E_1928_Zeitung_Nr.004
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Instand<br />
i KM2BM<br />
mmmm:-K<br />
ist der Moment, den<br />
Motor zu revidieren!<br />
Durch<br />
Benzin und Oel<br />
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AUTOMOBIL-REVUE<br />
Dia Frage des Umbaues resp. der Erweiterung<br />
des Hauptbahnhofes in Zürich beschäftigt schon<br />
.-eit geraumer Zeit die interessierten Kreise. Für<br />
dio in Bälde zu beginnenden ausserordentlich umfangreichen<br />
und, wie man sich denken kann, kostspieligen<br />
Arbeiten, liegen zwei Projekte vor, das<br />
omc von den S.B.B, entworfen, das zweite von den<br />
Herren Höhn, Meyer und Moser. Welches Projekt<br />
zur Ausführung gelangen wird, steht noch nkht<br />
fest, wird sich aber in nächster Zeit entscheiden.<br />
Da bei den notwendigen Erweiterungsbauten auch<br />
die Verkehrsverhältnisse und speziell auch dio Zufahrten<br />
und Parkierungsmöglichkeiten stark berührt<br />
werden, dürfte es von Interesse sein, die dadurch<br />
bedingten Aenderungen näher zu betrachten.<br />
Während das Projekt S.B.B, in dieser Hinsicht<br />
keine Neuerungen gegenüber den jetzigen Verhältrassen<br />
bringt, sieht das Projekt Höhn, Meyer, Moser<br />
verschiedene, einschneidende Modifikationen<br />
vor. Einmal würden die Bahnhofvorplätze bedeutend<br />
erweitert, indem einerseits, die Flucht des Restaurant<br />
« du Nord» ziemlich zurückgesetzt und der<br />
kleine Limmatarm von der Holzbrücke bis zur<br />
Bahnhofbrücke vollständig eingedeckt würde und<br />
anderseits die Bahnhofbrücke stark verbreitert und<br />
dio Uferlinie von der Insel bis zum linksseitigen<br />
Anfang der Walchebrücke vorgeschoben würde. Dadurch<br />
würde vor dem Bahnhof ein Drösser Parkierungsplafz<br />
geschaffen und anderseits der Bahnbofquai<br />
so erweitert, dass er später einmal die<br />
projektierte Schipfestrasse aufnehmen könnte.<br />
Neu ist ferner geplant eine 20 m breite Strassenunterführung<br />
am Sihlqual, wodurch die Stadtteile<br />
der Kroise 1 und 5 besser miteinander verbunden<br />
würden. Vor dem Hauptausgang sind grosse Trottoirs<br />
in Aussicht genommen und sollen Verkehrsinseln<br />
die Verbindung mit den Tramperrons für die<br />
Fussgänger erleichtern. Die Strassenbahnstationen<br />
würden in eine einzige zusammengelegt und für<br />
Strassenbahn und Automobile getrennte Fahrbahnen<br />
geschaffen. Wie bereits oben erwähnt, würden durch<br />
den neuen Vorschlag ausreichende Parkplätze für<br />
Motorfahrzeuge geschaffen und auch, die Bahnhofanfahrten<br />
bedeutend verbessert.<br />
Um den Durchgangsverkehr möglichst aus dem<br />
Bahnbofgebiet zu entfernen, ist geplant, denselben<br />
wie folgt umzuleiten: Der Verkehr von Oerlikon<br />
nach dem linken Seeufer über Kornhausbrücke,<br />
Sihlquai, Kasernenstrasse, Stauffacherquai., Enge,<br />
der Verkehr rechtes Seeufer Richtung Limmattal<br />
und Schaffhauserstrasse über Bellevue. Limmatquai,<br />
Neumühlequai, Kornhausstrasse...<br />
Wie obigen Ausführungen zu entnehmen ist,<br />
würde das Projekt Höhn, Meyer, Moser zweifellos<br />
bedeutenden Aenderungen und ETweiterungSfitrassenbauten<br />
rufen. Eine Verbesserung deT jetzigen.<br />
speziell bei der Bahnhofbrücke und vor dem Bahnhof<br />
misslichen Verkehrsverhältnisse würde hiedurch<br />
zweifellos erreicht. Es fragt sich jedoch nur. ob man<br />
nicht noch weiter gehen, und die ganze Limmat<br />
zwischen Bahnhof und Kaspar Escberhaus eindecken<br />
sollte. Dadurch würde Zürich endlich einen<br />
Parkplatz erhalten, an welchen es heute leider so<br />
arm ist, so dass das Parkierungsproblem in Zürich<br />
von Monat zu Monat immer akuter und abhilfeheischender<br />
wird. Es ist wohl zu erwarten, dass,<br />
wenn das auszuführende Bahnhofprojekt einmal<br />
spruchreif wird, auch den Verkehrsinteressentenverbänden<br />
Gelegenheit gegeben wird, sich zu dem<br />
neuen Projekt, wenigsten«, was die Neugestaltung<br />
des Bahnhof platzes.anbetrifft, zu. aussein. S.<br />
Der Motorfahrzeug-Bestand im Kanton Zürich.<br />
Das soeben von der kantonalen Motorfahrzeuekontrolle<br />
veröffentlichte N'achtragsverzeichnis orientiert<br />
über die weitere beträchtliche Zunahme der erteilten<br />
Verkehrsbewilligungen im Laufe des Jahres<br />
1927 Die Angaben lassen zwar keinen direkten<br />
Schluss auf die genaue Zahl der tatsächlich im<br />
Kanton stationierten Motorfahrzeuge zu. da die<br />
Verkehrsbewilligungen nicht unbedingt dem Bestand<br />
an Fahrzeugen entsprechen müssen, nachdem durch<br />
Besitzwechsel innerhalb eines Jahres mehrere Bewilligungen<br />
für das nämliche Vehikel gelöst werden<br />
können. Die Differenz ist allerdings nicht derart<br />
gross, dass sie das Gesamtbild beeinträchtigen<br />
könnte, und lässt sich auch an Hand der zur Verfügung<br />
stehenden Angaben dio Entwickluns nach<br />
oben leicht feststellen.<br />
Wir möchten die Gelegenheit immerhin nicht<br />
vorübergehen lassen, um erneut darauf hinzuweisen,<br />
wie wünschenswert eine einwandfreie Statistik wäre<br />
und wie berechtigt die diesbezüglichen Wünsche,<br />
besonders vom Vorsteher des städtischen Statistischen<br />
Amtes, sind, welche wir den betreffenden Behörden<br />
zur Berücksichtigung lebhaft empfehlen.<br />
Auf Ende Dezember 1927 waren insgesamt 15 252<br />
Bewilligungen ausgegeben worden, wovon 9714 auf<br />
Motorwagen und 5538 auf die Motorräder entfallen.<br />
Dazu kommen noch 237 Anhänger zu Lastwagen.<br />
Ueber die genaue Aufteilung der Bewilligungen auf<br />
dio einzelnen Fahrzeugkategorien gibt die nachstehende<br />
Tabelle Aufschluss. Zur deutlichen Illustration<br />
der Zunahme auf der ganzen Linie füeen wir<br />
noch die Ergebnisse der vorletztjährigen Erhebung<br />
el-<br />
Zürcher Verkehrsfragen.<br />
Art des Fahrzeuges:<br />
Zahl der<br />
erteilten Bewilligungen><br />
1.I.-31.X11. I.I.-31.XII.<br />
Personenwagen mit Verbrennungsmotor<br />
7068 5841<br />
Personenwagen mit Elektromotor<br />
13 24<br />
7081 5865<br />
Total Personenautos<br />
Gesellschaftsautos und Lastautos<br />
für Personenbeförderung<br />
93<br />
Lieferungswagen mit Verbrennungsmotor<br />
837 714<br />
Lieferungswagen mit Elektromotor<br />
19<br />
Total Lieferungswagen<br />
Lastwagen mit Verbrennungsmotor<br />
1533 1300<br />
79<br />
1«<br />
856 732<br />
Lastwagen mit Elektromotor 42 46<br />
Total Lastwagen<br />
1575 1346<br />
Traktoren mit Verbrennungsmotor<br />
107 70<br />
Traktoren mit Elektromotor 2 2<br />
Total Traktoren 109 72<br />
Total für Automobile u. Traktoren 9714 8094<br />
Motorräder 5078 3939<br />
Sidecars 460 425<br />
Total Motorräder und Sidecars 5538 4364<br />
Total für Motorfahrzeuge 15 252 12 458<br />
Am bedeutendsten ist die Zunahme der Bewilligungen<br />
für Motorräder, doch stehen auch die<br />
Wagen nicht stark zurück. Das erste 10000 ist<br />
zwar noch nicht erreicht (9714 Motorwagen), doch<br />
wird das erste Quartal dieses Jahres für dio Differenz<br />
wohl noch aufkommen. Prozentual am stärksten<br />
ist der Sprung bei den Gesellschaftswagen,<br />
deren Zahl sich mehr als verdoppelt hat. Der canzo<br />
Zuwachs verteilt sich ziemlich gleichmässiz auf die<br />
einzelnen Quartale, und die ersten Indizien des<br />
N°4<br />
neuen Jahres lassen darauf schliessen, dass die<br />
weitere Popularisierung der Motorfahrzeuge im<br />
Kanton Zürich ständig fortschreiten wird, so dass!<br />
er auch fürderhin seine Stellung als automobil-!<br />
reichster Kanton behaupten wird. s.<br />
Sanierung der Rapperswiler<br />
Seedammstrasse.<br />
Die Rapperswiler Seedammstrasse liegt an einer i<br />
der wichtigsten Nord-Südyerhindungen und befin-'<br />
det eich seit längerer Zeit in einem unhaltbaren 1<br />
Zustand.<br />
Die Halbinsel Hürden, die noch auf dem Gebiet<br />
des Kantons Schwyz liegt, wurde im Jahre<br />
1878 mit einem 930 Meter langen und 11 Meter<br />
breiten Seedamm mit der St. Gallischen Stadt Rapperswii<br />
verbunden. Der Damm trägt neben der<br />
schmalen Fahrstrasse und dem Trottoir auch die<br />
Eisenbahnschienen der Südostbahn. Nahe bei Rap- :<br />
perswil ist der Damm durch eine Drehbrücke unterbrochen,<br />
um grösseren Schiffen, die den Verkehr<br />
zwischen Obersee und Untersee bewältigen,<br />
Durchlass zu gewähren. Infolge der starken Zunahme<br />
des Strassenverkehrs im Verlauf der letzten<br />
Jahre und infolge der wachsenden Bedeutung dieser<br />
Durchgangsverbindung, wurde die Strasso von<br />
Jahr zu Jahr mehr beansprucht. Die Dammstrasse<br />
blieb aber im ganzen, so wie sie gebaut war. Verbesserungen<br />
wurden nur selten vorgenommen. Der gegenwärtige<br />
Zustand ruft nun dringend nach einem<br />
Ausbau des Dammes, vor allem aber nach einer;<br />
Modernisierung der Fahrbahn.<br />
Der Damm «ad die Strasse gehören, der Südostbahn,<br />
welcher auch die Pflichten zum Unterhalt<br />
auferlegt sind. Sie konnte diesen Pflichten<br />
aber aus naheliegenden Gründen, nicht genügen..<br />
Im Interesse einer raschen Instandstellung der<br />
Dammstrasse wurde schon früher gefordert, dass<br />
der Kanton St. Gallen dieselbe als Staatsstrasse<br />
übernehme. Derselbe hat aber die Bedingung gestellt,<br />
die Strasse müsse zuvor in einen tadellosen<br />
Zustand gebracht werden. Die Südostbahn kann,<br />
aber die Finanzierung dieser Arbeit aus finanziellen<br />
Gründen nicht übernehmen.<br />
Eine neue Lösung hat Herr Dr. Gwalter, TOT.<br />
Rapperswil, vorgeschlagen. Die Kosten der Dammstrassenverbesserung<br />
sollen a;n die zahlreichen Interessenten<br />
verteilt werden. Vor allem haben die<br />
Kantone St. Gallen, Schwyz und Zürich ein gleich<br />
grosses Interesse am guten Zustand der Dammstrasse,<br />
so dass jeder einen Anteil übernehmen<br />
würde. Wenn auch der Kanton Zürich nicht direkt<br />
an den Seedamm anstösst, so ist doch festzustellen,<br />
dass mehr als 3 / 3 der Automobile, die den Damm<br />
passieren, ihm zugehören. Die Gemeinden rings nm<br />
den Zürichsee und im Zürichoberland haben ebenfalls<br />
ein Interesse an einer vorzüglichen Dammverbindung.<br />
Die Stadt Zürich geniesst aus dem<br />
Ringverkehr um den See herum Vorteile, aus denen<br />
eine Beitragsleistung begründet werden kann. Im<br />
weiteren sollten die Gemeinden des untern St. Gallischen<br />
Seebezirkes und der Schwyzerischen Mark<br />
und der Höfe zur Finanzierung herangezogen werden.<br />
Herr Dr. Gwalter kommt zu folgendem Resultat:<br />
«Die Kleins-teinpflästerung der Seedammstrass©<br />
ist möglichst rasch durchzuführen. An der Finanzierung<br />
der Instandstellung, die auf 120—180,000<br />
zu veranschlagen ist, haben alle interessierten Kantone<br />
und Gegenden mitzuwirken. Die Verteilung der<br />
Kosten »oll folgendermassen geschehen: je ein Anteil,<br />
ein Achtel bis ein Zehntel, wird übernommen<br />
vom Kanton St. Gallen, vom Kanton Schwr», vom<br />
Kanton Zürich, von den Gemeinden Rapperswil und<br />
Fraenbash, auf dem Weg« gegenseitiger Verständigung,<br />
von der Südostbahn, von den Zürchergemeinden<br />
rings um den See und im Oberland, von der<br />
Stadt Zürich, von den Gegenden des untern St.<br />
Gallischen Seebezirkes, von den Bezirken March<br />
und Höfe. Der Anteil würde sich auf zirka 15 bis<br />
22,000 belaufen.»<br />
Die vorgeschlagene Lösung ist nicht die einzig<br />
mögliche, aber auf jeden Faäl kann durch eine derartige<br />
Kostenverteilung die Sanierung der Seedammstrasse<br />
möglichst rasch ins Werk gesetzt<br />
werden.<br />
go.<br />
Steinschlag. Die Witterungsverhältniss© des<br />
Winters gefährden alljährlich die Staatsstrasse gegen<br />
La Heutte bis Sonceboz. Wiederholt ist Steingeröll<br />
auf die Fahrstrasse niedergegangen. Es muss<br />
im Hinblick auf die Verkehrssicherheit dringend<br />
gefordert werden, dass die gefährlichen Stollen<br />
durch Wehren geschützt und die Arbeiten unverzüglich<br />
begonnen werden. Es braucht eine Gleichgültigkeit<br />
sondergleichen, eine vielbefahrene Staatsstrasse<br />
einer derartigen Gefahr ausgesetzt zu wissen,<br />
ohne irgend einen Schritt zur Beseitigung der<br />
unhaltbaren Zustände zu unternehmen. xi.<br />
Die Zürcher Stadtpolizei wird im Laufe dieses<br />
Jahres nach englischem Muster neu eingekleidet<br />
und bewaffnet. Dio neue Uniformierung iat den<br />
Erfordernissen der Verkehrsregelung weitgehendst<br />
angepasst. An Stelle des hindernden Säbels kommt<br />
der Gummischlauch. Der bereits in St. Gallen und<br />
Lausanne erfolgreich «ingeführte Filzhelm nach<br />
dem berühmten Vorhild des englischen «Boby»<br />
wird da-s schwere Käppi und ein einreihiger Rock<br />
den einengenden Waffenrock ersetzen.<br />
Damit dürfte das komische Bild eines bis an<br />
die Zähne bewaffneten Verkehrspolizisten aus den<br />
Strassen Zürichs verschwinden.<br />
xi.<br />
Der zweite St. Galler Autobus! In Ergänzung<br />
unserer in Nr. 2 der «A.-R.» erschienenen Ausführungen<br />
über das erste, äusserst günstige Betriebsjahr<br />
der Rotmonten-Linie sei noch erwähnt,<br />
dass es sich bei dem gegenwärtig im Bau befindlichen<br />
zweiten Wagen um einen neuen Nieder-Qmnibus<br />
60 PS S'A—4-Tonnnen-Chassis der schweizerischen<br />
Saurer-Werke in Arbon bandelt. Der Radstand<br />
beträgt bei einer Gesamtlänge von 8 Meter<br />
5 Meter; Innenhöhe: 1,88 m. Dio Ausmasse wurden<br />
aus Rücksicht auf die engen Kurven der Fahrroute<br />
(Müller-Friedbergstrasse) auf das erwähnte<br />
Mass beschränkt. Das Ein- und Aussteigen wird<br />
sich beim neuen Wagen noch bequemer gestalten,<br />
da die beiden Seitentüren auf 80 cm verbreitert<br />
werden. Die Sitzgelegenheit entspricht derjenigen<br />
der Berner Omnibusse.<br />
Eine bemerkenswerte» technische Neuerung besteht<br />
im sogenannten Ricardokopf, welcher eine<br />
restlose Ausnützung der Explosionskraft sichert,<br />
sowie in der Frischluftheizung, eine hygienische<br />
Anlage, welche die Temperierung des Wairens durch<br />
Einströmen frischer erhitzter Aussenluft bezweckt.<br />
Die bei den heutigen Modellen übliche Auspuffheizung<br />
wird also durch ein System ersetzt, das<br />
für fortwährenden Luftwechsel sorgt. xL