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E_1931_Zeitung_Nr.011

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Bern, Dienstag, 10. Februar <strong>1931</strong> III. Blatt der „Automobil-Revue" No. 11<br />

Licht in der Finsternis !<br />

Der Völkerhass ist nur ein« kollektive luusion<br />

! Ein Volk ist kein Wesen an sich, sondern<br />

eine Gruppe von einzelnen, denen man<br />

leider feindliche Gefühle gegen eine Gruppe<br />

von einzelnen suggerieren kann, die ein anderes<br />

Land bewohnen und oft auch eine andere<br />

Sprache sprechen. Wenn man so weit<br />

kommen könnte, dass man allen einzelnen<br />

verständlich machen könnte, dass der Mensch<br />

überall ein Mensch ist, und zwar ebenso hier<br />

wie hinter der Grenze, könnte man die Möglichkeit<br />

eines Krieges völlig ausschliessen.<br />

Auf dieser Idee basiert das System des französisch-deutschen<br />

Schüler-Austausches : Ein<br />

junger deutscher Schüler erhält umsonst in<br />

einer französischen Familie dieselben Bedingungen<br />

wie in der eigenen, er lebt dort in<br />

seinen Ferien wie das Kind der Familie. Dagegen<br />

bekommt die Familie des deutschen<br />

Knaben ein Kind der französischen Familie<br />

zu denselben Bedingungen auf Ferien. Der<br />

iranzösisch-deutsche Ausschuss für Schüleraustausch<br />

realisierte 40 solche Fälle im Jahre<br />

1926, 115 im Jahre 1927, 255 im Jahre 1928,<br />

326 im Jahre 1929 und 351 im Jahre 1930,<br />

insgesamt 1107. Dabei lernten mehr als 1000<br />

Knaben die Sprache des Nachbarn. Alle waren<br />

begeistert und die Mehrzahl schloss<br />

freundschaftliche Beziehungen, die wertvoll<br />

sein werden für den Frieden Europas. » Mit<br />

diesen Worten wirbt in der Zeitschrift « Europe<br />

» das « Comit6 d'echanges interscolaires<br />

franco-allemand » für den Schfileraustausch<br />

im Jahre <strong>1931</strong>. Wahrhaft: Ein Licht leuchtet<br />

in der Finsterais !<br />

Der Appendix<br />

Von Kaspar Freuler.<br />

Wir veröffentlichen aus dem humorvollen.<br />

Buche c Veilchensalat und Besseres» (Verlag:<br />

Rascher, Zürich) die nachfolgend© köstliche<br />

Skizze. (Siehe Biichertiscb.)<br />

»Appendix?» fragt mich jemand. Ich habe<br />

keine Ahnung, was er damit meint — Appetit?<br />

— Aperitif? Aber ich nicke. Denn wenn man<br />

im selben Augenblick auf einer Bahre im<br />

Spitallift bergwärts fährt, Ist einem das gebildetste<br />

Fremdwort schnuppe. Vollständig<br />

einerlei.<br />

Fünf Minuten später komme ich mir vor,<br />

wie jener bekannte Mann, der von Jerusalem<br />

nach Jericho gehen wollte und unter die<br />

Räuber fiel. Einer strupft mir ohne weiteres<br />

die Gewandung ab; ein anderer betupft meine<br />

Finger mit etwas Kaltem — ich wittere Alkohol<br />

— und saugt mir im nächsten Moment<br />

wie ein Vampir Blut aus der Hand; ein dritter<br />

trägt, was nach diesen eiligen Prozeduren<br />

von mir noch übrig bleibt, auf den hocheebeinten<br />

Tisch, der im Volksmund «Schrägen»<br />

genannt wird.<br />

Mein Gott, so schlimm ist der !a gar nicht.<br />

Er steht mitten in einem weissen Zimmer,<br />

das glänzt wie frische Wäsche. Der schönste,<br />

blaueste Himmel leuchtet durch eine Glaswand.<br />

Man liegt freilich etwas hart, etwelcher<br />

Komfort wäre angenehm. Aber man denkt,<br />

dass auch diese Facette der Kehrseite unseres<br />

F E U I L L E T O N<br />

Ramosi<br />

Von V. Williams.<br />

JLtu dem Englischen übersetzt von Otto Element.<br />

(Fortsetzen* ans dem Hauptblatt)<br />

«Wenn es keine Fälschung ist», warf mit dieser kleinen<br />

llolly heimtückisch ein.<br />

«Fälschung? Betrachte bitte diese zierliche<br />

Linienführung! Wenn das kein herrliches antikes<br />

Stück ist, so bin ich bereit, meinen Hut<br />

aufzuessen...»<br />

Unfähig, das Lachen noch länger zu unterdrücken,<br />

platzten die beiden Freundinnen<br />

heraus. «Bravo, Herr Beck!» rief Joan. Sie<br />

haben sich nicht hinters Licht führen lassen!»<br />

Und sie erzählte ihm, wie die Figur in<br />

ihren Besitz gelangte.<br />

Becks Gesicht wurde ernst. «Das Ding ist<br />

selbstverständlich gestohlen! Aber wo? Und<br />

von wem? Das beste wäre, wenn Sie mir gestatteten,<br />

dass ich es Cradock zeige. Er<br />

kommt übermorgen zurück. Im Wohnzimmer<br />

befindet sich ein Safe, in dem es bis dahin<br />

verwahrt bleiben kann. Cradock kennt<br />

die Ausgrabungen von A bis Z. Er wird uns<br />

raten, was zu tun ist!><br />

Joan willigte gern ein. Sie grübelte über<br />

3ic unergründlichen Prüfungen* die sie Immer<br />

Lebens ihre interessanten Seiten haben kann.<br />

Also: «Reg dich nicht auf, Moritz!»<br />

Was nur alles um dich herum hantiert wird!<br />

Auf einem Gestell stehen vier mächtige Glasballone<br />

mit Aufschriften. Nicht gerade einladende!<br />

Wasserstoffsuperoxyd, Essigsaure<br />

Tonerde, Borsäure usw. Pharmazeutische Gerüche<br />

liegen in der Luft — jenes bekannte<br />

Spitalgerüchlein, das vielen vom starken Geschlecht<br />

ein Horror ist!<br />

Eine Schwester kocht das silberglänzende<br />

Instrumentarium aus; kochende Brühe sprudelt<br />

über Zangen und Zänglein, Häkchen und<br />

Messerchen.<br />

Ein Arzt mit fidelem Gesicht massiert nun<br />

an mir herum und scheint königlich erfreut zu<br />

sein, dass, nachdem er mein Bäuchlein sanft<br />

nach rechts drückt, dieses im nächsten<br />

Augenblick mit energischem Rückschlag, der<br />

mir das Antlitz in schmerzvolle Falten legt,<br />

in die frühere Lage zuriiekschwappt.<br />

«Schön, schön,» sagt er freundlich. Aerzte<br />

scheinen merkwürdige Schönheitsbegriffe zu<br />

haben.<br />

Eine hübsche Schwester naht — jung —<br />

Zähne wie der schönste amerikanische Filmstar<br />

— also eine durchaus erfreuliche Erscheinung<br />

in diesem doch etwas miesen<br />

Raum — aber sie sticht mir — ach, wie so<br />

trügerisch! — blitzschnell eine Nadel in den<br />

Oberschenkel — das heimtückische Geschöpf.<br />

— Morphium natürlich, damit der Kerl eventuell<br />

weniger zappelt!<br />

Dann steht wieder ein Weissgemantelter<br />

da. Kontrolliert die innere Verfassung des<br />

Opfers.<br />

Blut 78.— Schön 1<br />

Blut 9800 — gut! Die Abwehrarmee der<br />

weissen Blutkörperchen ist vorschriftsgemäss<br />

mobilisiert und marschiert<br />

Puls 70.<br />

Temperatur 37,5.<br />

Der Arzt nickt, offenbar wieder höchlich<br />

zufrieden.<br />

«Sie nehmen die Sache verflucht ruhig,»<br />

sagt er.<br />

«Hoffe ebenfalls!» sag' ich. Wir lachen<br />

beide. Ueberhaupt sind wir schon ziemlich<br />

familiär um diese verpönte Lagerstätte herum.<br />

Ein Wärter ist noch da, der mich schon<br />

von Kindsbeinen an kennt. Man macht<br />

Sprüche aller Art, nicht ausgesprochen für<br />

den Salon berechnete. Fehlt nur noch, dass<br />

mir einer eine Brissago offeriert.<br />

Nun wird's kritischer. Die Schwester<br />

glaubt, dass es für mich empfehlenswert sei,<br />

meine Beine mit einem weissroten Gurt zu<br />

umwickeln. Hat sie Angst, dass ich fortspringe?<br />

In djesem Aufzug?! Dann hält plötzlich<br />

eine Handfessel mich links fest. Rechts<br />

steht eine blonde Schwester und hält mir<br />

freundschaftlich die Hand. Des Pulses wegen!<br />

Ich habe trotzdem das Gefühl, dass der<br />

peinliche Moment in Sicht sei —<br />

Und er kommt richtig auch.<br />

Der Chef steht neben mir — nun ist der<br />

ganze Verein beisammen, denk' ich. Die<br />

Schlacht kann beginnen.<br />

Die zwei Aerzte im chirurgischen Nationalkostüm,<br />

weisse Mantel, braune Oummischürzen,<br />

dito Handschuhe. Nur der Chef zieht un-<br />

wieder mit jenem einsamen Engländer zusammenbrachten.<br />

Der Zwischenfall mit den<br />

Kabinen. Die Begegnung im Zimmer des Kapitäns,<br />

ihr Tischgespräch mit Bastable, ihr<br />

Zusammentreffen mit Molly, auf Grund dessen<br />

sie nun nicht nur in Cradocks Haus, sondern<br />

in seinem Zimmer, ja sogar in seinem<br />

Bett landete, und jetzt wieder das Erlebnis<br />

Anubisstatue — diese<br />

Kette von merkwürdigen Zufällen bedrückte<br />

sie und schuf ihr eine merkwürdige Unruhe.<br />

Nach dem Tee unternahmen die drei einen<br />

kleinen Spaziergang ins Tal, bis sie ein<br />

Gong vom Hause her zum Abendbrot rief.<br />

Man speiste an einer langen Tafel im Wohnzimmer.<br />

Der Mond warf lange Schatten auf<br />

die Veranda und lugte zur offenen Tür herein,<br />

als wollte er mit den Purpurblumen<br />

spielen und mit den goldhalsigen Champagnerflaschen,<br />

die aus dem Eimer am Boden<br />

vorwitzig herausragten.<br />

Der Kaffee wurde auf der Veranda genommen.<br />

Sie waren alle ziemlich wortkaTg,<br />

wie wenn das blasse, runde Gesicht, das auf<br />

sie herabstrahlte, einen schweigengebietenden<br />

Finger an die Lippen gelegt hätte.<br />

Durch die silberverbrämte Dunkelheit ringsum<br />

drang fernes Hundebellen und von Zeit<br />

zu Zeit ein unheimlich schauriges Geheul.<br />

«Schakale,» sagte der Maler. «Es ist der<br />

Schrei des Anubis, des Wächters der Be-<br />

gehinderte Ellbogenfreiheit vor: in Hose und<br />

Hemd, und Gummi. Die zwei Schwestern in<br />

Grau. Der Patient — na ja — siehe Paradies!<br />

Von hinten schiebt sich etwas Braunes vor<br />

meine Nase.<br />

Aha! Man will das Gehirn um sein Bewusstsein<br />

bringen. Das braune Dings aus Kautschuk<br />

wedelt vor meiner Nase hin und her.<br />

Ein scharfes Gestänklein sticht Pfui!<br />

«Bitte, tief atmen!»<br />

«Weglaufen kannst du doch nicht mehr,»<br />

denk' ich. «Also schnaufen wir!»<br />

Brennend und stechend dringt der Aether<br />

in den Rachen. «Durch die Nase geht's<br />

besser.»<br />

Stimmt.<br />

Der Wärter giesst nach. Man spürt Kälte<br />

irgendwo. Ich schnaufe weiter, tief und ruhig.<br />

Der Verein schaut mich unentwegt an und<br />

wirft ermunternde Zurufe in meine Atemgymnastik.<br />

Schwer und still dringt das Gas<br />

in die Lunge, ins Gehirn. Immerhin — von<br />

Bewusstseinsstörungen keine Spur.<br />

«Wie geht's?»<br />

«Danke — ich pass* auf wie ein Häftlimacher,<br />

aber vorläufig bin ich noch normal!»<br />

Weiter atmen .<br />

Plötzlich — ohne jeden Uebergang — Revolution!<br />

Das Leben wehrt sich vor dem aus<br />

dem Dunkel aufsteigenden Unbekannten, das<br />

ihm auflauert. Mit elementarer Kraft —-<br />

Selbsterhaltungstrieb in Reinkultur<br />

«Ich will nicht — fort — Herrgott noch<br />

einmal — lasst mich los — nein — nein»<br />

Ich brülle. Ich bitte und bettle — und<br />

fluche —<br />

«Aber ChaschperU sagt der Wärter.<br />

«•Dängg au!» Seine braune Glatze beugt sich<br />

über mich wie ein Vollmond. Sie wirkt beruhigend.<br />

Im Nu schnauf ich wieder gehorsam.<br />

«So, jetzt ruhig einschlafen — so — soso<br />

—. Auf einmal sind die Beine weg. Dann<br />

wie durch Zauber die Hüften. Jetzt kein Oberkörper<br />

mehr — ich schwebe<br />

Das letzte, was ich spüre, ist die weiche<br />

Hand der blonden Pulsschwester — sie geleitet<br />

mich leise und gut in den dunklen Abgrund<br />

voll purpurner Finsternis, der mich<br />

nun feierlich aufnimmt •<br />

In vollkommener Zufriedenheit und in einer<br />

unaussprechlich beglückenden Heiterkeit<br />

Narkose<br />

Ausgelöschtes Leben. Ungelebte Stunden.<br />

Kein Fetzen von Erinnerung. Keine Spur<br />

irgendwelcher Vorgänge. Kein Schatten eines<br />

Traumes. Weder Schmerz, noch Lust. — Mit<br />

dem Tuschpinsel schwärzester Zensur ist das<br />

Leben übermalt. Breit und schwer. Das absolute<br />

Nichts. Das Nirwana, wo weder Körper<br />

noch Seele mehr existieren — kein Zeitbegriff<br />

— eine Ewigkeit — vielleicht — vielleicht<br />

nur Minuten —<br />

«Heute abend mach' ich Bratwürste —><br />

«Wer macht Bratwürste?» — Dann ist's<br />

wieder dunkel.<br />

Nach einer Weile höre ich vom Engadin<br />

reden. Dann eine Stimme: «Die alten Schweizer<br />

tranken noch eins, ehe sie gingen —»<br />

Abermals ertönte der klagende Ruf und<br />

verklang.<br />

«Colin,» schlug Molly vor, lass uns auf<br />

den Hügel dort steigen! Die Aussicht im<br />

Mondlicht muss prächtig sein.»<br />

«Abgemacht!» rief ihr Bräutigam fröhlich<br />

und sprang auf.<br />

«Kommen Sie, Frau Averil!»<br />

Verständnisvoll lächelnd schüttelte Frau<br />

Averil den Kopf. Die beiden waren jung und<br />

verliebt und würden bald ein Ehepaar sein.<br />

«Keine zehn Pferde können mich da hinaus<br />

schleppen,» erklärte sie. «Geht nur und<br />

schaut euch den Mond an, ich bleibe Heber<br />

hier!»<br />

Colin warf einen Blick ins Wohnzimmer<br />

zurück, das jetzt in Finsternis lag. «Whisky<br />

und Zigaretten finden Sie auf dem Tisch hinter<br />

Ihnen. Mohammed ist wohl schon zu Bett<br />

gegangen. Er schläft drüben im Nebenbau<br />

hinter der Küche. Soll Ich die Lampe anzünden?»<br />

«Nicht nötig! Im Mondschein ist's ja fast<br />

tageshell. Lauft nur und seid vergnügt, aber<br />

leht nicht zu weit fort!»<br />

«Nein, nein — nur bis zum Hügel,» versprach<br />

Colin. «Wenn Sie laut rufen, müssen<br />

wir Sie hören. Wir werden auch bald zurück<br />

sein. Auf Wiedersehen!» Das Liebespaar<br />

lief lachend und sich haschend den<br />

Berff hinunter und verschwand im Dunkel.<br />

Das Gesicht der Strosse<br />

Das Wort «Garage», das heute alle Strassenfoildwj<br />

der Städte als Symbol der Neuzeit beherrscht.<br />

Ich kann mir absolut nicht erklären, wo ich<br />

bin. Irgendwo unter einem zusammengefallenen<br />

Zeltdach, unter einer dicken Schicht, die<br />

überall nachgibt, wo ich durchstossen will,<br />

aber elastisch wieder sich schliesst, sobald<br />

ich mich von der vergeblichen Bemühung abwende.<br />

Wie in einem riesigen Kautschukei<br />

eingeschlossen bin ich.<br />

Ausser meiner Welt wird weiter geredet J<br />

ich verstehe durch die Schale jedes Wort:<br />

«Es gibt solche, die jodeln und singen» —<br />

«Meine Kakteen machen Fortschritte» —<br />

Die<br />

Cigaretten<br />

pRTH STAT£"<br />

ä Fr. 1.— per 20 Stück-Paket<br />

zeichnen sich aus durch ihr<br />

hochfeines, unaufdringliches<br />

Aroma und ihregrosse Milde.<br />

Joan seufzte. Warm war die Luft und herrlich<br />

die Nacht, und wiederum heulte jetzt aus<br />

der Dunkelheit irgendwo ein Schakal.<br />

«Wächter der Begräbnisstätten» hatte Colin<br />

ihn genannt. Millionen und aber Millionen von<br />

Toten lagen in den Katakomben der Berge<br />

von Theben — Joan schauerte zusammen.<br />

Ein Rascheln hatte sie aufgeschreckt. Gedämpfte<br />

Tritte schlichen über den Steinboden.<br />

Ohne den Kopf zu wenden wusstesie,<br />

dass jemand auf die Veranda gestiegen war.<br />

Mit stockendem Herzschlag blickte sie auf.<br />

Neben ihr stand eine grosse, weisse Gestalt.<br />

Der Mond beleuchtete ein stolzes Gesicht<br />

mit hellen Augen, die kühn unter dem weissen<br />

Turban hervorbrannten. Wie allen Europäern,<br />

die erst kurze Zeit im Orient weilen,<br />

schienen auch Joan alle Eingeborenen<br />

gleich auszusehen. Aber diese Züge mit dem<br />

Ausdrucke eiserner Energie, der bei den<br />

Aegyptern so selten vorkam, hatten sich ihrem<br />

Gedächtnis eingeprägt. Es war das Antlitz<br />

jenes Arabers, den sie im Durchgang<br />

bei der Moschee gesehen und der als zweiter<br />

von der Mauer herabgesprungen war.<br />

Verstört erhob sie sich, als in tiefem Englisch<br />

die Worte erklangen: «Frau Averil,<br />

nicht wahr?»<br />

Sie wandte sich verblüfft um. Bis auf den<br />

Araber war die Veranda leer.

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