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E_1929_Zeitung_Nr.040

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ist bei uns ganz plötzlich vorgedrungen und<br />

wird schon in nächster Zeit seine Vorzüge<br />

im Berner Stadtomnibusbetrieb und an anderen<br />

Orten beweisen. Es wird ihm nachgerühmt,<br />

die Betriebskosten auf einen Drittel<br />

der früheren Kosten zu reduzieren. Eine<br />

Tatsache, die speziell im Omnibusbetrieb<br />

der Städte einer Umwälzung rufen wird.<br />

Wir werden bei Gelegenheit auf diese neue<br />

schweizerische Konstruktion eines Dieselmotors,<br />

die von anderen Konstruktionen<br />

abweicht, die bereits früher im Auslande<br />

auf den Markt gebracht wurden, zu sprechen<br />

kommen.<br />

Für den Betrieb und die Sicherheit der<br />

Autobusse und Lastfahrzeuge gewinnt die<br />

Motorbremse immer mehr an Ansehen.<br />

Man darf sagen: ihre Anwendung monopolisiert<br />

sich. Der Motor wird durch die<br />

Motorbremse in einen Kompressor umgewandelt,<br />

der reine Luft zusammenpresst<br />

und dadurch den Motor selber und seine<br />

Antriebsorgane abbremst. Die Motorbremse<br />

ist imstande, bis zu 80 Prozent der Motorleistung<br />

abzubremsen.<br />

'<br />

Als letzte Neuheiten und Umwälzungen<br />

zählen wir auf: Die Verwendung von Kautschuk<br />

zur Aufhängung des Motors und der<br />

Federung. Das Aufkommen der Sechsradwagen<br />

mit zwei Antriebsachsen, wobei das<br />

Tellerrad des ersten Differentials von einer<br />

Schnecke und das des zweiten Differentials<br />

durch Doppel-Kegelräder angetrieben wird.<br />

Eine weitere Sechsradwagenkonstruktion<br />

verwendet doppelte Kardanwellen. Diese<br />

kurze Aufzählung mag genügen, um zu beweisen,<br />

dass bei den Schwergewichten eine<br />

ganze Anzahl interessanter oder sogar umwälzender<br />

Konstruktionen im Anzug sind.<br />

Wir haben den Eindruck, unsere schweizerische<br />

Motorfahrzeug-Industrie und die<br />

Karosserie-Industrie, die mit ihr eng zuarbeitet,<br />

werde ihre hervorragende<br />

Stellung in den nächsten Jahren durch<br />

einen reichhaltigen Standard bewährter<br />

Konstruktionen, wie auch durch Neukonstruktion<br />

sicher behaupten können. wlt.<br />

Tech SB»<br />

Frage 7178. Entfernung von Kalkstein im Kühler.<br />

Welches ist das beste Mittel, um einen seit<br />

18 Jahren in Betneb stehenden Automotor von angesetztem<br />

Kalkstein zu befreien und wie soll ea<br />

angewandt werden ? Kann mir ein Leser des Blattes<br />

ein Verfahren beschreiben oder Mittel angeben ?<br />

J. H. in G.<br />

Frage 7179. Diebstahlsicherung. Als viel jähriger<br />

Automobilist ist es dem Schreiber dies schon<br />

öfters aufgefallen, dass man gegen die immer wieder<br />

gemeldeten Autodiebstähle kein einfaches, sicher<br />

wirkendes Mittel zur Verfügung hat. Man sollte<br />

glauben, das allereinfachste wäre doch ein nur mit<br />

Schlüssel zu öffnender Verschluss der Benzinzuleitung<br />

oder wieder ein möglichst unauffälliger<br />

Verschluss der Kühlerhaube oder am besten beides<br />

miteinander. Bei der Kühlerhaube denkt sich der<br />

Schreiber nur ein gewöhnliches Sicherheitsschloss<br />

mit nach aussen kaum sichtbarem (verdecktem)<br />

Schlüsselloch. Gibt es eventuell bereits Firmen (ev.<br />

Nähe Zürich), die bereits für solche Arbeiten bekannt<br />

sind? Diesbezügliche Mitteilungen aus dem<br />

Leserkreis übermittelt die Redaktion. R. B. A.<br />

Frage 7180. Messung des Pneuluftdruckes während<br />

der Fahrt- leb habe seinerzeit gehört, eine<br />

deutsche Erfindung ermögliche die Messung des<br />

Pneuluftdruckes während der Fahrt. Es würde<br />

mich interessieren, heute wiederum näheres zu vernehmen.<br />

A. G. in Th.<br />

Antwort : Die Möglichkeit, den Pneuluftdruck<br />

während der Fahrt verändern und prüfen zu können,<br />

wäre beim luftbereiften Lastwagen besonders<br />

erwünscht. Der Luftdruck liesse sich dadurch jederzeit<br />

der Beladung des Fahrzeuges anpassen, womit<br />

eine wesentliche Schonung der Reifen, des Wagens<br />

und seines Führers erzielt würde.<br />

Ein Deutscher, namens Karl Schmidt, hat vor<br />

etwa drei Monaten eine Lösung dieses Problems<br />

zum Patent angemeldet, nachdem Versuche an<br />

einem Lastwagen die gute Brauchbarkeit der Konstruktion<br />

erwiesen haben sollen.<br />

AUTOMOBIL-REVUE <strong>1929</strong> — N° 40<br />

Der zum Aufpumpen der Reifen erforderliche<br />

Luftdruck wird entweder durch eine vom Motor angetriebene<br />

Pumpe erzeugt oder aus einer mitgeführten<br />

Stahlflasche bezogen. Am Instrumentenbrett<br />

des Wagens ist ein Verteiler mit Druckmessern<br />

vorgesehen, der die komprimierte Luft wahlweise<br />

den vier Rädern zuzuführen gestattet. Zudem<br />

können mit diesem Verteiler zwei oder alle<br />

Reifen durch einfaches Verbinden auf gleichen<br />

Druck gebracht weiden.<br />

Anachluss der Druckleitung a!n der sich drehenden<br />

Radnabe.<br />

Die grösste Schwierigkeit des Problems besteht<br />

darin, Druckluftverluste beim Debergang der feststehenden<br />

Leitung zum drehenden Rad zu vermeiden.<br />

Durch ein Rückschlagventil K ist jedoch bei<br />

der vorliegenden Konstruktion dafür gesorgt, dass<br />

sich die zum Reifen führende Leitung automatisch<br />

abscbliesst, wenn nicht an der Übergangsstelle ein<br />

üeberdruck vorhanden ist. und dieser Ueberdruck<br />

wird nur erzeugt, wenn der Luftdruck in den Reifen<br />

gemessen oder erhöht werden soll. Sobald dabei<br />

die Uebergang&stelle unter Druck, steht, wird das<br />

Anschlussstück C durch den Luftdruck selbst etwas<br />

nach aussen und damit gegen einen Dichtungsring<br />

gepresst, während es sonst mit etwas Spiel auf der<br />

Nabe aufgepasst ist. Die Zufuhr der Druckluft<br />

zum üebergangsstück C erfolgt durch das Rohr B<br />

bzw. einem damit verbundenen Hochdruckschlauch.<br />

Wie der Luftdruck anderseits wahlweise wieder<br />

vermindert werden kann, ging aus der Patentschrift<br />

nicht hervor. Wir haben seither die Erfindung<br />

nicht mehr verfolgt; vielleicht kann Ihnen aber ein<br />

Leser darüber weitere Auskunft erteilen. wlt.<br />

Fraga 7181. Störungen bei Vollgas. Seit Januar<br />

1928 fahre ich eine Limousine 6 Zylinder 25 PS und<br />

bin mit derselben sehr zufrieden gewesen. In letzter<br />

Zeit mache ich jedoch die Beobachtung, dass, wenn<br />

ich mit Vollgas fahre, d. h. eine Geschwindigkeit<br />

von 70 bis 80 km, nach kurzer Zeit der Motor nicht<br />

mehr ziehen will. Nehme ich dann Gas weg und<br />

verringere die f Geschwindigkeit auf 50 km, arbeitet<br />

der Motor wieder ruhig und kann ich nach kurzer<br />

Zeit die Geschwindigkeit dann auf 60 bis 70 km<br />

steigern Es entstehen Fohlzündungen, und man hat<br />

das Gefühl, als wenn der Verj-aser zu wenig Betriebsstoff<br />

bekommt. Die Benzinleituns und die Düsen<br />

sind jedoch in Ordnung. Ebenfalls sind die<br />

Kerzen sauber und der Olstand genügend. Am Betriebsstoff<br />

kann es auch nicht liegen, da ich die verschiedensten<br />

Marken probiert habe. Ein mir befreundeter<br />

Fachmann ist der Meinung, dass sich<br />

auf den Kolben Kohle angesammelt hat, welche bei<br />

hoher Tourenzahl glühend wird und dadurch das<br />

ordnungsmässige Arbeiten des Motors beeinträchtigt.-Bevor<br />

ich nun den Wagen in Reparatur c«be,<br />

erlaube ich mir die Anfrage, ob Sie mir die Ursache<br />

angeben können. C. 0. in G.<br />

Antwort: Es ist möglich, dass der Ihnen<br />

befreundete Fachmann recht hat, und dass der Fehler<br />

Ihres Motors nur auf zu starker Oelkohlebildung<br />

beruht. Es kommen allerdings auch andere<br />

Fehler in Betracht, die vorher einer Nachprüfung<br />

bedürfen.<br />

Zunächst untersuchen Sie noch einmal gründlich,<br />

ob nicht doch vielleicht die Betriebsstoff Zuführung<br />

irgendwie gehemmt wird. Insbesondere prüfen<br />

Sie das Reinigungssieb vor dem Vergaser. Wenn<br />

Sie dies alles in Ordnung finden, können Sie übermässige<br />

Oelkohlebildung daran feststellen, dass Sie<br />

eine steile Steigung im direkten Gang bei voll geöffneter<br />

Drosselklappe und langsam laufendem Motor<br />

hinauffahren, d. h. den Motor ein bisschen quälen<br />

(was man sonst im allgemeinen nicht tun soll).<br />

Wenn hierbei klopfende Geräusche auftreten, hat<br />

sich sicherlich zuviel Oslkohle gebildet.<br />

Für wahrscheinlich halten wir, dass an dem<br />

Versagen Ihres Motors die Ventile mit schuld sind.<br />

Insbesondere glauben wir an eine Verschmutzung<br />

der Ventilschäfte, die dazu geführt hat, dass die<br />

Bewegung der Ventile gehemmt wird und die Federn<br />

nicht mehr kräftig g

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