E_1931_Zeitung_Nr.007
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N»7<br />
II. Blatt<br />
BERN, 27. Januar <strong>1931</strong><br />
II. Blatt<br />
BERN, 27. Januar <strong>1931</strong><br />
Technische Rundschau<br />
Die Zuverlässigkeit der Schmieröle<br />
Beim Einkauf von Schmieröl gilt als<br />
wesentlichstes Kennzeichen die Zähflüssigkeit<br />
oder Viskosität. Sie ist in der Tat eine<br />
wichtige, wenn auch nicht die einzige beachtenswerte<br />
Eigenschaft des Schmieröls,<br />
deren Bedeutung zudem vielfach überschätzt<br />
wird. Der normale Motor wird in vielen<br />
Fällen mit einem Oel mittlerer Zähflüssigkeit<br />
(etwa Vis. 8) auskommen. Immerhin<br />
gut es manche Umstände, die ein Oel höherer<br />
oder geringerer Viskosität erfordern,<br />
und alle grossen Schmieröl-Marken — man<br />
kaufe überhaupt nur Oele einwandfreier<br />
Marken, weil der Oelverkauf mehr als alles<br />
andere Vertrauenssache ist! — werden in<br />
abgestuften Viskositätsgraden geliefert. Deshalb<br />
soll hier kurz das Wesentlichste über<br />
die Bedeutung der Zähflüssigkeit zusammengefasst<br />
werden.<br />
Die Viskosität wird in Englergraden gemessen,<br />
die ausdrücken, wievielmal soviel<br />
Zeit das Oel zum Ausfliesson aus einem beistimmten<br />
Gefäss benötigt als Wasser von<br />
von 20° G. Entsprechend dem im Automobilmotor<br />
herrschenden Verhältnissen,<br />
wird die Viskosität der Autoöle meist für<br />
die Temperatur von 50° G angegeben. In<br />
wissenschaftlicher Hinsicht sind die Ergebnisse<br />
des Engler-Viskosimeters nicht eindeutig;<br />
sie genügen aber für die Praxis.<br />
Das Schmieröl hat die Aufgabe, das Aufeinandergleiten<br />
metallischer Teile durch<br />
Zwischenschieben einer Flüssigkeitsschicht<br />
zu verhindern, und damit die Abnutzung<br />
»nnd die Wärmeerzeugung zu verringern.<br />
Wie beträchtlich die Kraftverluste durch<br />
Reibung im Motor sind, kann man daraus<br />
sehen, dass auch die «flüssige Reibung» bei<br />
guter Schmierung noch etwa 20 bis 25%<br />
der Motorleistung auffrisst. Die Schmierwirkung<br />
ist um so sicherer, je dicker das<br />
Oel, also je grösser seine Viskosität ist. Die<br />
Zähflüssigkeit fällt aber stark mit steigender<br />
Temperatur, und bei 70 bis 100° C und<br />
mehr, also !bei den im Automobilbetrieb<br />
möglichen Temperaturen der Kolbenlauf-<br />
bahnen und Lager, bestehen praktisch nur<br />
noch geringe Unterschiede zwischen den<br />
Viskositätsgraden der verschiedenen Oele.<br />
Und das ist der Grund, weshalb man der<br />
Viskosität vielfach nicht mehr so grosse Bedeutung<br />
beimisst; bei den hohen Betriebstemperaturen<br />
sprechen noch andere Eigenschaften<br />
der Oele mit; die wirkliche<br />
Schmierwirkung kann auch bei gleicher<br />
Viskosität bei den hohen Betriebstemperaturen<br />
verschieden sein. Interessant ist auch,<br />
dass man die Viskosität von Gemischen verschiedener<br />
Oele nicht einfach errechnen<br />
kann auf Grund einer Mischungsrechnung;<br />
die Herkunft der Oele und andere Umstände<br />
scheinen dabei eine Rolle zu spielen.<br />
Die Viskosität ist aber von grösserer Bedeutung,<br />
wenn es sich nicht um die normalen<br />
Betriebstemperaturen handelt, sondern<br />
um die kalte Maschine, also besonders beim<br />
Start. Beim Start kann eine zu grosse<br />
Zähflüssigkeit des Oels, — und es werden<br />
oft viel zu dicke Oele verwendet, — vom<br />
Uebel sein. Es wirkt gewissermassen wie<br />
Leim, klebt die metallischen Teile zusammen,<br />
anstatt sie voneinander zu trennen<br />
und das Aufeinandergleiten zu erleichtern.<br />
Der Start wird erschwert, um so mehr als<br />
der Startwiderstand sowieso schon zu 9 / 10<br />
aus der Oelreibung besteht. Solange das<br />
zähflüssige Oel kalt ist, 'belastet es auch die<br />
Oelpumpe stark und stellt die Güte der<br />
Schmierung in Frage, dringt nicht rasch<br />
genug in die Lager ein und verursacht zu<br />
hohe, unter Umständen gefährliche Drücke<br />
in den Oelleitungen. Im Winter müssen natürlich,<br />
wenn man sich nicht mit einem<br />
Einheitsöl begnügen will, dünnere Oele verwendet<br />
werden, also solche mit geringerer<br />
Viskosität.<br />
Die Viskositätsgrade der handelsüblichen<br />
Markenöle liegen beiderseits der oben erwähnten<br />
mittleren Zähigkeit von 8° Engler,<br />
und zwar ziemlich übereinstimmend auf<br />
den gleichen Höhen. Ferner findet man<br />
unter den bekannten Marken stets Schmieröle<br />
der Viskosität, die man, entsprechend<br />
der augenblicklichen Aussentemperatur<br />
oder den Sonderansprüchen des Motors —<br />
bei Rennmotoren, Flugmotoren usw. — notwendig<br />
hat. Für Ausnahmefälle, wenn<br />
man, z. B. für Rennzwecke, ein Oel braucht,<br />
das auch bei sehr hohen Betriebstemperaturen<br />
seine Zähflüssigkeit beibehält, hat<br />
man immer noch die Möglichkeit der Verwendung<br />
sog. fetter Oele, wie des pflanzlichen<br />
Rizinusöls, das aber im Motor leicht<br />
Pasten bildet.<br />
Vielfach wird bei ausgeklapperten Motoren<br />
ein zäheres Oel verwendet, das also gewissermassen<br />
als Dichtungsmittel dienen<br />
und in diesem Fall auch den Oelverbrauch<br />
herabsetzen soll. Dies «Dichtungsmittel» ist<br />
allerdings von zweifelhaftem Wert; denn<br />
auch das dickste Oel dringt schliesslich<br />
zwischen Kolben und Zylinderwand in den<br />
Verbrennungsraum und verursacht dort<br />
Störungen durch Oelkohle-Ablagerung.<br />
Stockpunkt und Flammpunkt.<br />
Zeichnet man die Viskositätsgrade nach<br />
Engler für dasselbe Oel und die verschiedenen<br />
Temperaturen bis zu den höchsten<br />
Betriebstemperaturen auf. dann beginnt<br />
diese Kurve am sogenannten Stockpunkt,<br />
nämlich bei der niedrigen Temperatur, bei<br />
der das Fliessvermögen des Oels aufhört<br />
und es fest wird, «stockt». An sich spielt<br />
der Stockpunkt für die Güte der Schmierwirkung<br />
keine Rolle. Im Winter muss er<br />
natürlich unter der augenblicklichen tiefen<br />
Aussentemperatur liegen; im Sommer kann<br />
er dagegen ganz vernachlässigt werden.<br />
Die vom «Verein Deutscher Eisenhüttenleute»<br />
aufgestellten «Richtlinien für den<br />
Einkauf und die Prüfung van Schmiermitteln><br />
geben für den Sommer sogar Stockpunkte<br />
von +5° Celsius als zulässig an.<br />
In engem Zusammenhang mit der Viskosität<br />
steht auch der Flammpunkt eines<br />
Schmieröls, also die Temperatur, bei der, bei<br />
Annäherung einer Flamme, das Oel aufflammt.<br />
Nun braucht der Flammpunkt<br />
keineswegs so hoch zu liegen, dass auch im<br />
Verbrennungsraum das Oel nicht verbrennt.<br />
Einen so hohen Flammpunkt hat<br />
kein Schmieröl und braucht ihn auch nicht<br />
zu haben; viel wesentlicher ist, dass die un-<br />
vermeidliche Verbrennung im Zylinder mit<br />
so wenig Rückständen wie nur möglich erfolgt,<br />
und ein Oel verbrennt im allgemeinen<br />
sogar um so vollständiger, je niedriger sein<br />
Flammpunkt liegt. Natürlich muss er so<br />
hoch sein, dass eine gute Schmierung der<br />
am meisten erhitzten Teile des Motors gesichert<br />
ist. Durchschnittlich soll der<br />
Flammpunkt eines Schmieröls zwischen<br />
etwa 180 bis 220° G liegen. Der eigentliche<br />
Brennpunkt, bei dem das Oel nicht nur aufflammt,<br />
sondern auch weiterbrennt, liegt<br />
etwa 30 bis 40° höher. A. L.<br />
Grosstankanlage<br />
für 300 000 Liter Brennstoff.<br />
Um die Brennstoffversorgung ihrer zahlreichen<br />
Autobusse in möglist kurzer Zeit und<br />
auf denkbar einfachste Weise vornehmen<br />
'lassen zu können, wurde von der Berliner<br />
Verkehrsgesellschaft auf dem neuen Betriebsbahnhof<br />
Usedomstrasse eine Grosstankanlage<br />
errichtet, die nicht nur wegen ihres<br />
riesigen Qesamtfassungsraumes, sondern<br />
auch ob ihrer betriebstechnischen Leistungsfähigkeit<br />
besonderes Interesse verdient. Können<br />
dach gleichzeitig vier Autobusse in dem<br />
kurzen Zeitraum von einer Minute mit der<br />
erforderlichen Brennstoffmenge (bis zu 1301<br />
pro Wagen) versorgt werden. Die Autobusse<br />
fahren zum Tanken nebeneinander unter eine<br />
überdachte Tankbriicke, von der je ein Zapfschlauch<br />
zu jedem Wagen führt. Nach erfolgter<br />
Brennstoffabgabe werden die Zapfschiläuche<br />
mittels Seilwinden zur Brücke emporgezogen,<br />
um die Durchfahrt freizugeben.<br />
Der Brennstoff ist in sechs unterirdisch 1<br />
gelagerten Behältern untergebracht. Er<br />
wird aus den Behältern durch elektrisch angetriebene<br />
Förderpumpen in Rohrleitungen<br />
gedrückt und zunächst über einen Apparateschrank<br />
geleitet. Auf diesem schmiedeisernen,<br />
pultartigen Schrank befinden sich die<br />
Messapparate, die dem diensthabenden Beamten<br />
der Tankanlage eine bequeme Uebersicht<br />
und Bedienung der Anlage gestatten.<br />
Die Messuhren zeigen nicht nur den Inhalt<br />
der sechs Lagerbehälter an, sondern auch<br />
die Menge des an jeden einzelnen Wagen abgegebenen<br />
Brennstoffes. Die elektrischen<br />
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