Diplomarbeit

Exkurs: Die Geschichte der Flugrettung
Bereits während des zweiten Weltkrieges wurde in Österreich die erste Luftrettung mit
einem Fieseler Storch durchgeführt. In den Jahren 1953 und 1954 wird der Betrieb der
Österreichischen Flugpolizei ins Leben gerufen. Nach diversen Naturkatastrophen, vor
allem bei Lawinenabgängen im Gasteiner-Tal und dem Großen Walsertal, gelangten die
Einsatzkräfte der Polizei, Rettung und Feuerwehr schnell an ihre Grenzen. Um solche
Katastropheneinsätze bewältigen zu können bemerkte man sehr schnell, dass dringende
Unterstützung aus der Luft notwendig war. Speziell um Einsätze zu koordinieren oder
unwegsames Gelände zu erkunden war es dringend nötig, Hilfe aus der Luft zu bekommen.
Am 15. Dezember 1954 wurde die Abteilung der Flugpolizei im Bundesministerium für
Inneres eingerichtet. Bis dahin war das Fliegen aber nur Besatzungsmächten erlaubt,
wodurch der Wiedereinstieg in die Luftfahrt erst durch den ersten Innenminister der
Zweiten Republik, Oskar Helmer, in Österreich ermöglicht wurde. Durch das bis 1955
bestehende Flugverbot in Österreich musste die Ausbildung der ersten Piloten, welche aus
drei Polizisten und drei Gendarmen bestand, in die Schweiz verlagert werden. Nach langer
fliegerischer Erfahrung und mit der Fähigkeit Gletscherlandungen durzuführen, kehrten die
Piloten mit der Schweizer Pilotenlizenz nach Österreich zurück.
Im Jahr 1965 hatte das BMI bereits fünf eigene Hubschrauber, die Agusta Bell 47 J3 B1, zwei
Agusta Bell 47 G2, einen Agusta Bell 47 3B, sieben Piper Super PA 18, eine Piper Colt PA 22
sowie vier Segelflugzeuge in seiner Flotte. 25
Seit der Gründung im Jahr 1956 haben die Piloten der Flugeinsatzstelle Salzburg bis zum
Jahre 1983 mehr als 5.000 Rettungseinsätze geflogen. In Zusammenarbeit mit dem ÖAMTC
und dem Bundesheer, wurde in den Folgejahren (1983-1987), ein flächendeckendes
Notarzthubschrauber-System in Österreich aufgebaut. 26 Der Rettungshubschrauber Martin
1 war am Flughafen in Salzburg stationiert. Folgend wurden die Rettungshubschrauber
Martin 2 bis Martin 8 (alle BMI Flugpolizei) in jedem Bundesland, außer in Niederösterreich
in Betrieb genommen.
Insgesamt betrieb das Innenministerium (BMI) also, acht Flugrettungsstationen welche auf
den Namen Martin 1 bis Martin 8 hörten. Diese 8 Stützpunkte wurden im Jahr 2001,
25 Vgl. Webbroschüre Flugpolizei in Österreich, Geschichte, S.28/29
26 Vgl. Ebenda S.44
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