E_1931_Zeitung_Nr.011
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N»ll<br />
II. Blatt<br />
BERN, 10. Februar <strong>1931</strong><br />
N°H<br />
II. Blatt<br />
BERN, 10. Februar 1031<br />
Techn. Rundsdia<br />
Der grossräumige Lastwagen.<br />
Der Transport von Grossraumgütern<br />
(wie es beispielsweise die Dampfkessel sind)<br />
erfordert spezialgebaute Lastwagen. In der<br />
Begei verwendet man heute nur Anhänger,<br />
die entweder stark genug sind, die hohe<br />
Belastung des Schwergutes zu ertragen<br />
oder dann die gewünschte Länge besitzen,<br />
die dem Ladegut entspricht. In der Breite<br />
ist selbstredend auf der Landstrasse wie<br />
auf der Eisenbahn mehr Einschränkung<br />
geboten als in der Länge.<br />
Schwierigkeiten bot dann hauptsächlich<br />
die Lenkung des langen und schweren Lastenzuges,<br />
da unsere Strassen nicht die<br />
notwendige Breite für Spezialtransporte<br />
aufweisen und unzulängliche Kurven auch<br />
im ebenen Mittelland noch ziemlich häufig<br />
sind. Dass ein einmaliges Auf- und ein<br />
einmaliges Abladen derartiger Güter zweck -<br />
mässig ist, wird wohl niemand bestreiten.<br />
iWenn daher bei Transporten innerhalb des<br />
den Fahrer und den Motor (Motor-Chassis).<br />
Das hintere Chassis hat die Ladung, seien<br />
es nun Güter oder Fahrgäste, und die<br />
Karosserie aufzunehmen (Karosserie-Chassis).<br />
Die Lenkung dieses Fahrzeuges ist nun<br />
durch eine sinnreiche Lenkung erleichtert<br />
worden. Der Fahrer hat nur das Motor-<br />
Chassis zu lenken und braucht dafür, weil<br />
die Belastung relativ gering ist, nur einen<br />
bescheidenen Kraftaufwand, der vielleicht<br />
einen Fünftel der sonst unter diesen Verhältnissen<br />
benötigten Kraft beträgt. Die<br />
Hebelübertragungen der Lenkung vom Motor-Chassis<br />
auf das Karosserie-Chassis ermöglichen<br />
(in Verbindung mit den ausscherenden<br />
Bewegungen des Motor-Chassis)<br />
die Lenkung des hintern Fahrzeugteiles.<br />
Die Kraft wird vom Motor, der sich ja<br />
auf dem vordem Chassis befindet, auf die<br />
Räder des hintern Chassis übertragen. Dabei<br />
kann das Motor-Chassis in weniger als<br />
einer Minute vom Karosserie-Chassis abgetrennt<br />
bzw. wieder angeschlossen werden.<br />
Der Konstrukteur dieses Wagens ist<br />
Details vom<br />
Weltrekord wagen<br />
Der FleHner-Wanen: 1 Motarchassis; 2 diese Räder werden vom Föhrer gesteuert;<br />
3 Karosserie-Chassis; 4 Antriebswelle; 5 diese Räder werden durch das<br />
Ausscheeren des Motor-Chassis automatisch gesteuert; 6 nur diese Räder werden<br />
angetrieben.<br />
tnrtschaftlichen Bereiches versucht wird,<br />
den Bahnein- und auslad zu umgehen, so<br />
liegt das durchaus im Interesse unserer<br />
Industrieunternehmungen.<br />
In diesem Zusammenhange mag eine<br />
neue Schwerlastwagenkonstruktion das Interesse<br />
auf sich lenken, die aus zwei zueinander<br />
gelenkig verbundenen Chassis besteht.<br />
Das vordere Chassis ist ziemlich<br />
kleiner dimensioniert und trägt nichts als<br />
Flettner, den wir durch seine Rotoren kennengelernt<br />
haben. Er hat hier, indem er<br />
auch bestimmte Konstruktionen der Kruppschen<br />
Lastwagen verwendete, einen Prototypus<br />
eines Grossraümlastwagens bzw. eines<br />
Autobusses geschaffen, der ohne Hilfsmotor<br />
für die Lenkung mit minimalem Aufwand<br />
gelenkt werden kann. Dabei wurden<br />
alle Vorteile, die aus der Tatsache der raschen<br />
Abtrennung von Motor-Chassis und<br />
Campbell's Rekordwagen.<br />
Unten: Bück auf den « Blue Bird III». Vorder teil und Hinterteil des Wagens liegen seiflich dffl*<br />
senkrechten Mittelebene der beiden Achsen, damit der Führersitz möglichst tief gelegt werden kann.<br />
(Fahrricbtung: nach rechts.) Oben links: Querschnitt durch den Vorderteil des Wagens. Der<br />
Führersitz ist rechts von der Mittelebene eingebaut. Oben rechts: Querschnitt durch den Hinterteil<br />
des Wargens. Auch hier erkennt man die Anordnung des Lenkorganes seitlich der Mittelebene des<br />
Wagens (siehe auch Bild auf Seite 10, aus « Autocar »).<br />
Karosserie-Chassis entstehen können, ausgewertet<br />
und daraus ein Fahrzeug hergestellt,<br />
das im Autobus- und im Grosslastenverkehr<br />
eine besondere Rolle spielen wird.<br />
Das erste Fahrzeug, das in den Handel<br />
gegeben wurde, erhielt einen Motor zu<br />
150 PS und eine Länge von 13 Meter. Dio<br />
Nutzlast ist auf 15 Tonnen berechnet. Dasselbe<br />
soll im Berliner Salon ausgestellt werden,<br />
lt.<br />
Wie verhütet man übermässige<br />
Oelkohlebildung?<br />
Nach mehr oder weniger langer Betriebsdauer<br />
muss jeder Explosionsmotor entrusst,<br />
d. h. die im Verbrennungsraum befindliche<br />
Oelkohle entfernt werden. Naturgemäss wird<br />
durch diese Rückstände der Kompressionsraum<br />
verkleinert und damit die Kompression<br />
erhöht. Falls der Motor früher mit reinem<br />
Benzin ohne Anstände betrieben werden<br />
konnte, ist das jetzt nicht mehr möglich, denn<br />
ein klopfendes Geräusch im Innern des Zylinders<br />
wird mit der Zeit so stark, dass nur<br />
ein Fahrer ohne Gefühl für seine Maschine<br />
daTüber hinwegsehen kann. Die Leistung des<br />
Motors geht stark zurück, da es nahezu unmöglich<br />
ist, mit Vollgas und Frühzündung zu<br />
fahren. Dadurch wird natürlich auch ein häufiges<br />
Umschalten der Gänge notwendig. Der<br />
Motor macht somit den Fahrer selbst darauf<br />
aufmerksam, dass eine baldige Reinigung des<br />
Zylinderinnern dringend erwünscht ist.<br />
Während bei älteren Motorkonstruktionen<br />
alle paar tausend- Kilometer die Oelkohle<br />
beseitigt werden musste, ist diese Arbeit bei<br />
Leichtmetallkolben<br />
die thermisch vergütet sind, verHeren Ihren Festigkeitsgrad,<br />
wenn sie besonders bei Bergfahrten im<br />
überhitzten Motorinnern (Temperatur bis 1700°)<br />
helss und beim nachherigen Stillstand des Wagens<br />
langsam wieder kalt werden. Sie nützen sich dann<br />
rapid ab und müssen bald wieder ersetzt werden«<br />
V>\<br />
HEß«<br />
KOLBEN<br />
Diatherm-Kolben<br />
sind nicht thermisch vergütet, sie sind unempfindlich<br />
gegen Hitze, sie halten darum am<br />
längsten und greifen den Cyllnder nicht an.<br />
Gewöhnliche Lelchtmetallkolben<br />
besitzen grosse Wärme-Ausdehnung. Um im Betrieb<br />
nicht festzubrennen oder anzufressen, muss man<br />
sie entweder mit grossem Spiel einbauen oder mit<br />
einem oder mehreren Schlitzen versehen, die der<br />
Ausdehnung nachgeben. Im ersten Fall klappern<br />
die Kolben bei kaltem Motor und verursachen das<br />
bekannte Oelaufsteigen und grossen Oelverbrauch<br />
und ovalisieren die Cylinder, weil sie schlechte Führung<br />
haben; im zweiten Fall geht der Kolben seines<br />
grössten Vorteils, der guten Wärmeableitung, verlustig,<br />
weil die Schütze den Wärmeabfiuss unterbrechen.<br />
Der schlechte Mechaniker sagt:<br />
Gewohnliche Leichtmetallkolben<br />
empfehle Ich meinen Kunden, well es bei Ihnen auf<br />
einige Zehntelsmillimeter Spiel nicht ankommt und<br />
Ich darum mit ihrem Einbau es nicht so genau<br />
nehmen muss und weniger Mühe habe; der Kunde<br />
versteht ja nichts davon oder merkt es erst viel<br />
später.<br />
Nicht teurer als andere Kolben!<br />
Diese Kolben<br />
erhöhen die Motorleistung, sparen Benzin<br />
und Oel und klappern nicht.<br />
Ausschielfen von MotorcyMndern<br />
und Ausrüsten mit Kompletten<br />
Diatherm- Kolben in kürzester Zeit.<br />
Verlangen Sie unsere Preisliste<br />
und die aufklärende Broschüre:<br />
„Notizen über die Diatherm-Kolben. 11<br />
Diatherm-Kolben<br />
bestehen aus der patentierten Spezlal-Alpax-<br />
Legierung, deren Wärmeausdehnung dem Grauguss<br />
am nächsten kommt. Sie werden darum<br />
mit fast ebenso geringem Spiel wie Graugusskolben<br />
eingebaut, klappern nicht, haben konstant<br />
gute Führung, ziehen kein Oel, und<br />
beschädigen die Cytinder nicht. Sie sind auch<br />
nicht geschlitzt und der grosse Vorteil des<br />
Diatherm-Kolbens, der gute Wärmeabfiuss<br />
bleibt erhalten, dank seiner speziellen, patentierten<br />
Form.<br />
Der gute Mechaniker<br />
sagt:<br />
Nur Diatherm-Kolben<br />
baue ich ein, trotzdem sie sehr gute und genaue<br />
Arbeit verlangen; dafür wird es mir der Kunde<br />
später danKen.<br />
Schweizerische metallurgische Gesellschaft<br />
Muttenz be Basel<br />
Telegramme: Plomblei Telephon Muttenz Safran 60.50