Auf der Jagd nach Falschparkern - Bayreuther Sonntag
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<strong>Bayreuther</strong>SONNTAG–totallokal 19.April2009<br />
Jetzt, im Wilhelminen-Jubiläumsjahr,<br />
haben zwei <strong>Bayreuther</strong><br />
eine Oper über die<br />
Markgräfin getextet und<br />
komponiert.<br />
„Wilhelmine“ ist eine so<br />
genannte Semi-Oper mit<br />
Texten von Uwe Hoppe und<br />
<strong>der</strong> Musik von Hans Martin<br />
Gräbner. Aus Wilhelmines<br />
Blickwinkel erfährt <strong>der</strong> Zuschauer<br />
viel über das nicht<br />
immer einfache und glückliche<br />
Leben <strong>der</strong> Markgräfin,<br />
aber auch über ihren Bru<strong>der</strong>,<br />
Friedrich den Großen, und<br />
ihr gesamtes Lebensumfeld.<br />
Gemeinsam erarbeiteten<br />
die beiden <strong>Bayreuther</strong> einen<br />
Blick in das höfische Leben<br />
des Rokoko und zeigen die<br />
Probleme <strong>der</strong> damaligen Zeit<br />
und vor allem die Leiden <strong>der</strong><br />
jungen preußischen Prinzessin.<br />
Die Handlung beginnt<br />
am Sterbetag von Wilhelmine.<br />
In ihrem geliebten<br />
Opernhaus lässt sie ihr Leben<br />
noch einmal Revue passieren.<br />
Und wie das so ist, wenn man<br />
Wilhelmine, Preußenprinzessin in Bayreuth<br />
Studiobühne bringt das Leben <strong>der</strong> Markgräfin auf die Bühne<br />
Virtuelle Weltreise beim Filmfestival„Siekommen!“<br />
Der Filmverein „Die Leinwand<br />
e. V.“ entführt Cineasten<br />
und Filmliebhaber auch<br />
dieses Jahr auf eine virtuelle<br />
Weltreise – ganz bequem vom<br />
Kinosessel aus. In <strong>der</strong> jährlichen<br />
Filmreihe „Sie kommen!“<br />
stehen wie<strong>der</strong> Filme<br />
abseits des Mainstreams im<br />
Mittelpunkt, die es nicht in<br />
das reguläre <strong>Bayreuther</strong> Kinoprogramm<br />
geschafft haben.<br />
Unter den Filmen sind<br />
auch dieses Jahr die Publikumslieblinge<br />
und Preisträger<br />
renommierter, internationaler<br />
Filmfestivals zu finden.<br />
Lust auf den Frühling<br />
macht <strong>der</strong> <strong>Auf</strong>takt mit <strong>der</strong><br />
poppig-bunten Tragikkömodie<br />
„Rumba“ (Dienstag, 21.<br />
April, 20 Uhr), die wohl<br />
schönste Liebeserklärung an<br />
Autor Uwe Hoppe und Kostümbildnerin Heike Betz. Foto: gmu<br />
an frühere Dinge denkt: In<br />
<strong>der</strong> Erinnerung werden<br />
schlechte Erlebnisse oft noch<br />
schlimmer und gute Erlebnisse<br />
noch viel schöner als sie<br />
tatsächlich waren.<br />
„Die Semi-Oper ist eine<br />
sehr englische Erfindung, die<br />
Schauspiel, Dichtung und<br />
Musik in charakteristischer<br />
Weise verbindet“, erzählt<br />
den schwarzen Humor seit<br />
langem. Die Regisseure Dominique<br />
Abel, Fiona Gordon<br />
und Bruno Romy sind gleichzeitig<br />
die die Hauptdarsteller.<br />
„True North“ (Dienstag,<br />
28. April, 20 Uhr) ist das mit<br />
mehreren Preisen ausgezeichnete<br />
Spielfilmdebüt des<br />
Schauspielers, Autors und<br />
Regisseurs Steve Hudson. Er<br />
erzählt eine bewegende Geschichte<br />
von fatalen Fehlentscheidungen<br />
und menschlicher<br />
Indifferenz, so stürmisch<br />
und rau und abgründig wie<br />
das Meer, auf dem <strong>der</strong> Film<br />
spielt.<br />
Eine Premiere <strong>der</strong> beson<strong>der</strong>en<br />
Art ist „El baño del Papa<br />
– Das große Geschäft“<br />
(Dienstag, 5. Mai, 20 Uhr),<br />
<strong>der</strong> erste Film aus Uruguay<br />
Autor Uwe Hoppe. „Sie entstand<br />
im 17. Jahrhun<strong>der</strong>t und<br />
wurde viel später durch die<br />
auf Gesang fixierte italienische<br />
Barockoper abgelöst.“<br />
Text und Musik bei „Wilhelmine“<br />
sind also dem Zeitgeschmack<br />
des Rokoko angepasst.<br />
„Das war natürlich eine<br />
große Herausfor<strong>der</strong>ung für<br />
mich als Autor, aber auch für<br />
beim Festival. Die skurrile,<br />
schwarzhumorige und mitunter<br />
gallige Komödie wurde<br />
auf internationalen Filmfestivals<br />
ausgezeichnet und war<br />
<strong>der</strong> offizielle Oscar-Beitrag<br />
aus Uruguay im Jahr 2008.<br />
den Komponisten Hans Martin<br />
Gräbner“, so Hoppe.<br />
„Doch nun ist eine Harmonie<br />
entstanden, die von Leidenschaft<br />
zeugt und selbst den<br />
Darstellern in ihrer Eindringlichkeit<br />
fast die Tränen<br />
in die Augen steigen lässt“.<br />
Die Handlung ist aufgeteilt<br />
in drei Bil<strong>der</strong>: Die Zeit <strong>der</strong><br />
jungen Prinzessin in Berlin,<br />
die Ankunft in Bayreuth und<br />
die schönen Jahre mit dem<br />
Markgrafen, die sich schnell<br />
in einen Alptraum verwandeln,<br />
sowie die Flucht in die<br />
Welt <strong>der</strong> Kunst.<br />
Für den Inhalt hat Autor<br />
Uwe Hoppe ausgiebige Recherche<br />
betrieben. „Ich habe<br />
die Briefe Wilhelmines gelesen,<br />
ihre Biografie und die ihres<br />
Bru<strong>der</strong>s: Dabei bin ich <strong>der</strong><br />
Markgräfin gefühlsmäßig<br />
sehr nahe gekommen. Und<br />
ich denke, diese Nähe spürt<br />
man im Stück.“<br />
Auch das Bühnenbild und<br />
die Kostüme sind sehr exakt<br />
und detailgetreu gearbeitet.<br />
Mit „The Boss of It All“<br />
(Dienstag, 12. Mai, 20 Uhr)<br />
beweist Lars von Trier, dass er<br />
auch im Fach Humor zu Hause<br />
ist und nicht nur schwermütige<br />
Dramen kann. Wie in<br />
einer Versuchsanordnung ka-<br />
Fiona Gordon ist Regisseurin und Hauptdarstellerin in „Rumba“ Foto: red<br />
Seit Monaten arbeiten Kostümbildnerin<br />
Heike Betz und<br />
ihr Team an den aufwändigen<br />
barocken Klei<strong>der</strong>n.<br />
„Doch nicht nur die Bühne<br />
ist opulent ausgestattet“, erzählt<br />
Uwe Hoppe, „auch <strong>der</strong><br />
20-köpfige Chor und die<br />
Schauspieler sind sensibilisiert<br />
und äußerst motiviert.<br />
Schließlich ist nicht nur das<br />
Werk eine beson<strong>der</strong>e <strong>Auf</strong>gabe,<br />
son<strong>der</strong>n auch die Möglichkeit,<br />
in diesem herrlichen<br />
Opernhaus zu spielen, bringt<br />
sowohl den Zuschauern als<br />
auch uns Schauspielern das<br />
Leben <strong>der</strong> Wilhelmine noch<br />
näher.“<br />
Premiere für „Wilhelmine,<br />
Das Leben <strong>der</strong> Markgräfin“,<br />
ist am 25. April um 19 Uhr.<br />
Weitere Termine: <strong>Sonntag</strong>,<br />
26. April, Donnerstag, 30.<br />
April, Freitag, 1. Mai, Samstag,<br />
2. Mai, <strong>Sonntag</strong>, 3. Mai,<br />
im Markgräflichen Opernhaus.<br />
Beginn ist jeweils um 19<br />
Uhr. gmu<br />
@ studiobuehne-bayreuth.de<br />
rikiert <strong>der</strong> Regisseur die ökonomischen<br />
Verwerfungen <strong>der</strong><br />
aktuellen Wirtschaftskrise.<br />
„So finster die Nacht“<br />
(Dienstag, 19. Mai, 20 Uhr),<br />
eine Adaption des gleichnamigen<br />
Bestsellers von John<br />
Ajvide Lindqvist, erfindet<br />
den Vampirfilm neu. Zwischen<br />
dem 12-jährigen Oskar<br />
und seiner Nachbarin Eli entspinnt<br />
sich eine zarte erste<br />
Liebe, <strong>der</strong>en Tragik gleichermaßen<br />
von Elis Schicksal und<br />
Oskars Dasein als Außenseiter<br />
geprägt wird.<br />
Wer fernab von Blockbustern<br />
und Hollywood-Ästhetik<br />
Kino erleben will, sollte<br />
ein Ticket lösen und mit<br />
„Sie kommen!“ auf eine virtuelle<br />
Weltreise gehen.<br />
@ www.die-leinwand.de<br />
5<br />
Bayreuth