Businessmonat_Ausgabe 2018-01
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Die Jagd ist notwendig,<br />
damit Wald nachwachsen kann.<br />
dieser genau liegt. „Unsere<br />
Aufgabe für die nächsten Jahre<br />
wird es sein, diese Waldbesitzer<br />
zu finden und sie für<br />
die Forstwirtschaft zu begeistern.“<br />
Dadurch könnten in der<br />
Steiermark pro Jahr künftig<br />
sechs statt der derzeit rund<br />
fünf Millionen Festmeter Holz<br />
genutzt werden.<br />
Regional ist die Durchschnittsgröße<br />
des einzelnen<br />
Waldbesitzes übrigens höchst<br />
unterschiedlich. Laut Waldverband<br />
liegt sie in der Südoststeiermark,<br />
Hartberg und<br />
Weiz bei rund 34 Hektar, im<br />
Mur- und Mürztal beim Doppelten.<br />
Im Bezirk Liezen seien<br />
die Waldflächen tendenziell<br />
noch größer. 56 Prozent der<br />
steirischen Waldfläche besteht<br />
aus sogenanntem Kleinwald,<br />
35 Prozent gehören verschiedenen<br />
Forstbetrieben<br />
und neun Prozent stehen im<br />
Besitz der Bundesforste.<br />
JAGD HÄLT DEN<br />
WALD GESUND<br />
Ein weiteres oft unterschätztes<br />
Problem ist laut Poinsitt die<br />
Jagd. „Die ist notwendig, damit<br />
überhaupt ein Wald nachwachsen<br />
kann. Der Wildbestand<br />
muss angepasst werden,<br />
um den Wald langfristig zu erhalten.<br />
Das muss das Ziel der<br />
Jagd sein – ich bin absolut gegen<br />
eine reine Trophäen-Jagd.“<br />
Die generelle Öffnung der Wälder<br />
für die Allgemeinheit und<br />
die Jagd vertragen sich allerdings<br />
nicht immer, weiß Poinsitt.<br />
„Ich möchte in einem stark<br />
frequentierten Wald kein Jäger<br />
sein“, gibt der Waldverbands-<br />
Geschäftsführer freimütig zu.<br />
Zwettler wiederum verweist<br />
auf die vielfältige Nutzung<br />
des Waldes: Erholung,<br />
Sport und Wirtschaft gehören<br />
seiner Ansicht nach zu den<br />
Grundfunktionen. Aber auch<br />
dabei gelte: „Nur ein bewirtschafteter<br />
Wald ist ein gesunder<br />
Wald.“<br />
Sowohl Zwettler als auch<br />
Poinsitt sprechen sich gegen<br />
eine verstärkte „Stilllegung“<br />
von Wäldern aus. „Das Motto<br />
muss Integration statt Segregation,<br />
also statt einer Nicht-<br />
Nutzung des Waldes, sein“, ist<br />
Zwettler überzeugt. Unbewirtschaftete<br />
Waldgebiete gebe es<br />
bereits genug, etwa in den Nationalparks<br />
oder Naturreservaten.<br />
Poinsitt wiederum hält<br />
wenig davon, „90 Prozent der<br />
Wälder intensiv zu nutzen und<br />
zehn Prozent zum Reservat zu<br />
machen“. Denn der Wald werde<br />
„ohnehin nicht weniger, im<br />
Gegenteil“.<br />
„Wir sind<br />
manchmal<br />
echte UFO-<br />
Jäger – auf<br />
der Suche<br />
nach dem<br />
Unknown<br />
Forest<br />
Owner.“<br />
BERND POINSITT<br />
GF Waldverband<br />
Steiermark<br />
32<br />
BUSINESS Monat