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soziologie heute Juni 2016

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Philosophie<br />

Wilhelm von Humboldt (1767-1835)<br />

Welterschließung und Sprache<br />

von Alfred Rammer<br />

„Das Dasein der Sprachen beweist aber,<br />

dass es auch geistige Schöpfungen gibt,<br />

welche ganz und gar nicht von Einem Individuum<br />

aus auf die übrigen übergehen,<br />

sondern nur aus der gleichzeitigen Selbsttätigkeit<br />

Aller hervorbrechen können. In<br />

den Sprachen also sind, da dieselben immer<br />

eine nationelle Form haben, die Nationen,<br />

als solche, eigentlich und unmittelbar<br />

schöpferisch.“<br />

Über die Verschiedenheit des menschlichen Sprachbaues<br />

und ihren Einfluss auf die geistige Entwicklung des<br />

Menschengeschlechts,<br />

in: Schriften zur Sprachphilosophie, 410<br />

Bild: wikimedia commons<br />

Geboren wurde Friedrich Wilhelm<br />

Christian Carl Ferdinand von Humboldt<br />

am 22. <strong>Juni</strong> 1767 in Potsdam.<br />

Während sich sein Bruder Alexander<br />

vorwiegend in naturwissenschaftlicher<br />

Forschung verdient gemacht<br />

hat, lagen Wilhelms Schwerpunkte<br />

in der Beschäftigung mit kulturwissenschaftlichen<br />

Zusammenhängen<br />

wie der Bildungsthematik, der<br />

Staatstheorie, sowie der analytischen<br />

Betrachtung von Sprache, Literatur<br />

und Kunst. Gestorben ist er<br />

am 8. April 1835 in Tegel.<br />

Zunächst beschäftigt sich Humboldt<br />

mit der schöpferischen Entfaltung<br />

der menschlichen Kultur, wie ein<br />

unveröffentlichtes entl<br />

Manuskript mit<br />

dem Titel Plan einer vergleichenden<br />

Anthropologie zeigt. Erst die beiden<br />

Reisen 1799 und 1801 über Paris<br />

in das Baskenland brachten ihn<br />

zu seinem eigentlichen Thema: die<br />

Sprache, die er, der nebst anderem<br />

Sanskrit, Chinesisch und verschiedene<br />

malaiische Sprachen erlernte,<br />

44 <strong>soziologie</strong> <strong>heute</strong> <strong>Juni</strong> <strong>2016</strong>

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