BREMER SPORT Magazin | Februar 2018

Editorial: Der Präsident
Liebe Sportfreundinnen und Sportfreunde
in Bremen und Bremerhaven!
Andreas Vroom
Präsident des
Landessportbundes Bremen
Lebenslanges Sporttreiben
beginnt (auch) in der
Schule. Damit das geschehen
kann, muss regelmäßig Sportunterricht
stattfinden, der von
entsprechend qualifizierten
Sportlehrer/innen angeboten
wird. Soweit, so einfach? Leider
nein.
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Drei Sportstunden pro Woche
waren einmal das Ziel der deutschen
Sportverbände. Derzeit
muss man froh sein, wenn
überhaupt die obligatorischen
zwei Stunden angeboten werden.
Das liegt vor allem am
chronischen Mangel staatlich
ausgebildeter Sportlehrer/-
innen. Der Sport-Studiengang
an der Universität Bremen
wurde vor einigen Jahren eingedampft.
Die Folgen haben
nun unsere schulpflichtigen
Kinder und Jugendlichen zu
tragen. Sportunterricht wird in
vielen Fällen von fachfremden
oder nicht ausreichend qualifizierten
Kräften ausgeübt.
Der Landessportbund Bremen
e.V. hatte sich seinerzeit vehement
gegen die Schließung des
Sportstudiengangs in Bremen
ausgesprochen und fordert
nun wie auch der Runde Tisch
Schulsport die Wiedereinführ-
ung der Sportlehrer/innen-
Ausbildung an der Bremer
Universität. Denn die Sportvereine
in Bremen und Bremerhaven
können den fehlenden
oder mangelhaften Sportunterricht
an den Schulen
nicht kompensieren. Das ist
auch nicht ihre Aufgabe.
Denn es bleibt dabei: Wesentliche
Grundlagen für lebenslanges
Sporttreiben werden
auch in der Schule gelegt. Was
hier versäumt wird, lässt sich
später nur schwer wieder aufholen.
Ganz zu schweigen von
dem nachgewiesen Zusammenhang
zwischen Bewegung
und erfolgreichem Lernen.
+++
Das Jahr 2018 wird wieder ein
großes Sportjahr werden, u.a.
mit den Olympischen Winterspielen,
die in diesem Monat in
Pyeongchang stattfinden, und
der Fußball-Weltmeisterschaft
im Juni und Juli in Russland.
Man kann nur hoffen, dass
beide Ereignisse nicht durch
(welt-)politische Faktoren überlagert
werden. Wir freuen uns,
dass mit Slopestylerin Kea
Kühnel vom Ski-Club Bremerhaven
erstmals überhaupt eine
Sportlerin aus dem Land
Bremen an Olympischen Winterspielen
teilnimmt!
Solche sportlichen Großereignisse
haben immer auch einen
gewissen Vorbildcharakter –
Kinder und Jugendliche orientieren
sich daran. Leider ist es
längst nicht mehr selbstverständlich,
dass die Öffentlichkeit
dabei ausschließlich sauberen
und fairen Sport geboten
bekommt. Hier liegt eine große
Verantwortung für die nationalen
und internationalen
Sportverbände, schnell und
nachhaltig für glaubwürdige
Korrekturen zu sorgen!
Wir hier vor Ort in unseren
Sportvereinen können nichts
anders tun als unseren jungen
und jüngsten Vereinsmitgliedern
jeden Tag aufs neue die
Werte des Sports vorzuleben
wie z.B. Toleranz, Fairplay,
Teamgeist, Disziplin, Motivation
usw. und auf diese Weise
positive Leitbilder zu schaffen.
+++
Im Rahmen der Erstellung des
Sportentwicklungsplans für
Bremen Stadt und Nord in 2017
hat der organisierte Sport sehr
deutlich die Unterversorgung
mit Sporthallen und den mangelhaften
Zustand insbesondere
der Schulturnhallen betont.
Derzeit sind 7 Schulturnhallen
von 160 gesperrt. Die Schulturnhallen
sind der wesentliche
Teil der Sportinfrastruktur
für den Bremer Hallensport.
Das Präsidium des LSB ist sich
dieser Tatsache sehr bewusst
und wird unverändert massiv
auf die zügige Sanierung drängen.
Seit Jahren warten wir auf
einen ehrlichen Sachstandsbericht
zum Zustand, dem
finanziellen Bedarf und zum
Zeitplan! Eine echte Anerkennung
der gesellschaftlichen
Leistungen unseres ehrenamtlichen
Engagements für
Gesundheit, Lebensfreude und
Gemeinschaft sieht anders
aus!
Ihr
Andreas Vroom
a.vroom@lsb-bremen.de
Präsident des
Landessportbundes Bremen
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