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Businessmonat_Ausgabe 2018-01

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Die Bloche werden nach<br />

Qualitäten und Durchmessern<br />

sortiert und entsprechend den<br />

Aufträgen zugeschnitten.<br />

Hoch droben im Lachtal<br />

wurden sie in die<br />

reizvolle Landschaft<br />

gesetzt: 22 Almhäuser, die<br />

ein Hüttendorf direkt an der<br />

Schipiste bilden. Heuer werden<br />

weitere zehn Chalets von<br />

Holzbaumeister Reinhard<br />

Hansmann errichtet, die man<br />

als Ferienhaus erwerben kann.<br />

Ein Projekt, das ihn sehr stolz<br />

macht. Das Holz stammt aus<br />

der Region, die Häuser werden<br />

in seinem Betrieb in Oberwölz<br />

gefertigt.<br />

Hier im Bezirk Murau prägt<br />

der Wald das Land. „Rund 61<br />

Prozent der Gesamtfläche sind<br />

von Wald bedeckt, das macht<br />

in Summe gut 84.000 Hektar“,<br />

sagt Harald Kraxner, Geschäftsführer<br />

der Holzwelt<br />

Murau, der die Regionalentwicklung<br />

im Fokus hat. Es sind<br />

vor allem Fichten und Lärchen,<br />

die ihre Äste landauf, landab<br />

ausbreiten, in höheren Lagen<br />

trifft man auf die Zirbe. Der<br />

Wald reicht bis in eine Seehöhe<br />

von 2.000 Metern. Da verwundert<br />

es kaum, dass Holz<br />

ein Schwerpunkt in der Region<br />

ist. Jeder Achte der arbeitenden<br />

Bevölkerung ist in diesem Bereich<br />

beruflich tätig.<br />

Die Bäume, die vor der Haustüre<br />

wachsen, werden auch im<br />

Sägewerk Lercher in Teufenbach<br />

verarbeitet. Hier stapelt sich<br />

Bloch über Bloch, die Gattersäge<br />

tut unaufhörlich und lautstark<br />

ihren Dienst, um das Rundholz<br />

für die Weiterverarbeitung aufzuschneiden.<br />

Die Mechanisierung<br />

hat Entlastung gebracht,<br />

die nach wie vor körperlich fordernde<br />

Arbeit im Freien bei jeder<br />

Witterung ist dennoch nicht<br />

jedermanns Sache. Die paar Minusgrade<br />

an diesem Tag können<br />

dem Team um Elisabeth Lercher<br />

allerdings wenig anhaben, sind<br />

sie doch nur ein dezenter Gruß<br />

des oft klirrend kalten Murauer<br />

Winters. „Krankenstände wegen<br />

Erkältungen kommen bei uns<br />

nicht vor, da sind wir abgehärtet“,<br />

schmunzelt sie.<br />

HERAUSFORDERUNG<br />

Der Betrieb besteht seit rund<br />

100 Jahren, seit den 1960er-<br />

Jahren befindet er sich in Familienbesitz.<br />

Gab es damals<br />

noch an die 60 Sägewerke, so<br />

ist das Unternehmen mittlerweile<br />

das einzige in der Umgebung,<br />

„in den vergangenen Jahren<br />

haben die letzten Betriebe<br />

aus wirtschaftlichen Gründen<br />

aufgehört“, berichtet die Geschäftsführerin,<br />

die nach dem<br />

Wirtschaftsstudium wider andere<br />

Pläne ihrem Vater doch in<br />

die Branche folgte, weil sie die<br />

Selbstständigkeit reizte und ihr<br />

die Erhaltung des Familienunternehmens<br />

wichtig war.<br />

Die Konzentration auf<br />

Großsägewerke stimmt sie<br />

nachdenklich, „wir sind ja<br />

gewissermaßen auch ein Versorgungsunternehmen.<br />

Landwirte<br />

kaufen Säge späne als<br />

Stallstreu ein, Dachdeckerbetriebe<br />

und Zimmereien beziehen<br />

kurzfris tig Material, Ge-<br />

22<br />

BUSINESS Monat

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