casanostra 141 - Juni 2017
Unkonventionelle Siedlungen: Leuchtendes Beispiel einer Altbausanierung | Neue Präsidentin: Claudia Friedl wurde gewählt | Radon: Unsichtbar, geruchlos, schädlich für die Gesundheit | Wissen für Vermieter: Referenzzinssatz ist auf 1,5 % gesunken
Unkonventionelle Siedlungen: Leuchtendes Beispiel einer Altbausanierung | Neue Präsidentin: Claudia Friedl wurde gewählt | Radon: Unsichtbar, geruchlos, schädlich für die Gesundheit | Wissen für Vermieter: Referenzzinssatz ist auf 1,5 % gesunken
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Sinkender Referenzzinssatz<br />
– was nun?<br />
«Am 1. <strong>Juni</strong> hat das Bundesamt für Wohnungswesen den hypothekarischen<br />
Referenzzinssatz auf 1,5% gesenkt. Als Vermieter<br />
stellt sich nun für uns die Frage, was wir unternehmen müssen.<br />
Müssen alle Mietzinse sinken?»<br />
Foto_zvg<br />
Barbara Mühlestein,<br />
Dossierspezialistin<br />
«Mietrecht», Hausverein<br />
Schweiz,<br />
Mühle stein Immobilien<br />
Treuhand,<br />
Bühl b. Aarberg<br />
__Der Hausverein Schweiz empfiehlt den Vermietern,<br />
die Mietverträge zu überprüfen und allfällige Anpassungen<br />
vorzunehmen. Der Vermieter muss den Mietzins<br />
für jeden einzelnen Vertrag prüfen. Massgebend<br />
für die Berechnung eines Senkungsanspruches des<br />
Mieters ist der bei Beginn des Mietverhältnisses oder<br />
bei der letzten Anpassung gültige Referenzzinssatz.<br />
Der Referenzzinssatz gilt in der ganzen Schweiz,<br />
insbesondere bei unbefristeten Mietverhältnissen,<br />
für die Mietzinsgestaltung. Die Senkung des Referenzzinssatzes<br />
von einem Viertelprozent (1,75 % auf<br />
1,5 %) ergibt für den Mieter einen Reduktionsanspruch<br />
von 2,91 % auf dem Nettomietzins. Dieser Reduktionsanspruch<br />
kann verrechnet werden mit:<br />
> > Vorherige Veränderungen des Referenzzinssatzes<br />
> > 40% der aufgelaufenen Teuerung<br />
> > Allgemeine Kostensteigerung auf Unterhaltskosten<br />
und Betriebskosten<br />
> > Wertvermehrende Investitionen<br />
des Vermieters am Mietobjekt<br />
Die Teuerung berechnet sich ausschliesslich aufgrund der Veränderung des<br />
Landesindexes der Konsumentenpreise.<br />
Die Kostensteigerung wird in der Praxis verbreitet als Pauschale angewendet.<br />
Die von den Gerichten anerkannten Pauschalen sind in der Praxis<br />
unterschiedlich und variieren von Kanton zu Kanton (0,25 – 0,75 % pro Jahr).<br />
Ein gesetzlicher Senkungsanspruch des Mieters besteht nicht, wenn der<br />
Vermieter keinen kostendeckenden Ertrag aus der Mietsache erzielt. Die Ertragsberechnung<br />
basiert auf der Nettorendite des Vermieters. Diese Rendite<br />
darf gemäss Bundesgericht maximal ein halbes Prozent höher sein als der<br />
aktuelle Referenzzinssatz. Insbesondere bei langjährigen Mietverhältnissen<br />
mit tiefem Mietzinsniveau und ohne bisherige Mietzinsanpassungen ist<br />
dieser Punkt zu prüfen.<br />
Die Art der Finanzierung des Mietobjektes ist für die Mietzinsberechnung<br />
nicht massgebend, der Vermieter kann also weder die Höhe der eigenen<br />
Zinskosten noch das Verhältnis zwischen Eigenkapital und Hypotheken<br />
geltend machen.<br />
Eine Anpassung des Mietzinses ist dem Mieter mit dem amtlichen Formular<br />
mitzuteilen. Die Mietzinsänderung kann erst auf den nächstmöglichen<br />
Kündigungstermin in Kraft treten.__<br />
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