E_1931_Zeitung_Nr.022
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Bern, Donnerstag, 12. März <strong>1931</strong> III. Blatt der „Automobil-Revue" No. 22<br />
Unverantwortliches<br />
Hallelujah.<br />
Der grosse Schneefall;<br />
Man schrieb anfangs März <strong>1931</strong>: Der über<br />
Nacht gefallene Schnee zerrann am Tage<br />
unter den wärmenden Strahlen der blassen<br />
Frühlingssonne, dünner Rieselregen löste die<br />
hosterstarrte Erde, die Bäche rauschten und<br />
warme Winde bliesen durch die feuchten<br />
Nächte, in denen ein schwellender Hauch des<br />
kommenden Frühlings trieb...<br />
«Sieh, mein Guter,» schrieb ihm die junge<br />
Frau, «wie blau dieser Himmel heute sich<br />
über der Stadt wölbt. Noch ein paar wenige<br />
Wochen, und Du wirst von mir die ersten<br />
Blumen erhalten...»<br />
Dann ereignete sich etwas Seltsames,<br />
Neues. Aus dem Regen eines grauen Nachmittages<br />
wurde treibender Flockenfall, nasser<br />
Schnee legte sich über Strossen und<br />
Dächer, die Nacht hindurch sprühten weiter<br />
die weissen Kristalle, am Morgen lag die<br />
Stadt in hohem Schnee. Der März wurde zum<br />
tiefsten Winter. Der Schneefall vergass sein<br />
Ende, auf den Gassen wuchs die weisse<br />
Decke, es wurde Tag, es wurde Nacht, und<br />
es schneite weiter, bis über dem Lande eine<br />
Schneedecke von einer phantastischen, unglaubhaften<br />
Höhe lag. Die Städte versanken<br />
in der weissen Bescherung. Arbeitslose<br />
rückten blaubeblust in kalter Schneemorgenfrühe<br />
aus, bahnten den Tramwagen und Autos<br />
einen engen Pfad, Pfadautos keuchten durch<br />
die frühen Gassen, tausend Besen wischten<br />
stiebend einen Zugang zu verschneiten Hauseingängen,<br />
Lastwagen schleppten gewaltige<br />
Mengen Schnee fort. Viele «Fussgänger»<br />
fuhren auf Skis an ihre Arbeitsstätten.<br />
Alle Märzenherrlichkeit war über den<br />
fernen weissen Hügeln in ein unglaubhaftes<br />
Märchenland versunken. Die Stadt hatte eine<br />
Metamorphose zauberhafter Art erlebt. Der<br />
hohe Schnee dämpfte jeden Laut ab. Alles<br />
war von einer köstlichen, niegekannten Heimlichkeit,<br />
von einer wunderbaren Verspieltheit.<br />
Der müde Ton des Stundenschlages versank<br />
in der Watte dieser weissen Welt. Die Strassen<br />
waren weich und kühl überdeckt, jede<br />
Härte wich einer Rundung, einer Ausgeglichenheit.<br />
Den ganzen grauen Tag hindurch<br />
fielen die Flocken, es blieb dunkel in den<br />
Häusern, man musste früh das Licht anzünden,<br />
und wenn es aus den Fenstern in den<br />
Schnee fiel, leuchtete köstliche Erinnerung<br />
an ferne Jagend auf. Aller menschlichen<br />
Voraussicht zum Trotz war dieser Schnee<br />
gekommen, hilflos standen sie da and wüteten<br />
gegen eine zarte, lächelnde Macht, die<br />
unaufhörlich weiter den weissen Segen über<br />
die Lande streute. War es nicht ganz wunderbar?<br />
(Trotzdem! Trotzdem furchtbares Hochwasser<br />
droht, der Verkehr stockt, das.Wild<br />
und die Vögel leiden müssen, viele Menschen<br />
Schaden leiden, es sei wie es wolle, man<br />
kann sich eines unverantwortlichen Vergnügens<br />
an diesem ausgefallenen Winterabenteuer<br />
nicht ganz entziehen, das uns über<br />
Nacht die Stadt in einem zauberischen Lichte<br />
zeigt, wie man sie nie kannte.) bo.<br />
E U I L L<br />
Ramosi<br />
T O N<br />
Von V. Williams.<br />
Aus dem Englischen fibersetzt von Otto Klement.<br />
HTortsetzunff ans dem Hant>tblatt><br />
Beide Männer sprangen gleichzeitig auf.<br />
Entsetzt, dabei doch in wildester Spannung<br />
wankte Joän in die Fensternische zurück.<br />
Hussein, halb von Sinnen vor Zorn, stiess unartikulierte<br />
Laute hervor, indes ihn sein Gegner<br />
schweigend aber mit wachsamer Miene<br />
beobachtete. Eine fliegnde Glutwelle jagte<br />
über Joans Haut. Sie erkannte die brennenden<br />
Blauaugen und das kuperfarbene Gesicht<br />
Sie fasste wieder Mut, wenn es auch nur<br />
ein Mut der Verzweiflung war. Denn sie<br />
wusste, dass ihr nichts übrig blieb, als hier<br />
auszuhalten und den Ausgang des Kampfes<br />
abzuwarten.<br />
«Du Bestie!» knirschte jetzt der Eindring,<br />
ling — seine Stimme klang leise und drohend<br />
wie das Knurren eines gereizten Hundes.<br />
«Ich hätte nicht übel Lust, dir ein für allemal<br />
den Appetit auf weisse Frauen zu versalzen!»<br />
Beim Klang dieser unverkennbar englischen<br />
Worte stutzte der Prinz, und die arabischen<br />
Flüche erstarrten ihm im Munde.<br />
Tanzfest im Irrenhaus.<br />
Das Irrenhaus in P., von einem modernen<br />
Arzt geleitet, gab während des Faschings<br />
seinen Pfleglingen ein Tanzkränzchen. Freilich,<br />
das war ein Wagnis: jede Störung des<br />
bleiernen Alltagsablaufes ist Gefahr für alle,<br />
die das trübe Haus aneinander fesselt — für<br />
die Irren und für die Pflegepersonen. Aber<br />
der Arzt entschloss sich dennoch dazu. Seit<br />
langem war kein neuer Fall eingeliefert worden,<br />
und die alten Gäste des Hauses kannte<br />
er schon gut genug, um ihre Reaktion auf<br />
das geplante Experiment — das blieb es<br />
natürlich trotzdem — abschätzen zu dürfen.<br />
Das Haus nahm nur lebenslängliche Gäste<br />
auf, hoffnungslos Kranke, aber doch auch<br />
nur solche, deren Störung verhältnismässig<br />
leicht und für die Umgebung nicht bedrohlich<br />
war, solche, die also einen Rest von Gemeinschaftsleben<br />
führen konnten. Kümmerlicher<br />
Rest! Frauen und Männer wurden durch ein<br />
stählernes Netz von Einrichtungen und Verboten<br />
voneinander getrennt, und auch in den<br />
so geschiedenen zwei Abteilungen war jedes<br />
gemeinsame Essen ein nur selten versuchtes<br />
Wagnis.<br />
Und jetzt — ein Tanzfest! Drei Stunden<br />
lang sollten irre Männer und irre Frauen einander<br />
begegnen, in ihren eigenen Kleidern,<br />
— wie hätte denn Festfreude mit Anstaltskleidung<br />
vereinbart werden können? — bei<br />
Musik und bei Tanz.<br />
Abends um 7 Uhr begann es. Der Speisesaal<br />
der Männerabteilung war mit buntem<br />
Papier geschmückt, ein Klavier stand in der<br />
Ecke, auf dem Anrichtetisch waren die Limonadegläser<br />
in langen Batterien bereit. Es<br />
sah alles beinahe so aus, als wartete der<br />
«Gartensaal» eines kleinstädtischen Wirtshaues<br />
auf den traditionellen Faschingsball des<br />
ansässigen Sparvereins.<br />
Die Gäste kamen. Ohne Kragen die Männer<br />
(bei diesem Verbot musste die Anstaltsleitung<br />
bleiben), doch sonst sauber und festlich<br />
gerichtet. Und dann, durch die andere<br />
Tür, die Frauen. Keine von ihnen war jung,<br />
aber möglich auch, dass die müde Krankheit<br />
sie alle älter machte, als sie wirklich waren.<br />
In richtigen Frauenkleidern kamen sie,<br />
manche hatten Blumen am Kleid angesteckt<br />
— in das graue Zimmer fiel jetzt Farbe.<br />
Die Männer sahen zu den Frauen hinüber,<br />
sachlich und neugierig. Niemand sprach, alle<br />
hatten sich, wie auf ein Kommando, an die<br />
Wände gelehnt. In der Ecke, am Klavier,<br />
sass der Arzt, und weil die Männer den<br />
Frauen gegenüberstanden wie zu einer Quadrille<br />
gestellt, fiel ihm ein, nun auch wirklich<br />
eine Quadrille tanzen zu lassen, um so<br />
die erste Stille zu brechen.<br />
Der Arzt schlug auf dem Klavier an, erschrak<br />
zuerst selbst über die Musik in diesem<br />
Hause; dann begann er mit lustigen Worten<br />
die Quadrillenschritte zu kommandieren* wie<br />
der Tanzmeister auf alten Bällen. Und die<br />
Irren kamen aufeinander zu, im tänzerischen<br />
Takt, aber ernst und schweigend. Selbst die<br />
Füsse schwiegen, denn alle hatten die weichen<br />
Anstaltspantoffeln an, damit auch an<br />
«Cradock!» staunte er erbost. Ein hämisches<br />
Lächeln übergrinste seine bleichen<br />
Züge. Spöttisch verbeugte er sich zu Joan<br />
hinüber, die immer noch starr an der Fensterbrüstung<br />
lehnte. «Ich muss Frau Averil<br />
zu ihrem romantischen Ritter gratulieren —<br />
oder sollte ich vielleicht lieber »Freund' sagen?*<br />
Er blickte nachdenklich auf seine<br />
Nägel und höhnte: «Mein bester Cradock, ich<br />
scheine dazu bestimmt, Ihnen Ihre Weiber<br />
wegzunehmen!»<br />
Cradocks Augen flammten, aber er wahrte<br />
seine Selbstbeherrschung.<br />
«Holen Sie Ihren Mantel!» wandte er sich<br />
an Joan. «Ich werde Sie nach Hause bringen!»<br />
der Prinz. «Ich werde Sie selbst in ihr Hotel<br />
begleiten Und Sie... machen Sie, dass Sie<br />
fortkommen, sonst lasse ich Sie hinauswerfen<br />
!<br />
Cradock rührte sich nicht, und die wieder<br />
zuversichtlicher gewordene Joan wollte eben<br />
an seine Stelle treten, als der Prinz laut in<br />
die Hände klatschte und nach Makhmud rief.<br />
Im selben Augenblick stürzte sich Cradock<br />
auf ihn. Er traf ihn mit der Unken Faust in<br />
das Auge, und der Aegypter warf sich zurück,<br />
um Cradocks Rechter auszuweichen,<br />
Von Stefan Kai.<br />
diesem gelockerten Abend niemand ausbrechen<br />
könne. An den Türen sassen die Pflegepersonen,<br />
auch sie heute ohne weissen Dienstmantel.<br />
Sie sassen dort, wie früher einmal<br />
Mütter, die ihre kleinen Töchter zum Kränzchen<br />
gebracht hatten und dann, von den Wänden<br />
aus, wohlwollend, aber eifrig das Treiben<br />
bewachten.<br />
Lange brauchte es, bis die unsägliche Befangenheit<br />
wich. Aber auch dann blieb die<br />
lastende Stille, nur dass manche beim Tanzen<br />
schon flüsterten; einige lachten sogar.<br />
Nach der Quadrille kam Polka, kam Walzer<br />
und dann auch moderner Tanz. Der Arzt<br />
sass nicht mehr am Klavier — ein Wärter<br />
hatte ihn dort abgelöst —, er ging jetzt zwischen<br />
den Leuten herum, plauderte mit<br />
ihnen, beobachtete sie.<br />
Ein Mann, dem der Wahn im Leibe sass,<br />
er sei der Messias, begann plötzlich seine<br />
ewige Predigt. Zwei Wärter nahmen ihn in<br />
die Arme und zogen ihn hinaus. Vor der<br />
Türe begann er zu toben. Schrie und drohte.<br />
Der Lärm war auch im Saale zu hören, und<br />
obwohl der Klavierspieler stärker anschlug,<br />
blieben die Paare alle stehen. Nichts weiter<br />
geschah, als dass sie aufmerksam hinaushörten.<br />
Um neun Uhr wurden belegte Brote von<br />
Wärtern herumgereicht. Die Männer waren<br />
galant und Hessen die Frauen zuerst nehmen.<br />
Als einer gierig und kindisch nach<br />
dem Essen schnappte, wiesen ihn die anderen<br />
erregt zurück. Schon sprachen sie alle<br />
miteinander, und nichts im Ausdruck dieser<br />
Menschen hätte den grausamen Ort des<br />
Festes ahnen lassen können, nur die trüben<br />
und die fiebernden Augen. Die Augen freilich<br />
waren irr.<br />
Aber einer war da, den hatte die Musik<br />
aufgerisen. Er tanzte mit einer kleinen Frau,<br />
die ihm unausgesetzt ins Gesicht lächelte.<br />
Da blieb er stehen, presste die Frau an sich<br />
und küsste sie. Ein scheuer und doch greifender<br />
Kuss war es. Die beiden hielten sich<br />
umfasst, hielten die Augen geschlossen.<br />
Die anderen hörten mit Tanzen auf. Einer<br />
nach dem anderen schlich zu dem Paar,<br />
stellte sich hin und starrte. In diesem Starren<br />
lag Verzweiflung und Sehnsucht und<br />
Staunen. Niemand sprach mehr. Fast genau<br />
in der Mitte des Saales stand, das Paar, unlösbar<br />
aneinander gepresst, von den anderen<br />
umgeben wie von scheuem Wild, das im<br />
Winter bis dicht an die warme Wohnung der<br />
Menschen rückt, aber sich dann doch nicht<br />
ins Haus wagt. Eine grosse Stille lag auf<br />
allem, grösser noch und unterstrichen durch<br />
das freche Klimpern des verlegenen Klaviers.<br />
Gleich darauf brach der Arzt das Fest ab.<br />
Als sie hinausgeführt wurden, in ihre Kammern,<br />
gingen die Irren ruhig und ohne Sträuben<br />
mit den Wärtern. Die Köpfe waren gesenkt,<br />
die weichen Pantoffeln schlichen über<br />
den Boden, und das klang wie eine Klage.<br />
Auch das Paar Hess sich ruhig voneinander<br />
lösen. Nur als die Frau bei der Türe war,<br />
schrie sie kurz auf.<br />
die schwingend vorwärts hieb. Ein Tisch<br />
mit einer Kupfera^lale, auf der ein metallener<br />
Weihrauchkessel stand, fiel krachend um.<br />
Durch die Wucht seines Ansturms verlor<br />
Cradock beinahe das Gleichgewicht, und als<br />
er wieder auf festen Füssen stand, hatte sich<br />
Hussein Techts von ihm wie ein geübter Boxer<br />
aufgepflanzt.<br />
Hussein zielte nach Cradock, aber der<br />
wich geschickt zur Seite und versetzte dem<br />
Gegner einen spitzen Stoss in die Rippen. Der<br />
Prinz fingierte mit der Rechten einen Scheinangriff<br />
und seine Linke streifte den sich<br />
rechtsseitig duckenden Cradock an der<br />
Schläfe. Aber aus seiner Deckung heraus<br />
stiess der Engländer die Linke wuchtig in<br />
die Höhe; Hussein strauchelte mit vorquellenden<br />
Augen und seine Hände griffen ins<br />
Leere. Ehe,er sich wieder aufgerichtet hatte,<br />
fuhr ihm Cradocks Rechte mit ganzer Kraft<br />
ins verzerrte Gesicht. Hussein sank in die<br />
Knie und brach wie ein gefällter Baum zusammen.<br />
Doch schon drohte neue Gefahr: In<br />
der Tür am Ende des Zimmers tauchte Makhmud<br />
auf, des Prinzen riesenhafter Leibmameluck,<br />
einen Revolver schussbereit in der<br />
Hand. Hinter ihm gewahrte man den welssen<br />
Turban eines andern weissen Dieners. Makhmud<br />
blieb sekundenlang in der Schwelle stehen,<br />
um die Situation zu erfassen: Sein Herr<br />
lag hingestreckt am Boden, mit dem Gesicht<br />
Harlemer<br />
Neger-Nach tlied.<br />
Komm,<br />
Lass' uns die Nacht durchschwärmen<br />
Mit Gesang.<br />
Ich liebe dich.<br />
Harlems Dächer<br />
Glühn im Mondenschein.<br />
Oh, wie ist der Himmel blau.<br />
Tropft nicht golden<br />
Von den Sternen Tau?<br />
Jazzband spielt<br />
Im Kabarett.<br />
Ich liebe dich.<br />
Komm,<br />
Lass' uns die Nacht durchschwärmen<br />
Mit Gesang.<br />
Langston Hughes<br />
(Aus « Afrika singt », herausgegeben von<br />
Anna Nußbaum, F. G. Speidelsche Verlagsbuchhandlung,<br />
Wien und Leipzig.)<br />
Wie man den U-Booten<br />
beikommen wollte.<br />
Dressierte Seelöwen als Wasserdetektive.<br />
Eine geradezu phantastische Methode zur<br />
Bekämpfung der deutschen Unterseebootsgefahr<br />
während des Weltkrieges — die Dressur<br />
von Seelöwen zur Jagd auf U-Boote'—<br />
wird jetzt nach einer Meldung der «Prager<br />
Presse» durch Veröffentlichung aus den Akten<br />
des englischen Marinearchivs bekannt.<br />
So unglaubhaft es klingt, es gab während des<br />
Krieges eine eigene Marine-Dressurschule<br />
für Seelöwen auf dem Bala-See in Wales.<br />
Als im Jahre 1917 die deutschen Unterseeboote<br />
England völlig von der Aussenwelt abzuschliessen<br />
drohten, kam ein findiger Ma-<br />
nach unten, neben dem umgeworfenen Tisch.<br />
Cradock neigte sich mit geballten Fäusten<br />
über ihn, und im Hintergrund verharrte Joan<br />
unbeweglich wie eine Marmorstatue.<br />
«Bücken!» schrie Cradock.<br />
Joan sah, wie er sich niederkauerte, und<br />
tat unwillkürlich das gleiche, als sich mit<br />
hallendem Knall der Revolver entlud. Aber<br />
die Entfernung war zu gross und das Licht<br />
zu spärlich. Ehe der Schütze ein zweitesmal<br />
abdrücken konnte, stürmte Cradock, der<br />
blitzschnell etwas vom Boden aufgelesen<br />
hatte, mit zwei langen Sätzen vor, und ein<br />
glitzernder Gegenstand sauste durch das<br />
Zimmer. Er traf den überraschten Neger<br />
scharf an der Kopfseite. Im Nu war Cradock<br />
bei dem Taumelnden und packte ihn an den<br />
Armen. Der Weihrauchkessel, den der Engländer<br />
geistesgegenwärtig als Wurfgeschoss<br />
benutzt hatte, riss an Makhmuds Schläfe eine<br />
klaffende Wunde. Heiss rann das Blut über<br />
Cr?docks Hände, während er mit dem<br />
Schwarzen rang, der sich ächzend in seiner<br />
Umklammerung krümmte.<br />
Eine weisse Gestalt warf sich auf Cradock,<br />
als er den Mamelucken wie eine Puppe in die<br />
Höhe hob und mit dem Schädel auf den massiven<br />
Türbalken schleuderte. Man sah, wie<br />
Makhmuds Körper sich in kurzen Zuckungen<br />
wand und dann zur Reglosigkeit erschlaffte.'<br />
(Fortsetzunjf folgt.)