E_1931_Zeitung_Nr.089
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Die FITCA in Genf.<br />
5.—7. November.<br />
Die «Internationale Union für kommerzielle<br />
Transporte mit Automobilem (FITCA) wird<br />
ihre diesjährige Generalversammlung vom<br />
5. bis 7. November in den Räumen des Metropols<br />
in Genf abhalten. Mit der Organisation<br />
der Veranstaltung wurde der Geschäftsleiter<br />
der ASPA, Herr Monteil, beauftragt.<br />
Die drei Versammlungstage werden einerseits<br />
durch geschlossene Verbandssitzungen<br />
und anderseits durch öffentliche Sitzungen<br />
mit Referaten und Diskussionen geschickt<br />
ausgenützt. Am Vormittag des ersten Tages<br />
sind neben statutarischen Traktanden die<br />
Berichte über die Verkehrskonferenz des<br />
Völkerbundes (März <strong>1931</strong>) und über den<br />
Strassenkongress in Washington (Herbst<br />
10,30) vorgesehen. Am Nachmittag findet die<br />
erste öffentliche Sitzung statt, an der Dr.<br />
Cottier, Generalsekretär der S.B.B, in Bern,<br />
über die Frage Bahn und Auto referieren<br />
wird (mit Lichtbildern). Dr. Wohl, Sekretär<br />
der Internationalen Handelskammer in Paris,<br />
wird sich über das Ergebnis der internationalen<br />
Umfrage zur Konkurrenz zwischen<br />
Bahn und Auto vernehmen lassen, worauf<br />
eine öffentliche Diskussion angeschlossen<br />
wird.<br />
In einer geschlossenen Vormittagssitzung<br />
des 6. Novembers nimmt die Versammlung<br />
die Berichte der Delegierten aus den einzelnen<br />
Ländern über das Konkurrenzproblem<br />
zwischen Bahn und Auto entgegen. Im weitem<br />
wird ein Bericht über die verkehrswirtschaftliche<br />
Woche in Wien zur Kenntnis gebracht<br />
und das Thema der Brennstoffverzollung<br />
bei Grenzübertritten errörtert.<br />
Um 15 Uhr beginnt die öffentliche Nachmittagssitzung<br />
von Reichsbahnrat Dr. Baseler,<br />
München, über die Frage der Verwendung<br />
von «Containern» (mit Lichtbildern). Der<br />
Sekretär der Internationalen Handelskammer<br />
in Paris, Dr. Wohl, wird die Ergebnisse des<br />
«Internationalen Container-Wettbewerbs» besprechen.<br />
Eine Diskussion über das Containerproblem<br />
wird das Gebotene noch zu<br />
vertiefen suchen. Ein offizielles Bankett um<br />
20 Uhr 30 im Hotel Metropol, wird am Abend<br />
des gleichen Tages die Teilnehmer der<br />
Tagung in nähere gesellige Beziehungen<br />
bringen.<br />
Der letzte Tag, der 7 November, ist vormittags<br />
mit einer geschlossenen Sitzung über<br />
statutenmässige Traktanden belegt. Am<br />
Nachmittag veranstaltet die ASPA einen Ausflug<br />
in die Umgebung von Genf.<br />
Die Verhandlungsthemen sind für uns<br />
Automobilsten von spezieller Bedeutung, da<br />
die Konkurrenzlagen zwischen Bahn und<br />
Auto und das Containerproblem mehr denn je<br />
zu den aktuellsten Tagesfragen gehören und<br />
in nächster Zeit ebenso interessante wie<br />
schwerwiegende Entscheidungen auf diesem<br />
Gebiet zu erwarten sind.<br />
lt.<br />
Internationaler Kongress der A. I. T. 1932.<br />
Der internationale Kongress der A. LT. (Alliance<br />
Internationale de Tourisme) findet in<br />
der Zeit vom 31. Mai bis 4. Juni 1932 in Kopenhagen<br />
statt. Das Direktionskomitee trat<br />
anlässlich des Pariser Salons zu den Vorbesprechungen<br />
am 10. und 11. Oktober in Paris<br />
zusammen.<br />
V«-»*!**»!*»<br />
Zur Einführung der eidgenössischen Signalordnung.<br />
Der glarnerische Regierungsrat beantragte<br />
dem Landrat, die vom Eidg. Justizu.<br />
Polizeidepartement ausgearbeitete schweizerische<br />
Signalordnung im Kanton Glarus mit<br />
Wirkung ab 1. Mai 1932 als verbindlich zu<br />
erklären.<br />
-z.<br />
Demission in der schweizerischen Verkehrsliga.<br />
Herr Oberstlt. Megevet, Genf, der<br />
frühere Zentralpräsident des A.C.S.. der seit<br />
einigen Jahren mit Geschick die schweizerische<br />
Verkehrsliga präsidierte, sieht sich leider<br />
zufolge seiner sehr prekären Gesundheit<br />
veranlasst, seine Demission als Vorsitzender<br />
zu geben. Ueber die Nachfolge ist noch<br />
nichts bekannt. Die nächste Sitzung wird<br />
vom ersten Vizepräsidenten, Herr Dr. Mende,<br />
geleitet werden. Der Nachfolge kommt<br />
insofern erhöhte Bedeutung zu, als es nicht<br />
ausgeschlossen ist, dass die Verkehrsliga<br />
wiederum in die Geschicke des Verkehrsgesetzes<br />
eingreifen muss, wenn die Dezembersession<br />
nicht die von den Verkehrsinteressenten<br />
erwartete Abklärung der strittigen<br />
Punkte bringt.<br />
ß<br />
Der Omnibus als städtisches Verkehrsmittel<br />
wird auch in einem kürzlich im Auftrage<br />
der Stadt Winterthur verfassten Gutachten<br />
in den Kreis der Betrachtungen gezogen. Das<br />
Hauptaugenmerk wird bei dieser von Direktor<br />
Hürlimann verfassten Arbeit allerdings<br />
auf den Eisenbahnverkehr gerichtet. In den<br />
Schlussfolgerungen finden sich aber die nach-<br />
AUTOMOBIL-RjEVUE <strong>1931</strong><br />
folgenden bemerKenswerten Feststellungen<br />
mit Bezug auf die Rolle des Omnibus :<br />
« Nachdem die Stadt Wjnterthur von jeher<br />
bestrebt war, den Bedürfnissen des städtischen<br />
Verkehrs nach Möglichkeit zu dienen,<br />
hat die Stadtverwaltung in jüngster Zeit auch<br />
das im Verkehrswesen schon heute eine gewichtige<br />
Rolle spielende, dem Verkehr ausserordentlich<br />
schmiegsam sich anpassende<br />
Automobil in Betrieb gesetzt. Das ungebundene<br />
Automobil, ein ideales Verkehrsmittel<br />
speziell für den Kleinverkehr, dem im Verkehrsgebiet<br />
Winterthur schon von Anfang an<br />
ein gut ausgebautes Betriebsnetz zur Verfügung<br />
gestellt ist. wird zur weitern Erschliessung<br />
des abseits der Eisenbahn fliessenden<br />
Verkehrs im Einzugsgebiet der Stadt Winterthur<br />
wesentlich beitragen helfen. Aus diesem<br />
Grunde und weit die weitere gesunde Entwicklung<br />
des ganzen Verkehrsgebietes sehr<br />
von den Einrichtungen, die dem Verkehr zur<br />
Verfügung stehen, abhängt, ist ein weiterer<br />
Ausbau des städtischen Automobildienstes<br />
nör zu befürworten. »<br />
Gegen die Vielheit von Ausweispapieren<br />
für Automobilisten nimmt eine im Genfer<br />
Grossen Rat erfolgte Interpellation Stellung.<br />
ts wird mit Recht kritisiert, dass der Motorfahrzeugführer,<br />
welcher sich ins Ausland begeben<br />
will, neben seinen beiden nationalen<br />
Ausweisen auch noch zwei internationale<br />
Dokumente mitführen muss. Es sollten nach<br />
der Meinung des Interpellanten die zwei<br />
internationalen Ausweise für Auslandreisen<br />
vollständig genügen. Der Genfer Regierungsrat<br />
wird deshalb ersucht, die Frage zu prüfen<br />
und eventuell eine diesbezügliche Anregung<br />
in Bern zu machen. B.<br />
Autowlldling und schlechtes Gewissen. Zu<br />
Beginn dieser Woche wurde auf der Strasse<br />
Spiez-Thun eine Tochter von einem Zürcher<br />
Automobilisten angefahren und recht erheblich<br />
verletzt. Da bei der Kollision die Scheibe<br />
in die Brüche ging, musste der Fahrer unbedingt<br />
von derselben Kenntnis gehabt haben.<br />
Einer schlechten Eingebung Folge lel<br />
stend, versuchte er sich zuerst der Verantwortung<br />
durch Flucht im Wagen zu entziehen.<br />
Anderseits trat aber die Kantonspolizei<br />
unter Leitung von Hauptmann Borer sofort<br />
in Funktion. Alle Stationen wurden telephonisch<br />
verständigt, Garagen wurden aufmerksam<br />
gemacht und fliegende Patrouillen ausgesandt.<br />
Sei es nun, dass dem fehlbaren<br />
Fahrer sein schlechtes Gewissen allzusehr<br />
zu schaffen machte, oder dass er keinen Ausweg<br />
aus dem sich immer enger spannenden<br />
Netz der Polizei fand, er kehrte nach Thun<br />
zurück, wo ihn die Polizei in Haft nahm.<br />
Die Automobilisten, welche als Erste von<br />
diesem Unfall erfuhren, waren mit Recht äusserst<br />
empört über das ursprünglich feige und<br />
gemeine Verhalten des Fahrers. Umso erleichtert<br />
war man, als die Meldung von der<br />
Inhaftierung des Verantwortlichen kam. Ohne<br />
die nähern Umstände des Unfalles zu kennen,<br />
darf natürlich nicht der Stab gebrochen werden.<br />
Sicher steht aber, dass der Fahrer eine<br />
gehörige Strafe allein für sein Ausreissen<br />
verdient.^ Wenn dieses Sichdrückenwollen<br />
den weniger charaktervollen Fahrzeugführern<br />
abgewöhnt werden soll, dann kann nach<br />
all der Belehrung nur noch ganz scharfe<br />
Strafe helfen. Es gebührt sich, dass in solchen<br />
Fällen Exempel statuiert werden. ß<br />
KLE NE<br />
CHßON<br />
N« 89<br />
Zeichen der Zeit Der englische Verband<br />
für Motorfahrzeughandel hat seit 1906 regelmässig<br />
im November ein viel beachtetes und<br />
stark besuchtes Bankett veranstaltet. Einzig<br />
in den Kriegsjahren wurde von dessen Durchführung<br />
abgesehen. Mit Rücksicht auf die<br />
besonders kritischen Verhältnisse hat nun<br />
der Vorstand des Verbandes sich entschlossen,<br />
auch dieses Jahr vom Bankett Abstand<br />
zu nehmen, welche Massnahme im ganzen<br />
Lande lebhaft kommentiert wurde. z.<br />
Eine neue Dauerfahrt in Montlhery. Die<br />
französischen Fahrer Marchand, Delepine.<br />
Fortin und Qombette begannen vor vier Tagen<br />
auf einem Citroen (3000 cem) eine<br />
Dauerfahrt auf der Bahn von Montlhery. In<br />
dieser Zeit stellten sie bereits vier neue internationale<br />
Rekorde ihrer Klasse auf: 2 Tage :<br />
5163 km 919 Stdmittel 107 km 982); 3 Tage :<br />
7772 km 223 (Stdmittel 107 km 948); 10,000<br />
km : 92 Std. 37 Min. 16 39/100 Sek.; 4 Tage :<br />
10,224 km 740 (Stdmittel 106 km 50S). x.<br />
Besondere Gottesdienste für Autotouristen.<br />
Um den Autotouristen während der Fahrsaison<br />
Gelegenheit zu geben, den sonntäglichen<br />
Gottesdienst zu besuchen und trotzdem die<br />
vorgesehenen Autotouren zu unternehmen,<br />
haben sich eine Anzahl englischer Pfarrherren<br />
entschlossen, einen besondern Friihgottesdienst<br />
während der Sommermonate durchzuführen,<br />
der nur eine halbe Stunde dauert<br />
und kurz nach 6 Uhr morgens bereits beendet<br />
ist.<br />
ß<br />
HUTOmOBILES<br />
Starke Preisermässigung, dank<br />
Reduktion seitens der Austin Motor<br />
Co., Ltd. und der Baisse des<br />
englischen Geldes.<br />
5 HP, 4 Zylinder, Standard-Modell.<br />
Innenlenker, 4plätzig, „anerkannt<br />
der beste Kleinwagen der Welt"<br />
5 HP, 4 Zylinder, Luxus-Modell.<br />
Innenlenker, 4plätzig, Schiebedach,<br />
Innenausstattung in echtem Leder.<br />
8 HP, 6 Zylinder, Standard-Modell.<br />
Innenlenker, 4/5 plätzig. Der sparsame<br />
und ideale Wagen für die<br />
Schweiz.<br />
8 HP, 6 Zylinder, Luxus-Modell.<br />
Innenlenker,4/5plätzig, Schiebedach,<br />
Innenausstattung echtes Leder.<br />
12 HP, 6 Zylinder, Luxus-Modell.<br />
Innenlenker, 5 plätzig, Innenausstattung<br />
echtes Leder.<br />
Di? vorstehenden Modelle werden in der<br />
nächsten Zelt in den hauptsächlichsten<br />
Städten der Schweiz vorgeführt.<br />
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Wagen werden ohne Preiserhöhung<br />
mit dem Sicherheitsglas<br />
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WALTER STOCKER, ZÜRICH<br />
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sind gebeten, sich beim Generalvertreter zu melden.