E_1931_Zeitung_Nr.087
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12 AUTOMOBTL-REVUE <strong>1931</strong> - N» 87<br />
mit einem kleinen Hebel verbunden (Abb. 2<br />
links), der durch seine Bewegungen die Kontakte<br />
öffnet und schliesst.<br />
Wenn die Hohlmanschette in der zentralen<br />
Röhre auf- und abbewegt wird und mit ihrem<br />
magnetischen bzw. unmagnetischen Teil das<br />
Magnetfeld schneidet, wird durch magnetischen<br />
Kurzschluss der Hebel veranlasst, den<br />
Stromkreis der Spule zu öffnen und zu<br />
schliessen.<br />
Die Spule steht in Verbindung mit dem<br />
Stromkreis der Wagenbatterie, und zwar<br />
wird die Pumpe durch Einschalten der Zündung<br />
ebenfalls eingeschaltet. Die Pumpe<br />
fördert also — im Gegensatz zu mechanischen<br />
Pumpen — sofort Brennstoff, so dass der<br />
Vergaser schon vor dem Anwerfen des Motors<br />
vollständig gefüllt ist.<br />
Läuft der Motor und wird Brennstoff aus<br />
der Brennstoffkammer der Pumpe entnommen,<br />
so sinkt der Korkschwimmer mit der<br />
Hohlmanschette. Die Hohlmanschette kommt<br />
also mit dem magnetischen Teil in die Nähe<br />
des Magnetfeldes der Spule und schliesst somit<br />
den Stromkreis. Der Kolben wird hierdurch<br />
gehoben, schiebt gleichzeitig die Hohlmanschette<br />
des Korkschwimmers aus dem<br />
Magnetfeld, unterbricht damit den Stromkreis<br />
und lässt den Kolben wieder zurückfallen.<br />
Diese Pumpaktion vollzieht sich solange, bis<br />
die Brennstoffkammer der Pumpe gefüllt ist.<br />
Die Förderung der Pumpe beträgt bis zu<br />
45 Liter maximal per Stunde, der Stromverbrauch<br />
ca. 1 Watt für ca. 6 Liter.<br />
TeiS. s P<br />
Frage 8093. « B. G. »-Zündkerzen. Wer kann<br />
un« mitteilen, wer die Herstellerfirma der « B. G. »-<br />
Fhisrzeugkerzen ist? A. S. in B.<br />
Frage 8094. Aufbewahrung von Benzin. Bis zu<br />
•welchen Quantitäten darf ein Automobilist Benzin<br />
in seiner Garage lagern? L. G. in E.<br />
Antwort" In der Garage darf ausser im Behälter<br />
des Wagens ohne polizeiliche Erlaubnis<br />
überhaupt kein Benzin gelagert werden und auch<br />
mit polizeilicher Bewilligung nur bis 50 Liter.<br />
Grössere Quantitäten müssen ausserhalb der Garage<br />
in einem besonderen, verschliessbaren, feuersicheren<br />
Raum aufbewahrt werden, wozu aber ebenfalls die<br />
Genehmigung der Behörden notwendig ist<br />
Frage 8095. Gefütterte ReifenhOllen. Ist es<br />
zweckmässig, Reifenhüllen innen mit einem wärmeisolierenden<br />
Futter zu versehen, um die Reifen vor<br />
der Einwirkung der Winterkälte zu schützen? Kann<br />
Kälte überhaupt den Reifen schaden? W. R. in F.<br />
Antwort: Grosse Kälte lässt den Gummi härter<br />
werden und macht ihn so leichter brüchig. Ein<br />
wärmeisolierendes Futter in der Reifenhülle hat<br />
aber trotzdem keinen Sinn. Da ja der Reifen nicht<br />
selbst Wärme produziert, kann dieses Futter auch<br />
gar keine Wanne zurückhalten. Die Kälte dringt<br />
aber natürlich von aussen her schon nach wenigen<br />
Minuten oder allerspätestens nach Stunden doch<br />
vollständig durch das Futter hindurch, und dann<br />
hat der Reifen genau gleich kalt wie ohne das<br />
Futter.<br />
Das Futter könnte nur dann den gewünschten<br />
Zweck erfüllen, wenn es ein so grosses Isoliervermögen<br />
hätte, dass die Wärme des Sommers oder<br />
Herbstes bis in den nächsten Frühling im Reifen<br />
zurückbliebe. Selbstverständlich ist es aber vollständig<br />
unmöglich, mit vernünftigem Aufwand einen<br />
so vollkommenen Wärmeisolator zu bauen.<br />
Aus sich selbst kann kein noch so warm sich<br />
anfühlendes Futter Wärme erzeugen. Es hat deshalb<br />
beispielsweise auch keinen Sinn, zur Vorwärmung<br />
des Gasgemisches im Winter das Saugrohr<br />
mit Isolierband oder anderen wärmeisolierenden<br />
Materialien zu umwickeln, es sei denn, dass das<br />
Rohr vom Motorblock her oder die angesaugte Luft<br />
schon vor dem Eintritt in das Rohr erwärmt werde.<br />
Frage 8096. Umbau auf Batteriezündung. Bei<br />
meinem Wagen treten seit einiger Zeit immer Zündungsstörungen<br />
auf. Sie sind darauf zurückzuführen,<br />
dass der Zündmagnet, ein etwas zweifelhaftes<br />
Fabrikat, an Altersschwäche leidet und nur<br />
mehr schwache Funken liefert. Neumagnetisieren<br />
hilft nie lange. Könnte man nun nicht, anstatt<br />
den ganzen Magneten zu ersetzen, die Zündung des<br />
Motors auf Batteriebetrieb umbauen, unter Mitverwendung<br />
der noch guten Teile des Magnetapparates,<br />
wie Unterbrecher, Verteiler usw.? Eine Batterie<br />
ist ohnehin vorhanden. F. U. in F.<br />
Schema der umgebauten Zündung? B) Batterie,<br />
I) Induktionsspule, Pi und Ps) Primäranschlüsse,<br />
S) Sekundärabzapfung, V) Verteiler, C) Kondensator,<br />
L) Lampe, S) Schalter, M) Masse, U) Unterbrecher.<br />
-s.<br />
Antwort: In diesem besonderen Fall dürfte<br />
sich ein Umbau, wie Sie ihn vorschlagen, wohl<br />
lohnen. Es bestehen dabei zwei Möglichkeiten: Einmal<br />
die, dass Sie den Batteriestrom einfach in die<br />
Primärwicklung des Magnetankers bineinleiten und<br />
auf diese Art in der Sekundärwicklung einen Zündstrom<br />
induzieren. Die Magnetbügel müssten dabei<br />
ganz entfernt werden. An Stelle ihres natürlichen<br />
Magnetismus träte dann einfach der vom Batteriestrom<br />
in der Primärwicklung erzeugte Elektro-<br />
Magnetismus. Da aber möglicherweise die Wicklung<br />
des Magnetankers auch nicht viel taugt, ist es<br />
wahrscheinlich besser, auf sie zu verzichten und<br />
eine besondere Zündspule mit der Induktion des<br />
Zündstromes zu betrauen. Aus der beistehenden<br />
Skizze ist die dann notwendige Schaltung ersichtlich.<br />
Derjenige Pol der Batterie, der nicht an die<br />
Masse angeschlossen ist, wird mit dem einen Auschluss<br />
der Spulen - Primärwicklung verbunden.<br />
Den andern Anschluss der Spulen-Primärwicklung<br />
verbinden Sie mit der Kurzschlussklemme auf dem<br />
Deckel des Unterbrechergehäuses. Zwischen diese<br />
Klemme und die Masse muss ferner ein neuer Kondensator<br />
von etwa 5 Mikrofarad Kapazität geschaltet<br />
werden. Der übrigbleibende Sekundäranschluss<br />
der Spule wird dann an den rotierenden<br />
Teil des Verteilers angeschlossen und schliesslich<br />
wird in die Leitung von der Batterieklemme zur<br />
Spule noch ein Schalter und eine 12-Volt-Lampe in<br />
Serie eingeschaltet. Die Lampe hat den Zweck, eine<br />
rasche Entladung der Batterie und ein Verbrennen<br />
der Primärwicklung zu verhüten, wenn man bei<br />
einem Stillstehen des "otors den Primärstrom versehentlich<br />
auszuschalten vergisst. Immerhin muss<br />
die Ampere-Aufnahme der Lampe genügend gross<br />
gewählt werden, damit die Primärwicklung im Betrieb<br />
genügend Strora erhält. Stimmen wird ungefähr<br />
die Lampe, die bei laufendem Motor noch<br />
ganz schwach brennt, bei stehendem Motor aber<br />
deutlich sichtbar aufleuchtet. Wenn die Lampe<br />
irgendwo sichtbar angeordnet wird, z. B. am Instrumentenbrett,<br />
bietet sie zugleich noch eine erwünschte<br />
Kontrollmöglichkeit. -S.<br />
Frage 8097. Was für ein Oel soll bei einer Lamellenkupplung<br />
verwendet warden? E. H. in M.<br />
Antwort d. Red.: Vor allem muss das Oel<br />
säurefrei sein. Motoröle entsprechen im allgemeinen<br />
dieser Bedingung Die Wirkungsweise der Kupplung,<br />
hängt ziemlkh stark von der Dickflüssigkeit<br />
des Oeles ab. Nicht jede Kupplung verlangt aber<br />
eine gleiche Dickfliissigkeit. Ist das Oel für eine<br />
Kupplung zu dickflüssig, so kann häufig nicht ganz<br />
ausgekuppelt werden, besonders solange die Organe<br />
noch kalt sind. Eine Verdünnung • lässt sich mit<br />
Petrol vornahmen. Bei zu dünnflüssigem orier zu<br />
stark mit Petrol verdünntem Oel crupft» die Kupplung,<br />
d. h sip greift vielleicht zuerst wohl sanft<br />
an, rückt dann aber ganz plötzlich vollständig ein.<br />
Der günrtisste Flüssigkeitsgrad lässt sich am<br />
besten durch Versuche am- betreffenden Wagen bestimmen.<br />
$•»<br />
3. Antwort 1074. Geschwindigkeitsbussen im Kt.<br />
Schwyz. Man schreibt unsr Ich lese fcoeben die Anfrage<br />
1074 in Nummer 73. Die durch den Sprechsaal<br />
bereits erteilte Antwort, resp. die darin geäusserte<br />
Meinung, ist entschieden zu bejahen.<br />
Um sich in Ihrem Falle der Busse zu entziehen,<br />
gibt es nur:- eine Möglichkeit, wenn die Voraussetzungen<br />
dazu gegeben sind. Die Verordnung über<br />
die Beha-nrniing und Bestrafung- polizeilicher Klagen<br />
vom 30. März 1857 lautet:<br />
Art. 13. Der zuständige Poüzeibeamte hat innerhalb<br />
8 Tagen nach erfolgter Anzeige und wenn der<br />
Schuldige verhaftet ist (Art. 11) innert 24 Stunden<br />
die GeMbusse nur) die Kosten zu hpstimmpn nn