28.02.2018 Aufrufe

E_1930_Zeitung_Nr.075

E_1930_Zeitung_Nr.075

E_1930_Zeitung_Nr.075

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Fahrlehrer<br />

müssen konzessioniert sein!<br />

Zu unserer Diskussion in den Nrn. 63, 65, 66<br />

und 71 stellt uns ein Autoexperte noch die nachstehenden<br />

Ergänzungen zur Verfügung. Die Diskussion<br />

wird damit vorläufig beendigt. Red.<br />

Vorerst ist auseinanderzuhalten, ob ein<br />

Unfall sich ereignet, wenn der Fahrlehrer<br />

sich neben dem Führer auf dem Automobil<br />

befindet oder ob er den Führer allein Manöver<br />

ausführen lässt. Im ersteren Falle ist<br />

das Eingreifen viel leichter, im letzteren Fall<br />

hat der Fahrlehrer hauptsächlich dafür zu<br />

sorgen, dass sich keine Fussgänger oder<br />

Fahrzeuge in die Gefahrzone des Manöverierenden<br />

begeben. In dem vorgeschriebenen<br />

Fall müsste deshalb ein diesbezüglicher<br />

Schuldanteil am Unfall dem Fahrlehrer zugeschrieben<br />

werden wegen der ungenügenden<br />

: Bewachung. -<br />

r<br />

Ein Schulbeispiel .finden wir bei den bernischen<br />

Fahrprüfungen. Bei der sogenannten<br />

Die Surbtalbahn (Forts.)<br />

Die Generaldirektion verweist dann weiter<br />

in ihrem Schreiben auf die Tatsache, dass<br />

der Automobilbetrieb in letzter Zeit eine Vervollkommnung<br />

erfahren habe, die man vor<br />

Jahren nicht vorauszusehen in der Lage war<br />

und die in andern Ländern schon dazu Anlass<br />

gegeben habe, vorhandene Bahnen abzubrechen<br />

und durch einen Automobildienst<br />

zu ersetzen. Anschliessend an diese Berechnungen<br />

und Ausführungen überreichte die<br />

Generaldirektion den beiden Kantonsregierungen<br />

neue Vorschläge, wonach von den<br />

Bundesbahnen unverzüglich ein den Bahnbetrieb<br />

im Surbtal ersetzender Automobilbetrieb<br />

eingerichtet würde, sofern die beiden<br />

Kantone in eine zeitweise Verschiebung des<br />

Baues der Bahn einwilligen. Die Zustimmung<br />

des grösseren Teils der Bevölkerung des<br />

Surbtales zu diesem Bahnersatzbetriebe<br />

konnte erreicht werden. Seit dem 10. Oktober<br />

1927 führt die Postverwaltung auf Rechnung<br />

der Bundesbahnen regelmässige Automobilfahrten<br />

aus für die Reisenden-, Gepäck-,<br />

Expressgut- und Postsachenbeförderung auf<br />

den Strecken Döttingen—Niederweningen,<br />

Schneisingen—Baden und Oberendingen—<br />

Würenlingen—Station Siggental, und vom<br />

1. November des gleichen Jahres an wurde<br />

durch die Sesa auf der Strecke Niederweningen—Döttingen<br />

der Güterdienst mit<br />

Automobilen eingerichtet. Schon seit dem<br />

Jahre 1921 hatte die Postverwaltung auf den<br />

Linien Baden—Oberendingen, Oberendingen^-<br />

Döttingen und Oberendingen—Siggental Postautomobil-Dienste<br />

eingerichtet, die jedoch<br />

bezüglich Beförderungspflicht und Fahrpreis<br />

den gleichen Bedingungen unterworfen waren<br />

wie die übrigen von der Post betriebenen<br />

Automobildienste.<br />

Für die seit Ende 1927 ins Leben gerufene<br />

Strassentransport-Organisation im Surbtal<br />

sind folgende Faktoren von ausschlaggebender<br />

Bedeutung:<br />

1. Die Bundesbahnen garantieren für die<br />

Uebernahme des Defizites.<br />

2. Die Zahl der Kursfahrten entspricht derjenigen,<br />

die bei Bahnbetrieb ausgeführt<br />

worden wäre.<br />

3. Die Beförderung der Reisenden erfolgt zu<br />

den Fahrpreisen III. Klasse der Bundesbahnen.<br />

Ausserdem werden Arbeiter- und<br />

Unsere Diskussion:<br />

Um die Verantwortlichkeit des Fahrlehrers<br />

Autokurse ersetzen unwirtschaftliche Eisenbahnlinien<br />

Schüler-Abonnemente nach den bestehenden<br />

Vorschriften der Bundesbahnen ausgegeben.<br />

4. Der Gütertransport (Stückgüter und<br />

Wagenladungsgüter mit Ausnahme des<br />

Grossviehs) wird zu den Taxen übernommen,<br />

die zu entrichten wären, wenn<br />

die Transporte auf kürzestem Wege mit<br />

der Bahn erfolgen würden. Für das Abholen<br />

der Güter vom Hause des Versenders<br />

und das Verbringen derselben nach<br />

dem Hause des Empfängers werden bescheidene<br />

Zuschläge für die Camionnage<br />

verrechnet.<br />

5. Die Schweiz. Bundesbahnen bezahlen den<br />

Kantonen Aargau und Zürich bis zum<br />

Zeitpunkt der Eröffnung des Bahnbetriebes<br />

an die Unterhaltungskosten der Surbtalstrasse<br />

von Döttingen nach der Station<br />

Niederweningen-Schneisingen einen<br />

jährlichen Beitrag von Fr. 20,000.<br />

6. Die Schweiz. Bundesbahnen nehmen ferner<br />

für die Dauer der Verschiebung des<br />

Bähnbaues den am Unterhalt der Surbtalstrasse<br />

beteiligten Gemeinden ihre<br />

diesbezüglichen Lasten ab und setzen<br />

hierfür einen jährlichen Betrag von 50,000<br />

Franken aus, der unter die Gemeinden<br />

zu verteilen wäre.<br />

Bei diesem Bahnersatzbetrieb werden somit<br />

fast restlos die gleichen Leistungen geboten<br />

wie bei einem Normalbahnbetrieb, was<br />

namentlich bezüglich der Transportpflicht<br />

und der Beförderungspreise von weittragender<br />

Bedeutung ist. Von besonderer Wichtigkeit<br />

erwies sich aber von Anfang an der Umstand,<br />

dass für die Verbindung des Surbtales<br />

mit Baden, sowie auf der Strecke Oberendingen—Siggental<br />

bezüglich des Personenverkehrs<br />

die gleichen Vorteile eingeräumt<br />

werden, wie auf der eigentlichen Bahnstrecke<br />

Niederweningen—Döttingen. Der Automobilverkehr<br />

hat also dem Tale vor allem auch<br />

den Anschluss an den Bezirkshauptort zu<br />

äusserst günstigen Bedingungen ermöglicht.<br />

Beim Bahnbetrieb wäre dies auch nicht annähernd<br />

in gleichem Masse der Fall gewesen.<br />

Dass von der gebotenen, verbesserten Beförderungsmöglichkeit<br />

reichlich Gebrauch gemacht<br />

wird, erhellt aus folgender Uebersicht<br />

der Entwicklung des Reisendenverkehrs. Es<br />

wurden mit den Surbtal-Postautomobilkursen<br />

befördert:<br />

Das Semmering-Rennen — der<br />

achte Lauf zur Europäischen<br />

Bergmeisterschaft.<br />

(siehe No. 73 und 74)<br />

(Fortsetzung siehe Seite 5)<br />

AU 1 ÜMÜML-KCVUIi <strong>1930</strong> — N° 75<br />

Sportnachrichten<br />

Manövrierprüfung steigt der Experte aus<br />

und der Prüfling muss allein ein gewisses<br />

Manöver ausführen ( Steigungen, Gefälle, Zu den bedeutenderen der zehn Läufe für<br />

Kehren des Wagens, Rückwärtsfahren); die die Europäische Bergmeisterschaft gehört<br />

Experten sind sich jedoch bewusst, dass sie auch das klassische Semmering-Rennen in<br />

für den nötigen freien Platz zu sorgen haben, Oesterreich, das in den letzten Jahren sich<br />

damit nicht ein Unfall eintritt, was bei dereine sehr grosse Bedeutung erwarb. Durch<br />

den Prüflingen oft innewohnenden Aufregung seine Miteinbeziehung in die Bergmeisterschaft<br />

ist es denn auch als das erste öster-<br />

manchmal verhältnismä§sig leicht möglich<br />

wäre.<br />

reichische Bergrennen ausgezeichnet worden.<br />

Das Rennen, das am 14. September<br />

Dass man Fahrlehrer konzessionieren<br />

sollte, ist die einmütige Ansicht der Experten;<br />

man könnte jedoch nicht jeden Fahr-<br />

ausgetragen. Die Strecke führt von Wiener<br />

stattfindet, wird auf der Strasse Wien-Graz<br />

lehrer konzessionieren, auch wenn er selbst Neustadt aus nach der Semmeringhöhe, die<br />

an und für sich ein guter, zuverlässiger 10 km lange Rennstrasse weist eine Durchschnittssteigung<br />

von nur 4,2 Prozent auf.<br />

Fahrer ist. Ein gewisses Mass von Pädagogik<br />

gehört eben doch dazu. Die verschwindend Die Höchssteigung ist immerhin 10,4 Prozent<br />

kleine Zahl von Kollisionen beim Fahrunterricht<br />

beweisen, wie wichtig eben doch die sten Bergstrecken; der Rekord von Stuck<br />

stark. Der Semmering ist eine der schnell-<br />

Aufmerksamkeit des Fahrlehrers, verbunden (92,218 Stundengeschwindigkeit) steht sehr<br />

mit der verhältnismässig geringen Geschwindigkeit,<br />

eine grosse Rolle spielt.<br />

hoch und wird nicht ohne weiteres zu überholen<br />

sein. Die Dotierung des Semmering-<br />

Rennens, dessen Reglement schon vor einiger<br />

Zeit hier besprochen wurde, ist ausgezeichnet.<br />

Das vom österreichischen Automobil-Club<br />

veranstaltete Rennen wird zweifellos<br />

auf die Bewerber an der Bergmeisterschaft<br />

eine starke Anziehungskraft ausüben,<br />

um so mehr, als es der letzte Termin ist, um<br />

noch irgendwie erfolgversprechende Punkte<br />

einheimsen zu können.<br />

Im Zusammenhang mit dem Semmering-<br />

Rennen wird auch eine Sternfahrt nach der<br />

Semmeringpasshöhe organisiert. Es wird<br />

nur die Entfernung gewertet; jeder Fahrer<br />

muss täglich aber mindestens 100 km zurücklegen.<br />

Die Abfahrt muss amtlich bescheinigt<br />

bei der Kontrollstelle am Ziel vorgewiesen<br />

werden. Zwei erste Preise im Werte von<br />

200 Schillinge sind für die Sieger ausgesetzt,<br />

die übrigen Teilnehmer erhalten die bronzene<br />

Erinnerungsmedaille. Die Nennungen sind<br />

bis zum 10. September an den Oesterreichischen<br />

Automobilclub, Wien, Kärntnerring<br />

10, zu richten. Das Nenngeld für die<br />

Fahrer, die am 12. September schon eintreffen<br />

wollen, ist 10 Schillinge, für die Ankunft<br />

am 13. und 14. September befragt es 15<br />

Schillinge.<br />

bo.<br />

«Also gut,» willigte er ein. «Die alte Margaret<br />

weiss alles! Sie muss reden. Ich ertrag'<br />

es nicht länger! Man muss sie zum<br />

Reden zwingen!»<br />

Ich nickte. Er zeigte mir stumm den rechten<br />

Schlüssel. Ich ging nun wieder über den<br />

Bürgersteig zurück, sehritt die Stufen zum<br />

Estabrookschen Hause mit so gleichmütiger<br />

Miene hinauf, als wäre es mein eigenes, schob<br />

den Schlüssel leise in das Schloss und drehte<br />

ihn um.<br />

In demselben Augenblick aber, als ich die<br />

schwere Tür zu öffnen versuchte, merkte<br />

ich, dass jemand, der uns offenbar im<br />

Schütze der seidenen Vorhänge genau beobachtet<br />

hatte, sich gegen die Tür stemmte.<br />

Ich fühlte einen kräftigen Widerstand. Vernahm<br />

einen unterdrückten Aufschrei. Jetzt<br />

gab's kein Zurück mehr. Im Nu erkannte<br />

ich die Ueberlegenheit der unsichtbaren Person,<br />

falls sie bewaffnet war, oder falls sie<br />

Zeit gewann, Lärm zu schlagen, was sofort<br />

die ganze Nachbarschaft herbeigerufen hätte.<br />

So warf ich mich also mit aller Kraft gegen<br />

die schwere Tür. Sie gab plötzlich nach; mit<br />

einem Krach flog sie gegen die steinerne<br />

Wand. Ich stürzte vorwärts, und eine Sekunde<br />

später bot sich ein höchst lächerliches<br />

Schauspiel dar: Ich rollte mit einem Etwas,<br />

das sich wie ein grosser weicher Sack<br />

Wäsche anfühlte, am Boden herum. Tatsächlich<br />

aber war es ein Kleiderbündel, aus<br />

dem ersticktes Brummen und Fluchen drang,<br />

und das/ein paarmal recht lebhafte Versuche<br />

machte, sich zu erheben. Jetzt freilich mag<br />

das komisch klingen, aber in jenem Augenblick<br />

dachte ich, weiss Gott, an nichts anderes<br />

als daran, wie ich mit meiner freien<br />

Hand dem Wesen da den Mund Verschliesseh<br />

konnte.<br />

Ich hatte nicht die Absicht gehabt, brutal<br />

zu werden; und wenn ich nun trotzdem<br />

meine Hand etwas energischer auf den Ursprung<br />

der leisen Abwehr- und Widerstandsäusserungen<br />

drückte, nachdem ich ihn endlich<br />

gefunden hatte, so sind eben die Umstände<br />

schuld daran. Ich hatte damit gerechnet,<br />

die alte Margaret von rückwärts zu<br />

fassen und ihr gleich so viel Kataleptol ins<br />

Gesicht zu sprengen, dass sie gar nicht erst<br />

zur Besinnung gekommen wäre. Unglücklicherweise<br />

jedoch hatte ich nicht sofort gemerkt,<br />

dass sie es war, die sich mir entgegenstellte;<br />

und nun freilich boten sich erhebliche<br />

Schwierigkeiten, ihr die durchtränkte<br />

Maske vor die Nase zu bringen.<br />

«Still gehalten!» befahl ich, indem ich versuchte,<br />

meine Phiole mit der einen Hand zu<br />

entkorken. «Still gehalten! Es geschieht<br />

Ihnen nichts!»<br />

Ihre Antwort bestand in einem kräftig geführten<br />

Stoss ihrer alten Knie, der mich beinahe<br />

durch die Glasscheiben befördert hätte.<br />

Er brachte mich immerhin in eine Stellung,<br />

die es mir ermöglichte, die Tür mit einem<br />

Fusstritt zuzumachen, so dass die Halle nach<br />

aussen hin abgeschlossen, und das wieder<br />

einsetzende unterdrückte Gezeter der Alten<br />

von der Strasse her nicht mehr zu hören<br />

war.<br />

Nun konnte ich endlich an die Anwendung<br />

meines Betäubungsmittels gehen. Ich höre<br />

noch das Quietschen des dicken Glasstöpsels;<br />

ich fühle noch das Behagen, mit<br />

dem ich den betäubenden Duft einsog, während<br />

ich ihr die Maske über das Gesicht<br />

presste. Immer wieder versuchte sie, sich<br />

Luft zu verschaffen; und immer von neuem<br />

gelang es mir, ihr die Maske gegen die Nase<br />

zu drücken. Die Erinnerung an diese Szene<br />

erfüllte mich nicht gerade mit Stolz; aber<br />

Der letzte Lauf<br />

der Europäischen<br />

Bergmeisterschaft.<br />

Rumänisches Feleac-Rennen.<br />

Als letzter Lauf für die Europäische Bergmeisterschaft<br />

Veranstaltet der regionale rumänische<br />

Automobil-Club von Cluj «unter<br />

der Patronage S. H. des Prinzen Nicolas von<br />

Rumänien » das Bergrennen von Feleac. Das<br />

am 29. September stattfindende Rennen wird<br />

auf der Staatsstrasse Oradea-Mare ä Brasov<br />

bei der Steigung von Feleac ausgetragen.<br />

Der Höhenunterschied beträgt 253 m. Die<br />

durchschnittliche Steigung der 5 km langen<br />

Strecke ist 5,07 Proz., die maximale 9 Proz.<br />

Der Lauf ist für Sport- und Rennwagen offen.<br />

Der gegenwärtige Rekord für die Strecke<br />

wird von dem Rumänen Georges Ghika auf<br />

Bugatti gehalten, der die Zeit von 3 Minuten<br />

23 3/5 Sek. fuhr (88 km 408 Stundengeschwindigkeit).<br />

Das Feleac-Rennen bedeutet einen<br />

ziemlich harmlosen Abschluss der Europäischen<br />

Bergmeisterschaft. Die Strecke weist<br />

nur 14 Kurven auf und ist auch dank ihrer<br />

nicht sehr starken Steigung ziemlich leicht zu<br />

erledigen.<br />

An Preisen werden zwei Becher ausgerichtet,<br />

die « Coupe du Record du Feleac »<br />

und die « Coupe de son Altesse Royal le<br />

prince Nicolas de Roumanie ». Beide Ehrengeschenke<br />

sind jedoch als « Wanderbecher ><br />

gedacht. Die drei Erstklassierten jeder Kategorie<br />

erhalten ferner eine Erinnerungsplakette<br />

des organisierenden Automobil-Clubs<br />

in Gold, Silber oder Bronze. Es werden im<br />

fernem noch Ergänzungspreise verteilt, über<br />

deren Höhe erst kurz vor dem Rennen berichtet<br />

wird.<br />

Die Anmeldungen sehen eine Taxe von<br />

2000 Lei für Rennwagen bis zu 1100 ccm und<br />

3000 Lei über 1100 ccm, 1000 Lei bis zu 1100<br />

ccm und 1500 Lei über 1100 ccm bei den Sportwagen<br />

vor. Meldeschluss ist der 22. September.<br />

Alle Anmeldungen nimmt entgegen der<br />

regionale Automobil-Club von Cluj, 16, Ste<br />

Regina Maria ä Cluj (Rumänien). bo.<br />

Ein Grosskampftag in Monza.<br />

52 Meldungen !<br />

Der nächste Sonntag bringt in Italien das<br />

gigantische Ringen um den Grossen Preis<br />

von Monza, einer der begehrtesten Trophäen<br />

im internationalen Autosport. Die «Societä<br />

Autodromo di Monza», eine private Organisation,<br />

unterliess nichts, um dem Rennen<br />

auch dieses Jahr seine internationale Grosse<br />

zu sichern, zweifellos eine schwierige Angelegenheit,<br />

da durch den RücKzug der Industrie<br />

ein grosser Teil der Fahrer sich eine<br />

Teilnahme nicht mehr leisten konnte. Bis<br />

zur Stunde sind 52 Konkurrenten angemeldet<br />

worden, die sich auf die fünf Nationen Italien,<br />

Frankreich, Deutschland, Amerika und die<br />

Schweiz verteilen.<br />

Das Rennen, das für die italienische<br />

Schnelligkeits - Automobilmeisterschaft <strong>1930</strong><br />

zählt, wird nach einer besonderen Regel ausgefahren.<br />

Jede der vier Klassen (1100 ccm,<br />

2000 ccm, 3000 ccm und über 3000 ccm) fährt<br />

ein Vorrennen über 14 Runden aus, von<br />

denen eine 7,2 km zählt. Die schlechteren<br />

Fahrer werden bei diesem Vorlauf eliminiert,<br />

so dass beim Schlussrennen, das den eigentlichen<br />

Höhepunkt bringt, nur der Erste,<br />

Zweite, Dritte und Vierte konkurrieren kann.<br />

Der Erste und Zweite der kleinsten Klassen<br />

können nur dann am Finale teilnehmen, wenn<br />

sie vorher eine mittlere Stundengeschwindigkeit<br />

von 110 km erreicht haben. Diese Klasse<br />

der Kleinwagen trägt ihren Vorkampf nach<br />

der Fahrt der drei anderen Klassen aus. Die<br />

bis jetzt eingelaufenen Meldungen verteilen<br />

sich auf die Marken Maserati, Alfa Romeo,<br />

Mercedes, Talbot, Bugatti, Itala, Düsenberg,<br />

D.K.W., Salmson, Amilcar, Derby, Rally und<br />

Lombard. Die folgende Liste bringt einen<br />

Ueberblick über die gewaltige Beteiligung:<br />

Die Nennungen für Monza.<br />

I. Gruppe, Kategorie 2000 ccm: 1. Talbot (X),<br />

2. Talbot (X), 3. Talbot (Brivio), 4. Maserati (X).<br />

5. Maserati (Sartorio), 6. Maserati (Toti), 7. Bugatti<br />

(Fourny), 8. Bugatti (Minozzi), 9. Bugatti<br />

(X), 10. Bugatti (X).<br />

IM. Gruppe, Kategorie 3000 ccm: 11. Maserati<br />

(Arcangeli), 12. Maserati (Fagioli), 13. Maserati<br />

(Varzi), 14. Alfa Romeo (Nuvolari), 15. Alfa Homeo.<br />

(Borzacchini), 16. Alfa Romeo (Campari), 17. Bugatti<br />

(Lehoux), 18. Busatti (Etancelin), 19. Bugatti<br />

(von Morgen), 20. Bugatti (Burggaller), 21. Bugatti<br />

(Biondetti), 22. Bugatti (Dafarra), 23. Bugatti (X).<br />

III. Gruppe, Kategorie über 3000 ccm: 24. Mercedes<br />

(Caracciola), 25. Mercedes (Caflisch), 26.<br />

Duesenberg (Babe Stapp), 27. Maserati (Maserati<br />

E.), 28. Itala (Rm^eri).<br />

Grosser Preis der Kleinwagen.<br />

Gruppe 1100 ccm: 29. Maserati (X), 30. Maserati<br />

(X), 31. Maserati (Ardizzone), 32 D.K.W.<br />

(Macher), 33. D.K.W. (Simons), 34. Salmson (Marret),<br />

35. Salmson (Decaroli), 36. Salmson (Clerici),<br />

37. Salmson (Premoli), 38. Salmson (Martinatti),<br />

39. Salmson (Moradei), 40. Salmson (Pratesi), 41.<br />

Amilcar (Scaron), 42. Amilcar (Gerardi Aldo), 43.<br />

Amilcar (Bisighin), 44. Amilcar (Matrullo), 45.<br />

Amilcar (X), 46. Amilcar (Dini), 47. Lombard<br />

(Plate), 48. Lombard (Bucci), 49. Lombard (Uboldi),<br />

50. Derby (Roly), 51. D&rby (Ipsale), 52. Rally<br />

(Carnevali).<br />

Das Hauptaugenmerk richtet sich heute<br />

vor allem auf den zu erwartenden Kampf<br />

zu meiner Entschuldigung führe ich an, dass<br />

ich gewohnt bin, durchzusetzen, was ich mir<br />

einmal vorgenommen habe. Das Zartgefühl<br />

der Besten unter uns versagt in kritischen<br />

Augenblicken!<br />

Wie dem auch immer sein mag, die Hauptsache<br />

ist, dass ich schliesslich merkte, wie<br />

ihre Anstrengungen schwächer wurden. Sie<br />

fuchtelte unsicher mit ihren Händen vor dem<br />

Gesicht herum, als wollte sie ein Spinngewebe<br />

zerreissen. Ihr Kopf schwankte von<br />

einer Seite zur anderen; das Gurgeln, Stöhnen,<br />

die halblauten Wutschreie hörten auf.<br />

«Tief atmen!» befahl ich eindringlich in<br />

dem gewohnten Ton des Arztes, der eine<br />

Narkose leitet. «Immer tief atmen — so —<br />

tief atmen! — So ist's recht! Tief atmen!»<br />

Und endlich regte" sie sich nicht mehr.<br />

Keuchend erhob ich mich, denn ich bin solchen<br />

körperlichen Anstrengungen nicht recht<br />

gewachsen, und immer noch ein wenig atemlos,<br />

lugte ich hinter den seidenen Vorhängen<br />

hinaus, um mich zu überzeugen, ob unser<br />

kleines Abenteuer keine Aufmerksamkeit erregt<br />

hatte.<br />

(Fortsetzung folgt.)

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!