BBH_03_2018_final
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28 I Betriebsinformation<br />
Berlin-Brandenburgisches Handwerk 3 I <strong>2018</strong><br />
Berliner Schulpate<br />
Hochebene gebaut: mehr Platz zum Lernen und Spielen<br />
Eine Hochebene im Klassenraum dient als neuer Rückzugsort für die Kinder einer<br />
Schulklasse der Fichtelgebirge-Grundschule im Wrangelkiez. Diese kreative<br />
Lösung haben sich Eltern und Schule ausgedacht.<br />
v.l.: Dorothee Frankenstein von Mercedöl,<br />
Klassenlehrerin Frauke Meyer, Vater Ralf<br />
Olbrich, Mutter Simone Karasahin, Großvater<br />
Georg Bornkamm sowie Julius, Yusse, Kinako<br />
und Luna.<br />
Foto: Berliner Schulpate<br />
Dank einer Materialförderung des Bezirksamts<br />
sowie Spenden von Unternehmen<br />
und Privatpersonen konnte der Wunsch<br />
nun in die Tat umgesetzt werden. Das<br />
Sanitär- und Heizungsunternehmen mf<br />
Mercedöl hat sich über die Initiative Berliner<br />
Schulpate beteiligt und den Bau mit<br />
einer Spende von 2000 Euro unterstützt.<br />
Professionell eingebaut wurde die Hochebene<br />
von der Zimmerei Elephantfeet<br />
Thorsten McCarthy. Eltern und Großeltern<br />
der Klasse halfen beim <strong>final</strong>en Anstrich<br />
mit Holzöl. Die 26 Kinder der Jül-Klasse,<br />
in der die 1. bis 3. Klassenstufe gemeinsam<br />
unterrichtet werden, freuen sich über<br />
den Platz. Jetzt können sie unten komfortabel<br />
lernen und oben den Raum für<br />
Ruhe und Rückzug oder Gruppenarbeiten<br />
nutzen. Auf weichen Teppichen machen<br />
sie es sich gemütlich, im Bücherregal<br />
steht altersgerechte Lektüre.<br />
Für soziales Engagement interessieren<br />
Die letzten Arbeiten an der Hochebene<br />
wurden noch vor Jahresende abgeschlossen.<br />
Dorothee Frankenstein, Personalleiterin<br />
des Sponsors mf Mercedöl, war mit<br />
zwei Auszubildenden des Unternehmens<br />
vor Ort: „Soziales Engagement ist bei<br />
uns fest verankert, das vermitteln wir<br />
auch unseren Azubis.“ Die Fichtelgebirge-<br />
Grundschule ist eine von 26 Berliner<br />
Grundschulen mit hoher sozialer Belastung,<br />
die am Programm der gemeinnützigen<br />
Initiative Berliner Schulpate teilnehmen.<br />
Die Initiative fokussiert vor allem<br />
das aktive und spielerische Kennenlernen<br />
von Berufen, vermittelt aber auch<br />
Spenden von Berliner Unternehmen, mit<br />
denen sich die Schulen Wünsche wie die<br />
Hochebene erfüllen können.<br />
Mehr Schüler, begrenzte Räume<br />
Johanna Bornkamm, Mutter einer Schülerin<br />
und Architektin, sagte: „Lehrer und<br />
Schüler brauchen ausreichend Raum, um<br />
arbeiten und lernen zu können. Das wird<br />
auch in der Fichtelgebirge-Grundschule<br />
mit steigenden Schülerzahlen und begrenzten<br />
Räumen immer schwieriger. Die<br />
Klassenlehrerin und wir Eltern wollten<br />
nicht länger auf Abhilfe warten und<br />
haben selbst die Initiative ergriffen. Dank<br />
der Spenden, mit Unterstützung des<br />
Bezirksamtes und der Schule konnten wir<br />
dieses großartige Projekt realisieren."<br />
Berliner Schulpate gGmbH<br />
Telefon: (<strong>03</strong>0) 25 92 34 – 44<br />
Telefax: (<strong>03</strong>0) 81 82 19 – 42<br />
www.berliner-schulpate.de<br />
Berufe-Stunde<br />
Da lagen echte Zähne auf dem Tisch<br />
Neugierige Augen in einer 6. Klasse der<br />
Anna-Lindh-Schule: Fünf Frauen aus dem<br />
Netzwerk für Handwerkerinnen stellten<br />
den 20 Grundschülern ihre Berufe vor.<br />
Freude hatten die Kinder vor allem,<br />
wenn sie mitmachen konnten: Bei den<br />
Gebäudereinigerinnen durften sie Fenster<br />
von Klebebandresten befreien, bei der Friseurin<br />
Strähnchen abtrennen und bei der<br />
Orgelbauerin in die Orgelpfeifen pusten.<br />
Beeindruckt waren sie von den Mitbringseln<br />
der Zahntechnikerin: Echte Zähne lagen<br />
da auf dem Tisch und durften ganz in<br />
Ruhe begutachtet werden. Aber dass man<br />
für fast jeden Beruf Mathe braucht, hätten<br />
die Kinder nicht gedacht. Die Berufe-<br />
Stunde ist Teil des Programms „Abenteuer<br />
Beruf“, das der Berliner Schulpate regelmäßig<br />
anbietet. Neben der Berufe-Stunde<br />
besuchen die Schüler Betriebe und lernen<br />
verschiedene Arbeitswelten kennen. Wichtig<br />
ist der Praxisteil, bei dem jeder selbst<br />
eine Kleinigkeit ausprobiert. So sollen die<br />
Kinder frühzeitig herausfinden, was ihnen<br />
Spaß macht und ob ein handwerkliches<br />
Talent in ihnen schlummert.<br />
Im Berliner Netzwerk für Handwerkerinnen<br />
sind Gesellinnen, Meisterinnen und<br />
Facharbeiterinnen aus unterschiedlichen<br />
Gewerken vertreten. Das Netzwerk will<br />
Frauen im Handwerk beruflich stärken. Die<br />
Zusammenarbeit wird <strong>2018</strong> fortgesetzt.<br />
Infos: www.berliner-schulpate.de<br />
www.hwk-berlin.de/handwerkerinnen