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02/2018

Fritz + Fränzi

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So schützen Sie Ihr Kind<br />

«Heute kaufen, morgen bezahlen»<br />

– für Kinder kann es schwierig sein,<br />

die Auswirkungen eines solchen<br />

Angebots zu erkennen. Deshalb<br />

ist es wichtig, ihm einerseits ein<br />

Vorbild zu sein und selbst nur in<br />

Ausnahmefällen auf Kredit einzukaufen<br />

– und andererseits immer<br />

wieder darüber zu sprechen.<br />

Diese Tipps können helfen, Ihr Kind für die<br />

Schuldenfalle Ratenzahlung zu sensibilisieren:<br />

Tipp 1: Langzeitfolgen bewusst<br />

machen<br />

Erklären Sie Ihrem Kind, dass es bei einer<br />

Ratenzahlung einen Vertrag abschliesst,<br />

an den es lange gebunden ist, dass die<br />

Schulden über viele Monate oder sogar<br />

Jahre abbezahlt werden müssen – vielleicht<br />

sogar dann noch, wenn das Smartphone<br />

schon lange kaputt ist. Bei gleich<br />

mehreren auf Raten gekauften Produkten<br />

kommt so schnell ein unübersichtlicher<br />

Berg an Schulden zusammen.<br />

Tipp 2: Versteckte Kosten erklären<br />

Erklären Sie Ihrem Kind den Unterschied<br />

zwischen gespartem Geld und einem<br />

Kredit: In beiden Fällen dauert es eine<br />

ganze Weile, bis es die Summe für ein<br />

Produkt zusammengespart oder abbezahlt<br />

hat. Der Unterschied ist aber:<br />

Für einen Kredit bezahlt es Zinsen – das<br />

können bis zu 10 Prozent sein. Geben Sie<br />

Ihrem Kind ein Rechenbeispiel: Wenn es<br />

ein Smartphone für 500 Franken kaufen<br />

und 10 Prozent Zinsen für den Ratenkredit<br />

bezahlen würde, müsste es 50 Franken<br />

zusätzlich aufbringen. Unter dem Strich<br />

ist die Ratenzahlung also oft deutlich<br />

teurer.<br />

Tipp 3: Alternativen aufzeigen<br />

Inspirieren Sie Ihr Kind, über Alternativen<br />

nachzudenken. Vielleicht wäre ein günstigeres<br />

Modell eine Alternative? Oder es<br />

leiht sich ein altes Handy der Familie, bis<br />

es die Summe für sein Wunschgerät angespart<br />

hat. Vielleicht nimmt Ihr Kind auch<br />

einen Ferienjob an, um nicht so lange<br />

warten zu müssen – und freut sich dann<br />

über das Gefühl, sich das Smartphone<br />

selbst erarbeitet zu haben.<br />

über dem Mobilfunkanbieter angaben,<br />

waren es ein Jahr später schon<br />

7 Prozent – mehr als doppelt so<br />

viele. Zudem haben 11 Prozent der<br />

16- bis 25-Jährigen auch Schulden<br />

bei Familienmitgliedern oder<br />

Bekannten.<br />

Ein Grossteil der Schweizer Ju -<br />

gend lichen hat zwar keine finanziellen<br />

Verpflichtungen; von den verschuldeten<br />

Jugendlichen gab aber<br />

ein Drittel an, allfällig vorhandene<br />

Schulden seien eine grosse oder<br />

sogar sehr grosse Belastung. Das<br />

sind 12 Prozent mehr als 2016.<br />

Keine Ratenzahlung ohne<br />

Zustimmung der Eltern<br />

Um zu verhindern, dass Kinder und<br />

Jugendliche ungeschützt in die<br />

Schuldenfalle tappen, hat der Gesetzgeber<br />

die Ratengeschäfte klar geregelt.<br />

Das Konsumkreditgesetz (KKG)<br />

schreibt vor: Personen unter 18 Jahren<br />

dürfen keine Ratenzahlungen<br />

ohne die Erlaubnis ihrer Eltern tätigen.<br />

Denn nur Volljährigen darf ein<br />

Kredit gewährt werden. Eine eigene<br />

Kreditkarte oder das neue Smartphone<br />

auf Pump sind damit für<br />

Jugendliche ohne Zustimmung der<br />

Eltern ausgeschlossen.<br />

Das bedeutet: Schliesst ein Kind<br />

ohne Wissen und durch Unterschrift<br />

bestätigtes Einverständnis der Eltern<br />

einen Kaufvertrag mit Ratenzahlung<br />

ab, ist dieser rechtswidrig. Die Eltern<br />

können den Vertrag als nichtig<br />

erklären. Wichtig ist, dass sie den<br />

Händler vor der ersten Zahlung darüber<br />

informieren. Dann müssen<br />

weder das Kind noch die Eltern die<br />

angefallenen Rechnungen begleichen.<br />

Das gekaufte Produkt muss<br />

aber zurückgegeben werden.<br />

Ratenzahlung heisst Kredit<br />

Am besten verstehen Kinder, wie ein<br />

Kauf auf Raten funktioniert, wenn<br />

ihnen das zugrunde liegende Vertragsmodell<br />

bewusst wird: Bei einem<br />

Kauf mit Ratenzahlung schliessen<br />

sie gleichzeitig einen Vertrag über<br />

einen Finanzierungskredit ab – denn<br />

nichts anderes verbirgt sich hinter<br />

dem Prinzip der Ratenzahlung.<br />

Die Zahlungsbedingungen können<br />

sehr unterschiedlich sein: Mal<br />

wird bereits beim Kauf ein bestimmter<br />

Betrag angezahlt, mal ist die erste<br />

Rate erst später fällig. Auch unterscheiden<br />

sich die Laufzeiten der<br />

Verträge, die Höhe der Raten und<br />

die der Zinsen.<br />

Florence<br />

Schnydrig Moser<br />

ist Leiterin von Products & Investment<br />

Services bei der Credit Suisse und<br />

Auftraggeberin der Taschengeldstudie.<br />

In der Viva Kids World der Credit Suisse finden<br />

Eltern Tipps und Tricks für die Finanz erziehung.<br />

Kinder entdecken Finanzthemen gemeinsam<br />

mit der Viva-Kids-Bande.<br />

credit-suisse.com/vivakidsworld<br />

Das Schweizer ElternMagazin Fritz+Fränzi<br />

Februar <strong>2018</strong>41

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