Neuroarchitektur
978-3-86859-468-3 https://www.jovis.de/de/buecher/details/product/neuroarchitektur.html
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Medium sensorischer Erfahrung wird. Räume färben akustische Atmosphären,<br />
die meist nicht bewusst wahrgenommen, als Körpererfahrung aber unterbewusst<br />
erlebt werden.<br />
Bisher nur angedeutet wurden mögliche Rückwirkungen neurowissenschaftlicher<br />
Erkenntnisse auf einen Forderungskatalog der Architektur. Die Berücksichtigung<br />
solcher Erkenntnisse würde die Architektur künftig in den Stand<br />
versetzen, jene sensorischen Erfahrungen und Rückblenden, für die das markante<br />
Madeleine-Erlebnis steht, für die konkrete Umsetzung menschenwürdigen<br />
Bauens fruchtbar zu machen. Nur in Anknüpfung an bestehende Forschungen<br />
und anthropologische Errungenschaften kann geleistet werden, was Bernhard<br />
Waldenfels als die Leiblichkeit des Menschen im Zusammenspiel mit der Leiblichkeit<br />
der Architektur entwickelt hat: ein umfassender Ansatz, ein Verständnis<br />
der Leiblichkeit in das Denken und Handeln von Architektur zu integrieren. Eine<br />
Phänomenologie menschlicher Wahrnehmung und deren Bedürftigkeit 48 nach<br />
sensorischen reichhaltigen Räumen findet dann ihren zeitgemäßen Ort in der<br />
Theorie und neuroarchitektonischen Praxis.<br />
Nancy Holt, Sun Tunnels, Great Basin Desert, Utah (1976)