E_1930_Zeitung_Nr.104
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6 AUTOMOBIL-REVUE <strong>1930</strong> — N°<br />
Haftpflichtrarsieaernnjr,<br />
Benzin, 150 Std. & 12.—<br />
Oel, 150 Std. a 80 CU.<br />
Unterkunft<br />
Wartung, Revisionen, Ersatz<br />
Diverses<br />
Tt. 500 —<br />
1800.—<br />
120.—<br />
360.—<br />
100.—<br />
1000.—<br />
120.—<br />
Total Fr. 4000.—<br />
oder pro Flugstunde Fr. 26.60<br />
pro Pilot Fr. 2000.— jährlich,<br />
also gleich hoch wie mit der gemieteten Cluhmascbine,<br />
aber 75 Flugstunden statt 241<br />
Die jährliche Cäscoversicherung würde 2400 Fr.<br />
betragen oder Fr. 16.— pro Flugstunde. Die meisten<br />
Privatflu^zeugbesitzer fliegen jedoch ohne<br />
Cascoversicherung wegen der noch sehr hohen<br />
Prämie.<br />
Bei grösseren" Flugreisen, besonders im Ausland.<br />
kommen immer noch Nebenspesen für telephonische<br />
Wetteranfrasren, Kartenbeschaffung u. dergL dazu,<br />
die aber auch im Automobilwesen entstehen. Aehnlich<br />
wie das Triptyk gibt es im Flugverkehr ein<br />
«Carnet de passage en douane», mit welchem beinahe<br />
in allen Staaten anstandslos ein- und ausgeflogen<br />
-werden kann, sofern die erste und letzte<br />
Landung votschriftsgemäsa auf einem offiziellen<br />
Zoilflugplatz erfolgt.<br />
Diese Zahlen zeigen, dass das Privatfliegen nicht<br />
mehr ins Reich der unbegrenzten Möglichkeiten gehört<br />
Mit der Schaffung von neuen Flugplätzen,<br />
den technischen Verbesserungen und in Berücksichtigung<br />
der heutigen Leistungsfähigkeit und Sicherheit<br />
der Sportflugzeuge (vide Europa-Rundfl'ig,<br />
Sportflüge London-Kapstadt-Indien-Australien) kann<br />
man sich ruhig hinter das Fliegen machen.<br />
Wer den Reiz des Sportflugwesens kennt,<br />
die stetige Abwechslung und Sensation, die einem<br />
ein jeder Flug von neuem bringt, der wird, sofern<br />
die finanziellen Grundlagen vorliegen, mit dem Entsehhiss,<br />
Sportflieger zu werden, nicht zurückstehen.<br />
Der Flugunterricht wird im Sommer und Winter<br />
«rteilt; geflogen wird Werktags und Sonntags.<br />
Entlastung der Staatsstrasst Bern-Thun. Ein<br />
Leser aus dem Gürbetal spricht einer linksufrigen<br />
Entlastungsstrasse das Wort. Wir machen darauf<br />
aufmerksam, dass aber in diesem Falle die höhern<br />
Kosten nnd die schwierigem topographischenVerhältnisse<br />
nicht den Baa einer eigentlichen Autostrasse<br />
rechtfertigen könnten. «In Nr. 96 Ihres Blattes steht<br />
•wieder einmal von der Entlastung der Staatsstrasse<br />
Bern-Thun geschrieben. Wie wäre es, wenn auch<br />
«inmal ein anderes Projekt ins Aug9 jefasst würde,<br />
nämlich der Ausbau der Gürbetalstrasse? Wir<br />
möchten Sie bitten, als Gegenstück der geplanten<br />
Autostrasse Bern-Thun das viel billigere und landschaftlich<br />
viel schönere Projekt einer für Durchgangsverkehr<br />
wie gemachte Gürbetal in Anregung<br />
EU bringen. Teile der Gürbetalstrasse sind bereits<br />
fertig wie Bern-Kehrsatz. In der Fortsetzung «ind<br />
Spiez-Interlaken-Brünig-Luzern zum Teil ausgebaut.<br />
Bas Simmental als Anschluss an das Giirbe- und<br />
Stockental könnte leicht umgebaut werden. Mit<br />
einer Verbreiterung der Strasse von 1,50 bis 2 m<br />
und dem Ausrunden allzuscharfer Ecken wäre die<br />
wirklich entlastende Strasse fertig.<br />
Benken Sie sich die ideale Rundfahrt von Bern ins<br />
Oberland. Morgens auf einer schönen Strasse das<br />
Gürbetal hinauf und abend« durch das Aaretal zurück<br />
nach Bern, und das ohne dass der Automobilist<br />
extra Taxen auszulegen hat wie auf der geplanten<br />
Autostrasse.» M. S.<br />
Vorschlag zur Erleichterung des Verkehrs auf<br />
der Landstrasse Bern-Murgenthal. Ein Langenthaler<br />
Automobilist macht uns den nachstehenden<br />
Vorschlag: Die Staatsstrasse Bern-Murgenthal ist in<br />
einer durchschnittlichen Breite von 8—10 m makadamisiert,<br />
während sie selbst meistenorts eine<br />
Breite von 12—15 m aufweist. Der seit Jahren<br />
nicht mehr benutzte Teil derselben ist auf beiden<br />
Seiten in ein bah es Grasband verwand.elt, in das<br />
der sorgsame Wegmeister als Abzugskanäle tiefe<br />
Graben gezogen hat. In diesem Zustande ist dieser<br />
Strassenteil aber für den Verkehr völlig unbrauchbar;<br />
nicht einmal von den Fussgängern kann er<br />
benutzt werden, dem Wagenverkehr bedeutet er aber<br />
eine direkte Gefahr. Durch Abtragung dieser Grasbänder<br />
würde beidseitig ein breiter Verkehrsstreifen<br />
geschaffen. Der Fussgänger fände einen angenehmen<br />
Gehweg, der Velofahrer hätte Gelegenheit,<br />
bei Tag und bei Nacht den Autos genügend aus<br />
dem Wege zn gehen; auch Pferdefuhrwerke. Viehherden<br />
etc. würden den Raum zum Verkehr sehr<br />
gerne benützen. Nicht zuletzt wüssten auch Truppen<br />
auf längeren Märschen ein nicht makadamisiertes<br />
Strassenstück sehr zu schätzen.<br />
In Frankreich dienen solche Streifen längs der<br />
StaatsstiasseE dem Verkehr in ausgezeichneter<br />
Weise.<br />
Wenn auch vielerorts diese seiner Zeit unbenutzte<br />
Strassenbreite heute durch Lokalbahnen, Telegraphenstangen.<br />
Marksteine, Kieshaufen etc. nicht<br />
mehr zur Verfügung steht, so sollten doch überall<br />
da, wo es möglich ist. die nötigen Abtragungen unverzüglich<br />
an die Hand genommen werden. Grössere<br />
Auslagen entstehen dem Staate dadurch nicht.<br />
L.<br />
Die geschlossene Barriere In Krummsnau. Ein<br />
Basler Automobilist erwidert zu diesem Thema folgendes<br />
: In Nr. 92 schreibt Herr F B. wegen eines<br />
Unfalls an der Barriere in Krummenau. Dieser Unfall<br />
ist ja noch glimpflich abgelaufen; er zeigt aber<br />
doch, dass anscheinend immer noch nicht getan<br />
wird, was getan werden müsste. An so vielen Orten<br />
der Landstrasse entlang stehen Signale, auf die<br />
kein Mensch achtet, und gerade da. wo ein wirksamer<br />
Schutz nötig wäre, wird offenbar zu wenig<br />
geleistet.<br />
Ob das bei der genannten Barriere der Fall<br />
ist, weiss ich nicht. Wie Herr F B. schreibt, wird<br />
der Uebergang durch ein Kataphotensignal gekennzeichnet.<br />
Nun hahe ich aber in Zofingen und. wenn<br />
ich nicht irre, in Baden solche Kataphotentafeln<br />
gesehen, die sehr gut wirken. Möglicherweise sind<br />
die Tafeln andern Systems. Auf alle Fälle konnte<br />
ich selbst konstatieren, dass diese Tafeln auch bei<br />
Regen und Nebel noch sehr gut das Scheinwerferlicht<br />
zurückwarfen und ihre Signalzeiehen erkennen<br />
Hessen. Ja. es ist direkt auffallend, wie gut diese<br />
Signale wirken. Ich kann mir zwar vorstellen, dass<br />
die Art der Aufstellung viel zur Wirkung beiträgt,<br />
und das muss wahrscheinlich bei solchen Signalen<br />
gut studiert werden.<br />
Herr F. B. schlägt elektrische Beleuchtung VOT.<br />
Ich glaube auch, dass das das Ideal wäre; aber<br />
wie ist es, wenn der Strom versagt ? Dagegen ist<br />
an der Barriere bei Pratteln, die jetzt durch die<br />
Unterführung ersetzt wird, auf beiden Seiten ein<br />
Blinklicht angebracht, das nicht elektrisch betrieben<br />
wird, sondern, soviel ich weiss, mit Gas. Könnten<br />
solche Blinklichter nicht auch an andern Orten<br />
angebracht werden ? Die Wirkung ist selbst bei<br />
dichtem Nebel sehr gut, und die kleinen Lampen<br />
kosten sicher nicht soviel wie eine elektrische Installation<br />
oder ein Unglücksfall.<br />
Sicher lassen sich Unfälle, wie der von F B<br />
berichtete, vermeiden, und es sollte von den fraglichen<br />
Amtsstellen alles versucht werden, die Signalisierung<br />
solcher Barrieren und anderer gefährlicher<br />
Stellen wirksam zu gestalten. Alle haben ein<br />
Interesse daran.<br />
R- W<br />
Missstände Im Strassenverkehr. Ein Abonnent<br />
aus der Ostschweiz, der ein wachsames Auge im<br />
Verkehr besitzt, schreibt uns folgendes:<br />
Das Jahr <strong>1930</strong> neigt sich dem Ende zu und die<br />
Staatskassen haben wieder reiche Ernte durch Einkassieren<br />
der Autosteuern etc.<br />
Auf der andern Seite steht ihm das Recht zu,<br />
zirka 20 Cts. Zoll per Liter Benzin leisten zu<br />
müssen.<br />
Man kann die Sache ansehen wie man will, so<br />
ist es selbstverständlich, dass es eine Pflicht ist.<br />
etwas zu leisten, um richtige Strassenverhältnisse<br />
zu haben. Anderseits ist der heutige Verkehr auf<br />
der Strasse derart, dass die Strassenbenützer auch<br />
für die Benützung der Strasse richtig erzogen werden<br />
sollten. Unsere Auffassung ist die, dass solches<br />
eine bedeutend nützlichere Sache wäre, ab verkappte<br />
Stoppkontrollen.<br />
Im Kanton St. Gallen z. B. existiert die Vorschrift,<br />
dass an jedem Velo ein sog Katzenauge angebracht<br />
sein muss. Dieser Vorschrift ist Genüge<br />
geleistet. Jedoch ein ganz kleiner Teil davon ist<br />
so am Velo angebracht dass er ihren rechten<br />
Zweck erfüllt<br />
* Jeder Automobilfahrer weiss, wie schlecht es zu<br />
sehen ist wenn man bei nassem Wetter mit Abblendung<br />
fahren oder gar mit einem andern Wagen<br />
kreuzen muss. Wie manchem ist es schon passiert<br />
dass er mit dem besten Willen und grösstmöglicher<br />
Vorsicht fast einen Velofahrer von hinten angefahren<br />
hat, und nur aus dem Grunde, weil der Velofahrer<br />
kein Schlusslicht oder kein richtig angebrachtes<br />
Katzenauge hatte. Es sind in letzter Zeit<br />
verschiedene Fälle passiert dass Velofahrer von<br />
hinten in der Nacht angefahren wurden Ich hahe<br />
mich nie gewundert darüber und ich konnte dem<br />
Autofahrer keine zu grosse Schuld beimessen Denu<br />
mit Absicht fährt man doch niemand über den<br />
Saufen.<br />
Ich hatte in Deutschland die Beobachtung gemacht<br />
Dfäneers<br />
zu einer eeeenüber dem am Koof<br />
der Zeitunt» aufgedruckten SchweizerDrei» nur um<br />
die ausländische <strong>Zeitung</strong>staxe erhöhten Gebühr erfolgen<br />
AervDten Reisren Dänemark Deutschland.<br />
Finnland Frinkrpi'h Italien Litauen.<br />
Luxemburg Niederlande Norweeen Oesterreirb<br />
Portugal Schweden Tschechoslowakei<br />
Ungarn<br />
Wo beim Postamt des <strong>Zeitung</strong>semnfäneer* Unklarhpiten<br />
bestehen bzw wo die ooxtamtlicbe Bo-<br />
•ätellune in einem die«er Länder nicht angenommen<br />
wird wolle un« d»t Bezüger die» mitteilen<br />
Erfr>l?t die Be