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Businessmonat_Ausgabe 2018-01

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Elisabeth Lercher hat das<br />

Sägewerk von ihrem Vater<br />

übernommen.<br />

meinden melden Bedarf an,<br />

etwa für einen Brückenpfeiler.<br />

Zuletzt hat ein Sturm das Gipfelkreuz<br />

auf der Frauenalpe geknickt,<br />

auch da konnten wir<br />

schnell aushelfen.“<br />

Wenn Lercher über das Gelände<br />

geht, um Bloche mit<br />

Farbspray nach Qualitäten und<br />

Durchmessern zu kennzeichnen,<br />

sieht sie das Holz rein als<br />

Produktionsrohstoff. Es stammt<br />

zum Großteil von Bauern und<br />

Waldverbänden aus der Umgebung,<br />

das von Rundholzfrächtern<br />

angeliefert wird. Was folgt,<br />

ist die Sortierung nach Größenordnungen<br />

und Zustand,<br />

bevor die Verarbeitung zu Bauholz,<br />

Tischlerware, Holz für die<br />

Verpackungsindustrie und die<br />

Plattenproduktion erfolgt. Die<br />

nach Kundenwunsch erstellten<br />

Bretter werden dann frisch geliefert<br />

– kammergetrocknet beziehungsweise<br />

hitzebehandelt<br />

oder – für Qualitätsware – luftgetrocknet.<br />

Exportiert wird vor<br />

allem nach Deutschland, Italien<br />

und Frankreich.<br />

Abfall? „Den gibt es in einem<br />

Sägewerk praktisch nicht, nur<br />

Nebenprodukte.“ Hinter der<br />

offenen Produktionshalle türmen<br />

sich Berge an Sägespänen<br />

und Hackgut – zur enden wollenden<br />

Begeisterung der Mutter<br />

waren sie für Elisabeth Lercher<br />

und ihre drei Schwestern<br />

ein äußerst beliebter Spielplatz<br />

in der Kindheit. Sie werden<br />

ohne Unterlass nachbestückt<br />

und finden viele Abnehmer:<br />

Heizwerke, Plattenproduzenten,<br />

bäuerliche Betriebe.<br />

23.000 Festmeter Holz und<br />

mehr werden pro Jahr vor Ort<br />

geschnitten, der Jahresumsatz<br />

beträgt drei Millionen Euro, 15<br />

Mitarbeiter sind im Betrieb beschäftigt.<br />

Auch wenn der Region<br />

ihrer Ansicht nach eine gute<br />

Portion mehr Aufmerksamkeit<br />

und Selbstbewusstsein gut täte,<br />

sieht Elisabeth Lercher von<br />

„Wir sind als Sägewerk auch<br />

ein Versorgungsunternehmen<br />

für die Menschen hier.“<br />

ELISABETH LERCHER<br />

Sägewerk Lercher<br />

Teufenbach aus optimistisch in<br />

die Zukunft.<br />

Der Winter ist für sie die<br />

Haupteinkaufszeit, da wird das<br />

meiste Holz geschlägert. Damit<br />

man sich die Menge, die<br />

man über das Jahr braucht, sichert,<br />

gilt es gut zu planen. Extremwetterereignisse,<br />

geplante<br />

Schlägerungsmengen, die nicht<br />

eingehalten werden können,<br />

und eine angespannte Preissituation<br />

können da schnell einen<br />

Strich durch die Rechnung<br />

machen. Der Rohstoff stammt<br />

eigentlich traditionell immer<br />

aus der Region und nicht einmal<br />

aus Nachbarbezirken, weil<br />

nicht zuletzt die Transportkosten<br />

relativ hoch sind. Dennoch<br />

hat Lercher auch bereits<br />

Einkäufe in Slowenien getätigt.<br />

Verfügbarkeit ist ein wesentliches<br />

Thema.<br />

Birgt die tägliche Auseinandersetzung<br />

mit Holz auch eine<br />

emotionale Komponente? Lercher<br />

winkt ab. „Es ist einfach<br />

das Material, mit dem ich arbeite.“<br />

Obwohl: Die gewachsene<br />

Passion scheint dennoch<br />

tiefer verwurzelt, offenkundiges<br />

Indiz ist die Holzbrille<br />

made in Styria, die sie trägt.<br />

HAND FÜRS HOLZ<br />

Holz war für Reinhard Hansmann<br />

von Kindesbeinen an<br />

Spielwiese für Kreativität. „Als<br />

BUSINESS Monat<br />

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