E_1931_Zeitung_Nr.020
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N°20<br />
II. Blatt<br />
BERN, 9. März <strong>1931</strong><br />
Von Stand zu Stand<br />
Alfa Romeo.<br />
Wer nach technischen Leckerbissen ausgeht,<br />
kommt auf dem Alfa Romeo-Stand wieder<br />
voll auf seine Rechnung. Neuigkeiten<br />
sind zwar hier nicht viele zu finden, dafür<br />
entschädigt aber der ausgestellte 1750-ccm-<br />
Sechszylinder durch das Raffinement seiner<br />
Konstruktion vollauf. An einem blanken<br />
Chassis können die unzähligen konstruktiven<br />
Finessen, die dem Typ seinen Weltruf eingetragen<br />
haben, in aller Ruhe verfolgt werden.<br />
Das Chassis ist direkt ein Musterbeispiel<br />
dafür, wie man mit einem Minimum<br />
von Aufwand und toten Massen ein Maximum<br />
an Leistung und Festigkeit herausbringen<br />
kann.<br />
Der durch zwei obenliegende Nockenwellen<br />
und schräghängende Ventile gesteuerte<br />
Sechszylinder, entwickelt bei Tourenausführung<br />
an der Bremse 45 PS, der in den Dimensionen<br />
gleiche Sportmotor 55 PS und der<br />
mit einem Spezialkompressor und Doppelvergaser<br />
ausgerüstete Grand-Sport-Motor<br />
yom Führersitz ans verstellbarer RoUvorhans vor<br />
dem Kühler des Alfa-Rwneo-SpoTtwaj?ens.<br />
Sogar volle 85 PS. Im letztgenannten Fall<br />
ergibt sich so eine Liter-Leistung oder «spezifische»<br />
Leistung von annähernd 50 PS. Der<br />
Alfa Romeo Grand-Sport-Wasren dürfte damit<br />
der höchstgezüchtete und einem ausgesprochenen<br />
Rennwagen am nächsten kommende<br />
Serienwagen der Gegenwart sein.<br />
Die Karosserien auf dem Stande sind zum<br />
Teil wahre Kunstwerke in ihrer Anpassung<br />
an den Charakter des Fahrzeuges. Das Alfa<br />
Romeo-Chassis scheint sich aber überhaupt<br />
bei den Karosserie-Fabrikanten besonderer<br />
Beliebtheit zu erfreuen, treffen wir es doch<br />
auch mit raffiniertesten «Kleidern» bei Brichet<br />
und andern Künstlern ersten Ranges.<br />
Essex-Hudson.<br />
Obsehon der Essex-Sechszylinder und<br />
der Hudson-Achtzylinder schon während<br />
der ganzen letzten Jahre durch ihre hohe<br />
Leistungfähigkeit und reiche Ausstattung<br />
zu den günstigsten Angeboten der amerikanischen<br />
Automobilindustrie gehörten,<br />
und obsehon ihre konstruktive Durchbildung<br />
immer dem Durchschnitt bedeutend<br />
voraus war, sind sie doch auch dieses Jahr<br />
wieder mit noch ganz beträchtlichen Verbesserungen<br />
versehen. Die Leistung des<br />
Essex-Sechszylindermotorc wurde nochmals<br />
erhöht und beträgt jetzt 60 PS bei<br />
3300 Touren. Durch Anwendung eines<br />
hohen Kompressionsverhältnisses ist dabei<br />
aber der Verbrauch fast gleich geblieben.<br />
Die Thermosyphon-Kühlung mit aussergewöhnlich<br />
grossen Durchflussquerschnitten<br />
wurde mit Rücksicht auf ihre<br />
vorzügliche Bewährung beibehalten, jedoch<br />
noch um 25 Prozent wirksamer gestaltet.<br />
Durch neue Kühlvorrichtungen<br />
wird auch die Temperatur des Oeles stark<br />
herabgesetzt, woraus abgesehen von der<br />
höheren Sicherheit eine Ersparnis an Oel<br />
und eine Vergrösserung der Motor-Lebensdauer<br />
resultieren. Neu sind ferner der<br />
Vergaser, der nun drei Düsen aufweist<br />
und ein bei jeder Motortourenzahl absolut<br />
gleichmässiges Gasgemisch ergibt, dann<br />
der Ansaugstutzen, der einen kleineren<br />
Querschnitt aufweist und deshalb die Eigenschaften<br />
des Motors im Langsamlauf<br />
verbessert, und die Leichtmetallkolben<br />
haben eine neue Form erhalten, durch<br />
welche die Laufflächen vererössert und<br />
die Abnützung entsprechend vermindert<br />
werden.<br />
Der Chassisrahmen der neuen Modelle<br />
hat doppelte Kröpfung, wodurch sich für<br />
den Wagen niedrige Schwerpunktlage ergibt.<br />
Der Kühler wird durch ein im Kühlerrahmen<br />
fest eingebautes Drahtgitter<br />
gegen Steinschlag und andere Gefahren<br />
geschützt, was übrigens auch das «Gesicht»<br />
des Wagens vollständig verändert<br />
hat. An Karosserien liefert die Fabrik<br />
nicht weniger als sechs Typen. Alle Karosserien<br />
sind noch geräumiger geworden,<br />
bieten mehr Fussraum und haben grössere<br />
Türen.<br />
Praktischer einfacher Windschutz-Scheibenhalter,<br />
wie er bei Hudson- und Essex-Wagen Verwendung<br />
findet.<br />
Der Hudson-Achtzylinder zeigt im allgemeinen<br />
ähnliche Neuerungen. Die Motorleistung<br />
wurde hier auf 87 PS bei<br />
3600 Touren gesteigert. Der neue Vergaser<br />
ergibt dem Motor besonders gute Eigenschaften<br />
im Langsam- und Leerlauf.<br />
Die neuen Kolben haben flexiblen Schaft.<br />
Die Kurbelwelle ist fünffach gelagert.<br />
Wie beim Essex-Motor wird die Oeltemperatur<br />
durch eine neue Kühlanordnung<br />
künstlich niedrig gehalten.<br />
Die Zahl der Fabrikkarosserien beträgt<br />
hier sogar vierzehn, so dass wirklich für<br />
alle Bedürfnisse gesorgt ist. Besonders<br />
ansprechend sind die andeutungsweise<br />
stromlinienförmigen Karosserien, wovon<br />
eine auf dem Stand gezeigt wird. Versuche<br />
haben ergeben, dass einzig schon<br />
durch hohe stärker abgerundete Karosserien<br />
bei hohen Geschwindigkeiten der<br />
Luftwiderstand schon ganz beträchtlich<br />
vermindert werden kann. Abgesehen davon<br />
und abgesehen vom aparten äusseren<br />
N°20<br />
II. Blatt<br />
BERN, 9. März <strong>1931</strong><br />
Die Bremswellen des Essex-Wagens sind auf Rollen<br />
gelagert.<br />
Aussehen, ergibt die Karosserie aber auch<br />
fahrtechnische Vorzüge, da durch die<br />
stark schräg gestellte Windschutzscheibe<br />
der Blickwinkel vergrössert wird.<br />
Alle neuen Hudson-Karosserien sind<br />
voll vollständig aus Stahl hergestellt, ein<br />
Faulen und Verwittern von Holzbestandteilen<br />
ist also ausgeschlossen.<br />
Neben den amerikanisch karossierten<br />
Chassis wird auf dem Stand auch ein<br />
vierplätziges Cabriolet schweizerischen<br />
Fabrikates gezeigt, das durch seine geschmackvolle<br />
Anpassung und erstklassige<br />
Ausführung den denkbar besten Eindruck<br />
macht.<br />
Auburn-Cord.<br />
Der neue Auburn-Achtzylinder, der auf<br />
dem Stand mit drei verschiedenen Karosserien<br />
gezeigt wird, macht schon durch seinen<br />
niedrigen, wuchtigen Bau einen ausgezeichneten<br />
Eindruck. Verstärkt wird dieser Eindruck<br />
durch den überaus rassigen, dabei aber<br />
doch vollkommen zweekmässigen Karosserien,<br />
deren Linienführung im allgemeinen derjenigen<br />
der Cord-Wagen entspricht. Der<br />
Kühler reicht bis fast zur Vorderachse hinunter.<br />
Trotzdem die Motorhaube aussergewöhnlich<br />
hoch ist und das Dach unter Mannshöhe<br />
liegt, ist das Karosserie-Innere geräumiger<br />
als bei den meisten andern Wagen gleicher<br />
Aussenabmessungen. Die Innenausstattung<br />
der Karosserien entspricht deren ele*<br />
gantem Aeussern. Als geradezu mustergültig<br />
ist z. B. die Anordnung der Bordinstrumente<br />
anzusprechen.<br />
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