E_1930_Zeitung_Nr.013
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NM3<br />
II. Blatt<br />
BERN, 14. Februar 1030<br />
II. Blatt<br />
BERN. 14. Februar 1Q30<br />
Tcidhin* Rundschau<br />
Eine vielversprechende<br />
Entdeckung<br />
in der Schmiermitteltechnik<br />
stellt die' in einem Bericht von Dr. Röseniheim,<br />
einem Fachmann des englischen' National<br />
Physical Laboratory, eingehend beihandelte<br />
Entdeckung zweier englischer Ingenieure<br />
dar, wonach Oele und andere<br />
Schmiermittel unter gewissen Umstände»<br />
elektrolytische Eigenschaften annehmen odei<br />
anderseits durch Ausnützung dieser elektrolytischen<br />
Eigenschaften zur Ablagerung von<br />
Metall an die Reibflächen veranlasst werden<br />
können. Schon lange galt es als eine bekannte<br />
Tatsache, dass bei Zahnrädern und<br />
andern Maschinenteilen, die der Einwirkung<br />
sehr rasch aufeinanderfolgender örtlicher Beanspruchungen<br />
unterworfen sind, Korrosionserscheinungen<br />
auftreten. Ueber die Entstehung<br />
dieser Korrosionserscheinungen, die oft<br />
eine unverhältnismässig rasche Abnützung<br />
der Zahnräder, Wellen usw. mit sich bringen,<br />
hatte man aber bisher keine festen Anhaltspunkte.<br />
Insbesondere dachte man nicht an<br />
eine eventuelle elektrolytische Wirkung des<br />
verwendeten Schmiermittels.<br />
Dass solche elektrölytische und sich chemisch<br />
auswirkende Erscheinungen tatsächlich<br />
auftreten, kann nun jedoch ohne weiteres<br />
versuchsmässig nachgewiesen werden.<br />
Durch Spannungsmessungen hat man festgestellt,<br />
dass dabei die Voltzahl von der<br />
Raschheit der Aufeinanderfolge von Beanspruchungen<br />
und der Stärke dieser Beanspruchungen<br />
abhängt. Von dieser Entdekkung<br />
ausgehend, versuchten dann die beiden<br />
Ingenieure, die schädliche Wirkung des<br />
Elektrolyten in eine nutzbringende umzuwandeln.<br />
Dabei fanden sie schliesslich, dass<br />
das am besten geschieht, indem man dem<br />
Oel einen gewissen Prozentsatz feinverteilten<br />
Zinkoxydes beimischt.<br />
• Bringt man derart präpariertes Oel beispielsweise<br />
in das Wechsel- oder Winkelgetriebe<br />
eines Automobils, so ist nach 25,000<br />
Meilen Fahrt nicht nur keine Spur von Korrosion<br />
mehr festzustellen, vielmehr kann man<br />
dann deutlich konstatieren, dass die Reibflächen<br />
der Zahnflanken einen neuen metal-<br />
Amerika. Eine Firma in Indianapolis will<br />
Automobile mit Rohölmotoren auch in<br />
lischen Ueberzug erhalten haben. Diesei nun Personenwagen für Rohölbetrieb bauen,<br />
die schon beim nächsten Rennen von<br />
Ueberzug besteht aus spiegelglattem metallischem<br />
Zink und ist als elektrochemische Indianapolis vorgeführt werden sollen. «Das<br />
Ausfällung aus dem Elektrolyten, hier dem Rennen werden wir allerdings nicht gewinnen,»<br />
erklärte ein Vertreter der Firma, «abei<br />
Schmieröl, zu betrachten.<br />
Schon heute kann mit Sicherheit vorausgesagt'<br />
werden, dass diese Entdeckung für 85 Meilen per Stunde werden* wir schon her-<br />
eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 80 bis<br />
die Schmiertechnfk in Zukunft von grösster ausbringen.»<br />
Bedeutung sein wird. y.<br />
Neue Kompressor-Sportwagen. Die Stutz-<br />
Ein 3-Llter-16-Zylinder-Rennmotor. Für> di e Motor-Car Co. rüstet versuchsweise 25 ihrer<br />
diesjährigen Indianapolis-Rennen hat derSportwagen mit Kompressoren aus. Diese<br />
Fahrer Louis Meyer einen Miller-Wagen gemeldet,<br />
dessen Motor bei drei Liter Inhalt<br />
16 Zylinder aufweist. Die Zylinder sind — wie<br />
die untenstehende Skizze zeigt, zu je acht in<br />
zwei Reihen angeordnet und die Kolben wir-<br />
Der neue Miller-Rennmotor, teilweise aufgeschnitten.<br />
ken auf zwei Kurbelwellen, die mit einei<br />
dritten gemeinsamen Welle durch Zahnräder<br />
in Verbindung stehen. Mit der starken<br />
Unterteilung des Zylinderinhaltes wird eine<br />
Verminderung der hin- und hergehenden<br />
Massen und eine Verbesserung der Zyünderaufladung<br />
erzielt, was beides eine Steigerung<br />
der Tourenzahl und damit letzten En*<br />
des der Leistung gestattet. y.<br />
Sportwagen sollen dabei nur einem ausgewählten<br />
Kundenkreis zugänglich sein. Dei<br />
Stutz-Kompressorversuch ist insofern neu,<br />
als hier die verdichtete Luft höchstenfalls<br />
einen Ueberdruck von 0,3 Atmosphären annehmen<br />
kann. Bei höhern Tourenzahlen, die<br />
eventuell ein Ueberschreiten dieses Druckes<br />
ermöglichen würden, öffnet sich im Luftsaugrohr<br />
des Vergasers automatisch ein<br />
Ueberdruckventil.<br />
Der Kompressor steht mit der Kurbelwelle<br />
nicht ständig im Eingriff, er ist mit dieser<br />
vielmehr durch eine im Oelbad laufende<br />
Kupplung verbunden. Da somit ein wahlweises<br />
Ein- oder Ausschalten des Kompressors<br />
möglich ist, musste auch die Brennstoffzufuhr<br />
eine besondere Durchbildung erfahren.<br />
Mit dem Gestänge, das zum Verstellen der<br />
Gebläsekupplung dient, ist ein Hahn verbunden,<br />
der den Vergaser vom gewöhnlichen<br />
Brennstofförderer auf einen Hilfsbrennstoffbehälter<br />
umstellt. Der Hilfsbrennstoffbehäiter<br />
wird mittelst einer vom Motor angetriebenen<br />
Brennstoffpumpe gespiesen und durch<br />
einen Schwimmer gesteuert. Beim Eindrükken<br />
der Kupplung kommt er zudem automatisch<br />
unter den Druck der Gebläseleitung.<br />
Im Ansaugrohr des Vergasers wird weiter<br />
gleichzeitig mit dem Einkuppeln des Kom-<br />
' pressors eine Klappe geschlossen und derart<br />
die Aussenluftverbindung des Vergasers abgesperrt.<br />
Versuche haben ergeben, dass die Höchstgeschwindigkeit<br />
des Wagens durch die Mitwirkung<br />
des Kompressors um etwa 35 Prozent<br />
zunimmt. y.<br />
Doppelzündung mit Hochfrequenzfunken.<br />
Das beistehende Schema zeigt eine neu©<br />
Zündanlage, deren besonderes Kennzeichen<br />
darin besteht, dass von zwei gleichzeitig auftretenden,<br />
durch den gleichen Primärstromstoss<br />
verursachten Zündfunken der eine als<br />
gewöhnliche Niederfrequenzentladung der<br />
andere aber als Hochfrequenzentladung vor<br />
•sfch geht. : Der Niederfrequenzfunken hat das<br />
Aussehen, wie wir es bisher bei den Zündfunken<br />
gewöhnt waren, d. h. er ist bläulich<br />
bis rötlich und mehr oder weniger lichtbogenartig.<br />
Der Hochfrequenzfunken dagegen<br />
ist fast farblos. Er hat eine besonders hohe<br />
Zündfähigkeit und soll auch dann noch mit<br />
Sicherheit auftreten, wenn die Kerze verölt<br />
ist und der Niederfrequenzfunken ausbleibt.<br />
Aus diesem Grunde erwartet der Erfinder<br />
des Systems von einem mit dem Hoch- und<br />
Niederfrequenzfunken arbeitenden Motor ein©<br />
bedeutend grössere Zuverlässigkeit.<br />
Schaltschema des neuen Zündungssystems.<br />
W) Sekundärwicklung eines<br />
Doppelmagneten oder einer doppelten<br />
Zündspule, F) Hochfrequenzapparat,<br />
V) Vorfchalt-Funkenstrecke, A) Pole<br />
des Hochfrecruenzfunkens, B) Pole des<br />
Niederfrequenzfunkens, C) Konden-<br />
Die Hochfrequenzschwingungen werden<br />
einen Zweig der Leitung durch eine mit einem<br />
Kondensator kombinierte Vorschaltfun»<br />
kenstrecke erzeugt.<br />
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