 2 ) manche der aus allen Ländern<br />
<strong>und</strong> Zeiten entnommenen Anecdoten <strong>und</strong> Anspielungen sind, so wirkt<br />
doch die Häufung störend, zumal sie meist noch eine Anmerkung<br />
erfordern <strong>und</strong> auch bekommen. Man kann hier Withof von der<br />
Sucht, sein Wissen an den Mann zu bringen, nicht freisprechen.<br />
Doch muss man berücksichtigen, dass derartige Anmerkungen damals<br />
Mode waren; schon Opitz, dann Haller <strong>und</strong> besonders Hagedorn<br />
haben darin gleichfalls ganz erkleckliches geleistet.<br />
!) Bouterwek 'auch das Ekelhafte wird von dieser moralisirenden Muse<br />
nicht verschmäht, wenn sie sich kräftig ausdrücken will'.<br />
2 ) z. B. I 43 Wenn, nicht.. mit Trieben Triebe kriegten Und andabotisch nicht<br />
so wechselsweise siegten. [Andabatae Helme ohne Augenöfl'nung tragende, täppisch<br />
zuschlagende Gladiatoren.]
Inhalt.<br />
Literatur 4—6.<br />
Einleitung 6—11.<br />
<strong>Metrik</strong> 11—20. — Jambische <strong>und</strong> trochäische Metren: Vers- <strong>und</strong> Strophenbau<br />
11. Die Reimsilben 13. Die Versfällung 14. Dactylen 19. <strong>Sprache</strong> 21—<br />
76.<br />
Laute 21—26. — Vocale 21. Consonanten 24. Von der Etymologie<br />
beeinflusste Schreibung 26.<br />
Formen 26—37.<br />
Substantivum 26—32. — Declination: nom. sg. masc. n-St. 26.<br />
st. <strong>und</strong> sw. Decl, 27—30. Plur. auf -er <strong>und</strong> -s 30. Umlaut 30.<br />
Eigennamen 30. — Genus 31.<br />
Adjectivum 32—34. — Unflectirtes Adj. 32. st. u. sw. Adj. 32.<br />
Comparativ, Superlativ 33.<br />
Zahlwort 34.<br />
Pronomen 34—35..<br />
Verbuni 35—37. — Unorganisches — e 35. Ablaut 35.<br />
Brechung <strong>und</strong> Umlaut bei den st. V. 36. Rückumlaut im sw.<br />
Praet. 36. Praeteritopraesentia 37. Form- <strong>und</strong> Bedeutungsbeziehungen<br />
zwischen Verben desselben Stammes 37.<br />
Rection 38—47.<br />
. Form <strong>und</strong> Rection der Präpositionen 38—40. Vom Verbum nicht<br />
beeinflusste Rection 38. Rection zur Bezeichnung der Richtung<br />
38, der Ruhe 40.<br />
Gebrauch <strong>und</strong> Bedeutung der Präpositionen 40—42. Unabhängig<br />
von Verbum <strong>und</strong> Nomen 40. Abhängig vom Verb 41, vom<br />
Subst. 42, vom Adj. 42.<br />
Casusrection des Verbums 42—45. — gen. 42. dat. 43 acc. 43. —<br />
Trans., intrans., refl., pass., absol. 45—46. Infinitiv mit <strong>und</strong> ohne zu<br />
46—47. W ortschatz 47—62.<br />
Stammwörter <strong>und</strong> Derivata: Subst. 47. Adj. 48. Verb 49.<br />
Composition 49—61. — Subst. mit Subst., Verbalst mit Subst. 49.<br />
Verbalst, mit Subst. 53. Adj. ro. Subst. 54. Partikel mit Subst. 54.<br />
— Subst. m. Adj. 54. Adj. m. Adj. 55. Verbalst, in. Adj. 56.<br />
Partikel m. Adj. 56. — Verbalcomposita 46—61. — Paitikelcomposition<br />
61. Fremdwörter 6L.<br />
Bedeutung 62—70: Subst, 62. Adj. 64. Verb 65. Orts- <strong>und</strong> Zeitadverbien,<br />
Conjunctionen, Negation 68—70.<br />
Weiteres zu Stil <strong>und</strong>Syntax 70—76: Ungewöhnliche Plurale 70.<br />
Substantivirung 70. Auslassung des Artikels 70. Adjectivirung 71.<br />
Fehlen des Demonstrativs 72, der Hilfsverben 72. Absoluter Acc. 72,<br />
Präp. -f- part. praet. für Nebensatz 72. Apposition 72. Satzteilfolge 73.<br />
Beziehung der Satzteile 73. Rhetor. Frage 73. Parenthese 73.<br />
Flickwerk 74. Prägnanz 74. Antithesen 74. Sentenzen 75.<br />
Metonymie; Metapher, Gleichnis 75. Anecdoten, Anspielungeu 76.
Lebenslauf.<br />
Ich, Aug. Friedr. Hermann Sic kel, bin am 23. November<br />
1866 in Halberstadt als Sohn des Pastors Eduard Sickel ge -<br />
boren. Bis Ostern 1877 wurde ich vom Vater <strong>und</strong> in den<br />
Schulen von Obereichstedt <strong>und</strong> Hornburg (Mansfelder Seekreis)<br />
unterrichtet. Bis Ostern 1883 besuchte ich das Domgymnasium<br />
zu Merseburg, dann die Klosterschule (evangel. Gymnasium) zu<br />
Rossleben, die ich Ostern 1885 mit dem Reifezeugnis verliess. Nachdem<br />
ich in Berlin der Militärpflicht genügt hatte, studirte ich dort<br />
bis Ostern 1887, in Halle Sommer 1887, danach, mit mancherlei<br />
unliebsamen Unterbrechungen, in Leipzig. Ich hörte Vorlesungen<br />
oder nahm Teil an Übungen der Herren Professoren <strong>und</strong> Doctoren<br />
v. Bahder, Brugmann, Burdach, E. Curtius, Dilthey, Gering, Hildebrand,<br />
Hirt, Ad. Kirchhoff, Külpe, Lipsius, Mogk, Oldenberg, Ribbeck.<br />
Robert, Joh. Schmidt, v. Schubert-Soldern, Schum, Seydel, Sievers,<br />
Sinnnel, Stumpf, Suchier, v. Treitschke, Windisch, W<strong>und</strong>t, Fr. Zarncke.<br />
Zeller. Dem Königl. Deutschen Seminar zu Leipzig gehörte ich<br />
verschiedene Semester als ausserordentliches, ein Semester als<br />
ordentliches Mitglied an. Allen meinen Lehrern sage ich gebührenden<br />
Dank, besonderen dem heimgegangenen Herrn Professor<br />
Zarncke, Herrn Professor Sievers <strong>und</strong> Herrn <strong>Dr</strong>. Hirt, die mir nicht<br />
nur Belehrung, sondern auch fördernden Rat erteilt haben.<br />
Mit Genehmigung der Facultät wird hier nur ein Teil meiner<br />
Dissertation gedruckt, die ich unter dem Titel ,Zu Joh. Phil. Lor.<br />
Withofs Leben, Werken <strong>und</strong> <strong>Sprache</strong> 4 eingereicht hatte. Die<br />
andern Teile werde ich vielleicht in der Einleitung zu einem Neudrucke<br />
Withofscher Poesien verwerten können.<br />
Dass Withof, der bedeutendste unter den Dichtern, die sich<br />
enger an Haller anschliessen, eine biographische <strong>und</strong> literargeschichtliche<br />
Behandlung verdiente, wird ohne weiteres zugegeben werden.<br />
Ob <strong>und</strong> weshalb die <strong>Sprache</strong> eines Epigonen, die einen merkbaren<br />
Eindruck in der Schriftsprache nicht hinterlassen haben kann, einer<br />
etwas ausführlicheren Darstellung wert war, muss die Arbeit selbst<br />
zeigen.<br />
Zeichen.<br />
( ) vom citirten Schriftsteller, [ ] von mir herrührende Klammer.<br />
¦