AGIL-DasMagazin_März-2018
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- Reise & Erholung<br />
Bad Frankenhausen<br />
Das Kyffhäusergebirge<br />
Fotos: Kur- & Tourismus GmbH Bad Frankenhausen<br />
Um Ihren Aufenthalt in unserer<br />
Kurstadt möglichst erlebnisreich<br />
zu gestalten, bieten sich hervorragende<br />
Ausflugsziele in der näheren<br />
Umgebung an. Nur wenige Autominuten<br />
von Bad Frankenhausen entfernt,<br />
beeindruckt das kleinste Mittelgebirge<br />
Deutschlands. Die bis 476 m hohe Gebirgssilhouette,<br />
seine kulturhistorische<br />
Bedeutung und der Status Naturpark<br />
sind Markenzeichen für das Kyffhäusergebirge.<br />
Die Reichsburg Kyffhausen<br />
Hier befand sich einst die Reichsburg<br />
Kyffhausen, deren Fertigstellung in die<br />
Zeit Friedrichs I. fällt (1152-1190). Die<br />
erste urkundliche Erwähnung „Cuffese“<br />
datiert in das Jahr 1118. Sie erleben an<br />
diesem besonderen Ort also 900 Jahre<br />
Burggeschichte. Die günstigen topographischen<br />
Bedingungen und die strategische<br />
Lage, in unmittelbarer Nähe zur<br />
Pfalz Tilleda, waren ausschlaggebend<br />
für die Errichtung einer der größten<br />
Burgen in Deutschland. Auf dem 457 m<br />
hohen Bergsporn des Kyffhäusergebirges<br />
gebaut, hatte die dreigeteilte Reichsburg<br />
beachtliche Ausmaße von 608 m<br />
Länge und 60 m Breite. Schon im 15. Jh.<br />
verfiel die Burg und wurde als „wüstes<br />
Schloss“ bezeichnet. Der spätere Bau<br />
des Kaiser Wilhelm-Denkmals (1890-<br />
1896) tat ein Übriges, zwei Drittel der<br />
Ruinen der ehemaligen Oberburg wurden<br />
dabei beseitigt.<br />
Die Barbarossasage<br />
Nach dem Tod Friedrichs I. auf dem<br />
Kreuzzug nach Jerusalem, am 10. Juni<br />
1190, entstand eine der schönsten und<br />
romantischsten Sagen im deutschen<br />
Sprachraum. Die Sage vom schlafenden<br />
Kaiser Barbarossa im Kyffhäuser.<br />
Im ausgehenden Mittelalter entstanden,<br />
entwickelte sie sich im 19. Jahrhundert<br />
zur Nationalsage.<br />
Das Kyffhäuser-Denkmal<br />
Das Kyffhäuser-Denkmal wurde von<br />
dem Berliner Architekten Bruno Schmitz<br />
entworfen. Die bautechnischen Vorbereitungen<br />
auf dem Berg begannen 1890<br />
im Bereich der ehemaligen Oberburg.<br />
Im Mai 1892 fand die Grundsteinlegung<br />
statt und am 18. Juni 1896 wurde das<br />
Denkmal eingeweiht.<br />
Der architektonische Hauptteil des Monumentes<br />
ist der Denkmalturm. Von<br />
Terrassen umgeben, finden sich an der<br />
Ostseite des Denkmalturmes die Darstellung<br />
der Kaiser Friedrich I. und Wilhelm<br />
I. Der zerklüftete „Schlosshof“<br />
zu Füßen Barbarossas, ein natürlich<br />
belassener Steinbruch, erinnert an das<br />
unterirdische Sagenschloss. Die imposante<br />
6,5 Meter hohe Sandsteinplastik<br />
Barbarossas wurde vom Bildhauer Nicolaus<br />
Geiger geschaffen. Sie zeigt den<br />
Kaiser, wie man ihn sich aus Beschreibungen<br />
oder Gedichten vorstellt. Ein<br />
kraftvoller Herrscher im Moment des<br />
Erwachens, was an seiner Körpersprache<br />
erkennbar ist. Mit viel Glück überstand<br />
das Kyffhäuser-Denkmal nach<br />
Kriegsende zahlreiche Zerstörungsabsichten.<br />
Seit 1990 werden das Kyffhäuser-Denkmal<br />
und die Ruinenreste der<br />
Reichsburg Kyffhausen umfangreich<br />
restauriert. Hier finden jährlich bis zu<br />
25 Veranstaltungen statt.<br />
Der Burgbrunnen<br />
Ein weiteres Zeugnis der Burgengeschichte<br />
ist der mit 176 m tiefste Burgbrunnen<br />
der Welt. Die Brunnenbauer<br />
dürften heutigen Berechnungen zufolge<br />
ca. 30 Jahre an diesem wichtigen Bestandteil<br />
der Reichsburg gearbeitet<br />
haben. In den Jahren 1936/37 wurde<br />
der verschüttete Burgbrunnen wieder<br />
freigelegt und im Jahr 2006 durch ein<br />
Brunnenmuseum gestaltet. Im November<br />
2015 begann hier eine spektakuläre<br />
Forschung. In der Tiefe des Brunnens<br />
wurde ein Schatz vermutet. Die Hintergründe<br />
dieser Geschichte erleben Sie in<br />
der neuen, multimedialen Dauerausstellung<br />
im Denkmal.<br />
Ein weiteres Zeugnis mittelalterlicher<br />
Burgenbaukunst ist das „Erfurter Tor“,<br />
der ehemalige Hauptzugang zur Burganlage.<br />
Dieses ist als romanisches Kammertor<br />
gut erhalten und befindet sich<br />
ebenfalls in der Nähe des Denkmaleinganges.<br />
20 | <strong>März</strong> <strong>2018</strong>