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E_1931_Zeitung_Nr.079

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N° 79 — <strong>1931</strong> AÜTOMOBIL-REVUE<br />

SEKTION THURGAU. Besuch bei der Pneumatikfabrik<br />

A.-G. R. & E. Huber, Pfäffikon, Zürich.<br />

Durch Vermittlung unseres Vize-Präsidenten, Herrn<br />

Dir. A. Bosshard, hat der Vorstand des A. C. S.,<br />

Sekt. Thurgau, am 31. August eine Exkursion nach<br />

Pfäffikon unternommen zur Besichtigung der ersten<br />

Schweizer. Pneumatikfabrik der A.-G. R. & E.<br />

Huber.<br />

Unser Vorstand hat mit grossem Interesse und<br />

nicht ohne ein bestimmtes Pflichtgefühl diese Einladung<br />

angenommen, um sich in der Fabrikation<br />

dieses ersten Schweiz. Pneumatiks zu orientieren.<br />

Unter fachkundiger Leitung wurde uns in Pfäffikon<br />

ein vollkommener Einblick iu diese mit viel<br />

Umsicht aufgebaute Fabrikation, vom Rohprodukt<br />

bis zum fertigen Pneumatik, erteilt. Da für don<br />

Automobilisten es ohne Zweifel von grossem Interesse<br />

sein wird, über diese im allgemeinen noch<br />

ganz unbekannte Fabrikation eine Orientierung zu<br />

erhalten, geben wir nachfolgend eine gedrängte Beschreibung<br />

des Gesehenen.<br />

Die erste Behandlung des gereinigten Kautschuks<br />

erfolgt in der Mischerei, wo auf geheizten<br />

Walzwerken dem Gummi, je nach dessen späterem<br />

Verwendungszweck, die notwendigen organischen<br />

und anorganischen Zusätze erteilt werden.<br />

Für einen guten Pneumatik ist die Mischungsgualität<br />

das Fundament. Durch Beimengung von<br />

mineralisch jn Bestandteilen in feinster pulverisierter<br />

Form erhält der Gummi Zugfestigkeit, Härte,<br />

und vor allem eine grosse Widerstandsfähigkeit<br />

gegen Radierung und die Abnützung auf der<br />

Strasse.<br />

Nachdem die Mischung hergestellt, beginnt die<br />

eigentliche Fabrikation und Herstellung des Pneus.<br />

Bekanntlich haben seit Kriegsende die sogenannten<br />

Cord-Pneus die alten Gewebe-Pneus abgelöst. Der<br />

Name Cord-Pneu sagt schon alles, d. h. er besteht<br />

in seinem innern Aufbau aus Kordeln. Baumwoll-<br />

Zwirne nur erster Provenienz werden auf Spezialmaschinen<br />

mittels Gummilösung zu einem schussfreien<br />

Gewebe zusammengummiert. Nachfolgend<br />

werden diese Gewebe auf schwerem, geheiztem Kalander<br />

beidseitig unter starkem Druck mit Gummiplatten<br />

belegt, und zwar so, dass die gezwirnten<br />

Cords sich vollständig in Gummi einbetten und damit<br />

in späterem Gebrauch jede direkte Berührung<br />

und gegenseitiges Abreiben des Zwirnes ausgeschlossen<br />

bleibt. Die lückenlose Einbettung jedes<br />

einzelnen Zwirnes in Gummi ist mit Bezug auf die<br />

Haltbarkeit des Cord-Reifens von ausschlaggebender<br />

Bedeutung. Diese gummierten Gewebe werden nun<br />

auf Tischen oder Spezialmaschinen in Diagonale<br />

von bestimmter Länge geschnitten und auf Formscheiben<br />

kreisrund, entsprechend dem Durchmosser<br />

fies Pneus, zusammengesetzt. Auf diese kreisrunden<br />

Bänder werden weitere Lagen aufgedoppelt, jedes<br />

Stück kreuzweise zu seiner Unterlage, und so oft,<br />

bis die nötigen Einlagen des Pneu vorhanden sind.<br />

In der Mitte der verschiedenen Lagen, ausserkant,<br />

werden die Draht- oder Gummiwulsten eingebettet<br />

und die Enden der Lagen um die Wülsten umgeschlagen,<br />

und der Pneu ist ist bis auf die Lauffläche<br />

fertig erstellt.<br />

Die Lauffläche, Protektor genannt, wird auf<br />

einer Spezial-Spritzmaschino hergestellt. Im nächsten<br />

Arbeitsprozess wird der Kern, auf dem der<br />

Ä. C. S.<br />

Pneu aufgebaut, in seine Teile zerlegt und an dessen<br />

Stelle ein Luftschlauch eingelegt. Mittels dieses<br />

Luftschlauches wird der Pneu durch Aufpumpen<br />

auf ein bestimmtes Mass ausgetrieben. Ist diese<br />

Manipulation erledigt, so wird an Stelle des Luftschlauches<br />

ein sogenannter Heizschlauch eingesetzt<br />

und der Pneu gelangt nun in schwere gusseiserne<br />

Formen. Der Heizschlauch wird nun je nach Profil<br />

mit Luft 8—12 Atm. aufgepresst. Die Formen<br />

gelangen in den Vulkanisierkessel und werden dort<br />

durch einströmenden Dampf erhitzt. Die Luft im<br />

Heizschlauch dehnt sich durch die Wärme aus und<br />

treibt die durch die Temperatur weich und plastisch<br />

gewordene Gummimasse des Pneus in die<br />

endgültige Form der Lauffläche. In diesem Zustande<br />

verbleibt der Pneu eine ganz bestimmte Zeit,<br />

bis der Vulkanisations-Prozess beendigt, d. h. der<br />

der Gummi-Mischung beim Mischungsprozess beigegebene<br />

Schwefel mit Gummi sich verbunden hat.<br />

Nach den Eindrücken dieser Exkursion scheint<br />

uns, dass die A.-G. R. & E. Huber in Pfäffikon<br />

auf direktem Wege steht, zu einer Qualität zu gelangen,<br />

welche den besten ausländischen Fabrikaten<br />

ebenbürtig ist<br />

Ein solcher Erfolg ist diesem Unternehmen nur<br />

zu wünschen:<br />

1. Einmal rein geschäftsmässig mit Rücksicht auf<br />

die gewaltigen Investationen und dem grosszügigen<br />

Wagemut, welcher mit der Aufnahme<br />

dieser Fabrikation in der Schweiz verbunden<br />

wurde.<br />

2. Vielmehr aber noch aus volkswirtschaftlichen<br />

Gründen, damit in absehbarer Zeit von den gewaltigen<br />

Pneumatikimporten (jährl. 25,000,000<br />

Franken) wenigstens ein ansehnlicher Teil zum<br />

Nutzen der schweizerischen Volkswirtschaft<br />

dem Inland erhalten bleibt.<br />

3. Militärisch, allgemein von höherem Standpunkte<br />

aus, ist für die Schweiz die eigene Pneumatikfabrikation<br />

eine Notwendigkeit. Bd.<br />

SEKTION ZÜRICH. Gymkhana und Zuverlässigkeitsfahrt<br />

in Winterlhur. Die Anmeldungen für<br />

diese von der Sektion Zürich des A. C. S. ausgeschriebene<br />

Veranstaltung gehen so zahlreich ein,<br />

dass man heute schon mit über 50 Teilnehmern<br />

rechnen kann. Es scheint, dass die glückliche Verbindung<br />

einer Geschicklichkeitsprüfung mit einer<br />

Zuverlässigkeitsfahrt bei den Mitgliedern beste Aufnahme<br />

gefunden hat. Auch einige Damen haben<br />

ihre Nennung abgegeben. Hinsichtlich der Bekanntgabe<br />

der Aufgaben der Gymkhana ist eine Aenderung<br />

in der Weise vorgenommen worden, dass dieselben<br />

Samstag, den 28. September, ab 14 Uhr,<br />

nicht nur im Clublokal, Waisenhausstrasse 2, in<br />

Zürich, sondern auch im Touristikbureau in Winterthur,<br />

Bankstrasse 20, bei Herrn H. Ruckstuhl,<br />

I. Stock, zur Einsichtnahme durch die Konkurrenten<br />

aufliegen.<br />

Das Trassee der Zuverlässigkeitsfahrt, das mit<br />

einem gewissen Durchschnittstempo zu befahren ist,<br />

wurde derart ausgewählt, dass es an die Konkurrenten<br />

keine allzu grossen Schwierigkeiten stellt<br />

und von allen Wagentypen gut bewältigt werden<br />

kann. Dies gilt übrigens auch für die Aufgaben<br />

der Geschicklichkeitsprüfung', wo allerdings mit verschiedenen,<br />

ganz neuen Aufgaben aufgewartet wird,<br />

die sich besonders interessant anlassen dürften.<br />

Für den Fall einer Verschiebung der Veranstaltung<br />

auf den 4. Oktober (wegen ungünstiger Witterung)<br />

kann am 27. September ab 8 Uhr morgens<br />

Auskunft beim Telephonbureau Zürich und Winterthur<br />

eingeholt werden.<br />

Die Gymkhana beginnt pünktlich 10 Uhr vormittags.<br />

Besamnilung der Konkurrenten 9 Uhr 45.<br />

SEKTION GRAUBUNDEN. Ortsgruppe Oberengadin.<br />

Wir erinnern an dieser Stelle nochmals<br />

daran, dass die diesjährige ordentliche Generalversammlung<br />

der Sektion Graubünden des A. G. S.<br />

kommenden Sonntag, den 27. September, in Flims<br />

stattfindet Ursprünglich auf den 13. anberaumt,<br />

musste sie in letzter Stunde verschoben werden.<br />

Das Programm hat indessen durch die Verschiebung<br />

keine Aenderung erlitten und bleibt in allen<br />

Teilen aufrechterhalten. Es bleibt alao insbesondere<br />

auch bei der Zielfahrt, die mit der Versammlung<br />

verbunden ist. Und ebenso bringt die Ortsgruppe<br />

Oberengadin das Programm zur Durchführung, das<br />

sie sich für die Sektions-Generalversammlung zurechtgelegt<br />

Die Rückfahrt von Flims erfolgt als<br />

Clubtour mit gemeinschaftlicher Abfahrt in Flims<br />

und Rendez-vous auf dem Julier-Hospiz. 1.<br />

Autosektion St. Gallen-Appenzell.<br />

Gruppe Hinterland. Wir möchten unsere geschätzten<br />

Mitglieder nochmals auf unsere am 27.<br />

September stattfindend« Zugerfahrt aufmerksam<br />

machen. (Siehe Programm in der A.-Revue,<br />

Nr. 78.)<br />

Wir erwarten eine grosse Zahl Mitglieder zu<br />

dieser schönen Herbstfahrt. Die Fahrt wird nur bei<br />

genügender Beteiligung ausgeführt. Am 27. September,<br />

morgens ab 7% Uhr, erhalten Sie durch<br />

Tel. Nr. 38 Auskunft über Abhaltung oder Nichtabhaltung.<br />

Auf Wiedersehen am 27. September.<br />

morgens 8 Uhr, im Löwen Säge.<br />

Die Grup-pen-Kommission.<br />

Am<br />

T. C. S.<br />

d«n<br />

CHAUFFEUR-VEREIN ZÜRICH<br />

An unsere verehrten Mitglieder!<br />

Mit Rücksicht auf unsere diesjährige<br />

Abendunterhaltung vom<br />

31. Oktober <strong>1931</strong> im Kasino<br />

Aussersihl gelangen wir mit der<br />

Bitte an Sie, diesen Tag für den<br />

Verein zu reservieren. Die Kommission<br />

hat ein gediegenes Programm<br />

zusammengestellt, das einen gonussreichen<br />

und schönen Abend verspricht. Es kommen 2 Einakter<br />

zur Aufführung durch die Dramatische Gesellschaft<br />

c An der Sihl» und das beliebte Jodler-<br />

Doppelquartelt St. Jakob mit ganz neuen Trachten.<br />

Auch werden wir dieses Jahr eine Tombola durchführen.<br />

Wir hoffen, dass alt und jung auf ihre<br />

Rechnung kommen. Für die Tanzlustigen spielt das<br />

bekannte rassige Konzert- und Ball-Orchester Godiny.<br />

Der Saal im Kasino Aussersihl eignet sich<br />

sehr gut Die Kommission wäre allen sehr dankbar,<br />

wenn sie uns durch ihren werten Besucn beehren<br />

würden. Programme folgen später kostenlos<br />

durch die Post. Inserat in der «Automobil-<br />

Revue » und «Tagblatt» als Voranzeige. Projrramme<br />

sind beim Vorstand gratis erhältlich. Wir<br />

hoffen, dass wir auch dieses Jahr -wieder auf a«e<br />

Mitglieder rechnen dürfen und danken zum voraus<br />

bestens.<br />

Die Kommission.<br />

Iflitteilun^en<br />

Erweiterung der schweizerischen Pneuindustrie?<br />

Um den Ankauf eines grösseren<br />

Landstückes für Indusiriezwecke bei Möhlin<br />

legt sich allmählich ein ganzer Sagenkranz.<br />

Zuerst vermutete man hinter den Käufern die<br />

Vertreter von Henry Ford und wurde von<br />

einer schweizerischen Ford-Montagewerkstätte<br />

geträumt. Wir haben diese Nachricht<br />

seinerzeit allerdings als sehr unwahrscheinlich<br />

bezeichnet- Später wollten gut informierte<br />

Leute wissen, dass der tschechische<br />

Qrossmdustrielle Bata das Terrain für die<br />

Errichtung einer Schuhfabrik gekauft habe.<br />

Nun geht neuerdings die Kunde um, das<br />

Areal sei von einer Gummifabrik angekauft<br />

worden, indem dort eine Anlage zur Fabrikation<br />

von Autoreifen erstellt werden soll,<br />

die mehreren tausend Arbeitern Beschäftigung<br />

bringen würde. In der heutigen Zeit<br />

wäre eine derart grossartige Arbeitsgelegenheit<br />

natürlich äusserst willkommen, doch<br />

muss auch diese neue Version mit aller Vorsicht<br />

entgegengenommen werden. z.<br />

Eine Rekord-Busse hat dieser Tage das<br />

zürcherische Obergericht im Betrage von<br />

3000 Fr ausgesprochen. Einem Arzt wurde<br />

auf einer abfallenden Strasse, die vollständig<br />

vereist war, der Wagen bei einem Ausweichmanöver<br />

quer auf die Strasse gestellt und<br />

rutschte auf längerer Strecke längs des Trottoirs,<br />

wobei eine Frau nicht unerheblich verletzt<br />

wurde. Das Bezirksgericht hatte die<br />

Busse sogar auf 5000 Fr. angesetzt. Das Gericht<br />

erachtete die Geschwindigkeit von etwa<br />

30 km mit Rücksicht auf das 18-km-Konkordat<br />

und die damaligen Winterverhältnisse als<br />

übersetzt und mass mehr dem raschen Fahren<br />

als dem mangelhaften Strassenzuständ<br />

(die Strasse war trotz vollständiger Vereisung<br />

nicht gesandet) die Hauptschuld zu.<br />

Immerhin wurde Verschulden und Schaden<br />

nicht derart bewertet, dass eine Gefängnisstrafe<br />

gerechtfertigt wäre und erkannte auf<br />

Busse. Der Betrag wurde hauptsächlich auch<br />

mit Rücksicht auf die wohlhabenden Vermögensverhältnisse<br />

des Automobilisten so<br />

hoch angesetzt. Die bisher im Kanton Zürich<br />

ausgesprochene höchste Busse bezifferte<br />

sich auf 2000 Fr. Somit wäre auch hier ein<br />

neuer, allerdings wenig erfreulicher Rekord<br />

erzielt. B.<br />

malt die verschiedensten Gegenstände sparsam und rasch, macht<br />

die Kotflügel eines Wagens wie neu, und ohne eine spezielle<br />

Lehrzeit erhält man eine glatte, schön glänzende Oberfläche,<br />

ohne Spuren von Pinselstrichen, oder noch besser reinigen Sie<br />

eine Karosserie vermittels des Zerstäubers, mit einer speziell<br />

im Handel befindlichen Flüssigkeit. Dies alles erlaubt Ihnen<br />

die Gergovia-Pistole.<br />

Die Gergovia-Pistole wird mit einem Gummischlauch an irgend<br />

eine Quelle mit komprimierter Luft angeschlossen, sei es eine<br />

Druckluftflasche oder Garagepumpe, oder noch einfacher an<br />

den Motor Ihres Wagens, der vorher durch das Aufsetzen einer<br />

festen oder abnehmbaren Gergovia-Luftpumpe in einen leistungsfähigen<br />

Kompressor verwandelt worden ist. Mit diesem<br />

Pumpenaufsatz können Sie in 2 Minuten Ihre Pneus aufpumpen,<br />

ohne dass eine Spur von Oel oder Benzin in sie hineingelangt,<br />

wie auch die Zerstäuber-Pistole betreiben.<br />

Preis der Pistole Fr. 14.-, der Luftpumpe Fr. 12.50<br />

Zwei ganz vollkommene, gründlich ausprobierte Apparate 1<br />

1. Hanptteu ans Aluminium. 2. Griff. 3. Reglieröffrrang. 4. Pressluft-<br />

Leitung. 5. Pressluft-Düse. 6. Spritz-Düse. 7. Ansaugrohr für die<br />

Farbe. 8. Schliessvorriohtung des Farbbehälters. 9. Elastisoher Bügel<br />

zum Befestigen des Farbbehälters.<br />

Versand franko gegen Nachnahm«.<br />

Cuendet, m© Dannin^ ± 9

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