Feb. / März 2018

SONNWENDFEIER
FORTSETZUNG VON SEITE 7
Diese wurde entfacht, um den Winter auszutreiben
und die Sonne – welche als Mittelpunkt des
Lebens galt – zu begrüssen. Ausserdem sollten
Fruchtbarkeit, Ernte und Wachstum durch dieses
Ritual gesichert werden.
Die Organisatoren der Oensinger Sonnwendfeier
haben sich der Sommersonnenwende
verschrieben. Diese feiern sie jedoch nicht jährlich,
sondern nur alle drei Jahre. Dies und dass
der Tag des grossen Feuerwerks nicht am Tag der
naturgegebenen Sonnenwende, am 21. Juni,
stattfinde, habe organisatorische Gründe.
Vereinsgeschichten
• Der Vogelherdclub ist beinahe 100-jährig.
In erster Linie will der Verein die altehrwürdige
Tradition der Fasnachts- und Augustfeuer-Veranstaltungen
aufrechterhalten und fortführen.
So steht es in den Clubstatuten. Bestimmt waren
sich damals die Gründungsmitglieder nicht
bewusst, was daraus entstehen würde, als sie
1921 den Verein gründeten – nämlich die Sonnwendfeier
als Traditionsanlass, der seinesgleichen
sucht. Waren es in der Gründungszeit noch acht
Mitglieder, ist die Mitgliederzahl inzwischen auf
über 75 (davon rund 30 aktive Feuerwerker) angestiegen.
• Unter dem Namen Ravellenclub steht ein traditioneller
Feuerwerksverein. Der Name stammt von
der am südlichen Fusse des Roggens liegenden
Ravellenfluh. Der Name Ravellenclub ist erstmals
um 1890 erwähnt worden, als damals ein
loser Verein mit einem «Ravellen-Hauptmann»
gebildet wurde. Im Jahr 1912 wurde auf der Ravellen
die erste Feuerwerksbombe geschossen.
Im Januar 1922 wurde der heutige Ravellenclub
gegründet.
Die zurzeit 32 Mitglieder sind für verschiedene
Aktivitäten aktiv: Pflege des Naturschutzgebietes
auf der Ravelle, aufstellen des Weihnachtsbaumes
auf der Ravelle, Lotto-Match, Teilnahme
am Zibelimäret sowie die Aufrechterhaltung der
Sonnwendfeier.
Die Geschichte des Feuerwerks
In der Schweiz ist das Feuerwerk am 1. August
und zu Silvester ein fester Brauch. Hunderttausende
von Franken werden für Böller und
Raketen ausgegeben. Aber warum lässt die
Menschheit Raketen steigen? Das Feuerwerk
sollte einst böse Geister vertreiben. Die Geschichte
des Feuerwerks beginnt mit der Erfindung
des Schwarzpulvers vor mehr als 1000 Jahren in
China. Aus einem mit Pulver gestopftem Bambusstock
schossen die Chinesen einen Feuerpfeil
mit einem gewaltigen Krachen in die Luft.
Heute gestalten ausgebildete Pyrotechniker und
Pyrotechnikerinnen die grossen Feuerwerke. «Pyros»
ist griechisch und heisst übersetzt «Feuer».
Damit bei einem Feuerwerk schöne Farben herauskommen,
muss ein Pyrotechniker genau
wissen, wie die chemischen Verbindungen funktionieren.
Mit dem geltenden Gefahren- und
Brandschutzgesetz vertraut, besitzt er umfassende
Kenntnisse in den Bereichen Setuptechnik
(Aufbau von Pyrotechnik), chemische Zusammenstellung
der Arbeitsmittel (Vermeidung toxischer
Gase), Erste-Hilfe-Maßnahmen und Löschtechniken.
Keine Frage: Ein Pyrotechniker trägt eine
grosse Verantwortung.
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