08.02.2018 Aufrufe

soziologie heute Juni 2011

Das erste und einzige illustrierte soziologische Fachmagazin im deutschsprachigen Raum. Wollen Sie mehr über Soziologie erfahren? www.soziologie-heute.at

Das erste und einzige illustrierte soziologische Fachmagazin im deutschsprachigen Raum.
Wollen Sie mehr über Soziologie erfahren? www.soziologie-heute.at

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

<strong>Juni</strong> <strong>2011</strong> <strong>soziologie</strong> <strong>heute</strong> 41<br />

niedrigschwellige Hilfsangebote und<br />

Bildungsangebote unter einem Dach<br />

bündeln. Als besonders hilfreich für<br />

bildungsferne ältere Menschen wurden<br />

Veranstaltungen identifiziert, die<br />

Sport- bzw. Begegnungsangebote mit<br />

Bildung verknüpfen.<br />

Seit etwa einem Jahr untersuchen<br />

Expertinnen und Experten aus Wissenschaft<br />

und Praxis die Weiterbildungsmöglichkeiten<br />

und -barrieren<br />

von eher bildungsfernen Menschen<br />

im höheren Lebensalter in vier Lernregionen<br />

in Nordrhein-Westfalen. Der<br />

Fokus richtet sich exemplarisch auf<br />

drei gewachsene Arbeiterviertel im<br />

Ruhrgebiet und eine Großwohnsiedlung<br />

im Rheinland. Im Zentrum der<br />

Untersuchung stehen leitfadengestützte<br />

Befragungen mit Bildungsverantwortlichen<br />

und Multiplikatoren<br />

in den Stadtteilen. Bei der Auswahl<br />

der Bildungsangebote wurden neben<br />

klassischen Volkshochschulkursen<br />

auch weniger institutionalisierte<br />

Bildungs- und Freizeitangebote (z.B.<br />

über Stadtteilzentren) berücksichtigt.<br />

Weitere Informationen:<br />

http://www.die-bonn.de/doks/weiterbildungbildungsferner-aelterer-menschen.pdf<br />

Der ländliche Raum auf der Suche nach<br />

einer neuen Zukunft<br />

Was freiwilliges Engagement für die Regionen leistet<br />

von Margret Karsch, Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung<br />

Das Berlin-Institut gibt den Debatten<br />

um die Zivilgesellschaft neue<br />

Anstöße – und stellt seine Untersuchung<br />

unter dem Titel „Klamme<br />

Kommunen und engagierte Bürger“<br />

zum Download bereit.<br />

Zwei Jahrzehnte lang war vor allem<br />

Ostdeutschland ein Experimentierfeld<br />

des Stadtumbaus, haben doch<br />

viele Städte mehr als ein Viertel ihre<br />

Einwohner verloren. Und auch in<br />

alten Industriestädten des Westens<br />

wie Gelsenkirchen oder Bremerhaven<br />

suchten Stadtplaner Antworten<br />

auf die starke Schrumpfung der<br />

Stadtbevölkerung.<br />

Doch für schrumpfende Dörfer im<br />

ländlichen Raum gibt es solche<br />

Antworten bisher kaum. Dort verschlechtert<br />

sich die infrastrukturelle<br />

Versorgung aufgrund zu weniger Nutzer.<br />

Junge Leute ziehen weg, Schulen<br />

werden geschlossen, wo nur wenig<br />

oder keine Kinder leben, und das Leben<br />

auf dem Dorf erlahmt. Die alten<br />

Ortskerne verfallen und Immobilien<br />

verlieren massiv an Wert.<br />

Freiwilliges Engagement der Bürger<br />

kann unter diesen Umständen<br />

über Zukunftsfähigkeit oder Niedergang<br />

eines Ortes entscheiden. Das<br />

Berlin-Institut für Bevölkerung und<br />

Entwicklung hat im Rahmen der im<br />

März <strong>2011</strong> bereits zum dritten Mal<br />

vorgelegten Regionalstudie „Die demografische<br />

Lage der Nation“ die<br />

Situation von Engagierten in sechs<br />

deutsche Landkreisen und Städten<br />

untersucht, die vom demografischen<br />

Wandel besonders betroffen sind.<br />

Wie sich zeigt, braucht bürgerschaftliches<br />

Engagement dort bessere Rahmenbedingungen.<br />

Die bürgerschaftlichen<br />

„Macher“ sind nach jahrelanger<br />

Abwanderung gut Qualifizierter oft<br />

rar. Engagierte hängen wegen der<br />

kommunalen Finanznot am Tropf<br />

von häufig wechselnden und stets<br />

befristeten staatlichen Förderprogrammen.<br />

Kommunalverwaltungen<br />

und Wohlfahrtsverbände sehen engagierte<br />

Bürger mitunter als Konkurrenten<br />

um Macht und Arbeitsplätze.<br />

Privaten Stiftungen wiederum sind<br />

Projekte im schrumpfenden ländlichen<br />

Raum oft zu wenig spektakulär,<br />

um sich dort verstärkt zu engagieren.<br />

Stiftungen, Regionalplaner, Verbände<br />

und Vereine haben sich in den<br />

vergangenen Wochen an das Berlin-<br />

Institut gewandt und unterstrichen,<br />

wie wichtig es ist, die öffentliche<br />

Debatte über die Handlungsempfehlungen<br />

der Studie zur Förderung freiwilligen<br />

Engagements im ländlichen<br />

Raum voranzutreiben. Wegen des<br />

großen Interesses am Engagement-<br />

Schwerpunkt der Studie „Die demografische<br />

Lage der Nation“ stellt das<br />

Berlin-Institut diesen Teil der Untersuchung<br />

unter dem Titel „Klamme<br />

Kommunen und engagierte Bürger“<br />

als eigenständiges Dokument zum<br />

Download bereit.<br />

Weitere Informationen:<br />

http://www.berlin-institut.org/studien/klamme-kommunen-und-engagierte-buerger.html<br />

- Zusammenfassung und Download des Engagement-Schwerpunkts<br />

http://www.berlin-institut.org/studien/diedemografi<br />

sche-lageder-nation.html - Zusammenfassung<br />

und Download der vollständigen<br />

Studie<br />

http://www.berlin-institut.org - mehr Informationen<br />

zum demografischen Wandel<br />

SOZIOLOGIEHEUTE_JUNIausgabe<strong>2011</strong>a.indd 41 26.05.<strong>2011</strong> 13:35:59

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!