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E_1928_Zeitung_Nr.061

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N^6<br />

— J928 AUTOMOBIL-REVUE<br />

0 nievnat lomai I«JMpenfah»*<br />

Wie wir vermuteten, handelte es sich bei der in<br />

Zürich in Abwesenheit der Jlerren Mercanti (Ita-<br />

Jien) und Fritsch (Deutschland) stattgefundenen<br />

Sitzung lediglich um eine Vorbesprechung. Die indessen<br />

bereits gemeldete Ziel-Verlegung von Wien<br />

nach München ist offiziell bestätigt worden, wie<br />

auch die Motive, die zu diesem überraschenden<br />

Schritte geführt haben, nunmehr erklärlich sind.<br />

Die anlässlich des Grossen Preises von Deutschland<br />

für Sportwagen abgehaltene Sitzung hat nun drei<br />

neue und wesentliche Tatsachen an den Tag gebracht.<br />

Von einschneidender Bedeutung für die Organisation<br />

der Fahrt war der<br />

Misserfolg der österreichischen Nennungen.<br />

Während die Deutschen 46 Konkurrenten auf<br />

die Beine brachten, gelang es den Oesterreichern<br />

nur, deren 8 zu melden. Die Hälfte derselben sind<br />

überdies junge Leute ohne grosse Erfahrung. Es<br />

kann daher unter diesen Umständen nicht mehr<br />

verwundern, dass Oesterreich auf die Beherbergung<br />

der über 100 Fahrtteilnehmer gerne verzichtet.<br />

Die Aenderung der Fahrroute<br />

wird so vorgenommen, wie wir sie schon in letzter<br />

Nummer gemeldet, haben. Die Etappen des fünften<br />

Tages Villach—Wien und des dritten Tages Meran—<br />

München fallen weg. Die vierte Etappe München—<br />

Villach wird fünfte und Schlussetappe. Um sich<br />

von Meran nach Villach zu begeben, wird weder<br />

tirolisches noch bündnerisches Gebiet durchfahren;<br />

die dritte Etappe geht ebenfalls über italienischen<br />

Boden und zwar von Meran nach Belluno. Die<br />

Strecke ist nun heute folgende :<br />

I. Etappe: Mailand, Gallarate, Sesto Calende,<br />

Stresa, Domodossola, Simplon, Brig, Gletsch, Hospental,<br />

St. Gotthard, Airolo, Biasca, Bellinzona, Lugano:<br />

Total 388 km.<br />

II. Etappe: Lugano, Ghiasso, Como, Menaggio,<br />

Cravedona, Morbegno, Sondrio, Tirano, Grossotto,<br />

Bormio, Stilfserjoch, Spondigna, Silando, Merabo:<br />

Total 422 km.<br />

IM. Etappe: Meran, Bolzano, Mendelpass, Fondo,<br />

Male Madonna di Campiglio, Pinzolo, Tione, Condino,<br />

Storo, Pieve di Ledro, Riva, Arco, Vezzono,<br />

Trento, Pergine, Levico, Borgo Grimo, Primolano,<br />

Feltre, Belluno: Total 368 km.<br />

IV. Etappe: Belluno, Agordo, Fiera di Primiero,<br />

San Martino di Castrozza, Rollpass, Predazzo, Moena,<br />

Vigo di Fasso, Canazei (Pordoipass), Andraz (Falzaregopass),<br />

Cortino d'Ampezzo, Carbonin, Dobuiasco,<br />

Lienz, Ober-Drauburg, Kötschach, Hermagor,<br />

St. Stefan, Villach: Total 434 km.<br />

V. Etappe: Villach, Spittal, Gmünd, Loeben, S.<br />

Michael, Untertauern, Radstadt, Bischofshofen,<br />

Salzburg, Weissendorf, Graustein, Rosenheim, München:<br />

Total 352 km.<br />

Den Verzicht auf das Durchfahren bündnerischen<br />

Gebietes haben wir der kürzlichen Raserei der<br />

ADAC-Fahrer zu verdanken, die, ohne sich mit den<br />

Behörden ins Einvernehmen zu setzen, mit 60- und<br />

70-km-Tempo unsere schmalen Alpenstrassen gefährdeten.<br />

Man wird begreifen, dass die Atmosphäre<br />

in Fry-Rätien einer Alpenfahrt heute kaum<br />

bekömmlich ist.<br />

A.C.S. SEKTION THURGAU. Die Sektion wird<br />

am 29. Juli ihre Schwarzwaldfahrt zur Ausführung<br />

bringen. Diese geht über Konstanz, Singen, Schramberg,<br />

Hornberg, Grimberg, Elzachtal nach Freiburg<br />

i. Br. Von da an den Titisee und über den Rheinfall<br />

nach Hause. Die Mitglieder der Sektion werden<br />

gebeten, sich diesen Tag auf alle Fälle zu reservieren.<br />

Die Sportskommission hat die Tour abgefahren<br />

und ist davon entzückt. Auch kleinere Wagen<br />

dürfen die Fahrt ruhig mitmachen. Alles nähere<br />

wird den Teilnehmern durch ein Zirkular bekanntgegeben,<br />

das ihnen beim Lesen dieser Mitteilung<br />

vielleicht bereits zugekommen ist.<br />

AUTOSEKTION ST. GALLEN-APPENZELL DES<br />

T. C. S. Die Sportkommission hat für die Zuverlässigkeitsfahrt<br />

vom 22. Juli a. c. nachstehendes<br />

Programm festgesetzt: Morgens 6 Uhr 30: Besammlung<br />

der Teilnehmer auf dem Tonhalleplatz; Ueberkleben<br />

der Kilometerzähler, Plombieren der Motorhauben,<br />

Weisungen für die Fahrt. — 7 Uhr: Start<br />

des ersten Wagens; die übrigen Wagen folgen in<br />

Zeitabständen von zwei Minuten. Nach Beendigung<br />

der Fahrt ca. 1 Uhr Bankett im Kurhaus Oberwaid.<br />

(Anmeldungen für das Bankett sind bis spätestens<br />

Samstag an 0. Fierz, St. Gallen, zu richten.) —<br />

Nachmittags 3 Uhr* Preisverteilung im Kurhaus<br />

Oberwaid. Nachher gemütliche Unterhaltung!<br />

Zur Preisverteilung mit nachheriger Unterhaltung<br />

sind sämtliche T. G. S.-Mitglieder freundlich<br />

eingeladen. Wir erwarten zahlreichen Besuch auch<br />

• von Seite derjeniger Mitglieder, welche an der eigentlichen<br />

Fahrt nicht teilnehmen. Fz.<br />

AUTOSEKTION BERN DES T. C. S.. UNTER-<br />

GRUPPE Thun. Am Freitag den 6. Juli 1918 unternahm<br />

der T. G. S. Sektion Thun eine Ausfahrt<br />

mit den Ansaltsinsassen des Asyls Brodiiäusi<br />

(Zweiganstalt der Anstalt Gottesgnad). Kurz nach<br />

Mittag wurde die sonntäglich gekleidete Schar der<br />

Anstaltsinsassen, die in festlicher Stimmung die<br />

Tihuner Automobilisten erwartete, im Brodhäusi abgeholt.<br />

Einzelne mnssten zu den Autos getragen<br />

und dort eingebettet werden. Die Anstaltsschiwestern<br />

hatten alle Hände voll zu tun. Die Fahrt ging durch<br />

das Stockental und Gürbetal nach Bern. Der lange<br />

Zug der Wagen fuhr dort in langsamem Tempo<br />

durdh die Stadt, und die Verkehrspolizei öffnete der<br />

Kolonne die Verkehrspas-sagen, und selbst die<br />

Trams hielten an. Die Freude der Passagiere war<br />

eine grcs.se. Viele hatten noch nie Gelegenheit gehabt,<br />

Auto zu fahren, und viele hatten die Stadt<br />

Bern noch nie gesehen.<br />

Dann ging's weiter in ganz langsamem Tempo<br />

nach MünsinigeTi, wo ein einfaches Zvieri offeriert<br />

wurde vonn T. G. S. Vor 7 Uhr waren alle Gäste in<br />

ihrem Anstaltsheim glücklich wieder abgeliefert,<br />

nachdem sie vorher in feierlichem Zuge durch das<br />

Dorf Spiez geführt worden waren, wo einige von<br />

ihnen Verwandte und Bekannte zu foegrüssenGelegenheit<br />

hatten. Der Tag wird wohl dein Brodhäusileuten<br />

in freundlicher Erinnerung bleiben.<br />

Die Freude der Touringclübler von Thun war aber<br />

gewiss ebenso gross, weil sie Gelegenheit hatten,<br />

jenen Armen Freude zu machen. Der Anlass war<br />

Der Verzicht auf bündnerisches Territorium bedie<br />

Suche nach einem andern Kanton, der,<br />

dingte<br />

wie der Tessin, ein Einhalten der angesetzten<br />

Durchschnittsgeschwindigkeiten gestattet. Die Unterhandlungen<br />

sind bereits im Gange, und es kann<br />

damit gerechnet werden, dass die Angelegenheit<br />

noch diese Woche besiegelt wird.<br />

Der Adenauer-Sitzung, welche diese Mitteilungen<br />

zum Beschluss erhob, wohnte auch Graf de Rohan<br />

bei, welcher den A. C. F. am Grossen Preis von<br />

Deutschland repräsentierte. Graf de Rohan legte<br />

für die Organisation der Fahrt das grösste Interesse<br />

an den Tag. Die Beteiligung Frankreichs für<br />

1929 kann heute schon als gesichert betrachtet<br />

werden.<br />

Organisatorisches.<br />

Wie wir mitgeteilt haben, wünschten die Delegierten<br />

Italiens, Deutschlands und Oesterreichs, die<br />

Leitung der Fahrt in die Hände des Präsidenten<br />

der nationalen Sportkommission des A. G. S., Herrn<br />

Decrauzat, zu legen — ein Wunsch, der unser Land<br />

mit einer grossen Ehre bedachte. Nunmehr hat<br />

aber Herr Decrauzat beim Studium der Reglemente<br />

ersehen, dass es nicht zulässig sei, oberster Sportkommissär<br />

und Rennleiter in einer Person zu sein.<br />

Der Rennleiter organisiert und ist dem obersten<br />

Sportkommissär für seine Arbeit verantwortlich.<br />

Die Rolle des letzteren ist also diejenige eines Kontrolleurs<br />

und Schiedsrichters. Des weiteren liegt,<br />

wie Herr Decrauzat ausführte, alten Vereinbarungen<br />

gemäss, die Organisation jeweilen in den Händen<br />

de Landes, auf dessen Boden die internationale Alpenfahrt<br />

vom Start geht. Es ist also demnach an<br />

den Italienern, einen Rennleiter zu stellen, und Herr<br />

Decrauzat schlug Herrn Castagnatto vor, den gewandten<br />

Organisator des 1000-Meilen-Rennens.<br />

Herr Gastagnatto wird also für jede nationale<br />

Strecke dem Sportkommissär des betreffenden Landes<br />

gegenüber verantwortlich sein. Das Amt dieser<br />

vier Kommissäre liegt in keinen andern Händen<br />

als in denjenigen der vier Delegierten des organisierenden<br />

Clubs.<br />

Die Vorbereitungen<br />

sollen, wie man erfährt, auf bestem Wege sein.<br />

Der grosse Nennungserfolg bedingt es, dass man<br />

bereits von Eliminierungen sprechen muss. Bei<br />

der Ausscheidung sind die Equipen einer Firma<br />

gegenüber denjenigen der Individueis im Vorteil.<br />

Es ist beabsichtigt, die Wagen am Ende einer<br />

jeden Etappe zu plombieren. In der Schweiz wird<br />

der Streckendienst der Polizei übertragen. Der<br />

A. G. S. wird für weitgehendste Erleichterung der<br />

Zollformalitäten besorgt sein. So soll die Visierung<br />

der Triptyks sowie das Vorlegen einer Liste der<br />

durchfahrenden Wagen unterbleiben.<br />

Die Adenauer-Sitzung hat nun endlich Licht in<br />

das ganze Drum und Dran der Fahrt gebracht.<br />

Man sieht, dass gearbeitet und zielbewusst gearbeitet<br />

wird — was übrigens, um einen Blick auf den Kalender<br />

zu werfen, nunmehr auch dringend not tut,<br />

soll die internationale Alpenfahrt den Erfolg erzielen,<br />

der ihr nach der Zahl der schon eingelaufenen<br />

Meldungen unbedingt zukommen muss.<br />

f. v.<br />

voTBÜghch organisiert duTch die Oberschwester<br />

Glauser vom Brodhäusi und Herrn Baumeister<br />

Bettler, welcher als Touremahef für die>se (Fahrt bezeichnet<br />

worden war.<br />

1. Die kleinen Gruppen<br />

am Start.<br />

2. Gräfin Einsiedel,<br />

die einzige Rennfahrerin im<br />

Gespräch mit Graf Brilli-<br />

Peri, der in der zweiten<br />

fJriinnp! n.nf "Rncra.+.f.i Hiport,p><br />

Nachklänge zum Grossen Preis<br />

von Deutschland für Sportwagen<br />

Schon rein äusserlich gewertet, steht der Austrag<br />

auf dem Nürburgring vom letzten Sonntag als<br />

einer der grössten Jahreserfolge da: 80 000 Zuschauer,<br />

10 000 parkierende Automobile, 4000 Motorräder<br />

— das sind Zahlen, die für sich selbst<br />

sprechen. Die sich gegenüberstehenden Mannschaften<br />

haben wir in unserer eingehenden Vorbesprechung<br />

gewürdigt. Ihre Zusammensetzung, die<br />

Vielfarbigkeit ihrer Nationalitäten, haben nicht von<br />

ungefähr einem Vergleich mit der Targa Florio gerufen.<br />

Erst ein Ueberblick am Ende des Jahres<br />

wird mit ganzer Klarheit erweisen, welch eine hervorragende<br />

Stellung der Grosse Preis von Deutschland<br />

im Saisonkalender behauptet.<br />

9 Uhr 30 ging die erste Gruppe vom Start, fünf<br />

Mercedes-Benz und der englische Benthley-Wagen.<br />

Drei Minuten darauf rasten die zwölf Wagen der<br />

zweiten Gruppe, weitere drei Minuten später die<br />

sechzehn Wagen der dritten Gruppe über die Bahn.<br />

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Der grosse Preis von Deutschland 2m Bild<br />

3. Die siegreichen Mercedesfahrer Rucfi<br />

Caracciola und Werner schlugen die Bugattifahrer<br />

in Rekordzeit.<br />

Die erste Durchfahrt vor den Tribünen zeigte Garao<br />

ciola, auf Mercedes-Benz, den Favoriten des Tages«<br />

in Front. In der Gruppe II führte der Klausensieger<br />

Ghiron, auf Bugatti, in der dritten des<br />

Deutsche Simons, ebenfalls auf Bugatti. Die glü*<br />

hende Sonnenhitze setzte den Fahrern ausserordentlich<br />

zu. In der sechsten Runde wechselte Caracciola<br />

erstmals seine Reifengarnitur. Er hatte bis dahin<br />

bereits über eine Runde Vorsprung herausgeholt*<br />

Inzwischen hagelte es Ausscheidungen: Walb<br />

stürzte über die Böschung; Marendaz schleuderta<br />

aus der Bahn; Modersohn (Nag) Oelwannendefekt?<br />

Heusser (Bugatti) Kardandefekt; Bischoff (Ghiribiri)<br />

Wagenbrand, Fahrer verletzt; Momberger (Bugatti)<br />

Wasserpumpendefekt; Prinz zu Leiningen<br />

(Amilcar) nicht unerhebliche Verletzungen, Krankenhaus.<br />

Indessen lag Brilli-Peri bei der zweiten Grupps<br />

an der Spitze der donnernden Meute. Er war übrigens<br />

einer der wenigen, die das ganze Rennen<br />

durchhielten, ohne von ihrem Ersatzfahrer Gebrauch<br />

zu machen. Die gleiche Leistung schafften nur<br />

noch Merz, Minoia, Simons und Kersting. In<br />

Gruppe III gab nunmehr Burggaller (Bugatti) den<br />

Ton an. — Atemraubende Stille legte sich über die<br />

gewaltigen Zuschauermassen, als der Tod Juneka<br />

gemeldet wurde. Der Prager Fahrer hatte beim<br />

Pneuwechsel wertvolle Zeit verloren und seinen<br />

Verlust durch forciertes Tempo wettzumachen versucht,<br />

wobei er sich in der gefährlichen Spitzkurve<br />

bei Breitscheid mit seinem Wagen überschlug. Ein<br />

nachfahrender Konkurrent sah ihn unmittelbar<br />

nach dem Unfall aufrecht neben dem zertrümmerten<br />

Bugatti stehen. Kurz darauf sank er tot zusammen.<br />

Urban Emmerich und Dr. Bittmann brachen nach<br />

dem tötlichen Unfall ihres Landsmannes das Rennen<br />

sofort ab. Frau Junek fuhr in einem offiziellen<br />

Wagen an die Unfallstelle.<br />

Nunmehr trat Kimpel (Mercedes) die Führung<br />

seinem Ersatzfahrer Rosenberger ab. Caracciola<br />

schlitterte mit ausgefransten Pneus vor die Boxen<br />

und musste seine vom Start weg behauptete Führung<br />

dem gefürchteten Mercedes-Fahrer Merz überlassen.<br />

Ausscheidungen: Gömöri (Itala), Graf Kainein<br />

(Bugatti), Chiron (Bugatti) und Stumpf (Haag-<br />

Gastel), alle wegen Defekt. Bis zur vierzehnten<br />

Runde hatte sich Garacciola wieder an die erste<br />

Stelle durchgekämpft. Jetzt liess er sich von Werner,<br />

seinem Beifahrer, ablösen. Die schnellsten Rundenresultate<br />

haben wir schon in der letzten Nummer<br />

bekanntgegeben. Ergänzend sei lediglich bemerkt,<br />

dass in der Gruppe II Brilli-Peri, auf Bugatti, mit<br />

106,2 Kilometer Stundenmittel und Burggaller, auf<br />

Bugatti, in Gruppe III mit 99 Kilometer Stundenmittel<br />

die Schnellsten ihrer Gruppen waren.<br />

Ungeheurer Applaus begrüsste den Siegerwagen<br />

Garacciolas und Werners. Der Triumph Mercedes<br />

über die allmächtigen Bugatti löste eine gewaltige<br />

Begeisterung aus. Die blauen Wagen des Molsheimer<br />

Konstrukteurs waren nicht nur von Caracciola,<br />

sondern auch durch den Mercedes-Fahrer<br />

Merz geschlagen worden. Die Sieger fuhren den<br />

neuen Mercedes S. S.-Typ. — Den einzigen Dämpfer<br />

auf den prächtigen Sportstag setzte der Tod Juneks.<br />

Der Ordnungsdienst verdient noch besondere<br />

Erwähnung. Die Zeittafeln arbeiteten vorzüglich.<br />

Der sogenannte Voranzeiger, ein Signalapparat,<br />

welcher die Start-Nummer jedes den Tribünen nahenden<br />

Wagens zum voraus anzeigt, leistete vorzügliche<br />

Dienste.<br />

Dem Austrag wohnten Graf de Rohan, Präsident<br />

des A. G. ,von Frankreich, Mercanti, vom A. C. Italien,<br />

sowie Vertreter der holländischen und englischen<br />

A. G. bei. Die Schweiz war durch Herrn<br />

Decrauzat, Präsident der nationalen Sportkommission<br />

des A. G. S., vertreten. v.<br />

Junek f<br />

Der tragische Tod des Prager Rennfahrers<br />

Junek beim Rennen um den Grossen Preis von<br />

Deutschland hat in seiner Heimat allgemeine Teilnahme<br />

erweckt. Junek, der sich aus kleinen Verhältnissen<br />

emporgearbeitet hatte, war seit 1925 Besitzer<br />

des ehemaligen Prager Bankhauses Fuchs<br />

geworden. Seit dem Jahre 1922 widmete er sich<br />

als Herrenfahrer dem Autosport. Im Kriege war<br />

ihm sein rechter Arm zweimal durchschossen worden,<br />

so dass er nur zum Teil gebrauchsfähig war-<br />

Trotzdem war er einer der erfolgreichsten tschechoslowakischen<br />

Rennfahrer, gleichzeitig der Lehrer seiner<br />

Frau Elisabeth Junek, die eine der besten weiblichen<br />

Rennfahrer ist. Die Leiche Juneks wird nach<br />

Prag überführt werden. Junek und seine Frau<br />

hatten die Absicht, in diesem Jahre mit dem Rennfahren<br />

Schluss zu machen. Beim Rennen um den<br />

Grossen Preis von Deutschland wollte das Ehepaar<br />

zum letzten Male starten.<br />

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