Grundlagen FEM mit Solidworks Berechnung Verstehen und anwenden
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1.5 Spannungssingularitäten 21<br />
Bei einem dreiachsigen Spannungszustand sieht es etwas komplizierter aus:<br />
F<br />
Bei der links dargestellten Kurbelwange wirkt die schräge Kraft<br />
F auf den Kurbelzapfen.<br />
Diesen Würfel schneiden wir heraus.<br />
σ z<br />
σ x<br />
τ zx<br />
τ xz<br />
τ xy<br />
τ zy<br />
τ yz<br />
τ zy<br />
σ y<br />
Betrachtet man den Würfel, sieht man, dass auf jeder Fläche Normal- <strong>und</strong> Schubspannungen<br />
wirken können. Wegen den Gleichgewichtsbedingungen sind es insgesamt 6 Spannungskomponenten<br />
(3 Normalspannungen: σ x , σ y,<br />
σ z <strong>und</strong> 3 Schubspannungen τ xy , τ yz,<br />
τ xz ).<br />
Hier gilt nach Von-Mises:<br />
2<br />
2<br />
2 2 2 2<br />
σ V = 0.5[( σ x −σ<br />
y)<br />
+ ( σ y −σ<br />
z ) + ( σ z −σ<br />
x ) ] + 3( τ xy + τ yz + τ xz )<br />
Da<strong>mit</strong> kein Versagen im Bauteil auftritt, muss gelten:<br />
σ ≤ σ<br />
Die zulässigen Festigkeitswerte sind den entsprechenden Tabellen zu entnehmen (z. B.<br />
Roloff/Matek).<br />
V<br />
zul<br />
1.5 Spannungssingularitäten<br />
Wie wir am folgenden Beispiel sehen, sind die Spannungen an einer scharfen Einsprungkante<br />
singulär, d. h. unendlich groß. Der unten dargestellte Winkel wird ohne <strong>und</strong> <strong>mit</strong> Eckausr<strong>und</strong>ung<br />
<strong>mit</strong> <strong>FEM</strong> simuliert.<br />
Ohne Eckausr<strong>und</strong>ung<br />
Mit Eckausr<strong>und</strong>ung<br />
3 mm