E_1930_Zeitung_Nr.075
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N°75<br />
II. Blatt<br />
BERN, 5. September 1Q30<br />
Automobil-Revue<br />
»P 75<br />
II. Blatt<br />
BERN, 5. September <strong>1930</strong><br />
fediniiche Notizen<br />
Prüfung der Eignung<br />
von Brennstoffen.<br />
Das rasche Anwachsen der Automobilerzeugung,<br />
bedingt durch die schnelle Zunahme<br />
des Verkehrs in allen Ländern der<br />
• Er,de, brachte einen um das Vielfache gegen<br />
die Vorkriegsjahre gesteigerten Bedarf<br />
an Brennstoffen mit sich. Die Frage nach<br />
Güte und Eignung eines Brennstoffes ist<br />
deshalb von besonderer Bedeutung. Als<br />
Brennstoffe für den Automobilmotor kommen<br />
in der Hauptsache Benzin, Benzol,<br />
Sprit und deren Gemische in Frage.<br />
Davon ist zweifellos der wichtigste das<br />
Benzin. Es wird aus dem Erdöl durch<br />
Destillation gewonnen. Die leichtflüchtigen<br />
Anteile des Erdöles, d. h. diejenigen, welche<br />
sich bei Temperaturen bis zu 200 Grad<br />
Celsius verflüchtigen, werden als Benzine<br />
bezeichnet. Die zurückbleibenden, schwerer<br />
siedenden Bestandteile dienen hauptsächlich<br />
als Schmieröl.<br />
Diese Rohbenzine werden häufig noch<br />
einer chemischen Reinigung, der sogenannten<br />
Raffination, unterzogen.<br />
'• Benzin besteht seiner chemischen Natur<br />
nach aus Kohlenwasserstoffen, enthält also<br />
!die Elemente Kohlenstoff und Wasserstoff,<br />
neben geringen Mengen Schwefel. Wesentlich<br />
schlechterer Qualität sind die sogenannten<br />
Crackbenzine. die aus den hochsiedenden<br />
Erdölbestandteilen mit Hilfe hoher<br />
Temperaturen und hohem Druck ge-<br />
•wonnen werden. Sie haben meist schlechten<br />
Geruch und neigen im Motor gerne zu<br />
.Oelkohle- und Teerbildungen. In den letz-<br />
Iten Jahren ist es gelungen, auf künstlichem<br />
Wege, durch die «Kohlehydrierung» zu<br />
Benzinen zu gelangen. Zu diesem Zweck<br />
wird feingemahlene Braunkohle mit hochsiedenden<br />
Mineralölen zu einer Paste vermengt<br />
und mit Wasserstoffgas unter Druck<br />
und erhöhter Temperatur behandelt. Man<br />
erhält,dann das «synthetische» Benzin. Dieses<br />
Kunstbenzin ist von ausgezeichneter<br />
Gü^te und neigt vor allen Dingen nicht zu<br />
dem gefürchteten «Klopfen» des Motors. Ein<br />
hochwertiger Brennstoff ist besonders das<br />
Benzol, als Nebenprodukt der Kokereien<br />
gewonnen. Sprit kommt als Brennstoff für<br />
sich allein kaum in Frage, da er durch<br />
Eine bemerkenswerte, neue Allwetter-Karosserie<br />
geöffnet (oben) und geschlossen (unten). Punktiert<br />
ist angedeutet, wie sich die beiden Dach-Hälften<br />
hinter dem Vordersitz verstauen lassen.<br />
Zwei wertvolle Neuerungen: Abteil seitlich «es<br />
Chassisrahmens, das einen Hauptschalter für die<br />
elektrische Anlage und einem Stecker mit Leitungsschnur<br />
enthält, den man an eine Gleichstromanlage<br />
anschliessen kann, wenn man die Batterie<br />
aufladen will.<br />
Neues aus dem Karosseriebau<br />
Praktische Werkzeug-Unterbringung m einer<br />
Schublade unter dem Sitzpolster.<br />
Auch diese Werkzeug-Verstataungsart dar! zur<br />
Nachahmung empfohlen werden.<br />
seine geringe Verdampf barkeit das Anlassen<br />
des kalten Motors sehr erschwert. Gemischt<br />
mit Benzin oder Benzol kann er<br />
aber u. U. ein sehr geschätzter Brennstoff<br />
werden. Kann man schon aus der Herkunft<br />
eines Brennstoffes etwas über seine Eigenschaften<br />
aussagen, so ist es auch wichtig,<br />
jeden Brennstoff individuell auf seine Eignung<br />
und Güte zu prüfen. Dafür ausschlaggebendist<br />
natürlich der praktische Versuch<br />
im Motor. Doch gibt es eine Reihe leichtanzustellender<br />
Proben, die es jedem Autofahrer<br />
gestatten, sich rasch von der Güte<br />
seines Brennstoffes zu überzeugen.<br />
1. Die Flammprobe ist die wichtigste<br />
Prüfung. Man giesst etwa 2 ccm des Brennstoffes<br />
in ein Gefäss aus feuersicherem Material,<br />
z. B. eine Blechbüchse oder Porzellanschale,<br />
und zündet den Brennstoff mit<br />
einem Streichholz an. Entzündet er sich<br />
überhaupt nicht, so liegen hochsiedende<br />
Stoffe vor, die für den Automotor unbrauchbar<br />
sind. Der Brennstoff muss mit voller<br />
Flamme brennen. Ist die Flamme bläulich<br />
oder nur schwach leuchtend, so kann Sprit<br />
oder Methylalkohol vorliegen. Sprit ist mit<br />
Wasser mischbar und verdunstet langsam<br />
auf der Hand. Methylalkohol dagegen verdunstet<br />
rasch. Er ist giftig!<br />
Brennt die Flamme gelb und russt wenig,<br />
so liegt meist Benzin vor oder Benzol-<br />
Sprit oder Benzin-Spritgemische. Bei Zusatz<br />
von Wasser tritt Trübung auf. Sprit,<br />
erkennt man ohne weiteres am Geruch.<br />
Brennt die Flamme gelb und russt stark,<br />
so ist der Brennstoff Benzol oder Benzol-<br />
Benzingemisch. Nach dem Erlöschen der<br />
Flamme beriecht man den Rückstand; man,<br />
kann dadurch schon Sprit, Benzin und.<br />
Benzol voneinander unterscheiden.<br />
2. Aussehen des Brennstoffes: Ein guter<br />
Brennstoff soll meist wasserklar sein und<br />
leicht beweglich. Eine schwache Gelbfärbung<br />
schadet jedoch nichts.<br />
3. Geruchprobe: Man verreibt einige ccm<br />
auf dem Handteller. Ein guter Brennstoff<br />
soll sich leicht verflüchtigen und angenehmen<br />
Geruch hinterlassen. Stechender<br />
Geruch weist meist auf minderwertige<br />
Crackbenzine hin.<br />
4. Papierprobe: Man giesst auf ein sauberes<br />
Stück Papier einige Tropfen des<br />
Brennstoffes. Ist er von guter Beschaffenheit,<br />
so darf sich nach dem Verdunsten weder<br />
ein Fettfleck bilden noch Geruch auftreten.<br />
5. Wasserprobe: Man füllt den Brennstoff<br />
in ein sauberes Reagensglas und gibt<br />
einige Tropfen reines Wasser zu. Bei Spritgemischen<br />
tritt milchige Trübung auf, und<br />
es bilden sich aus ihr allmählich zwei<br />
Schichten.<br />
6. Korrosionsprobe: Ein Brennstoff muss<br />
vollkommen neutral sein, da er sonst die<br />
Metallteile des Motors angreift. Zur Anstellung<br />
der Korrosionsprobe lässt man<br />
eine blanke Kupfermünze oder blankes Metallblech<br />
einige Tage in einem Glas, das mit<br />
dem Brennstoff gefüllt ist, stehen. Enthält<br />
dieser Säure, so wird das Metall angefressen<br />
(korrodiert). Besonders für Spritgemische<br />
ist diese Probe wichtig, da Sprit<br />
häufig Säure (meist Essigsäure) enthält.<br />
Alle diese Proben haben natürlich nur<br />
behilfsmässigen Charakter. Eine genaue,<br />
allen Ansprüchen genügende Analyse ist<br />
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