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E_1928_Zeitung_Nr.063

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16<br />

Frage 6831. Eindüsenvergaser. Gibt es Vergaser<br />

mit einer einzigen Düse? Wie sind dieselben gebaut?<br />

Ich konnte letzthin in einem Gespräche von<br />

einem Eindüsenvergaser sprechen hören. Ich wurde<br />

mir aber über den Bau nicht klar und möchte Sie<br />

um nähere Beschreibung bitten. G.O. in Z.<br />

Antwort: Es gibt tatsächlich Eindüsenvergaser,<br />

die aber bei uns selten im Gebrauch sind.<br />

Unsere Abbildung verschafft Ihnen einen Begriff<br />

von einem solchen Vergaser. Der Eindüsenvergaser<br />

ist mit einer besonderen Vorrichtung versehen, die<br />

ein Anpas&en des Gasluftgemisches an die Tourenzahl<br />

des Motores erlaubt. Die Einsätze 2 und 3<br />

ermöglichen ein Verändern des Luftquerschnittes<br />

im Vergaser. Der Hebel 4 dient zu ihrer Betätigung.<br />

Er ist mit der Gasdrossel verbunden. Eine<br />

elliptische Nadel 9, die in die Düse 1 eingeführt<br />

wird, kann den Querscbintt der Düse und damit<br />

auch den Benzinzufluss verändern. Mit dem Oeffnen<br />

der Drosselklappe und der Vergrösserung der<br />

Luftzufuhr wird auch die Nadel mehr aus der Düse<br />

herausgezogen. Bei voller Tourenzahl des Motors<br />

und bei vollem Luftzutritt wird die Düsenöffnung<br />

frei.<br />

Der Eindüsenvergaser hat eine praktischere<br />

Form als andere Vergaser. Er nimmt vor allem<br />

weniger Platz in Anspruch. Die Schwimmerkammer<br />

ist ringförmig gebaut und umschliesst die Vergaserkammer.<br />

Im übrigen ist der Vergaser nach den<br />

gleichen Prinzipien gebaut wie die meisten gebräuchlichen<br />

Vergaser. wlt.<br />

Frage 6832. Das Schlagen der Vorderräder.<br />

Mit meinem Wagen ist seit der letzten Reparatur<br />

etwas los, was ich mir überhaupt nicht erklären<br />

kann. Es ist zwar ein reichlich alter H-wagen<br />

aus dem Jahre 1921, aber er hat mich eigentlich<br />

noch nie im Stich gelassen und zieht tadellos Nur<br />

der Brennstoffverbrauch ist ziemlich hoch. Vor allem<br />

ist er für die schlechten Landwege hier gerade<br />

so schön robust, wie ich ihn gebrauchen kann. Vor<br />

einiger Zeit hatte ich einen Vorderfederbruch, hess<br />

die gebrochenen Blätter auswechseln und bei der<br />

Gelegenheit beide Federn etwas aufrichten, da sie<br />

durch den langjährigen Gebrauch schlapp geworden<br />

waren. Seitdem ist mein Wagen wie verrückt. Auf<br />

schlechter Strasse kann ich ihn kaum noch halten.<br />

Die Vorderräder flattern hin und her, ich fahre<br />

Schlangenlinien und komme mir auf dem Wagen<br />

wie besoffen vor. Ich stehe vor einem Rätsel. Ich<br />

habe selbst kontrolliert, und der Inhaber der Reparaturwerkstätte<br />

schwört es, dass an der Lenkung<br />

überhaupt gar nichts gemacht worden sei, und er<br />

weiss auch nicht mehr, was er machen soll,<br />

G. M. in E.<br />

Antwort: Die Lösung des cRätsels» ist ziemlich<br />

einfach. Ihre Reparaturwerkstatt hat des guten<br />

etwas zuviel getan und den Vorderfedern eine zu<br />

starke Sprengung gegeben, d. h. die Blätter zu<br />

stark nach oben gebogen. Dadurch sind die Vorderräder<br />

und die Vorderachse jetzt in einer falschen<br />

Lage zur Lenksäule. Sie Hegern zu tief. Das Flattern<br />

erklärt sich folgendermassen: Beim Federn beschreibt<br />

die Mitte der Feder, an der die Achse befestigt<br />

ist, einen schräg nach hinten gerichteten<br />

Kreisbogen um den vorderen FederboJzen, der Kugelbolzen,<br />

an den die Lenkschubstange angreift, jedoch<br />

einen schräg nach vorn gerichteten Kreisbogen<br />

um das hintere Schubstangenende. Dadurch<br />

entsteht bei jeder kräftigen Federbewegung eine<br />

starke Relativbewegung des Kugelzapfens gegenüber<br />

der Vorderachse, d. h. mit anderen Worten eine<br />

Bewegung der Vorderräder um die Lenkzapfen, die<br />

sich nach aussen als Schlangenlinienfahren ausdrückt.<br />

Die Abhilfe ist leicht: Die Sprengung der<br />

Federn muss soweit verringert werden, dass die<br />

Lenkschubstange eine von hinten nach vorn leicht<br />

geneigte Lage hat, derart, dass die Verlängerung<br />

dieser Linie etwas oberhalb des vorderen Federbolzens<br />

liegt. Dann ist die Relativbewegung zwischen<br />

Vorderachse und Kugelzapfen beim Federn<br />

fast gleich null, da beide Kreisbewegungen leicnt<br />

nach hinten geneigt sind.<br />

wlt.<br />

Frage 6833. Tackende Geräusche im Motor. Ich<br />

lese als Abonnent Ihrer Automobil-Revue in dem<br />

Briefkasten häufig so lehrreiche Ratschläge,' dass<br />

ich Sie auch mal um Aufklärung bitten möchte. Bei<br />

meinem 5/20-PS-Wagen treten tackende Geräusche<br />

im Motor auf, die ich mit dem Tacken eines schiessenden<br />

Maschinengewehrs vergleichen möchte. Wenn<br />

der Wagen bergab fährt, hört das Geräusch auf.<br />

Ich glaubte, es läge an den Ventilen oder den Ventilstösseln<br />

oder an der Nockenwelle. Der Wagen ist<br />

erst ein Jahr alt, er läuft gut; nur das Tacken stört<br />

mich sehr. Ich habe ihn deswegen in einer Reparaturwerkstatt<br />

nachsehen lassen, dort konnte man<br />

nichts finden. Es wurde mir geraten, eine neue<br />

Nockenwelle, neue Stössel und Ventile einbauen zu<br />

lassen, vielleicht höbe sich dann das Uebel. Ich<br />

würde Ihnen für eine Auskunft sehr dankbar sein.<br />

D. A. in H.<br />

Antwort: Es ist vollkommen ausgeschlossen,<br />

dass das tackende Geräusch vom Ventilantrieb<br />

kommt Ventilgeräusche sind nicht der Leistung<br />

des Motors proportional. Im Gegenteil, man hört sie<br />

-am stärksten, wenn man den Motor leer laufen<br />

AUTOMOBIL-REVUE <strong>1928</strong> — KT* 63<br />

lässt und damit möglichst alle anderen Geräusche<br />

abschaltet. Da das Tacken Ihres Motors beim Bergabfahren<br />

aufhört (bei Leerlauf vermutlich auch), so<br />

hängt seine Entstehung mit der Leistung des Motors,<br />

' d. h. mit den Explosionsstössen, zusammen<br />

und verschwindet, wenn die Explosionsstösse bei gedrosseltem<br />

Motor klein sind. Wir nehmen als wahrscheinlichstes<br />

an, dass die Kolbenbolzenlager ausgearbeitet<br />

sind und Spiel haben, so dass durch das<br />

Hämmern des Kolbens unter dem Einfluss der Explosionsstösse<br />

das tackende Geräusch entsteht.<br />

wlt.<br />

Frage 6834. Hypoid-Verzahnung. Ich lese in<br />

einer Anzeige eines amerikanischen Wagens, dass<br />

er in der Hinterachse eine «Hypoid»-Verzahnung<br />

habe. Da ich mir hierunter gar nichts vorstellen<br />

kann, so bitte ich Sie, mir diese Verzahnung in<br />

Ihrem «Briefkasten» zu erklären. Ist die Verzahnung<br />

besser als eine andere? R. V. in F.<br />

Antwort: Die Hypoid-Verzahnung ist eine<br />

Fortentwicklung der sogenannten «Spiral»- oder<br />

kreisbogenförmigen Verzahnung auf dem Wege zur<br />

Schnecke. Bei der normalen Kreisbogenverz,ahnung<br />

liegen die Achsen des treibenden und des getriebenen<br />

Rades in gleicher Höhe, beim Schneckenantrieb<br />

liegt die Schnecke je nach der Drehrichtun?<br />

über oder unter dem getriebenen Rade. Die II y-<br />

poid-Verzahnung ist eine Zwischenzahnung zwiscnen<br />

beiden, indem das treibende Rad etwa in halber<br />

Höhe des getriebenen liegt. Die Zähne fangen bei<br />

dieser Lage bereits an, etwas schraubenförmige Gestalt<br />

anzunehmen und eine Relativbewegung zueinander<br />

zu machen, die zwischen der rein abrollenden<br />

der Kegelräder und der gleitenden einer<br />

Schnecke liegt. Der Vorteil ist, dass sich die einzelnen<br />

Zahneingriffe weiter überdecken und die<br />

Räder geräuschloser laufen. Auch sinkt dadurch<br />

die Beanspruchung des einzelnen Zahnes, d. h. die<br />

Festigkeit steigt. , " wlt.<br />

Frage 6835. Verzogenes VenfH. Ich habe kürzlich<br />

beim Ersetzen einer Ventilfeder bemerkt, dass<br />

sich das betreffende Ventil in seiner Führung nur<br />

bis zu einem gewissen Grad leicht drehen liess und<br />

sich bei forciertem Weiterdrehen festklemmte Woran<br />

kann das liegen? Die Ventilführung ist auf alle<br />

Fälle nicht zu eng, zeigt sie doch eine Abnützung<br />

von etwa zwei Zehntel Millimeter. F. Z. in V.<br />

Antwort: Das Ventil hat sich allem Anschein<br />

nach unter dem Einfluss der Hitze verzogen, d. h.<br />

sein Teller sitzt schief auf dem Schaft. Ein verzogenes<br />

Ventil kann nicht mehr richtig abdichten und<br />

lässt sich auch nicht mehr durch Einschleifen dicht<br />

kriegen. Die einzige Lösung ist die eines Ersatzes<br />

und zwar dürfen Sie damit nicht zu lange zuwarten,<br />

weil das verzogene Ventil sonst auch noch seinen<br />

Sitz im Zylinderblock beschädigt. wlt.<br />

l»WiWiiiuninnmm t>iw»imim»imii»»»''<br />

Juristischer Sprechsaa)<br />

I. k. _ .<br />

Anfrage 656. Ankauf eines fehlerhaften Wagens.<br />

Vor kaum drei Monaten kaufte ich einen Wagen,<br />

mit dem ich schon von Anfang an nicht zufrieden<br />

sein konnte, weil er stetsfort «hinkte». Der Verkäufer<br />

verspricht, den Fehler zu beheben durch Einbau<br />

eines Oelabstreifringes an sämtlichen Kolben.<br />

Ich habe wiederholt chargiert reklamier^ jedoch bis<br />

heute eine schriftliche Zusage auf Behebung der gerügten<br />

Mängel nicht erhalten. Ausserdem fällt es<br />

mir schwer, den Wagen, den ich tagtäglich zur<br />

Reisetätigkeit unbedingt benötige, mehrere Tage zu<br />

entbehren. Zu all dem glaube ich nicht, dass der,<br />

Fehler durch den genannten Einbau behoben wird,l<br />

sondern bin der Meinung, dass der Fehler in der<br />

Gaszufuhr liegt. Die Explosionskammer der beiden;<br />

mittleren Kolben, d. h. des 2. und 3., und des 4.|<br />

und 5. Kolbens sind nur durch eine kleine Scheide-|<br />

wand getrennt, jedoch gegeneinander offen, während<br />

die Gaszufuhr zum 6. und 1. Zylinder besonders<br />

geführt wird. Nun hinkt stets der 1. oder der<br />

6. Kolben, und der Grund dazu liegt meines Erachtens<br />

einzig in der Gaszufuhr. Es ist mir übrigens<br />

bekannt, dass auch andere Wagen dieser Marke<br />

denselben Fehler aufweisen, so dass es sich allem.<br />

Anscheine nach um einen Konstruktionsfehler<br />

handelt.<br />

Da ich den Wagen gekauft habe gegen Tausch!<br />

eines alten Wagens, eine grössere Zahlung und den.<br />

Rest gegen einiee Monatswechsel, bin ich wahrscheinlich<br />

zur Zahlung einfach verpflichtet. Oder,<br />

gibt es einen Weg, die Akzepte vorläufig nicht einzulösen?<br />

Bin ich gezwungen, während der Zeit, da ichl<br />

den Wagen zur Verfügung stellen muss zur Behebung<br />

der Fehler, einen anderen Wagen auf meine<br />

Kosten zu mieten?<br />

J. 0. in St.<br />

Antwort: Wir müssen bei der Beurteilung<br />

Ihrer Anfrage davon ausgehen, dass Sie bemerken,<br />

es sei Ihnen bekannt, dass der betr. Wagen aus einer<br />

Fabrik stammt, deren übrige Wagen alle denselben<br />

Konstruktionsfehler aufweisen. War Ihnen dies<br />

nämlich schon bei Kaufabschluss bekannt, so haftet<br />

der Verkäufer nicht; d. h. Sie können den Kauf<br />

weder rückgängig machen noch Ersatz des Minderwertes<br />

der Sache fordern.<br />

Ist dies nicht der Fall, so gilt folgendes: Soviel<br />

wir aus Ihrem Brief entnehmen, .reklamierten Sie<br />

rechtzeitig, sobald Sie zur Kenntnis der Mängel gekommen<br />

sind. Der Verkäufer haftet dann dem<br />

Käufer für zugesicherte Eigenschaften und dafür,<br />

dass die Sache keine körperlichen Mängel aufweist,<br />

die ihren Wert oder ihre Tauglichkeit aufheben oder<br />

erheblich mindern. Der Verkäufer haftet auch, wenn<br />

er die Mängel nicht gekannt hat. Dies ist ja in<br />

Ihrer Situation gegeben. Sie können gerichtlich vorgehen<br />

und, wie oben erwähnt, Wandelung oder Minderung<br />

anstrengen und überdies bei Verschulden des<br />

Verkäufers Schadenersatzansprüche stellen.<br />

Was aber vor allem zu tun ist: Sie müssen den<br />

Verkäufer bei seinem Versprechen, die Mängel zu beheben,<br />

behaften; gelingt dies nicht, so müssen Sie<br />

wie oben erwähnt vorgehen. * '•<br />

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