30.01.2018 Aufrufe

Businessmonat_Ausgabe 2018-01

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Die Jagd ist notwendig,<br />

damit Wald nachwachsen kann.<br />

dieser genau liegt. „Unsere<br />

Aufgabe für die nächsten Jahre<br />

wird es sein, diese Waldbesitzer<br />

zu finden und sie für<br />

die Forstwirtschaft zu begeistern.“<br />

Dadurch könnten in der<br />

Steiermark pro Jahr künftig<br />

sechs statt der derzeit rund<br />

fünf Millionen Festmeter Holz<br />

genutzt werden.<br />

Regional ist die Durchschnittsgröße<br />

des einzelnen<br />

Waldbesitzes übrigens höchst<br />

unterschiedlich. Laut Waldverband<br />

liegt sie in der Südoststeiermark,<br />

Hartberg und<br />

Weiz bei rund 34 Hektar, im<br />

Mur- und Mürztal beim Doppelten.<br />

Im Bezirk Liezen seien<br />

die Waldflächen tendenziell<br />

noch größer. 56 Prozent der<br />

steirischen Waldfläche besteht<br />

aus sogenanntem Kleinwald,<br />

35 Prozent gehören verschiedenen<br />

Forstbetrieben<br />

und neun Prozent stehen im<br />

Besitz der Bundesforste.<br />

JAGD HÄLT DEN<br />

WALD GESUND<br />

Ein weiteres oft unterschätztes<br />

Problem ist laut Poinsitt die<br />

Jagd. „Die ist notwendig, damit<br />

überhaupt ein Wald nachwachsen<br />

kann. Der Wildbestand<br />

muss angepasst werden,<br />

um den Wald langfristig zu erhalten.<br />

Das muss das Ziel der<br />

Jagd sein – ich bin absolut gegen<br />

eine reine Trophäen-Jagd.“<br />

Die generelle Öffnung der Wälder<br />

für die Allgemeinheit und<br />

die Jagd vertragen sich allerdings<br />

nicht immer, weiß Poinsitt.<br />

„Ich möchte in einem stark<br />

frequentierten Wald kein Jäger<br />

sein“, gibt der Waldverbands-<br />

Geschäftsführer freimütig zu.<br />

Zwettler wiederum verweist<br />

auf die vielfältige Nutzung<br />

des Waldes: Erholung,<br />

Sport und Wirtschaft gehören<br />

seiner Ansicht nach zu den<br />

Grundfunktionen. Aber auch<br />

dabei gelte: „Nur ein bewirtschafteter<br />

Wald ist ein gesunder<br />

Wald.“<br />

Sowohl Zwettler als auch<br />

Poinsitt sprechen sich gegen<br />

eine verstärkte „Stilllegung“<br />

von Wäldern aus. „Das Motto<br />

muss Integration statt Segregation,<br />

also statt einer Nicht-<br />

Nutzung des Waldes, sein“, ist<br />

Zwettler überzeugt. Unbewirtschaftete<br />

Waldgebiete gebe es<br />

bereits genug, etwa in den Nationalparks<br />

oder Naturreservaten.<br />

Poinsitt wiederum hält<br />

wenig davon, „90 Prozent der<br />

Wälder intensiv zu nutzen und<br />

zehn Prozent zum Reservat zu<br />

machen“. Denn der Wald werde<br />

„ohnehin nicht weniger, im<br />

Gegenteil“.<br />

„Wir sind<br />

manchmal<br />

echte UFO-<br />

Jäger – auf<br />

der Suche<br />

nach dem<br />

Unknown<br />

Forest<br />

Owner.“<br />

BERND POINSITT<br />

GF Waldverband<br />

Steiermark<br />

32<br />

BUSINESS Monat

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!