BI aktuell 1. Quartal 2018
Schwerpunktthema Digitalisierung
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34 Länderspiegel Länderspiegel 35<br />
Baden-Württemberg<br />
Bauverbände Nordbaden und Baden-Württemberg<br />
verschmelzen – Möller neuer Hauptgeschäftsführer<br />
RA Thomas Möller (56), ehemaliger Hauptgeschäftsführer<br />
des Verbandes Bauwirtschaft<br />
Nordbaden, ist seit <strong>1.</strong> Januar neuer<br />
Hauptgeschäftsführer der Bauwirtschaft<br />
Baden-Württemberg. Er folgte damit RA<br />
Dieter Diener (63), der nach 31 Jahren<br />
Verbandszugehörigkeit, davon 21 Jahre als<br />
Hauptgeschäftsführer, in den Ruhestand<br />
gegangen ist. Zeitgleich übernahm Möller<br />
die Geschäftsführung der Landesvereinigung<br />
Bauwirtschaft Baden-Württemberg.<br />
Die Bauwirtschaft Baden-Württemberg ist<br />
die gemeinsame Interessenvertretung von<br />
Baugewerbe und Bauindustrie in Baden-<br />
Württemberg. Ihre Mitgliedsbetriebe sind<br />
hauptsächlich in den Sparten Hochbau, Tiefund<br />
Straßenbau sowie Ausbau tätig. <strong>2018</strong><br />
werden die Bauwirtschaft Baden-Württemberg<br />
und der Verband Bauwirtschaft Nordbaden<br />
zu einem Verband verschmelzen. Ein<br />
entsprechender Beschluss wurde bei den<br />
Mitgliederversammlungen beider Verbände<br />
im Sommer 2017 gefasst. Die Verschmelzung<br />
wird im Sommer <strong>2018</strong>, nach Eintragung<br />
in das Verbandsregister, rückwirkend zum<br />
<strong>1.</strong> Januar in Kraft treten. Nach der Verschmelzung<br />
wird die Bauwirtschaft Baden-<br />
Württemberg rund <strong>1.</strong>800 Mitgliedsbetriebe<br />
mit etwa 48.000 Beschäftigten vertreten.<br />
Sie ist darüber hinaus Mitglied im Zentralverband<br />
des Deutschen Baugewerbes, im<br />
Hauptverband der Deutschen Bauindustrie<br />
sowie in weiteren Wirtschaftsverbänden auf<br />
Landesebene. Enge Vernetzungen gibt es zudem<br />
mit zahlreichen Partnerverbänden im<br />
In- und Ausland.<br />
Die Bauwirtschaft Baden-Württemberg meldet<br />
im <strong>aktuell</strong>en Ausbildungsjahr für ihre<br />
acht überbetrieblichen Ausbildungszentren<br />
wieder steigende Lehrlingszahlen. Insgesamt<br />
absolvieren in den verbandseigenen Zentren<br />
derzeit 2.819 Jugendliche eine Bauausbildung,<br />
ein Anstieg gegenüber dem Vorjahr um 4,8<br />
Prozent. Im ersten Ausbildungsjahr gab es bei<br />
den neuen Lehrverträgen sogar ein Plus von<br />
9,7 Prozent. Nach Jahren mit stagnierenden<br />
Ausbildungszahlen scheine nun eine Wende<br />
am Ausbildungsmarkt eingeleitet, meint RA<br />
Dieter Diener, bis 2017 Hauptgeschäftsführer<br />
des Verbandes: „Die anhaltend gute Baukonjunktur,<br />
die vielfältigen Aufgabenbereiche und<br />
nicht zuletzt die hohen Lehrlingsvergütungen<br />
überzeugen offenbar immer mehr Schulabgänger<br />
davon, dass es in unserer Branche<br />
hervorragende berufliche Zukunftsperspektiven<br />
gibt.“ Den höchsten Ausbildungsbedarf<br />
seitens der Mitgliedsunternehmen und damit<br />
die meisten Lehrverträge gibt es momentan in<br />
den Berufen Maurer (721), Zimmerer (661)<br />
und Straßenbauer (561).<br />
Der neue Hauptgeschäftsführer der Bauwirtschaft<br />
Baden-Württemberg RA Thomas<br />
Möller war nach seinem Studium der<br />
Rechtswissenschaften von 1993 bis 1998 zunächst<br />
als Leiter der Abteilung Arbeitsrecht<br />
beim Hauptverband der Deutschen Bauindustrie<br />
in Berlin tätig. 1999 übernahm er die<br />
Hauptgeschäftsführung des Bauindustrieverbandes<br />
Nordbaden. Mit der Fusion des<br />
nordbadischen Bauindustrie- und Baugewerbeverbandes<br />
wurde er 2002 zum Hauptgeschäftsführer<br />
des Verbandes Bauwirtschaft<br />
Nordbaden ernannt. Der zweifache Familienvater<br />
ist seit 2005 außerdem ehrenamtlich als<br />
Vorsitzender der Arbeitgeber in der Vertreterversammlung<br />
der Berufsgenossenschaft<br />
BG Bau aktiv.<br />
// RA Thomas Möller, neuer Hauptgeschäftsführer<br />
der Bauwirtschaft Baden-Württemberg.<br />
Baden-Württemberg<br />
Bauverband meldet wieder steigende Lehrlingszahlen<br />
Von Jahr zu Jahr stärker gefragt ist außerdem<br />
die Ausbildung zum Baugeräteführer. Durch<br />
die fortschreitende Technisierung und den<br />
wachsenden Maschineneinsatz auf den Baustellen<br />
entwickelt sich dieser Beruf zum absoluten<br />
Ausbildungsmagneten. Im ersten Ausbildungsjahr<br />
meldet der Verband hier einen<br />
Lehrlingsanstieg um gut 30 Prozent. Damit<br />
bildet der Südwesten mit insgesamt 281 Baugeräteführer-Azubis<br />
bundesweit die meisten<br />
Lehrlinge in dieser Berufssparte aus. Für die<br />
Ausbildung gibt es im ABZ Geradstetten ein<br />
extra Übungsgelände mit Mobilbagger, Raupenbagger,<br />
Radlader, Straßenfertiger, Kran<br />
und Minibagger sowie einer speziellen Reparaturwerkstatt.<br />
Bevor es auf die echten großen<br />
Baumaschinen geht, können die Lehrlinge<br />
außerdem mithilfe eines Bagger- und Kransimulators<br />
realitätsnah testen, wie sich so ein<br />
Baugerät steuern lässt.<br />
Bayern<br />
Staatsministerin Emilia Müller bei „Baumeister gesucht“<br />
Bayerns Staatsministerin für Arbeit und Soziales,<br />
Familie und Integration, Emilia Müller,<br />
überzeugte sich persönlich beim „Werktag“<br />
im Kinderhaus Flohkiste von der Begeisterung,<br />
der Freude und dem Stolz auf die eigene<br />
Bauleistung, welche die Aktion „Baumeister<br />
gesucht“ bei den Kindern auslöste.<br />
Staatsministerin Emilia Müller ist Schirmherrin<br />
dieser Aktion, die von den drei bayerischen<br />
Bauverbänden, dem Landesverband<br />
Bayerischer Bauinnungen, dem Verband<br />
bayerischer Zimmerer und der Bayerischen<br />
Bauindustrie durchgeführt wird. Finanziert<br />
von der Stiftung Bayerische Bauwirtschaft soll<br />
diese Aktion Kinder frühzeitig zum eigenen<br />
„Bauen“ anregen. Dazu erhält jede ausgewählte<br />
Kindertagesstätte eine massive Werkbank,<br />
Bayern<br />
Dialog mit Parlamentariern<br />
Hauptthema bei einem Treffen des Bayerischen<br />
Bauindustrieverbandes (B<strong>BI</strong>V) am<br />
8. November 2017 mit den Mitgliedern der<br />
CSU-Arbeitskreise Haushalt und Finanzfragen<br />
sowie Wirtschaft und Infrastruktur<br />
war der Bayerische Staatsstraßenhaushalt.<br />
Zwar sei er mit derzeit 270 Millionen Euro<br />
durchaus gut und vor allem verlässlich<br />
hoch ausgestattet, so der Vizepräsident des<br />
Bayerischen Bauindustrieverbandes, Dipl.-<br />
Ing. Johann Bögl, angesichts der Anforderungen<br />
an das bayerische Staatsstraßennetz<br />
wie auch aufgrund der bereits eingetretenen<br />
Steigerungen der Baumaterialpreise sowie<br />
der Baulöhne fordere die Bayerische Bauindustrie<br />
jedoch eine dauerhafte Anhebung<br />
auf 330 Millionen Euro. Zusätzlich müssten<br />
die Mittel für eigene Planungsaufgaben der<br />
Obersten Baubehörde auf jährlich 20 Millionen<br />
Euro verdoppelt, der Haushaltsansatz<br />
für Ingenieurvergaben im Bundesfernstraßenbau<br />
auf mindestens 100 Millionen<br />
Euro erhöht werden. Nur so sei es<br />
der Obersten Baubehörde auch in Zukunft<br />
möglich, ihren hohen Vorrat an umsetzungsreifem<br />
Baurecht in Höhe von zuletzt<br />
einer Milliarde Euro auch in Zukunft<br />
echtes Werkzeug,<br />
Baumaterialien<br />
sowie einen<br />
Einführungstag<br />
durch das Team<br />
Harry Hammer<br />
und Nicki Nagel.<br />
„Es ist schon<br />
für die Kleinsten<br />
eine wichtige und<br />
spannende Erfahrung,<br />
was sie<br />
alles mit Werkzeugen<br />
selbst<br />
herstellen können.<br />
Mädchen und Buben, die Sägen, Hämmern,<br />
Mörteln und Mauern schon als Kinder<br />
kennengelernt haben, bauen erst gar keine<br />
// Staatsministerin Emilia Müller zu Besuch bei den kleinen Baumeistern.<br />
Hemmschwellen zu Bauberufen auf “, brachte<br />
Staatsministerin Emilia Müller ein wesentliches<br />
Ziel der Initiative auf den Punkt.<br />
// Sprachen über die bayerische Verkehrsinfrastruktur: Karl Freller MdL, Stv. Vorsitzender der CSU-<br />
Landtagsfraktion, Thomas Kreuzer MdL, Vorsitzender der CSU-Landtagsfraktion, Dipl.-Ing. Johann<br />
Bögl, Vizepräsident des Bayerischen Bauindustrieverbandes, Thomas Schmid, Hauptgeschäftsführer<br />
des Bayerischen Bauindustrieverbandes, (v. l.).<br />
aufrechtzuerhalten. Laut Bögl sei es ein<br />
Kernanliegen des Bayerischen Bauindustrieverbandes,<br />
bei der Vergabe öffentlicher<br />
Bauaufträge zu besseren Lösungen als der<br />
derzeitigen, fast ausschließlichen Vergabe an<br />
den Billigstbieter ohne Berücksichtigung von<br />
dessen Bauqualität und sonstigen Fähigkeiten<br />
zu kommen. Durch eine weiterreichende<br />
Zusammenarbeit mit der Bauindustrie, die<br />
moderne Vertragsformen vorsähen, könnten<br />
beide Partner besser und billiger bauen. Hier<br />
könnten die Erfahrungen anderer Länder genutzt<br />
werden. Das betreffe auch die Baukompetenz<br />
der öffentlichen Hand. Einige Länder<br />
hätten gute Erfahrungen mit einem Infrastrukturministerium<br />
gemacht, das es aber<br />
weder in Bayern noch im Bund gebe. Mehr<br />
Baubewusstsein wünschte sich der B<strong>BI</strong>V-<br />
Vizepräsident auch von den nachgeordneten<br />
Baubehörden. Es könne nicht immer nur darum<br />
gehen, zu behindern und auf überkorrekter<br />
Erfüllung aller Vorschriften zu bestehen.<br />
„Jetzt ist das Geld da. Dann muss Bauen<br />
auch möglich sein“, so Bögl abschließend.<br />
Foto: © Schwaiger Design<br />
Foto: © Schwaiger Design