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Andrea Kersten:<br />

Streit um Flüchtlingszahlen in Freiberg: Umfassende Datenbank notwendiger denn<br />

je<br />

Im Zuge des vom Oberbürgermeister der Stadt Freiberg ins Spiel gebrachten Zuzugstops von<br />

weiteren Flüchtlingen gibt es Dissens bei den tatsächlichen Flüchtlingszahlen. Während<br />

Oberbürgermeister Sven Krüger etwa 2.000 Flüchtlinge und Asylbewerber in seiner Stadt zählt,<br />

sind es nach Ansicht des Landratsamtes Mittelsachsen nur 900.<br />

Mittelsächsin Andrea Kersten, MdL und Mitglied der Blauen Gruppe im Sächsischen Landtag,<br />

kommentiert:<br />

„Im Dezember letzten Jahres forderte ich die Einrichtung einer zentralisierten Datenbank, in der<br />

penibel sämtliche Kosten - direkt als auch indirekt - der Flüchtlingsaufnahme sowie konkrete<br />

Kernzahlen im Zusammenhang mit ihr erfasst und eingepflegt werden sollen. Der Streit zwischen<br />

dem Freiberger OB und dem Landrat für Mittelsachsen offenbart, dass die Datensammlung<br />

notwendiger denn je erscheint. Denn es kann nicht sein, dass offensichtlich jede<br />

Verwaltungsebene auf andere Zahlen zurückgreift oder eine eigene Statistik führt. Gleichwohl kann<br />

ich fast nicht glauben, dass der Freiberger OB mit seinen Flüchtlingszahlen so daneben liegt. Als<br />

Kommune weiß ich doch, welche Leistungen für wie viele Personen mein Konto belasten. Bei<br />

geschätzten durchschnittlich rund 700 € pro Person, die nach dem Asylbewerberleistungsgesetz<br />

direkt an jeden Flüchtling fließen, wären das bei 900 Flüchtlingen 630.000 € pro Monat, bei 2.000<br />

Flüchtlingen aber schon 1,4 Mio € pro Monat, die den kommunalen Haushalt belasten. Allein diese<br />

Zahlen dürften Aufschluss darüber geben, für wie viele Flüchtlinge Freiberg verantwortlich ist.<br />

Ein Land, das über viele unsinnige Dinge Statistiken führt, in dem inzwischen jede<br />

Kontobewegung, jeder Einkauf, jede Äußerung im Internet nachvollziehbar sind, müsste es erst<br />

recht schaffen, eine unbedingte Datenbank zu installieren. Die Aufnahme und Versorgung von<br />

Flüchtlingen ist eine Arbeit, die uns noch viele Jahre beschäftigten wird. Die Bürger haben das<br />

Recht, in diesem Zusammenhang vom Staat ungeschönte, verlässliche und nachprüfbare Zahlen<br />

zu erhalten. Auch sollte der Staat wissen, wer sich wo bei uns aufhält.“

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