16.02.2018 Aufrufe

»Ein Dülmener Dickkopf gibt nicht auf!«

Aus dem Münsterland zu den Indios · Friedrich Kaiser (1903–1993) · ein Buch von Markus Trautmann

Aus dem Münsterland zu den Indios · Friedrich Kaiser (1903–1993) · ein Buch von Markus Trautmann

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

provinz-stillen und provinz-öden Platz; hier liegt das<br />

Rathaus und andere alte, ansehnliche Gebäude, große<br />

K<strong>auf</strong>mannshäuser, Wohnungen für die Patriziergeschlechter<br />

der Stadt.“ Dann beschreibt er weitere architektonische<br />

Eigenheiten des Städtchens. „Das westfälische<br />

Haus – so wie man es in Dülmen noch findet,<br />

unverfälscht von moderner Berliner Kultur – wendet<br />

den Giebel nach der Straße, und die eine Hälfte des<br />

unteren Stockwerkes wird eingenommen von einer<br />

mächtigen Tür. Diese hat vier Flügel, zwei halbrunde<br />

oben, zwei viereckige unten, und in diesen letzteren<br />

sind wieder schmalere Türen angebracht, welche den<br />

gewöhnlichen Ein- und Ausgang für die Bewohner abgeben.“<br />

9<br />

Dülmen, so empfand der Besucher, sei zu Beginn des<br />

20. Jahrhunderts noch immer „in allem Wesentlichen<br />

so, wie damals, als Anna Katharina Emmerick in den<br />

Ringmauern lebte, im Kloster Agnetenberg oder in einem<br />

der gemieteten Zimmer, welche sie nach der Aufhebung<br />

des Klosters bis zu ihrem Tode bewohnte“. Im<br />

Haus Neustraße Nr. 10 (heute Borkener Straße) besichtigte<br />

Jörgensen auch das Sterbezimmer der Emmerick<br />

und äußerte die Vermutung, „es wird wohl einmal<br />

eine Kapelle daraus, denn Anna Katharina ist <strong>auf</strong> dem<br />

Wege zur Heiligsprechung; ihre Sache wird in Rom<br />

vom Augustinerorden, dem sie angehörte, vor der Ritenkongregation<br />

geführt“. Tief ergriffen erlebte der<br />

dänische Gast den Besuch der 1899 eingeweihten Emmerick-Gedenkstätte<br />

an der Lüdinghauser Straße <strong>auf</strong><br />

Höhe der späteren Kreuzkirche. – „Gegen Abend nehme<br />

ich einen neuen Rundgang durch Dülmen vor. Die<br />

Sonne scheint über die stille, friedliche Stadt. Schma le,<br />

wohlgepflasterte Straßen winden sich zwischen Reihen<br />

von kleinen, roten, niedrigen Backsteinhäusern oder<br />

an den Stadtmauern hin, deren runde Türme mit den<br />

spitzen Dachkappen an Nürnberg erinnern. An vielen<br />

Stellen sind Küchengärten mit grünbemaltem Staket<br />

21

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!