casanostra 141 - Juni 2017
Unkonventionelle Siedlungen: Leuchtendes Beispiel einer Altbausanierung | Neue Präsidentin: Claudia Friedl wurde gewählt | Radon: Unsichtbar, geruchlos, schädlich für die Gesundheit | Wissen für Vermieter: Referenzzinssatz ist auf 1,5 % gesunken
Unkonventionelle Siedlungen: Leuchtendes Beispiel einer Altbausanierung | Neue Präsidentin: Claudia Friedl wurde gewählt | Radon: Unsichtbar, geruchlos, schädlich für die Gesundheit | Wissen für Vermieter: Referenzzinssatz ist auf 1,5 % gesunken
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<strong>casanostra</strong><br />
Zeitschrift des Hausvereins Schweiz__Nr. <strong>141</strong> / <strong>Juni</strong> <strong>2017</strong><br />
08<br />
12<br />
19<br />
Neue Präsidentin<br />
Claudia Friedl<br />
wurde gewählt<br />
Radon<br />
Unsichtbar, geruchlos,<br />
schädlich<br />
für die Gesundheit<br />
Wissen<br />
für Vermieter<br />
Referenzzinssatz ist<br />
auf 1,5 % gesunken<br />
Unkonventionelle Siedlungen<br />
Folge 3: Leuchtendes Beispiel einer Altbausanierung
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editorial__3<br />
Foto_Andreas Käsermann<br />
Foto_flickr/Michael Pennay<br />
Delegiertenversammlung:<br />
Die wichtigsten Entscheide_11<br />
thema 04_ Unkonventionelle Siedlungen – Folge 3:<br />
Schaffhauserplatz Zürich<br />
hausverein<br />
extra<br />
service<br />
schlusspunkt<br />
06_ Korrekter Umgang mit der Mieterschaft<br />
bei der Gesamt sanierung<br />
08_ Interview mit Claudia Friedl<br />
11_ Delegiertenversammlung: Stabübergabe<br />
12_ Radon: Der stille Killer im Keller<br />
15_ Mitgliederangebote<br />
17_ Veranstaltungen, Kurse<br />
18_ Ratgeber<br />
21_ News<br />
Faszinierende Nachtjäger:<br />
Fledermaus-Exkursion in Baden_17<br />
23_ Jacqueline Badran: Lex Koller – nötiger denn je<br />
Liebe Leserin,<br />
lieber Leser<br />
Der Referenzzinssatz für Mieten ist am 1. <strong>Juni</strong><br />
auf rekordtiefe 1,5 Prozent gefallen. Der Hausverein<br />
Schweiz steht für faire Miet- und Nachbarschaftsverhältnisse.<br />
Wir rufen deshalb die Vermieterinnen<br />
und Vermieter auf, die Mieten jetzt zu<br />
über prüfen und allenfalls an die neuen Gegebenheiten<br />
anzupassen.<br />
Grundsätzlich gilt es, jeden Einzelfall zu prüfen.<br />
Denn Vermietende müssen eine Senkung des<br />
Referenz zinssatzes nicht automatisch an die Mieter<br />
weitergeben. So können Sie insbesondere vierzig<br />
Prozent der aufgelaufenen Teuerung, eine Pauschale<br />
für die allgemeinen Kostensteigerungen,<br />
höhere Unterhaltskosten und wertsteigernde<br />
Investitionen anrechnen. Alles Weitere zu diesem<br />
Thema finden Sie auf Seite 19. Und auch unsere<br />
Beratungs fachleute helfen Ihnen gerne weiter.<br />
An der Delegiertenversammlung vom 10. <strong>Juni</strong><br />
trat Hildegard Fässler nach 16 Jahren als Präsidentin<br />
des Hausvereins Schweiz zurück. Die Delegierten<br />
wählten Claudia Friedl, SP-Nationalrätin<br />
aus St. Gallen, als Nachfolgerin. Auf Seite 8 können<br />
Sie lesen, welche Ziele unsere neue Verbandspräsidentin<br />
setzt und welche Vision sie verfolgt.<br />
Mit herzlichen Grüssen<br />
Jürg Wittwer,<br />
Geschäftsleiter Hausverein Schweiz<br />
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Sie finden uns im Internet unter<br />
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impressum__Inserate-Tarif <strong>2017</strong> 1⁄1 Seite Fr. 1900.– (2. Umschlagseite 2100.–), 1⁄2 Seite 1090.–, 1⁄4 Seite 650.– (s/w 550.–), 1⁄8 Seite 360.– (s/w 310.–), 1⁄16 Seite 220.–<br />
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jährlich, Abdruck nach Rücksprache Verleger Hausverein Schweiz, Zentralsekretariat, Postfach 2464, 3001 Bern Redaktion Andreas Käsermann Redaktionsadresse <strong>casanostra</strong>,<br />
Hausverein Schweiz, Postfach 2464, Bollwerk 35, 3001 Bern, Tel. 031 312 00 22, <strong>casanostra</strong>@hausverein.ch Titelbild Stefan Hartmann Grafik Clerici Partner Design, Zürich Druck<br />
Genossen schaft Ropress, Zürich Papier RePrint FSC® C010121, FSC Mix Credit Inserate Anzeigenverkauf <strong>casanostra</strong>, Weberei strasse 66, 8134 Adlis wil,<br />
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<strong>casanostra</strong>_ /
thema__Unkonventionelle Siedlungen_5<br />
Von der Energieschleuder<br />
zum Kraftwerk<br />
Nach dem klaren Ja zur Energiewende sind gute Ideen für gelungene<br />
Sanierungen von Wohngebäuden gefragt. Wir stellen ein Beispiel in<br />
Zürich vor. Die drei Privatbesitzerinnen haben aus dem 35-jährigen Mehrfamilienhaus<br />
ein energetisches Leuchtturmprojekt gemacht.<br />
Serie<br />
Folge 3<br />
Reduktion des Heizenergiebedarfs um 88 Prozent<br />
i<br />
Vor dem Leuchtturm-Projekt<br />
in<br />
zürich: Karl Viridén<br />
(rechts) von<br />
Viridén + Partner<br />
AG, architekt<br />
und Contractingpartner<br />
der Fassade,<br />
zusammen<br />
mit Projekt leiter<br />
harry Büsser.<br />
dd Das alte Wohngebäude,<br />
Baujahr<br />
1982, verbrauchte<br />
25 000 Liter<br />
heizöl im Jahr.<br />
Nun ist daraus<br />
ein «Kraftwerk»<br />
geworden.<br />
s<br />
Foto_zvg<br />
Urs Haemmerli<br />
hat für die Eigentümerschaft<br />
das<br />
Projekt betreut.<br />
__Mitten im Zürcher Stadtkreis 6, am Schaffhauserplatz,<br />
haben private Besitzer ein grosses Mehrfamilienhaus<br />
gründlich erneuert und um zwei Stockwerke<br />
erhöht. Zu den 22 bestehenden Wohnungen (inklusive<br />
zwei Büros) wurden acht neue Wohnungen hinzugefügt.<br />
Der Umbau des 35 Jahre alten Gebäudes<br />
an der Hofwiesen-/Rothstrasse dauerte 16 Monate.<br />
Als «Leuchtturmprojekt» des Bundesamtes für Energie<br />
machte es national Schlagzeilen. Grund ist die<br />
neuartige Solarglasfassade, die nicht nur die Gebäudehülle<br />
vor der Witterung schützt, sondern vor allem<br />
auch Energie produziert: Insgesamt 1653 Glaselemente<br />
erzeugen Solarstrom. Es handelt sich um<br />
Photovoltaikmodule aus monokristallinen Zellen mit<br />
matter, satinierter Oberfläche.<br />
Zwar hebt sich die Fassade von den verputzten<br />
Hauswänden der Nachbarschaft ab; doch mit dem<br />
dezenten, grau-grünen Farbton passt sich die Gebäudehülle<br />
optisch gut in die Umgebung ein. Der<br />
archi tektonische Gestaltungsleitsatz «Form follows<br />
function» hat sich beim Leuchtturm bewahrheitet:<br />
die Gebäudefassade ist ein Kraftwerk.<br />
Plusenergiehaus und «Leuchtturmprojekt»<br />
Aus dem schlecht isolierten Haus (Baujahr 1982) mit<br />
25 000 Litern Heizölverbrauch pro Jahr ist ein modernes<br />
Plusenergiehaus mit Minergie-P-Label geworden.<br />
Nicht nur die aktive Glasfassade, sondern auch das<br />
Dach ist bestückt mit Photovoltaikmodulen. Resultat:<br />
unter dem Strich produziert das Haus heute<br />
Energieerzeugung<br />
Fläche: Ertrag:<br />
Aktive Glasfassade (PV-Module) 1535 m² 52 700 kWh<br />
PV-Anlage Dach 165 m² 27 600 kWh<br />
Thermische Sonnenkollektoren 15,4 m² 9 000 kWh<br />
mehr Solarstrom, als es insgesamt an Energie für<br />
Raumklima, Beleuchtung und weitere Anwendungen<br />
benötigt. Der Überschuss des Plusenergiehauses wird<br />
ins Stromnetz des ewz eingespiesen. Ab 2018 prüft<br />
der Contractingpartner des Fassadenkraftwerks, die<br />
EcoRenova AG, zusammen mit dem ewz den Einbau<br />
von Batterien zur Speicherung des Solarstroms.<br />
Für die Deckung der Heizwärme und der Warmwasseraufbereitung<br />
stehen auf dem Dach eine Split-<br />
Luft-Wasser-Wärmepumpe sowie eine Solarthermieanlage<br />
bereit. Beachtlich: der Heizenergiebedarf des<br />
Hauses konnte trotz der acht zusätzlichen Wohnungen<br />
um 88 Prozent reduziert werden; konsumierte<br />
der alte Bau noch 107 Kilowattstunden pro Quadratmeter<br />
(kWh/m²), so sind es heute mit 13 kWh/m²<br />
markant weniger. Das Haus gilt damit schweizweit<br />
als Vorzeigebeispiel für Verdichtung und energetische<br />
Sanierung. So kann die Energiestrategie 2050<br />
gelingen.__<br />
EcoRenova AG, Zürich<br />
Text_Stefan Hartmann<br />
Fotos_Reto Schlatter<br />
EcoRenova, gegründet 2002, investiert in die Entwicklung<br />
nachhaltiger Immobilien und bietet<br />
zudem Liegenschaftsverwaltungen in der deutschen<br />
Schweiz an. Die mittelfristige Strategie<br />
(2012 bis <strong>2017</strong>) ist der Übergang von einer reinen<br />
Projektentwicklungsfirma zu einer kleinen<br />
Immobilien firma. Das bedeutet, dass die sanierten<br />
Liegen schaften mehrheitlich im Besitz der<br />
EcoRenova gehalten werden. Bis Ende 2015 hat<br />
die EcoRenova sechs Liegenschaften renoviert.<br />
Jedes neue Objekt übertraf das vorhergehende<br />
in Sachen Nachhaltigkeit. Aktuell werden über<br />
150 Einheiten verwaltet, davon knapp ein Drittel<br />
im Besitz der EcoRenova. <br />
Geschäftsleiter und VR-Mitglied:<br />
Karl Viridén, dipl. Architekt FH<br />
Total 1715,4 m² 89 300 kWh<br />
Weitere Informationen: www.ecorenova.ch<br />
<strong>casanostra</strong>_ /
6_ Unkonventionelle Siedlungen__thema<br />
Korrekter Umgang<br />
mit der Mieterschaft<br />
bei der<br />
Gesamt sanierung<br />
Bei der Totalsanierung wurde auch verdichtet.<br />
Wie ist man bei der Kündigung mit den 22 Mietern<br />
umge gangen? Ein Erfahrungsbericht.<br />
Gespräch mit dem Vertreter DER Eigentümerinnen<br />
__Die Vorgeschichte und der Ablauf der Totalsanierung<br />
des Mehrfamilienhauses am Schaffhauserplatz<br />
hören sich ebenso spannend an wie der energetische<br />
Teil. Das Beispiel weist einige lehrreiche Seiten auf,<br />
auch was den Umgang mit den Mietern angeht. Den<br />
20 Mietern musste gekündigt werden, da die Sanierung<br />
mit tieferen Eingriffen in die Bausubstanz verknüpft<br />
war als ursprünglich geplant. Lediglich die<br />
zwei Büros im Erdgeschoss konnten während der<br />
Bauzeit weiterbetrieben werden.<br />
Die Kündigung sei den drei Eigentümerinnen –<br />
es sind drei Schwestern – schwer gefallen, da sie zu<br />
den Mietern über Jahrzehnte ein entspanntes und<br />
faires Verhältnis gepflegt hätten, erzählt ihr Vertreter<br />
Urs Haemmerli. Er ist mit einer der drei Schwestern<br />
verheiratet; die Familie lebt mit den vier Kindern<br />
am Bucheggplatz, zwei Stationen vom Schaffhauserplatz<br />
entfernt. Haemmerli ist ausgebildeter<br />
Agraringenieur und arbeitet heute im Sozialversicherungswesen.<br />
Da Betriebswirtschaft Teil der Ausbildung<br />
war, hatte er über 15 Jahre die Verwaltung der<br />
Liegenschaft am Schaffhauserplatz selber betreut.<br />
«Bauen ist eine Vertrauenssache, und<br />
mein Bauchgefühl in die beteiligten Partner<br />
hat mich nicht getäuscht.»<br />
Miteinander per «Du»<br />
2012 wurde die Verwaltung aus Entlastungsgründen<br />
in professionelle Hände übergeben. Die neue Liegenschaftsverwaltung<br />
sollte nicht nur die Mieterschaft<br />
im Sinne der Eigentümerinnen betreuen, sondern<br />
auch über Baukompetenz verfügen. Die Sanierung<br />
des Hauses war im Sinne der Eigentümerinnen so zu<br />
gestalten, dass die Mieter weiter im Haus wohnen<br />
können. «Das war uns wichtig, da ich mit meiner Familie<br />
während fünf Jahren selber dort gewohnt habe<br />
und wir mit der Hälfte der Mieterinnen und Mieter<br />
per Du waren», erklärt Haemmerli.<br />
In dieser Zeit seien teilweise freundschaftliche<br />
Bande entstanden. Im Haus gab es sogar einen Mittagstisch.<br />
Man schaute zueinander. Die Eigentümerinnen<br />
behandelten die Mieter als Kunden korrekt<br />
und entgegenkommend; Mietzinsreduktionen wurden<br />
stets weitergegeben. Kleine Reparaturen übernahmen<br />
die Besitzer der Liegenschaft, obwohl sie<br />
zum «kleinen Unterhalt» nicht verpflichtet gewesen<br />
wären.<br />
Etwas Nachhaltiges schaffen<br />
Im Vorfeld der Planungen zur Sanierung liess Haemmerli<br />
den Zustand der Liegenschaft abklären. Eine<br />
Firma machte Wärmebildaufnahmen, was von der<br />
Stadt Zürich unterstützt wurde. Dabei kamen die befürchteten<br />
Energielecks in der Fassade ans Tageslicht.<br />
Nun gab er ein ausführlicheres Energiecoaching<br />
in Auftrag und kam dadurch erstmals mit<br />
Eco Renova AG in Kontakt.<br />
Diese kleine Immobilienfirma hat in den letzten<br />
15 Jahren sechs Liegenschaften als Investorin und<br />
Bauherrin umfassend und nachhaltig modernisiert.<br />
Daneben betreut sie auch die Verwaltung von Liegenschaften.<br />
Für Haemmerli ist die Firma damit die ideale<br />
Partnerin. «Die umsichtige Art im Umgang mit den<br />
Mietern und die Baukompetenz haben uns gefallen.»<br />
Da die Firma eng verbunden ist mit dem Architekturbüro<br />
Viridén + Partner AG, kam man auch für die Sanierung<br />
ins Gespräch.<br />
Verkaufen oder nochmals einen Zyklus wagen?<br />
«Zu jenem Zeitpunkt bewegte uns die Frage: Verkaufen<br />
oder nochmals einen Investitionszyklus machen»,<br />
erinnert sich Haemmerli. «Immer mehr wurde<br />
klar, dass wir unseren sieben Kindern, den eigenen<br />
und jenen der anderen Schwestern, etwas Nachhaltiges<br />
hinterlassen wollten, auf das sie später stolz<br />
sein konnten.» Man wollte etwas zur Lösung des<br />
Energieproblems beitragen. Zwar betrachtet er sich<br />
als «konservativen» Menschen; er sei kein «Ökofreak».<br />
Doch wenn er von einer Sache überzeugt sei,<br />
dann könne er sich dafür schon ins Zeug legen.<br />
Mit Viridén + Partner AG ging man an die Planung,<br />
und das spätere «Leuchtturmprojekt» nahm allmählich<br />
Gestalt an: Man würde verdichten und zwei neue<br />
Stockwerke mit acht zusätzlichen Wohnungen bauen.<br />
In den alten Wohnungen würden Fenster, Küchen,<br />
Bäder und Böden inklusive allen Leitungen erneuert.<br />
Die Tiefe des Eingriffs führte zum bekannten Ergebnis<br />
– der Kündigung der Mieter. Keine der 20 Parteien<br />
verlangte Mieterstreckung bei der Schlichtungsstelle.<br />
Darüber hat sich Haemmerli sehr gefreut. «Das<br />
war ein sehr grosser Vertrauensbeweis für all die Jahre,<br />
die wir mit den Mietern fair umgegangen sind.»<br />
Man habe sehr früh über das Bauvorhaben kommuniziert,<br />
sodass die Leute in Ruhe eine neue Wohnung<br />
suchen konnten. Am Ende, nach Abschluss der Bauarbeiten<br />
2016, kam keiner der früheren Mieter zurück,<br />
da offenbar alle einen guten Ersatz, einige auch<br />
eine Eigentumswohnung, gefunden haben; die Älteren<br />
zogen teilweise direkt ins Altersheim.<br />
<strong>casanostra</strong>_ /
thema__Unkonventionelle Siedlungen_7<br />
«Vertrauen zahlt sich aus»<br />
«Jeden Tag, an dem ich heute an dem Haus vorbeifahre,<br />
macht mir das gelungene Projekt Freude»,<br />
sagt Haemmerli. Den erfolgreichen Verlauf des Projekts<br />
führt er auf das gegenseitige Vertrauen zurück.<br />
«Ich liess das Büro Viridén + Partner AG arbeiten,<br />
weil ich wusste: Wenn ich dreinrede, wird das Projekt<br />
nur teurer.» Der Deal galt, dass der Bauführer immer<br />
transparent über laufende Arbeiten, Kostenentwicklung<br />
oder auch Schwierigkeiten kommunizierte.<br />
Der Kostenplan konnte eingehalten werden. In der<br />
Schlussrechnung lag man sogar sechsstellig unter<br />
dem Budget. «Bauen ist eine Vertrauenssache, und<br />
mein Bauchgefühl in die beteiligten Partner hat<br />
mich nicht getäuscht.»<br />
Die Nachbarn einbezogen<br />
Bauvorhaben in dicht bebautem Gebiet scheitern oft<br />
wegen Einsprachen aus der Nachbarschaft. Im Fall<br />
des «Leuchtturms» verlangten lediglich zwei Parteien<br />
Einsicht in die Baueingabe. Mit ihnen suchte<br />
Urs Haemmerli sogleich das Gespräch. Es kam letztlich<br />
zu keiner Einsprache. Eine direkt vom Baulärm<br />
betroffene psychologische Praxis im Nachbarhaus<br />
wurde im Vorfeld persönlich kontaktiert. «Gute Kommunikation<br />
beim Bauen ist das A und O. Diese ermöglichte<br />
es, den Terminplan ohne Abstriche einzuhalten.»<br />
Der Umbau war ambitiös kurz und dauerte von<br />
Juli 2015 bis Oktober 2016. Man begann im Juli 2015<br />
mit den Arbeiten, obwohl man noch nicht wusste,<br />
mit welchem Modul die geplante Solarfassade verwirklicht<br />
werden konnte. Kurz vor Baubeginn wurde<br />
auch klar, dass die Produktionsfirma das gewünschte<br />
Modul nicht herstellen konnte. Das Risiko hatte<br />
allerdings die EcoRenova zu tragen und nicht die<br />
Bauherrschaft. EcoRenova hat die Solarfassade vollumfänglich<br />
in Eigenregie mit dem Bund, Kanton und<br />
dem ewz abgewickelt.<br />
Am Schluss konnte die Solarfassade doch realisiert<br />
werden. Dazu einigte man sich auf ein Contracting-Verhältnis;<br />
der Investor – die EcoRenova – trägt<br />
die Kosten für die Fassade. Dadurch verkleinert sich<br />
für die drei Eigentümerinnen das Sanierungsbudget.<br />
«Es brauchte schon etwas Mut, einen Teil seines<br />
Hauses – Dach und Fassade – an den Contractor Eco<br />
Renova AG abzugeben – für 30 Jahre!» Schliesslich sei<br />
es nicht jedermanns Sache, im Namen einer sauberen<br />
Umwelt seinen Besitz loszulassen. Das Resultat<br />
des Leuchtturms gibt ihm recht.__<br />
Text und Fotos_Stefan Hartmann<br />
i<br />
o<br />
a<br />
s<br />
Projektleiter Harry Büsser begutachtet die thermischen Sonnenkollektoren<br />
auf dem Dach. Hinter ihm erkennt man die Gruppe mit<br />
der Split-Luft-Wasser-Wärmepumpe.<br />
(Fast) die ganze Gebäudehülle dient als Kraftwerk: Hinter jedem<br />
glas-Photovoltaikmodul befinden sich die Optimizer-Anschlüsse<br />
für den Solarstrom.<br />
Die Energiezentrale befindet sich auf dem Dach: Zu sehen sind<br />
die Kompressoren der Wärmepumpe (links) und die Wechselrichter<br />
(rechts) der gesamten PV-Anlage.<br />
<strong>casanostra</strong>_ /
8_ Einblick__hausverein<br />
Wohnen ist eine<br />
gesellschaftsfrage<br />
Die Delegiertenversammlung des Hausvereins Schweiz<br />
hat am 10. <strong>Juni</strong> Claudia Friedl zur Präsidentin<br />
gewählt. Im <strong>casanostra</strong>-Interview blickt die neue<br />
Vorsitzende in die Verbandszukunft.<br />
Gespräch mit Claudia Friedl<br />
Claudia Friedl – für dich als Hausvereins-<br />
Präsidentin liegt es nahe, dass du im Wohneigentum<br />
lebst. Erzähl uns von deinem Zuhause.<br />
Ich hatte das grosse Glück, das Haus, in welchem<br />
ich früher Mieterin war, im Baurecht kaufen zu können.<br />
Das umgebaute Bauernhaus liegt im Grünen,<br />
ganz am Stadtrand von St. Gallen und ich wohne dort<br />
zusammen mit zwei weiteren Parteien.<br />
Was macht dein Zuhause zu einem<br />
Hausvereins-Haus?<br />
Es ist Eigenheim und Vermietungsobjekt zugleich.<br />
Mit allen Herausforderungen, die das stellt: z. B. Unterhalt,<br />
energetische Sanierung oder fair Vermieten.<br />
Die Möglichkeiten im energetischen Bereich sind bei<br />
einem alten Schindelhaus nicht ganz so vielfältig wie<br />
bei einem Neubau. Wir gehen Schritt für Schritt vor,<br />
zumal eine Gesamtsanierung vorderhand nicht ansteht.<br />
Verabschiedet haben wir uns aber vom Elektroboiler.<br />
An seiner Statt wurden Kollektoren installiert,<br />
die auch die Heizung unterstützen.<br />
Neue Chefin: Claudia Friedl (rechts) übernimmt das Hausvereins-<br />
Präsidium von Hildegard Fässler.<br />
Als neue Präsidentin des Hausvereins<br />
setzt du dir bestimmt Ziele. Wohin soll der Weg<br />
des Hausvereins führen?<br />
Der Hausverein ist sehr gut unterwegs. Unsere<br />
Mitgliederzahlen steigen und wir arbeiten immer<br />
professioneller. Auch das Zentralsekretariat ist gut<br />
aufgestellt und entlastet den Vorstand stark – unsere<br />
Beratungen in den Sektionen sind kompetent<br />
und von hoher Qualität.<br />
Das Thema des Hausvereins ist wichtig. Denn jeder<br />
Mensch muss wohnen – egal ob im Wohneigentum<br />
oder als Mieterin oder Mieter. Die faire Vermietung<br />
von Wohnraum ist mir darum ein wichtiges<br />
inserate<br />
Unser Land<br />
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<strong>casanostra</strong>_ /
hausverein__Einblick_9<br />
Anliegen – ebenfalls die Förderung von Bauen im<br />
Baurecht oder das nachhaltige Bauen. Hierfür haben<br />
wir unlängst mit der Volksabstimmung über die<br />
Energiestrategie 2050 einen zentralen Meilenstein<br />
gesetzt: Das Gebäudeprogramm wird damit essenziell<br />
verstärkt.<br />
Der Hausverein wird wohl auch in Zukunft der<br />
kleinere der beiden Eigentümerverbände<br />
bleiben. Siehst du den Verband als Leuchtturm?<br />
Wohnen ist ein gesellschaftliches Anliegen – auch<br />
wenn Wohneigentum privat ist. HausbesitzerInnen<br />
gestalten einerseits die Mietzinse, andererseits aber<br />
auch die Umgebung und die Umwelt. Der Horizont<br />
endet nicht beim eigenen Garten.<br />
Als Hausverein vertreten wir eine Position, die<br />
das Allgemeinwohl ins Zentrum stellt. Das mag<br />
potenzielle Mitglieder abschrecken. Sollte<br />
der Verband versuchen, mehr Leute abzuholen?<br />
Wir müssen unseren Zielen treu bleiben und sie<br />
nicht verwässern. Gerade im Mietwesen erachte ich<br />
es als wichtig, dass die Eigentümerinnen und Eigentümer<br />
nicht ausschliesslich an ihren eigenen Profit<br />
denken. Wir sind letztlich auch jener Verband, der<br />
den konstruktiven Dialog mit dem Mieterverband<br />
sucht. Das ist de facto unser Sozialpartner.<br />
bedeutsam. Und wenn sich dort die Präsidentin des<br />
Hausvereins äussert, hat dies mehr Gewicht, als<br />
wenn man dieselbe Botschaft als Vereinsmitglied<br />
äussert. Mit Lisa Mazzone, Thomas Hardegger und<br />
mir ist nun das gesamte Präsidium des Hausvereins<br />
im Nationalrat vertreten. Dies wird sich auszahlen.<br />
Gerade auch bei Brennpunktthemen, die kurzfristig<br />
zur Diskussion anstehen: Untermiete, AirBnB,<br />
Steuerpolitik, Gebäudesanierungsprogramm. Da haben<br />
wir ganzheitlichere Positionen als bürgerliche<br />
Ratskollegen, die häufig stärker auf den Profit des<br />
Einzelnen schielen.<br />
Die politische Arbeit und die Verbandsleitung<br />
sind nur ein Teil des Lebens. Wie erholst du<br />
dich am liebsten?<br />
Gerade jetzt, in der Sommerzeit, geniesse ich meinen<br />
Garten, in welchem es immer etwas zu tun gibt.<br />
Ich habe einen schönen Bauerngarten zu Hause.<br />
Mit Gemüse, Beeren und einigen Hochstämmern.<br />
Das ist meine Oase. Zuzusehen, wie die Früchte<br />
wachsen, oder einige Gäste bewirten, finde ich sehr<br />
erbaulich.__<br />
Claudia Friedl<br />
Interview und Foto_Andreas Käsermann<br />
Welche Vision verfolgst du?<br />
Wo steht der Verband in 20, 30 Jahren?<br />
Der Hausverein wird dannzumal noch bekannter<br />
sein und sein Gewicht zunehmen. Ferner betrachte<br />
ich den Ausbau der Beratung als Ziel. Und drittens<br />
brauchen wir in der Westschweiz eine stärkere Verankerung.<br />
Das Potenzial ist dort noch nicht ausgeschöpft.<br />
Wie wichtig sind für den Hausverein der<br />
politische Einfluss und die Teilhabe<br />
und Mitarbeit in den Eidgenössischen Räten?<br />
Das finde ich sehr wichtig. Die gestalterische<br />
Arbeit in den parlamentarischen Kommissionen ist<br />
Zentralvorstandsmitglied seit 2015<br />
und Nationalrätin SP/SG<br />
Claudia Friedl ist Umweltnaturwissenschaftlerin<br />
mit eigenem Büro<br />
für Umweltfragen in St. Gallen und<br />
Mitglied des Nationalrats, wo sie<br />
für die SP- Fraktion in der Aussenpolitischen<br />
Kommission arbeitet.<br />
Friedl folgte im Nationalrat im Jahr<br />
2013 als Nachfolgerin auf Hildegard<br />
Fässler. Zuvor amtete sie von 1993<br />
bis 1996 als Gemeinderätin der<br />
Stadt St. Gallen und zwischen 1996<br />
und 2013 im Kantons rat St. Gallen,<br />
den sie 2000/2001 präsidierte.<br />
Ihre Schwerpunkte liegen bei der<br />
Aussen- und Entwicklungspolitik<br />
sowie beim Themenbereich Umwelt,<br />
Energie und Raumplanung. Sie<br />
wohnt in einem rund 150-jährigen<br />
Bauernhaus mit drei Wohnungen<br />
am Stadtrand von St. Gallen und ist<br />
seit sechs Jahren dessen Besitzerin<br />
(im Baurecht) und Vermieterin der<br />
zwei zusätzlichen Wohnungen. Fair<br />
Vermieten ist dabei eine wichtige<br />
Fragestellung. Schrittweise werden<br />
nun die Energieeffizienz des Hauses<br />
und die Biodiversität im Garten<br />
erhöht. Seit fünf Jahren ist sie Mitglied<br />
des Hausvereins Ostschweiz.<br />
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<strong>casanostra</strong>_ /
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produzieren und damit unser Zuhause versorgen würden?<br />
Wenn es für unsere Nachkommen selbstverständlich<br />
wäre, dass der Strom vom eigenen Dach kommt?<br />
Unsere Umwelt würde es uns danken. Es sind die kleinen<br />
Schritte von jedem Einzelnen, welche im Gesamten<br />
den grossen Schritt in Richtung intakte Energiezukunft<br />
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weil Sie den produzierten Strom für Ihren Haushalt<br />
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Gebühr über eine Laufzeit von 5, 10 oder 15 Jahren. Die<br />
Gebühr ist abhängig von der Grösse der Anlage sowie<br />
der Laufzeit des Vertrages.<br />
Sie erhalten beispielsweise bereits ab monatlich CHF 87.–<br />
eine 3.2 kWp-Solaranlage. Nach Ablauf der Laufzeit geht<br />
die Anlage in Ihr Eigentum über. Das Pachtmodell beinhaltet<br />
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<strong>casanostra</strong>_ /
hausverein__Delegiertenversammlung_11<br />
Stabübergabe an der<br />
delegiertenversammlung<br />
Die ordentliche Delegiertenversammlung<br />
des Hausvereins Schweiz fand in der Basler<br />
Brauerei «Unser Bier» statt. Im Vordergrund<br />
stand Personelles, und es ging um<br />
mehr Geld für den Verband.<br />
Delegiertenversammlung vom 10. <strong>Juni</strong> <strong>2017</strong><br />
__Die Delegierten des Hausvereins Schweiz haben<br />
im Rahmen der ordentlichen Delegiertenversammlung<br />
in Basel die St. Galler SP-Nationalrätin Claudia<br />
Friedl als Präsidentin gewählt. Claudia Friedl tritt die<br />
Nachfolge von Hildegard Fässler an, die nach 16 Jahren<br />
das Hausvereins-Präsidium abgibt.<br />
Mit der Wahl Claudia Friedls und der Bestätigung<br />
von Vizepräsident Thomas Hardegger (SP/ZH) sowie<br />
Vizepräsidentin Lisa Mazzone (Grüne/GE) ist das gesamte<br />
Präsidium des Hausvereins Schweiz im Nationalrat<br />
vertreten.<br />
Der Zentralvorstand setzt sich nach den Wahlen<br />
wie folgt zusammen:<br />
> > Claudia Friedl Präsidentin<br />
> > Thomas Hardegger Vizepräsident<br />
> > Lisa Mazzone Vizepräsidentin<br />
> > Markus Borer Präsident Sektion Mittelland<br />
> > Jon Andrea Florin Vorstand Sektion Mittelland<br />
> > Ursula Moser Vorstand Sektion Zentralschweiz<br />
> > Marc Mouthon Vorstand Sektion Suisse romande<br />
> > Michael Wohlgemuth Vorstand Sektion Zürich<br />
Mitgliederbeitrag erhöht<br />
Ferner haben die Delegierten einer Erhöhung des<br />
Mitgliederbeitrags um 10 Franken und einem neuen<br />
Verteilschlüssel der Beiträge zugestimmt. Die Erhöhung<br />
gilt ab 2018; neu beträgt der Obolus für das<br />
Gros der Mitglieder 80 Franken jährlich. Mit der Erhöhung<br />
plant der Vorstand einerseits, die Schwerpunktthemen<br />
voranzutreiben. Insbesondere ist die Kampagne<br />
«Fair vermieten» in Planung. Ferner sollen das<br />
verbandseigene Beratungsangebot erweitert, andererseits<br />
auch die Marketingaktivitäten verstärkt werden,<br />
um die Mitgliederzahlen weiter zu erhöhen.<br />
Schliesslich wird ein Teil des zusätzlichen Budgets<br />
für Aktivitäten im Jubiläumsjahr 2018 verwendet.__<br />
Text und Fotos_Andreas Käsermann<br />
i<br />
p<br />
s<br />
DV in der Brauerei: Die Delegierten zu Gast im Basler<br />
«Gundeli».<br />
Geehrt und gerührt: Hildegard Fässler wird Ehrenmitglied<br />
des Hausvereins Schweiz.<br />
Engagiert und gesellig: Austausch und Diskussionen<br />
im lockeren Rahmen.<br />
<strong>casanostra</strong>_ /
12_ Radon__extra<br />
Der stille Killer<br />
im Keller<br />
Der Bundesrat hat neulich die Richtlinien zum<br />
Schutz vor Strahlung verschärft. Auch beim<br />
radioaktiven Gas Radon gelten ab 2018 tiefere<br />
Referenzwerte. Wer baut oder renoviert,<br />
ist von den Neuerungen ab 2018 betroffen.<br />
Gesundheit<br />
__Der Bundesrat beabsichtige mit der neuen Regelung,<br />
Bevölkerung und Umwelt besser vor ionisierender<br />
Strahlung zu schützen und die gesetzlichen<br />
Grundlagen des Strahlenschutzes an die internationalen<br />
Richtlinien anzupassen, heisst es aus dem<br />
Bundesamt für Gesundheit. Die neuen Richtlinien<br />
und Referenzwerte betreffen sowohl die künstliche<br />
wie auch die natürliche Strahlung. Die Röntgenabteilung<br />
im Spital ist also ebenso tangiert wie die Bauherrin<br />
oder der renovationswillige Hausbesitzer.<br />
So will der Bundesrat, dass beim Bauen künftig<br />
die Radonbelastung in der ganzen Schweiz stärker<br />
beachtet wird. Für das natürliche, radioaktive Gas<br />
Radon gilt neu ein Referenzwert von 300 Becquerel<br />
pro Kubikmeter in Wohn- und Aufenthaltsräumen –<br />
bislang sind es 400 Becquerel pro Kubikmeter, wobei<br />
das Bundesamt für Gesundheit bereits heute 300 Becquerel<br />
empfiehlt.<br />
Radon wird weitgehend unterschätzt<br />
Radon ist eine gesundheitliche Belastung. Diesen<br />
Schluss zieht auch die Krebsliga Schweiz. Florian<br />
Suter, Fachspezialist Prävention und Umwelt, sagt:<br />
«Radon ist nach dem Rauchen die häufigste Ursache<br />
inserat<br />
Die Baumesse.<br />
Wo man schaut, bevor man baut.<br />
7.– 10.9.<strong>2017</strong><br />
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<strong>casanostra</strong>_ /
extra__Radon_13<br />
Radonkarte der Schweiz<br />
geringes Risiko<br />
mittleres Risiko<br />
grosses Risiko<br />
für Lungenkrebs. In der Schweiz führt das radioaktive<br />
Edelgas jährlich zu 200 bis 300 Todesfällen.» Das<br />
Gas komme natürlicherweise überall im Boden vor.<br />
In der Umgebungsluft ist die Radonkonzentration<br />
jedoch zu gering für eine gesundheitsschädigende<br />
Wirkung.<br />
«Gelangt Radon allerdings aus dem Boden durch<br />
undichte Stellen ins Haus, kann es sich dort anreichern<br />
und die Gesundheit der Hausbewohner gefährden»,<br />
warnt Suter. Zerfalle das Radon, gelangten<br />
radio aktive Schwebeteilchen in die Atemluft. «Werden<br />
diese eingeatmet, gelangen sie in die Lunge, lagern<br />
sich auf dem Lungengewebe ab und bestrahlen<br />
dieses. Dadurch kann Lungenkrebs entstehen.»<br />
Radon tritt zwar in der ganzen Schweiz auf, jedoch<br />
ist die Belastung regional sehr unterschiedlich.<br />
Besonders Radon-belastet sind das Bündnerland, das<br />
Tessin und der Jurabogen. Dies seien aber nur grobe<br />
Faustregeln, sagt der Radon-Experte des Hausverein<br />
Schweiz Stephan Baumann: «Die Belastung ist kleinräumig<br />
sehr unterschiedlich: In unserer Liegenschaft<br />
habe ich 30 Becquerel gemessen; bei meinem Nachbarn,<br />
der zehn Meter entfernt wohnt, sind es 800 Becquerel.»<br />
Unterschiedliche Belastung<br />
Radon ist ein Zerfallsprodukt des Urans. Das Edelgas<br />
steigt aus dem Boden auf und verdünnt sich in der<br />
Luft auf minimale Werte. In geschlossenen Räumen<br />
kann Radon jedoch nicht entweichen. Das Gas sammelt<br />
sich und die Konzentration nimmt zu. In der<br />
Schweiz wurden bereits Spitzenwerte bis zu 10 000<br />
Becquerel pro Kubikmeter Luft gemessen.<br />
Naturgemäss sind vorwiegend Kellerräume betroffen;<br />
auch im Erdgeschoss können bisweilen hohe<br />
Werte gemessen werden. Längst nicht jedes Haus<br />
und bei weitem nicht alle Keller sind gleichermassen<br />
betroffen: «Moderne Häuser haben meist weniger<br />
Risi ken, alte Betonkeller sind aber kein Schutz», sagt<br />
Baumann. «Im Naturbodenkeller ist häufig Radon<br />
zu finden. Moderne Keller sind hingegen wasserdicht,<br />
da ist das Risiko für Radonprobleme geringer.»<br />
Den Kellerboden jedoch nachträglich zu betonieren,<br />
sei einerseits kostspielig, andererseits auch eine<br />
Massnahme, die selten den gewünschten Nutzen<br />
bringe. Geeigneter – und wesentlich günstiger – sei<br />
es beispielsweise, einen wenig benutzten Raum im<br />
Keller in einen leichten Unterdruck zu versetzen.<br />
Das Gas wird sich dann dort sammeln und kann per<br />
Lüfter ins Freie befördert werden.<br />
«Radon ist nach dem Rauchen die häufigste<br />
Ursache für Lungenkrebs.»<br />
Florian Suter, Fachspezialist Prävention und Umwelt, Krebsliga Schweiz<br />
Radonmessung lohnt sich<br />
Jedoch ist auch ein Neubau nicht per se vor Radon<br />
sicher. Klarheit über die Radonbelastung schafft einzig<br />
eine Messung – ganz besonders bei geplanten<br />
Renovationen. Dosimeter, die über mehrere Monate<br />
die Radonbelastung messen, kosten 70 bis 80 Franken.<br />
«Eine Messung ist besonders während der Heizperiode<br />
sinnvoll», sagt Radon-Experte Baumann. Dies<br />
insbesondere darum, weil im Sommer häufiger gelüftet<br />
werde und dies ein Resultat verfälschen könnte.<br />
«Aussagekräftige und zuverlässige Messungen sollten<br />
überdies ungefähr drei Monate dauern. Und sie<br />
sollten ab und an wiederholt werden, etwa wenn eine<br />
neue Heizung installiert oder Fenster ersetzt werden.»<br />
Dies könne die Radonbelastung nicht unerheblich<br />
beeinflussen.<br />
Das Bundesamt für Gesundheit empfiehlt, Radonmessungen<br />
sowohl im Wohnbereich wie auch im<br />
Keller durchzuführen. Einige Kantone bieten Radonmessungen<br />
auch kostenlos an. Das BAG führt überdies<br />
eine Liste von anerkannten Fachpersonen.__<br />
Text_Andreas Käsermann<br />
Grafik_Bundesamt für Gesundheit BAG<br />
Anmerkung: in einigen<br />
Gemeinden wird das<br />
Radon risiko aufgrund<br />
ungenügender<br />
Messungen geschätzt.<br />
Quelle_Bundesamt für Gesundheit<br />
BAG, SwissBoundaries2012©Swisstopo<br />
(Stand 2013)<br />
Mehr zum<br />
Thema<br />
Radon-Dossier<br />
des Hausvereins:<br />
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Dürfen wir dort<br />
einen Baum pflanzen?»<br />
__Der reglementarisch zugewiesene Sitzplatz<br />
zu einer Einheit hat die ausschliessliche<br />
Nutzung zur Folge und darf somit<br />
von anderen Parteien nicht benützt werden.<br />
Man nennt dies auch das Sondernutzungsrecht.<br />
Das Sondernutzungsrecht<br />
unterscheidet sich vom Sonderrecht (z. B.<br />
Wohnung), welches drei Bedingungen erfüllen<br />
muss: a) einen eigenen Zugang, b)<br />
in sich abgeschlossen und c) wirtschaftliche<br />
Einheit.<br />
Mit dem Sondernutzungsrecht hat<br />
eine Einheit somit «nur» ein ausschliessliches<br />
Recht an einem gemeinschaftlichen<br />
Teil (z. B. Gartensitzplatz). Da es sich<br />
dabei um einen gemeinschaftlichen Teil<br />
handelt, kann folglich die Gemeinschaft<br />
auch mitbestimmen.<br />
Die Pflanzung eines Baumes darf somit<br />
nicht in Eigenregie vorgenommen<br />
werden, da der Garten immer ein gemeinschaftlicher<br />
Teil ist und es bei einer Baumbepflanzung<br />
auch um die äussere Erscheinung<br />
der gesamten Liegenschaft geht.<br />
Die Gemeinschaft kann mittels eines Traktandums<br />
an einer Versammlung oder auf<br />
dem Zirkularweg (Achtung, immer Einstimmigkeit<br />
vonnöten) abgeholt werden.<br />
Dann kann man eventuell seinen Baumwunsch<br />
umsetzen.<br />
Die Regeln in der Gemeinschaft sowie<br />
die Aufteilung der verschiedenen Rechte<br />
und Pflichten (sprich: der Kosten) sind<br />
im Stockwerkeigentums-Reglement festgehalten.<br />
Dass die Regeln einer Gemeinschaft<br />
so festgehalten sind, ergibt durchaus<br />
Sinn, da es oft die kleinen Dinge<br />
sind (Kommunikation, Absprache, Respekt,<br />
usw.) welche das angenehme Nebeneinander<br />
erst ermöglichen. Wenn ein<br />
Stockwerkeigentümer die Gemeinschaft<br />
einfach «übergeht» respektive seine Wünsche<br />
ohne Berücksichtigung des Reglements<br />
umsetzt, riskiert er, die Gemeinschaft<br />
gegen sich aufzubringen und bringt<br />
dadurch den Hausfrieden in Gefahr.__<br />
Michel Wyss, Berater Hausverein Schweiz,<br />
Wyss liegenschaften GmbH, Wabern<br />
Dachsicherung<br />
für Unterhaltsarbeiten<br />
«Wir befinden uns in der Bauphase<br />
unseres Einfamilienhauses mit einem<br />
Flachdach. Müssen wir ein Sicherungssystem<br />
für die regelmässigen<br />
Unterhaltsarbeiten installieren?»<br />
__Flachdachkonstruktionen müssen gemäss<br />
Vorgabe in der Norm SIA 271 regelmässig<br />
gewartet werden. Die Dachwasserabläufe<br />
müssen von Moos befreit,<br />
sichtbare Anschlüsse auf deren Dichtigkeit<br />
überprüft und Pflanzen, welche die<br />
Abdichtungen beschädigen können, entfernt<br />
werden. Kommt ein Hausbesitzer<br />
seinen Unterhaltspflichten nicht nach,<br />
kann er bereits innerhalb der Garantiezeit<br />
seine Garantieansprüche des ausführenden<br />
Unternehmers verlieren.<br />
Gemäss den geltenden Normen und<br />
Richtlinien muss ab einer Absturzhöhe von<br />
3 m beim Flachdach ein Dachsicherungssystem<br />
eingebaut werden, welche es den<br />
Arbeitern ermöglicht, sich zu sichern. Der<br />
Gebäudeeigentümer kann bei einem Unfall<br />
infolge eines unzureichenden oder fehlerhaften<br />
Sicherungssystems strafrechtlich<br />
zur Verantwortung gezogen werden. Die<br />
ausführenden Unternehmer dürfen auch<br />
nach den Bestimmungen der SUVA keine<br />
ungesicherten Arbeiten am Flachdach<br />
mehr vornehmen und dafür nur speziell<br />
geschultes Personal einsetzen. Bauherren<br />
und Eigentümer sind daher gut beraten,<br />
sich frühzeitig mit der Dachsicherung zu<br />
befassen und eine solche auf ihren Dächern<br />
installieren zu lassen.<br />
Die Mindestausstattung für ein Dachsicherungssystem<br />
hängt auch von der<br />
Nutzung ab. So benötigen Flachdächer<br />
mit einer Solaranlage und /oder einer<br />
Dach begrünung ein kürzeres Wartungsintervall.<br />
Entsprechend sind die Anforderungen<br />
an das Dachsicherungssystem<br />
höher. Für die Planung empfiehlt es sich,<br />
eine spezialisierte Firma beizuziehen,<br />
welche die Dachsicherung nach den aktuellen<br />
gesetzlichen Vorgaben ausführt.<br />
Die Anlage muss danach geprüft und dokumentiert<br />
werden und es gilt, die notwendigen<br />
Unterhaltsarbeiten am Dachsicherungssystem<br />
einzuplanen.__<br />
Othmar Helbling, Berater Hausverein Schweiz,<br />
hbq bauberatung, Rapperswil-Jona<br />
Wie weiter<br />
im Erbfall?<br />
«Meine Mutter ist kürzlich verstorben.<br />
Sie lebte seit rund zehn Jahren<br />
allein im eigenen Haus, ein Testament<br />
hat sie nicht verfasst. Nun<br />
stehen meine zwei Geschwister und<br />
ich vor der Frage, wer die Liegenschaft<br />
der Eltern übernehmen soll.<br />
Was müssen wir beachten, um<br />
den Nachlass juristisch korrekt und<br />
fair zu verwalten?»<br />
__Mit dem Tod der Mutter sind die drei<br />
Geschwister als Erben Gesamteigentümer<br />
der Liegenschaft geworden. Sie können<br />
das Haus nur gemeinsam verwalten und<br />
darüber verfügen. Immerhin kann ein Geschwister<br />
die anderen mittels Vollmacht<br />
vertreten. In einem Testament hätte die<br />
Mutter Teilungsvorschriften erlassen und<br />
einen Willensvollstrecker ernennen können,<br />
was aber nur in bestimmten Fällen<br />
sinnvoll ist.<br />
Vielleicht haben Sie schon zu Lebzeiten<br />
der Mutter über die Verteilung gesprochen<br />
oder es ist auf andere Weise klar,<br />
welches Geschwister für eine Übernahme<br />
in Frage käme. Jedenfalls ist die Liegenschaft<br />
zu schätzen, um den Anrechnungswert<br />
festlegen zu können. Ein «Familienrabatt»<br />
ist entgegen einer landläufigen<br />
Meinung vom Gesetz nicht vorgesehen,<br />
wird aber doch öfters gewährt, damit das<br />
Haus in der Familie bleibt. Da alle drei Geschwister<br />
Anrecht auf einen Drittel der<br />
Erbschaft haben, muss der oder die Übernehmende<br />
die anderen «auszahlen», was<br />
oft ein grosses Hindernis darstellt. Wird<br />
die Liegenschaft aus diesem oder einem<br />
anderen Grund nicht einem Erben zugeteilt,<br />
kann sie weiterhin im Gesamteigentum<br />
bewirtschaftet werden, was jedoch<br />
bei einer späteren Aufteilung die Grundstückgewinnsteuer<br />
auslösen kann.<br />
Die aufgeschobene Teilung hat auch<br />
den Nachteil, dass die Erben der drei Geschwister<br />
unklare Verhältnisse antreffen<br />
werden. Es ist deshalb ratsam, sämtliche<br />
Übernahmeszenarien so früh wie<br />
möglich zu prüfen, wobei insbesondere<br />
der Pflichtteilsschutz der Nachkommen<br />
Schranken auferlegt.__<br />
Felix U. Bretschger, Berater Hausverein Schweiz,<br />
Rechtsanwalt und Mediator FH/SAV, Zürich<br />
<strong>casanostra</strong>_ /
service__19<br />
Sinkender Referenzzinssatz<br />
– was nun?<br />
«Am 1. <strong>Juni</strong> hat das Bundesamt für Wohnungswesen den hypothekarischen<br />
Referenzzinssatz auf 1,5% gesenkt. Als Vermieter<br />
stellt sich nun für uns die Frage, was wir unternehmen müssen.<br />
Müssen alle Mietzinse sinken?»<br />
Foto_zvg<br />
Barbara Mühlestein,<br />
Dossierspezialistin<br />
«Mietrecht», Hausverein<br />
Schweiz,<br />
Mühle stein Immobilien<br />
Treuhand,<br />
Bühl b. Aarberg<br />
__Der Hausverein Schweiz empfiehlt den Vermietern,<br />
die Mietverträge zu überprüfen und allfällige Anpassungen<br />
vorzunehmen. Der Vermieter muss den Mietzins<br />
für jeden einzelnen Vertrag prüfen. Massgebend<br />
für die Berechnung eines Senkungsanspruches des<br />
Mieters ist der bei Beginn des Mietverhältnisses oder<br />
bei der letzten Anpassung gültige Referenzzinssatz.<br />
Der Referenzzinssatz gilt in der ganzen Schweiz,<br />
insbesondere bei unbefristeten Mietverhältnissen,<br />
für die Mietzinsgestaltung. Die Senkung des Referenzzinssatzes<br />
von einem Viertelprozent (1,75 % auf<br />
1,5 %) ergibt für den Mieter einen Reduktionsanspruch<br />
von 2,91 % auf dem Nettomietzins. Dieser Reduktionsanspruch<br />
kann verrechnet werden mit:<br />
> > Vorherige Veränderungen des Referenzzinssatzes<br />
> > 40% der aufgelaufenen Teuerung<br />
> > Allgemeine Kostensteigerung auf Unterhaltskosten<br />
und Betriebskosten<br />
> > Wertvermehrende Investitionen<br />
des Vermieters am Mietobjekt<br />
Die Teuerung berechnet sich ausschliesslich aufgrund der Veränderung des<br />
Landesindexes der Konsumentenpreise.<br />
Die Kostensteigerung wird in der Praxis verbreitet als Pauschale angewendet.<br />
Die von den Gerichten anerkannten Pauschalen sind in der Praxis<br />
unterschiedlich und variieren von Kanton zu Kanton (0,25 – 0,75 % pro Jahr).<br />
Ein gesetzlicher Senkungsanspruch des Mieters besteht nicht, wenn der<br />
Vermieter keinen kostendeckenden Ertrag aus der Mietsache erzielt. Die Ertragsberechnung<br />
basiert auf der Nettorendite des Vermieters. Diese Rendite<br />
darf gemäss Bundesgericht maximal ein halbes Prozent höher sein als der<br />
aktuelle Referenzzinssatz. Insbesondere bei langjährigen Mietverhältnissen<br />
mit tiefem Mietzinsniveau und ohne bisherige Mietzinsanpassungen ist<br />
dieser Punkt zu prüfen.<br />
Die Art der Finanzierung des Mietobjektes ist für die Mietzinsberechnung<br />
nicht massgebend, der Vermieter kann also weder die Höhe der eigenen<br />
Zinskosten noch das Verhältnis zwischen Eigenkapital und Hypotheken<br />
geltend machen.<br />
Eine Anpassung des Mietzinses ist dem Mieter mit dem amtlichen Formular<br />
mitzuteilen. Die Mietzinsänderung kann erst auf den nächstmöglichen<br />
Kündigungstermin in Kraft treten.__<br />
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Geld und Recht:<br />
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Bauen, Umbauen, Baumängel<br />
(z. B. Schimmel), Energie:<br />
Montag, Mittwoch, Donnerstag, 14–17 Uhr<br />
Telefon 0844 25 25 25 (Inlandtarif<br />
ab Festnetz) oder E-Mail an<br />
bau-beratung@hausverein.ch<br />
LU, NW, OW, SZ, UR, ZG<br />
Montag bis Freitag, 8.30–11.30 Uhr<br />
Telefon 041 422 03 33 oder E-Mail an<br />
zentralschweiz@hausverein.ch<br />
Service de conseil aux membres<br />
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FR, GE, JU, JU-BE, NE, VD, VS:<br />
Téléphone 021 652 88 77,<br />
du lundi au jeudi de 8 h à 12 h<br />
conseil@habitatdurable.ch<br />
www.hausverein.ch<br />
Mehr Informationen:<br />
www.hausverein.ch/referenzzins<br />
www.habitatdurable.ch<br />
<strong>casanostra</strong>_ /
20_ anzeigen__service<br />
Branchenverzeichnis<br />
Architektur<br />
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Baubiologische Architektur und Lehmbau<br />
Rosenstrasse 14, 8400 Winterthur, Tel. 052 212 17 43<br />
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im Einklang mit der Natur. Paul Nijman.<br />
Schweizer Solar- + Holzenergiepreis Freiamt<br />
6207 Nottwil LU, Infos: www.archinatura.ch<br />
architeco gmbh<br />
Architekturatelier, Bahnhofstrasse 8<br />
6030 Ebikon, T + 41 41 440 25 57<br />
info@architeco.ch, www.architeco.ch<br />
architektur atelier adrian christen<br />
energieeffizient & gesund bauen & wohnen,<br />
alleestrasse 9, 3613 steffisburg, tel. 033 221 50 27<br />
info@architektur-aac.ch, www.architektur-aac.ch<br />
Architektur Atelier Christoph Zihlmann<br />
Dipl. Arch. ETH SIA, Geibelstrasse 5,<br />
8037 Zürich, Tel. 044 440 73 73, www.ateliercz.ch<br />
Architekturbüro Beat Meier Wetzikon<br />
Umbauten und Sanierungen von A – Z, Beratungen<br />
www.beatmeier-arch.ch, info@beatmeier-arch.ch<br />
Bahnhofstrasse 134, 8620 Wetzikon, 044 931 20 10<br />
Architektur Schaltegger, 9607 Mosnang<br />
Umbau, Sanierung und Neubau, Budgetgerechte<br />
Individualität, Einbezug des ökologischen Kreislaufs<br />
www.a-s-m.ch, Tel. 071 983 44 22<br />
Atelier arba architekten<br />
Gerberngasse 23, 3011 Bern, Tel. 031 311 11 88,<br />
mail@atelierarba.ch, www.atelierarba.ch<br />
Atelier für Raumfragen<br />
Umbauen, Einrichten, Farbgestaltung<br />
Rosmarie Schwarz, St. Alban-Ring 145, 4052 Basel<br />
Tel. +41 61 312 51 12, www.raumfragen.ch<br />
Bänninger + Partner Architekten<br />
Tel. 052 233 21 21, www.baenningerpartner.ch<br />
bauladen für architektur, innenarchitektur und<br />
lichtdesign, egelgasse 67, 3006 bern<br />
tel. 031 368 12 40, www.bauladen.ch<br />
degen hettenbach & partner<br />
Architekturbüro für ökologisches Bauen + Lehmbau<br />
Hinterweg 14, 4106 Therwil<br />
Tel. 061 721 88 81, www.degenhettenbach.ch<br />
manus bau und schreinerei<br />
3008 bern, güterstrasse 51, tel. 031 381 10 28<br />
manus@manusbern.ch, www.manusbern.ch<br />
mbb maciéczyk borer burch architekten<br />
Dorfstrasse 40, 8037 Zürich, Tel. 044 440 52 20<br />
info@mbbarchitekten.ch, www.mbbarchitekten.ch<br />
P. Sulser GmbH<br />
architektur – baubiologie – schallschutz<br />
Im Tobel 5, 8340 Hinwil, Tel. 044 977 29 89<br />
www.psulser.ch<br />
Stöckli Grenacher Schäubli<br />
Architektur Innenausbau Design, Waserstrasse 16,<br />
8032 Zürich, Tel. 044 389 85 85, www.stoegresch.ch<br />
www.check-dein-haus.ch<br />
Ulrich Schlegel, dipl. Arch. ETH/SIA<br />
8050 Zürich, Tel. 044 310 85 44<br />
www.schlegelarchitekten.ch<br />
Asbest<br />
Witschi AG, Bauunternehmung<br />
4900 Langenthal, Tel. 062 916 14 14,<br />
info@witschibau.ch, www.witschibau.ch<br />
Witschi ist zertifizierter Asbestsanierer<br />
gemäss den geltenden Vorschriften der SUVA.<br />
(EKAS-Richt linie 6503).<br />
Bauberatung<br />
manus bau und schreinerei<br />
3008 bern, güterstrasse 51, tel. 031 381 10 28<br />
manus@manusbern.ch, www.manusbern.ch<br />
Baubiologie<br />
P. Sulser GmbH<br />
architektur – baubiologie – schallschutz<br />
Im Tobel 5, 8340 Hinwil, Tel. 044 977 29 89<br />
www.psulser.ch<br />
Baumeisterarbeiten<br />
Varium Bau AG<br />
Kundenmaurerarbeiten, Platten- und Terrazzoarbeiten,<br />
Lehmbauarbeiten, Pflästerungen,<br />
Bauschadstoffsanierungen, Bauleitungen.<br />
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8153 Rümlang, Tel. 043 211 06 73/078 804 44 91,<br />
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Tel. 043 343 11 01, www.immoprojekte.ch<br />
Immobilienberatung Hausverein Mittelland<br />
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Tel. 031 312 00 23, tanja.moser@hausverein.ch<br />
www.hausverein.ch/beratung<br />
Immo Traeum AG<br />
Strandweg 17, 8807 Freienbach, Tel. 044 687 71 34,<br />
info@immo-traeum.li, www.immo-traeum.li<br />
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Winkelweg 4, 8127 Forch, Tel. 044 980 66 67<br />
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Tel. 031 534 00 14, www.wyssliegenschaften.ch<br />
( Fortsetzung auf Seite 22 )<br />
<strong>casanostra</strong>_ /
inserate<br />
News<br />
service__21<br />
Umwelt, Energie und Politik<br />
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3048 worblaufen<br />
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e-mail info@ecovos.ch<br />
tel. 031 381 77 70<br />
fax 031 381 77 72<br />
Coopsol startet<br />
Community-<br />
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Lieferung ganze Schweiz!<br />
Im Mai hat die Neuenburger Coopsol eine Solaranlage auf dem Dach einer öffentlichen<br />
Schule eingeweiht. Die Anlage leistet rund 100 000 kWh pro Jahr. Das entspricht ungefähr<br />
dem Verbrauch von 30 Haushalten. Die Stadt hat der Coopsol die Dachfläche für<br />
25 Jahre kostenlos zur Verfügung gestellt. Eine Genossenschaft finanziert die Solarzentrale<br />
mit Anteilsscheinen. Die erzeugte Energie wird von der Schule genutzt – die<br />
Überschüsse werden ins Stromnetz des Versorgers Viteos eingespeist. Das Projekt wird<br />
getragen vom Hausverein, der Schweizerischen Vereinigung für Sonnenenergie SSES,<br />
der Stadt Neuenburg und dem Energieversorger Viteos. Gemäss Coopsol habe das Interesse<br />
an den Anteilsscheinen deren Anzahl massiv übertroffen. Coopsol ist darum bereits<br />
auf der Suche nach einem weiteren möglichen Standort.<br />
Klimaallianz<br />
protestiert gegen<br />
Trumps Klimaentscheid<br />
Fotos_Klimaallianz<br />
Pflanzen.Farbe.Leben<br />
Ecological Coating System<br />
Tutto bene!<br />
Anlässlich des Entscheids des US-Präsidenten Donald Trump, aus dem Pariser Klimaabkommen<br />
auszusteigen, hat die Klimaallianz – der Hausverein Schweiz ist deren Mitglied<br />
– zu einer Spontankundgebung aufgerufen: Vor der US-amerikanischen Botschaft<br />
in Bern haben Dutzende Menschen friedlich gegen den Austritt der USA aus dem Pariser<br />
Klimavertrag demonstriert. Aktivistinnen und Aktivisten waren mit Fahnen und<br />
Transparenten vor Ort. Auf impro visierten Plakaten standen Slogans wie «Resist» oder<br />
«Das Klima geht baden». Nach Angaben der Organisatoren nahmen rund 150 Personen<br />
an der Kundgebung teil. Auch vor den US-amerikanischen Botschaften anderer Länder<br />
gab es nach Trumps Klima entscheid Proteste.<br />
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Solarstrom-Dumping der BKW beschäftigt Politik<br />
Die BKW Energie AG hat die Spielregeln geändert: Seit Anfang Jahr beträgt die Vergütung<br />
für Solarstrom aus privaten Photovoltaik-Anlagen noch 4 Rappen je kWh. Die BKW<br />
hat den Preis drastisch gesenkt und die Massnahme mit einer stagnierenden Nachfrage<br />
begründet. Der Hausverein Mittelland hat die BKW mittels Petition aufgerufen, die<br />
Preissenkung noch einmal zu überdenken. Das Thema ist in der Sommersession des<br />
Grossen Rats (der kantonalbernischen Legislative) nun auch auf dem politischen Parkett<br />
angekommen: Zwei Vorstösse aus der SP und der SVP – jeweils ähnlichen Inhalts –<br />
versuchten den Druck auf die BKW politisch zu erhöhen. Mit Erfolg: Das bürgerlich dominierte<br />
Kantonsparlament hat die Vorstösse gutgeheissen. Unterschriften für die<br />
Bittschrift an die BKW werden weiterhin unter www.hausverein.ch/petition gesammelt.<br />
<strong>casanostra</strong>_ /
22_ anzeigen__service<br />
Branchenverzeichnis ( Fortsetzung von Seite 20 )<br />
Kleininserate<br />
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Landschaftsarchitektur<br />
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Liegenschaftenbewertungen<br />
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8. September <strong>2017</strong>.<br />
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Insertionsschluss<br />
ist der 11. August <strong>2017</strong>.<br />
<strong>casanostra</strong>_ /
schlusspunkt__23<br />
Foto_zvg<br />
Lex Koller –<br />
nötiger denn je<br />
Jacqueline Badran, Nationalrätin SP/ZH<br />
__Die Verschärfung der «Lex Koller» ist zurzeit in<br />
der politischen Vernehmlassung. Dieses weise alte<br />
Gesetz spannt einen Vorbehalt über die Schweiz:<br />
Das Eigentum an Wohnimmobilien ist denjenigen<br />
vorbehalten, die hier leben, geschäften und ihren<br />
Steuer sitz hier haben. Und das ist gut so, weil die<br />
«Lex Koller» einen nachfragedämmenden und somit<br />
preisdämpfenden Effekt hat. Man stelle sich vor: jeder<br />
Mensch, der nicht hier wohnt, könnte, nur um<br />
Geld zu parkieren, hier Häuser und Wohnungen erwerben.<br />
Wohneigentum wäre für den Mittelstand<br />
nie mehr erschwinglich. Schon jetzt können sich nur<br />
noch 10 % der Haushalte neu Wohneigentum leisten;<br />
ein historisches und inakzeptables Tief. Nun gibt es<br />
viele Hauseigentümer, die denken, Preissteigerungen<br />
seien gut, das sichere die Altersvorsorge. Das aber ist<br />
eine Illusion; verkauft man nämlich sein Wohneigentum<br />
teurer und kauft man sich einen Ersatz, ist der<br />
natürlich ebenso teurer geworden. Oder geht man<br />
danach zur Miete, ist diese teurer, weil Immobilienpreise<br />
und Mieten gekoppelt sind. Demnach sind alle<br />
Massnahmen, die die Preisexplosion dämpfen, auch<br />
von bestehenden Eigentümern zu begrüssen.<br />
Die «Lex Koller» wurde jedoch über die Zeit löchrig<br />
gemacht. Zuerst hat man die Gewerbeimmobilien<br />
1998 aus ihrem Schutzbereich gelöst. Und 2005 hat<br />
man das anonyme globale Kapital mit indirekten<br />
Anlagen in die Wohnimmobilien gelassen, nämlich<br />
über börsenkotierte Immobilienfirmen. Zudem wird<br />
ausländisches Kapital über dubiose Aktiengesellschaften<br />
und Strohmänner in den Schweizer Wohnimmobilienmarkt<br />
geschleust. So kamen Milliarden<br />
von zusätzlichen Franken in die Schweiz, die nicht<br />
nur die Preise nach oben treiben und einheimische<br />
Immobilienkäufer verdrängen, sondern auch Druck<br />
auf unsere Währung ausüben. Das ist schädlich für<br />
unsere ganze Volkswirtschaft und inakzeptabel. Wie<br />
sollen sich denn unsere Kinder und Kindeskinder<br />
den Traum vom Eigenheim noch erfüllen können?<br />
Deshalb sollte sich der Hausverein vehement für<br />
jegliche Verschärfungen dieses klugen Gesetzes aussprechen.__<br />
Wichtige Adressen<br />
Adressänderungen<br />
Sektionen<br />
www.hausverein.ch<br />
www.habitatdurable.ch<br />
Was ist der Hausverein?<br />
Der Hausverein Schweiz wurde<br />
1988 gegründet. Der Verband tritt<br />
für eine umweltfreundliche Bauweise,<br />
ein faires Verhältnis<br />
Vermieter – Mie ter und den verantwortungsbewussten<br />
Umgang<br />
mit dem Boden ein. Der Hausverein<br />
hat 13 000 Mitglieder und<br />
ist in acht Sektionen organisiert.<br />
Hausverein Schweiz<br />
Postfach 2464<br />
Bollwerk 35, 3001 Bern<br />
Tel. 031 311 50 55<br />
kontakt@hausverein.ch<br />
Sekretariat:<br />
Mo – Fr 8.30–12.00<br />
und Mo 13.30–16.30 Uhr<br />
(keine Beratung)<br />
Postkonto 30-36061-3<br />
Beratung<br />
Kurze telefonische und<br />
schriftliche Auskünfte in<br />
allen Fragen rund ums<br />
Haus sind im Mitgliederbeitrag<br />
inbegriffen.<br />
Persönliche Beratungen<br />
in den Sektionen nach<br />
telefo nischer Absprache.<br />
Adressen und Telefonnummern<br />
zur Beratung:<br />
Seite 19.<br />
BE, SO, AG, VS, FR<br />
Hausverein Mittelland<br />
Postfach 2456, 3001 Bern<br />
mittelland@hausverein.ch<br />
Tel. 031 311 50 55<br />
Mo – Fr 8.30–12.00<br />
und Mo 13.30–16.30 Uhr<br />
BL, BS<br />
Hausverein Nordwestschweiz<br />
Malzgasse 28, 4052 Basel<br />
Tel. 061 271 31 06, Fax 061 271 39 19<br />
nordwestschweiz@hausverein.ch<br />
OW, NW, UR, LU, ZG, SZ<br />
Hausverein Zentralschweiz<br />
Brüggligasse 2, 6004 Luzern<br />
Tel. 041 422 03 33<br />
zentralschweiz@hausverein.ch<br />
AI, AR, FL, GL, GR, SG, SH, TG<br />
Hausverein Ostschweiz<br />
Dorfstrasse 11, 9423 Altenrhein<br />
Tel. 071 220 71 44<br />
ostschweiz@hausverein.ch<br />
Mo – Fr 8.30–12.00<br />
und Mo 13.30–16.30 Uhr<br />
GR<br />
Hausverein Ostschweiz,<br />
Regionalgruppe Graubünden<br />
Quaderstrasse 5, 7002 Chur<br />
Tel. 081 257 06 28, Fax 081 257 06 29<br />
Mo – Fr 9–11 und 14–17 Uhr<br />
TI<br />
«Ass. prop. di case» Casa Nostra<br />
Velti Aldo, architetto<br />
Via Lavizzari 6, 6500 Bellinzona<br />
Tel. 091 825 57 71<br />
ZH<br />
Hausverein Zürich<br />
8000 Zürich<br />
Tel. 044 586 76 96 (Telefonbeantworter)<br />
zuerich@hausverein.ch<br />
NE<br />
HabitatDurable Neuchâtel<br />
Case postale 485, 2002 Neuchâtel<br />
neuchatel@habitatdurable.ch<br />
FR, VS, VD, JU, JU-BE, GE<br />
HabitatDurable Suisse romande<br />
Case postale 832, 1001 Lausanne<br />
suisseromande@habitatdurable.ch<br />
<strong>casanostra</strong>_ /
<strong>casanostra</strong><br />
Zeitschrift des Hausvereins Schweiz<br />
Nächstes Thema<br />
Wohnungen für Flüchtlinge<br />
Sie sind teils monatelang – einer Odyssee gleich – auf der Reise ins<br />
Ungewisse. Voller Hoffnung treten Jahr für Jahr tausende Flüchtlinge<br />
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sind sie aber da nicht einfach: die Integration kann ein Problem<br />
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zu überwinden. Vorläufig aufgenommene Flüchtlinge brauchen<br />
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müssen. Oft haben sie jedoch auf dem freien Wohnungsmarkt<br />
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welche sich dem Problem annehmen; es mangelt jedoch an geeigneten<br />
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