28.02.2018 Aufrufe

E_1928_Zeitung_Nr.073

E_1928_Zeitung_Nr.073

E_1928_Zeitung_Nr.073

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

In diesem einfachen Apparat kann man einen<br />

weit höheren Druck erzeugen als der tracht.<br />

W. in St.<br />

miger oder bekiester Bodön kommen nicht in Be-<br />

Kompressionsdruck beträgt und damit die<br />

Gewähr erreichen, dass Kerzen, die im Apparat<br />

funktionieren, bestimmt auch im Motor<br />

anstandslos arbeiten werden.<br />

Ein einfaches Mittel um festsitzende Kolbenbolzen<br />

herauszunehmen ist der Kolbenbolzenlöser.<br />

Er besteht, wie aus der beigefügten<br />

Abbildung zu ersehen ist, aus einem<br />

Stahlband, das an einem durchbohrten Gehäuse<br />

so befestigt ist, dass der Kreisdurchmesser<br />

aes Stahlbandes reguliert werden<br />

kann. Eine Schraube, die in das Gehäuse<br />

eingelassen ist, ermöglicht das Herauszwängen<br />

des Kolbenbolzens.<br />

Der Kolbenbolzenlöser wird einfach um<br />

den Kolben gelegt und die Schraube auf den<br />

Kolbenbolzen gerichtet. Durch Anziehen der<br />

Schraube weicht der Kolbenbolzen langsam<br />

zu seinem Loche heraus, ohne dass dabei der<br />

Kolben nur im geringsten beschädigt wird.<br />

Der Kolbenbolzenlöser leistet in der Werkstatt<br />

des Automobilisten wertvolle Dienste.<br />

T«»«Hn<br />

Sv»a*e«lax«aua 1<br />

Frage 6822. Brüskes Bremsen und Schleudern.<br />

Ich besitze einen 6-Zylinder-Wagen, der im Laufe<br />

der Zeit schon einige Male, jedoch ganz unbedeutend,<br />

geschleudert hat, d. h. es war mehr ein sogenanntes<br />

« Schwänzen».<br />

Diese Woche jedoch fuhr ich bergabwärts auf<br />

einer breiten Strasse mit ca. 40 kra Geschwindigkeit.<br />

Ich kenne diese Strasse ganz genau. Beim<br />

Näherkommen an eine Kurve bremste ich zirka<br />

20 Meter vorher ab, so dass ich das Tempo von<br />

30 km hatte, ehe ich in die Kurve einfuhr. Auch<br />

hier ist die Strasse sehr breit und komplett übersichtlich,<br />

so dass das Tempo nicht als zu schnell<br />

betrachtet werden kann für diese Kurve. Wenn es<br />

nicht bergabwärts ginge, wären 60 km nicht zu<br />

schnell.<br />

Der Wagen fing zu schleudern an, bevor ich in<br />

der Kurve war. Ich konnte ihn zweimal vom<br />

Strassenbord wegbringen, dann folgte er dem<br />

Steuer nicht mehr und schoss über das Straseenbord<br />

hinaus. Haben Sie irgend eine Vermutung<br />

über die Ursache des Schleuderns? Die gewöhnlichen<br />

Grunde: Zu schnelles Fahren, nasser, leh-<br />

Antwort: Das Schleudern rührt sehr oft von<br />

zu schroffem Bremsen her. Vielleicht haben Sie zu<br />

rasch auf das Bremspedal gedrückt und dabei<br />

gleichzeitig noch ausgekuppelt. Brüskes Bremsen,<br />

verbunden mit gleichzeitigem Auskuppeln, begünstigt<br />

in hphem Masse das Schleudern, denn die<br />

regelmässige Bremswirkung des Motors wird durch<br />

das Auskuppeln unterbrochen. Wird hingegen nicht<br />

ausgekuppelt, so ist nur noch eine geringere Schleuderwirkung<br />

möglich, denn Sie können den Anfängen<br />

des Schleuderns durch Gasgeben wehren. Die<br />

Räder saugen sich dann am Boden fest und haben<br />

das Bestreben, den Wagen wieder in der Richtung<br />

vorwärts zu treiben, der ihnen von der Lenkung<br />

vorgeschrieben wird.<br />

Wir empfehlen Ihnen, entgegen der Praxis vieler<br />

Fahrlehrer, zum Bremsen nie auszukuppeln.<br />

Nur wenn Sie den Wagen zum Stillstand bringen<br />

wollen, dann können Sie zuerst das Gas wegnehmen,<br />

dann auskuppeln und zuletzt die Bremsen<br />

benützen. Die Bremsen sollen immer sukzessive,<br />

nio aber schroff betätigt werden. wlt.<br />

Frage 6883. Lastwagen-Rentabilität. Für unsere<br />

Geschäftszwecke beabsichtigen wir, einen 2% T-<br />

Lastwagen anzuschaffen, da diese Type unseren<br />

Bedürfnissen und Lade-Gewichten am basten entspricht.<br />

Nun müssen wir einmal wöchentlich, jahraus,<br />

jahrein eine Fracht ausführen, bestehend aus<br />

4—5 T auf 30 km Distanz ebenen Weges Rückfahrt<br />

leer Wir haben nun daran gedacht, einen 1,5 T-<br />

Anhäuger anzuschaffen, den wir für diese wöchentliche<br />

Sonderfahrt benützen. Ist dies rentabel and<br />

wird dadurch ein normaler 2% T-Wagen nicht überanstrengt?<br />

Oder wäre es richtiger, die wöchentliche<br />

Fuhre von 4—5 T in zwei Malen mit dem<br />

2 l A T-Wagen ohne Anhänger auszuführen. Wir<br />

möchten gerne aus der praktischen Erfahrung von<br />

Lastwagen-Besitzern eine Ansicht hören.<br />

M. W. in B.<br />

Frage 6884. Oberflächenvergaser. In einem<br />

autotechnischen Büchlein las ich vor einigen Tagen<br />

eine summarische Beschreibung über die ältesten<br />

Automobilmotoren. Darin war unter anderem auch<br />

von der Oberflächenvergasung die Rede. Es hiess<br />

da, der Kolben sauge den Brennstoff direkt aus<br />

dem Brennstoffbehälter heraus ohne Zerstäubung.<br />

Jener Verfasser flocht in den Text noch die Bemerkung<br />

ein, der Oberflächenvergaser werde ja<br />

heute von den Konstrukteuren wieder zu Ehren gezogen.<br />

Da mich die Oberflächenvergasung interessiert,<br />

möchte ich Sie um einige Auskunft ersuchen.<br />

F. E. in B.<br />

Antwort: Bei alten Motoren der «automobilistischen<br />

Steinzeit» stand tatsächlich die Oberflächenvergasung<br />

in Anwendung. Der damalige Konstrukteur<br />

kannte die eigentliche Zerstäubung noch nicht<br />

und bildete daher den Brennstoffbehälter als «Vergaser»<br />

aus. Eine Ansaugleitung zog das Gas aus<br />

dem Behälter direkt in den Zylinder. Eine Klappe,<br />

die in die Ansaugleitung eingelassen war, diente<br />

zur Regulierung der Zufuhr. Auch die Luftzuführung<br />

konnte separat reguliert werden.<br />

Der Kolben zog bei diesen alten Motoren das<br />

Gas, das sich im Behälter zum Teil selber vergast<br />

hat, zusammen mit der Luft in den Zylinder. Eine<br />

Zerstäubung, wie sie mit Düsen und Zerstäubern<br />

erreicht werden kann, fand hier nicht statt. Die<br />

schlechte Federung der damaligen Fahrzeuge leistete<br />

das ihrige, um. die Vergasung mit Zwischen«*<br />

AUTOMOBIL-REVUE <strong>1928</strong> 73<br />

fällen zu stören. Wenn man dazu bedenkt, dass<br />

die damaligen Motoren meistenteils Einzylindermotoren<br />

waren, so muss es uns nicht wunder nehmen,<br />

wenn der Wagenlenker fortwährend mit der<br />

Regulierung der Gaszufuhr Schwierigkeiten hatte.<br />

Auf der anderen Seite hat die Oberflachenvergasung<br />

im Prinzip doch einen Vorteil, der wohl<br />

zu schätzen ist. Der Motor saugt eben nicht vernebeltes<br />

Benzin, sondern vollständig vergastes Benzin<br />

aus dem Bronnstoffbehälter an.<br />

In der beiliegenden Skizze, einem neueren Versuch<br />

zur Anwendung der Oberflächenvergasung, ist<br />

der Brennstoffbehälter als Schwimmerkammer ausgebildet.<br />

Das Benzin gelangt durch eine düsenartige<br />

Oeffnuug in den eigentlichen Vorgaserraum.<br />

Die Luft wird vom Kolben durch eine grosso Rohrleitung<br />

in den Vergaser gesaugt, dort streicht sie<br />

an einem düsenartigen Bronnstoffkanal vorbei und<br />

nimmt die Gase mit,

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!