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E_1928_Zeitung_Nr.017

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Fahrer richtig orientieren kann, ob eine gefahrlose<br />

Weiterfahrt möglich ist. Immer hat<br />

der Automobilist rechter Hand den Vortritt,<br />

es sei denn, er befinde sich in einer durchgehenden<br />

Strasse. Auf jeden Fall hat sich<br />

der Fahrer strikte dem Verkehr anzupassen<br />

— und wenn er es noch so eilig hat!<br />

Die Fahrgeschwindigkeit darf an Kreuzungen<br />

nicht über 15 Meilen (eine Meile = 1600<br />

Meter) betragen. Im übrigen Stadtgebiet sind<br />

20—25 Meilen, auf offener Landstrasse 30 bis<br />

40 Meilen erlaubt. Zuwiderhandelnde gewärtigen<br />

bei erster Verfehlung 20 Dollars Busse.<br />

Bei Nummer 2 entsprechend mehr, während<br />

der gelbe Zettel für die dritte Strafe Gefängnis<br />

einbringt.<br />

Das Resultat ist ein gesicherter Verkehr<br />

und eine rapide Verminderung der Unglücksfälle.<br />

Safety-first ist in Amerika nicht nur<br />

ein papierenes Wort!<br />

Von den Wlnterthurer<br />

Ausfallstrassen.<br />

Anlässlich der letzten Gemeinderatssitzung<br />

wurden verschiedene Kredite für strassenbau-<br />

Iiche Zwecke genehmigt. Ein prominentes<br />

Mitglied des Rates sah sich bei dieser Gelegenheit<br />

veranlasst, auf den bedenklichen Zustand<br />

von zwei wichtigen Ausfallrouten, der<br />

Zürcherstrasse vom Hotel «Krone» Töss an<br />

gegen Kempttal und der Wülflingerstrasse im<br />

Abschnitt Veltheim-Wülflingen hinzuweisen.<br />

Die beiden Strassen strotzen geradezu von<br />

Schlaglöchern und sind hauptsächlich bei<br />

schlechtem Wetter kaum ohne eigentliche<br />

Gefährdung fahrbar. Der Referent zog einen<br />

drastischen Vergleich mit den verlotterten<br />

Strassen im Balkan, von denen sich die beiden<br />

vorgenannten Routen kaum mehr stark<br />

unterscheiden. Nachdem der Stadt aus den<br />

Einnahmen der kantonalen Motorfahrzeugsteuer<br />

ein ansehnlicher Betrag für strassenbauliche<br />

Zwecke überwiesen wird, dürfte eine<br />

bessere Pflege der hauptsächlichsten Ueberlandstrassen<br />

erwartet werden.<br />

Das Bauamt versprach eine beschleunigte<br />

Inangriffnahme der bereits beschlossenen<br />

Pflasterung d^r Zürcherstrasse. Auch soll die<br />

Wülflingerstrasse ehestens instand gestellt<br />

werden, sobald die dortigen Kanalisationsarbeiten<br />

durchgeführt sind. Es ist zu erwarten,<br />

dass es das Winterthurer Bauamt nicht bsim<br />

Versprechen bleiben lässt, insbesondere a ich<br />

nachdem der Vertreter dieser Verwaltutigsabteilung<br />

die Berechtigung der angebrachten<br />

.Rüge ohne weiteres anerkennen musste. Die<br />

zahlreichen Automobilisten, welche tagtäglich<br />

diese Strecken befahren, werden dem betreffenden<br />

Ratsmitglied Dank wissen, dass<br />

wieder einmal energisch auf diese vernachlässigten<br />

Hauptstrassen hingewiesen wurde.<br />

Z.<br />

Tendenziöse Berichterstattung. Vor kurzem<br />

ging auch durch die schweizerische<br />

Presse eine Meldung aus Polen, die vier<br />

Automobilisten als Räuber schilderte. Es ist<br />

verständlich, dass der unkritische Leser solcher<br />

Nachrichten nur zu leicht das Urteil<br />

fällt: es sind fast alle gleich! Wir haben uns<br />

in diesem Fall direkt an den polnischen<br />

Automobilclub in Warschau um Auskunft gewandt<br />

und erhielten darauf vom Vizepräsidenten<br />

dieser Vereinigung die nachfolgende<br />

Antwort:<br />

«In Beantwortung Ihrer werten Zuschrift<br />

beeile ich mich, Ihnen mitzuteilen, dass Ihre<br />

Annahme, die Geschichte des angeblichen<br />

Ueberfalles in der Nähe von Lemberg sei<br />

ziemlich unwahrscheinlich, sich als richtig<br />

erwiesen hat, da nichts Aehnliches stattgefunden<br />

hat. Die Angelegenheit verhält sich<br />

wie folgt: Eines der polnischen Sensationsblätter<br />

brachte die von Ihnen angeführte<br />

Nachricht, welche, von anderen Blättern<br />

wiederholt, auch den üblichen Weg zur Auslandspresse<br />

fand. Dass jedoch nach einigen<br />

Tagen diese Nachricht von unseren Blättern<br />

dementiert wurde, blieb von der ausländischen<br />

Presse unbeachtet. Ich habe noch<br />

nachträglich persönliche Erkundigungen eingeholt<br />

und kann Sie versichern, dass nichts,<br />

auch nur annähernd Aehnliches, vorgefallen<br />

ist...»<br />

Dieser Vorfall zeigt uns wieder deutlich,<br />

wie leichtfertig oft den Automobilismus diskreditierende<br />

Meldungen in die Presse kommen<br />

und es ist bedauerlich genug, dass, wenn<br />

sie weitergegeben werden, nicht auch das<br />

veröffentlichte Dementi zur Richtigstellung<br />

der Sache veröffentlicht wird. R.<br />

Automobilgebühren und Staatsrechnung Im<br />

Aargau. Die Staatsrechnung 1927 des Kantons<br />

Aargau wies einen Aktivüberschuss von<br />

ungefähr einer halben Million Franken auf.<br />

Gegenüber dem Budget ergibt die Staatsrechnung<br />

annähernd drei Millionen Mehreinnahmen,<br />

die zum wesentlichen Teil der Verbesserung<br />

des Staatssteuerertrages, aber auch<br />

Dio Sirasse Giubiasco—Cadenazzo, auf der heute Marchand mit seinem Voisin-Wagen den schweizerischen<br />

Rekord zu stürzen versucht. Die Rennstrecke liegt zwischen dem Punkt 231. wo zum<br />

ersten Versuch gestartet wird, und der Einmündung der Zufahrtsstrasse vom Bahnhof Cadenazzo her.<br />

Der Kilonieter muss in beiden Richtungen zurückgelegt werden.<br />

Der starke Besuch, welcher der im Auftrag<br />

der politischen Parteien und der Quartiervereine<br />

der Kreise 7 und 8 der Stadt Zürich<br />

für den 21. Februar einberufenen öffentlichen<br />

Versammlung beschieden war, zeigte deutlich,<br />

welch grosses Interesse man den Verkehrsfragen<br />

heute in weitesten Kreisen entgegenbringt.<br />

Die Versammlung zählte über<br />

300 Teilnehmer. Die städtischen Behörden<br />

waren durch die Herren Stadträte Kruck und<br />

Dr. Klöti vertreten. Als Referenten für die<br />

zur Behandlung gelangenden 5 Verkehrsfragen<br />

waren die Herren Architekt HippenmeyeT,<br />

Chef des Bebauungsplans-Bureau der<br />

Stadt Zürich, und Winterhalter, Direktor der<br />

städtischen Strassenbahnen gewonnen worden.<br />

An Hand eines aufgehängten Planmaterials<br />

referierten die beiden Herren ausführlich<br />

über folgende Verkehrsprobleme:<br />

1. Ausbau einer neue« Verkehrsstrasse<br />

Leonhardstrasse-GIoriastrasse.<br />

Dem Begehren des in reger Entwicklung<br />

befindlichen Quartiers Fluntern für eine bessere<br />

Verbindung mit dem Stadtzentrum, soll<br />

durch den Ausbau einer neuen Verkehrsstrasse<br />

zur Gloriastrasse entsprochen werden.<br />

Diese neue Strasse würde hinter dem Kantonspital<br />

und vor dem Physikalischen Institut<br />

der Eidg. Techn. Hochschule durchführen<br />

und bei einer Baulinienbreite von 20 an eine<br />

Fahrbahnbreite von ca. 8 m mit beidseitigen<br />

Trottoirs erhalten. Etwelche Schwierigkeiten<br />

bei der Durchführung dieser Strasse, entstehen<br />

beim Institut für Land- und Forstwirtschaft<br />

der Eidg. Techn. Hochschule, sowie bei<br />

der Einmündung in die Gloriastrasse. Die<br />

neue Verkehrsstrasse würde besonders die<br />

beiden Kreuzungen Gloriastrasse - Plattenstrasse<br />

und Plattenstrasse-Zürichbergstrasse<br />

erheblich entlasten, und dem Quartier Fluntern<br />

eine sehr gute Zufahrtstrasse zum Stadtzentrum<br />

via Leonhardstrasse-Weinbergstrasse<br />

bringen. Deren Ausführung, welche wohl<br />

noch nicht in greifbarer Nähe steht, dürfte<br />

in engem Zusammenhang stehen mit der<br />

Weiterführung der Freiestrasse bis zur Plattenstrasse<br />

und der Verlängerung der Gloriastrasse<br />

bis zur Rämistrasse. Bei der letztern<br />

Strassenverlängerung käme auch eine andere<br />

Führung der Tramilinie nach Fluntern via<br />

Gloriastrasse-Rämistrasse zur Prüfung.<br />

2. Ausbau der Hottinger-, Asyl- und<br />

Wltikonerstrasse.<br />

Es ist möglich, den Ausbau dieser drei<br />

Strassen derart vorzunehmen, dass sich eine<br />

Fahrbahn von 11 m mit beidseitigen Trottoirs<br />

von ca. 3 m ergibt. Immerhin ist das Beseitigen<br />

verschiedener vorspringender Häuser<br />

notwendig. Daher dürfte der Ausbau dieser<br />

wichtigen Ausfahrstrasse, welche eine Maximalsteigung<br />

von 4,5 % erhalten würde, ziemlich<br />

hohe Kosten ergeben. Mit dem Ausbau<br />

dieser Strasse zwingt sich auch der Umbau<br />

des Hehnplatzes und des Klusplatzes auf,<br />

welche in ihrer heutigen Anlage den Anforderungen<br />

eines gesteigerten Verkehrs nicht<br />

mehr zu genügen vermögen. Der Ausbau der<br />

Hottingerstrasse steht wohl in ziemlich greifbarer<br />

Nähe, während die Korrektion der<br />

Asyl- und Witikonerstrasse erst für spätere<br />

Jahre vergesehen ist und von der Erschliessung<br />

des Eierbrechtquartiers abhängt.<br />

3. Erschliessung der Eierbrecht durch<br />

Strasse und Strassenbahu.<br />

Eine bessere Verbindung des sehr in Entwicklung<br />

begriffenen Quartiers in der Eierbrecht<br />

macht sich dringend notwendig, nur<br />

stellen sich derselben erhebliche Schwierigkeiten<br />

in den Weg zufolge der notwendigen<br />

Ueberbrückung des Wehrenbachtobels. Die<br />

Kosten dieser letztern sollen sich auf zirka<br />

1 Million Franken stellen. Eine Aufschüttung<br />

des genannten Tobeis kommt nicht in Betracht,<br />

geplant ist eine Ueberbrückung desselben,<br />

wobei die neue Strasse eine Steigung<br />

von 6% erhalten würde, gegenüber 8,5% der<br />

bestehenden, einen grossen Umweg aufweisenden<br />

Witikonerstrasse. Durch diesen neuen<br />

Viadukt würde der Ausbau der obern<br />

Balgriststrasse vermieden. Grundsätzlich<br />

soll die Erschliessung der Eierbrecfit vom<br />

AUTOMOBIL-REVUE "8 — N n.<br />

einer bedeutenden Erhöhung der Abgaben<br />

der Motorfahrzeuge zu verdanken sind. Ein<br />

Grund mehr für den Automobilisten, seine<br />

Rechte geltend zu machen. lt.<br />

Autopostkurse auf den Heinzenberg. Den<br />

Gemeinden des innern Heinzenberg in Graubunden<br />

wurde letzter Tage von der Kreispostdirektion<br />

ein Fahrplanentwurf zur Begutachtung<br />

vorgelegt. Der Automobilpostverkehr<br />

soll schon am 15. März eröffnet werden,<br />

lt.<br />

Autobus statt Tram? In Genf wird die<br />

Frage geprüft, ob in absehbarer Zeit gewisse<br />

Tramlinien in den engsten Gassen nicht<br />

durch Autobusse ersetzt werden können. Die<br />

Trambahn kann natürlich nicht von heute auf<br />

morgen verschwinden. Die Entwicklung der<br />

grossen Weltstädte zeigt aber, dass die Frequenz<br />

der Autobusse ständig im Steigen begriffen<br />

ist. Dieser Tage ist der bekannte<br />

Genfer Automobilist Robert Marchand in den<br />

Verwaltungsrat der genferischen Trambahn<br />

gewählt worden. Er wird der eventuellen<br />

Verwendung der Autobusse seine besondere<br />

Aufmerksamkeit schenken. xi.<br />

Nationaler Brennstoff. In unserem Referat über<br />

diese in Bern stattgefundene Versammlunsr ist der<br />

Sinn eines Satzes durch Setzfehler entstellt worden.<br />

Herr Hostettler. Vizepräsident der ASPA,<br />

sagte (Seite 2, erste Spalte, Alinea 4, Zeile 31: < In<br />

der Schweiz sind wohl grosse Mengen von Brennstoff<br />

vorhanden; es ist aber trotzdem nötig, dass<br />

auch unser Land, wie andere Staaten auch, aus<br />

wirtschaftlichen und nationalen Gründen sich mit<br />

der Angelegenheit der Ersatzbrennstoffe befasst..»<br />

Wird Marchand<br />

den schweizerischen Rekord<br />

schlagen?<br />

(Zu obenstehendem Plan)<br />

Wenige Stunden nach Erscheinen dieser<br />

Nummer der « A.-R.» entscheidet sich an der<br />

Südgrenze unseres Landes diese Frage, die<br />

in Sportkreisen grossem Interesse begegnet.<br />

Marchand, der grosse Champion der Voisinwerke,<br />

beabsichtigt bekanntlich heute den<br />

von Benoist auf Delage am 7. März 1927 in<br />

Eaux-Mortes aufgestellten schweizerischen<br />

Kilometerlance-Rekord von 208,099 km zu<br />

brechen. Sind die Vorbedingungen günstig?<br />

In jeder Hinsicht.' 1. Der Delagewagen von<br />

Benoist und der Voisinwagen von Marchand<br />

fuhren seinerzeit in Montlhery genau die gleichen<br />

Geschwindigkeiten.<br />

2. Die Strasse Giubiasco-Cadenazzo ist derjenigen<br />

von Eaux-Mortes überlegen. Die Kilometerstrecke<br />

ist vollständig eben und sehnur-<<br />

gerade, ebenso die Anfahrt und der Auslauf,<br />

was in Eaux-Mortes nicht der Fall ist. Die<br />

Strecke besitzt Steigung von 0,3% auf 300<br />

Meter, welche eine beidseitig ansteigende<br />

Schlauch, der uns allen bekannt ist. Daneben<br />

ist zur Sicherheit noch eine Drahtauslösung<br />

eingeschaltet. Warum diese Verdoppelung?...<br />

Man weiss noch nicht, was für einen Einfluss<br />

die Oberfläche unserer Strassen auf einen<br />

Wagen im 240-km-Tempo hat. Möglicherweise<br />

könnte derselbe einen Sprung machen<br />

und damit eine Zeitmessung verhindern. Dieser<br />

Eventualität wird durch die Drahtmessung<br />

zum vornherein Rechnung getragen.<br />

Die Vorbereitungen.<br />

Mit Eifer und Energie wurden die Vorbereitungen<br />

von den Leitern der Tessiner Seta<br />

tion des A. C. S. getroffen. Am Sonntagnachmittag<br />

inspizierte Herr Arturino Salviani<br />

(Bellinzona) — ein Vorstandsmitglied der<br />

Sektion Tessin — die Piste. Strasse und Leitungen<br />

befanden sich in perfektem Zustande.<br />

Auch die Leitung für die Zeitmessung<br />

klappte. Das gibt dem Rennen zum vornherein<br />

eine gute Prognose. Herr Brieger, der<br />

offizielle Chronometreur des A. C. S., traf<br />

mit seinen Apparaten per Express vom Gotthard<br />

her ein. Eine grosse Zahl Tessiner Automobilisten<br />

empfingen^" ihn am Bahnhof von<br />

Bellinzona. l. v.<br />

Der italienische Fahrer Brio hat sich für<br />

<strong>1928</strong> für die Materassi-Equipe anwerben lassen,<br />

v.<br />

Das französische Studenten-Rally, an dem<br />

sich 54 Jünger der Alma Mater beteiligten,<br />

wurde von herrlichstem Wetter begünstigt.<br />

Von den 51, welche die Fahrt beendigten,<br />

wurden Robert Artisson und Roget Leroy<br />

Sieger. v.

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