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E_1928_Zeitung_Nr.098

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Unfahrbarkeit einen solchen Grad, dass auf<br />

dem Kongress die Forderung einer neuen Revolution<br />

laut wurde, «einer Revolution der<br />

gesamten Verkehrswirtschaft».<br />

Die Behörden konnten darauf allerdings erwidern,<br />

dass die wissenschaftliche Forschung<br />

auf diesem Gebiet unablässig bemüht ist, eine<br />

Besserung dieser Zustände herbeizuführen.<br />

Zahlreiche Institute und Laboratorien sind mit<br />

der experimentellen Untersuchung des Grundes<br />

der russischen Strassen beschäftigt, eingerichtete<br />

«Musterwege» dehnen sich heute<br />

schon über 1000 km aus, sie haben aber freilich<br />

den Nachteil, dass diese Strassen für den<br />

Verkehr gesperrt bleiben. (!) Viele Mischungen<br />

und Baustoffkombinationen seien bereits<br />

hr jenen Laboratorien hergestellt worden, mit<br />

denen die heute unfahrbaren Strassen, sobald<br />

die Finanzen des Reiches es nur gestatten<br />

werden, gepflastert werden sollen. Indes, aus<br />

den Beratungen desselben Kongresses ging<br />

hervor, dass, ausser einem schreienden Geldmangel,<br />

auch noch ein solcher an Verkehrsspezialisten<br />

herrscht. So haben die Verkehrsabteilung<br />

der technischen Hochschule, in Kiew<br />

im Laufe von zehn Jahren nur 13 Mann abselviert,<br />

was wohl wiederum daraus zu erklären<br />

ist, dass die völlig ungenügenden Strassenbauten<br />

in Russland nur geringe Beschäftigungsmöglichkeitn<br />

für Spezialisten mit abgeschlossener<br />

Bildung bieten. So entstand denn<br />

im Reiche ein Zauberkreis, in dem der Stand<br />

des Verkehrs auf die Entwicklung der Wirtschaft<br />

und des Handels zurückwirkt und den<br />

auch der Kongress nur imstande war festzustellen,<br />

nicht aber zu sprengen. a. c.<br />

««••••••!!iR<br />

Arlbergpass unpassierbar. Das Touristikbureau<br />

der Sektion Zürich des A. C. S. gibt bekannt, dass<br />

der Arlbergpass wegen starken Schneefalles für den<br />

Autoverkehr unpassierbar geworden ist. Für Fahrten<br />

nach Salzburg—Wien eignen sich nunmehr folgende<br />

Strassenzüge arn besten: Zürich—Lindau—<br />

München—Rosenheim—Salzburg oder Zürich—Lindau^—Kempten—Füssen—Reutte—Lermoos—Fernpass<br />

—•Nas&ereith—Innsbruck.<br />

Zum Ausbau der wichtigen Strasse Wlnterthur-Frauenfeld<br />

will erfreulicherweise<br />

auch die Gemeinde Islikon das ihrige beitragen.<br />

In einer kürzlich stattgefundenen Gemeindeversammlung<br />

wurde der Antrag gutgeheissen,<br />

das Strassenstück von der Kantonsgrenze<br />

bis zum Bahnübergang Islikon in<br />

Kleinsteinpflästerung, mit seitlichen Radfahrer-<br />

und Fussgängerstreifen ausführen zu<br />

lassen. Die Kosten werden auf zehn Jahre<br />

Verteilt, ohne dass wegen dieser Ausgabe<br />

der Steuerfuss erhöht werden müsste. Durch<br />

diesen fortschrittlichen Beschluss wird endlich<br />

eines der bis anhin noch notleidenden<br />

Teilstück© dieser Route modernisiert und<br />

werden Anwohner wie Strassenbenutzer<br />

gleicherweise das einmal durchgeführte<br />

Werk als Wohltat begrüssen. z.<br />

Die neue Verkehrsordnung Berlins, die<br />

wahrscheinlich ab 1. Januar 1929 in Kraft<br />

treten wird und die alten 230 verschiedenen<br />

Bestimmungen aufhebt, sieht eine neue Strasseneinteilung<br />

vor, wonach in Zukunft nur<br />

noch Haupt- und Nebenstrassen unterschieden<br />

werden sollen. Eine merkwürdige Bestimmung<br />

geht dahin, dass in den Verkehrsstrassen<br />

erster Ordnung das Wenden und<br />

das Parkieren in der Zeit von 8—19 Uhr verboten<br />

sein soll. Diese Bestimmung kommt<br />

nicht nur einem Park-, sondern auch einem<br />

Belade- und Entladeverbot gleich, das die<br />

Interessen der in diesen Strassen lokalisierten<br />

Gewerbetreibenden selbstverständlich<br />

aufs schwerste gefährdet.<br />

Die neue Ordnung sieht auch eine Aenderung<br />

im Vorfahrrecht vor. Das auf einer<br />

Hauptverkehrsstrasse befindliche Fahrzeug<br />

wird von nun an den Vortritt haben. Auf<br />

allen Plätzen wird der Kreisverkehr eingeführt.<br />

Vor einer Kreuzung darf nur in einem<br />

Abstande von 15 Metern parkiert werden,<br />

sofern an der Kreuzung eine automatische<br />

Verkehrsregelung besteht. Einen breiten<br />

Raum nehmen die Bestimmungen über die<br />

Zeicbengebung ein. Für Pferdelenker ist die<br />

Zeichengabe mit der Peitsche untersagt worden.<br />

Lastfahrzeuge dürfen die Schienenstränge<br />

der Strassenbahn nicht mehr benützen,<br />

wenn rechts genügend Raum zum Fahren<br />

vorhanden ist. Die Höchstgeschwindigkeit<br />

für Lastfahrzeuge von 5,5 Tonnen ist<br />

auf 40 Kilometer, über 5,5 Tonnen auf<br />

30 Kilometer unter der Bedingung festgesetzt<br />

worden, dass diese Fahrzeuge mit Luftbereifung<br />

ausgestattet sind. Bei Vollgummireifen"<br />

betragt die Höchstgeschwindigkeit nur 25<br />

Kilometer.<br />

-t.<br />

Zur Vereinheitlichung der internationalen<br />

Verkehrsgesetzgebung. In der Berliner Presse<br />

erliess jüngst ein angesehener Jurist einen<br />

ÄUTOMÖBTL-REVUE<br />

Aufruf an die führenden Rechtswissenschaftler<br />

auf dem Gebiet© der Verkehrsgesetzgebung,<br />

sich zu einem Kongress zusammenzufinden,<br />

um die Schaffung eines Weltmotorfahrrechtes<br />

zu erörtern. Der Initiant wies vor<br />

allem daraufhin, wie mit der Internationalisierung<br />

des Automobil Verkehres die Verschiedenartigkeit<br />

der Verkehrsbestimmungen<br />

der einzelnen Länder als ein Hemmnis empfunden<br />

wird. Als Beispiel werden u. a. auch<br />

die «Unzahl von Vorschriften, über die sich<br />

ein die Schweizer Grenze passierender Automobilist<br />

orientieren muss, und die für jeden<br />

Kanton verschieden lauten», zitiert.<br />

Die praktische Unmöglichkeit, sich für eine<br />

kürzere Reise in einem fremden Lande mit<br />

all den dort geltenden Bestimmungen vertraut<br />

zu machen, führt zu einer Erhöhung der<br />

Verkehrsunfälle, weswegen ein einheitliches,<br />

internationales Verkehrsrecht immer dringender<br />

notwendig wird. Gerade bezüglich des<br />

Ueberholens, das Ausweichen an Strassenkreuzungen,<br />

der Winkzeichen und weiteren<br />

Verkehrssignale, bestehen derart verschiedene<br />

Codificationen und Auffassungen, dass<br />

eine einheitliche Regelung für alle diejenigen<br />

Länder, welche für den internationalen Autoreiseverkehr<br />

in Betracht kommen, ein dringendes<br />

Gebot wird. Es wäre nur zu begrüssen,<br />

wenn die nationalen Verbände, zusammen<br />

mit den Landesbehörden, diesen Aufruf<br />

beachten und ihm Folge leisten wollten.<br />

Schon eine erste Konferenz, die nur orientierenden<br />

Charakter haben könnte, dürfte für<br />

die interessierten Länder von grosser Bedeutung<br />

sein. Es könnte dort der Grundstein<br />

für eine gemeinschaftliche, erfolgreiche Arbeit<br />

gelegt werden. b.<br />

Die Verkehrserziehung der englischen Jugend.<br />

Wie schon verschiedentlich erwähnt,<br />

führt die «Safety First»-Organisation in den<br />

Schulen Preisausschreiben durch, an welchen<br />

sich die Schü'er in der Weise beteiligen,<br />

dass sie Aufsätze über die Gefahren der<br />

Strasse und das korrekte Verhalten auf dem<br />

Schulweg einzureichen haben. Während vor<br />

wenigen Jahren etwa 230 Schulen im Schulkreis<br />

der Grafschaft London an diesem Wettbewerb<br />

vertreten waren, wuchs die Beteiligung<br />

dieses Jahr auf 1320 Lehranstalten. Die<br />

Zahl der eingelieferten Arbeiten hat sich<br />

ebenfalls entsprechend vermehrt und stieg<br />

im nämlichen Zeitraum von 41,000 auf 182,000<br />

Aufsätze. Welche Bedeutung diesen Bestrebungen<br />

beigemessen wird, geht wohl daraus<br />

hervor, dass ein Mitglied des königlichen<br />

Hauses, Prinzessin Mary, zusammen<br />

mit dem Minister des Innern, die diesjährige<br />

Preisverteilung vornahm. Bei den offiziellen<br />

Ansprachen wurde mit besonderem Nachdruck<br />

auf den Erfolg der Verkehrserziehung<br />

der Jugend hingewiesen. Es lässt sich in der<br />

Unfallstatistik einwandfrei nachweisen, indem<br />

die Beteiligung der Schuljugend an den<br />

Kollisionen von Jahr zu Jahr abnimmt, während<br />

die Zahl der «erfahrenen» Erwachsenen,<br />

welche zufolge eigener Unachtsamkeit<br />

dem Verkehr zum Opfer fallen,, leider immer<br />

noch im Steigen begriffen ist. Die 200<br />

ersten Preisträger wurden mit Erinnerungsmedaillen<br />

und Barpreisen bedacht und weiteren<br />

500 Schülern händigte die Jury Urkunden<br />

aus. Die besten Arbeiten wurden von<br />

zwei zehn- und dreizehnjährigen Mädchen<br />

und einem zwölfjährigen Jungen eingereicht.<br />

Eine Automobilstrasse von Prag nach<br />

Kbely. Prag entwickelt sich je länger je mehr<br />

als zentraleuropäischer Knotenpunkt des<br />

Flugverkehrs. Der eigentliche Flugplatz jedoch<br />

liegt neun Kilometer von der Stadt entfernt<br />

in Kbely. Allerdings steht Prag in bezug<br />

auf die schwere Erreichbarkeit des<br />

Flughafens nicht allein. Le Bourget und<br />

Croydon sind vom Zentrum von Paris und<br />

London fast doppelt so weit entfernt und der<br />

Weg zu diesen beiden Flughäfen führt zumeist<br />

durch gut frequentierte Strassen, so<br />

dass zur Erreichung der Flughäfen mit einer<br />

vollen Stunde gerechnet werden muss.<br />

Aehnlich ist die Situation in Wien und Budapest.<br />

Ein© Ausnahme bildet der Berliner<br />

Flughafen Tempelhof, dessen Entfernung<br />

vom Stadtzentrum nur vier Kilometer beträgt.<br />

Die beste Verbindung zwischen Stadt<br />

und Flugp'atz bietet unbedingt das Automobil<br />

und deshalb ist man in Prag zur Ansicht<br />

gekommen, Stadt und Flugp'atz durch<br />

eine Automobilstrasse zu verbinden. Obersektionsrat<br />

Ingenieur Janak im Arbeitsministerium<br />

schlägt diesen Gedanken zur Ausführung<br />

vor und glaubt, dass die nach modernsten<br />

Prinzipien zu erbauende, also<br />

staubfreie Strasse auch für den Autobusverkehr<br />

geeignet wäre und so den Massenverkehr<br />

fördern würde. Die Baukosten würden<br />

sich auf insgesamt 25 Millionen tschechischer<br />

Kronen stellen.<br />

-ei-<br />

Die Modernisierung der österreichischen<br />

Strassen. Das österreichische Bauprogramm<br />

für 1929 sieht eine bedeutende Erhöhung der<br />

Budgetsumme für Instandsetzung und N-euerstellung<br />

von Strassen vor. Im Bundesvoranschlag<br />

sind für Strassenbauten 33,4<br />

Millionen Schilling vorgesehen. -t.<br />

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